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Der verwundete Unverwundbare."

Mit dem nötigen szenischen Bimbarium wurde den Ungläubigen, die keinerlei ,, göttliche Fügungen, okkulte Kräfte" oder sonstwelche überfinnlichen Talente gelten lassen wollen, in letzter Zeit immer wieder vor Augen geführt, daß es eben doch so was gibt", das man auf Befehl und gegen Eintrittsgeld jederzeit in die Wege leiten tann. Die vielumstrittene Res" tennen wir bloß vom Hörensagen, den waderen Bergmann Diebel bewunderten wir aus dem Grunde ehrlich, weil er die ganze Mystik zum Teufel jagte und das Ganze als artistische Leistung darbot. Nun tam als legte Aquisition auf diesem Gebiet Fafir Blacaman, der fich unter anderem mutig und unbekleidet in die Höhle der Löwen" wagte, um sie mit dem Blick zu zähmen. Die Medien streiften aber, oder die Pupillenkraft des Fafirs war nicht start genua  , furzum er liegt jezt, einem gewöhnlichen Sterblichen gleich. an Blutvergiftungserfcheinungen in einer Berliner  Klinik und muß wohl oder übel die traurige Erkenntnis buchen, daß ihn sein Gott schnöde im Stich gelassen. Wie schon der gute, alte Schiller   sagt, ist mit des Geschickes Mächten tein em'ger Bund zu flechten. Auch nicht, wenn es sich um einen Fakir handelt.

Berliner   Schach  - Meisterturnier.

In der 10. Runde gab es einen sensationellen Sieg des fungen Steiner über den bis dahin im Turnier ungeschlagen an der Spitze stehenden Nimzowitsch  . Steiner hat allerdings be­fanntlich auch Bogoljubom und Tartatower bezwungen. Selling gemann gegen Leonhard, Stolz gegen B. Koch, Brindmann durch Zeitüberschreitung von Reti. Die übrigen Partien schweben noch. Sämisch hat gegen Bogoljubom nur Remis- Aussichten, Johner wird gegen Ahues gewinnen und Schlage hat ein glückliches End Spiel gegen Tartakower. In Führung liegen nunmehr Nimzowitsch  , Bogoljubow und Johner mit je sechs Buntten und einer Hängepartie. In der 11. Runde ereignete sich eine Sprengung der Spitzen­gruppe. Bogoljubom gewann zwar nach längerem Kampfe gegen Ahues und Nimzowitsch   fonnte überraschend schnell den fühn spielenden Helling bezwingen, jedoch mußte fich Johner in einem Damenbauernspiel gegen den jungen Schweden Stoly mit einem Unentschieden zufriedengeben. In den anderen Partien trennten sich Roch und Tartakower sowie Leonhard und Sämisch ebenfalls remis", während Reti als Nachziehender

gegen Schlage gewann. Die Partie Brinckmann gegen Steiner

schwebt noch. Der Stand in der Spigengruppe ist jetzt: Bogoljubom und Nimzowitsch je 7 Bunite und je eine Hängepartie, Johner 6%( 1), Reti 6%, Selling 6 Punkte.

Interessenverband derOrtskrankenkassenmitglieder. In Deutschland   gibt es noch lange nicht genug Bereine und Organisationen. Um diesem llebel abzuhelfen, haben sich wieder einmal ein paar Schlaue gefunden, um einen Verein gegen die Krantentassen aufzuziehen. Dieses neue Bereinchen will gegen die angebliche Willkürherrschaft der Krankenkassen" antämpfen und hat ein Programm aufgestellt, das Vertretung der Kaffenmitglieder im Kaffenverstand, freie Aerztemahl für Familienangehörige und der gleichen fordert. Durch den größten Teil ihrer Forderungen zeigen fie ihre vollkommene Unkenntnis der Reichsversicherungsordnung. Sie hätten sonst leicht merken können, daß der größte Teil ihrer Forderungen, vor allem die Bertretung der Kranfenfaffenmit glieder im Borstand, bereits erfüllt ist. In der Gründungsver sammlung, die dieser Verein am Freitag abend im Gardekasino in Der Sophienstraße abhielt, fam deutlich zum Ausdrud, daß dieser Bercin alles jammeln will, was irgendwie sich einmal über die Krantentasse geärgert hat. Die Zusammensetzung der Berfammlung

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war fennzeichnend für bie neue Organisation. Die Disfuffionsrebner nisation versprachen in ihren Reden, die Mitglieder bei Streitig feiten mit den Ortskrankenkassen juristisch zu beraten. Besonders merkwürdig war, daß die Einberufer der Versammlung zwar schimpften, daß die Krankenkassen zu wenig leisteten, aber ver­langten, daß die Honorare der Aerzte erhöht werden sollten. Ein ungefühuter Totschlag.

ſchimpften auf die Gewertſchaften. Die Gründer diefer neuen Drga: Großkampftag in St. Moritz  .

Bor mehreren Tagen berichtete der Borwärts" von einem mit großer Roheit ausgeführten Ueberfall auf einen Zeitungs träger. Im Flur des Hauses Ackerstraße 69 war der 68jährige Zeitungsträger Josef Kündgen mit schweren Schädel verlegungen morgens gegen 5 Uhr von Mietern bewußtlos auf­gefunden worden. Der alte Mann wurde in bedenklichem Zustande in das Lazaruskrankenhaus gebracht. Kündgen, der über acht Tage zum größten Teil ohne Bewußtsein schwer daniederlag, ist nun gestern, wie wir erfahren, seinen schweren Verlegungen im Krankenhaus erlegen. Der Ueberfall auf den alten Mann ist bis heute noch ungefühnt geblieben. Da immerhin die Möglichkeit besteht, daß Passanten oder Mieter der anderen Häuser von dem Ueberfall etwas wahrgenommen haben könnten, werden sie um Mit­teilungen, die an das zuständige Polizeirevier zu richten sind, ge­beten. Die bisherigen Nachforschungen der Polizei waren

gebnislos.

Hans- Brennert  - Abend.

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Im Rahmen eines vom Bezirksamt mitte veranstalteten Bolkskunstabend", der gestern im Großen Sigungssaal des ehe­maligen Herrenhauses stattfand, trug der Berliner   Schriftsteller Hans Brennert   einer ansehnlichen Zuhörerschaft eigene ,, Ge­schichten und Gefänge" vor. Hans Brennert   erwies sich dabei als ein mit echtem Mutterwitz reichlich gesegneter Boet, der seiner Bater­stadt und ihren Bürgern manches anhängt", wobei die Bergangen beit weit besser wegkommt, als die ungemütlich gewordene Gegen­Dinge oft beißend ironisiert werden, blizte zuweilen Glaßbrenner mart. Aus den Geschichten und Gesängen, in denen Menschen und Humor, der den Abend zu einem besonders vergnüglichen machte. Das Publikum zeigte sich dankbar und beifallsfreudig. Schade, daß Hans Brennert   ein etwas farbloser Interpret war, der die Gestalten seiner Phantasie nicht immer meisterte. Trotzdem brachen sie sich Bahn in die Herzen der Erheiterten.

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Verlängerung der Gültigkeit der Kohlengutscheine. fohlenbriketts fonnten die städtischen Kohlengut­Infolge der in Berlin   herrschenden Knappheit an Braun scheine vielfach nicht rechtzeitig beliefert werden. Die Gültigkeit sämtlicher in diesem Winter ausgegebenen städtischen Kohlengutscheine über 2 Zentner und über 1 Zentner ohne Rücksicht darauf, welche Gültigkeitsdauer links oben auf den Scheinen angegeben ist, wird bis zum 15. April 1928 perlängert.

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Nächste Theatervorstellung am Sonntag, dem 11. März, nachmittags 2%, Uhr, im Staatlichen Schiller- Theater, Maß für Maß  ", Luftspiel von Shakespeare  , inszeniert von Jürgen ebling. Karten einschließlich leiderablage und Theaterzettel 1,20 m. bei bandlung Vorwärts, Lindenstr. 2, Tabafvertrieb GEG., Inselstr. 6, Sorsch, allen Bildungsfunktionären der Streife und Abteilungen, in der Buch Engelufer 24-25, Verband der graph. Dilfsarbeiter, Ritterstr. 1, in den Borwärtsspeditionen und im Bureau des Bildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. Hof, 2 Treppen, Zimmer 8.

Erftaufführungen der Woche. Montag: Th. i. d. Kommandantenstraße: Die Kreugelschreiber. Donnerstag: Sentral- Th.: Die Dame pom Birtu 3. Freitag: Metropol.- Th.: Der Graf von 2ugem­burg." Th. i. d. Klosterstraße: Sinbertrago bit." Sonnabend: Strolloper: Dedipus". Maria Betruschla".

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Der vorlegte Tag der Olympischen Winterspiele   brachte mit den Sprungrennen auf der Olympiaschanze den eigentlichen Höhe punkt der ganzen Veranstaltung. Aber damit waren die Ereignisse des Sonnabends noch nicht erschöpft. Auf dem Eisstadion fanden zwei Eishockeyspiele statt, die Damen liefen ihre Kür im Kunstlaufen, große Anziehungskraft übte auch der erste Lauf des Bobsleigh­

rennens aus.

Schweden  - Schweiz   4: 0.

Das dritte Entscheidungsspiel um die olympische Eishockeymeister schaft, die zugleich die Welt- und Europameisterschaft in sich birgt, führte die Mannschaften von Schweden   und der Schweiz   zusammen. Nach gleichmäßig verteiltem Spiel in den ersten 15 Minuten er­langten die Schweden   ein flares llebergewicht und siegten mit 4: 0, also mit dem gleichen Ergebnis, mit dem die Schweiz   am Vortage England bezwungen hatte. Die schwedischen Torschützen waren G. Johannsson( 2), Holmquist, Petersen. Kanada  - England 14: 0.

Keinen Augenblick hatten Englands Vertreter eine Chance gegen über den Eishockeytünstlern aus Kanada  . Die überfeeischen Gäste begnügten sich damit, die Scheibe vierzehnmal in das Netz der Eng­länder zu senden, hätten aber ebenso gut eine weit höhere Torzahl Herausholen tönnen.

Olympia- Bobrennen.

schinen aus 14 Ländern auf der etwa 1500 Meter langen Bobbahn Der erste Lauf zum Olympia- Bobrennen versammelte 24 Ma ain Start. Da die Bahnverhältnisse nicht die besten waren, tamen keine Rekordzeiten heraus. Von den deutschen Fahrzeugen fam der von Kilian München   gesteuerte Deutschland II" in 1: 41,7 auf den fünften Platz ,,, Deutschland I" mit Endres- München  auf dem Führerfig dagegen benötigte 1:48 und fiel dadurch auf den 22. Platz zurück. Die schnellste Zeit fuhr der Amerifoner Fiste Belgien I" mit 1: 39,8 und dem Argentinier Gramajo auf Argen auf America II" mit 1: 38,9 vor dem Belgier Lambert auf

Kombinierter Lauf.

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Umfangreiche Vorbereitungen waren nötig, um die Dinmpia­schanze in einen praftifablen Zustand zu versehen. Erst nach Auf­Die Sprungrennen zum Kombinierten Lauf mit mehr als einstündiger Inderung der Aufsprungbahn und Zuführung neuen Schnees fonnten Verspätung ihren Anfang nehmen. Karl Neuner. Batenkirchen verzichtete infolge seiner schlechten Note beim Langlauf auf die Be teiligung, für ihn sprang Ludwig Böd- Nesselwang ein, der jedoch mit 36 und 48 Meter Weite nur mittelmäßige Leistungen vollbrachte. Gustav Müller Bayrischzell   nahm nach einem gelungenen 41- Meter- Sprung alles aus sich heraus, stürzte aber bei 60 Meter, Walter Glaß Obersachsenberg fam auf 45 und 55 Meter, Mar Krödel Neuhaus auf 53 und 51,5 Meter. Den meitesten gestande nen Sprung vollführte der Deutschböhme Burtert mit 62,6 meter, nachdem er vorher 61 Meter in prächtiger Haftung gestanden hatte. Durch diese Prachtleistung hat sich Burkert in der Kombination weit nach vorn geschoben, der Sieg war dem Norweger   Bröttums­meter, allerdings nicht zu nehmen. Gröttumsbraaten fam in sehr braaten, dem leichten Gewinner des Langlaufes über 18 Kilo­ficherer Haltung auf 49 und 56 Meter Weite.

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Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienftfielle Berlin   und Umgegend ( Nachdr. verb.). Noch ziemlich unbeständig, aber im ganzen etwas Be ruhigung des Betters, Temperaturen wenig berändert. Für Deutschland  : Im Westen und Süden zeitweise aufflarend, im Dften noch unbeständig und überall fühl. Im Nordosten Frost.

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