Kaffiberschmuggel.

Des Fememörders Generalversammlung der SAJ.

Fuhrmann 1 Monat, der Gefängnisbeamte 4 Monate.

Das Gericht verurteilte den Fememörder Fuhrmann megen attiver Bestechung des Gefängnisoberwachtmeisters R. zu 1 Monat Gefängnis, den Oberwachtmeister wegen passiver Bestechung zu 4 Monaten Gefängnis; es sprach ihm außerdem die Tätigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf drei Jahre ab.

Der Sachverhalt ist in unserem gestrigen Abendblatte dargestellt

morden. Aus der Gerichtsverhandlung nur noch wenige Einzel­heiten. Fuhrmann erschien im Gerichtssaal in Begleitung zweier handfester Gefängnisbeamten. Justizoberwachtmeister K., der sich 2½ Monate in Untersuchungshaft befunden hatte, erzählte, wie Fuhrmann an ihn herangetreten war. R. fannte ihn, wie auch die anderen zum Tode verurteilten Fememörder. Er unterhielt sich auch hin und wieder mit ihm, um ihn, wie er sagte, feelisch zu stützen. Eines Tages fragte Fuhrmann ihn, weshalb er so bedrückt fei. „ Sie wissen ja, wo der Schuh drückt," sagte R. Kranke Frau, drei Kinder, ungenügendes Auskommen. Ein Nebenverdienst ist ohne Empfehlung nicht möglich." Ich will ihnen eine Empfehlung be­forgen," erklärte darauf Fuhrmann. Am nächsten Tage gab er ihm m der Belle einen Brief. Er war an seinen Betannten überbrachte ihm den Brief. Es fiel ihm auf, daß der Brief so lang war er follte ja nur eine Empfehlung enthalten. Klett gab ihm eine Bigarre und versprach, für ihn zu sorgen. Der Staatsanwalt hält aber dem Angeflagten entgegen, daß man von ihm in Verbindung mit einem anderen Falle behauptet habe, er betreibe den Rasfiberschmuggel berufsmäßig und ver­mende das Geld für Altohol. Es sei ja bei ihm auch eine Reihe anderer Rasfiber gefunden worden. Der Angeklagte erklärte, daß es Rasfiber seien, die er den Gefangenen abgenommen und dem Richter instruktionswidrig nicht ausgeliefert habe.

Rtett abreffiert. St. verabredete sich mit Rlett telephonisch und

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Fuhrmann bestätigte, daß der Gefängnisbeamte den Inhalt des Briefes nicht getannt habe. Er, Fuhrmann, habe nicht die Absicht gehabt, eine Flucht vorzubereiten, er sei aber nach wie vor überzeugt, daß er recht bald die Freiheit wieder erlangen

würde..

Also... Der Oberleutnant Fuhrmann verleitet einen Beamten zur Pflichtverletzung, veranlaßt ihn, einen Brief hinaus zuschmuggeln unter dem Vorwand, daß er nur eine Empfehlung

Die erfolgreiche Arbeit des Jahres 1927.

Die Sozialistische Arbeiterjugend" hat am gestrigen[ Sonntag im Sigungssaal des Bezirks Kreuzberg in der ord. straße ihre diesjährige Generalversammlung abgehalten. Der Singlreis der Arbeiterjugend eröffnete die Tagung mit dem Vortrag des Kampfliedes Brüder, zur Gonne Nach Be­grüßungsworten des 1. Borsitzenden, Genoffen Ludwig, nahm der Vorsitzende des Bezirksverbandes Berlin , Genosse Künstler, das Wort zu einer furzen Ansprache. Er wies darauf hin, daß die Jugend an der Seite der großen Parteiorganisation der Arbeiter Schaft, der Sozialdemokratie, mitkämpfen muß. Bei den kom­vertretung gewählt wird, die für die Intereffen der arbeitenden menden Reichstagswahlen wollen wir erreichen, daß eine Bolts Bevölkerung eintritt.

Der Höhepunkt der Veranstaltungen war zweifellos unfer Jugendtag im Schilllerpart am 4. September mit der Morgenfeier im Mercedespalast. Die Schlußfundgebung bei Fackel­beleuchtung stand unter dem Zeichen der Erinnerung an das 20jährige Bestehen der Sozialistischen Jugendinternationale und fah eine Anzahl in- und ausländischer Redner, unter denen be­sonders Reichstagspräsident Genosse Löbe die Massen zu packen verstand. Die Jugendweihen wurden wie in früheren Jahren für eine intensive Werbung für die SAJ. unter den Jugend­wetheteilnehmern ausgenutzt. Im Berichtsjahr wurden durch das Jugendsekretariat elf Jugend weihen veranstaltet, in denen 1807 Kinder die Weihe erhielten. Die Zahl der Besucher der Jugend­meihen betrug über 22 000.

Genoffe Lösche gab den Geschäftsbericht: Die Arbeiterjugend Nach einer regen Diskussion über den Geschäftsbericht verzeichnet in den legten Monaten einen erfreulichen mit wurden eine Reihe Anträge behandelt. Angenommen wurde ein gliederzumachs. Das Geschäftsjahr konnte mit einem Bestand Antrag an die Partei, für die jüngeren Parteigenossen besondere arbeit stellten wir uns, wie ftets, der Bartei zur Verfügung. Der der Austritt aus dem Reichsausschuß der deutschen Jugendverbände. Don 2678 Mitgliedern abgeschloffen werden. Zur Werbe- Bildungsveranstaltungen einzurichten. Beschlossen wurde außerordentliche Umfang der Erwerbslosigkeit unter den Der Verbandsvorsitzende, Genoffe Mar Me ft phal, referierte Jugendlichen hatte 1926 besondere Aufmerksamkeit erfordert. Er über die Aufgaben der Arbeiterjugend im neuen Jahr. In tempe freulicherweise ift die Zahl 1927 erheblich zurücgegangen. So fonnten ramentvollen Ausführungen appellierte Westphal an die Delegierten, wir von eigenen Veranstaltungen für Erwerbsloje, über die wir im alle Kräfte mobilzumachen, um für den kommenden Wahlkampf Borjahre berichteten, absehen. Die mit auf unsere Anregung bereit zu sein. Wir haben mitzuarbeiten, daß die Sozial. geschaffenen städtischen Einrichtungen für erwerbsfose demokratie fo start wird, daß es ihr in der Hauptschlacht Jugendliche wurden weiter aufrechterhalten. Unsere besondere gelingt, die Macht des Bürgerblods zu brechen, und sie so start in fragen zugewandt. In verschiedenen Einzelfällen tonnte Klagen werden kann. Als Auftakt für unsere Mitarbeit im kommenden Aufmerksamkeit wurde zum Ende des Jahres den Berufsschulden Reichstag einmarschiert, daß ohne fie nichi regiert über die Berufsschule durch direkte Berhandlungen abgeholfen Stampf stärken wir unsere Reihen durch eine Werbewoche vom werden. Im Berichtsjahre wurden in den Abteilungen 3037 Borträge gehalten, die von 68 388 Mitgliedern besucht waren. Auftakt der im Berichtsjahr zentral durchgeführten Bildungs­veranstaltungen waren die an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen der Monate Juni- Juli stattgefundenen Wochen endtreffen in verschiedenen Jugendherbergen der Mart. Die Forderungen der arbeitenden Jugend nach ausreichender Freizeit und die Schaffung einer neuen Freizeitfultur wurden eifrig diskutiert.

enthalte. Ein neuer Zug zur Tharakteriſtik dieses Oberleutnants. Kundgebung der arbeitenden Jugend!

Was bedeutet für einen Lebenslänglichen 1 Monat Gefängnis? Der Gefängnisbeamte aber ist brotlos geworden und steht mit Frau und Kindern dem Nichts gegenüber.

Gegen die Kurpfuscher.

Die Deutsche Gesellschaft zur Betämpfung des Kurpfuschertums feiert ihr 25jähriges Bestehen. Im Schöne berger Rathaus überbrachten auf einer Tagung Bertreter der ver­schiedensten Behörden und Organisationen ihre Glückwünsche. In einer Reihe von Reden wurde Stellung genommen zu den un­erträglich gewordenen Zuständen, die auf dem Gebiete der Heil behandlung durch das Kurpfuschertum eingeriffen find. General oberarzt a. D. Dr. Friedheim gab durch seine Ausführungen einen Begriff von dem schädlichen Treiben der Kurpfuscher. Deshalb besteht auch in faft allen Kulturstaaten ein Berbot der Kurpfuscherei. Die Bereinigten Staaten von Nordamerika haben Kurierfreiheit, und ihre Heilkundigen, die ihr Diplom von irgendeiner Gesellschaft er Stand besteht feit Einführung der Reichsgewerbeordnung vom Jahre 1869 praktisch Sturierfreiheit. Medizinalrat Dr. Marmann. Berlin sprach über die Einstellung des Staates zur Kurpfuscherei. Durch die gewerbsmäßige Ausübung der Heilkunde durch Laien werden in hohem Maße Boltsgesundheit und Boltsvermögen ge­schädigt, denn zahlreiche Arbeitsfräfte werden durch falsche Behand lung vielleicht für immer der Wirtschaft entzogen. Es sei notwendig, daß man die Wiedereinführung des Kurpfuschereiverbots gefeßlich feftlege. Die Einstellung des Arztes und Politikers zur Kurpfuscherei wurde ferner behandelt. Aus der Pflicht der deutschen Aerzteschaft als fachverständige Berater in Gefundheitsfragen sprach man fich gegen die Kurpfuscherei aus. Das Bolt müsse vor den Schäden durch unsachgemäße Laienbehandlung nicht nur gewarnt werden, auch die Aerzteschaft muß durch Ueberlegenheit ihrer Leistungen dafür sorgen, daß das Bertrauen der Bevölkerung dem Arzte gehöre. Die Kranten­taffenpatienten seien zwar vor der Laienbehandlung geschüßt, aber auch der übrige Teil der Bevölkerung muß diesen Schuß genießen. Das ist mur möglich durch Entziehung der Kurierfreiheit.

worben haben, überschwemmen die ganze Welt. Auch in Deutsch

18. bis 23. März.

Bei der Wahl für die Leitung der Organisation wurden ge­wählt zum Borfißenden Genosse Ludwig, zu Mitgliedern des Bezirksvorstandes als Jugendvertreter: Edith Baumann . Alfred Gottlieb, Margarete Rownatta, Ermin Road, Rudi Schiefe, Herbert Wieland und als Bartelvertreter: Georg Albrecht, Nathan Klein, Willy Krehmann. Mar Schwarz und Hanni Thiele.

immer die Flucht aus dem Zuchthaus und dem Gea fängnis. Der Borsitzende kommt dann auf den Potsdamer Flucht­Jeder Bogel liebt die Freiheit, und wenn einem die Gelegenheit geboten wird, dann tut man es eben." Borsitzender:„ Was war das für eine Gelegenheit?" Kirsch lächelt, zudt mit den Schul­tern und schweigt. 48 Jahre ist dieser Mann alt, 22 Jahre da. Don verbrachte er in Gefängnisfen.

Freitag, 2. März, 20 Uhr, Stadthalle Klofterstr. perfuch zu sprechen. Weshalb haben Sie das getan?" Kirsch: Jugend- Schule- Familie Krank- Prozeß Bas nun?

Gs fprechen: Dr. Hildeg. Begfcheider, M. d. L., Gludiendirektor Dr. Karfen, Neukölln, Stadiarzt Dr. Löwenstein, Lichtenberg . Sozialist. Arbeiterjugend Gr. Berlin/ Jungsozialist.Bereinigung Gr.Ber.in/ Bereinigung fozialdem. Studierender Gr.Berlin .

geblieben war und fein Geld mehr hatte. Ihre Sachen hatte sie zurückgelaffen. Als sie einmal im Wartesaal des Anhalter Bahn­hofes angehalten wurde, erklärte fie, daß sie zu einer Freundin gehen wolle.

Ein schwerer Junge.

Ein- und Ausbrecher Kirsch vor der Potsdamer Giraffammer. Gegen Mittag hörte man bas schwere Abschlußgitter in dem Gang der Potsdamer Straftammer, auf dem die Belle Nr. 30 liegt, sich zusammenschieben. Ein schwerer Junge war zu erwarten, und zwar fein geringerer als der berüchtigte Aus- und Einbrecher Schlosser Franz Kirsch aus Berlin . Im Zuhörerraum bie Freunde und Freundinnen von Frang, Wedding favaliere mit Damen im Belz. Wohin man blickt stalten. Gegen 2 Uhr betritt Franz Kirsch den Straffammersaal, be­im Belz Wohin man blidt Bolizei, ausgesucht fraftoolle Ge­gleitet von zwei Polizeibeamten, die Hände gefesselt. Hinter ihm trottet ein anderer Angeklagter her, fein Arbeitskollege Otto Biese aus Berlin . Kirsch lächelt und verneigt sich vor seinen Richtern, dann ein stummes Spiel feiner lugen Augen mit der Webbinggarde dahinten. Seine Augen fragen: Wie fann ich raus, wer hilft mir?

Am 16. November vorigen Jahres fuhr der Angeflagte mit Wiese nach Belzig , um die Stationstaffe zu berauben. Mitten in der Arbeit wurden sie gestört und auf der Bahn nach Berlin burch einen Oberlandjäger verhaftet. Kirsch erhielt seinerzeit vom Bots Bern auch mancher Redner von einer Krise in der Medi damer Schöffengericht drei Jahre Suchthaus und Wiese ein Jahr 3in sprach, so hat doch feiner den Mut aufgebracht, wie Gefängnis. Berufung der Staatsanwaltschaft und auch von den unserer medizinischer Mitarbeiter schreibt, ihre ihre wahren Angeflagten, die auf das Strafmaß beschränkt blieb. Borsigender Gründe aufzuzeigen. Diese Gründe liegen einerseits, wie Landgerichtsdirektor Dr. Helwig: Sind die Feffeln gelöft? Die zwar einige der Redner zugaben, in der zu stolzen Abge. Beamten lösen die Armbänder, und Kirsch verneigt sich dankend. schloffenheit der Aerzte gegenfiber der unwiffenden Dann erzählt er von seiner Laufbahn: die Famille epilep Masse". Andererseits aber ist der unter der Führung des deutschtisch, der Bater Gäufer, dann kam die Fürsorge und mit 18 Jahren nationalen Reichstagsabgeordneten Dr. Hedenkamp stehende art. fechs Jahre Zuchthaus, Irrenhaus,§ 51, 10 Jahre folierzelle und mann- Bundimmer als ein Schrittmacher der Reat. Schließlich für Hamburg noch acht Jahre abzumachen. Zwischendurch tion aufgetreten. Es fet nur an die Forderung des Deute schen Aerztetages nach einer Berschärfung des§ 218 und einer stritten Ablehnung der sozialen Indikation, d. h. der Ent fermung der Leibesfrucht bei wirtschaftlicher Notlage, erinnert. Das Bolt hat aber ein feines Empfinden für die Gesinmung derer, die sich um sein Wohl Bümmern, und solche fraß petuniären Hinter­gründe find faum geeignet, das Mißtrauen gegen die Schulmedizin zu überwinden. Darauf beruht ja der große Erfolg der Stur pfuscher, daß sie den Patienten von den nur wirklich empfundenen Schmerzen zu befreien fuchen, ohne daß damit eine Heilung ver­bunden zu sein braucht; dazu gehört aber eine gute pinchologische Gabe, und die fehlt leider einem großen Teil unserer Aerzte.

Das Ende einer stillen Tragödie.

Funkwinkel.z

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Wie parlamentarische Frauenarbeit" bestrebt ist, für das Wohl der Jugend zu wirten, zeigte Regine Deutsch im Rahmen der Nach mittagsveranstaltung auenfragen und Frauenfor gen. Besonders einbrudsvoll waren die Ausführungen der Bor tragenden über die bisher erzielten und weiter angestrebten Ber befferungen im Jugendgerichtswesen. Bis vor wenigen Jahren war es noch möglich, ein zwölfjähriges, straffällig gewordenes Kind aus Am Sedanufer wurde die Leiche einer 25 Jahre alten Strafzeit ber Schule in ein Gefängnis zu fchiden, aus dem es nach verbüßter um manches schlimme Wissen reicher wieder in die Schneiderin Ottilie Tommerbid, die feit dem Schultlaffe zurückkehrte. Heute tönnen Jugendliche erit vom 14. Jahre 25. Januar vermißt war, gelandet. Damals hatte man ihre an in die Strafanstalt gefchickt werden, und zwar nur in ein Jugend­Papiere an der Alegandrinenstraße auf dem Lande gefunden. Die gefängnis. Die Rednerin betonte mit Recht, daß die obere Alters Ermittlungen ergaben, daß die Ertrunkene, die vor zwei Jahren grenze vor dem Jugendgericht mit achtzehn Jahren zu niedrig ge nach Berlin fam, zulegt außer Stellung und ohne ohlichfeit gezeigt, wie notwendig eine Herauflegung der Altersgrenze mählt fei. Der Krang- Prozeß babe erst wieber beutlich der Deffent. nung war. Sie hatte endlich bei ber heilsarmee genächtigt, auf mindestens 20 Jahre ist. war dort aber nicht mehr erschienen, weil sie ein paar Mart fchuldig tragsreihe Goethe in ber muli fort. Die Ausführungen Dr Games Simon fezte feine Vor blieben biesmal reichiich trocken. Das Hintereinanderspielen mehrerer Stompofitionen ohne Zwifchenertlärungen und ohne jebe Martierung der Texte wirfte höchft unübersichtlich. Die fachlich wertnollen unb babei immer unterhaltenb geplauberten Borträge von Garten baudireftor Ludwig Leffer haben sich mit Recht einen Blak im Rundfunt erobert. Diesmal befamen ble Hörer erschöpfenbe n leitung für das im März vorzunehmende um pflanzen der 3immerblumen". Am Abenb hörte man Schlager" von Robert Stolz und Jean Gilbert , die von Marianne Altermann, Arthur Kistenmacher und dem Funtorchefter unter Bruno Seidler Winkler nach Bedarf flot oder geschmalsen gefungen und gefpielt wurden. Les

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Die Potsdamer Straffammer verwarf beide Berufune gen, und es blieb bei drei Jahren Zuchthaus bei Kirsch und einem Jahr Gefängnis bei Wiese. Nach Schluß der Verhandlung riefen die Weddingfollegen: Auf Wiedersehen Franz, auf Biedersehen Franz! Kirsch wintte traurig in den Zuhörer­

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Ein Arzt als Luftmörder?

Eine ungeheure Erregung hat sich der Bevölkerung Weste böhmens wegen eines Buftmorbes bemächtigt. Die junge bilbhübsche deutsche Lehrerin namens Marie Fritsche murde bei dem Ort Plan in fürchterlichem Zustande ermordert aufgefunden. Alle Anzeichen beuteten auf einen Luftmord hin. Bon dem Läter war zunächst teine Spur vorhanden. Jetzt ist jedoch der praf. tische Arzt Dr. Johann Girtif aus Heiligen. treuz bei Blan unter dem Berdacht verhaftet worden, diesen Mord begangen zu haben. Ein Landwirt machte die Anzeige, daß er in der Mordnacht ben Arzt in der Nähe des Tat­ortes habe herumschleichen sehen. Der Arzt habe, als er des Bauern ansichtig wurde, fein Gesicht zu verdecken gesucht. Indizien zutage, die den Arzt sehr belasten. weitere Berlauf der Untersuchung förderte noch verschiedene andere

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20 Uhr, in der Donbofffonditoret, Kommandantenftr. 84, öffentlicher Aus­Arbeitsgemein'chaft entfchiedener Republikaner . Donnerstag, den 1. März, Spracheabend. Republikaner als Gäste willfommen.

Der Proletarier in der modernen Kunft. Im Rahmen der bom Bezirksamt openiď veranstalteten Runft a bende spricht. stäbe Stollmis, Masereel , Groß, Dir". Der Bortrag findet in der Aula Dr. Klaus Berger über Der Broletarier in der modernen Kunft( Bille, ber Körnerschule in Köpenid, Bahnhofs Ede Lindenstr., am Donnerstag, dem 1. Mära, 20 Uhr, statt.

Aus der Partei.

Alfred Henke 60 Jahre alt! Genosse Alfred Hente, Bezirks­bürgermeister von Reinickendorf . Mitglied des Reichstags für den Wahlkreis Bejer- Ems, begeht heute seinen 60. Geburtstag. Armer Beute Kind in Altona am 1. März 1868 geboren, ging er von der Boltsschule ta das Erwerbsleben über. Aber in dem jungen Bigarrenarbeiter steckte von früh an ein Profeffor. Es trieb ihn zum Studium philosophischer, foziologischer, volkswirtschaftlicher Probleme und bald schlug ihn die Theorie von Karl Marg in ihren Bann. Altona wurde das erste Feld seiner Tätigkeit, seit 1895 ist er dort zweiter Borsitzender der Partei. Bald führte ihn der Weg nach Bremen , wo er seßhaft wurde und eine jahrzehntelange äußerst fruchtbare Tätigkeit entwickelte. Die Bremer Bürgerzeitung", deren Redaktion er von 1900 bis 1922 angehörte, zeigte unter seiner Leitung ein ungewöhnlich startes theoretisches Interesse und erwarb sich dadurch eine besondere Stellung in der sozialdemokratischen Barteipreffe. Fast ebenso lange gehörte Genoffe Hente auch der Bremer Bürgerschaft an; hier erwarb er sich zu seinem theoretischen Biffen jene praktische Erfahrung, die er dann später auch in seiner Berliner fommunalen Tätigkeit im Intereffe des arbeitenden Bolkes verwerten fonnte. Seit 1912 schickt ihn Bremen auch in den Reichs­ tag , als angefehenes und allgemein beliebtes Mitglied der Fraktion gehört er seit Jahren ihrem Borstand an. Zur Freude seiner Freunde fann er heute, nach längerer Krankheit, im Besize wiedererlangter Bollfraft und Gesundheit feinen Geburtstag begehen und die Glüd­wünsche der Partei entgegennehmen.

( Macbr. verb.). Zioden unb meiit beiter, nachts leichter Kroft, Tages. Wetterbericht der affentlichen Wetterdienststelle Berfin und Umgegend, troden, fim Besten bewölft, ionit vielfach better, berbreitete Nachtiröſte, temperaturen über Bull, mäßige Bitliche Winbe. Für Deutschland : Ueberal Sagestemperaturen in der weftlichen älfte etwas niedriger.

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