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Bedrohte kapitalistische Ordnung" Zum Abschluß der Oisconiogesellschast. Wieder 40 proz. Dividende.

Auch prioattapitalistische Großbanken sind da. um Geld zu ver- dienen. Das nimmt ihnen niemand übel. Und Großbankleiter sind keine Götter, das kann man von ihnen nicht verlangen. Aber wenn sie Geld oerdienen wollen, und zwar im kapitalistischen System, dann sollen sie auch mit der Konkurronz rechnen, selbst für den Fall,, daß es öffentliche Konkurrenz wäre, und wenn die Großbank- leiter schon keine Götter sind, so sollen sie. wenn ihre Stimme in volkswirtschaftlichen Dingen gehört werden soll, sachlich bleibe». Das tut der Geschäftsbericht der Disconto-Gesellschaft, die mit der Norddeutschen Bank in Hamburg und dem Schaasfhausenschen Bank- oerein in Köln sowie ihren zahlreichen inländischen und ausländischen übrigen Bankverbindungen wohl die wichtigste Bank für die Industrie ist, leider nicht. Es heißt doch sehr kühn und zugleich unüberlegt reden, wenn der Geschäftsbericht sagt, daß man ernste Zweifel hinsichtlich der Möglichkeit de» Fort- bestehen» unserer kapilalistischea Wirtschaftsordnung hegen muß-. Denn die von der Disconto genannten Gründe für ihre Sorgen politische Beeinflussung der Arbeitsbedingungen, Konkurrenz der öffentlichen Hand, Steigerung der sozialen Lasten und des Steuerdrucks haben bürgerliche Regierungskoalitionen zu Urhebern, und diese bürgerlichen Koalitionen werden beschul- digt, die kopitalistischo Wirtschaftsordnung zu untergraben. Wir wollen nicht prüfen, ob die Behauptung stimmt, das müssen wir den angegriffenen bürgerlichen Parteien und Regierungen überlassen. aber uns scheint doch, daß man weniger eine ernste Gefährdung des Kapitalismus meint, als vielmehr unangenehm empfundene sbeson- ders öffentliche) Konkurrenz, die bei den Konditionen, d. h. auch bei den Gewinnen, manchmal peinlich wird, weil sie das gewohnte Geschäft erschwert. Nur ist das nichts Unkopitalistisches, im Gegen­teil. Es ist sicher auch nicht ganz richtig, daß die Rentabilität der Unternehmungen in schärfster Weise eingeschränkt wurde, wie be- hauptet wird, denn das Jahr 1927 war rentabel wie keines vorher, und es war dieDeutsche Bergwertszeitung". die vor etwa 14 Tagen festgestellt hat, in wie außerordentlich starkem Maße innerhalb der Großunternehmungen, unsichtbar für die Oeffentlich- kert, Kapital g«bildet und zurückgestellt wird. Das wird auch die Disconlo-Gesellschaft kaum bestreiten. Es ist ebensonvmig sachlich oder richtig, wen» dieungünstige"' Gestaltung unserer Handelsbilanz und dieunzureichende"' Kapital. Neubildung zurückgeführt wird auf dieüblen Folgen der politischen Einflüsse"' auf die Wirtschaftsführung, denn es ist nur allzu selbst- oersttnchlich, daß eine im Wiederaufbau und in stürmischer Aus- dehnung ihres Absatzes begriffene Bolkswirtschoft die Abfatzerweite- rung nicht aus Gewinnen und eigener Kopitalneubildung allein finanzieren kann, sondern im Ausland vorläufig dazu Kredite auf- nehmen muß. Die Disconko- Gesellschaft hak keinen Grund zum Klagen. Sie muß auf den ersten Seiten ihres Berichts selbst sogen, daß ihre stark ausgedehnten Geschäft« im Jahre 1927 neue Unkosten nur in engeren Grenzen verursacht haben als in .früheren Jahren, imd sie muß feststellen, daß trotz des. schlechten Börsengeschäftes Im zwecken Halbjahr des. Borjahree die R e.nta- b ilttät gesteigert worden, ist. am 31. Dezember 1925 1926 192? f.i.f mit«öl» ütst' u-Hamb in Millionen Mark Zlohgewiua... davon: ou» Wechselgesch. ... Ausleih... ousBörfengeschäft sämtl. Provisionen Verwaltungskosten. Steuern..... Reingewinn (ausgewiesen).. Umsah*).... Angeslellke.... Unvertraute Gelder (Gläubiger).. Wechselbestände., Ausgeliehene Borsengelder., Warcnbeleihuna. Schuldner in lauf. Rechnung... davon gedeckte. Dio. bar. Kapital. Dividende....

Di-k. Dist. Ä

726,37 187,45 6,84 78,25

893,13 235,78

384,01 279,88 100,00 10 Proz.

14,33 98,21 465,91 329,83

864,26 1073,09 1139,40 1421,37 223.42 273,43 321,80 378,50 88,91 125,71 69,15 95,82 59,73 76,89 131,59 170,08 462,58 556,85 527,82 686,43 377,45 441,38 406,20 503,77 135,00 135,00 10 Proz. 10 Proz. ) Dic Umsatzziffern sind in Milliarden anzegeben. Auch im vergangenen Jahre ist die Disconto-Gesellschaft mit ihren Tochtergesellschaften und den von ihr maßgeblich beherrschten Bauken die führende Großbank der Industrie geblieben. Die thr von der Kundschaft und von anderen Banken anvertrauten Gelder haben sich einschließlich der Hamburger und Kölner Töchter von 1073 auf 1421 Millionen erhöht. Diese Gelder haben entsprechend dem in der zwecken Hälfte 1927 zurückgegangenen Börsengeschäft in der auffteigwlden Industrie- und Handelswirtschoft stärkere Anlage gefunden. Die der Börse geliehenen Gelder sind in der Gemein- schaftsbilanz von 125.71(Disconto 88,91) auf 95,82(69,15) Millionen zurück gegangen. Die W echs elbestände sind von 273,42 auf 378,50 Millionen(Disconto 223,42 bzw. 321,80) erhöht. Die Bc- leihung von schwimmenden und lagernden Waren ist mck 170,08 (131,59) gegen 76,89(59.73) Millionen mehr als oerdoppelt, und die Schuldner in lausender Rechnung sind in der Gemeinschafts- bilanz von 556 auf 686, bei der Disconto mm 463 auf 528 Millionen erhöht. Die Gewiiwrechltmlg ist günstig geblieben. Trotz des schlechteren Börsengeschäfts hat das große In. dustrie-. und Finanzterungsgeschäft den Rohgewinn bei der Disconto auf 70,05. einschließlich Köln und Hamburg , aus 84,88 Millionen erhöht. Die Berwaltungstosten. in denen die nicht einzeln ausgewiesenen Gewinnbeteiligungen der Geschäfts. inhaber. Direktoren, Prokuristen und Angestellten mck enthalten sind, sind trotz des sehr bedeutend erweiterten Geschäftes mit 47,47 gegen 46,93 Millionen bei der Disconto und 58.44 gegen 57,82 Mil­lionen in der Gemeinschaftsbilanz kaum nennenswert er- höht, und die allerdings erhebliche Steigerung der Steuern auf 6,40 bzw. 10,27 Millionen hängt nicht mck allgemeiner Erhöhung der Steuerlasten, sondern mck der Erhöhung des Gesellschafts- kapitals der Disconto-Gesellschaft, mck der Ausdehnung des Geschäfts und mck pcuertechwscheu ZllfäMgkecke« zusammen.

Immer mehr wurde dem Personal zugemutet in den letzten Jahren. Bei der Disconto-Gesellschaft ist der Per» sonalabbau noch immer nicht zu Ende. Möge die Mechanisierung des Betriebes Arbeitskräste ersparen, aber in der Umsatzsteigerung seit 1925 von 60 auf 88 und jetzt auf 114 Milliarden, allein bei der Disconto-Gesellschaft, und in dem gleich- zeckigen Abbau der Angestellten von 8912 auf 7548 und jetzt auf 7218 Personen verbirgt sich bei den noch viel schneller als der Umsatz gestiegenen G esch ä ft s o o rf ä l le n eine Ausnutzung der Ar» beitskraft, für deren Tempo in den geringfügig erhöhten Bezügen keine Entschädigung liegt. Die Disconto-Gesellschaft hat im Jahre 1927 ihr auf 135 Mil­lionen erhöhtes Komma nditkapital wieder mit einer Dividende von 10 Proz. versehen können. Sie gibt zu, daß sie von ihren Ein- nahmen vor der Berechnung des Reingewinnes erhebliche Abschreibungen gemacht hat, daß sie diestillenReserven weiter gestärkt hat und daß sie die eigenen Wertpapiere so niedrig bewertet hat, daß auch in diesen beträchtliche stille Reserven noch oerborgen sind. Es ist deshalb nicht Zu begreifen, wes- halb ihr Geschäftsbericht ein zorniger Klagegesang sein muß. Das ist um so weniger zu begreifen, als es seit der Stabilisierung gerade den Banken sehr gut gegangen ist, und auf der anderen Seite einzig und allein das private Ba�kkapiial noch nicht jenen fundamentalen Zwang zur Konzentration ihres Gesamtapparates zu spüren bekommen hat, unter den Industrie und Handel in diesen Jahren, nicht zuletzt infolge der sehr reichlichen Bantgewinne, allgemein gestellt waren. Ein glänzendes Textitjahr. Avgsdurger Kammgarn 14 proz. Dividende. 169 proz. llmsahsteigerung gegen 191Z. Die Augsburger Kammgar n-Sp innerer A..-G. in Augsburg hat zwar von jeher mit hohen Gewinnen gearbecket und zu den rentabelsten deutschen Textilvnternehmen gehört, aber was ihr das Geschäftsjahr 1927 an Konjunkturgewinnen brachte, überragt alles Bisherige. Selbst die Direktion muß in dem Ge- schäftsbericht dos Jahr 1927 als ungewöhnlich günstig bezeichnen. Die Leistungen der Betriebe sind gegenüber dem schon günstigen Produktionsergebnis von 1926 ganz bedeutend ge- stiegen. In einzelnen Abteilungen, wie in der Färberei und We- berei wurde die Produktion verdoppelt, und die Durch- schnittliche Gesainterzeugung der Werke lag um rund 20 Proz. über den Vorjahrsziffern. Der Umsatz der Gesellschaft übertraf mck 29,3 Millionen Mark das Vorjahr um fast 30 Proz. und das Friedensrekordjahr 1913 sogar um 169 Proz. Das Unternehmen konnte also sein Aktienkapital von 4 Millionen Mark im letzte» Jahr mehr als siebenmal umschlagen. Daß die Gesellschaft bei so glänzenden Produktionsverhältnissen auch entsprechend hohe Gewinne erzielte, liegt auf der Hand. Zwar werden als Reingewinnnur"' 956 000 gegen 710 000 M. ausgewiesen, aber eine nicht viel kleinere Summe von rund 765 000 Mark wird für Abschreibungen und Werkausbauten vom Ge- winn abgesetzt, so daß in der von 12 auf 14 Proz. erhöhten Dividende immerhin Nur ein Teil des tatsächlich«! Rein- gewinns zum Ausdruck kommt. Für Neubauten und Maschinenbeschaffnuge» wurden im letzten Jahr nicht weniger als 332 000 M. aufgewendet, die aus laufenden Gewinnen(über Betrieb") bezahlt wurden. Trotzdem übertreffen die Forderungen und Bankgut- haben mit 4,3 Millionen Morl das Vorjahr noch um fast eine Million. Die Höhe der von 4,9 auf 7 Millionen Mark angewach- jenen Schulden ist durch die starken Herbsteindeckungen bedingt. Entsprechend hoch sind daher auch trotz vorsichtigster Bewertung dic Borräte und Fabrikate, die mit 8,8 Millionen Mark erscheinen. Außerdem besitzt das Unternehmen in seinen 1,75 Millionen Mark Reserven einen sehr starken Rückhalt. Wie der Vorsitzende auf der Generaloersammlung erklärte, seien im allgemeinen die Aussichten im laufenden Jahr nicht so günstig, doch sei das Unternehmen selbst bis in den Sommer hinein voll beschäftigt. Die Belegschaft betrage ungefähr 2500 Mann und sei um 700 Köpfe stärker als im Jahre 1913. Bremer Wollkämmerei um S0 proz. erhöhte Gewinne. Die Bremer Woll- Kämmerei A.-G., ein Großunter- nehmen mck 10 Mill. Mark Kapital und rund 5000 Mann Beleg- schaft hacke schon im Jahre 1926 trotz der Textiltrise einen günstigen Jahresabschluß. Aber Produktionsergebnisse wie Gewinn des letzten Jahres, das vom Ansang bis zum Ende unter dem Zeichen einer sehr kräftigen Konjunktur stand, stellen olle bisherigen Jahres- abschlüsie seck der Inflation weit in den Schatten. Wie der Geschäftsbericht sagt, war die Gesellschaft gezwungen, zur Durchführung der Mossenaufträge in den erweiterten Betrieben das ganze Jahr drei Schichten zu arbeiten, so daß die Jahres- erzeugung von 1927 einen Rekord seit dem 45jährige.t Be- stehen der Gesellschaft darstellt. Natürlich Hot dieser Hochbetrieb in den Werten auch dic Gewumc entsprechend wachsen lassen. Sie sind so hoch, daß die Verwaltung kaum weiß, wie sie umerzubringen sind. Zunächst erscheint nach vorherigem Abzug samtlicher Handels- Unkosten ein von 3,6 auf 5Z Mill. Mark erhöhter Roy- gewinn, während die Steuern mck rund einer Million sich kaum verändert haben. Mck dererdrückenden Steuerlast" der Industrie hat es demnach seine eigene Bewandtnis. Nach Abzug von 1,0 gegen 0,8 Mill. Mark Abschreibungen wird ein Reingewinn von 2,71 Mill. Mark ausgewiesen, der den günstigen Borjahrsabschluß noch um mehr als 80 Proz. übersteigt. Um diese Riesen- gewinne nach außen hin nicht zu hoch erscheinen zu lassen, hat die Verwaltung die Dividendenur" von 8 auf 12 Proz. erhöht und weitere 500 000 M. einer Sonderreserve zugeführt, so daß die Ge- sellschatt über rund drei Millionen Reserve verfügt Dabei muß hervorgehoben werden, daß im Laufe des Jahres bereits 1,15 Mill. Mark für den Ausbau der Wertsanlagen und Maschinentäufe ausgegeben wurden, die durchweg mit Betriebs- mittel» bezahlt worden sind. Trotzdem sind ober flüssige Micke! reichlich vorhanden. Während die Verpflichtungen sich nur von 5,2 auf 6,1 Mill. Mark erhöhten, stiegen Bankguthaben und Forderungen ganz bedeutend um über 3,0 auf 6,6 Mill. Mark. Demnach muß also die Gesellschaft auch sehr günstige Der- tausspreise für die Fabrikate erzieck und nicht allein am gestiegenen Umsatz verdient haben. Bemerkenswert ist, daß der augenblicklich« Auftragsbestand bei der Gesellschaft um nichts geringer ist. als in der entsprechenden Zeck des Lorjahres. So find sämtliche Betriebe auf Monate hi»'-

au» voll beschäfti-gt. In krassem Gegensatz zn der gnte» Loge der Wollindustrie stehen die Lohnverhältniss». WM tonnten auch die Textilarbeckcr in lokalen Kämpfen ihre Lebens- Haltung, die durch die vorhergehende Krise sehr gedrückt war, ver- bessern, jedoch steht die Besserung weder im Verhäcknis zu der Teuerung noch zu den Konjunkturgewinnen ihrer Arbeitgeber.

Stiller Arbeitsmarkt im Reich. Nach den einzelnen Berichten der Landesarbecksämter ist in der Woche Ende Februar Anfang März keine fühlbore Besie- rung des Arbeitsmarktes im Reiche eingetreten. Das Baugewerbe hat noch keine nennenswerte Belebung erfahren. Der Aufnahme der Frühjahrsarbeiten in der Landwirtschaft wird erst in einigen Wochen in größerem Umfange aufgenommen werden. Im Berg- bau wie in der Metallindustrie wird mit Neueinstellungen zurück- geHacken. Der Braunkohlen- und Kalibergbau sind gut beschäftigt. Bei den Baustoffindustrien ist die Belebung erst im Beginn, und während aus dem Bekleidungsgewerbe vielfach weckere Besserung gemeldet wird, wird von den Spiimstofiindustrien eine Neigung zur Verschlechterung berichtet. Oivldenöenfenkung des Harpener Bergbaus. Ein politisches Manöver. Die Verwaltung der Harpener Bergbau A.-G. bestätigt jetzt die Gerüchte über eine Herabsetzung der Dividende von 8 auf 6 Proz. Da die Gesellschaft, wie alle Zechenunternehmen, von der Konjunktur des letzten Jahres wie von der vorhergehenden England- konjunktur mehr als reichlich profitiert hat und die bisherigen Zechen- oblchlüsfe durchweg erhöhte Gewinne brachten, ist die Eni- täuschung in der tapckalistisch interessierten Oesfentlichkeit natürlich groß. Di« Berliner Börse gab ihrem Unmut gestern durch Kursrückgänge der Harpener Aktien bis zu 12 Proz. Ausdruck. Daß hinter dieser Maßnahme der Harpener Verwaltung wirt- schafls- und sozialpolttische Gründe stecken, steht wohl außer Frage. Die Unternehmer stellen sich jetzt schon auf die Verhandlungen mit den Bergarbeitern ein, die nach der Kündigung des Lohn- und Ueberstundenabkommens im April stackfinden sollen. Sie wollen den berechtigten Forderungen der Bergarbecker unter Hinweis auf ihre sinkende Rente von vornherein die Spitze abbrechen. Aber ihre Absicht geht noch weiter. Die künstliche Senkung der Dioi- dende soll zugleich als Druckmittel gegen den Reichswirt- s ch a f t s m i n i st e r angewandt werden, wenn die Zechenherren im Frühjahr ihr« Forderung auf Erhöhung der Kohlenpreise wieder- holen Werden. Ein vorlautes Unternehmerorgan war unklug genug, diese Karte jetzt schon aufzudecken. Irgendwelche sachlichen Momente wird die Harpen« Bergbau A.-G. nicht anführen können. In ihrem Abschluß für 1926 hat sie bei einem Kapital von 100 Millionen Mark rund 40 Millionen Mark Rohgewinn erzielt. Davon wurden 11,6 Millionen Mark für W- schreibungen abgesetzt, 6 Millionen Mark für Neubauten zurückgelegt und außerdem füz Bergschäden 3 Millionen Mark. Die Derwaltung kann also nicht behaupten, daß besondere Rückstellungen nötig waren, denn diese sind bereits im letzten Jahr mehr as ausreichend vor- genommen worden._ Coolidge unterzeichnet das Rückgabegefeh. Wie aus New Jork gemeldet wird, soll das Gesetz über dic Rückgabe des beschlagnahmten deuffchen Eigentums heute vom Prä- sidenten Coolidge unterzeichnet werden. Für sofortige Auszahlungen soll ein Betrag von. rund 52 Millionen Dollar in Frage kommen. der aus dem Haushacksüberfchuß der Bereinigten Staaten genom- men wird. Große Schiffahrlsgennnne. Die Bremer Dampfschiff- fahrtsgesellschastNeptun" hat in ihrem Jahresabschluß für 1927 ihre Abschreibungen nicht unbeträchtlich erhöht und oer- tcrck wieder eine Dividende von 10 Proz. Diese Dividende von 10 Proz. bedeutet ober den doppelten Gewinn, weil im vergangenen Jahr das Aktienkapital verdoppeck wurde. Dieselbe lOprozentige Dividende wckd von der Flensburger Dampffchisiahrts- gesellschaft von 1869 gemeldet. Auch sie hat ihr Aktienkapital er- höht, so daß im Verhältnis zum Borjahr steigende Gewinn« zu verzeichnen sind. Februarabsah des Solisyndikais. Der Absatz des Deutschen Kalj- syndikats G. m. b. H. im Monat Februar betrug 2 0 8 4 4 6 2 Doppelzentner Reinkali gegen 1826 596 Doppelzemne» Reinkali im gleichen Monat des Borjahres. Der Absatz in den ersten zwei Monaten des lausenden Kalenderjahres beträgt 4 104 033 Doppelzentner Reinkali gcgen 3 730 237 Doppelzentner Reinkali in den ersten zwei Monaten des Kalenderjahres 1927. Der Absatz in den ersten zehn Monaten(Mai Februar) des laufenden Dünge- jahres beträgt 10 608 029 Doppelzentner Reinkali gegen 9 961 188 Doppelzentner Reinkali in den ersten zehn Monaten des Dünge- jahres 1926'27. Es ist erfreulich, daß ganz allgemein, trotz der Kreditkrise in der Landwirtschast, der Kaliabsatz st e i g t. Das zeigt aber auch, daß die Kaufkraft der Landwirtschaft größer, die Neigung zur Einschräntung im Anbau geringer sind, als der Reichslandbund es wahr haben will. Belgien subventioniert seine Bergwerke. In einer Konferenz mit führenden Kohlenindustriellen Belgiens kündigte der belgishe Ministerpräsident einen Kabuiettsbeschluß_an, nach welchem der Äohlenindustrie ein öOprozentiger«»teuer Nachlaß ge- währt werden soll, was eine indirekte staatliche Subvention von 10 bis 12 Millionen Franken bedeutet. Der Kabckrcttsbeschluß soll an die Bedingung geknöpft sein, daß die von den Mgischen Kohlen- Herren beabsichtigte Lohnkürzung von 5 Proz. unterbleibt. Der deutsch -eskländ'.sche Konflikt. Das estländische Parfüm ent hat ein Gesetz angenommen, dos bis zur Einführung eines neuen Zoll- tarifcs ein« Erhöhung der Zollsätze um 50 Proz. für olle diejenigen Staaten vorsieht, die bisher noch keinen Handelsvertrog mit Estland abgeschlossen haben. Diese Maßnahme richtet sich offensichtlich in erster Linie gegen Deutsch - land, da sich in den letzten Wochen der Konflikt zwischen beiden Ländern wegen der eslländischen Agrarreform oerschärft hat. Be- konntlich wurden bei dieser Agrarreform auch eine Anzayl Gsttcr, die in den Händen von Reichsdeutschen waren, konfisziert, und die elt- ländische Regierung hat bisher die sxhadensersatzforderungeu Deutsch , lands ofrgclchni Unter diesen Umstanden ist mit dem baldigen Ab- schlitß eines Handelsvertrages zwischen Deutschland und Estland wohl 4 kaum zu rechnen. Um die Stabilisierung der rumänischen Währung zu fördern, soll nach Pariser Meldungen in den ivminenben Wochen in New'Hort eine Konferenz stattfinden, an denen die Vertreter der französischen . der englischen und der amerikanischen Notenbank teilnehmen werden.

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