Um die Entscheidung im Metallarbeiterkampf.
Provokation der Unternehmer. - Die Deffentlichkeit wird belogen.
Die deutschen Unternehmer find die gleichen geblieben; fie haben seit dem westdeutschen Eisenkonflikt nichts hinzugelernt. Um die Entscheidung der Schlichter und eventuell des Reichsarbeitsministeriums in die Richtung ihrer Interessen zu zwingen, hatten die west deutschen Eisenherren die Stillegung der gesamten Montanindustrie angedroht. Zu dem gleichen 3wed hat jetzt der Gesamtverband der Metallindustriellen die Entlassung der gesamten Belegschaften von 800 000 Mann zum 22. Februar angekündigt, und die Berliner Siemens- Verwaltung ist, getreu ihrer Tradition, mit der Kündigung für ihre 100 000- Mann Belegschaft, die eine halbe Million Berliner an der Existenz bedroht, vorangegangen. Es kann kein Zweifel darüber sein, daß zwischen der westdeutschen und der mitteldeutschen Aktion, was den Geist und die Absicht betrifft, in welchen beide Aktionen geführt werden, ein innerer Zusammenhang besteht. Jeder Zweifel darüber ist durch das Vorgehen der Vereinigung der Deutschen Arbeit. geberverbände behoben, die mit einer Denkschrift an die Deffentlichkeit herangetreten ist, mit der sie unmittelbar in die zu treffende Entscheidung einzugreifen versucht.
Die Arbeiterschaft hat demgegenüber außer ihrer Organi sation noch eine starke und sehr sichere Waffe: sie darf vertrauen auf ihr Recht, sie darf vertrauen auf alle Beweisgründe, die fich qus der heutigen Wirtschaftssituation für ihre Forderungen ergeben, fie darf vertrauen auf die Deffentlichkeit, die provokatorischen Unter nehmern von vornherein feine Sympathie beweisen wird und die auch irreführenden Darlegungen nicht fritiflos gegenübersteht, wie es von den Unternehmern erwartet wird.
Die Lage in der Metall- und Maschinenindustrie, besonders in der letzteren, wird von den Unternehmern schwarz in schwarz gemalt. Insbesondere wird darauf hingewiesen, daß die Maschinenindustrie iminer noch notleidend sei, daß sie faum eine Rente. abwerfe, und daß ihre Konkurrenzfähigkeit erschlagen werden müsse, wenn die Löhne erhöht würden.
Zweifellos ist die Maschinenindustrie als Produktionsmittelindustrie in einer besonderen Lage. Aber wenn heute in ver= schiedenen bürgerlichen Zeitungen auf die von der Zeitschrift Deutscher Maschinenbau" veröffentlichten Bilanzen für 110 Mafchinenfabriken hingewiesen wird, aus denen sich eine sehr schlechte Rentabilität für die Maschinenindustrie ergibt, so treffen diese Hinweise nicht die Tatsachen von heute. In dieser Bilanzstatistik ist das ganze glänzende Konjunkturjahr 1927 nur zu ganz minimalen Teilen erfaßt. Aber selbst für das besonders günstige Umbau= und Stillstandsjahr 1926 ergeben sich gegenüber früheren Jahren bedeutende Fortschritte. Für die gestiegenen Umfäße ist schon bis 1926 charatteristisch, daß bei den 110 Gesellschaften der Stand der ausstehenden Forderungen gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent erhöht ist. Für die Zeit seit 1924 ergibt sich eine Steigerung der Außenstände um rund 59 Proz. Die Rationalisierung brachte beträchtliche dauernde Zinsgewinne und Senkungen der Lagerkosten durch Berringerung der Rohstoffhaltung und Warenläger. Obwohl 1926 eines der schlechtesten Jahre mar, mußte eine
Befferung der durchschnittlichen Rentabilität festgestellt werden um rund 14 Broz. gegenüber dem Borjahr. Dabei ist aber nur berücksichtigt, was an Reingewinnen aus= gewiesen wurde. Die Maschinenindustrie hatte bekanntlich befondere Schwierigkeiten, sich Umstellungskredite zu verschaffen. Aus laufenden Gewinnen mußte meistens genommen werden, was die Umstellung des Betriebes gekostet hat, und die ebenfalls aus den Betriebsüberschüssen genommenen Abschreibungen mußten wegen der vielfachen Stillegung ganzer Betriebe, Betriebsabteilungen und Maschinenferien die Reingewinne ungewöhnlich verringern. Dazu aber kommen sehr schwere Dispositionsfehler der Unternehmer im Maschinenbau, die schon bei der Goldumstellung begonnen haben und sich heute noch rächen. Das Dividenden verlangende Kapital ist in der Maschinenindustrig unbestritten zu hoch angesetzt worden, und noch Ende 1926, das zeigen auch die Bilanzen der 110 Gesellschaften, war das Verhältnis zwischen Aktienkapital und Absah unbestreitbar falsch. Obwohl die ausstehenden Forderungen 1926 erst 24 Proz. der Bilanzsumme gegenüber 30 Broz. im Jahre 1913 ausmachten, betrug das Dividenden verlangende Kapital 48 Proz. der Bilanzsumme, gegen über mur 37 Broz. im Jahre 1913. Einem vergleichsweise erheblich eine den heutigen hohen Zinssägen entsprechende Dividende entnommen werden können. Das ist eine unmögliche Rechnung. Aus diesen beiden Ueberlegungen ergibt sich aber, daß schon für Ende 1926 die Rentabilität erheblich günstiger war, als sie dargestellt wird, obwohl 1926 ein Umbau- und Stillstandsjahr war und daß zweitens noch immer schwere Dispositionsfehler in dieser Industrie sich rächen, für die aber niemals die Belegschaften, sondern nur die Unternehmer selbst verantwortlich gemacht werden können.
geringeren Geschäft sollte für ein unvernünftig hohes Attienkapital
Die glänzende Konjunktur von 1927
Orenstein a. Koppel, Berlin , meldete schon Ende Mai 1927 verdoppelten Auftragsbestand, die Beschäftigung wird in den letzten Tagen recht gut genannt, es wird eine beträchtliche Erhöhung der Dividende erwartet.
Für Siemens, Berlin , wird eine Umsatzsteigerung von 540 auf 800 bis 900 Millionen Mark angenommen und sicher nicht über schäßt.
Die AEG., Berlin , hatte einen um 70 Proz. erhöhten Auftragsbestand, der nach Generaldirektor Deutsch in der Turbinenfabrikation noch beträchtlich größer ist.
Diese wenigen Beispiele aus den allerletzten Wochen haben zwingende Beweiskraft dafür, daß das Jahr 1927, das in den Bilanzstatistiken bisher noch keinerlei Berücksichtigung hat finden fönnen, auch für die Maschinenindustrie als Glanz jahr anzusprechen ist.
Mietenerhöhung an dieser Lohnsteigerung, der Anteil der allgemeinen Leuerung feit 1924, die Tatsache, daß wir 1924/25 noch furcht= bare Inflationslöhne zu verzeichnen hatten, die Dumpinglöhne im schlimmsten Sinne des Wortes waren. Es ist deshalb nicht aufrichtig, sondern demagogisch, wenn behauptet mird, die Arbeiterschaft habe ihren Anteil am Aufstieg der Wirtschaft er:
halten. Noch heute werden
die deutschen Durchschnittslöhne
ungelernter Arbeiter im Maschinenbau erhielt am 1. Jul nur von denen der ehemaligen Inflationsländer unterschritten. Ein 1927 in Philadelphia 131,72 m. pro Woche, in London 44,16 M., 33,60 m. Wo die Soziallaften als übermäßig geschilder! in Kopenhagen 70,43 M., in Amsterdam 42,19 M., in Berlin aber werden, wird verschwiegen, daß auch England und die gerade
Die Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände Deutschland umgebenden Konkurrenzländer mit wenigen Ausnahmen umfangreiche staatliche Sozialeinrichtungen mit teilweise erheblich versucht in der Deffentlichkeit für den ablehnenden Standpunkt der größeren Arbeitgeberbeiträgen aufweisen. Da die Denkschrift der Unternehmerorganisationen in allen Lohn- und Arbeitszeitfragen Arbeitgeberverbände nicht bestreiten fann, daß der Sympathien mit der Behauptung zu werben, daß die organisierte Binnenmarkt die Grundlage alles industriellen Aufstiegs ist, weil fie Arbeiterschaft in ihrer Lohn- und Arbeitszeitpolitik auf die allgemeine auf der anderen Seite aber nicht zugeben will, daß dann nur eine Wirtschaftsentwidlung teine Rüdficht nähme. Sie wundert sich Steigerung der Massentauftraft das Inlandsgeschäft ermerkwürdigerweise darüber, daß bei den im Frühjahr ablaufenden halten und erweitern fann, beruft fie fich wiederum unaufrichtigerTarifverträgen Lohnforderungen gestellt werden, obwohl der Ablauf meife auf die Förderung des Exportes, bei der die Erhaltung der von Tarifverträgen gar feinen anderen Sinn haben kann, als daß Konkurrenzfähigkeit eine Erhöhung der Löhne nicht vertrage. über die Veränderung der Arbeitsbedingungen von neuem verhandelt Natürlich fehlt dabei auch das Argument nicht, daß Reparationswerden wird. Aber die Bereinigung der Deutschen Arbeitgeberver- zahlungen und Baffivität der Handelsbilanz eine riesenhafte Mehrbände ist, obwohl sie sich in ihrem Appell an die Deffentlichkeit eines ausfuhr erfordern, obwohl für jeden Bolkswirt selbstverständlich ist, ruhigen und scheinbar fachlichen Tones befleißigt, in ihren Dar- daß es ganz gleichgültig ist, ob im Inland oder im Ausland jene legungen unsachlich und auch unaufrichtig. Die Dent: Rauftraft vorhanden ist, jene Ueberschüsse erzielt werden, mit denen schrift stellt nicht die Steuerbelastung der Jahre seit 1924 einander Deutschland seinen Verpflichtungen für den Ausgleich der Handelsgegenüber, sondern vergleicht einfach die Steuerbelastung der Vor- bilanz und die Reparationsleistungen nachkommt. friegszeit mit der heutigen. Sie hätte nämlich sonst sagen müssen, daß im Berhältnis zum Umfaß, das ist der einzig richtige Maßstab, Don 1924 bis 1926 die Steuerbelastung wohl allgemein bis auf die Hälfte zurückgegangen ist, was einige beliebige Beispiele
zeigen mögen:
bei
Die Steuerleistung fant im Berhältnis zum Umfah Bergmann- Elektrizitätswerten von 4,47 auf 2,90 Broz. des Umsages Brown- Boveri u. Co. Continentale Kautschut.
Mener Kauffmann Textil.
"
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"
R. Karstadt
Dtsch. Bollwaren- Manufaktur
9
TO
" P
3,0 3,89 2,60
1,79
SP
DO
"
4,25 1,52
PO
27
3,65 1,29
"
"
4,15
1,81
, A.-G. Kartonnagen- Industrie." 4,15 2,30
"
"
Der Einmand ist möglich, daß die Umfagsteuersentung nicht berücksichtigt sei. Aber wenn sie berücksichtigt würde, so bleibt noch immer eine ganz beträchtliche Steuersentung.
Die Denkschrift meist hin auf eine 70 prozentige 2ohn steigerung seit 1924. Es wird verschwiegen der Anteil der
So ergibt sich für die deutsche Deffentlichkeit, daß trok bes großen Aufwandes an Borten und Beschwörungen die Metallindustriellen nicht nur, sondern auch die Bereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände mit ihren Behauptungen im Unrecht find. Es müßt nichts, tunstfertig schwarz in schwarz zu malen, mo in der Wirklichkeit nicht genug Schatten vorhanden ist. Und selbst menn dafür gäbe es aber benennbare dafür verantwortliche Ber fönlichkeiten die Inlandstonjunktur im gegenwärtigen Augenblic eine Abschwächung zeigen würde, so ist jetzt schon auf dem Beltmartt eine aufsteigende Ronjunttur zu bemerken, die zweifellos auch die deutsche Industrie überall da stärker ins Geschäft zieht, wo sie fich nicht durch eigene Schuld oder Fehlorganisas tion den Weg dazu nerbaut. Leider hat das aber gerade die nerarbeitende Industrie getan, die, einem falschen Idol allgemeiner Unternehmersolidarität nachjagend, sich fast miderspruchslos der monopolistischen Beherrschung und Berteuerung ihrer Rohstoffquellen gebeugt hat.
Rohrbach verpflichtet, binnen zehn Monaten auf einem der Stadt
Ameritas Entschädigungsforderungen. Riel gehörenden Industriegelände eine Werft zum Flugzeugbau zu
Die Freigabe des deutschen Eigentums im Genat.
Bei der Beratung des Freigabegefeßes für das deutsche Eigentum im amerikanischen Senat wurden auch die Forderungen bekannt gegeben, die Amerika entschädigt haben will. Die Ansprüche amerikanischer Bürger betragen 191,7 millionen Dollar, nicht gerechnet die Forderungen der Regierung in Höhe von 62,2 Millionen Dollar. Lettere soll zunächst unberücksichtigt bleiben. Nach der Gesezesvorlage sollen sofort alle Entschädigungsforderungen für Tod oder Körperverletzungen von Amerikanern, das sind 385 Fälle mit 4 Millionen Dollar, befriedigt werden, ferner sofort und vollständig alle amerikanischen Ansprüche bis zu 100 000 Dollar in 3046 Fällen mit insgesamt 29 Millionen Dollar. In Fällen, bei denen über 100 000 Dollar zugebilligt wurden, sollen zunächst 100 000 sofort und der Rest ratenweise entschädigt werden.( 178 Fälle mit insgesamt 158 Millionen Dollar.)
Selbstverschuldete Berlufte.
Unterlaffene Rationalisierung.
metallwerte 2.-G., eines bedeutenden Fahrradproduzenten, hatten Bei der kürzlichen Bilanzbesprechung der Köln - Lindenthaler wir die günstigen Ergebnisse der finanziellen und technischen Umstellung des Unternehmens hervorgehoben. Im krassen Gegensatz hierzu steht der Jahresabschluß einer anderen Fahrradfabrik, der Gaggenauer Eisenwerte A.-G. in Baden , deren Vermaltung unter fast glei hen Verhältnissen weder eine finazielle Bereinigung noch eine Betriebsumstellung für notwendig gehalten hat. Dementsprechend ist auch das Jahresergebnis sehr schlecht. Dafür können jedoch keinesfalls die Wirtschaftsverhältnisse, sondern nur die ungeordneten Verhältnisse bei der Gesellschaft verantwortlich gemacht werden. Während die Köln- Lindenthaler Ges zufellschaft für ihre durchrationalisierten Werkstätten noch nicht 40 Broz. der Borjahrsunfosten bei verdoppelten Betriebsgewinnen benötigte, erzielten die Gaggenauer Eisenwerke unter Aufwendung der gleichhohen Unkosten von 1,44 Mill. Mark nur die Hälfte der vorjährigen Betriebsgewinne in Höhe von 0,8 Mill. Mart. ergibt sich unter Hinzuziehung der Abschreibungen, Zinsen und Abgaben ein Gesamtverlust von fast einer Million Mart. Obwohl dieser Verlust über 20 Broz. des Kapitals ausmacht und die Bilanz außerdem durch die stark erhöhten Schulden sehr gespannt ist, will die Verwaltung sich auch jetzt noch nicht mit einer finanziellen Bereinigung befreunden, sondern den gesamten Berlust auf neue Bereinigung befreunden, sondern den gesamten Verlust auf neue Rechnung vortragen.
ist aber wie gesagt noch nicht berücksichtigt. Es ist vergeblich, behaupten, daß die Konjunttur fich schon erheblich verschlechtert habe. Wir wollen aus den letzten Monaten nur einige menige Beispiele zitieren, die die Stärke der Konjunktur und die Höhe der Berhandenen Aufträge beweisen:
Ludwig Loewe , Berlin , meldete für 1927 fast verdoppelten Umsatz, unvermindert hohen Auftragseingang und volle Beschäftigung bis Auguft.
Maschinenfabrik Baum, Herne , meldete verdoppelte Aufträge, die bis zum Frühsommer reichen.
Maschinenfabrit Budau- Magdeburg hat die Belegschaft um 50. Proz. vermehrt und selbst die schlecht rentierende Maschinen fabrit Wolff, Magdeburg , meldete Aufträge auf mehrere Monate. Bamag- Berlin ist bis in den Sommer hinein beschäftigt. Rhein- Metall, Düffeldorf, steigerte seinen Umsag um 50 Broz. Daimler- Benz berichtete eine Umfagsteigerung von 67 auf
121 Millionen.
Karl Flohr, Berlin , hat um 60 Broz. höhere Aufträge und war ab November für fünf Monate voll beschäftigt. München- Augsburger Maschinenfabrit hätte bei 1,6 Millionen Reingewinn für 20 Millionen Rapital 8 Proz. Dividende verteilen tönnen, bleibt aber dividendenlos, hat die Aufträge gegen das Vorjahr mehr als verdoppelt und ist über Juni hinaus voll beschäftigt. Zimmermann- Werke, Chemnik, beschäftigen ihre Leute teilweise in Tag und Nachtschicht und haben Aufträge bis zum Frühjahr. Schubert u. Salzer, Chemnih, vermehrten ihre Belegschaft um 60 Broz. und hatten Aufträge bis zum Mai.
So
Wie das Wert unter diesen Umständen im laufenden Jahr rentabel arbeiten soll, bleibt das Geheimnis der Verwaltung. Da aber das Unternehmen im Gegensatz zu den meisten Fahrradwerken schon im letzten Konjunkturjahr nicht in der Lage war, durch Senfung der Gestehungskosten die Verteuerung der Rohmaterialien aus zugleichen und Lohnerhöhungen durch Intensivierung der Arbeit mettzumachen, kann man der weiteren Entwicklung dieser Gesellschaft trotz allgemein günstiger Aussichten für die Fahrradindustrie nur sehr skeptisch gegenüberstehen. Eigene Schuld!
Die Rohrbach- Metallflugzeug G. m. b. 5. in Berlin mill ihre Kopenhagener Werte nad) Deutschland verlegen. Die Kollegien der Schwarzkopff, Berlin , hat seine Belegichaft um 80 Bros. erhöht Stadt Stiel haben das Angebot der Firma angenommen, monach fich
errichten, mo im Durchschnitt 200 rbeiter beschäftigt werden sollen. Gebaut werden sollen Flugzeugmaschinen mit drei Motoren zu je 800 Pferdestärken für 12 Fluggäfte und 4 Mann Bejagung. Der Aktionsradius beträgt 4000 Kilometer. Im Somuner dieses Jahres soll mit diesen Flugzeugen der erste verfehrsmäßige 3mischenlandungsflug nach Nordamerika unternommen werden. Später will Rohrbach seinen Flugbootbau ganz nach Kiel verlegen, wo auch dann Landflugzeuge gebaut werden sollen.
Hochkonjunktur fächsischer Eisengießereien. Aufträge wie in guten Friedensjahren.
=
Auf der Generalversammlung der Guß und Emaillier= Gebler Werte 2.-G. in Radebeul bei Dresden , gab der Borfitzende die bemerkenswerte Erklärung ab, daß die Beschäftigung in den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres in sämtlichen Abteilungen sehr lebhaft und so umfangreich mie in guten Friedensjahren gewesen sei. Die Aufträge gewährleisteten noch Beschäftigung auf längere Zeit, doch lasse sich wegen der bevor Entwicklung der nächsten Monate noch nicht beurteilen. stehenden Aussperrung in der Metallindustrie die
Im Geschäftsjahr 1926/27 hat die Gesellschaft ihre Betriebsgewinne um 50 Broz. erhöhen und bei dem Abschluß Sonderabschreibungen von 100 000 m. natürlich auf Roften des Reingewinnes Dornehmen fönnen. So nimmt sie ihre Dividendenverteilung sehr vorsichtig zunächst mit 3 Broz. wieder auf. Aum in diesem Fall sind bei steigenden Umfäßen die Unkosten von 142 000 auf 125 000 m. gesunken. Außer verdoppelten Forderungen weist der Wertpapierbestand einen Zugang von 100 000 m. auf, über den der Bericht vorsichtigerweise nichts fagt.
Die Deutsche Genossenschaftshypothekenbank bittet uns, mitzuteilen, daß sich in ihren Großhypotheken auch einzelne Hypotheken mit sehr großen Beträgen für städtische Wohnbauten befinden. Sie wehrt sich gegen unfere Feststellung, daß der Großgrundbesiz bei der Hypothekengewährung start bedacht worden sei. Wenn das nicht geschehen ist, so hätte einer in diefem Buntte unrichtigen Deutung durch die Trennung von städtischen und landwirtschaftlichen Hypotheken vorgebeugt werden fönnen, Unrichtig ist aber sicher, wenn erklärt wird, daß Hypotheken von 50 000 m. nicht auf den Großgrundbesiz fallen, was sich schon daraus ergibt, daß die Bank felbft darauf hingewiesen hat, daß sie die landwirtschaftlichen Objekte nur sehr niedrig belieben habe.
Berbilligte Molkereikredite. Das Reichsernährungsministerium hat jezt Rich flinien herausgegeben, wie die zunächst au perteilenden 15 von den zur Verfügung stehenden 18 millionen ver billigten Molkereikredite verwendet werden sollen. Aus den daraus zu gewährenden Darlehen sollen Anlagen und Einrichtungen zur Berbesserung der Milcherzeugung, des Milchtransportes und der Milchverarbeitung beschafft werden; ferner sollen die Darlehen zur Hebung des Absages und zur Durchführung von Maßnahmen dienen, deren 3iel Standoerdisierung und Typisierung der Milchund Molkereiprodukte ist. Erzieherische Wirkung sei bei der Kreditgewährung anzufstreben, und ferner muß die Wirtschaftlichkeit des betreffenden Unternehmens gewährleistet jein. Auf fünf Jahre soll die Zinsverbilligung zugesichert werden. Der Kredit soll nicht mehr als 5 Pro 3. fosten. Wir erlauben uns die Frage, mer die betriebswirtschaftliche und finanzielle Kontrolle durchführt zur zwedmäßigen Berwendung und dauernd richtigen Anwendung diefer Strebite
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