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Eine neue Schülertragödie.

Sieben Wochen vermißt.

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Gestern aus dem Landwehr. fanal geborgen.

Gestern nachmittag wurde aus dem Landwehrkanal die Leiche

des seit dem 8. Januar dieses Jahres vermißten 16jährigen Klavier- ul

bauerlehrlings Karl Gengen, aus der Islandstraße 7. ge= borgen. Der junge Mensch, der bei der Pianofabrik von Bechstein beschäftigt war, verließ am Morgen des 8. Januar die Wohnung seiner Eltern, um sich an seine Arbeitsstelle zu begeben. Dort traf er jedoch nicht ein, und blieb von dem Lage an spurlos verschwunden. Die Nachforschungen der Polizei blieben ohne Erfolg. Gestern sah ein Kahnbefizer vor Salzufer 3 im Wasser eine Leiche treiben, die er mit Hilfe eines Bootshakens ans Ufer zog. Man stellte bald fest, daß es sich bei dem Toten um den vermißten Karl Genzen handelte.

Die Berzweiflungstat des jungen Mannes bildet den

Abschluß eines tragischen Erlebnisses,

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Bon Bach bis Thomas.

Cez

Konzert- Rundschau von Klaus Pringsheim  .

Ein neuer Aufführungsstil, neue Aufführungsbedingungen, so ist hier vor ein paar Monaten gesagt worden, tun den großen Chor­werken Johann Sebastian Bach   s dringend not.

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Matthäus- Passion  .

Seit der Erstaufführung der Matthäus- Passion  - es war, es war, gerade vor 100 Jahren, ein Jahrhundert nach ihrer Entstehung, die erste Tat der Singakademie in ihrem neu erbauten Haus am Festungsgraben bilden die Passionen das Fundament ihrer tünstlerischen Arbeit, bildet der überlieferte Geist dieser Arbeit das Fundament der Berliner   Bach- Pflege. Hundertjährige Tradition ist eine schöne, ehrwürdige Sache. Aber 1928 ist nicht 1829. Etwas grundlegend Neues mußte geschehen. Und es ist geschehen. Ein Ereignis stand diesmal zu erwarten( so sicher, daß seine Ankündigung genügt hat, zwei ausverkaufte Häuser zu machen; die Philharmonie, ohne Abonnement, vormittags und abends überfüllt: den Nutzen haben die Wohlfahrtseinrichtungen des Philharmonischen Orchesters); diese Aufführung der Matthäus- Passion unter Furtwängler   ist ein musikalisches Elementarereignis geworden, ein revolutionärer ist das Werk in Berlin   so erklungen: so erlöst von aller Gebunden­heit und Begrenztheit protestantisch- kirchlicher Konvention( dies immerhin war schon von Siegfried Ochs   angebahnt); nie so in seiner musikalischen Ganzheit erfaßt. Nichts mehr von nur- chorischer Durchdringung, von jener Teillösung bestenfalls, die uns bislang genug fein mußte. Zum ersten Male erleben wir hier die Passions­mujit in ihrer ewig beispiellosen Dramatit, in der unerhörten Gewalt

Te deum, das wir nun wieder gehört haben, steigert sich, ein wenig umständlich hie und da, zu einer feierlich- grandiosen Offen­barung echter Religiosität. Der Berliner   Aerztech or bringt es unter seinem Dirigenten, Dr. Kurt Singer  , in einer Wiedergabe, die höchste Ansprüche erfüllt. Mit dem unfehlbar folgenden Sin­fonieorchester. Im Solistenensemble fällt der schöne, Unge­wöhnliches verheißende Tenor Paul Kötters auf. Und weitere Beweise seines Könnens gibt der Chor bei Brahms  , im Schicksals. lied und in der Rhapsodie; Paula Lindberg  , die für die Alt­partie alle Intensität des Tones und des Gefühls hat, spricht die Verse aus Goethes ,, Harzreise im Winter  " mit meisterlicher Könner­schaft. Zwischen Brahms   und Bruckner   als unvorhergesehene Pro­grammänderung die Egmont"-Ouvertüre. Kurt Singer   dirigiert. Unmöglich, zum Vorteil seines Bildes den ,, Borwärts"-Lesern Neues zu fagen. Aber es ist eine Freude, festzustellen, wie der Mann, der nun an den Geschicken der Städtischen Oper entscheidend mitwirkt, als ganzer Mufiter den Platz ausfüllt, den er als Gast- herzlich gefeierter Gaft einen Abend im Bach- Saal einnimmi.

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Er wurde ſchwermütig. Die unvorsichtige Bemerkung eines Klaſſen. Borstoß der Gegenwart, zin Ar- der erneuten Beſizergreifung. Die Ein verfilmter Frenssen- Roman

das er vor zwei Jahren hatte. Genzen, damals 14jährig, besuchte die Schinkel- Realschule. Er war ein fröhlicher, aufgeweckter und bei den Kameraden beliebter Schüler. Im Herbst 1926 verabredete G. mit dem Klassenkameraden en ne auf der Spree   eine Boots fahrt. Wahrscheinlich beim Wechseln der Plätze stürzte Henne ins Wasser und ertrank vor den Augen seines entfehten Begleiters. Dieses Erlebnis war für den Jungen von nachhaltigster Wirkung. lehrers, der Genzen vor der Klasse Vorhaltungen machte, daß er dem mit den Wellen Ringenden nicht nachgesprungen sei, machte den Jungen noch scheuer und tiefsinniger. Zu seinen Mit­schülern äußerte er, daß noch einmal etwas passieren würde". Tatsächlich unternahm der Junge kurz daruf einen Selbstmord versuch und sprang von der Potsdamer Brücke in den Kanal Schupobeamte und Baffanten konnten ihn retten und den Eltern wiederbringen. Der Vater nahm diesen Borfall zum Anlaß, seinen Sohn aus der Schule herauszunehmen und besorgte ihm eine Stelle als Klavierbauerlehrling. Er zeigte zum Beruf Lust und Liebe und fast schien es, als ob die andere Umgebung, der andere Wirkungs­freis das schlimme Erlebnis vergessen machen würde. Von Zeit zu Zeit fanden die Angehörigen des ertrunkenen H. auf dessen Grab auf dem Friedhof in Weißensee einen

fleinen Kranz,

den nur Genzen heimlich niedergelegt haben fonnte.

Am 8. Januar verf hwand der Sechzehnjährige plötzlich und ging, wahrscheinlich in einem neuen Anfall von Schwermut, ins Wasser.

Pensionat Rotnagel.

Wieder sieben Kofainiften vor Gericht.

Eigentlich find es nicht sieben, sondern fünf; denn zwei ziehen es vor, sich in irgendeinem Schlupfwinkel verborgen zu halten. Als aber alle sieben im November im Polizeipräsidium eingeliefert wurden, waren sie bloß noch Haut und Kno hen. Das Gefängnis hat den Sündern gut getan. Sie haben 12 bis 18 Pfund zugenommen. Allerdings gilt das nur von dreien. Der vierte, R., einst im Felde verschüttet, dann nervenfrant und Morphinist, Roß­bacher und Ruhrkämpfer, sieht tros des Gefängnisses elend aus; ihm hat es ebenso wenig geholfen wie die Entziehungs­furen, die er mehr als einmal versucht, hat. Der fünfte befindet fich auf freiem Fuße: folglich fonnte er schnupfen soviel er wollte. So sieht er auch aus.

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Alle sieben waren" Pensionäre" des Nahtasyls" Notnagel. Cine eigenartige Pension", dieses Nachtafyl.

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Sie besteht aus acht Zimmern im Borderhaus, Hinterhaus und im Keller. Im Borderhaus gibt es Feldbetten; im Hinterhaus und Keller schläft man auf nacktem Boden.

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Das Nachtquartier kostet 50 Pf. Auf Wunsch gibt es volle Ver­pflegung wie es auch sonst in Pensionen üblich ist. Das Ben­fionat Notnagel ist aber mehr als ein Notnagel für obdachlose Ar: beiter, entgleiste Existenzen und lichtscheue Gesellen. Es ist auh eine Kokainhöhle oder kokainbörje- wie man es will. Für wenig Geld erhält man eine Kokain- oder Morphiumsprize, von der man unter Umständen eitrige Abszesse davonträgt. Zwischen den Kokai­nisten und Morphinisten herrscht rührende Kameradschaft. Hat einer von irgendeinem Arzt ein Rotain oder Morphium­rezept ergattert und sie hatten ihre Leibärzte-, so teilt er brüderlich mit seinem mit seinem Leidensgefährten. Fälscht jemand ein Rezept, so geizt er auch in diesem Falle seinen Kameraden gegenüber nicht. Die Gemeinschaft geht sogar so weit, daß der Elendeste und Zerlumpteste unter ihnen für alle andere: betteln geht und gewöhnlich hat er eine reiche Ernte, die dann in Koks und Morphium umgewandelt wird.

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Das Opiumgesetz verbietet aber solche Kameradschaft. Man darf schnupfen, aber nichts von dem beseligenden Gift einem an­deren abtreten. Das ist strafbar. Und als eines Tages sich ein Judas   fand, wurden alle sieben ins Polizeipräsidium geschafft. Ein jämmerlicher Anblick war das, diese in Lumpen gehüllten, elenden Gestalten mit eingefallenen Wangen, hohlen Augen und zitternden Gliedern. Die fünf beri hteten ihre Leidensgeschichte. Die alltäg­liche des Kofainisten. Zum Ueberdruß bekannt: Kriegsverlegung, qualvolle Krankheit, Berführung, Gewohnheit, Arbeitslosigkeit, Schicksalsschläge. Und was weiter? Das Gericht verurteilte sie zu Gefängnisstrafen von 3 bis 5 Monaten. Ob sie nicht Bewährungsfrist erhalten fönnten, meinten sie. Nein," sagte der Richter, dann geht's von neuem los. Erholen Sie sich noch etwas im Gefängnis. Und wenn erst die soziale Gerichtshilfe uns mit­teilt, daß sie für Sie Arbeit gefunden hat, dann wollen wir sehen, was zu machen ist."

Auf der Zugspitze   gelandet.

Udets Flug geglückt.

Wilhelm Furtwängler  .

Der Dirigent der Matthäus- Passion.

ihrer Gefühlsspannungen, in der einmaligen Größe ihres Aufbaus- dargestellt von einem Musiker, der von Bach so erfüllt ist wie vom Lebensgefühl dieser Gegenwart.

Ein gutes Bild von Wilhelm Furtwängler   erhalten Sie bei den Logenschließern," steht im Programmbuch. Ein befferes, das beste, eindringlichste, überzeugendste seiner großen Künstlerpersönlichkeit hat er uns an diesem Abend gegeben. Die Philharmoniker geben ihr Bestes- ihr Bestes in der Tat, und das ist ein Gipfel. Und der Bruno Rittelsche Chor, wahrhaft traditions- unbelastet, denn zum ersten Male hat er sich an die Riesenaufgabe gewagt, überrascht durch eine Leistung, die schlechthin vorbildlich genannt werden muß: durch eine Leistung, die schlechthin vorbildlich genannt werden muß: in der flanglichen Ausgeglichenheit und Gestuftheit ebenso wie in der ausdrucksvoll- plastischen Gestaltung und Berlebendigung des ge­fungenen Wortes. Unentscheidbar, wieviel Anteil an diesem Er­gebnis die Probenarbeit des Dirigenten hat, wieviel die erzieherische Wirksamkeit des Chorleiters. Höchstes Glück der Aufführung: Karl Erbs Evangelift; so reine, tiefe Ergriffenheit bei solcher Bollendung im Technischen gibt's bei feinem anderen. Neben ihm unter den Solisten auch Schwächeres. Doch im Ganzen: ein Ereignis des Jahres; und für Jahre, die kommen.

Markus- Passion  .

" Die Gandgräfin" im Beba- Palast.

Wenn man den Gustav- Frensen- Film mit dem Zola- Film ver­gleicht, dann sieht man, wie sehr dem deutschen   Roman die strenge Schule des Realismus gefehlt hat. Es handelt sich um Frenssens Erstlingswert, das 1896 erschienen ist. Welch eine Fülle veralteter Romantit, wieviel Gartenlaube steckt noch darin, und doch kündet sich bereits der Dichter der holsteinischen Marsch an, der im Jörn Uht" fünf Jahre später den Heimatroman schuf. Im Zola­Film strenge Geschlossenheit, straffe Konzentration, hier die Fülle der Geschichte, der Kontrast des verschuldeten Grafenhofes und des aufsteigenden Marschhofes. Der seit Jahrhunderten zwischen beiden bestehende Kampf scheint zugunsten des Marschbauern erledigt, der den legten verluderten Grafen mit Hypotheken und Forderungen umgarnt hat und nun das Netz zuzieht. Aber nun fährt die Ro­mantik dazwischen in Gestalt des jungen Thorbeeken, der von einer fünfzehnjährigen Weltvagabondage zurückkehrt und ausgerechnet im Schlosse des Grafen von Knee, des Feindes seines Geschlechts, Unterkunft und Anstellung findet. Der Grimm der Väter wird über­brückt, die Enkelin des Grafen, spöttisch die Sandgräfin genannt, ver­liebt sich in den jungen Thorbeeken, der zunächst unter falschem Namen auftritt. Aber zuvor müssen beide Vertreter der alten Gene­rationen sterben, der alkoholisierte Graf am Schlag und der Bauer Thorbeefen an einem Unfall, der o fühnendes Schicksal derselben Stelle erfolgt, wo er vor 15 Jahren den Tod des jungen Grafen verschuldete.( Und deswegen verließ sein Sohn Heimat und Baterhaus!) Natürlich gibt es dann noch die große Verzögerung vor dem Schluß; die junge Gräfin haßt plöglich den Thorbeeken, der ihr Schloß ersteigert hat. Dann tommt noch ein wenig Ame­rifanismus: Thorbeeken und der ungetreue Verwalter des Grafen duellieren und boren sich in der Schloßruine, in der gerade zur rechten Zeit die junge Gräfin erscheint, um den verwundeten Ge­liebten in die Arme zu schließen.

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Hans Steinhoff   nußt die romantischen Gegebenheiten für seine Zwede weidlich aus, ohne daß sie durch seine Regie wahr­scheinlicher werden. So gut die Marschlandschaft im Film erfaßt ist, so barod bleibt diese Sandburg, die irgendwie an den historischen Film nach Storms Chronit von Grieshuus" erinnert. Glücklicher weise wird die ernste Handlung tontraftiert durch eine fröhliche Ba­rallele. Die Schwester der Sandgräfin, die junge Frauke, von Räthe von Nagy als bubenhafter Tolltopf glänzend gespielt, bringt lustiges Leben mit ihren Streichen und Liebeleien mit dem Wirtssohn( Hans Brausewetter  ) in die sentimentale Affäre. Christa Tordy   und Jack Trevor   ergänzen fich glücklich zum Liebespaar( der dunklere leidenschaftlichere Typ und der hellere nordische). Den alten Thorbeeten charakterisiert Albert Stein­ rück   wuchtig und echt. Ein Kabinettsstück eines alten Adligen macht Baul Otto aus dem Grafen. D.

Die gute, alte Operette.

Die Dame vom Zirkus" im Zentraltheater.

Robert Winterberg  , der famose Theatermann, hat mit der Wiedererweckung seiner Vorfriegsoperette Die Dame vom 3irtus" einen sehr guten Griff getan. Es gibt wieder ziemlich viel Leute, die eine gefällige, melodiöse Musik mit Walzern und Die ganze Matthäus- Passion  , ungekürzt, ginge über unser Boltas dem Geraffel von Fortrotts, Charlestons und Blues ent­Faffungsvermögen. Aber beide Hälften des Riefenwerts waren von schieden vorziehen. Und wenn ihm auch seine Textdichter allzuviel Bach nur als monumentale Umrahmung der Karfreitagspredigt ge= Bach nur als monumentale Umrahmung der Karfreitagspredigt ge- blaue Grafenromantik zumuteten, so fiegt bei ihm doch immer der dacht. Eine Tatsache wie diese sagt deutlich aus, daß damals, vor feine Geschmack und der solide Musiker. Die Hauptdelikatessen find 200 Jahren, Menschen gelebt haben, deren Lebenstempo, deren freilich die, wo er ein beinahe Leo Fallsches Instrumentations­innere Spannfraft der Welt abhanden gekommen ist, Menschen talent zeigen fann. Da er Direktor, szenischer und musikalischer anderer, imposanterer Art. Unser Format, im Zeitlichen zumindest, Leiter in einer Person ist und sich seine Truppe selbst zusammen­ist fleiner geworden; Bachs   Paffionen find nicht für uns gefchaffen. gestellt hat, so gab es eine Aufführung, die des besten Operetten­Aber die Passion unserer Zeit hat der junge Kurt Thomas   ge- theaters würdig war. Der unwiderstehliche, fernige Nachtwächter schrieben: Passionsmusik nah dem Evangelisten Fridolin Leopold Hainischs, eine prachtvolle, alles über­martus für A- cappella- Chor. Der Bibeltert in eine knappe ragende Charakterstudie, die famos singende und sehr lieblich spie­Stunde Musik umgefeßt, ohne Unterbrechung, ohne Abschweifung, lende Partnerin Josephine Klein, endlich einmal eine so recht Musit in knappsten Formen, dicht und gedrängt im lebhaften Wechsel unverbrauchte Soubrette, Hermann Böttcher  , der trottelhafte der Visionen: ein wahrhaft unserer Zeit gemäßes Wert. Aber auch ältere Graf, Hermann Wolder, der Neffe und faszinierende dieser Kurt Thomas  , unendlich fern allem Modischen, ist, wie Furt- Held", Lotte Carola, die entsetzlich edle Zirkusreiterin, die wängler, tief erfüllt vom Geiste Bachs  , an dessen Wirkungsstätte, in stimmlich allerdings nicht ganz fattelfest ist, Bozena Bradsky, Leipzig  , er groß geworden. Er darf dennoch, als Schöpfer einer die ausgezeichnete Komiterin, Gustav Schirmer und Paul Baffion, nicht an Bachs   Maßstab gemeffen werden; tein Lebender Prügel boten Allerbestes. darf es. Aber seine Passionsmusik steht groß und einsam in dieser Gegenwart, deren Produkt sie ist, sie wird ihren Platz in der Zeit­geschichte halten. Es war eine dankenswerte Tat des Staats= und Domchors und feines Meisters: Hugo Rüdel  , das bedeutende( und schwierige) Wert in Berlin   bekanntgemacht zu haben; und die Voltsbühne verdient den Dant ihrer Mit­glieder, denen sie es in so ausgezeichneter Ausführung bot.( Doch die Aufführung hätte mehr Hörer verdient.)

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Tedeum.

Der Kunstflieger Udet   hat am Donnerstag mittag vom Eib see aus, der noch eine 30 Zentimeter starke Eisdede aufweist, mitglieder, denen sie es in so ausgezeichneter Ausführung bot. einem 20- PS.- Kramm- Daimler- Flugzeug einen Flug auf die Zug­fpihe ausgeführt. Er ist glatt auf dem Platt gelandet und mit einem Passagier dann neuerdings aufgestiegen, wieder zum Eibsee   hinab­geflogen und auf dem See nach einigen Loopings gelandet. Udet  bezeichnet die Landungsmöglichkeit auf dem Zugspitzplatt als außer ordentlich günstig.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienffffelle Berlin   und Um­gegend.( Nachdruck verboten.) Trocken und ziemlich heiter, nachts wieder falt, Tagestemperaturen etwas über Null, Ostwinde. Für Deutschland  : Fortdauer der herrschenden Witterung.

Bach Thomas: auf der Entwicklungslinie, die von jenem zu diejem, von der geistlichen Musik des 18. zu der des 20. Jahrhunderts führt, liegt Anton Brudner, der Kirchenkomponist. Als Mittler sozusagen. Nicht wörtlich; Bruckners fatholische Erstatit ist Liszt   näher als Bach. Aber in der lastenden Breite, in der er das Bekenntnis feiner Gläubigkeit formt, einer Breite des inneren mehr noch als des äußeren Tempos, ist er Bach näher als wir, näher als der beweglichere, im Ausdruck jähere Thomas. Dieses Bruckner­

Aus dem schwarzen Bayern  .

H. M.

Der umgearbeitete Luther  - Film sollte gestern in einem Münchener   Lichtspieltheater zur öffentlichen Vorführung gelangen. Bei einer Probevorführung in der Polizeidirektion München wurde jedoch festgestellt, daß sich auch jetzt noch in dem Film eine Reihe von Darstellungen befindet, die das religiöse Empfinden der katholi­schen Boltsteile verlegen können. Es hat sich deshalb die Not­wendigkeit ergeben, durch einen Antrag auf Widerruf der Zu­lassung des Filmstreifens die Filmoberprüfstelle in Berlin   mit einer Nachprüfung des Filmstreifens zu befassen. Die Polizeidirektion München hat deshalb bis zur Entscheidung über den Widerrufs­antrag die Vorführung des Bildstreifens in München   vorläufig untersagt.

Die Studentenfchaft der Hochschule für Mufit veranstaltet ihr diesjähriges Ronimfest unter der Devise Bobémeball, eine Nacht auf Montmartie" am Sonnabend. dem 25. Februar, im Rheingold". Der Reinertrag ist für die bedürftigen Studierenden bestimmt.