Kampf um die neue Wertzuwachssteuer. SteueravSschuß gegen Magistratsbeschluß. Der Steuerousschuß der Stadt.» ervrdnetenver, l o m m l u u g beschäftigte sich am gestrigen Dienstag mit dem vom Magistrat eingebrachten Entivurf der neuen Wert» guwachssteuerordnung. Zugleich mit diesem Entwurf hatte der Magistrat einen Gemomdebeschluft beantragt dahingehend, daß 'fiir die Dauer eines Jahres auf Antrag des Steuerpflichtigen die Steuer nicht vom Wertzuwachs, soichern mit einem entspreckend nfedrigeren Steuersag vom gemeinen Wert erhoben werden solle. tibr Viesen ff allen hätte sich dieser Gemeindebeschluh als Ermäßigung der Steuer ausgewirkt. Er sah beispielsweis« für Verkauf von Grundstücken, die in der Inflationszeit erworben waren, statt der Ist Pro�. vom Wertzuwachs Ib Praz. vom gesamten Wert vor. (War e>n Grundstück beispielsweise mit östststst M. erworben und mit 100 000 M. setzt verkauft, so betrug die Steuer nach der Steuer- ordnung wie nach dem Gemeindebeschluß 15 000 M., nämlich entweder Zst Proz. vom Wertzuwachs von 50 000 M. oder IS Proz. vom gesamten Wert von Istst ststst M. War dagegen dasselb« Grund- stuck nur für 10000 M erworben, so hätte die Wertzuwachssteuer mit 30 Proz. von 00 000 M. noch 27 000 M. betragen, gegenüber 15 000 M. noch dem vorgeschlagenen Gemeindebeschluß.) Der Magiftvat erwartet«, daß durch ein« derartige vorübergehend« Er» Mäßigung der Wertzuwachssteuer die Rückführung des noch in ausländischer Hand befindlichen Grund» b« s i ß« s wesentlich gefördert werden würde, daß aber auch dadurch ein« Belebung des Grund st ücksmartte» ein- treten würde, so daß das Aufkommen aus der Steuer nicht oe. mindert, sondern eher noch erhöht werden würde. Der Gemeinde- bvfchluh hätte den weiteren Vorteil gebracht, daß durch die einfache Berechnung der St»u«r nach dem gemeinen Wert jeder Beteiligt« leicht in der Lag« gewesen wäre, sich den chöchstbetrag an Steuer aus Anlaß eine» Grundstücksumsatzes selbst schnell imd zuverlässig zu berechnen, während die Berechnungen der Wertzuwachs- fteuer bekanntlich oft schwierig und unsicher sind. D«r Ausschuß ist nach eingehender Debatte den Bor» schlä gen des M o g i st r a t s nicht g e folgt, sondern Hot den Ersaß eine» derartigen Gemelndebeschlusse» Ober eine vorüber» Stehende Steuerermäßigung mit großer Mehrheit abgelehnt, lieber bi« Einzeldestiinmunqen der neuen Steuerordnungen wird der Ausschuß in seiner nächsten Sitzung beraten.
Oer große pfandbriefraub.
Seppl, der alles machte.
Wohuuugseleud- Zaut- Totschlag. 3a dem Prozeß vor dem Schwurgericht U. In dem gestrigen„Abend" berichteten wir über den Beginn eines Totschlagprozesses gegen einen Kaufmann Alfred König aus dem Hinterhaus der Aloenslebenstraße 16. Aus dem„Milieu", in dem es zu der unseligen Tat kommen tonnte, seien noch einige Epi» soden mitgeteilt. Auf dem gemeinsamen Flur im Hause in der Alvenslebenstraß« ging e» tatsächlich toll her. Der Angeklagte war aber der einzige Mann auf dem Flur. Wie sollte er da gegen vier Frauen— seine eigene einberechnct aufkommen? Wenn er nach Hause kam, ver. höhnte ihn seine Frau:„Du bist sa gar kein Mannl Du lannst ja gar nicht auftreten! Sie spielen ja mit dir Fongeball!" Und die Frau M. nannte ihn gar„den kleinen Cohn". Wenn seine Frau sich neue Schuh« kaufte, wurden di« gemeinsten Derdächti» aungen gegen sie laut.„Die hat schon wieder einen Kerl bei sich." Natürlich blieb Frau K. kein« Antwort schuldig. Ihr« Flurnach- barinnen behaupten, daß sie immer mit Pfeffer und Salz iimherging. da» für die Augen ihrer Widersacher bestimmt war. �nh.8rau M. wieder war der festen Ueberzeugung, daß Frau K. ste�n» Irrenhaus bringen wolle, datnit sie über sie triumphieren könne. Sener hinwieder wurde nachgesagt, sie habe gedroht, für die Königs ein Beil zurechtgelegt zu haben. K. trug aber stets einen Revolver bei sich. Als er nämlich einmal am Dülow- bogen überfallen wurde und ergebnislos das Ueberfoll- »ommando alarmiert hatte, besorgte er sich einen Waffen- schein und taufte sich zum Selbstschutz einen Browning. Am SO. LunI hotte Frau K. in ihrem Zimmer e i n e K l e i n i g» «eit gebraten. Um da» Zimmer ein wenig zu lüften, öffnet« si« di« Tür auf dem Flur. Darüber war Frau M. erbost. Sie nahm «inen Eimer Wasser unb goß es den K.» auf die »« t t, n. Als König um 168 Uhr Im Begriff war. mit seiner Frau die Wohnung zu verlassen, sah«r im Dunkeln plötzlich die Frau M. stehen. Sie soll mit dem Teppichklopfer oder irgendeinem anderen Hausbedarfsartikel auf ihn losgegangen fein: da habe er in s e I n e r Verzweiflung zum Revolver gegriffen und los- geschossen. Frau M. Hai aber vor Ihrem Tode etwas anderes aus- gesagt. Sie habe dem Treppenabsatz gestanden, als das Ehrpaar au» der Wohnung gekommen sei: die Eheleute seien über sie her- gefallen, hätten sie in den Flur gezerrt, und da seien die beiden Schüsse gefallen. So endete der se ch» j S h r i g e Bernlchtungs- farnpf der Parteien auf dem gemeinsamen Flur in dem Hause der Alvenelebenstraß«. �Da» Gericht, da? sich in diesem Haustratsch zurechtfinden muß. Ist wahrhaftig nicht ,u beneiden. Und alles im Grunde genommen ««gen der unerträglichen Wohnungsnot, die die Menschen auf engsten Raum zusammenpfercht und zu unleidlichen Verhältnissen fuhrt, in denen, wem, alle die Nerven verlieren, einer des andren -leitfei mtro. Schmetterlinge und Infetten. J�maf im Jahr. jm Frühjahr und im.Herbst, treffen sich �..tebhaber und Sammler dieser kleinen und rlemsten aller Lebe- wescn zu einer Kauf-undTouschbörs«. Börse ist eigentlich cm fast zu hartes Wort für diese zarte Liebhaberei, die fa so sehr v�mg Reales und so unendlich oiel Ideale» in sich birgt. Strte kleine, bescheiden« Freudenwelt ist«s. die all diese Men- schen, bunt zusammengewürfelt au, den verschiedensten Gesellscl-afts- schichten, für sich aufgebaut haben; die stille, große Lieb« zur Natur mit allem, was da kreucht und fleucht. Mit außerordentlicher Müh« und vielem Flc-ß haben sie all die schönen, oft sehr seltenen Even,- plare präpariert, die setzt saub«'-. in Kästchen geordnet, in ihren prächtigen FlugeMeidchen vor uns prangen. Die ausländischen Schmetterlingssorten kommen meist von ganz weit her. so der Arcth auf dem Uralgebiet, der Xztrtas. der Fürst unter den Schmetter. singen,«in ganz seltene» Tier, das«Inen Kaufpreis von 300 bis oOO M. erzielt, rot und blau oder braun schattiert, stammt au« dem Amazonasgebiet, der ATM»n<ti» liäüercksli mit seiner ganz eigen» artig bizarren Form lebt In d«n Himakasafellen. Der Omitboptera Eiexindrae(Virtorae rexiz) wurde seinerzeit durch«Ine vom Von- doner Rothschild ausgerüstete Expedition im Gebirge von Neu-Guinea gefangen: nachdem seither niemand mehr dieses an sich r«cht ungast- liche Gebiet durchstreifte, wurden auch keine Schmetterlinge dieser Art mehr gefangen, und dl« vorhandenen Exemplar« sind natur- gemäß sehr hoch im Kur». Unendlich« Mühen und Strapazen. Cnt- behnmgen und Gefahren aller Art bringt solch eine Expedition In da» Inner« dieser fremden, meist unzivilisierten Länder mit sich. So lief ein Reisender zu Fuß quer durch Persien , legte dann noch
Die Reihe der großen Sriminalsälle ist um eine neue Affäre reicher geworden, die in diesen Tagen ihre Ausklärung fand. Es handelt sich um einen Psondbriefdiebstahl, der vor einem TNonal etwa in München verübt wurde. In der Nacht zum 10. Februar wurde bei einem italieni» schen Blumengrohhändler in München eingebrochen und außer zwei goldenen Uhren, Silberzeug und 1.500 Mark barem Geld« auch für 32 000 Mark Pfälzische Hypo'hekea- Pfandbriefe gestohlen. Di« Berliner Kriminalpolizei, die von München aus benachrichtigt wurde, verhängte sofort bei den Banken und anderen Geldinstituten die Sperre über die entwendeten Wertpapiere, da anzunehmen war. daß di« Diebe versuchen würden, Geld darauf zu bekommen. Di« Kriminalpolizei stellte fest, daß in einer Bankfiliale in der Friedrich st raße ein Mann die Pfandbrief« zum Kauf angeboten und sich noch ihrem augenblick- lichen Kurse erkundigt hatte. Dem Filialleiter war der Mann be- könnt al»«in Chauffeur Sp.. der sich nebenberuflich auch mit anderen Geschäften befaßt. So war er z. B. Mirinhabei einer Ofen- fabrtk, die in, zwischen zusammengebrochen ist. Sp. wurde bald er- mittest. Es ergab sich, daß er in Geschäftsbeziehungen zu einem 31 Jahre alten Kaufmann Norbert Bloch stand, der Kommissions- geschäfte aller Art betreibt und ein« Wohnung in der Waghäufeler Straße in Wilmersdorf innehat. Bon diesem Bloch haste Sp. die Pfandbrief« zum Bertauf erhalten. Ein« Durchsuchung in der Waghäufeler Straße fördert« zwar keine Wertpapiere aus dem Münchener Einbruch zutage, wohl aber Pfandscheine und Wertpapiere aus ander« Namen, die man vergebllch zu verstecken versucht hatte. Bloch, der festgenommen wurd«, bestritt zunächst alle«, räumte dann aber«n, daß er in« Pfälzischen Pfandbriefe von einem Mann« b»-
kommen Hab«, den er nur dem Dornamen„Sepp l" nach kemic. Er Hobe ihn in einem Eosö in der Wilhelmstraße kennengcterm und eine zweit« Zusammenkunft dorthin oerabredet.„Eeppl" sei aber ein ziemlich rabiater Bursche, der gedroht habe, jeden rücksichtslos niederzuschießen, der es wagen werde, Hand an ihn zu legen. Die Beamten beobachteten da» Cafe und iahen gestern „Seppl", den sie nach der Beschreibung erkannten, dorthin komme». Ehe er zur Waffe greifen konnte, war er überrumpest und unschädlich gemacht. Es ist ein 2g Jahre alter Kellner Josef Kraut- st orfer, der aus Boyern stammt und schon allerhand auf dem Kerbholz hat. Bei ihm wurden die gestohlenen Wertpopiere ge- funden und beschlagnahmt. Hartnäckig leugnete..Seppl" zuerst alles. bequemte sich dann aber zu dem Geständnis, daß er zurzeit des Ein- bruches in München gewesen sei. Bon der Tat selbst will er auch heut« noch nichts wissen. Darüber, wie die Papiere in seine Hände gekommen seien, tischt er die berühmt« Geschichte von dem großen Unbekannten— in diesem Falle einem.Adolf" auf, der ihm im Cafe Schön die Psandbriefe übergeben haben soll. Kroutstorfer ist Mitglied einer süddeulschco Elubrecherbaude und pendelte m ihrem Auftrage zwischen Süddeutschland , Berlin undHomburg hin und her. um die„Soren" an den Mann zu bringen. Einer der Abnehmer und wahrscheinlich auch der Bankier für ein« Hehl«rgcsellschaft war Bloch Er verkehrte allerdings selten persönlich mit seinen„Runden", sondern überließ das einem 35 Jahre asten Kaufmann Georg R atzt äff. Dieser be- trieb in der Jnstolionszeit in Berlin eine Soldankauisstell« uns ver- mittelt«, al- das Geschäft nicht« mehr«inbracht«, den Verkehr zwischen Einbrechern und Hehlern. Auch Ratzlaff wurde festgenommen.
ein« Streck« von über 300 Kilometer mit einem Fuhrwerk zurück. Hunger, eisig« Kälte ober glühende Hitze, lähmend« Schwül« der Sumpfgegenden sind die ständigen Wezgenossen. Aber die Freud « über den Fang«ine» besonders schönen Schmetterling», oder gar da» Entdecken neuer Arten läßt den eifrigen Sammler olles Schwer« im Nu wieder vergesien. Ungemein interessant wirkt diese stille und dabei doch so buntsarbig« Welt, fast abgeklärt erscheinen all die Menschen, die sich mitten im Alltag«in« eigen« West errichtet haben. Sie passen eigentlich so gar nicht mehr in das Heut« des Zweckmäßigen und Sachlichen, der Hast, de» kräftigen Zupacken? und Draufloestürmens. Einer meinte so recht wehmütig:.Ach, die Liebe zum Sport verdrängt di« Liebe zur Natur." Und da ist etwas Wahres darin.
Gchwarzweißrote Iohuuuisboischast. Tolle Vorgänge bei einer Weißenberg -Versammlung. Di« Weißenberg -Sekte hielt am Dienstag abend im Potsdamer Gesellschaftshaus w der Zimmerstraße in Potsdam ein« Andacht ab, die unter anderen von zahlreichen K:ndern im Alter von vier bis sünfzehn Jahren und Potsdamer Reichs- w« h ru n t e r öf f I z i«"r e n und Männschaften vom Reg!» ment g besucht war. Die Weißenberg -Brüder erschienen mit schwarzweißroten Abzeichen an der Brust. Der die An- dacht abhaltend« Bruder wurde zuerst in Trancezustand versetzt, be« vor er mit der Predigt begann. Mit verzückten Augen stand dieser Mann da. Daraus verfielen nicht weniger als a ch t weibliche Personen in Krämpfe und mit erhobenen Händen schrien die Frauen in Verzückung nach dem Meister Weißenberg . Einigen Frauen stand Schaum vor dem Munde und der Borstand trat zu diesen sich windenden Frauen, löste ihnen die verkrampften Hände mit den Worten„Gott zum Gruß". Ein Teil der Kinder, durch diesen wilden Anblick verängstigt geworden, fingen an zu schreien. Diese widerliche Szene unter den Augen vieler Kinder dauert« etwa eine Stunde. In der Pause wurde die.Iohonnisbotschast" vertaust, die mit s ch w a r z w eiß r o te r Flagge und einem Adler geschmückt war. In dieser Botschaft ist zu lesen, daß der Geist de» Raubmörders Böttcher erschienen ist. Aber der göttliche Meister, Hirte und Prophet hat dem Raubmörder Böttcher alle seine Schandtaten oergeben._ Potsdamer Nackttanze. Der großen Relchswehrkaserne in der Nedlitzer Straße in Pots- dam gegenüber befindet sich das Restaurant Landhaus, früher die sogenannte Kaiserkrone. Diese» Restaurant hat vor Jahren Stoff zu einem peinlichen Prozeh geliefert. Am Dienstag ist diese Gaststätte polizeilich geschlossen worden, weil dort
*#31 mm
lieber den neuzeitlichen Deutschunterricht In der höheren Schule berichtete Oberstudiendirektor Dr. Reiske. Das tragische Kapitel des ehemaligen deutfcben Aufsatzes hat grund- legende Aenderung erfahren. Die von einfallsarmen Lehrern einst so beliebten endlosen Ausschlachtungen klastischer Literatur zu Aufsatz- zwecken sind heute ebenso verpönt, wie moralisierend« Themen, die den Schüler zu verlogener Phrasendrescherei verführen. Freilich gehen wohl im Schulunterricht gegenwärtig Theorie und Praxis häufig noch recht weit auseinander, da mancher Lehrer von gestern durchaus kein Lerständnis für das Heute finden kann. Doch die Anfänge zum Besseren sind gemacht. Dr. Reiske. der die vielseitigen Aufgaben des deutscbkundlichen Unterrichts behandelte, betonte oe- sonders den Wert des freien Vortrages und der ausdrucksvollen Sprochbehandlung für den Schüler Leider vergaß«r hinzuzufügen, daß die Grundbedingungen hierfür, nämlich eine richtig« Sprech- technik, den Kindern überhaupt nicht oder nur sehr mangelhaft bei- gebracht wird, da die Lehrer im allgemeinen sie selber nicht be» herrschen.— Paul Westheim beendete seine Vortragsreihe.Vom guten Massengeschmack" mit einer optimistischen Schluß» oetrachtung. Er wies darauf hin, daß di« Industrie, di« einst den Massengeschmack heruntergewirtschaftet hat. letzt Im Begriff ist, ihn wieder zu heben. Diele Formen von Mastenprodukten, die bi» ln die entlegensten Orte Ihren Weg nehmen, werden von Künstlern entworfen. Die Ansprüche an den Kunsthandwerker unserer Tage find anderer Art, aber nicht geringer als einst.— Hermann Sasa<f schloß den Zyklus„Reue Köpfe der Dichierakademic" mit einer anschaulichen Charakterisierung von Theodor Deubler, Alfred Mombert und Fritz v. Unruh— Käthe Grabers Verständnis- volle, ober recht talentlose Rezitation oltschottischer Bolloden am Nachmittag hätte für den Hausgebrauch ausgereicht. Ie».
Gelage stattfanden, bei denen jung« Mädchen, höchst mangelhast bekleidet, getanzt haben. Die Orgien, di« dort stattgefunden haben. werden zu einer Gerichtsverhandlung führen. Den Reichswehr - foldaten war schon vor einiger Zeit da» Betreten des Lokale» ver- boten worden. Und sowas kommt ausgerechnet in dem sittenstrengen preußi- schen Potsdam vor._ Schweres Zuguuglück in Hannover . Sin Toter, zahlreiche Schwer» und Leichtverletzte. Hannover . 6. März. fElgeuberichl.) Gestern abend kurz vor IS Uhr ereignete sich auf den Dahn- Hof Teddige« der Strecke Uelzen — cangwedel ei» folgenschweres Zugunglück. Der Güterzug 7602, der von Uelzen kam. fuhr auf Bahnhof Jeddigea auf den dort haltenden Personenzug 467 mit großer Wucht aus. Mehrere Wagen wurden zertrümmert. Eine Person wurde gelölet geborgen. Zahlreiche andere, e» wird von 20 Schwer- bzw. Leicht. verletzten gesp'ochen, mußten ia das dortige Krankenhaus übergeführt werden. Die Ursachen des schweren Unglück» konnten noch nicht geklärt werden, wah'scheinllch hat bor Güterzug da» out halt stehende Signal überfahren. Der Zusammenstoß erfolgte unter einem donnerähnlichen Getöse. Die letzten Wagen wurden buchstäblich ineinandergeschoben. In dem ziemlich stark besetzten Lotalzug brach unter den Reisenden eine Panik aus. Das Bahnhofspersonal und zahlreiche unverletzt geblieben« Reilende beteiligten sich an dem Rettung-weri. Einig« Zeit später erschien an der Unfallstelle«in Hilfszug mit Sanitätspersonal. Beide Gleis? de, Streckenabschnittes Uelzen— Langwedel war«» die ganz« Nacht hindurch gesperrt. Die Aul räumungsarbeiten, die von einer großen Arbeiterkolonne vor- genommen wurden, werden vermutlich bis in die heutigen Bor- Mittagsstunden andauern. Der Betrieb auf der Unglücksstrccko konnte in der Nacht durch Umsteigen und Umleitungen austecht- erhatten werden._ Wird Knnert aus der Haft entlassen? Am gestrigen Dienstag fand in Moabit der Haftprüfungstermin für den Bankier Kunert statt, der bekanntlich seinerzeit unter dem Verdacht des Aufwertungsbetruges festgenommen worden war. Don den Verteidigern Kunerts wurde seine Haft- e n t l a s s u n g. eventuell unter Stellung einer Kaution, bean- tragt, und außerdem gefordert, daß von der Staatsanwaltschaft die ihm zur Last gelegten strafbaren Handlungen genau umschrieben würden, da auf Grund der selnerzett erfolgten Aussieferung ein- zelne ihm vorgeworfene Vergehen nicht gerichtlich geahndet werden können. Bon der Staatsanwaltschaft wurde gegen Kunert neues Material i�rgebracht. das jedoch nach An- sicht der Verteidigung nicht genügend spezifiziert ist. Eine Entschei- dung wurde am gestrigen Dienstag über den Hastprüfungsantrag noch nicht gefällt, sondern die Derkündung aus den heutigen Mitt- woch anberaumt.
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