Urteil der Braunkohlenfommission.
Das Reichsturatorium für Ledit in der Banbeirats dem alten Reichsausschuß für Technik und Landwirtschaft hervorge gangen. Dieser Ausschuß besteht nun schon seit Jahren und vege= tierte gewissermaßen als Beratungsstelle für das Reichsernährungsministerium. Abgesehen von einer Versuchsreihe mit
Kritik der Syndikate/ Verschwendung im Verkauf/ Belanglose Gegengutachten Schleppern und Pflügen sind ihm Erfolge nicht beschieden gewesen.
Erst nach dringlichen Alarmen der Breffe, faft zwei Monate nach seiner Fertigstellung, wird das Gutachten der vom Reichswirtschafts. minister eingesetzten Kommission zur Untersuchung der Ersparnis möglichkeiten im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau, an der der Kölner Betriebswissenschaftler Prof. Schmalenbach, Geheimrat Brecht und Genosse Dr. Baade teilnahmen, der Deffentlichkeit überlassen. Gleichzeitig werden zwei Gegenäußerungen des mitteldeutschen Synditats und der Führer des Kohlenhandels, die in der Zwischenzeit zur Stellungnahme ausgiebig Beit hatten, mit ver. öffentlicht.
Die Borgeschichte dieses Gutachtens
fei turz gestreift: 3weimalige Anträge auf Erhöhung des Brikett preises wurden im Herbst 1927 durch den Einspruch des Wirtschaftsministers abgelehnt. Die versagte Preiserhöhung versuchte dann der Bergbau durch den Druck seiner Arbeitgeber verbände gee legentlich des Lohntampfes zu erzwingen. Die Aufbesserung der mitteldeutschen Elendslöhne, die die Unternehmer selbst offen als ,, wünschenswert" anerkannten, wurde verweigert und jegliche Lohne erhöhung von der Neufestsetzung des Brifettpreises abhängig gemacht. Der Bergbau entfesselte somit den großen mitteldeutschen Braunfohlenstreit, in dessen Verlauf er immer wieder die Untragbar. feit einer Lohnerhöhung ohne Preiserhöhung nicht nur vor den Schlichtungsinstanzen, sondern auch in verschwenderischen Riefeninferaten vor aller Welt beteuerte und die Deffentlichkeit für seine Preis- und Lohnpolitik zu gewinnen fuchte. Mit start negativem Erfolg: die öffentliche Meinung nahm scharf gegen die verantwortungslose Lohnpolitik der Unternehmer Stellung, der Arbeiterschaft wurde durch den verbindlichen Schiedsspruch wenigstens eine 11prozentige ohnerhöhung zugebilligt. Der prompt Det prompt neu erfolgende Antrag auf Preiserhöhung wurde nicht mehr behandelt, da inzwischen die Brauntohlenenquete einberufen war.
Die Ergebnisse der Untersuchung
find eine wichtige Stütze für die bisherige Ablehnung der Preis erhöhung, zugleich aber eine vernichtende kritit an der Produktions- und Absazorganisation der Syndikate. Gegenüber der Untragbarkeit der Lohnmehrbelastung stellt das Gutachten erhebliche Ersparnismöglichkeiten fest, die die Lohnerhöhung ausgleichen tönnen. Allein in der Großhandelssphäre zeigt die Rom mission Verbilligungsmöglichkeiten auf, die die Grubenerlöse um 34 Pf. je Tonne oder etwa drei Fünftel der gesamten Mehrlast erhöhen können. Die Einsparungen, die durch einheitliche Verkaufsund Versanddispofitionen unter Ausschaltung unwirtschaftlicher Transporte bewirkt werden können, find zwar nicht genau zahlenmäßig schätzbar, doch besitzt nach Ansicht des Ausschusses diese Ersparnismöglichkeit vielleicht ein Ausmaß, das die Ersparnismög lichkeiten im Großhandel noch erheblich übertrifft". Kürzungen des hohen Kleinhandelszuschlags unter Mitwirkung der Synditate werben ferner gleichfalls für möglich erachtet. Die Gutachter glauben endlich, daß durch eine Reform der Syndikatsorganisation Ersparnisse und damit Hebung der Erlöse erzielt werden können. So beurteilt die Kommission die Untragbarkeit der Lohnmehrbelaftung, und alles, was die Interessenten in ihren Gegenäußerungen vor bringen, fann die großen aufgezeigten Mängel der unwirtschaft. lichen Organisation im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau nicht widerlegen.
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Bei der starken Berflechtung der Händlerkonzerne mit den Produktionsstätten im mitteldeutschen Brauntohlenbergbau war es besonders wichtig, die bisherige Absa gorganisation auf ihre Verbilligungsmöglichkeiten zu untersuchen. Im Braunfohlenbergbau haben sich im engeren Mitteldeutschland die Handelsfonzerne bereits ein vollkommenes Großhandelsmonopol geschaffen, im ostelbischen Bezirk bemühen sich die einflußreichsten Händlergruppen, den Großhandel erfter Hand für fich zu monopolisieren. Durch Kontingentierung der Abgabe an die einzelnen Bertriebsgruppen hat das oftelbische Syndikat es jedoch in der Hand, bei den Zuteilungen die Werffirmen zu begünstigen. Im Vorjahre wurde das Kontingent der Wertfirmen verdoppelt, und zurzeit fämpfen bei den Berhandlungen um Berlängerung des ostelbischen Synditats die Wirffirmen um weitere bedeutende Erhöhung ihres Kontingents. Durch diese Einschaltung der Werffirmen ist noch vor dem Großhandel ein weiteres 3 wifchenglied eingeschoben, so daß die Brifetts überwiegend zwei Großhandels glieber passieren, bevor sie an den Plazhändler gelangen. Daß die Werthandelsfirmen als Sammler von Aufträgen nicht Schlecht abschneiden, zeigt das Beispiel einer Großfirma, die die Hälfte des ihr zufließenden Rabatts oder rund 35 Pf. pro Tonne nach Abzug aller Untoften als Reingewinn ver. buchen tann.
gerade durch den Synditatsschuß die hochhaltung der Ronfumentenpreise mittels Hä..dlervereinbarungen wesent lich gefördert zu werden. Das Beispiel des tommunalen Großunternehmens, das nicht, wie der Kellerhandel, fremde Fuhrunternehmer benötigt, mehrfache Umladungen und sonstige unrationelle Spesen erforderlich macht, sondern durch eine ausgezeichnete Großorganisation mit eigenem Apparat seine Selbstkosten so erheblich senten kann, daß auch der umfangreiche Absatz an Klein und Rleinstabnehmer um 20 Pf. per Zentner unter den Ortspreifen liegt. beweist, wie start der Kleinhandelspreis schon heute überhöht ist.
Dem Niveau einer Erwiderung auf ein wissenschaftliches Gutachten scheint es allerdings nicht zu entsprechen, wenn das Enn bitat ohne jede Grundlage die Bermutung ausspricht, daß der Diffe renzbetrag, um den die kommunale Einrichtung billiger verkauft, „ aus anderen Quellen" fließen muß. Eine porbildliche Drga nisationsform wegen ihrer auf Preisverbilligung gerichteten Politik ohne jede Unterlage als versteckt subventioniert zu verdäche tigen, muß aufs schärffte zurückgewiesen werden.
Syndikate und Braunkohlenwerte.
Wie schon anfänglich gezeigt, ist das Bergbausyndikat Mittel deutschlands seiner Funktion als einheitliche Zentralftelle zur Rege lung der Produktion und des Absages fast ganz beraubt und zum statistischen Bureau und zur Verrechnungsstelle degrabiert. Die Folge ist, daß weder eine einheitliche, planmäßige Aufteilung des Versandes noch eine rationelle Produktionsverteilung vorgenommen wird. Die einzelnen Werkshandelsfirmen machen sich untereinander Konkurrenz, fie find vor allen Dingen bestrebt. die Produktion ihrer Werte unterzubringen. Und da den einzelnen Brifettihrer Werte unterzubringen. Und da den einzelnen Brikett fabriken ohnehin vom Syndifat feste Verrechnungspreise zugebilligt find, braucht auf Belieferung von den frachtgünstigsten Brobuftionsstätten mur wenig Rücksicht genommen zu werden. Diese großen Mistände der unwirtschaftlichen Trans. porte gibt übrigens auch das Syndikat offen zu. Wie erheblich die vom Syndifat zugegebenen gewissen Frachterspar niffe" find, erfteht man aus den tabellarischen Frachtberechnungen der Schmalenbach- Rommiffion. Allein für die Belieferung nach Dresden ergeben sich für die in der näheren Umgebung gelegenen Lieferstellen Frachtdifferenzen bis zu 2 m. per Tonne.
Die wertvollen Berbesserungsvorschläge, die die Schmalenbach- Kommission zur Konzentration auf bierenta belften Betriebe unter Ausschaltung der Verlustverkäufe im umstrittenen Gebiet macht, werden in dem Gegenmutachten der Syndikate als aanz besonders abwegig" bezeichnet. Mit Empörung wird die Feststellung der Gutachter, daß im mitteldeutschen Braunfohlenbergbau die bisherige Entwicklung unökonomisch war, daß der mitteldeutsche Braunkohlenbergbau sich zum eigenen Schaden über das refunde Maß hinaus aufgebläht hat, zurückgewiesen. Daß die Brifettfabriken feit Mitte 1926 zuerst unter den Auswirkungen des englischen Kohlenstreits, später infolge der deutschen Hochtonjunttur, eine ausgezeichnete Beschäftigung aufweisen und Borräte fich nicht ansammelten, spricht nicht gegen die in dem Gutachten ausgesprochene Annahme einer Uebertapazität bei normaler Geschäftslage; für die vorhergehende Zeit ist dagegen in den Geschäftsberichten wiederholt über die großen Abfakschwierigkeiten geflagt worden. Wenn beim jezigen Produktionsumfona der Absatz nach den bestrittenen Gebieten annähernd eine Million Tonnen werden unter 10 m. abaefekt. ein Preis, der nach den Selbsttoftenberechnungen, die 1926 für 14 Firmen vorgenommen wurden, allein für 8 nicht mehr lohnend ist aufrechterhalten werden muß, so scheint es fehr wahrscheinlich, daß auch bei den nicht bevorzugten Werken ein unwirtschaftlicher Ausbau stattgefunden hat. Die Vermutung der Gutachter, daß die Preisgabe von entlegenen Ablakgebieten, verbunden mit der Stillegung von nicht ober schlecht rentierenden Werfen, eine Ersparnismöglichkeit eine schliekt", scheint viel begründeter, als die Einwände des Syndikats. Auch jetzt, nach der vernichtenden Kritik der Synditate durch das Gutachten, zeigen die Braunfohlenherren noch immer
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feine Luft, die Mißwirtschaft zu beseitigen.
Die Blaubwürdigteit der Erklärungen der Grubenherren über die Untragbarkeit von Lohnerhöhungen und Arbeitszeitkürzungen ist durch die Ergebnisse des Schmalenbach- Gutachtens ein für allemal gekennzeichnet. Darüber hinaus zeigt sich erneut, allemal gefennzeichnet. Darüber hinaus zeigt sich erneut, daß der deutsche Braunkohlenbergbau nicht von gemeinwirtschaft lichen Zielfegungen, sondern lediglich von dem Gewinninteresse der Großtonzerne beherrscht wird. Das Reichswirtschaftsministerium hat viel zu lange verabsäumt, bei dieser gewaltigen Mißwirtschaft von seinen positiven Einwirtungsmöglich feiten fraft des Kohlenwirtschaftsgeseßes Gebrauch zu machen. Es Das Gutachten hält bei einer Ausschaltung der unnötigen genügt nicht, daß die nun gar nicht mehr diskutable Preiserhöhung Zwischenglieder eine nicht unerhebliche Ermäßigung ber bisher ge- unterbleibt, sondern es wird dringend notwendig sein, durch Druck währten Rabatte für möglich. Ein Großhandelenugen von ins der Regierungsstellen oder direkten Zugriff die notwendigen Syngefamt 0,85 m. im oftelbischen und von 095 m. im mitteldeutschen bitatsreformen schnellstens durchzuführen. Schließ Revier wird als ausreichend erachtet. Die bisherigen Synlich aber zeigt sich, daß das Ziel einer gemeinwirtschaft dilatsunkosten find fernerhin nach Ansicht des Gutachtens zu hoch lichen Regelung der Kohlenproduktion und verteilung nicht angesetzt. Die Kommission hält an Stelle der bisherigen 27 bzw. 30 Pf. Syndifatskosten die Berechnung von 20 Bf. für vollkommen im Rahmen der bisherigen Gesetzgebung, sondern nur durch eine ausreichend. Eine derartige Festsehung der Rabattspanne und der wirkliche Sozialisierung erreicht werden kann. Syndikatstoften an Stelle ber bisher bestehenden von insgesamt 1,39 bzw. 1,49 m. würde allein die Grubenerlöse um 34 Pf. per Tonne steigern und damit bereits die Mehrbelastung, die mit 56 Pf. per Tonne Briketts berechnet wird, zu bret Fünfteln ausgleichen.
Die Mißstände beim Kleinhandel.
Es ist ein großes Verdienst der Gutachter, daß sie auch den großen Mikständen im Kleinhandelsabjah ihre Aufmerksamkeit widmeten. Die Tatsache, daß der Kleinhandelszuschlag in Berlin 15 M. per Tonne beträgt und damit höher ist als der Britettpreis ab Grube, spricht ja schon an sich dafür, daß hier von einer knappften Preisstellung, auf die die Intereffenten immer hinweisen, nicht die Rede fein fann. Das Syndikat stellt in seiner Gegendentfchrift zufrieden fest, daß die Uebersehung des Kohlenhandels feine besondere Erscheiming für den Kohlenplag handel ist, sondern der Entwicklung entspricht, die der Kleinhandel in allen übrigen Gewerbezweigen genommen hat". Es muß aber betont werden, daß die starke Ueberlegung des Rohlenhandels durch die Politit der Synditate mitperd schuldet ist. Daß erhebliche Kürzungen diefer enormen Kleinhandelsspanne möglich find, beweist die
Preisstellung der Genossenschaften und auch eines von den Gutachtern zum Vergleich herangezogenen Rommunalunternehmens, vermutlich der Berliner Brennstoffgefellschaft. Sind doch die Genossenschaften imstande, an vielen Blähen die Briketts billiger zu liefern als der Kohlenhandel: es stellt sich zum Beispiel der Bezug von Briketts in Breslau bei Belieferung bis 30 Bentner um 19 Bf per Zentner, in Magdeburg , je nach dem Quantum, um 8 bis 20 Bf. billiger. Der Kommunalvertrieb beziffert die Berbilligungsmöglichkeit im Kleinabsah auch für Berlin auf 20 Pf. Der Zentner oder 4 M. per Tonne, das sind fast 30 Broz des Grubenerlöses. Bei diesen großen Preisdifferenzen fcheint es faum glaubhaft, wenn die Syndikate geltend machen, sie hätten sich bisher bereits start für die Sentung der Kleinhandelspreise eingefegt. Bielmehr scheint
Gehemmte Rationalisierung.
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Der Landwirt braucht sie der Landbund hindert sie. Im Langenbed- Birchow- Haus stellte sich am Sonnabend das neugegründete Reichsturatorium für Technik in der für Technik in der 2andwirtschaft( NATL.) vor. Die Tagung selbst wurde durch ausgiebige Erörterung der schwebenden Rationalisierungsprobleme Anwendung mechanischer Hilfsmittel zur Hebung der Wirtschaftlich feit und der Erträge der Landwirtschaft, Entwicklung von rationellen Rübenerntegeräten, Rationalisierung der milchwirtschaftlichen Einrichtungen zur Bersorgung der Bevölkerung mit preiswerter Qualitätsmilch usw. Qualitätsmilch ufw. ausgefüllt.
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Techniker und Arbeitstechniker sind zweifellos auf der ersten Tagung des Reichsturatoriums auf die Kosten gekommen. Ob die Landwirtschaft aber von der Arbeit der Wissenschaft profitieren wird, muß die Zukunft lehren. In unserer gesamten Landwirtschaft arbeiten 7,5 Millionen Tonnen Gisen mit einem Wert von ungefähr 9 Milliarden Mart. Die Maschinenparts, soweit man überhaupt von solchen sprechen fann, sind aber zum Teil überholt und in gewissem Sinne altes Eisen. Während die industriellen Betriebe gänge aufweisen, die 20, 30 und mehr Prozent der Anlagen ausin Deutschland in den letzten Jahren auf ihren Maschinenkonten Zumachen, nimmt man an, daß die deutsche Landwirtschaft nur 5 Broz ihres Maschinenbestandes alljährlich neu erfegt.( Uns scheinen hier allerdings infommensurable Größen verglichen zu werden. D. R. ) Durch die rationalisierungsfeindliche Agitation des Landbundes wird die fünftige Arbeit des Kuratoriums besonders schwierig. Sie muß, ehe sie zu praktischen Erfolgen tommen fann, erst die durch die Reichslandbundpropaganda gefchaf= fene Mentalität des deutschen Landwirts überwinden; sie muß erst den großen wirtschaftstechnischen Impuls, der die Rationalisierungsbewegung in die Industrie trägt, schaffen
Der Reichsernährungsminister Schiele ließ dem Ausschuß auch nicht die Sorgfalt angedeihen, die die Wichtigkeit des Rationalisie rungsproblems in der Landwirtschaft erfordert. Auch in feiner neuen Gestalt scheint Schiele in ihm nichts anderes zu sehen als eine gewisse Ronzession an die Maschinenbauanstalten und an die in der Deffentlichkeit erhobene Forderung, endlich mit der Rationalisierung Ernst zu machen. Auf der Tagung selbst ließ sich Schiele nicht sehen, sondern durch den Staatssekretär Dr. Hoffmann
vertreten.
Wissenschaftlicher Einzelhandel.
Unter Vorsitz des Staatsfefretärs&. D. Prof. Hirsch erörterte gestern der Handelsausschuß des AWB.( Ausschuß für wirtschaftliche Verwaltung) die Frage der Rationalisierung im Einzelhandel. Als beste Kennziffer für die Feststellung der Wirtschaft, lichkeit bezeichnete der Vorsitzende den Umsatz je Kopf des Beschäftigten. Diese Ziffer fönnte für alle Beteiligten ein Gradmesser der Wirtschaftlichkeit werden.
Sehr wichtig sei ferner die Feststellung der Schwankungen des Beschäftigungsgrades für Betriebe und Bersonen, die den Untoftenfaz im gesamten Einzelhandel besonders erhöhten und ferner die Größe der Lagerbestände. Könnte der Einzelhandel in seinen Be trieben eine fontinuierliche Beschäftigung durchsetzen, so hätte er wirtschaftlich damit einen Erfolg erreicht, wie ihn das laufende Band in den Industriebetrieben darstelle.
Ein anderer Referent des Ausschusses wies an Hand einiger Beispiele nach, wie die Schwankungen der Beschäftigung in den Handelsbetrieben einer rationellen Ausnutzung entgegenständen. Die Arbeitsbereitschaft" foste im Einzelhandel meistens mehr als 50 Prozent der ganzen Arbeitszeit.
Als Mittel zur Bekämpfung dieser unwirtschaftlichen Untoften erhöhungen stellte Prof. Hirsch eine Anzahl Borschläge zur Erörte rung. So folle die Statistit über Umfaßschwankungen, Kosten und Lagergrößen verallgemeinert werden, ferner zur Verhinderung der Saisonschwankungen besondere Untersuchungen für zweckmäßigste Warengruppierung angestellt, und schließlich der Wochenrhythmus in Verbindung mit den Gehalts- und Lohnzahlterminen und letzten Endes auch der Tagesrhythmus in dem Einzelbetriebe selbst unterfucht werden.
Der Ausschuß wird über die Methoden zur besten Ausmuzung der Arbeit im Handelsbetriebe Tatsachen und Vorschläge sammeln und befanntgeben. Das nächste Ziel ist die Aufstellung von Stan dardzahlen, zunächst für die Lagergrößen in den einzelnen Betrieben, später über die Kosten innerhalb der Gewerbezweige und schließlich auch über die Umsäge je Kopf des Beschäftigten.
Borsichtige Politik des Phototrusts. Abschreibungen und Rückstellungen statt Dividende.
photographischen Unternehmen sich im Herbst 1926 zusammenſchloſſen, Für die Zeiß- Jton A.-G., Dresden , in der die vier stärksten bildete das Jahr 1927 noch eine Uebergangszeit. Die Umstellung der Betriebe, die Zusammenfassung von Produktionsstätten und die Neuorganisation des Absages haben jedenfalls im ersten Halbjahr die Produktivität noch gehemmt.
Betriebe seit dem Sommer vorigen Jahres einen erheblichen Dagegen weist der Geschäftsbericht darauf hin, daß sämtliche gehalten hat. Obwohl die Verwaltung in ihrem Bericht erwähnt, Aufschwung genommen haben, der bis jetzt unvermindert andaß die Senkung der Unkosten durch die Umstellung und Neuorganifation schwer durchführbar war, sind die gesamten Handelsunkosten mit 3,7 Millionen Mart doch um 35 Proz. geringer als im vorigen Jahre, was immerhin ein großer greifbarer Erfolg des Zu sammenschlusses ist.
Die Gesellschaft ist auch in diesem Jahre threr vorsichtigen Politif treu geblieben und hat sämtliche Neuzugänge auf die Be triebsanlagen, Maschinen und Werkzeuge mit über 500 000 m. bis auf eine Mart abgeschrieben, so daß in den hochwertigen Betriebsanlagen des Unternehmens eine nicht abzuschätzende Reserve ent halten ist. Obwohl durch die gestiegenen Umfäße und die Verlänge. rung der Zahlungsfristen für die Kundschaft die Bantguthaben sich von 2 auf 0,7 millionen verminderten, ist die Finanzlage der Gesellschaft noch sehr flüssig, denn den Forderungen von insgesamt 8,3 Mil lionen stehen an laufenden Schulden nur 1,7 Millionen Mart gegenüber.
Während die hohen Zollschranken des Auslandes die Ausfuhr Don Photoartikeln noch immer sehr hemmen, erklärt die Verwaltung, daß der Handelsvertrag mit Frantreich für die beutsche optische Industrie erhebliche Vorteile mit sich gebracht hat. Die Aussichten für 1928 werden im allgemeinen sehr günstig beurteilt, da insbesondere das Photofilmgeschäft einen steigenden Absatz mit sich gebracht hat.
Ueber 100 Millionen Mark Berluste im britischen Bergbau. Die Notlage des englischen Bergbaus wird jetzt durch eine Ver luststatistik des britischen Bergwerfsdepartements gekennzeichnet. Der gesamte Berlust der englischen Kohlenindustrie betrug im Jahre 1927 rund 108 millionen Mart, wovon allein auf das letzte Bierteljahr 58 Millionen Mark Verlust entfielen. Der gängliche Mißerfolg des Exportdumpings tritt Sarin in Erscheinung, daß in den Hauptausfuhrbezirten von Südluften in anderen Distrikten von 1 m. je Tonne beziffert. Die Ge wales der Verluft je Tonne fich auf 1,60 m. gegenüber den Versamtproduktion umfaßte 241 Millionen Tommen, von denen etwa ein Viertel ausgeführt oder als Bunkerfohle verfrachtet wurde. Die Unfähigkeit der englischen Grubenunternehmer, die allein durch Arbeitszeitverlängerung und Lohndrud ihre Be. triebe rentabel gestalten wollten, wird durch dieses Ergebnis mit aller Deutlichkeit charakterisiert.
Weiter starte Düngerfäufe der Landwirtschaft. Auch im Monat März hat der große Düngerabjah des Kalifynbitats angehalten Die Märzschägung von 1,4 Millionen Doppelzentner war mit den Aufträgen am 20. März schon fast erreicht, so daß der gleiche Absatz wie im März vorigen Jahres erwartet wird.
Deutschland hat mit Griechenland einen Handels- und Freund fchaftsvertrag abgeschlossen, bei dem gegen griechische Zugeständnisse für 80 deutsche Einfuhrpofitionen Deutschland insbesondere Zoller mäßigungen für Korinthen, Zitronat und Teppiche gewährt wird.
Esst mehr Früchte
und Jhr bleibt gesund! bleibtgesund!