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Postscheck- Nummer 48743 Berlin Berlins

Stadthaushalt.

Stadtverordnetenversammlung beginnt die zweite Beratung

Der Stadthaushaltsplan fam gestern aus dem Haus­haltsausschuß an die Stadtverordnetenversammlung zur zweiten Die Debatten über Polizeiverwaltung, Beratung zurüd. Straßen- und Brückenbau, Schulwesen, Gesundheitswesen brachten menig Aufregung. Die einzige Sensation war eine Erklärung des Oberbürgermeisters Böß zu den beim Straßenbau vom

Ausschuß beschlossenen Streichungen. Er fündigte an, daß infolge der Unmöglichkeit, mit den gekürzten Mitteln die notwendigen Ausbesserungen durchzuführen, die Polizei zur Sperrung von Straßen merde schreiten müssen. Im Anschluß daran versuchte der

ist das Konto, auf das man freiwillige Beiträge für die energische Führung des Wahlkampfes gegen großkapitalistische Monarchisten und korrupte Militaristen einzahlt. Bezirksverband Berlin der SPD . I. A.: Alex Pagels.

genau acht, wo sich vereinnahmte Gelder befinden. Mit dem Vor­wande, wiederzukommen, verläßt die Frau den Laden; sie tritt aber in einem unbewachten Augenblid wieder ein und stiehlt aus Be hältnissen, die sie sich gemerkt hat. In diesem Falle handelt es sich um etwa 70 Mart. Im Interesse aller wird vor dieser Person gewarnt.

0911 Gine furze Freude.

Fassadenfletterer Richter wieder ergriffen.

Nach angeftrengtem Suchen ist es gestern nachmittag der Polizei gelungen, den geistestranten Fassadenkletterer vom Wittenbergplatz, den Gärtner Joachim Richter, in Lichter. felde zu ergreifen.

Auf dem Aft ernplag in der Nähe des Botanischen Gartens erging fich gestern nachmittag ein Blinder in Begleitung seines Führerhundes. Ein junger Mann trat plötzlich auf ihn zu, redete ihn in ziemlich barschem Tone an, wie er dazu komme, in den An­lagen mit dem Hunde umherzugehen und verlangte unter der Vora spiegelung, daß er Kriminalbeamter fei, die Ausweispapiere

Ingin Demifmationale Dethlefffen, eine Anrempelung ber Selbstmordversuch einer Verzweifelten. des Blinden. Dieser, der eine derartige Behandlung nicht gewöhnt

sozialdemokratischen Fraktion. Genoffe Krille wies den Angriff

zurüd.

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Bei dem Etattitel Straßen- und Brückenbau gab es eine kleine Debatte, veranlaßt durch den Hinweis des Ausschußberichterstatters Bunge( Dnatl.) auf die außerordentlich hohen Streichungen Es feien ursprünglich 62 Millionen von den Bezirken angefordert gewesen, die aber durch Magistrat und Haushaltsausschuß auf 5,6 millionen gekürzt wurden. Die Stadtv. Bunge( Dnati.) und Caspari( D. Vp.) drückten ihr Bedauern darüber aus, daß mit diesen geringen Mitteln eine ordnungsgemäße Unterhaltung der Straßen und Brücken nicht möglich sei. Der Demokrat Merten be­merfie daraufhin unier dem Beifall der Demokraten und Sozialdemo kraten, daß an den von allen bedauerten Streichungen im Etat nicht zuletzt die politischen Freunde der Beschwerdeführer schuld seien, die mit der Verhinderung eines vernünftigen Finanz­ausgleichs im Landtage die schlechte Finanzlage der Stadt Berlin verschuldet haben.( Protestgeheul rechts.) beleuchtet durch die Mitteilung des Oberbürgermeisters Böß, daß in nächster Zeit mit

Die Situation in der Berliner Straßenpflege wurde dann bligartig

der polizeilichen Sperrung einer ganzen Anzahl Straßen zu rechnen ist, da sie nicht mehr in einen für den großstädtischen Verkehr geeignetem Zustande erhalten werden fönnen! ( Lebhaftes Hört, hört!) Mit den geringen übriggebliebenen Mitteln sei dann eine Wiederherstellung der Straßen erst recht nicht möglich! Dem Deutschnationalen Dethleffsen, den der Hinweis Mertens auf die deutschnationale Landtagspolitif offensichtlich ärgerte, und der daraufhin der sozialdemokratischen Fraktion glaubte vorwerfen zu müssen, sie mache bei den Etatberatungen blauen Dunst", gab Genosse Krille die richtige Antwort. er blauen Dunst" mache, werden die Sozialdemokraten bei den bevorstehenden Wahlen der Bevölkerung schon zeigen!( Bravo ! links.) Bei der Beratung der Notwendigkeiten für das gesamte Schulwesen vertrat Genoise Dr. Kawerau die Forderungen unserer Partei. Gegen 20 11hr wurden die Abstimmungen über die bisher beratenen Etattitel vorgenommen. Dabei stellten die Kommunisten neben vielen, vielen Anträgen auch die Forderung nach Bewilligung von 20 Millionen Mart zum Bau von Schulhäusern für den Fortbildungsunterricht. Da sie auch schon im Ausschuß teine Borschläge für die Deckung machen konnten, mußten auch unsere Genossen den Antrag ablehnen.

Dann wurden die Beratungen bei dem Titel Hauptgesundheits­amt fortgesetzt. Dabei sprach Genoffin Dr. Frankenthal zur Sozialhygiene. Stadtv. Dethleffsen( Dnatl.) forderte die In­anspruchnahine auch der privaten Krantenanstalten durch die Stadt. Genossin Dr. Frankenthal erwiderte, daß die privaten Kranken­dann gegen den Beköstigungszwang für das Kranten­hauspersonal aus.

Eine Schwerkrante sucht den Freitod.

Gestern vormittag versuchte sich ein 36jähriges Mädchen, Frieda Rühl, in ihrer Wohnung, Schulstraße 106, durch Gas zu vergiften. Sie wurde in sehr bedenklichem Zustand in das Birdhom Krankenhaus übergeführt.

Die Umstände bei diesem Selbstmordversuch sind tragisch. Das bedauernswerte Mädchen ist hoch gradig lungentrant und feit langem arbeitsunfähig. Die Wohnungsnot in dem überpölferten Bezirk Wedding brachte es mit sich, daß die Kranke in einem dunklen und luftleeren Korridor nächtigen mußte. Das Bezirksamt Wedding selbst hat durch die städtische Beratungs- und Fürsorgestelle für Tuberkulöse im Rudolf Birchow- Krankenhaus anerkannt, daß Fräulein Rühl dringend einer eigenen Koch stube bedürfe. Das schwerkranke Mädchen

mar, weigerte sich, dem Verlangen nachzufommen und wies auf sein Gebrechen hin, das ihm wohl Vorrechte einräume. Durch den leh­haften Disput der beiden Männer waren andere Spaziergänger auf den Borgang aufmerksam geworden. Sie traten näher herzu und es fiel ihnen die Kleidung und das Aussehen des angeblichen Be­amten auf. Sie erinnerten sich der Beschreibung des Fassadenklet­terers in den Zeitungen und machten eine Schupapatrouille des 196. Reviers auf den Mann aufmerksam. Als die Beamten heran­tamen, um festzustellen; was eigentlich vorliege und den Streit zu schlichten, ergriff der junge Mann die Flucht. Basso­ten und die Beamten jetzten ihm aber nach und fonnten ihn nach kurzer Jagd faffen. Auf der Wache des 196. Reviers nannte sich der Festgenommene wieder. Prinz Wilhelm von Preußen ", wurde aber einwandfrei als der Gärtner Richter erkannt. Da er anfang zu toben, so wurde er in einer Belle untergebracht und dann mit einem sicheren Transportmagen dem Polizeipräsidium zugeführt. Hier wurde er der Allgemeinen Sicherheitspolizei überwiesen, die für

Versammlung der Abteilungsmietervertreter feine Unterbringung in einer Anstalt das Erforderliche veranlaſſen

sowie aller sonst für das Miet- und Wohnungswesen interessierten Parteigenossen am Freitag, dem 30. März, abends 7%, Uhr, im großen Saal des Nordischen Hof, Invalidenstraße 126. In dieser Versamm­lung werden das neue Mietrecht der Werkwohnungen und das Recht der Untermieter sowie Organisationsfragen erörtert werden.

aber beging einen Verzweiflungsaft und öffnete den Gas­hahn. Sie schrieb zuvor einen Abschiedsbrief an ihre Mutter, in dem sie sagt:" Was ich als tranfer Mensch machen soll, das möchte ich missen. Es ist das beste, ich mache mit meinem Leben Wirtin

Dann fügt die Verzweifelte hinzu: Das verdammte Wohnungs­

amt hat mich auf dem Gewissen."

Gewiß wird es feinen Menschen geben, der gegenüber der armen Kranten nicht tiefes Mitgefühl empfindet, und mensch­liches Verständnis wird jeder auch dafür haben, daß sie in ihrer Pein das Wohnungsamt anflagt. Jedes Wesen, das in Not ist, fucht nach dem Schuldigen, sucht nach dem, den es anklagen kann. Gewiffenlos aber ist es, wenn der kommunistische Abendableger der " Roten Fahne" so wenig Scham hat, daß er es fertig bekommt, aus der Verzweiflungstat einer armen Kranken eine Anflage gegen das Bezirksamt Wedding zu konstruieren und in gewohnter Hetze vom mörderischen Wohnungsamt" zu fabulieren.

Das ist eine so dreiste Entstellung der Tatsachen, daß es sich, und zwar besonders gegenüber diesem fommunistischen daß es sich, und zwar besonders gegenüber diesem kommunistischen Hezblatt, nicht lohnt, noch ein Wort darüber zu verlieren.

anſtalten teurer feien als die städtischen. Die Rednerin sprach fich Neue Erdbebenstöße in Italien .

Der Totschlag an der Ehefrau. Friseur Dittmer zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.

In der Totschlagsfache gegen den Friseur Dittmer fällte das Landgericht I am geftrigen Nachmittag folgendes Urteil: der An­getlagte wird wegen Totschlags zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt; die Untersuchungshaft wird angerechnet, der Antrag auf Haffentlaffung wird abgelehnt. Dittmer nahm das Urteil fofort an.

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leber die Beweisaufnahme, die wieder einmal ein trauriges Bild von einem Eheleben enthüllte, sei folgendes nachgetragen: Aehnlich wie im letzten Moabiter Gatteramordprozeß gehörte die Sympathie sämtlicher Zeugen dem Angeklagten. Die ums Leben Gefonumene, fagten fie, sei eine hysterische, zänkische, faule und unsaubere Frau gewesen. Sie beschimpfte ihren Mann immerfort; er blieb aber stets ruhig. Denn er fühlte sich an sie ge­bunden, weil mit ihrem Geld sein Friseurladen begründet worden mar. Sie war sich ihrer Madyt ihm gegenüber bewußt und tyrammi­fierte ihn in jeder Weise. Die geldlichen Auseinandersetzungen nahmen mitunter die heftigsten Formen an. So holte die Frau ein­mal das Beil von ihrer Wirtin. Ein anderes Mal erschien fie in der Rüche mit einem Büschel Haare in der Hanb, die fie ihrem Mann ausgeriffen hatte. Dann wieder goß fie ihm Raffee ins Ge­sicht oder schlug ihn mit einem Schuhabsatz blutig. Hinza tam die grenzenlose Eifersucht der Frau. Er stecke den Frifiermädchen Geld zu, behauptete fie. Allerdings war der Ange­flagte tatsächlich einmal in ein Berfahren wegen eines Sittlichkeits­attentats auf eins der Mädchen verwickelt; die Aussage seiner Frau war aber damals entlastend für ihn. Im übrigen verbrachte er feine Abende stets zu Hause in Gesellschaft seiner Frau. Am Tage vor der verhängnisvollen Nacht befand sich Frau D. wegen physischen Inwohlseins in besonders gereizter Stimmung. Der Angeklagte be­hauptete, daß er seine Frau überhaupt nicht hatte töten wollen. Sein einziger Wunsch sei gewesen, sie zur Ruhe zu bringen, damit man draußen das laute Geschimpfe der Frau nicht höre. Dadurch sei es zu erklären, daß er, ohne es zu wollen, durch Zuhalten des Mundes und Würgen am Halse seine Frau er­stickt habe. Bei seiner polizeilichen Bernehmung hatte er allerdings erklärt, daß nicht seine Frau, sondern er das Rasiermesser geholt habe. Prof. Fraenkel stellte fest, daß der Tod nicht durch den Halsschnitt, sondern durch die Ersticung verursacht worden sei. Dr. Bürger wollte die Tat des Angeklagten als Affekt­handlung gelten lassen. Das Gericht hat sich diesen Standpunkt zu eigen gemacht.

Eine Plage der kleinen Geschäftsinhaber ist, wie uns aus Bantom mitgeteilt mird, eine junge, fleine, mächtige Frau von älterem Aussehen, die die Geschäftsinhaber durch folgenden Trid au schädigen fucht: Die Frau betritt den Baben, fragt nach dem Breis einer Bare, die fie aber wohl toum au Baufen beabsichtigt, Hierbei gibt fic

In üldine 12 Tote und 40 Berletzte.

Mailand , 27. März. Nachdem am Montag nachmittag in Istrien und in Friaul Erdbeben aufgetreten sind, wird foeben ein weiteres, bedeutend stärferes wellenartiges Beben aus dem Friaul gemeldet, das heute vormittag 9.35 Uhr von den Seismographen in Triest , Benedig und Turin registriert wurde und dort teilweise von der Bevölkerung deutlich wahrgenommen wurde. Das Beben hat die Be­völkerung des Friaul in große Banit versetzt. In Promzos, wo die erſten Stöße 20 Sekunden andauerten, haben sich die Be: wohner ins Freie geflüchtet. Die ersten Alarmmeldungen über die fatastrophalen Folgen des Bebens trafen aus Udine ein, mo bis heute abend 18 Uhr 12 Tote und 40 teilweise Schwerverletzte aus den am stärksten heimgesuchten Ortschaften der Proving, besonders aus dem Abschnitt Cavazzo- Carizo, in Caneva und Tolmezzo eingeliefert wurden. In Caneva mußte das Militär aus den einstürzenden Kasernen flüchten. Von Udine sind zwei Syilfszüge mit Militär und Zivilisten nach den am schwersten betroffenen Gebieten abgegangen. Aus Tarvis und Bontebba werden Hauseinstürze gemeldet. Aus anderen, nicht weniger heimgesuchten Gegenden der Provinz fehlen noch nähere Nachrichten, da die Telephon- und Telegraphenverbin Dungen unterbrochen find. noch nähere Nachrichten, da die Telephon- und Telegraphenverbin­

Funkwinkel.

wird.

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Auf einem Transport, entwichen ist gestern abend ein Schwer­verbrecher, der 24 Jahre alte Paul Rolanos, der im Juni vorigen Jahres aus dem Zuchthaus in Brandenburg entsprang und erft vor einigen Tagen in Berlin wieder festgenommen wurde. Kolanos hatte mit einem 26 Jahre alten, ebenfalls aus Brandenburg ent sprungenen Walter Fischer und einem dritten noch unbekannten Manne eine Bande gebildet, die Wohnungseinbrüche am heller. Tage verübte und besonders Charlottenburg und Halensee start be unruhigte. Auf einem Transport gestern abend versetzte nun Kos lanos den beiden Beamten, die ihn begleiteten, auf dem Alexander­play so heftige Stöße gegen die Brust, daß sie taumelten und zur Fall kamen. Im selben Augenblick verschwand er und tauchte in der Menge unter. Rolanos war gestern mit einem blauen Anzug ohne Mantel und einem grauen Hut befleidet. Es ist aber feſtge­ftellt, daß er sich etwa 10 Anzüge und Mäntel verschafft hat, als in der Lage ist, sich wiederholt umzukleiden.

Konzert des Schwarzmeierschen Kinderchors.

Der Schwarzmeiersche Kinderchor Berlin, des seit mehreren Jahren vom Chormeister Bernhard Klaut ges leitet wird, gab am Sonntag sein alljährliches Konzert in der Hoch schule für Mufit. Eine andächtige Gemeinde füllte den großen Saal und lauschte den Liedervorträgen des gut geschulten Chors, der int Kunstlied wie im Boltslied wieder ganz prächtige Leistungen bot. Chormeister Klaut ist mit gutem Gelingen bemüht, die Durchbildung seiner Sängerschar von 500 Kindern auf der Höhe zu halten, ungeachtet der Schwierigkeiten, die sich aus der bei einem Kinderchor unvermeidlichen Häufigkeit des Wechsels der Chormitglieder ergeben. Der Erfolg des Konzerts wurde gesteigert durch die Mitwirkung des Geigers Georg Kniestädt, Konzert meisters an der Staatsoper, der Tonwerte von Mendelssohn , Beetho ven, Brahms und Dvorak gab. Beifallsstürme der Zuhörer dankten ihm und dem Chor.

Pfui, Herr Wulle!

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Zu unserer Meldung Pfui, Herr Bulle!" über Zur fammenstöße zwischen Rechtsradikalen schidt uns Herr Otto Goeta ting diese Berichtigung:

dem 23. März 1928( Nr. 141/ A 71) wird in einer Meldung unter In der Morgaenausgabe des Borwärts" vom Freitag. Führer der( aufgelöften!) nationalsozialistischen Sturmabteilung. der Ueberschrift: Bfui, Herr Bulle!" behauptet: Der Rittmeister Goetting, rief: Ich erkläre jedem, der es höreiz will: Bulle ist ein Schurke, ein Lump!" Diese Darstellung ist un wahr. Wahr ist vielmehr, daß ich eine solche Aeußerung nicht ge­tan habe und sie schon deshalb nicht tun tonnte, weil ich bei der Bersammlung überhaupt nicht zugegen war und auch im Anschluß an die Bersammlung mich gar nicht in der Nähe des Bersammlungs Totals befunden habe. Unmahr ist ferner, daß ich Führer der natio nalsozialistischen Sturmabteilung sei. Wahr ist vielmehr, daß seif dem Berbot der NSDAP. in Berlin eine Sturmabteilung nicht mehr besteht, ich infolgedeffen ihr Führer nicht sein tann und ich außer dem auch während des Bestehens der Sturmabteilung niemals ihr Führer gewesen bin. Otto Goetting."

Sprechhor für proletarische Feierstunden. Heute, Mittwoch, abends 7% Uhr, Uebungsstunde im Gesengsaal der Sophienschule, Weinmeisterstraße 16/17. Die Kinder kommen pünktlich um 6 Uhr.

Gegen die politische Juftiz! Im Rahmen der beute Mittwoch, dem 28. März, im ehemaligen Herrenhause, Leipziger Straße 3, um 20 Uhr, stattfindenden Kundgebung der Deutschen Liga für Menschenrechte unter dem Thema Politische Verbrecher? Politische Justiz!" werden das Wort Gumbel, Dr. Paul Levi , M. d. R. und Dr. Alfred Apjel. ergreifen der Landtagsabgeordnete Otto Ruschke, der Privatbozent E. J.

Gortis Nachtasyl" ist Bühnenstüd. Die Tnpen müssen vor dem Zuschauer, in der starten Unterschiedlichkeit ihrer Erschei­nungen und ihrer Gesten, sichtbar werden, wenn die Gewalt des Elends, das ihre verkommene Gemeinsamkeit schuf, ganz begriffen werden soll. Die Berliner Funtstunde, die das Werk zum 60. Ge­burtstag des Dichters auf die Sendebühne brachte, wagte sich damit an eine schwere Aufgabe. Denn im Nachtasyl" gibt es teine scharf­geschliffenen Dialoge, teine spannende Handlung. Das Ergreifende an diesem Stück ist seine Atmosphäre, die kaum ohne die Hilfsmittel der sichtbaren Bühne heraufzubeschwören ist. Trotzdem gelang eine überraschend eindrucksvolle Gestaltung. In erster Linie verdient Alfred Brauns ausgezeichnete Regie dafür Dank, die mit sicherem Gefühl das akustische Bild herauszuarbeiten wußte. Die Rollenbe­fegung war gut, in den männlichen Rollen sogar vortrefflich. Hier Gegenstände aus Sola, Metall, Marmor und Glas blank und rein. murde jeder einzelne ohne jede Maniriertheit durch Tonfall und bei lebhaftem Durcheinandersprechen tlar und übersichtlich formte. Sprechweise so charakteristisch gezeichnet, daß sich das Hörbild auch zwei ausgezeichnete Ueber den Dichter Gorki brachte der Tag zwei Vorträge, soga: nur schade, daß fie genau dasselbe, stellen­weise sogar wörtlich dasselbe, sagten. Daran war weder Gerhard Bohl noch Arnold Zweig schuld. Sie stükten beide ihr Darlegungen auf die von Gorki verfaßten selbstbiographischen Schriften. Die Notwendigkeit einer Chefredaktion" der Funtstunde wurde durch diefe Tragikomödie auf das deutlichste bewiesen. Allerdings bätte and ohne Oberleitung foldh grober Fehler nicht unterlaufen bürfen. Tes

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