2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 262.
Ottober.
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Inkerm neuesten Kurs.
1. Rudolstadt . In der Berufungsinstanz Genoffe Hof= mann- Saalfeld wegen Beleidigung eines Hauptmanns 100 M. Geldstrafe.
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2. Chemnik. Genosse Hafner wegen Berübung groben Unfugs Plakat anbeftens 20 M. Geldstrafe. „ Nürnberg . Sechs Wochen Gefängniß Genosse Dertel wegen Beleidigung des Magistrats.
2. Frankfurt a. M. Wegen groben Unfugs( Boykottaufforderung) Genosse Meyer 4 Wochen Haft.
Zwickau . Wegen des gleichen Vergehens Genosse Gold= " stein 100 M. Geldstrafe.
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Oderberg . 15 M. Geldstrafe Genosse Baum wegen Vergehens gegen das Vereinsgefeß.
3. Stettin . Von der Anklage der Majestätsbeleidigung Genoffe Herbert freigesprochen.
Nürnberg . 51 Mitglieder des Frauen und MädchenBildungsvereins eine Gesammt- Geldstrafe von 271 Mark regen Vergehens gegen das Vereinsgefet.
Salle. Genosse Ilge wegen Majestätsbeleidigung 5 Monate Gefängniß.
4. Karlsruhe . Je 15 M. Geldstrafe die Genossen Rein fried, Mary und Schaufelberger wegen Vergehens gegen das Vereinsgesetz.
Frankfurt a. M. Wegen groben Unfugs, Boykottaufforderung, Genosse Schmidt 4 Wochen Haft.
Ju der Revisionsinstanz Genoffe Trompeter wegen Bergehens gegen das Vereinsgesetz 25 M. Geldstrafe.
5. Altona . Die Tischler Schütt, Strack und Maaß von der Anklage der Majestätsbeleidigung freigesprochen. Lörrach . Von der gleichen Anklage Genosse Schaur freigesprochen.
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Berlin . Wegen dergleichen Strafthat Genosse Roland 6 Monate Gefängniß.
8. Leipzig . 3 Monate Gefängniß der ausständige Maurer Reller wegen unbefugten Betretens des Baues.
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Nürnberg . Genosse Segig wegen Führung des Titels ,, Arbeiterjefretär" 30 M. Geldstrafe.
Offenbach . Wegen Beleidigung eines Kirchenchors Genosse Bender 50 M. Geldstrafe.
Breslau . Je 15 M. Geldstrafe die Genoffen 3ahn und Schi wegen Veranstaltung einer öffentlichen Kollette. 300 M. Geldstrafe Genosse Neukirch wegen Beleidigung des Ministeriums.
9. Dresden . Genosse Fleißner aus Pirna wegen Beleidigung der Amishauptmannschaft und des Amtsgerichts in Pirna 6 Monate Gefängniß.
Stade . Wegen vorzeitiger Veröffentlichung eines Theiles einer Anklageschrift Genoffe Kaufmann 15 M. Geldstrafe.
Harburg . Genoffe Martens wegen Beleidigung in 2 Fällen 35 M. Geldstrafe.
10. Sorau . 15 M. Geldstrafe Genosse Rüdert wegen Ver gehens gegen das Vereinsgesetz.
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Duisburg . Wegen Majestätsbeleidigung Genosse Hensgen 2 Monate Gefängniß.
Dresden . Genosse Lungwih aus Pieschen 2 Tage Haft wegen Ungebühr vor Gericht.
Merseburg . Wegen Beleidigung eines Polizeibeamten der Lohgerber Schmidt 6 Wochen Gefängniß. Antrag: 1 Jahr und 14 Tage.
11. Berlin . 50 M. Geldstrafe Genosse Stadthagen wegen Beleidigung der Gemeindevertretung in Friedrichs. hagen.
12. Leipzig . Von der Anklage, den Herrn Seiler in Dessau beleidigt zu haben, Genosse III ge freigesprochen.
11. Augsburg . In der Berufungsinstanz 5 Genossen( Boykottkommission) wegen Verübung groben Unfugs je 20 M. Geldstrafe.
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Leipzig . In der Revisionsinstanz Genosse Diehl in Burgstäot wegen Beleidigung der Amtshauptmannschaft 4 Monate Gefängniß. In gleicher Instanz Genosse Brecour Kiel 3 Wochen Gefängniß wegen Beleidigung der Kanalkommission.
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Buch der Jugend.")
Freitag, den 8. November 1895.
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14. Frankfurt a. M. Wegen Beleidigung eines Orts vorstehers Genosse Schmidt 300 M. Gelbftrafe. Stuttgart . In der Revisionsinstanz Genosse Geiger wegen Beleidigung eines Redakteurs 100 M. Geldstrafe. 16. Leipzig . In gleicher Instanz Genoffe Tauscher in Stuttgart wegen Gotteslästerung 3 Monate Gefängniß. Dessau . Genoffe Schwerdtfeger wegen Ministerbeleidigung 100 M. Geldstrafe.
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17. Dresden . In der Revisionsinstanz Genoffe Wester wegen Beleidigung eines Gendarmen 4 Monate Gefängniß. Freiburg . Von der Anklage, groben Unfug verübt zu haben, Genosse Kräuter freigesprochen.
18. Langenbielau. Je 30 M. Geldstrafe die Genossen Feldmanu nnd Kühn wegen Veranstaltung einer Kollette. Sammlung für die Familien der Essener Verurtheilten.
" Saalfeld . Genoffe Wagemann wegen Beleidigung des Oberförsters in Sonneberg 15 M. Geldstrafe.
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Dresden . Wegen mehrfacher Beleidigungen Genosse Horn in Löbtau 10 Monate Gefängniß. " Frankfurt a. D. Genosse 3appey 2 Monate Gefängniß wegen Beleidigung des Schöffengerichtes in Forst.
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Elberfeld . Wegen Beleidigung von Vorgesetzten des Hceres Genosse Gewehr 4 Monate Gefängniß. 19. Prenzlan. Genosse 3iste in Wriezen 3 Monate Gefängniß wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt. 20. Offenburg . 20 M. Geldstrafe Genosse Seyfriz aus Furtwangen wegen Beleidigung eines Wachtmeisters. 21. Augsburg . Wegen Beleidigung des Vorsitzenden der Stadtgarten- Gesellschaft Genosse Breder 25 M. Geldstrafe. 22. Breslau . 4 Monate Gefängniß Genosse 3 ahn wegen Majestätsbeleidigung. Antrag 9 Monate Gefängniß. Erfurt . Genosse Wiehle wegen Beleidigung des Staatsministers a. D. Lucius 50 Mt. Geldstrafe. Stettin . Wegen Verächtlich machung von Staatseinrich tungen Genosse Nathusius 50 M. Geldstrafe. Bremen . 4 Monate Gefängniß Genoffe Holtmann wegen Beleidigung eines Zeugen. Letzterer war der Angeter in einem Majestätsbeleidigungs- Prozeß. " Düsseldorf . Genosse Wessel wegen Beleidigung des Oberbürgermeisters 500 M. Geldstrafe.
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Jever. 14 Tage Haft Genosse Schicht in Bant wegen Beleidigung eines Gendarm.
Stuttgart . Wegen Beleidigung eines Güterbeförderers Genosse Hildenbrand 50 M. Geldstrafe. 23. Effen. Der Redakteur der Bergarbeiter Beitung", Genosse Hue, wegen Beleidigung des Ersten Staatsanwalts 150 M. Geldstrafe.
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24. Kiel. In der Berufungsinstanz 14 Genossen aus Preek von der Anklage, an einem nicht genehmigten Aufzug theilgenommen zu haben, freigesprochen. Königsberg. Genosse Lorenz wegen Beleidigung des Generalfommandos, 60 M. Geldstrafe. Dresden . 7 Monate Gefängniß Genosse Reichers wegen verschiedener Beleidigungen durch die Presse. Erst inianzliches Urtheil 15 Monate Gefängniß. Leipzig . Wegen Majestätsbeleidigung Genoffe Weichelt in Wurzen 6 Monate Gefängniß. " Dortmund . Genosse Bloc wegen Beleidigung einer Bechenverwaltung 3 Wochen Gefängniß.
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25. Hannover . 4 Monate Gefängniß Genosse Rauch wegen Majestätsbeleidigung. Antrag: 1 Jahr Gefängniß.
26. Berlin . Wegen Aufreizung zum Klassenhaß Genosse Rohrlack 6 Monate Gefängniß.
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12. Jahrg.
28. Mainz . Der Tischler Weiler aus Henningen wegen Majestätsbeleidigung 8 Monate Gefängniß.
29. Langenbielan. Wegen Vornahme einer unerlaubten Samm Iung Genosse Bölte 30 M. Geldstrafe.
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Kaffel. Genoffe John wegen Privatbeleidigung 1 Woche Gefängniß.
Berlin . 8 bezw. 8 Tage Gefängniß die Genoffen Mäther und Neumann, wegen Aufforderung zur Arbeitsniederlegung und Verrufserklärung.
Wegen Majestätsbeleidigung Genosse Pfund 6, Genosse Dierl 9 und Genosse Rautmann 12 Monate Ge fängniß.
20. Erfurt . Von der Anklage, die Staatsanwaltschaft in zwei Fällen beleidigt zu haben, Genosse Viertelars freigesprochen.
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Höchft a. M. Wegen Veranstaltung eines nicht erlaubten öffentlichen Aufzuges Genosse Knoop aus Frankfurt a. M. 30 M. Geldstrafe.
Stettin . Genosse Dhl wegen Verübung groben Unfugs 50 M. Geldstrafe. 31. Berlin .
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der Anklage der Aufreizung zum Klaffenhaß, Genosse Schulze, Königsberg, freigesprochen. Neumünster . 50 M. Geldstrafe Genosse Mehrens wegen Beleidigung zweier Polizeibeamten. Insgesammt wurde erkannt auf 2941 M. Geld- und 10 Jahre und 1 Monat Gefängnißstrafe. Der Parteivorstand.
IV.
In den baupolizeilichen Bestimmungen und zwar im§ 31 der Bauordnung steht:" Im Innern von Neubauten sind die Baltenlagen eines jeden Geschosses sofort nach ihrer Verlegung auszustaaken, Treppen und sonstige offene Räume aber sicher zu überdecken oder zu umfriedigen." Gegen diefen Paragraphen wird auf den meisten Bauten gesündigt, wovon nur einige Beispiele.
In einem Bau waren an verschiedenen Stellen zirka 1 bis 2 Quadratmeter große Löcher, die lothrecht durch alle Etagen gingen, weder abgedeckt noch gestaakt. Im Seitenflügel waren die ganzen Leitergänge weggenommen und die freigewordenen Ballenfelder standen offen und zeigten gähnende Abgründe. Im Vorderhaus desselben Gebäudes war eine 15zöllige Wand liegen geblieben. Die Balfen waren an dieser Stelle ca. 70 Zentimeter weit von einander entfernt und durch alle vier Etagen offen. Ein unachtsames Ueberlaufen der Balfenlagen konnte an diesen Stellen den Sturz in die Tiefe zur Folge haben oder durch irgendwelche Ursache konnte ein Stein oder sonstiger Gegenstand in Fallen kommen und einem zufällig unter einem derartigen Loch Dinweg gehenden den Schädel oder das Rückgrat er metter f 24 einem anderen Bau stellten die Zimmerlente bn Dadverband auf. Die legte Balfenlage war aber so schlecht abgedeckt, daß die Entfernung mancher Bretter von einander 20-25 Bentimeter betrug und deshalb ein Mann leicht hindurch fallen fonnte. Eine Etage tiefer waren Maurer mit der Aufführung der Scheide wände beschäftigt. Wie leicht könnte es da vorkommen, daß ein Stück Werkzeug oder ein Stück des Verbandholzes durch diese ungenügende Balkenabdeckung hindurch fiel. In der dritten Etage hing ein etwa 5 Meter langes Schalbrett, das durch einen Drahtnagel an einem über die Balkonträger gelegten Brett befestigt war und vom Winde hin und her geweht wurde; darunter arbeiteten die Steinträger, ohne irgend eine Schuhvor
Altona . Durch Androhung der Sperre. wegen Errichtung über sich zu haben. preffungsverfuchs, der Buchbinder Kammann in Ham burg 8 Tage Gefängniß.
28. Hannover . Von der Anklage der Majestätsbeleidigung Genosse Thiel horn freigesprochen. Neustadt a. H. Wegen Beleidigung eines Kaufmanns Genosse Stein 15 M. Geldstrafe. Berlin . Genoffe Golibrodki wegen Breßbeleidigung 150 M. Geldstrafe.
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Ein allgemeiner Mißstand auf vielen Schwindelbauten, der zum größten Theil auf die Zahlungsunfähigkeit der betreffenden Unternehmer zurückzuführen ist, ist folgender. Man benutzt bekanntlich als Unterlage für Feuerstätten Wellblech, das auf der einen Seite in der Mauer und auf der anderen in einem zu diesem Zweck eingelegten Träger ruht. Gewöhnlich ist es bei Verlegung der Baltenlage wegen Zahlungsmangels des Unternehmers noch nicht am Playe. Infolge dessen bleiben oft die 5-6 Meter langen und ca. einen Meter breiten Deffnungen 3-4 Etagen übereinander offen stehen, ohne daß ein provisorischer Bretterbelag Aber die Form ist nicht immer gut gewählt. Sie geht oft stören. Kehren sie nicht bis Montag zu ihrer Pflicht zurück, weit über das Fassungsvermögen Derjenigen hinaus, denen das so soll dem Publikum die Ursache ihres Verfahrens dargelegt Jede Errungenschaft, auf welchem Gebiete es auch immer Buch gewidmet ist: der reiferen Jugend des Proletariats". Säße werden, welche tein Beweis von ewiger Dankbarkeit ist, deren sei, hat ernste Borarbeiten zu Trägern. Es fällt teine Eich wie:" Rant hat diesen Ausspruch aus Prinzipien a priori ab mich die Mehresten unter ihnen wiederholt versichert haben. Hamburg , den 20. Oft. 1797. geleitet", oder: Ein geringer Grad von Zivilisation entfernt die F. L. Schröder." auf den ersten Streich, das haben auch diejenigen erfahren, Menschen von der ursprünglichen Moral, und vieler Zivilisation" Herr Schröder hat sich erlaubt, gegen uns so eben eine Art denen eine proletarische Jugendliteratur als Nothwendigkeit er bedarf es, sie wieder zurückzubringen", swingen uns in diesem Anklage vor das Publikum zu bringen; obgleich wir nun völlig schien. In den lezten Jahren ist im sozialdemokratischen Verlag Buch der Jugend" zu leiſem Lächeln. Und sie stehen nicht von der billigen Denkungsart und der Gerechtigkeitsliebe des Hammanch Büchlein erschienen, das auch die jüngsten Herzen vereinzelt. Auch ganze Stizzen verlangen zum Verständniß eine burgischen Publikums überzeugt sind, so daß es uns nicht auf der eins des arbeitenden Boltes mit Klassenbewußtsein erfüllen recht herangereifte Empfindung, und oft wird sich das verständig seitigen Anschuldigung des Herrn Schröder als Pflichtvergessene an und die gar so unmoralischen Märchen ersehen sollte. Lefende Proletarierkind hilfesuchend an Bater und Mutter wenden sehen wird, so halten wir es doch aus Achtung für dieses Publikum Aber wenn auch manche Gabe darin aus verständigem und müssen. nothwendig, hiermit im voraus anzuzeigen, daß des Herrn wohlmeinendem Herzen gegeben war, so war doch der ganze Aber hierin ist eigentlich ein weiterer Vorzug des Buches zu Schröder's unregelmäßiges, unerlaubtes und ungerechtes Ber Versuch bis jetzt als nicht gelungen zu bezeichnen, und die un- erblicken. Es wird in Proletarierkreisen von Hand zu Hand fahren gegen uns, in den ersten Tagen, wohl dokumentirt era Wieder naht des Jahres Wende und der Weihnachtsmann, gehen, denn es bringt vieles und wird daher jedem etwas scheinen soll. Hamburg , den 20. Oct. 1797. diefer große Bauberer, der ganze Straßen in blinkende bringen. Den Erwachsenen die Kultur- und Sittenbilder, die naturwissenschaftlichen Unterweisungen, den Kindern Karl Reinhard. Ch. Henriette Reinhard. Karl Braun. Bracht taucht, um verwöhnte Herzchen zu befriedigen, hat auch Wir haben Karoline Braun. E. Jaime. J. Krug. Werdy." für die Kinder des Proletariats eine Gabe in seinem Sack und die Märchen, der reiseren Jugend beides. also nichts gegen einen über das bestimmte Alter hinausgehenden Es geht aus diesen Dokumenten nicht hervor, ob es„ Lohnlegt sie zur Prüfung in unsere Hände. Ein schmuckes Buch, auf Inhalt einzuwenden, wohl aber gegen eine Form, die dem un- ftreitigkeiten" waren, welche die fieben Künstler veranlaßt haben, weißem Papier ein flarer Druck. Auf dem geschmackvollen geschulten Geiste nicht zugänglich ist. unter dem Szepter des großen Tragöden zu streiken. Auf jeden Umschlag sehen wir ein liebliches Aschenbrödel, von Möge die zweite Auflage des Buches, die ja wohl der ersten Fall verdient die Solidarität, welche hier auf weiblicher Seite Zäubchen umgeben. Also wieder ein Märchenbuch für bald folgen wird, in dieser Hinsicht eine verbesserte fein. Den geübt wurde, Beachtung. die Kleinen, denken wir und fangen an alt lesen. Das erste Märchen: Wer zuerst zornig wird, befremdet einfachen, aber doch zu Herzen gehenden Ton haben jedenfalls Wenn die Polizei in der Kunft zu bestimmen hat. Herr Geschichte vom Die dummen Hans, ber die am besten diejenigen Mitarbeiter getroffen, welche dem ArbeiterKlugen überlistet, wird hier nicht ohne Humor variirt, aber das ftande angehören. Nach ihnen sich zu richten dürfte kein Fehler Emil Meßthaler, Direktor des neuen Deutschen Theaters in fein. Bei den aus allen Landen gesammelten München , übersendet der Frankfurter Beitung" folgenden Beist kein Humor für Kinder, und einige ziemlich geschmacklose Märchen vermißten wir mitunter eine gewisse poetische scheid, der ihm von der Polizeidirektion in Leipzig , zugegangen: Grausamkeiten könnten füglich ganz gestrichen werden. Mit Naivetät, die den eigentlichen Reiz des Märchens aus- Auf Ihr Gesuch vom 15. ds. Mts., betreffend die Aufführung leifem Zweifel lesen wir weiter. Aber unser Interesse und unsere unterbrechen wir die Leftüre, doch als wir einmal wieder das Leiche". Bei Grimm heißt es: der Wolf ift to dt", die Stief Karl Werkmeister, Mitglied des Teutschen Theaters in Berlin , um gendes zu eröffnen: Bereits im Mai dieses Jahres hatte Herr Befriedigung wächst mit der Fülle des Gebotenen. Nicht gern macht. Auch störte das häufig vorkommende häßliche Wort der Weber" von Gerhard Hauptmann , haben wir Ihnen folTitelblatt betrachteten, hat es sich in unseren Augen verändert. mutter war to dt". Das ist etwas Unkörperliches und belastet Genehmigung zur Aufführung dieses Stückes hier gebeten. Der Alles in allem genommen ist das Buch der Jugend" ein Rath der Stadt Leipzig und das unterzeichnete Polizei- Amt aber haben durch gemeinschaftlichen Beschluß das Gesuch abgelehnt. wachsenden Kinder in die Widersprüche des Lebens einiveiht, großer Schritt weiter auf dem Gebiete der Jugendliteratur, und wenn nun auch in dem von Ihnen überreichten Exemplare einige ist eine vornehme Gabe, für welche wir Herausgeberin
moralischen, nicht bearbeiteten Märchen behielten die Oberhand.
fehr.
An stelle des findlichen Aschenbrödels sehen wir eine ernste Frau, die klugblickende Kornelia, die ihre heran
menschlichen Strebens ist, daß wir aber erst am Anfang der Laufbahn stehn, und sie weist die Wege, welche einzuschlagen sind. In diesem Sinne möchte ich das Buch der Jugend" gelesen und gewürdigt wissen. Es ist eine werthvolle Gabe, die uns hier geboten wird. Naturwissenschaft und Kunstgeschichte, Kulturbilder und bedeutungsvolle Lebenserinnerungen reihen sich aneinander, Sagen aus allen Ländern sind darin verflochten. Die Tendenz ist immer in das Gewand des rein Menschlichen gefleidet und ist in dieser Gewandung ihrer Einwirkung auf das Gemüth noch sicherer. Das Stoffliche ist gut. Die Form ist schön.
*) Buch der Jugend für die Kinder des Proletariats. Herausgegeben von Emma Adler . Berlin 1895. Buchhandlung des Vorwärts". Elegant gebunden 2 M.
das tindliche Gemüth nicht.
dankbar sein müssen.
Kunst und Wissenschaft.
Ein Bühnenstreik in der guten alten Zeit". Aus Friedrich Ludwig Schröder's Direktionsführung des Hamburger Theaters find zwei Schriftstücke, welche damals veröffentlicht wurden, auch heute noch von Interesse.
als Regiekürzungen angesehen werden, so daß nichts geändert ist an dem Inhalt und der Tendenz des Stückes, die auf die Schilderung des Elends in den krassesten Farben und auf die Verherr lichung der rohen Gewaltthat gegen die besigende Klasse und gegen die Staatsorgane gerichtet ist. Wir sind deshalb nicht in der Lage, den früheren, vorher erwähnten Beschluß zu ändern, und können Ihnen die Genehmigung zur Aufführung des Stückes hier nicht ertheilen. Leipzig , am 21. Oftober 1895. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig . Breta
" Es ist heute tein Schauspiel; weil, anstatt sich an die schneider, Polizeidirektor." Obrigkeit zu wenden, wenn sie eine gerechte Beschwerde gegen Rath und Polizeiamt der Stadt Leipzig würden konfequent mich baben, Herr Krug, Jungfer Jaime, Herr und Frau handeln, wenn sie auch die Dramen eines gewiffen Schiller auf Reinhard, Herr Werdy, Herr und Frau Braun Frau Braun sich die Verbrechen ansehen würden, die bei Hauptmann eine Rolle weigern, zu spielen, und das Vergnügen des Publikums spielen.