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DEUTSCHE BANK.

Geschäftsbericht für das Jahr 1927.

Jahre 1927 hat unsere Wirtschaft, aben erst aus schwerer Krisis sur Erholung gelangt, eine Produktionshöhe erreicht wie sie zavar. Zu dem nor­malen Verzehr an Konsumglitern. durch den Arbeitsverdienst von 1 Millionen allmählich zur Beschäftigung gebrachter Arbeitsloser gesteigert, kam in großem Maßstab der Bedarf zur Erneuerung und Verbesserung unserer Produktions­mittel, deren Durchführung übrigens bei weitem noch nicht beendet ist und nar wegen der Begrenztheit der zur Verfügung stehenden Gelder auf längeren Zeitraum verteilt werden muß. Insbesondere stellten sich der Geldbeschaffung für öffentliche Körperschaften, in deren Hand zum ganz überwiegenden Teil die Erzeugung und Verteilung von Gas, Wasser und Elektrizität liegt, und die für öffentliche Bauten und Wohnungsbau lebhafte Tätigkeit entfalteten, mannig­fache Schwierigkeiten entgegen, die ebenso sehr auf wirtschaftspolitischem Ge­biete liegen wie auf finanziellem.

Als dritter nicht zu unterschätzender Faktor für den Aufschwung ist die Vorratsbildung hervorzuheben, die in immer stärkerem Maße in Erscheinung tritt. Die Preissenkungstendenz des Jahres 1926 hatte die Lagerhaltung zu­nächst auf dem niedrigen Stande belassen, der durch die Krisis erzwungen worden war. Die Geldi! üssigkeit zu Beginn des Jahres 1927, die Steigerung der Löhne, die, noch bescheiden, in April einsetzte, nun aber größeres Ausmaß anzunehmen droht, und die allgemeine Ansicht, daß die Preise den Löbnen folgen, haben zu bedeutender Verstärkung des Lagers, weniger in der Industrie als beitn Handel, and zwar vorwiegend beim Einzelhandel geführt. Wegen seiner wirtschaftlichen Zusammenhänge verdient dieser Punkt besondere Auf­merksamkeit. Wenn es nicht bestritten ist, daß der Verminderung der Vorräte zum großen Teil die günstige Gestaltung unserer Handelsbilanz im Jahre 1926 zu danken war, so wird es nicht weniger zweifellos sein, daß der große Passiv­saldo des Jahres 1927 entscheidend durch die nene Lageranhäniung beeinflußt worden ist. Soweit das Defizit nicht dadurch entstanden ist, daß schlechte Erate vermehrte Lebensmitteleinfuhr nötig gemacht hat, findet es also. Im Zuwachs der Warenläger seinen Gegenposten. Nimmt der Milliardensamme des Einfuhrüberschusses und der damit zusammenhängenden kurzfristigen Aus­landverschuldung diese Sachlage auch viel von ihrem Schrecken, so bringt sie auf der anderen Seite unserer Wirtschaft große Unzuträglichkeiten. Bereits am 30. Juni hatte das Wechselportefeuille der Reichsbank das Doppelte seines niedrigsten Standes vom 23. Februar erreicht. Nar auf Inlandswechsel bezogen, war die Zunahme noch bedeutender. Wie die Erträge der Wechselstempel­steuer zeigen, trat aber im zweiten Semester die größte Steigerung des Wechsel­umlaufe ein, der am Jahresschlusse gewiß drei Milliarden Reichsmark mehr betrug als zu Beginn. Wenn die Reichsbank ihren Diskont im Joni auf 6% und im Oktober auf 7% erhöht hat, so ist das, wie die Zunahme des Wechsel­umlaufs überhaupt, zum größten Teil der Ansammlung von Warenvorräten zu­zuschreiben. Die unnötig hohe Anhänfung beansprucht zu viel Geld und ver­teuert daher den allgemeinen Zins. Vermehrung wie Verminderung der Vorräte in kurzer Frist und in großem Ausmaße gestalten aber auch die Kurven des Aufstiegs und Abstiegs der Wirtschaft besonders steil.

ver­

Die angespannte Tätigkeit in Industrie und Handel gab weitesten Kreisen mehr Verdienst and Gelegenheit zur Kapitalbildung. Für ihr Ausmaß ist die Zunahme der Sparelulagen bei Sparkassen mit wieder 1500 Millionen RM, die von Festbesoldeten, Arbeitern, Hausangestellten und Handwerkers stammen, ein Anhaltspunkt. Der Unternehmerschaft freilich ist die Kapitalbildung sehr erschwert. Die Lohnerhöhungen durch Preissteigerung auszugleichen, bietet die Weltmarktlage und die Rücksicht auf den Export. Der schnelle Wandal modemer Technik bedingt höhere Abschreibungen, und die Steuerlast. durch Reparationszahlungen und teuren Staatsbetrieb hoch gehalten, drückt zu sehr. Für die übermäßige Besteueranz geben wir am Schlusse des Berichts einen deutlichen Beleg. Immerhin nähern wir uns im ganzen einer Kapital­bildung, die ohne Rationalisierungsbedarf, zu dessen Befriedigung wir auf das Ausland angewiesen bleiben, imstande ist, unsere Wirtschaft mit Inlands­mitteln za finanzieren. 4% Milliarden Reichsmark an Schuldverschreibungen und Aktien konnten durch die deutschen   Börsen untergebracht werden, ohne dab Unzuträglichkeiten anderer Art zutage traten, als mit der ungleichmäßigen Verteilung der Emissionen über das Jahr bin verbunden waren.

Zu dieser Kapitalbildung baben die landwirtschaftlichen Kreise in all­semelaen gicht beitragen können. Zwei schlechte Ernten haben die Notlage der Landwirtschaft in voller Schärfe offenbart: die Wurzels liegen tiefer. Durch Verschuldung zu unerträglich hohen Zinsen, ohne daß die aufgenommenea Ba träge in ausreichendem Maße zu produktiver Rationalisierung verwandt worded sind, blieb die, Landwirtschaft darauf angewissen, von der Hand in den Mund zu wirtschaften und konnte keine Reserven zum Ausgleich schlechten Ernte­ausfalls bilden. Lohnhöhe und Ueberbesteuerung kamen dazu. Flieraus erklärt sich das Misverhältnis der Erzeugungskosten zu derp Ertragserlos. Die öffent­liche Hand kann höchstens die Not vorübergehend mildern. Ackerbau und Vieh­zucht aber dauernd wieder auf gesicherte Produktionsgrundlage zu stellen, liest nicht nur im Interesse der landwirtschaftlichen Kreise selbst, sondern ebenso im Interesse der Gesamtwirtschaft. Es ist wichtigstes, Ziel, durch Ertragssteigerung des Bodens die Einfuhr von Argrarprodukten zu ersetzen; nur so könnte unserer Handelsbilanz auf die Dauer wachsende Aktivität ver­lichen werden. Von der steigenden Ausfahr an Industrieerzeugnissen allela kann dies nicht erwartet werden; die Verbesserung unseres Produktions­apparates und die zunehmende internationale Wirtschaftsverflechtung durch Abschluß von Handelsverträgen fördern zwar den Export, er findet aber seine Cirenzen an der Aufnahmefähigkeit and dem Aufnahmewillen der Einfahrländer, die bestrebt sind, eigene Industrien aufzubauen und zu schützen.

An den Geldmarkt wurden durch den zunehmenden Güterumschlag große Anforderungen gestellt. Die Flüssigkeit der ersten Monate verführte anch die Banked dazu, seine Kraft zu überschätzen. Als durch übermäßige Spekulation bewirkte Kurssteigerungen in beängstigendem Maße Aktien aus festem Besitze lockten und in spekulative Hand überführten, die sie nur mit Leihgeld, zumal vom Auslande besorgten, aufnehmen konnte, sahen sich die Benken veranlaßt, durch gemeinsamen Beschluß ihre Ausleihungen an die Spekulation einzuschränken. Der Zweck, weitere Besitzlockerung zu unter. binden und die schwimmenden Aktien wieder in feste Hand zurückzuführen. ist unter bedauerlichen, aber unvermeidlichen Opfern erreicht worden. Went im zweiten Halbjahr das Börsengeschäft immer mehr zusammenschrumpfte, so lag das nicht so sehr an den Nachwirkungen der Besitzumschichtung als an der Ernüchterung der Spekulation, die im Zusammenhang mit dem Schrift­wechsel des Reparationsagenten und der Reichsregierung von einem Gefühlt der Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Wirtschaft ergriffen wurde. Tatsächlich kann ja von einer stabilen Entwicklung unserer Wirtschaft keine Rede sein, solange nicht das Reparationsproblem endgültig und für uns érträglich gelöst ist. Wenu vielleicht auch Vorgänge, wie der erwähnte Schrift­wechsel, die periodischen Berichte des Reparationsagenten, seine Haltung den Auslandsanleihen der Kommunen gegenüber, sein Eingriff bei der Emission der preußischen Anleihe, insofern förderlich sind, als sie auf beiden Seiten Stimmung schaffen und Schritte zeitigen, die die Endlösung vorbereiten, so bleibt, bis diese erreicht ist, eben unsere Wirtschaft den durch das ungelöste Problem jederzeit möglichen Störungen ausgesetzt.

Die Nachfrage aus unserer Kundschaft nach Investitionskrediten, deren Laufzeit länger zu bemessen war, als im Bankgeschäfte normalerweise möglich, und die durch Emissión zu befriedigen wegen Geringfügigkeit der Einzelbeträge oder weil nicht von Aktien- Gesellschaften stammend, antunlich war, hat uns veranlaßt, einen von der Firma Dillon, Read& Co. in New York   angebotenen Kredit von 25 Millionen Dollars auf fünf Jahre anzunehmen. Hieraus haben wir unserer Kundschaft folgende Darlehen gewährt:

388,699,-

von Dollar 25,001.­

2

"

50,001.­100,001.­

99

"

bis Dollar 23,000.- St 36 $ 0,000.­100,000.­

1222

Dollar

39

712,500.­1,711,000,-

"

35

9

2,974,272.63

"

52

93

12

150,001­200,001.­300,001 400,001 500,001.­

97

150,000­200,000.­

"

28

3,890,000.­

9

99

9

95

300,000.­

14==

"

2

">>

400,000

9

9

500,000

9

"

1,000,000.­

9

über

"

1,000,000.­

2 St. 172

3,858,034.84 3,400,000 2,750,000.­Dollar 24,869,047.62

3,659,521.15 1,525,000­

21.672,489,21 Doll, sind von uns gegen Deckung und 3,196 3S 11 Doll. ohne Deckung gegeben worden. Etwas mehr als die Hälfte des Betrages diente dazu, Kurzfristig gegebene Darlehen entsprechend zo verlängern, mit dem Rest be­friedigten wir neue Kreditkesuche. Well wir das Disagio für die ganze Laufzeit dem Konto Langfristige Dollar- Vorschüsse" belastet haben, weicht der Buch­wert von der Summe der verzeichneten Einzelkredite ab. Dieses Disagio im ganzen aus dem Jahresgewinn abzuschreiben, schlagen wir der Generalver­sammlung vor.

01

Im Laufe des Geschäftsjahres übernahmen wir durch Fusion   die Lübecker| pfandbriefe, Pommersche Landschaft, 7% Geldofandbriefe, Amer. I v. II. Privatbank, deren Geschäfte wir als Filiale unserer Bank weiterführen. Pommersche Landschaft, 6% Goldpfandbriefe, Ause. I. Société anonyme In gleicher Weise gliederten wir durch Fusion im Februar 1928 die Hildes d'Ougrée Maribaye, 6%% Teilschuldverschreibungen. heimer Bank an. Mit beiden Unternehmungen standen wir seit Jahr­zehnten in freundschaftlicher Verbindung und stimmten daher den Vorschlägen ihrer Verwaltungen gern zu, nachdem sie zur Ueberzeugung gelangt waren, ihre Organisation und ihre Beziehungen im Rahmen der Deutschen Bank besser aus­nätzen zu können als mit den eigenen beschränkten Mitteln. Die zum Um­tausch des Aktienkapitals beider Banken, soweit wir es nicht selbst bereits besaßen, erforderlichen Aktien der Deutschen Bank konnten wir uns beschaffen, ohne zur Kapitalerhöhung schreiten zu müssen.

Unter Berücksichtigung dieses Zuwachses hat die Deutsche Bank jetzt an 182 Plätzen Niederlassungen. Daneben werden 100 Stadt- Depositen­kassen unterhalten, von denen   auf Berlin 37 entfallen. Im Laufe des Berichts­Jahres haben wir 3 kleinere Niederlassungen geschlossen.

Unsere in- und ausländischen Filialen haben zu unserer Zufriedenheit gearbeitet.

Die Zahl der Konten beträgt 375 889 gegen 338 686 am Ende des Vorjahres. Die Umsätze sind von RM. 165,285,051,000 auf RM 207,792,606,0000 gestiegen.

Die Frage der Unkosten, hauptsächlich der Personalunkosten, bildet für uns nach wie vor einen Gegenstand ernster Sorge. Der Personal­bestand, der zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres 13 856 Köpfe betrug. ist immer noch um 22% höher als Ende 1913 unter Hinzurechnung der in­zwischen übernommenen Institute. Obwohl die Personalziffer sich gegenüber dem Vorjahre insbesondere infolge Beendigung des groößeren Telles der Auf­wertungsarbeiten verringert hat, ist der Gesamtbetrag der Unkosten für die Tarifangestellten durch eine im März 1927 eingetretene erneute Tariferhöhung wiederum gestiegen. Bei dieser Entwicklung konnten die bisherigen Ratio­nalisierungsmaßnahmen, zu denen wir mit Rücksicht auf die gesunkene Ren­tabilität des Bankgeschäfts gezwungen sind, noch keine genügende Entlastung des Unkostenkontos bringen. Daher werden wir auch weiterhin einer arbeit­sparenden Organisierung unseres Betriebes besondere Aufmerksamkeit zuwenden müssen wir werden jedoch versuchen, die Personalverminderung, die sich im Zusammenhang hiermit als möglich und geboten erweisen sollte, tunlichst im Rahmen des natürlichen Abganges zu halten, im übrigen aber, wie bisher, den betroffenen Beamten, soweit sie nicht in den Ruhestand übergeführt werden, den Uebergang in einen anderen Wirkungskreis weitgehend erleichtern. In unserer Personalpolitik verfolgen wir nach wie vor das Ziel, uns einen Stamm langjähriger bewährter Mitarbeiter zu erhalten. In wie hohem Maße das der Fall ist, ergibt sich daraus, daß bel unserem Gesamtinstitut 41% der kaui­männischen und gewerblichen Angestellten über 35 Jahre alt sind  ; in Berlin sind etwa 36% sogar über 40 Jahre alt. Leider hindert uns die schematische Arbeitszeit- Gesetzgebung und ihre rigorose Durchführung daran, auf weniger leistungsfähige Angestellte soviel Rücksicht zu nehmen, wie wir es aus sozialen Gründen wünschen würden.

Unsere seit Jahren verfolgten Bestrebungen zur Ausbildung des Nach­wuchses sind im Berichtsjahre   in Berlin durch die von der Industrie- und  Handelskammer vorgenommene Gründung einer Bankberufsschule wirksam unter­stützt worden. Daneben blieben die von uns abgehaltenen Unterrichtskurse in Kurzschrift and fremden Sprachen sowie die Veranstaltung banktechnischer Vorträge bestehen.

In den Erholungsheimen Johannaberg   und Sellin haben im Berichtsjahre über 600 Beamte während ihres Urlaubs kostenlos Unterkunft und Verpflegung erhalten. In Johannaberg haben außerdem während der Wintermonate wiederum erholungsbedürftige Kinder unserer Beamten für die Dauer le eines Monats Aufnahme gefunden.

Unsere Sport- und sonstigen Wohlfahrtseinrichtungen haben sich weiter bewährt.

Das Erträgnis der Dauernden Beteiligungen bei anderen Banken stellt die Einnahme aus den Dividenden für 1926 dar. Der Bestand dés Kontos ist durch Uebernahme von Aktien des. Wiener Bank- Vereins erhöht worden. Das Ergebnis der Deutschen Ueberseeischen Bank wird auch für das Jahr 1927 ungeachtet des sich weiter verschärfenden Wett­bewerbs wiederum befriedigend werden.

Auf den Konten Bankgebäude und Sonstiger Grundbesitz haben wir bereits in der Bilanz eine Abschreibung von rund RM 1,000,000 vor­genommen. Zur weiteren Abschreibung schlagen wir der Generalversammlung vor, RM 1,500,000 auf Bankgebäude und auf Sonstigen Grundbesitz aus dem Reingewinn zu verwenden. Da der Buchwert der Bankgebäude der Lübecker Privatbank durch kleinere Hausverkaufe ausgeglichen ist, würde sich nach dieser Abschreibung der Buchwert unserer Bankgebäude und des Sonstigen Grandbesitzes, auch nach dem Zuwachs, den uns die Hildesheimer Bank bringt, gegenüber den jetzigen Bilanzziffern nicht erhöhen.

Bei unseren inländischen Niederlassungen hat sich der Anteil der Aus­fänder an der Gesamtsumme der Gläubiger unserer inländischen Nieder­lassungen auf 32,8% erhöht, wovon anf Valuta- Guthaben 25,6% und auf Reichsmark- Guthaben 7,2% entfallen. Ueber 70% unserer Währungs- Ver­pflichtungen an Ausländer und Inländer zusammen deckt der Devisenbesitz unserer inländischen Niederlassungen innerhalb der ersten fünf Bilanzposten. Die letzten 30% sind leicht ans sonstigen Valuta- Aktiven und Währungs­Schuldnern flüssig zu machen.

Die von uns geleisteten Bürgschaften in Höhe von RM 168,972,773.35 sind hauptsächlich im Zusammenhange mit Reparations- Sachlieferungen und gestiegenen Zoll- Garantien gegen das Vorjahr( RM 87,988,576,54) fast ver­doppelt. Den Dr. Georg  

von Siemens- Wohlfahrtsfonds schlagen wir vor, durch Zawendung in Höhe von RM 715,615,50 auf RM 6,750,0000 zu erhöhen.

Zinsen und Gebühren haben sich infolge der Geschäftsausdehnung erhöhen lassen, obwohl bei den Zinsen die Konkurrenz um Geldelulage. namentlich von seiten der öffentlichen Banken, gewinrschmälerud wirkte und sich in Gebühren der Ausfall der Effektenprovision von Börsengeschäften stark bemerkbar machte.

Die Belastung mit Steuern und Abgaben ist wieder gewachsen. Abgesehen von den sonstigen gesetzlichen sozialen Lasten in Höhe von RM 1,642,619,79 stellten sich im abgelaufenen Jahre die Beträge

für Körperschaftssteuer.

f

Gewerbesteuer

Vermögenssteuer

Dawes- Belastung

95

"

Lohnsummensteuer.

ST

allgemeine Umsatzsteuer.

L

Arbeitslosenversicherung.

39

Grund- und Gebäudesteuer.

15

"

и

auf RM 4,420,912.20

9

5,833,829.59

91,554.22

441,863.75

821,558.94

671,219,87

500,000.­

449,225.47

Hauszinssteuer und Wohnungsbauabgabe.

periodische Grunderwerbssteuer

verschiedene kleinere Steuern einschl, der Steuern unserer Auslandsfilialen

RM 13,230,164.04

Das sind über 88% der Dividende.

zusammen

Zu den einzelnen Positionen der Bilanz und der Gevies: mid Verschiedenbelt der einzelnen Länder ie Real- und Gewerbesteuertragen unnötig 1ust. Rechnung bemerken wir folgendes:

Die Nostroguthaben bef Banken und Barkfirmen bestehen zu mehr als 85% aus fremden Währungen.

Die Vorschtsse auf verfrachtete oder eingelagerte Waren, lediglich mit dem Außenhandel zusammenhängende Kredite, ent halten über 95% Valuta- Vorschüsse.

Die Reports und Lombards gegen börsengängige Wertpapiere haben wir planmäßig verringert, um die/ steigenden Kredit­ansprüche des Warenhandels besser befriedigen zu können.

Unsere Beteiligung an Gemeinschafts- Unternehmen­gen ist im Laufe des Berichtsjahres erheblich gewachsen. Von den neuen Geschäften, an denen wir mitgewirkt haben, erwähnen wir folgende:

Fusiosen: Allianz  

und Stuttgarter Vercip Versicherungs- Aktien- Gesellschaft( Zu­sammenschluß der Allianz Versicherungs- Aktien- Gesellschaft  , Berlin, mit der Stuttgarter Verein Versicherungs- Aktiengesellschaft   in Stuttgart, Stuttgart­Berliner Versicherungs- Aktiengesellschaft  , Stuttgart, und der   Brandenburger Spiegelglas- Versicherungs- Aktien- Gesellschaft, Berlin), Allianz und Stuttgarter Lebensversicherungsbank Aktiengesellschaft( Zusammenschluß der Allianz Lebensversicherungsbank Aktiengesellschaft  , Berlin, mit   der Stuttgart  - Lübeck Lebensversicherungs- Aktiengesellschaft   in Stuttgart, Stuttgarter Lebensver­sicherungsbank Aktiengesellschaft  , Stuttgart, und der Bayerische Lebens- und Unfallversicherungsbank Aktiengesellschaft   in München). Berg- Heckmann- Selve Aktiengesellschaft( Zusammenschluß der Firmen  : Carl Berg. Akt.- Ges., Werdoh! i. W., C. Heckmann Aktiengesellschaft  , Duisburg, and Selve Aktiengesellschaft  , Altena), Gelsenkirchener Bergwerks- Aktien- Gesellschaft( Aufnahme der Deutsch­Luxemburgische Bergwerks- und Hütten- Aktiengesellschaft und Bochumer Ver­ ein für Bergbau und Gußstahlfabrikation  ). Schultheiß- Patzenhofer Brauerei­Aktiengesellschaft( Aufnahme der C. A. F. Kahlbaum Aktiengesellschaft   in Berlin).

Uebernahme bzw. Börseneinführungen:

a) Aktien

Allgemeine Elektricitäts- Gesellschaft, American Glansstoff Corporation, Bank für Elektrische Unternehmungen, Bayerische Motoren Werke, Aktien­gesellschaft, J. P. Bemberg, Aktiengesellschaft, Julius Berter Tiefbau- Aktien­geseilschaft, Bergmann- Elektricitäts- Werke. Aktiengesellschaft, Compania Hispario Americana de Electricidad, Daimler- Benz Aktiengesellschaft, Deutsche Continental- Gas  - Gesellschaft, Deutsche Dampfschiffahrts- Gesellschaft,.Hansa". Hamburg- Amerikanische Packetfahrt- Actien  - Gesellschaft, Gebrüder Junghans Aktiengesellschaft, Klöckner- Werke Aktiengesellschaft  , Köln- Neuessener Berg­werksverein, Mannesmannröhren- Werke, Norddeutsche Wollkämmerei& Kamm­garnspinnerei, Nordstern Allgemeine Versicherungs- Actien- Gesellschaft, Oester­ reichische Siemens- Schuckert  - Werke, Schlesische Elektrizitäts- und Gas- Actien­Gesellschaft, Svenska Tändsticks Aktiebolaget, Vaterländische" und Rhe­nania". Vereinigte Versicherungs- Gesellschaften, Aktien- Gesellschaft, Ver­einigte Glanzstoff- Fabriken Aktiengesellschaft, Wiener   Bank- Verein.

b) Staats: und Gemeinde Anleihen 5% jetzt 6% Deutsche Reichs- Anleihe, 7% Badische Kommunal- Gold­anleihe, 6% Badische Staatsanleihe  , 6% Bayerische Kommunal- Goldanleihe  , 6% Bayerische Staatsanleihe, 6%% Danziger Staats- Anleihe, 6% Sächsische Staatsanleihe von 1927.

Jede dieser Steuern wird im besonderen Verfahren von besonderer Stelle varanlagt und eingezogen. Jede Beanstandung ist bei besonderer Stelle vorzu­bringen und zu verhandeln. Daß diese Dezentralisation und die Rechtsver­großen Beamten and Arbeitsaufwand nicht nur beim Fiskes, sondern auch beim Besteuerten erfordert, liegt auf der Hand. Die Gesamtbesteuerung ist aber auch ihrer Höhe nach um so unerträglicher, als der Dividendenempfang vors Aktionär nochmals versteuert werden muß. Diese Doppelbesteuerung führt dazu, daß selbst, derjenige Aktionär, dessen Gesamteinkommen unter RM 8,000 Hegt, mehr als die Hälfte an Stenara bezahlen muß. Mit höherem Einkommen des Aktionärs steigt die Steuer bis auf 65%%.

Die Verteilung des Gewinnes der Deutschen Bank( nach Absetzung der Reservestellung und Abschreibungen) zwischen Stener und Aktionär zeigt folgendes Bild:

es entfallen in Prozenten bei einem Gesamteinkommen eines Aktionärs

bis zu RM 8,000

9

30,000

99

100,000

200,000

auf die Besteuerung auf den Aktionär

$ 2.18

47,82

$ 9,09

40,91

62,81

37,19

63,46

34,54

Einschließlich des Vortrags aus dem Jahre 1926 von RM 1,939,031.28 und nach Vornahme der Abschreibungen auf Bankgebäude, Sonstiger Grundbesitz und Mobilien von insgesamt RM 1,168,041.27 beläuft sich das Erträguis des Jahres 1927 auf... RM 25,521,636.59 Satzungen) 4% Dividende auf RM 150,000,000 Hiervon erhalten zunächst die Aktionäre( nach§ 33b der Von den verbleibenden........ beantragen wir,

der Reserve zwecks Erhöhung auf RM 77,500,000.

dem Dr. Georg von Siemens­Wohlfahrtstond

zu überweisen und

als Abschreibung des Disagios auf das 6% Dollar Darlehn sowie als Sonder- Abschreibung auf unseren Grundbesitz zur Herabminderung des Buchwertes auf RM 43,500,000.­

zu verwenden.

.

6,000,000.­

RM 19,521,656.59

RM 2,500,000.­

715,615.50

97

* 3,215,625.--­

"

1,500,000.­

Von dem übrigbleibenden Betrage von.. abzüglich RM 1,912,996.74 Vortrag auf neue Rechnung erhält( nach§ 33d der Satzungen) der Aufsichts­rat.

Wir schlagen vor, von den restlichen

6% Superdividende auf RM 150,000,000 mit

zu vertellen und den Ueberschuß von auf neue Rechnung vorzutragen.

7,931,240.50

. RM 11,590,416.09

677,419.33

RM 10,912,966.74 9,000,000.­

RM 1,912,996.74

Es würde demnach erhalten

jede Aktie von nom. RM 60.-: RM 6.­

97

9

"

100.--:

99

.

S

120.-:

"

10­12­

== 10% Dividende.

97

500.-:

"

95

50.-­

Wenn die Generalversammlung die vorstehenden Anträge genehmigt, erhöht sich das

eigene Vermögen der Bank ( Aktienkapital und bilanzmäßige Reserve) RM 227,500,000.

zum 31. Dezember   1927 auf

Berlin, im März 1928,

Der Vorstand der Deutschen Bank

c) Pfandbriefe und Teilschuldverschreibungen Daimler- Benz Aktiengesellschaft, 6% Teilschuldverschreibungen, Gewerk­schaft des consolidierten Steinkohlenbergwerks..Minister Achenbach", 6% Teilschuldverschreibungen von 1927 Hannoversche   Landeskreditanstalt. Conversion der 10% Goldschuldverschreibungen in 8% Goldschuldv. vom 1. 11. 27, Fried. Krupp Aktiengesellschaft, 6% Teilschuldverschreibungen von 1927, Landestank   der Rheinprovinz, 6% Goldpfandbriefe 1. Ausgabe, A. Blinzig Landesbank   der Rheinprovinz, 7% Gold- Kommunal- Schuldverschreibungen, Landesbank   der Rheinprovinz, 6% Gold- Kommur.al- Schuldverschreibungen, Landschaft   der Provinz Sachsen. 7% Goldpfandbriefe. Ausgabe Landschaft   der Provinz Sachsen, 6% Goldpfandbriefe, Ausgebe I u. 11, Ost­u. II. preußische Landschaft, 7% Goldpíandbriefe, Ostpreußische   Landschaft, 6% Gold­

S. Fehr P. Millington- Herrmann E. G. v. Staus Stellvertretend: 0. Absbagen

0. Schlitter

0. Wassermann J. Berne P. Bonn P. Brunswig W. Kehl J. Kiehl 0. Sperber K. Weigelt F. Wintermantel