Kunst, Kultur, Leben. nuiuKiiiuuiuuiraiuumnlumiiniuuiuiiiiiiainiuiiiiiniiuiiinunminmimiiiiniiiiiuinniiniiiiiniimmiiimiuiuiiiuunuiiuiiiiiiiiiiiimiiumumiiiii
Konzert-Rundschau.
Mahlers Dritte. Hcmptnummer des vierten Sinfoniekonzerts am Platz der Republik war Gustav Mahlers dritte Symphonie. An Aufgebot der Mittel, Spieldauer, Dimensionen die größte Sinfonie der Weltliteratur. Dom zweistündigen(weih Gott„abendfüllenden") Riesenwerk läßt Generaimusifdirektor Kleiber eine Mozart-Sin fonie — die neunundzwanzigste in.A-Dur— vorangehen, eine Sin- soni« in kleinsten Formen, für kWnstes Orchester geschrieben. Zwei Programmnummern, die, nichts für ungut, zueinander passen, wie ein Stettiner Sänger zum anderen. Und warum dies« ärgerliche Verlängerung des Mahler-Abends? Der Mozart-Zyklus soll fort« gesetzt, doch nicht unterbrochen werden. Darum also muß Mozart als Dreingabe in ein Programm gezwängt werden, in dem für chn kein Play ist. .Für so was verdient der Mann ein paar Jahre Gefängnis", formulierte gelegentlich der ersten Aufführung in Wien ein erzürnter Kritiker sein Urteil über Mahlers Dritte. Das ist nun drei Jahrzehnte her. und die Musikwelt hat seicher Zeit gesunden, sich mit allen Kühnheiten des sinfonischen Neuerers und Sinfonie- Erneuerers auseinanderzusetzen und sie entwicklungsgeshichtlich ein- zuordnen. Aber es war gewiß nicht nur das verblüffend„Moderne", was damals die Gegner so in Harnisch brachte: es ist heut« wie damals, tief in Mahlers Wesen begründet, seine unbedingte lin- bürgerlichkeit, eine bis zum Aggressive» rücksichtslos« Opposition gegen den Geschmack des gebildeten Bürgertums, durch die er in eine noch immer gefährliche Aoremfamung geraten ist: in keinem Werk tritt das zutage, wie in dieser Dritten. Der große, reine Künstler, der aus dem Zwang innerer Difion sein Natur- und Welt- erleben musikalisch-sinfonisch« Gestalt werden ließ, steht über der Ablehnung durch ästhetisches Werturteil, das allemal auf feftgeleg- ten Wertbegriffan beruht, hier auf Begriffen der bürgerlichen Musikgewöhnung und Musikerziehung. Das Publikum der Sin- foraekonzerte hält sich, wie ihr Dirigent, vor allem an die beispiel- los« Füll« orchestral-klanglich fesselnder Einzelhriten, die in der Wiedergabe durch die Staatskapell« zu außerordentlichsr Wirkung gelangen. Man ist interessiert, angeregt, in Spannung bis zum Schluß. Romantiker. Erhebt sich gegen Mahler der Widerstand der bürgerlichen Der- gangonheit, in der unsere Musik wurzelt, so beginnt vieles von dem, was Map Reger, der immerhin Jüngere, nach einem kurzen Leben zurückgelassen hat, eben dieser Vergangenheit unwiderruflich anheimzufallen. Der Formkünsiler, der große Kontrapunttiker, der geradeswegs von Bach herkommt, wird, so glauben wir. bestehen: nicht der lyrisch-romantische Reger; nicht der Autor der Böcklin- Suite— vier Tondichtungen für großes Orchester noch Arnold Döckkin—, mit der Furtwängler das siebente Phil- harmonische Konzert eröffnet. Dieser geigende Evsmit, dies« Toteninsel, dieses Spiel der Wellen, wem sind all die einst umkämpften, gepriesenen Böcklin -Gemälde heute noch wahrhaft nahe?. Aber wieoiel ferner schon ist uns heute diese' Arrder sinsn. nischen Itachdichtung! Böcklins Farben leuchten mv ch immer: Reger war nie ein Meister der Orchesterfarbe, es hat ihm nnmer an orchestraler Anschauung gefehlt, sein« Instrumentieren war sozu sagen nur Pflichtsache. Diese Tondichtungen, In der mustkalischen Optik des srühen Richard Strauß konzipiert, sind nicht mehr leben big zu machen— auch durch Furtwängler nicht, der ihnen an Leben von seinem Leben mehr gibt, als sie durch feine Vermittlung den Hörern wiedergeben. Die führt er erst mit Beethovens Siebenter in gewohnte Höhe. Vorher spielt Mischa Levitzki Schumanns Klavierkonzert äußerst präzis und mit eleganter Virtuosität, doch leider eben so. wie dieses zarte, in Wahcheit schon ein wenig ver- blaßte Stück Musik uns gewiß nicht nahe gebracht wivd. Nur wenige Pianisten vermöchten heute der Aufgabe, die erst in zweiter Linie ein« technisch-pianistisch« ist, gerecht zu werden: Edwin Fischer ist unter ihnen. Ihm ist, wie man weiß, die Versenkung in Bach und Beethoven gemäßeste Beschäftigung. Aber diesmal, an seinem dritten Abend, spielt er Bach, Händel. Mozart , Schubert, Chopin , Musik in fast leichtsinnig bunter Folge, er spielt mer Im- promptus von Schubert mit soviel Anmut und Innigkeit, so roman- tisch-verträumt, daß der groß« Beet Hoven-Gestalter ausgeschaltet tisch-veUträllmt, daß der große Beeichoven-Gestoiter ausgeschaltet sich in aller echten Musik zu Hause fühlt. Und mit einem stil-einheittichen Ro-mantikerprogramm führt Josef Degler, der lyrisch« Bariton der Hamburger Oper, sich in Berlin als Konzertsänger ein: als Liedersönger von ungewöhnlichen Gaben und hoher Stimmkulwr, als persönlich erlebender, geistig überlegener, persönlich fesselnder Liedgestotter, außerordentlich nicht nur unter Opernsängern. Zwischen Hugo Wolf und Pfitzner bringt er, mit Michael Raucheisen als idealen Portner am Flügel, neue Sachen von Benrhard Blau, unter heutigen einem der ganz Wenigen, t« die Linie Hugo Wolf , die Linie des neuromanstschen Älovierliede«, mit innerer Berufung fortsetzen. Aeußerste Knopp- heit der Form, Sparsamkeit der Mittel, Berhaltenheit des Aus- drucks bewirken beim Äugenden und beim Hörenden eine fast über» laschende Konzentriertheit der Stimmung, u nabgelenkt dringt man an den Kern ursprünglicher Eingebung, der jedem dieser sechs Lieder unzweifelhaftestes Daseinsrecht sichert. Händel -Oper im Konzert. Bester eine Konzertulstführung als. eine verfehlte Bühnendar- stellung, dos blieb als entscheidender Eindruck von der szenischen Wiedergabe der Händel-Oper„Ezio ". Den Eindruck bestätigt die Konzertaussührung von„A c i s und G a l a t e a", die wir Sieg» fried Ochs und dem Hochschulchor verdanken, eine Aufführung von stärkster innerer Lebendigkeit. Der Chor gibt an diesem Abend Dovbildiiches. Di« Solopartien des unglücklichen Liebespaares, noch dem das Stück heißt, werden von Lotte Leonard und Georg A. Walter, einem ungleichen Paar frerkich, mit sicherster Beherrschung zum Dortrog gebracht. Aber als Polyphem entfesselt der Bassist Albert Fischer mit seiner großen Arie— ein durchaus ungewöhnlicher Vorgang in diesen Konzerten— einen Sturm vom Applaus, der minutenlang den Verlauf der Opernhandlung unter- bricht. Dies« Handlung entfaltet sich in so erregender Dramatik, daß wir nun in der Tat danach verlangten, sie einmal szenisch ve'- wirklicht zu sehen. D« wäre eine schöne Sache für Bruno Walter . Fremde Döllerschasten. Wer ist wilder. Neger oder Russen? Nach ihrer nationalen Musik, nach ihren Tänzen zu urteilen, sind die Russen das wildeste Volk des Kontinents. Nach ihrem Singen zu schließen, sind die Reger die zahmst« Raste der Erde. Neulich der Tenor Haye»; 1
nun die F i sk Iubilee Singers(sie kommen, wie jener, aus dnn Staate Tenessee). Alz sie zum erstenmal hier waren, vor ein paar Jahren, waren es vier Neger und ein« Negerin: jetzt sind sie ein Quintett von Männerstimmen, vom tiefen Baß bis in Sopran- höhe. Sie tragen geistliche und weltliche Lieder ihrer Heinrat vor, sie machen das mit durchaus angenehmen Stimmen und in oller Harmonie eines disziplinierten Kunstkörpers, es ist ein unbeschreiblich sanftes, mildes Singen, und es ist ein Strom herzlicher Sym- pathie, den es auslöst. Mßland ist diesmal durch das Groß- russische Nationalorchester repräsentiert. Die Leistungen dieses Orchesters, in dem das russische Nakionalinstrument, die Bala- leika, in allen möglichen Größen chorisch vertreten ist, sind höchsten Range-, auch die der Solistin Elisabeth Wolgino. XIaus Pringsheim.
„Mr. Wu." (Gloria-Palast.) Der dramatische Zusammenprall zweier Moralwelten müßt« auch im Film noch starke Wirkungen ausüben, obwohl er das letzte und tiefste der Zusammenhäng« nicht zu geben hat. Aber die Nack einem(anderswo) bekannten Bühnenstück bearbeitete Gegenüber- stellung chinesischer und europäischer Lebensauffassung befriedigt nicht. Sie bleibt im Aeußern haften, und die wirkliche Seele des Asiaten bleibt uns so verschlossen. Zudem wird das Grauenvolle und Schreckliche mit Absicht betont. Der glückliche Ausgong, der hier im Sinne der höheren Ethik naheläge» ist solcher Wirkungen wegen direkt vermieden. Das China , maäe in üolznvood, bringt prachtige Interieurs mit chinesischem Gerät, der parkartige Garten ist schon weniger echt, und die Menschen noch weniger. Aber Lon C h a n e y hat Gelegenheit, seine Kunst der Maske aufs neue zu zeigen. Er ist der uralte Großvater und nachher der Enkel, der europäisch erzogen wird, aber ganz im alten Chinesentum verharrt. Als seine Tochter, die längst einem ihr unbekannten Mandarin zu- gesagt ist, ein Liebesverhältnis mit einem jungen Engländer an- knüpft, schickt er sie in den Opfertod, um die Ahnen zu versöhnen, und wird nur dadurch verhindert, den jungen Engländer töten zu lassen, daß dessen Mutter ihn tätlich verwundet. Chaney wirkt wie immer durch das Starre, Verschlossene der Maske, dos sich hier zum Unheimlichen steigert. Renee A d o r e e ist als Chinesin wenig überzeugend, Ralph Fordes als Liebhaber ziemlich farblos. Das Beste an dem Film sind die Liebesszenen in dem stimmungsreichen Garten.__ r. „Die Geliebte seiner Hoheit." (Beba-Palast„Atrium".) Man bemüht sich, nach der Gilbertschen Operette ein � gutes Filmmanuskript zu fabrizieren. Dies gelingt nur teilweise. Manch- mal sieht es so aus, als ob die Bilder allein den Text illustrieren sollen. Sonst ober plätschert die Handlung ohne Komplikationen dahin. Der Fürst und sein Hosstaat erscheinen im Lichte der Ironie. Dieser kleine verschuldete Fürst wird schließlich von dem ameri- konischen Goldkind geheiratet, damit alles kommt, wie es kommen muß. Auch sein Adjutant, selbstverständlich«in Graf, heiratet die Herzallerliebste, die berühmt« Tänzerin. Wieder einmal ist die Ordnung der schönsten oller Welten hergestellt. Aber diese ganz« Angelegenheit wird ins Groteske getrieben. Die Regie der beiden Flecks salbt die Vorgänge mit Ironie, macht sich über diese ganze erborgt« und verlogene Fürstenherrlichkeit lustig. Es hat etwas Beruhigendes, wenn der amerikanische Heiratsmanoger den Hans Iunkermann wundervoll echt und witzig spielt, die von Mottenfraß zersetzte Krone immer wieder an den wackligen Thron- sessel anklebt. Dies bleibt das Plus des Fflms. Außerdem bemüht sich die Regie um gute Bühnenbilder, in die sie die Darsteller zwanglos unterbringt. Paul Richter hat endlich seine Siegfried- rolle vergessen: er ist tatsächlich ein charmanter junger Mann, der unter seiner geflickten Offiziersuniform ein demokratisch schlagendes Herz beherbergt. Auch Divian G i b s 0 n vergißt allmählich ihr« überbetont mondäne Haltung, ihre unterstrichen kapriziösen De- wegungen. Sie entwickelt jetzt schon beinahe Natürlichkeit. In kleinen Rollen sind Kurt Vespermann und Lia E i b e n s ch ü tz erfreuliche Erscheinungen. F. S.
pariser„Apachen". Feuergesecht im Äoia de Äoulogne. Jede Großstadt hat ihre eigenen Berbrechertypen. Paris ist auf diesem Gebiete die Stadt des„Apachentums". Die Phantasie malt unwillkürlich ein wild-romantisches Tretben von Lputen. die aus dem geordneten Dasein herauskommen und sich als„Feinde der Gesellschaft" aus Prinzip betätigen. Der Film tat fein übriges. diesen Eindruck zu verstärken.— Trotz aller Uebertreibungen aber gibt es zuweilen Gestalten in dieser Verbrecherwelt an der Seine, deren Taten auch die kühnst« Phantasie in den Schatten stellen. So hat die Pariser Polizei jetzt zwei berüchtigte„Apachen" verhaftet. Der eine von ihnen nennt sich stolz„Der Schrecken des Bois de Boulogne " und der ander«„Der Tot» schlag er". Die Verhaftung, die im Bois de Boulogn« erfolgte, gestaltete sich ungewöhnlich aufregend, da die„Apachen" schwer bewaffnet waren und von ihren Waffen Gebrauch machten, ohne jedoch einen der Polizisten zu verletzen. Der „Schrecken des Bois de Boulogne" hat eingestanden, daß er im Verlause seiner Tätigkeit mehr als 30 bewaffnete Angriffe ausgeführt hat. Der'eine der Verhafteten ist 27, der andere 28 Jahre alt. In ihrer Wohnung wurden große Geldbeträge, Juwelen und sonstige Wertgegenstände aufgefunden. Die beiden Banditen scheinen dos Haupt einer Bandö zu fein, die be- sonders im Sommer ihre Tätigkeit ausübte, wenn das Bois de Boulogne zum Stelldichein der Liebespaare und zum Schauplatz von Zusammenkünften der sogenannten„besseren Pariser Gesellschaft" wurde.— Seit einigen Tagen verbreiten zwei andere Verbrecher im Auto großen Schrecken in verschiedenen Pariser Stadtteilen. Sie erscheinen, wie seinerzeit die Mitglieder der Bande B 0 n n 0 t vor dein Kriege, unvermutet an einer bestimmten Stelle, halten ihr Gefährt an, überfallen«inen Passanten, zwingen diesen mit vor- gehaltenem Revolver zur Herausgabe seiner Brieftasche und ver- schwinden ebenso rasch wieder im Auto. In den letzten Tagen sind fünf Angriffe dieser Art ausgeführt worden. Bisher ist es bei diesen Ueberfällen noch ohne Mord abgegangen. Die Nachforschun- gen der Polizei sind bis jetzt ohne Ergebnis geblieben.
Das Grab Fontanes.
Gefahren der Nerge. Sechs Vergleute verschüttet.— Lawinen in der Schweiz . Wanne-Eickel, 18. Februar. Auf der Schachtoniage„Unser Fritz" gerieten in der letzten Nachtschicht 6 Bergleute unter einen Streckenbruch, der sie ver- schüttete. Die Rettungsarbeiten wurden sofort aufgenommen und es gelang, drei verschüttete völlig unversehrt zu bergen; einer kam mit leichteren Verletzungen davon, während die zwei restlichen Der- unglückten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus übergeführt werden mußten. Basel . 16. Februar. Durch das plötzlich eingetretene Tauwetter und den Fön sind in der Schweiz zahlreiche Lawinen niedergegangen. Im G«. biet des Oberrhelns und Toggenburg besteht Hochwassergefahr. Auf der Wengeralp im Berner Oberland muht« wegen der La- winengefahr der Verkehr unterbrochen werden. Auf der Thunersee » Dahn ist der Verkehr wegen der niedergegangenen Schlamm- und Schutkmassen unterbrochen. Bei Oberried im Berner Oberland Hot ein« große Lawine gestern eine Brücke weggerissen und im Sernfttai(Kanton Glorus) ist durch den Niederganz der großen Meißen -Boden-Lawine das Sernfttai und der Kurort Elm vom Verkehr abgeschnitten. Eine 7— 8 Meter hohe Gratwächte ich ob» gebrochen und hat die Lawine dort ausgelöst. Hundert Arbeiter sind in strömendem Regen damit beschäftigt, die verschütteten Bahn. gleise und die zugedeckt« Landstraße wieder freizumachen. Auf der gegenüberliegenden Talseite ist die Brittem-Lawine losgegangen. Von Schwanden bis Matt gingen nicht weniger als sechs Lawinen zu Tal. Bei B l u d e n z sind zwei Hilfsorbeiter von einer Lawine verschüttet worden. Durch eine Lawine wurde bei V e r f b i e r der Genfer Advokat und Politiker Marcel Brunei verschüttet. Er konnte nach sieben Stunden nur al» Leiche geborgen werden.
Berliner Schachturnier. Beim Jubilämnsturnier der Berliner Schachgesellschast von 1827 gab es in der neunten Runde durchweg hart« Kämpfe. Di« wichtigsten Partien waren Nimzowitsch gegen Reti und Bogolsubow gegen Helling. Erstere, nach dem Caro-Kann-System gespielt, endete nach SKstündiger Dauer unentschieden. Helling hielt sich ausgezeichnet gegen Bogolsubow. der erst noch sechs Stunden den Sieg an sich reißen konnte. Die Parti« Stoltz gegen Tartokower, eine französische Abtauschvariante, endete nach ebenfalls sechs Stunden unentschieden. Als Führer der weißen Steine gewannen Iohner gegen Sämisch. Leonhard gegen Steiner und Brinckmann gegen Schlag«. Mit„Schwarz " siegte Ahues über Stoltz. An der Spitze des Klassements steht jetzt Nimzowitsch mit 6 Punkten und einer Hängeporti« vor Bogolsubow und Iohner mit 6 Punkten, Ahues und Reil mit je Sü Punkten.
Das Grab des märkischen Dichters Fontane auf dem Fried- Hof in der Liesenstraße soll dem Vernehmen nach im Herbst dieses Jahres eingeebnet werden und verschwinden. In der Bezirks- Versammlung des Berwaltungsbezirts Mitte wurde ein Antrag ein- gebracht mit dem Ersuchen, im Einverständnis mit der Städtischen Kunstdeputation für die dauernde Erhaltung und würdige Ausjchmückung des Grabes Sorge zu tragen.
Ei« Kirchturm zu verkaufe«. Ueber ein höchst merkwürdiges Geschäft wird aus Neu» t i t s ch e i n berichtet. Die Gemeinde hat der katholischen Kirche die Türme der Pfarrkirche und die Kapell« im Schillerpart für 300000 tschechische Kronen verkauft und wird das Geld für den Bau eines Kinderheimes verwenden. Die Türme der Kirche ge- hörten nämlich der Stadt, die Kirche selbst der katholischen Gemeinde. Miteinander gelebt, miteinander tot� Ein merkwürdiges Geschick waltete über dem Leben dreier Freunde in N i x d 0 r f. Weigel, Michel und Dittrich. Sie sind diese Woche nacheinander, immer um einen Tag getrennt, im 48. Lebensjahre gestorben und waren merkwürdigerweise auch nur durch wenige Tage im Geburtstage auseinander. Im Leben hielten sie gute Freundschast. Reichsbanncrortsgruppe in Zeuthen . Die unermüdliche Werbearbeit der Reichsbannertameraden. auch in� Zeuthen-Neu-Schulzendorf eine Ortsgruppe zu gründen, ist von Erfolg gekrönt worden. Am Donnerstag, dem 9. Februar, versammelten sich die Kameraden im Reswurant Bade in Neu-Schulzendors zur Gründungsversammlung. Kamerad Erich Frankel wies in seinem Referat auf die Arbeit des Reichs. banners im Wahlkamps hm. Nach dem Referat wurde für die neue Ortsgruppe ein B 0 r st a n d gewählt. Auch tn Zeuthen kann nun die republikanische Ausklärungs. und Werbearbeit aufgenommen werden.