,, Hausfrau, hüte dich!"
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Eine beachtenswerte Ausstellung der Hausfrauenvereine.
Unter dem Motto: Hausfrau, hüte dich!" hat die Raum fehlt, wie fann sie ohne häusliche Hilfe während Krankheit Zentrale der Berliner Hausfrauenvereine ihre neueste und Schwangerschaft schwere Arbeit vermeiden? Das Ausstellung im Hause Am Karlsbad gestellt. Es ist nur na- nach oben und unten verstellbare Bügelbrett zum Sihend türlich, daß zu der Anerkennung der Hausfrauentätigkeit als Be bügeln ist noch viel zu teuer und fann bestimmt seinen 3wed ruf auch die Beachtung besonderer Berufskrankheiten ohne Armverrenkung bei größeren Wäscheſtücken nicht erfüllen. der Hausfrau getreten ist. Die Lehre, welche die kleine Ausstellung den täglich etwa 150 Besucherinnen einhämmert, ist die,
im Intereſſe ihrer Familie und des Bolfsganzen ihre Gesundheit Sprengung einer Weserbrücke
und Frische sich zu erhalten; das Ideal der unermüdlich tätigen" und daher franken und nervös überreizten Hausfrau hat sich überlebt.
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Jede Hausfrau gönne fich täglich zwei- bis dreimal zehn furze Minuten der Entspannung, die liegend zugebracht werden müssen; die dadurch verlorene" Zeit setzt sich um in erhöhte. Leistungsfähigkeit hernach und dient als Vorbeugung gegen Unterleibsleiden und Krampfadern, diese typischen Hausfrauenleiden. Für die Schwangerschaft werden gute, stützende Leibbinden, Büstenhalter und gewirkte Gummistrümpfe gezeigt, ohne daß leider auf Die Unterleibserkrankungen und Gebärmutterverlagerungen näher eingegangen wird. Drastische Abbildungen oder Wachsmodelle hätten ficher ihre Wirkung nicht verfehlt. An einem Sfelettmodell wird die Wirkung falschen Tragens gezeigt, daneben stellen Abbil dungen richtige Verteilung der Lasten und ihre Bewältigung durch die Kraft der Arme aus dem Schultergelenk dar. Ein besonderer Schrank enthält Wachs nachbildungen verunstalteter Glieder. Hausfrauenhände, die bei der großen Wäsche mundgerieben sind, solche, die durch dauernde Berührung mit heißer Seifenlauge mit Exzemen behaftet, und andere, die infolge mangelnder Pflege durch Aufspringen, Verschmutzung, Verhärtung und Erzeme scheußlich verunstaltet sind. Daneben sieht man Füße, die durch das Fehlen guter Schuheinlagen bei vielem Stehen und Lastentragen sich in häßliche, qualenbereitende Senf und Blattfüße verwandelt haben. Die Hausfrau soll nasse Hände jorgfältig abtrocknen, niemals die Hände in rascher Folge in faltes und heißes Wasser tauchen, um sich die Arbeit schweren Eimerhebens durch den an die Wasserleitung angeschlossenen Gummischlauch erleichtern. Der gutgemeinte Vorschlag mit dem fahrbaren Kohlenkaften ist leider undurchführbar, da doch die Kohlen allgemein aus dem Keller geholt werden. Keine Nadeln in waschborem Leinenzeug stecken lassen! Keine runden Strumpfbänder tragen, die den Blutkreislauf abschnüren usw.!
Gie muß weiterhin den Mut haben, sich vom Haushaltgeld den Anteil zu fordern, der für die Erhaltung ihrer Gesundheit notwendig ist, fie muß bei Schmugarbeiten Gummihandschuhe tragen( Paar 2 M.) und, da sie sich als Einzelhausfrau teine elettrische Waschmaschine leisten kann, sich zur Erleichterung der großen Wäsche den leider nicht gezeigten Wäschestampfer Eiserne aich frau" anzuschaffen trachten. Das Notwendigste für die Die alte Weserbrücke bei Rinteln wurde durch ReichsSchwangere murde vorhin schon erwähnt. Es ist nicht immer nur der vielzilierte Geldmangel schuld, wenn diese Dinge fehlen, wehrpioniere gesprengt. Eine neue Brücke in moderner fondern oft genug auch eine aus Minderwertigkeitsgefühl geborene Eisenkonstruktion ist bereits fertiggestellt. falsche Aengstlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Gesundheit, die von den lieben Familienangehörigen freilich nur allzu gern unterstützt wird.
In vielen Einzelheiten ist freilich die Ausstellung ganz auf die Hausfrau gutfituierter Kreise zugeschnitten. Bon den ausgestellten kostspieligen elektrischen Massage- und Be= ftrahlurgsapparaten fann nichts außer vielleicht dem billigeren und ausgezeichnet bewährten elektrischen ei 3 fiffen wirklich populär werden. Gute Kosmetika, Trifotunterwäsche und Wollfachen, die verstellbare elektrische Lampe, an sich hygienisch und erfreulid, kommen für die große Masse der Hausfrauen faum in Frage. Manche der an den Wandtafeln erteilten Ratschläge müssen auf die proletarische Hausfrau wie Hohn wirken, denn wie fann sie beim Teppichklopfen das Einatmen schädlichen Staubes vermeiden, wenn sie teinen Staubsauger hat( lieber hätte man auf den Vorteil des Bubitopfes hinweisen sollen), wie fann fie frante Familienmitglieder isolieren, wenn es am notwendigen
Schutz den Serviermädchen.
Die guten Sitten und der schlechte Lohn. Eine preußische Regierungsverordnung vom 10. August 1920 bestimmt, daß dem weiblichen Personal in Gaft wirtschaften ausfömmliche feste Löhne zu zahlen sind, und daß eine Entlohnung in Form von Beteiligung am Gewinn oder am Umfat verboten ist.
Diese Verordnung war wohl gedacht als Schuh gegen das Unwefen in den Animiertneipen. Nun hat sich aber in den letzten Jahren die Beschäftigung von weiblichem Personal zur Bedienung der Gäste in durchaus einwandfreien Gaststätten, namentlich in Kaffeehäusern, mehr und mehr verbreitet. Gleichzeitig ist es auch allgemeiner Brauch geworden, daß das Bedienungspersonal als Lohn die 10 Pro 3. erhält, welche von den Gästen als Auf
Theater, Lichtspiele usw.
Mittwoch, 7. 3.28
Staats- Oper
Am Pl.d.Republ. 712 Uhr
Mittwoch, 7.3.28
Städtische Oper
Bismarckstr. Ab.- Turn. IV. Ant. 71/2
Staatl. Schauspielh. Staatl. Schillerth.
Am Gendarmenmarkt
8 Uhr
8. Uhr
Wallensteins Prinz Friedrich V. Homburg
Tod
Volksbühne Theater am Bülowplatz Th. am Schiffbanerdamm
8 Uhr
Die Entkleidung
8 Uhr
But ift dagegen die Leiterst ühe gegen das Berrutschen der
Leiter.
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behauptet, ben neuen modus: Tariflohn und Prämie für gu lässig und mit der Verordnung vereinbar erflärt.
Aus Anlaß eines Einzelfalles hatte jezt das Arbeitsgericht über diese Art der Entlohnung zu entscheiden. Die Geschäftsleitung des Café Kranzler ging wohl von der Ansicht aus, daß" Prämien" freiwillige Zuwendungen seien, die nach dem Belieben des Unternehmers gezahlt oder auch nicht gezahlt werden können. Es wurde nämlich einer Serviererin, weil sie sich gegen Gäste unpassend benommen haben soll, die Prämie in mehreren Fällen nicht aus bezahlt, sondern nach Angabe des Geschäftsführers einem im Betriebe bestehenden Wohlfahrtsfonds überwiesen. Die Angestellte flagte auf 3ahlung der Prä= mie", weil diese ein Teil des vereinbarten Lohnes sei, von dem Abzüge nicht gemacht werden dürften.
Das Gericht unter dem Vorsitz des Amtsgerichtsrats Dr. Riese erkannte auf Abweisung der Klage mit der Begründung:
,, Die zum Schuß der guten Sitten erlassene Verordnung schreibt für weibliche Angestellte einen fest en Lohn vor. Die Vereinbarung, wonach neben dem festen Lohn eine nach der Höhe des Umfazes variable Prämie gezahlt wird, ist eine Umgebung der Verordnung, denn die Verordnung will ja die Entlohnung der weiblichen Angestellten nach der Höhe des von ihnen gemachten Umfates beseitigen.
Die Vereinbarung einer nach dem Umsatz bemessenen Prämie verstößt gegen Sinn und Wortlaut der Verordnung und ist deshalb rechtsunwirksam. Daraus ergibt sich, daß die Angestellte auf die Prämie feinen Anspruch hat."
Das Urteil wurde, obwohl die Klageforderung nur 50 m. beträgt, der grundsäglichen Bedeutung wegen als be= rufungsfähig erklärt.
Ein Elefant tötet seinen Wärter.
Wie aus Basel gemeldet wird, wollte im dortigen 30010gischen Garten ein früher bei Hagenbed angestellter ElefanDer tenwärter einem Elefanten ein Stück Brot reichen. Elefant ließ die Hand des Wärters nichs los, faßte ihn darauf mit dem Rüssel beim Kopf und drückte ihm den Kopf gegen die Gitterstäbe, so daß der Wärter sofort tot war.
Das Tier wurde erschossen. Es hatte schon vor einigen Jahren einmal einen Wärter getötet.
Es wäre zu wünschen gewesen, daß man diese Ausstellung weniger als Reflamemöglichkeit für einzelne Firmen aufgezogen hätte was sollte z. B. der völlig deplacierte Kasten mit Maggifabrikaten! und mehr in Wort und Bild auf die Bedürf= nisse der unbemittelten Schichten eingegangen wäre, die den größten Teil der Besucher stellen. So fehlt z. B. jeder Hinweis auf Hausfrauenfreizeit und Hausfrauenferien und eine eindringliche Anleitung für die nicht mit Haushalthilfe ausgestatteten Frauen, wie sie in zweckmäßigster Weise Mann und Das Luftbad auf dem neuen Volksbad in Lichtenberg . Kinder nach Alter und Kräften zu ihrer Erleichterung heranziehen können.
schlag auf die Zeche erhoben werden. Diese Form der Entlohnung hatte auch das Café Kranzler für seine Serviermädchen angewandt.
Das Gewerbeaufsichtsamt hat aber die Geschäftsleitung des Café Kranzler auf die erwähnte Verordnung hin nach dem Prozent system als unzulässig erklärt. Seit gewiesen und die Entlohnung der Serviermädchen dem zahlt das Café Kranzler den Serviererinnen den festen Tariflohn von 39 m. wöchentlich. Das ist weniger, als sie bei dem Prozentsystem verdienten. Die Angestellten wollen und sollen aber feine Verschlechterung ihres Einfommens erfahren. Deshalb ist die Geschäftsleitung auf den Ausweg verfallen, ihnen die 10 Proz. nach wie vor gutzuschreiben, und was sich hiernach als Ueberschuß über den festen Lohn ergibt, als Prämie" zu zahlen. Auf diese Weise ist tatsächlich alles beim alten geblieben. Doch das Gewerbeaufsichtsamt hat, wie der Geschäftsführer des Café Kranzler
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Donnerstag, den 8. März
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