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Sport und Spiel

Nachlese aus St. Moritz  .

Eine Kritik der Winterspiele.

Noch während der Olympischen Winterspiele   in St. Roriz murben recht tritsche Stimmen über diese Beran ftaltung laut. Jeßt findet sich im Züricher Sport", deffen Chef rebatteur Buchli zugleich Obmann der Breffeorganisation bei den Winterspielen par, eine Kritik biefer Spiele, die grelle Schlaglichter wirft auf die Mängel der Beranstaltung. Das Schweizer   Blatt fchreibt:

Nach der Besucherhochflut der legten olympischen Lage ist man auch in der Engadiner   Wintersportmetropole wieder zum normalen Betrieb zurückgekehrt. Dafür werden die II. Olympischen Winter­so fpiele um fo länger noch Disfuffionsthema fein. Baren fie ein Er folg? Haben sie das gebracht, was man von ihnen erhoffte? Lohnte fich all die viele Mühe und Arbeit, welche Führer und Funktionäre hinter sich haben? Lohnten sich die großen Summen, welche aus­gegeben wurden? Schon lange vor St. Moritz   wußte man, daß es da und dort kriselte, daß das Organisationssystem des internatio nalen Olympismus an den Zeiterscheinungen ebensowenig unberührt vorübergehen tonnte, wie irgend etwas. Bereits seit einigen Jahren haben die internationalen Verbände aufgemudt und teilweise die unbedingte Gefolgschaft auf gekündigt. Benig hätte gefehlt, so hätten die II. Olympischen Winterspiele ohne die Eislauf Konturrenzen durchge führt werden müssen, denn

am unbotmäßigsten benahm sich die Infernationale Eissport­Bereinigung.

Wir möchten jenen Pessimisten nicht unbedingt beistimmen, welche St. Moritz   und Amfterdam als die legten Olympischen Spiele der modernen Zeitrechnung bezeichnen. Das aber steht zweifellos feft, daß eine Krife des modernen Olympismus begonnen hat Tatsächlich hat sich denn auch herausgestellt, daß es ungerechtes verlangen heißt, will man von einem, gegenüber einer Weltstadt wie Paris  , Berlin   oder Amsterdam   doch recht kleinen Orte wie St. Moriß dasselbe verlangen an Aufwendungen aller Art. Das bemies einmal und vor allem, was hinsichtlich Unterkunft usw. für Die fogenannten Dfiziellen verlangt wurde. Man greife sich an den Kopf, wenn man weiß, daß

auf ungefähr 1000 Wettfämpfer über 500 Offizielle" anwefend waren. Man hatte beshalb nicht so sehr unrecht, wenn man von einem Offiziellen Unfug sprach. Das gleiche galt für die Beanspruchung der Tribünenpläge usw. für alles mögliche und unmögliche. Der ganze Apparat war zu groß und ermangelte zu sehr der Einfachheit, wie er sonst sportlichen Festen so sehr wohl ansteht.

Ueber die Organisation wären Bände zu schreiben. Das Kind des Anstoßes war vor allem die Internationale Eislauf- Ber. einigung. Und bei ihr ist es schwer, da und dort nicht an Absicht zu glauben, es sei denn, daß

diese Eislauf- Herren wirklich so ungeheuerlich eingebildet und von sich selbst eingenommen sind, daß sie auf niemanden Rüd­ficht nehmen zu müssen glauben. Es scheint, daß man in den inter nationalen Berbänden die Presse wohl gerne für die Propaganda benutzt, daß man sich aber sonst einen Teufel um sie schert. So war es möglich, daß man stundenlang auf die Sti. refultate wartete, weil der Internationale Sti- Kongres fich

auf einen Ausflug begeben hatte(!) und zu wenig Personal für die Rechnungsarbeit vorhanden mar, mas mieberum dazu führte, daß Rejultate nach ihrer Publikation wieder abgeändert wurden. Von den Funktionären der Eislauf- Bereinigung war überhaupt nichts herauszubekommen. Bei den Eisläufen konnte man wenigstens einen Bachtpoften" aufstellen, der sich für die Preffe die Ergebnisse notierte. Aber bei den Kunstläufen tonnte man sehen, wie man zu seiner Sache fam. So schloß beispielsweise ein Funktionär die Resultate des Paarlaufens einfach weg.(!) Mochte die Presse sehen, wie sie dazu fam. Trotzdem der Breffe­bienst fortwährend mehrere Leute unterwegs hatte, die stunden­lang nach all diesen Funktionären suchen fonnten, die fich irgendwo forgfältig vergnügten, mußte man die Informa­tionen sozusagen zusammenstehlen oder aus den Fingern faugen. Nur schade, daß man das da und dort St. Moris anfreidete, das wirklich schuldlos ist und mit dieser Sache nicht das geringste zu tun hat.

Demnach scheint die Winter- Olympiade eine Angelegenheit von Leuten gewesen zu sein, die die Beranstaltung als eine angenehme Abwechslung ansehen. Der Sport tam erst eine ganze Weile später!

Finale im Sportpalast.

Kanadisches Eishockey.

Mit einem grandiosen Eishockeymatch der Toronto   Unte persity Gradnates, der tanadischen Olympiafieber im Eis. hockey, fand die Eislaufsaison gestern im Berliner   Sportpalaft ihr Ende.

Nach den fabelhaften Spielen der Kanadier   an den Bortagen gegen die Schweizer Mannschaft und die Internationalen des BSC. betam das überfüllte Haus ein echtes tanadisches is hodenwettspiel zu sehen, das die A. und B- Mannschaft der fanadischen Studenten aus das Eis brachte. Das Spiel, das in einem unerhörten Tempo vom Anfang bis zum Schlußpfiff geführt wurde, fchuf eine Stimmung, die zeitweilig den befannten Siebe puntt weit überschritt. Das Bublifum raste förmlich Beifall, und bas mit Recht. Jeber einzelne der tanabischen Gate ein Rünstler. Herrlich, wenn die großen, gebräunten Gestalten des Heimatlandes des Eishockeys über die blanke Fläche stürmien, dribbelten, fintierten, feine Chance ungenügt ließen und die Scheibe mit ungeheurer Bucht gegen das Goal tnallten. Dann die Arbeit der beiden Torhüter Sullivan und Mueller. Mit eiserner Ruhe ließen sie den Gegner anlaufen, waren jeder Situation ge­wachsen, fingen die Scheibe mit der Hand, dem Schlittschuh, dem Rörper ab.

Das Spiel, das in drei Teilen ausgetragen wurde, brachte den Sieg der A.Mannschaft mit 5: 4 Toren.

Und wieder Radrennen!

Die Saison im Sportpalast.

zweite Winter Radrennfalson, die eingeleitet wird Am kommenden Sonntag beginnt im Sportpalast   die durch ein international befeßtes Dretstunden Mann schaftsrennen. Bisher sind verpflichtet die ausgezeichnete franzöfifche Mannschaft Louet Brunier( die auch am 20. Berliner  

Sechstagerennen teilnimmt), ferner die beiden ftarten Belgier Goris und Albert Maes und die deutsch  - französische Verbindung Rütt. Mouton, die befanntlich mehrere große Mannschaftsrennen in Deutschland   zu gewinnen vermochte. Die Wochentage nach bem 4. März bringen im Sportpalaft Beranstaltungen des Bundes Deutscher Radfahrer, der Deutschen   Radfahrer- Union und der Leicht athleten. Am 9. März erfolgt dann der Start zum 20. Ber­ liner   Sechstagerennen. Die Teilnehmerliste nennt bisher folgende elf Paare: Ehmer- Kroschel, Miethe- Buschenhagen, Linari­Seiferth, L. Louet- Brunier, Lorenz- Frankenstein, van Kempen  - Tiek Bambst- Lacquehan, Rausch- Hürtgen, Dewolf- Rieger, Tonani- Dinale, Duray- Goris.

Fußball Handball Hockey. Die letzten Spielergebnisse.

Fußball: Wohl wenige der sehr zahlreichen Zuschauer hatten an einen so glatten Sieg der Treptower über den Berliner  - Sport verein 22 gedacht. Bis zur Pause( 0: 0) vermochten sich die Sportvereinler noch zu halten. Dann tam Treptow   mehr und mehr auf, bis es zum Schluß 6: 0 lautete. Alt- Glienicke hat den Bunftverlust der fehr unsicheren Hintermannschaft zu verdanken. it 4: 2 blieb Sparta   fiegreich. Mit dem gleichen Resultat gewann Lichtenberg   III gegen Berliner   Sportverein 16. Adlershof   und der Verein für Bewegungsspiele trennten fich 0: 0. Ebenfalls unentschieden( 1: 1) war der Kampf zwischen Weißensee   unb Lichtenberg I. Eine sehr harte Nuß gab Stralau feinen Anhängern zu tnaden. Gestern blieben die sehr flinken Johannisthaler mit 3: 2 wenn auch knappe, so doch verdiente Sieger. Vorwärts 20 hatte gegen Merkur   viel Glück( 3: 1). Baumschulenweg gegen Ketschen­Südoft 0: 3. Im Norden befindet sich Abler 08 in Höchstform. dorf 2: 3. Rudow gegen Raulsdorf 4: 1. Britannia gegen Fichte­Norbista wurbe mit 6: 1 glatt geschlagen. Fichte- Nord gewann gegen Schönholz 8: 1. Allerdings trägt die übergroße Nervosität einiger Schönholzer die Hauptschuld an der hohen Niederlage. Teutonia schlug Fichte- Gesundbrunnen 6: 0. Adler 12 glaubte es fich erlauben zu dürfen, gegen Tegel   24 mit zahlreichem Eriaz an treten zu können. So blieb die Strafe auch nicht aus. Mit 6: 2 blieben die Tegler Sieger. Amateure gegen Minerva 2: 8. Sparta­Wedding gegen Wader 20 1: 1. Spandau   gegen. Bernau 0: 0. Banfon 08 gegen Wittenau 6: 3.

Handball. Der schöne Sonntag brachte richtiges Spielwetter, lelber waren einige Bläge nicht in guter Berfassung. In Neukölln, Dammmeg, standen sich Neukölln 2. Abt. und Adlershof   gegenüber. Neukölln   war in der ersten Halbzeit überlegen, trotzdem fonnte Adlershof   ein Tor anbringen. In der zweiten Halbzeit war das Spiel ausgeglichener, jedoch war Neuköllns Sturm schußfreudiger und konnte so die Punkte mit 2: 1 einhelmsen. Bei den 2. Mann­Ichaften war Adlershof   glücklicher und fonnte mit 3: 1( 0: 1) ge­winnen, während sich die Frauen tortos trennten. Etwas mehr Glück hatte die 1. 2bt., die Sparta   tnapp mit 1: 0( 1: 0) abfertiger fonnte. Spandau   fonnte in den 3 Spielen 26 Tore buchen. Die 1. Mannschaft fertigte die Brandenburger Sportler mit 16: 2( 6: 0) ab, während die 2. Mannschaft gegen Groß- Berlin- Wedding III 10: 2 gewann. Auch hier verlief das Frauenspiel torlos. Fichte 3. Abt. gemann gegen Brandenburg 2. Abt. mit 6: 4 und Fichte 7. Abt. gegen Schmargendorf   7: 4( 5: 1). Die Frauenmannschaften 3. Abt. und Lichtenberg   2. Abt.   trennten sich mit 1: 1( 1: 0), ichte Nord hatte fich vorgenommen, Groß- Berlin- Wedding zu flagen; das Refultat 6: 0( 3: 0) tam aber dod) unerwartet, Bei den Frauen Gülben war in Nowawes  , mußte aber die Bunfte dalaffen. Nowawes  verlief bas Spiel gegen Fichte 9 A auch wieder tortos. Groß- Berline gewann mit 6: 4( 1: 1).

Hocken. Die Freie Turnerschaft Charlottenburg fonnie gegen die Freie Turnerschaft Schönhola 1 ein linentschieden 3: 3 erzwingen, und zwar verdient. Beide Mannschaften legten von Anfang an ein sehr schnelles Tempo vor, was aber den Schönholzern auf dem sehr Der Sturm von Schön fchweren Boden zum Verhängnis wurde. holz zeigte nicht die gewohnte Gefchloffenheit, so daß die Charlotten burger vor der Bause das Spiel in der Hand hatten und 2: 1 führten. Aber nach dem Seitenwechsel machte sich bei Charlotten burg die alte Schwäche geltend; sie ließen sich vollkommen ein­schnüren, und dies ausnutzend, holt Schönholz zwei Tore auf und führt nun 3: 2. Aber im letzten Biertel spielen sich die Charlotten­burger wieder fret. Ein grober Schnitzer des Schönholzer Ber­teidigers, und das Ausgleichstor ist gefallen. Das Spiel ist nun bis zum Schluß verteilt. ohne daß weitere Erfolge erzielt wurden. Der Stand in der Gruppe A ist nunmehr folgender: Freie Turner­foren, 18: 4 Buntte. ATV. Pankow, 12 Spiele, 6 gewonnen, 2 un­schaft Schönholz, 11 Spiele, 8 gewonnen, 2 unentschieden, 1 ver entschieden, 4 verloren, 14: 10 Puntte. ASB. Fichte- West, 8 Spiele, 5 gewonnen, 1 unentschieden, 2 verloren, 11: 5 Punkte Freie Turnerschaft Groß- Berlin, 9 Spiele, 5 gewonnen, 1 unentschieden,

M

HAUPT- ANBAU

WALDORF

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QUALITATS

Astoria

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Waldorf

ASTORIA- TABAK  

10:10

Kunstvoll komponiert

und daher gut ist eine Jigarette, wenn Einsicht in das Wesen und den Zusammenklang der zahllosen Tabakforten am Werke war.

Edler Tabak und sorgfältige Fabrikation find grundlegende Boraussetzungen.Erst die Leistung des denkenden Kop­fes, des fachlichen Talents aber verleiht der Mischung jene Geschmackseigenart, die Waldorf- Astoria- Jigaretten von anderen unterscheidet und Hervorhebt.~

A.KUSCHE

OBERST 5,3

Waldorf NEUE ARBEIT" storia