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Großes Elbhochwasser bevorstehend.

Waffer- und Sturmschäden im Reich.

Die Elbe ist auf medlenburgischem Gebiet in den letzten Tagen

Der Justizminister verfügt:

start gestiegen und hat einen Begelstand von 2.20 Metern Parität Parität bei der Schöffen- und Geschworenenauswahl!- Der Arbeiter muß mehr

erreicht. Nach den amtlichen Nachrichten aus dem oberen Strom­gebiet ist in den nächsten Tagen Hochwasser in größtem Ausmaße zu erwarten. Man rechnet mit einem Höchstpegelstand non 3,30 Meter. Ein solcher Wasserstand würde eine Ueberflutung der Feldmark vieler medlenburgischer Dörfer bedeuten.

3m Gebiet der Freistaates Sachfen haben die starten Nieder­fchläge der letzten Tage und die heftigen Stürme, die vor allem in ber vergangenen Nacht tobten, teilweise schweren Schaden ange­richtet. Von der sächsischen Wasserbaudirektion wird für Sonntag Dormittag ein Elbwasserstand von 2,15 Metern über Rull vorausgejagt. Die Bestorkane, die seit zwei Tagen über den Harz   hinweggebraust sind, haben in den Wäldern des Ober­harzes schweren Schaden angerichtet, der sich in seinem ganzen limfange noch nicht übersehen läßt. Auf dem Broden herricht Windstärke 9. Licht- und Telephonleitungen wurden im Ober: harz vielfach außer Betrieb gesetzt. Alle Harzflüsse find start angeschmollen. Die Schneestürme halten mit unver änderter Heftigkeit an.-

Wie aus Bremervörde   gemeldet wird, ist bei Nieder­ochfenhausen der Deich in einer Breite von etwa 40 Metern gebrochen. Biefen und Felder stehen unter Baffer. Die Fluten find schon bis an die Wohnhäuser vorgedrungen. Es merden Notbämme aufgeworfen, um die Wohnftätten vor einem Eindringen des Waffers zu schützen.

3m Gebiet des Mittel- und Niederrheins macht sich durch den Ablauf des Wassers des Oberrheins noch eine entsprechende Stei: gerung des Bafferstandes bemerkbar. Die Mofet bei gerung des Wafferstandes bemerkbar. Die Mofel bei Trier   steigt noch weiter. In Köln   steigt das Waffer noch ftündlich um 1% bis 2 Sentimeter.

Opfer einer Windhose.

In dem Augsburger Vorort Goeggingen hat eine Wind hose ben 35 Bentner schweren Teil des Daches der Turn­halle des Turnvereins abgedeckt und mehrere Meter meit fortgetragen. In dem gleichen Augenblid verließ eine Mäd­bentlaffe die fatholische Boltsschule. Michrere Kinder wurden unter dem Dach begraben, wobei einige Mädchen er. heblich verlegt wurden. Glüdlicherweise hatten die Kinder in. folge bes Unwetters ein schnelles Tempo angeschlagen. Der Mate riaffchaben ist groß.

berücksichtigt werden!

Aus einer für weiteste reise der Bevölkerung bedeutsamen All­gemeinen Berfügung des preußischen Justizministers teilt der Amtliche Breußische Bressedienst folgendes mit:

Mehr Arbeiter in die Gerichte!

Dem Grundgedanten, auf dem die Einrichtung der Schmur gerichte und der Schöffengerichte beruht, können diese Gerichte mur dann gerecht werden, wenn nach Möglichkeit alle Bevölke rungsschichten gleichmäßig zum Amte als Geschworene und Schöffen herangezogen werden. Bereits in der AB. vom 17. 8. 1921 ist auf diesen Gesichtspunkt und insbesondere auch auf die Notwendigkeit einer angemessenen Berücksichtigung der Arbetterfchaft und ihr gleichstehender Personenkreise bei der Wahl der Schöffen und Geschworenen hingewiesen worden. Gleich wohl sind in der letzten Zeit wiederholt Klagen darüber laut ge­worden, daß die Arbeiter im Verhältnis zu anderen Berufs­freifen nicht in ausreichendem Maße berüdsichtigt morden seien. Bom Justizminister veranlaßte Feststellungen haben ergeben, daß diese Klagen, wenigstens für eine Reihe von Bezirten, begründet find. Aufgabe des Amtsrichters als Vorsitzenden des für die Wahl der Schöffen und Geschworenen berufenen Aus schusses wird es sein, zur Beseitigung dieses Mißstandes in den Ausschußßigungen fiets mit Nachdrud auf die Wichtigkeit einer gleich­mäßigen Berteilung der Schöffen und Geschworenen auf alle Be­volterungsschichten, insbesondere auch auf die Arbeiterfchaft, hinzu­

meifen.

Mehr Sorgfalt bei der Geschworenenauswahl!

Bei vielen Amtsgerichten, insbesondere bei denjenigen ber Großstädte und der Industriebezirte, ist die Zahl der alljährlich auszuwählenden Schöffen und Geschworenen so groß. daß es nicht möglich ist, die Wahl auf solche Personen zu beschrän­ten, die den Mitgliedern des Wahlausfchuffes befannt find. Dar aus ergibt sich die Gefahr, daß zu Schöffen und Geschworenen Per fonen gewählt merden, die dazu nach den gesetzlichen Borshriften nicht gewählt werden dürfen oder sollen oder den Aufgaben des

Listenprüfung durch Gemeinde und Polizei.

Es finbet zunächst eine Sigung des Ausschusses statt, die Icbig­lich für die Borbereitung der Wahl bestimmt ist. It dieser Sigung benennen die einzelnen Mitglieder des Ausschusses Personen, die sie für die Wahl vorzuschlagen beabsichtigen, und zwar in einer über den tatsächlichen Bedarf hinausgehenden Zahl. Ein Verzeichnis ber benannten Personen wird sodann der Gemeinde- und der Polizeibehörde übersandt, die auf Grund der bei ihnen vorhandenen Unterlagen feststellen, ob Anstände gegen die benannten Personen zu erheben sind und das Verzeichnis mit ihren Bemerkungen an den Vorsitzenden zurücksenden. Dem nächst findet eine zweite Sigung des Ausschusses statt, in der -nach Bekanntgabe jener Bemerkungen die Mitglieder ihre endgültigen Vorschläge machen und daraufhin die Schöffen und Ge­fchworenen gewählt werden.

Unter Umständen fann es auch genügen, daß die Ausschußmit­glieder Personen, die sie vorzuschlagen beabsichtigen, dem Borsigen­den schriftlich mitteilen, daß dieser daraufhin die erforder­lichen Erfundigungen bei Gemeinde- und Polizeibehörden einzieht und daß demnächst die Wahl vorgenommen wird, ohne daß eine norbereitende Sigung ftattgefunden hat.

Ausweispapiere mitbringen!

Es ist vorgekommen, daß ein Unberufener fich für eine als Schöffe geladene Berjon ausgegeben und so an der Sigung des Schöffengerichts teilgenommen hat. Um einem derartigen Maßbrauch vorzubeugen, mind as fich( menigstens in größeren Städten und Industriebezirken) empfehlen, daß den Schöffen und Geschorenen bei threr Badung aufgegeben wird, Ausweispapiere mitzu. bringen.

Am 18. Februar d. 3. fand unter Leitung des preußischen Justizministers Dr. Schmidt im Justizministerium die diesjährige 3ufammenfumft ber Generalstaatsanwälte rib der Prä­sidenten der Strafvollzugsämter Preußens statt. Zur Besprechung standen athielle Fragen der Staatsanwaltschaft und der Strafvollzugsverwaltung, fo: Sicherung des Nach Begnadigung, Entlassenenfürsorge und Gefange nengesundheitsfürsorge. In eingehenden Besprechungen fand ein reger Meinungsaustausch des Ministeriums mit den Chefs der Provinzialbehörden statt.

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Das Urteil im Industriespionage- Prozeß mis infolge förperli bez oder geistiger Gebrechen wudies für die Staatsanwaltschaft, Regelung der bedingten

Düffeldorf, 18. Februar.

In dem Industriespionageprozeß, der unter Ausschluß ber Deffentlichfeit vier Tage dauerte, wurde heute nach mittag bas Urteil gefällt. Der Deutschamerikaner   Guido Meisel wurde zu einem Jahr Gefängnis und 5000 Mart Geldstrafe, der Chemiler Paul Schmittnagel zu fünf Monaten Gefängnis und 300 m. Geldstrafe und Dr. Ludolf Reiß zu zwei Monaten Gefängnis vrurteilt. Außerdem hat Meijel an die geschädigten drei Firmen je 2000 Mart Schadenersatz zu zahlen.

Meisel stellte den Antrag auf Auslegung der Gefängnisstrafe und erbat sich, die Summe der Strafe und des Schadenersages von insgesamt 11 000 m. zu hinterlegen. Der von der Berteidigung ge­stellte Untrag auf Haftentlassung wurde genehmigt, jedoch mußte Meifel fich verpflichten, vorläufig in Deutschland   zu bleiben. Bei der Beurteilung des Strafmaßes ist man bei Meisel davon ausgegangen, daß er als äußerst gewandter Kaufmann Ursprung und Gebrauch der Geheimverfahren genau fennt. Obwohl Meisel als Beauftragter feiner amerikanischen   Firma handelte, sei zu beachten, daß er in Der skrupellofesten Weise deutsche Geheimver fahren sich zu verschaffen mußte und fie ins Ausland brachte. Die Folgen dieser Industriespionage lassen sich heute noch nicht im vollen Umfange übersehen. Die chemische Industrie ift fhmer geschädigt. Erschwerend für das Urteilsmaß war, daß die chemische Industrie von eminenter Bedeutung für das Deutsche Reich und seinen Bestand ist. Bei den übrigen beiden An­geflagten wurde als Milderungsgrund ihre nicht glänzende Wirt fchaftslage angenommen.

Republikanische Bereinigung bei der preußischen Polizeiverwaltung. Dienstag, 21. februar, 20 Uhr, spricht Reichstagspräsident 25 be im ehemaligen Herrenhaus, Leipziger Str. 3, in einer Bersammlung der Republikanischen Bereinigung bei der preußischen Polizeiverwaltung. Gäfte willkommen.

oder Zustände nicht gewachsen find. Nach den dem Minister er­statteten Berichten wird dieser Gefahr auf verschiedenen Begen zu begegnen gesucht. Besonders zweckmäßig erscheint das folgende schon in einigen Bezirken geübte- Berfahren:

Das große Geschäftshaus am Zoo.

eine neue ha fe getreten sei, daß mit diesem Jahr die Emangipa Die Direktion des 3oologischen Gartens hat mit 3utionsverfuche aufgehört haben, und daß das gesellschaftliche Leben dieser Zeit sich vollkommen isoliert habe und von dem der anderen ftimmung der Aufsichtsbehörde das Randgelände zwischen dem Nationen, in denen bie Juden jeweils leben. Diese Isolierung ist Aquarium und dem bereits errichteten Ladenbau zur Errichtung eines Geschäftshauses verpachtet. Die wirtungen diefes feine freiwillige und bezieht sich auch mir auf das gesellschaftliche Bachtvertrages bedeuten für den Zoologischen Garten eine finanzielle fchen Judentums sprechen. Ja, jogar der Machttrieb ist eingeschlafen Leben. Man fann taum noch von einer Entwicklung des deut Stärtung, so daß er von den Witterungsverhältnissen nicht mehr so schen Judentums sprechen. Ja, fogar der Machttrieb ist eingeschlafen found an feine Stelle ist der Geltungstrieb getreten. Der Jube will abhängig, ist, wie es noch im Jahre 1927 mit seinem ungünstigen und an feine Stelle ist der Geltungstrieb getreten. Der Aude will Sommerwetter der Fall war. Die Befürchtung, daß durch die Ver- fich auf jeden Fall in Szene feßen. Das heutige Judentum beſchäf pachtung weiteren Randgeländes eine Berkleinerung des Gartenstigt sich mit der Klärung feiner eigenen Bychologie, tommt dabei auf immer neue Deutungen, das bedeutet aber nicht Fortschritt, sondern bedingt sei, ist unbegründet. Der Zoologische Garten wird in abseh: barer Zeit am Norbrande nicht nur eine weitere Bergrößerung, fon dern auch eine erhebliche Berbesserung für die heran­wachsende Jugend dadurch erfahren, daß der gegenwärtig an der Budapester Straße liegende, vom Dunst des starten Automobil verkehrs höchst ungünstig beeinflußte Spielplag für die kleinen Kinder auf dem neuen Gelände an der Lichtensteinbrücke weit schöner wieder ersteht.

Entwicklungen im deutschen   Judentum.

Die Berliner   gionistische Bereinigung veranstaltet augenblicklich einen Bortragszyklus über das Thema Das Welt­jubentum". Kurt Blumenfeld   eröffnete im Logenhaus in Der Kleiftstraße diesen 3yklus mit einem Bortrag über Entwid fungen im deutschen   Judentum. Dr. Kanowit machte, die zahlreich erschienenen Anwesenden darauf aufmerksam, daß es sich bei diesem Byflus um feine Parteiveranstaltung handle. Herr Blumenfeld führte dann ungefähr aus, daß die Geschichte der Juden seit 1880 in

höchstens Dentakrobatik. Es entstehen neue Gruppen in der Ge­meinschaft, neue Bortführer eigener Ideen, die nur eine fleine Ge­folgschaft haben. Das Gros ist allen jüdischen Fragen gegenüber indifferent geworden, glaubt nicht an eine jüdische Zukunft und wünscht sie faum. Herr Blumenfeld als Zionist bedauert diese Interesselosigkeit. Er sieht die einzige Entwicklungsmöglichkeit im Zionismus, d. h. in der jüdisch nationalen Bewegung, einer Be­wegung, die den Machttrieb im Judentum wieder wedt und ihm Bestätigungsmöglichkeit schafft. Ob durch die Schaffung diefes Na­tionalstaates die Isolierung des Judentumis von den anderen Völkern wirklich wirfjam befämpft wird, mag dahingestellt ſetn.

Republikanische Wassersportler! Die Wassersportsaison beginnt. Die Flaggenfrage auf den deutschen   Binnengewäffern erfordert, daß in diesem Jahr fein Republikaner mehr eine andere als die schwarzrotgoldene Nationalflagge der Deutschen Republik führt. Darum fort mit allen Phantasie- und Kompromißflaggen. Her. aus mit der schwarzrotgoldenen Flagge der Deutschen Republit.

Selbst

DER eingefleischte PESSIMIST Rann sich nicht der Überzeugung verschliessen. dass die neueste Cigarette

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