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beter Betriebe aufzuweifen. Schfimm steht es, aber in Bommern

und vor allem in Ostpreußen aus, wo nicht weniger als/ ber Parteinachrichten

erfaßten Betriebe mit mehr als 100 Braz. des Einheitswertes ver­schuldet sind und die Zahl der gering verschuldeten Betriebe nur einen ganz geringen Teil der Betriebe ausmacht.

Die Berschuldung in Berhältnis zum Einheitswert gesetzt, hat jedoch nicht in ganz Deutschland die gleiche Bedeutung, benn bei der landwirtschaftlichen Einheitsbewertung wurden das Inventar und die Gebäude, die in den bäuerlichen Betrieben einen mindestens hoppelt so hoben Wert je Heftar als in den Großbetrieben haben, nicht berücksichtigt. Der Berkehrswert landwirtschaftlicher Grundstücke ist daher in den bäuerlichen Gebieten Westdeutsch­lands meist doppelt so hoch wie der Einheitswert. Eine Ber fchuldung von mehr als 100 Broz. braucht in bäuerlichen Betrieben durchaus noch feine Ueberschuldung zu sein. Man fann daher ohne weiteres annehmen, daß die Zahl der durch Ueberschuldung in ihrer Eristenz bedrohten Betriebe in Bestdeutschland ganz gering ift.

Anders dagegen in Ostelbien, mo der Großgrund­beltz vorherrscht. Wenn auch heute der Berkehrswert des Bodens bart teilweise noch etwas über dem Einheitswert fiegt, fo ist für die nächsten Jahre angesichts des großen Angebots auf dem Güter­martt mit Sicherheit zu erwarten, daß die Güterpreise mindestens auf den Einheitswert, bei freier Wirtschaft fogar weit barunter fallen. Das bedeutet eine katastrophe für den oft. elbichen Grundbesig, wie wir fie fett hundert Jahren nicht erlebt haben.

Nicht die ganze ostelbische Landwirtschaft wird zum Erliegen fommen, denn ein beträchtlicher Teil der Betriebe fonnte sich auch ohne Aufnahme größerer Kredite in den legten Jahren durch Ratio­nalisierungsmaßnahmen und zeitgemäße Betriebsorganisation be­haupten. Diejenigen Betriebe aber, die entgegen aller wirtschaft. lichen Bernunft ihre Betriebe nicht den neuen Verhältnissen ange­paßt und ,, ohne zu überlegen, Unsummen hochverzinslicher Kredite aufgenommen haben, werden fich nicht halten fönnen.

Dieser drohende Zusammenbruch des ostelbischen Großgrund befizes macht es erforderlich, daß vom Reich und den Ländern alles getan wird, um den Katastrophenherd möglichst einzudammen, ba mit nicht die gefunden landwirtschaftlichen Betriebe mit in den Zu fammenbruch hineingeriffen werden. Enorme Geldmittel werden zur Sanierung hochverschuldeter, aber noch lebensfähiger Betriebe und zur Aufnahme der zusammenbrechenden Betriebe für Befied­lungszwede zur Verfügung gestellt werden müssen. Rein Pfennig darf daher für unproduktive 3wede und für Befiz erhaltung lebensunfähiger Betriebe vergeudet werden. Im Inter­effe der Steuerzahler und der Landwirtschaft muß aufs energischste gefordert werden, daß die von Herrn Schiele im Notprogramm für bas landwirtschaftliche Genossenschaftswesen und die Erhaltung be. drohter Betriebe geforderten 55 Millionen nicht zu unproduktiven Subventionen, sondern für den Wiederaufbau der ostelbischen Land­wirtschaft Berwendung finden.

Cinfendungen für diese Rubrik find Berlin 6 68, Sindenstraße 3.

für Groß- Berlin

ftets am bas Bezirksjefretariat 2. Bot. 2 Trep. rechts, au richten.

Erweiterter Bezirksvorstand.

Heute abend pünktlich 18 Uhr Sigung im Konferenzraum der Borwärts- Redaktion, Cindenstr. 3.

4. Kreis Brenzlauer Berg . Die Abteilungsfunktionäre werden gebeten, alle roten Fahnen im Laufe des Vormittags am Sonntag, 11. März, nach dem Gdyweizergarten zu bringen.( Banner nicht mitbringen Bigung

bes erweiterten Kreisvorstandes am Montag, 12. März, 19% Uhr pünktlich, bei Klug, Danziger Str. 71.

7. Rreis Charlottenburg und Spanban. Juristische Sprechstunde heute, Sonnt abend, 10. März, 17-18 Uhr, im Jugendheim Rosinenftr. 4.

9. Kreis Wilmersdorf . Montag, 12. März, 20 Uhr, bei Andreas, Pfalzburger Straße 55, Ede Güngelstraße, Monatsverfammlung der Beamten. Tages­orbnung: Die Berfonalreform." Referent Genosse Dr. Sändler. Cr. fcheinen ist Bflicht.

Morgen, Sonntag, 11. März:

83. ht Um 17 hr Beiterer Abend in ben Samentusfälen, Memeler Str. 67. Mitwirler bet Thes Mazet, Resitationen; Grete Krüger, Lieber zur Laute. Anschließend gemütliches Belfammensein mit Tang. Saalöffrurg 16 Uhr. Eintrittstarten zu 50 Bf. find bei allen Funktionären zu haben.

90. hi. Reutan. Gemeinfante Sefichtigung der Zille- Anstellung um 0% Treffpunkt Hermannplag.

104. Abt. Ricberschöneweibe Die Genoffen werden gebeten, die Steilung Johannisthal am Conntag bei der öffentlichen Aunbgebung recht rege an unterstügen. Treffpunkt 14% Uhr.

Sichtenberg. 114. bt. Die Genoffen treffen fich zum Berbeumzug un 13% Uhr Wilhelm. Ede Auguftaftraße. 115. Abt. Die Genossen treffen fich zur Demonstration um 13% Uhr am Auguftaplak in Neu- Lichtenberg. Erscheinen ist Pflicht. - 116. Abt. Sämtliche Mitglieder beteiligen fich an dem Reichsbannerumzug. Treffpunkt 12% Uhr bei Morr, Neue Bahn­hofftr. 28. 117. Abt. Cämtliche Genoffen treffen fich pünktlich 13 hr sum Republikanischen Tag bei Riofe, Emanuel. Ede Eifelstraße.

67. bis 73. bt. Grunewalb Wilmersdorf Schmorgenborf. Achtung! Siche Areisnachrichten. Frauenveranstaltungen.

101. Abt. Ereptom. Die Funktionärinnen treffen sich heute 19% Uhr in der Borwärts"-Spedition Graeßstr. 50.

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Arbeiterwohlfahrt

2. Rzeis Tiergarten. Sonntag, 11. Mara, Befichtigung des Dstar- Helene Heimes in Tahlem. Treffpunkt 10 Uhr am, Hochbahnhof Billowstraße. Unt zahlreiche Beteiligung mitb gebeten. 12. Kreis Steglig. Conntag, 11. März, 11 Uhr, Besichtigung ber Rurftätte Fichteberg. Treffpunkt 10% Uhr Rathaus Steglig. e Genonnen und Genoffen find eingelaben.

Kinderfreunde Groß- Berlin:

Reels Mitte: Die Belfer beteiligen fich an der Belferfahrt nach Rowames. Montag, 12. März, 20 Uhr Selferaber im Selm Rebben der Str. 25. Gruppe Pappelplag( 1. unb 7. bt.): Connabend, 10. März, 18 Uhr, unb Sonntag, 11. März, 16 unb 18 Uhr, findet im Heim Rehbenider Str. 25 ein Bilhelm- Bufch Abend statt. Eintritt für Rinder 10 Bf., für Erwachsene 20 Bf.

Commerz- und Privat- Bank

Aktiengesellschaft Hamburg - Berlin

58. Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1927

Der im Jahre 1926 einsetzende Aufschwung des deutschen Wirtschaftslebens hat sich im abgelaufenen Jahre weiter entfaltet, zumal die während der letzten Jahre in zahlreichen Gewerbezweigen durchgeführte Rationalisierung sich bewährt und viel dazu beigetragen hat, die internationale Position der deutschen Wirtschaft zu stärken. Infolgedessen ist es auch im Jahre 1927

gelungen, die Ausfuhr beträchtlich, wenn auch noch nicht im gewünschten and notwendigen Umfange, zu steigern. Der deutsche Außenhandel wird in seinen Absatzgebieten noch immer durch wirtschaftliche und politische Störungen, vor allem durch hohe Schutzzölle, gehemmt, deren Beseitigung für uns von vitalem Interesse ist. Der Abschluß von Handelsverträgen mit verschiedenen Nachbarstaaten, insbesondere mit Frankreich , hat indessen die Hoffnung auf eine allmähliche Besserung verstärkt; aber trotz der Hebung des Exports stand im Berichtsjahre der Inlandsmarkt als Absatzgebiet für unsere Wirtschaft an erster Stelle; in wichtigen Branchen wirkte sich eine Inlandskonjunktur aus, die wesentlich durch Auslandskredite gefördert wurde. Sehr deutlich tritt diese Entwicklung in der fortschreitenden Elektrifizierung Deutschlands und in der lebhaften Beschäftigung der deutschen elektro­technischen Industrie zutage. So bedeutet das abgelaufene Jahr für die Konsolidierung der deutschen Wirtschaft einen weiteren Fortschritt, wenn auch verschiedene sehr bedeutsame finanzielle und soziale Probleme eine rationsfragen und der aus ihnen herrührenden finanziellen und wirtschaftlichen Fragen bildet ein Moment schwerster Sorge, die uns um so mehr drücken muf. als das Jahr 1928 erstmals im Zeichen der Volleistung nach den Be­Spareinlagen im verflossenen Jahre von RM 3,09 Milliarden auf RM 4.66 Mil­stimmungen des Dawesplans stehen wird. Die Vermehrung der deutschen liarden ist zwar als ein Zeichen günstiger Entwicklung zu begrüßen, indessen wirkt die durch die Reparationen herbeigeführte Vorbelastung der deutschen markt, wie auf die notwendige weitere Neubildung von Kapital; aber gerade Wirtschaft hemmend sowohl auf unsere Konkurrenzfähigkeit auf dem Welt­für unsere Volkswirtschaft, die durch Krieg und Inflation eines großen Teiles ihrer Mittel beraubt wurde, ist jede Erschwerang der Kapitalsbildung be­sonders nachteilig, wenn die Produktion auf das notwendige Höchstmaß ge­bracht werden soll

Die Beratungsstelle will in der kommenden Woche die Einzels befriedigende Lösung nicht gefunden haben. Der Gesamtkomplex der Repa­beratung der Anleiheanträge aufnehmen.

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Weitere Großbanfabschlüsse. Die Commerz und Bri. patbant Berlin hat im vergangenen Jahre ihren Reinüber fuß von 8,0 auf 10,2 Millionen erhöht und verteilt daraus auf das um 18 auf 60 Millionen erweiterte Grundfapital wie im Vor­jahre wieder eine Dividende von 11 Broz. Der Personalbestand hat sich von 7226 auf 7617 Personen vermehrt. Die 211ge­meine Deutsche Credit anstalt in Leipzig verteilt auf das um 14 Millionen erhöhte Kapital ebenfalls die vorjährige Dividende von 10 Broz. Auch bei der Adca wird ein von 3,47 auf 4,57 Millio. nen erhöhter Ueberfuß ausgewiesen. Bir tommen auf die beiden Geschäftsberichte der ber Commerz und Brivatbant wird in dieser Nummer veröffentlicht noch zurüd. Europäisches Kartell auch für Hüte Die Berhandlungent deutscher, österreichischer, tschechischer, italienischer und Schweizer Sutfabriten find jest zu einem gemiffen Abschluß gelangt. Die europäische Hutfabritation, die fo schon mächtig verdient, wird fartelliert. Es wurde eine grundfäßliche Uebereinstimmung dahin erzielt, daß zunächst die Berkaufs- und Kreditbedingungen geregelt werden. Der Beitritt der ungarischen Hutindustrie zu diesem neuen internationalen Kartell wird erwartet.

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Thyffen führt in der europäischen Rohstahlgemeinschaft. Nach dem plöglichen Tode des bisherigen Präsidenten Mayrisch ist die Frage des Borfizes in ber europäischen Rohstahlgemeinschaft afut geworden. Generaldirektor Frig Thyffen von der Bereinigte Stahl werte A.-G. in Düffeldorf foll nach den vorliegenden Meldungen fo lange das Präsidium übernehmen, bis eine Neuwahl erfolgt. Zu dieser wird jezt schon gesagt, daß die französischen und luxemburgis schen Mitglieder der Internationalen Rohstahlgemeinschaft den Bor­fiz wieder durch ein Mitglied eines neutralen Staates bejezzen mollen, wofür, wie fchon bei Mayrisch, mur ein Luxemburger in Frage tame.

Die achtprozentige braunschweigliche Staatsanleihe überzeichnet. Bei der Zeichnung auf die neue achtprozentige braunschweigische Staatsanleihe hat sich, wie vom Uebernahmefonsortium mitgeteilt wird, eine bedeutende Ueberzeichnung ergeben. Auf die einggange nen Anmeldungen fönnen daher nur reduzierte Beträge zugeteilt merden.

Dividendenerhöhung und Kapitalhunger bei Brown Boveri. Der Aufsichtsrat ber deutschen Brown Boveri 2. G. in Manne heim hat beschlossen, die Dividende für 1927 von 8 auf 9 Bros. heraufzulegen. Ferner hat die Berwaltung befchloffen, der zum 31. März einberufenen Generalversammlung die Erhöhung des Aftientapitals um 10 auf 25 Millionen Marf vorzuschlagen. Dieser neue Antrag fommt ziemlich überraschend, da die Gesellschaft erst im Laufe des lezten Jahres ihr Kapital von 5 auf 15 Millionen Mart erhöht hatte. Das Tätigkeitsfeld des Unternehmens muß demnach ganz bedeutend erweitert worden sein, wenn die Gesellschaft ge­zwungen ist, das Attienkapital innerhalb von zwei Jahren um bas Fünffache zu erhöhen.

Eine deutsche Uebersehung des amerikanischen Freigabegefehes, mit einem Kommentar zu den komplizierten Bestimmungen versehen, ift non der Abteilung Amerifa des Bundes der Auslandsdeutschen vorbereitet und wird in den nächsten Tagen im Drud erscheinen.

Japan gegen deutsche Farbenlieferungen. Die Agentur Indo. pacifique melbet aus Zotie, das Ministerium des Aeußeren habe den vom Handelsministerium vorbereiteten Entwurf eines deutsch japanischen Abkommens über die Einfuhr vor Farben zum Färben non Stoffen verworfen, da der Entwurf die japanische Industrie be­drohen würde,

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Sehr unbefriedigend blieb nach wie vor die Lage der deutschen Landwirt­schaft Die Ernte war quantitativ etwas besser, qualitativ dagegen noch schlechter als 1926, so dall zwei schlechte Ernten aufeinander gefolgt sind. Die Verschuldung hat infolgedessen einen bedrohlichen Umfang angenommen, und die Steuerruckstände häufen sich. Eine Besserung der Lage der Land­wirtschaft ist eine dringende Notwendigkeit, am so mehr, als bei einem Fehl­betrag der deutschen Handelsbilanz für das Jahr 1927 von 3,9 Milliarden Mark( bei einer Einfuhr von 4 Milliarden Mark Lebensmitteln) jede Minderung der Einfuhr zu begrüßen ist, und eine Steigerung der Versorgung der deut­ schen Bevölkerung durch die einheimische Landwirtschaft in möglichst großem Umfange angestrebt werden muß.

Der Mangel an heimischem Sparkapital wirkte ferner einschränkend auf die noch immer unzureichende Bautätigkeit ist deshalb eine Verbesserung der den Baumarkt ein. Sowohl für die notleidende Landwirtschaft, als auch für Organisation des Realkredits dringend erforderlich, wobei man ebenfalls die langfristige ausländische Kredithilfe nicht entbehren kann. Die Aufhebung oder zum mindesten die Erleichterung der Kapitalertragssteuer dürfte ein wirksames Mittel zur Besserung der in- und ausländischen Finanzierungs­anssichten bilden.

Für die deutsche Bankwelt ergaben sich aus der geschilderten Lage ganz besondere Aufgaben, an deren Lösung man im Jahre 1927 mit aller Kraft zn

arbeiten bestrebt war.

Anforderungen an unser Institut, denen, wie die erhebliche Steigerung der Die erfreuliche Entwicklung der Wirtschaftskonjunktur stellte vermehrte Debitoren beweist, entsprochen werden konnte, und zwar feilweise mit Hilfe der uns zur Verfügung gestellten ausländischen Mittel, nachdem die ein­heimischen Kreditoren aus vorstehend angedeuteten Ursachen sich noch nicht in entsprechender Weise vermehren konnten. Der Förderung des Auflen­unsere besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wie aus dem beträchtlichen An­wachsen des Bilanzpostens Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen" hervorgeht. Auch hierbei vermochten wir in wirksamer Weise mit unseren ausländischen Freunden zusammenzuarbeiten.

handels, insbesondere des Exportes, haben wir, wie auch in früheren Jahren,

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Die Lage am Geldmarkt war im Jahre 1927 starken Schwankangen unter bankdiskont wurde am 11. Januar auf 5% ermäßigt) wich alsbald

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vor

worfen. Die im ersten Teil des Jahres herrschende Flüssigkeit( der Reichs­allem infolge starker Inanspruchnahme des Geldmarkts durch Anleihen der öffentlichen Hand einer zunehmenden Verknappung, zumal auch der Zufluß von Auslandsanleihen geringer wurde. Die am 10. Juni 1927 erfolgte Diskont­erhöhung der Reichshank auf 6% und die am 4. Oktober weiterhin vor genommene Steigerung auf 7% waren der äußere Ausdruck der zunehmenden Verengung am Geldmarkt und der dadurch bedingten Erhöhung der Geld­sätze. Eine dentliche Folge dieser Entwicklung war die steigende Inanspruch­nahme der Reichsbank, die zum Jahresultimo ein Höchstmaß erreichte. Entsprechend den Schwankungen am Geldmarkt stand auch die Börse im Jahre 1927 im Zeichen großer Unsicherheit. Die Hausse des Jahres 1926 setzte sich noch in den ersten Monaten fort, bis dann im Mai auf Grund der Einschränkungen der Reportkredite ein heftiger Kurssturz den Tendenz umschwung einleitete. Unter mehrfachen Schwankungen trat allmählich eine empfindliche Ermäßigung des Kursniveaus ein. Das Börsengeschäft nahm einen immer geringeren Umfang an; der Tiefpunkt der Depression wurde im November 1927 erreicht, als vor allem neue Lohnstreitigkeiten in ver­schiedenen Industriezweigen Beunruhigung hervorriefen. Erfreulicherweise führten Tarifverhandlungen dazu, daß größere Arbeitskämpfe vermieden wurden.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Wurde die Tätigkeit der Banken im Jahre 1926 stark von der Aufwärtsbewegung an der Börse beeinflußt, so erhielt das Jahr 1927 seine Signatur durch den Aufstieg der Konjunktur. Hieraus ergab sich eine außerordentliche Belebung des Kreditgeschäftes, das nunmehr wieder wie in früheren Zeiten die erste Stelle im Aufgabenkreis der Banken einzunehmen vermochte.

Um unserer großen Kundschaft aus der mittleren Industrie in größerem Umfange einen langfristigen Kredit gewähren und um bestehende, kurzfristige Kredite venigstens teilweise in langfristige umwandeln zu können, haben wir Anfang Oktober mit amerikanischen Geschäftsfreunden unter Führung der Chase National Bank of the City of New York ein Darlehen von 20 Millionen Dollar auf 10 Jahre fest abgeschlossen.

Wie wir bereits in unserem letzten Geschäftsbericht erwähnten, hat eine anflerordentliche Generalversammlung unserer Bank am 8. Februar 1927 eine Kapitalserhöhung beschlossen, um unsere eigenen Mittel dem gesteigerten Geschäftsumfang anzupassen. Unser Aktienkapital beträgt jetzt 60 Millionen Reichsmark; unsere offenen Reserven stellen sich unter Berücksichtigung der diesjährig vorgeschlagenen Zuweisung von RM 1 500 000 auf rund 60% des Aktienkapitals. Ueber das Geschäft im einzelnen berichten wir:

Der Gesamtumsatz betrug im abgelaufenen Jahre RM 103 922 509 382,92 gegenüber RM 85 690 099 555,08 im Vorjahre.

Das Geschäft in unseren Filialen und Depositen kassen hat eine erfreuliche weitere Ausdehnung erfahren und befriedigende Ergebnisse erbracht. Auch unsere Commandite& Kaufmann& Co., Berlin , hat gute Resultate auf­zuweisen.

Unsere dauernden Beteiligungen haben glinstig gearbeitet. Die N. V. Hugo Kaufmann& Co's Bank in Amsterdam hat die Erhöhung ihres Kapitals von hfl. 1 500 000 auf hfl. 2 500 000 im Berichtsjahre durchgeführt und verteilt für das Jahr 1927 wieder 7% Dividende.

Die Summe der Reports and Lombards ist entsprechend der Entwicklung des Börsengeschäftes von ihrem im Laufe des Geschäftsjahres erreichten Höchststand erheblich zurückgegangen.

Die Steigerung der Debitoren von rund RM 366 Millionen auf rund RM 532 Millionen spiegelt die Ausdehnung unseres Kontokorrentgeschäftes wider: die vorstehend wiedergegebenen Umstände ermöglichten es uns, den en uns herantretenden Anforderungen in weitgehendem Maße zu entsprechen. Wenn trotz dieser Geschäftssteigerung das Zinsenkonto ein im Verbältpis geringes Mehrergebnis ergeben hat, so entspricht dies der Verringerung der im Zinsengeschäft zu erzielenden Margen.

Dagegen hat das Provisionskonto frotz rückgängiger Sätze ein erhöhtes Erträgnis aufzuweisen, das auf das ausgedehnte Kontokorrentgeschäft und das allerdings nur vorübergehend lebhafte Börsengeschäft zurückzuführen ist. Während des Jahres 1927 waren wir an zahlreichen Konsortialgeschäften beteiligt, von denen der größte Teil im Berichtsjahr mit gutem Erfolg zur Abwicklung gelangt ist.

U. a. haben wir zum Teil führend mitgewirkt bei nachstehenden Anleihen: 5% Deutsche Reichsanleihe, 5% Nürnberger Stadtanleihe, 6% Badische Staatsanleihe, 6% Bayerische Kommunalanleihe. 6% Bayerische Staatsanleihe, 6% Obl. der Daimler- Benz Aktiengesellschaft, 6% Anl. der Emscher Genossenschaft, 6% Obl. der Gewerkschaft Mont Cenis, 6% Obl. der Hackethal- Draht- und Kabel- Werke Aktiengesellschaft. 6% Heilbronner Stadtanleihe, 6% Kolberger Stadtanleihe, 6% Mannheimer Stadtanleihe, Oberhausener Stadtanleihe. 6% Plauener Stadtanleibe, 6% Anl. der Provinz Ostpreußen , 6% Sächsische Staatsanleihe, 65% Anleihe der Freien Stadt Danzig , 7% Obl. der Mitteldeutschen Stahlwerke Aktiengesellschaft, 7% Thüringische Staatsanleihe, 7% Obl. der Württembergischen Wohnungs baukreditanstalt , 8% Gold- Schiffspfandbriefe der Deutschen Schiffsbeleihungs­Bank. Aktien- Gesellschaft, Hamburg .

6%

Gründungen: Danziger Tabak- Monopol A.- G.. Danzig . Deutsche Mühlen­vereinigung A.-G., Berlin , Hamburgische Baukasse A.-G., Hamburg . Mercedes Büromaschinenwerke A.-G., Zella- Mehlis .

Kapitalserhöhungen: Allianz und Stuttgartez Verein Versicherungs­A.- G.. Berlin , Allianz und Stuttgarter Lebensversicherungshank A.-G., Berlin . Atlas" Reederei A.-G. Emden, Bank für Brau- Industrie, Berlin . Cuxhavener Hochseefischerei A.-G., Cuxhaven . Daimler- Benz A.-G., Berlin , Deutsche Asphalt- Aktien- Gesellschaft der Limmer und Vorwohler Grubenfelder, Han­ nover , R. Dolberg, A.-G., Berlin , Eisenbahnsignal- Bananstalten Max Jildel. Stahmer, Bruchsal A.-G., Braunschweig , Eisen- und Hüttenwerke, A.- G.. Bochum , Eisenwerk Wülfel, Hannover - Wülfel, Elite- Diamantwerke A.- G.. Brand- Erbisdorf. Elsässisch- Badische Wollfabriken A.-G., Berlin , Getreide­Industrie& Commission A.-G., Berlin , Hamburg - Amerikanische Packetfahrt A.-G., Hamburg . Hannoversche Gummiwerke ,, Excelsior" A.-G., Hann.- Limmer, Hanseatische Mühlenwerke A.-G., Hamburg , Hille- Werke A.- G.. Dresden . Horchwerke A.- G.. Zwickau , Hotelbetriebs- Aktiengesellschaft, Berlin , Industrie­bau Held& Francke A.-G., Berlin , Kaliwerk Krügershall A.- G.. Teutschenthal . Klöckner- Werke A.- G.. Castrop- Rauxel . Köln - Neuessener Pergwerksverein, Essen, Lloyd- Dynamo- Werke A.-G., Bremen , Lüdenscheider Metallwerke A.-G., vorm. Jul. Fischer& Basse, Lüdenscheid , Maschinenbau- Anstalt Humboldt, Köln- Kalk, Plauener Bank A.- G.. Planen, Preußische Pfandbrief- Bank, Berlin , Rotophot Aktiengesellschaft für graphische Industrie, Berlin . Svenska Tänd­sticks Aktiebolaget, Stockholm , Schlesische Boden- Credit- Aktien- Bank, Breslan. Börseneinführungen: Aktien der Bavaria- und St. Pauli- Brauerei, Altona , Rudolph Karstadt A.-G., Hamburg . Oesterreichische Siemens- Schuckert­ werke , Wien . Neue Norddeutsche Fluß- Dampfschiffahrts- Gesellschaft, Ham­ burg , Ruberoidwerke A.-G., Hamburg .

Das Unkostenkonto hat eine erhebliche Steigerung aufzuweisen, hervor gerufen durch die im Laufe des Jahres 1927 eingetretene Tarifsteigerung und eine Vermehrung unseres Personals von 7226 auf 7617, die dem erhöhten Geschäftsumfang entspricht. Auch das Konto Steuern und Abgaben ist neuer­dings wieder empfindlich angewachsen.

Ans dem in der Bilanz ausgewiesenen Reingewinn von RM 10 208 467.69 ( inkl. RM 1517 807.15 als Vortrag) beantragen wir, 11% Dividende zu ver teilen und demgemäß den Gewinn wie folgt zu verwenden:

Die Emissionstätigkeit der Banken, die noch zu Beginn des Jahres lebhaft war. schrumpfte infolge der Entwicklung des Geldmarkts und der Börse mahr und mehr zusammen; der Absatz von Goldpfandbriefen, der im ersten Drittel des Jahres sehr rege gewesen war, ließ nach, and der Markt verfiel in den Sommer- und Herbstmonaten fast völliger Stagnation. Erst im Verlaufe festverzinslichen Werten, als auch vor allem an den Aktienmärkten. Nicht des Dezembers ergab sich eine etwas günstigere Gestaltung, sowohl bei den ram wenigsten warde diese Entwicklung gegen Jahresende dadurch gefördert, daf die Nachrichten aus der Industrie weiter günstig lauteten, and im all gemeinen mit besseren Abschlußziffern als im Vorjahre gerechnet werden deutschen Eigentums in den Vereinigten Staaten vermochten eine beträchtliche konnte. Auch zuversichtliche Meldungen über den Stand der Freigabe des Vortrag Anregung zu geben.

Hamburg , Berlin ,

im März 1928.

40% auf das Aktienkapital von RM 60.000 000,- in den Reservefonds Gewinnanteil an den Aufsichtsrat.

70 weitere Dividende.

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RM 2 400 000,-

">

1 500 000,-

588 400,--­

4 200 000,--

97

1520067,69

"

RM 10 208 467,69

Der Vorstand.

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