Dichter and Komponist der„Intemastvnale"
Eine Richtigstellung.
Vor«tiriger Zeit brachte der.Dorwarts" einen Artikel.Vom Werden der Internationale". Adolf Degcyter wird in ihm als Kompanist der„Internationale" bezeichnet, der ehemals Schmied in einem Eisenwerk in Lille , während des Krieges 1914/18 in der Verwaltung des städtischen Wasserwerks in Lille beschäftigt war. Als Typhusoerdachtiger aufgefordert, sich einer militärärztlichen Unter- suchung unierziehen zu lassen, erschien er nicht vor den Aerzten und in den folgenden Togen auch nicht zwn Dienst. 57 Jahre alt, war er am 15. Februar 1916 freiwillig aus dem Leben geschieden. Ein« der unzähligen Tragödien, die sich in diesem Kriege auch hinter Schlachtfeld und Schützengräben ereigneten, steigt aus dem undurch. dringlichen Dunkel auf, dos die Millionenernte des Todes der an der Front Gefallenen begteitet und der«, Zahl wir nicht kennen... Dieser unglückliche Degeyter aber ist nicht der Schöpfer der Mustk der.�internationale" gewesen. Wir verdanken dies« Hymne der Arbeiterschaft, die von dem Proietariat in Frankreich , Belgien , Rußland und Deutschland gesungen wird, dem Bruder des Der- storbenen. P i« rre Degeyter, der Wrzeft in St. Denis bei Paris lebt, ist der Komponist der Internationale". Einander widersprechende Zeitungsmellmngen und verschiedene Anfragen aus Arbeiter-Sängerkreisen veranlassen mich, Romain Rolland , den bekannten französischen Dichter, Musikwissenschaftler und Friedensfreund, um Aufklärung in dieser Angelegenheit zu bitten. Rolland hat mir in zwei Briefen geantwortet, derer erster sich mit dem Komponisten der.Internationale", deren zweiter sich mit khrsm Dichter Eugen« Pottier ausführlich beschäftigt. Den Schreiben Romain Rollands und den seinen Briefen bei- gefügten französischen Pressenotizen, die aus dem letzten Monaten siantmcn, entnehme ich die nachfolgenden Angaben. Zunächst erklärt Romain Rolland auf dos Bestimmtest«, daß nur Pierre Degeyter als Komponist der.Lnter- nationale" in Frag« kommen kann und nicht fein Bruder Adolphe,„wie vielfach irrtümlich behauptet wird". Pierre Degey- ter, Kunsttischler von Beruf, dirigierte von 1888 an nobenher einen großen Arbeiterchor in Lille , die„Lyre des Travailleurs". Die nötigen Vorkenntnisse zu diesem Nebenberuf erwarb sich Pierre, der von frühester Jugend eine besondere Vorliebe für die Musik hatte, am Konservatorium zu Lille , das er neben seiner schweren Berufs- arbeit besuchte. Schriftführer dieses Chores war der spätere Ab- geordnete des französischen Parlament» und Bürgermeister»an Lille , Dekory. Doch lassen wir darüber Pierre Degeyter selbst be- richten:.Es fehlte uns in unserm Chor ein Revokutionsgefang. De- lory brachte uns au. Pari« di« Strophen von Eugene Pottier mit und in.«inigen Tagen komponierte ich dazu die Musik auf meinem Harmonium. Mein Bruder Adolphe fang dos Werk"(I). Pierre Degeyter , der später sein Amt als Dirigent der„Lyre des Travai- leurs" niederlegte, kümmert« sich nicht weiter um das Schicksal seiner Melodie. Um so mehr war Pierre Degeyter erstaunt, das
Werk unter dem Namen feines Bruders Adolphe 15 Jahre späte? veröffentlicht zu finden. Möglicherweise hat es sich bei späteren Beröfsentlichungen um eine Bearbeitung gehandelt. Da mir weder das Original noch seine etwaige nachträgliche Bearbeitung bisher zugänglich war, ist dies natürlich nur«ine Annahme meinerseits Wiewohl die„Petit-Repubiigue" am 27. Dezember 1963 eine Bio- gwphie von Pierre Degeyter verösfentlicht« und die organisierten Sozialisten von Lille in ihm den Schöpfer der.Internationale" begrüßten und die Sozialistische Partei Belgiens mit Dandervelde am 7. Februar ein Fest zu Ehren Pierre Degeyters beging, tonnte der Irrtum doch erst nach einem langen Prozeß im Jahre 1964 end- gültig richtiggestellt werden, in dem von französischen Gerichten Pierr« Degeyter das Urheberrecht an der Arbeiterhymne zuerkannt wurde. Sein Bruder Adolphe erklärte in einem Schreiben vom 27. Aprll 1915 in dieser Angelegenheit:„Ich habe nie Mustk ge- schrieben und am allerwenigsten die zur„Interna ri anale". Romain Rolland schreibt mir, daß mehrere Freunde von ihm Pierre Degey- ter persönlich kennen und teilt mit, daß man dabei ist, ein« Bro- schüre über den Komponisten vorzubereiten, die«ine Photographie des Origlnalmanufkriptes bringen wird. Ueber den Dichter der.Internationale" schreibt Romain Rolland :„Eugene Pottier wurde am 4. Oktober 1816 geboren und starb im Elend November 1887 zu Paris . Sein ganges Leben lang war er ein Arbetter und Revolutionär. Mt 14 Iahren, 1836, gelang ihm fein erster Gesang:„Es lebe die Freiheit." Im Jahre 1848 war er auf den Barrikaden. Den Staats- streich 1851 bekämpfte er durch seine Lieder, dieser rote Präsident. 1871 wurde er zum Mitglied der Kommune gewählt. Bei 3666 Wählern erhielt er 33 352 Stimmen. Nach der traurigen Nieder- läge der.Semain« Songlante"(Blutige Woche) schrieb er im Juni 1871 den Sang der.Internationale". In der Derbannung dichtete er weiter. In New Uork hielt er 1878 eine flammende Red«, beseelt von einer zweifachen Mission:„Bon der Kommune von Paris , den Toten und von der sozialistischen Arbeiterpartei, der Lebenden" zu sprechen.— 1880 kam die Amnestie. Er kehrte nach Parts zurück. 1887 veröffentlichten seine alten Kameroden von der Kommune seine.Revolutionären Gesänge".— Er starb 1887 in Paris , wo er in der Ru« de Chartres , im Viertel der Kapell«, wohnte. Eine bewegte Bestattung mit roten Fahnen. Der Rat von Paris und der Rat von der Seine bewilligten die Er- gänzungsfumme zu der Sammlung des Bolke» zur Errichtung eines Denkmals. Der Minister des Innern strich dies« Geldbewilligung. Auf dem ersten Deutschen Aibeiter-Sängerbundesfest wich„Die Internationale ", das gemeinsame Werk Eugene Potriers und Pierre Degeyters in der Bearbeitung von Hermann Scherchen von 46 666 Arteiitersängerinnen und-sänge rn im Stadion von Hannover gesungen wechen,«in« würdige Gedenkfeier anläßlich des vierzig- jährigen Bestehens dieser Kampfhymne. Walter Hänel.
Oer Spaten. Do» Franz Molnar . (Schluß.) II!. Iaroka, der hager«, reiche Knabe mit der Brille, saß oben in seinem Zimmer und lernte mit seinem Hauslehrer, als ich bei ihm anläutete. Ein feines Stubenmädchen trat heraus. „Ich bitte." sprach ich,„ist Sandor zu Hause"? .,3a, er lernt aber." „Ich muß mit ihm in einer sehr wichtigen Angelegenheit sprechen, der Herr Professor schickt mich." Ich war schon im Lügen drinnen... Der Knabe kam ins Vorzimmer heraus. „Serous, Iaroka," sagte ich rasch,„da unten wartet mein Vater, weil er mir nicht glauben wollte, daß ich den Pflanzen- spaten dir geliehen habe, denn er hat mir für einen Spaten Geld gegeben, ich habe mir aber dafür ein Buch gekauft, und ich habe ihm gesagt, daß ich mir den Spaten gekauft, ihn ober dir geliehen habe. Komm hinunter zu meinem Vater, brtng auch den Spaten mit und sage, daß du ihn von mir geliehen bekommen hast und ihn mir jetzt zurückgibst und ich werde ihn mit nach Hause nehmen und von meiner Mutter Geld verlangen und dann einen neuen kaufen und du bekommst diesen morgen in der Schul« zurück. Gut?" Iaroka hörte, wie meine Stimme zitterte. Cr sah, daß meine Augen verweint waren: ich tat ihm leid und er sagt«: „Gut. Warte ein wenig." Er ging in sein Zimmer und ich atmete aus. Gott sei Dank, alles ist in Ordnung, lind ich werde meiner Mutter morgen alles gestehen, ich verlange von ihr zwanzig Kreuzer und kaufe mir einen neuen Spaten. Und ich werde so etwas nie wieder tun, nie wieder. Iaroka kehrte zurück. „Du." sagte er,„mein Spaten ist zerbrochen. Mein kleiner Bruder hat ihn zerbrochen". Er zeigte ihn mir. Der Stiel war entzweigebrochen. Jetzt er- schrak ich von neuem. Wir mußten aber eilen. „Das macht nichts," sagte ich,„bringe ihn nur mit und sage, daß ihn dein kleiner Bruder zerbrochen hat". Wir gingen hinunter. Mein Vater stand unten vor dem Tor« und erwiderte nicht den Gruß Iarokas, der sich vor ihm tief oerneigte. „Ist es wahr, daß mein Sohn Ihnen seinen Spaten ge- liehen hat?" .Da, e» Ist wahr." „Können Sie nicht von Ihren, Vater vierzig Kreuzer verlangen? Müssen Sie die Sachen anderer benützen? Geben Sie ihm sofort seinen Spaten zurück. Da schau einer her." „Was ist das?" donnerte mein Vater.„Dieses Ist der Spaten"? „Ja." .Haben Sie ihn so bekommen?" „Nein." erwiderte Iaroka mit ruhiger Stimme,„ich habe ihn zerbrochen". Es entstand ein peinliche« Schweigen. Der Spaten zitterte in meiner Hand. Iaroka stand dort wie«ine Statue. „Nun. warten Sie," ich werde schon Ihren Vater im Klub treffen und ihm sagen, er soll Sie lehren, wie man mit fremden Sachen umzugehen bat." Und Iaroka zog vor meinem Vater ehrerbietigst den Hut, oer- neigte sich, reichte mir di« Hand, sagte laut und mit reinem Ge- wissen„Serous" und ging hinauf, mit seinem Hauslehrer weiter zu lernen. Ich wagte ihm beim Händedruck von der Seite in die Augen zu schauen und ich sah, daß sein« Wangen vor Scham glühten und aus seinen Augen ritterlicher Trotz strahlle. Dann geschah alles so, wie ich es mir gedacht hatte. Zu Hause gestand ich der Mutter alles und erhielt von ihr das Geld, um einen neuen Spaten zu kaufen. Als ich diesen Iaroka geben wollte, nahm er ihn nicht an. „Gib mir nur meinen eigenen, den zerbrochenen Spaten zu- rück," sagte er und er hätte den neuen nicht um die West ange- nommen. Ueber die Sache hat er übrigens nie wieder ein Wort verloren und mir auch nie einen Vorwurf gemacht. Der arme, kleine, hagere Iaroka mit der Brille und der großen Stirn ist vor vier Iahren gestorben. Er studierte Medizin und zog sich bei einer Sektion eine Blutvergijtung zu. Ich konnte nicht «nmal an seinem Begräbnis teilnehme�, da ich mich damals im Zlusland« aushiest. Mit diesen bescheidenen Zeilen opfere ich seinem Andenken. Ich habe seit damals nie wieder solch einen selbstlosen Menschen gesehen, wie er es war. der arme, ernste, kleine Primus Sandor Iaroka. s,« Unz-rischen gbtrtrage» von Maurus
Lammer um Lsabella. Bon Bolkmar Ln>. Man sucht sie fest zwei Tagen verzweifelt bei Rachbarn und Freunden. Im Garten, auf der Stmße. Man inseriert in der Lei- tong— ninncid meldet sich. Isabella ist in der Nacht heimlich durchgegangen und oer- schwunden!— Lenchen'schluchzt, so oft sie das leere Vettchen erblickt. Der Sekundaner Fritz hat in der Schule eine Prämie von zwei Bände., Karl May für zweckdienliche Angaben ausgesetzt. Die alte Magd Res, wandert von einem Haus zum anderen und gibt umständlich ein« Beschreibung der Durchgängerin. die Eltern trösten sich und di« Kinder mit der Hoffnmig aus eine baldige Rückkehr— nur Onkel Willl schmunzelt, behauptet, daß olle. Weibliche in weichen April- Nächten den Verstand verller« und bedauert, daß dabei oft die Rasse flöten gehe.— Indessen llegt Jsadella, das entzückende, weiße Angorakätzchen mit den schönsten, blauen Augen und einem Stamrnbaun, von sechs reinrassigen Ahnen, im Gartenhaus des Elerhändters Müller und neben ihr sitzt ein großer, roter, breitköpfiger Kater,«in Bild brutaler Kruft und Rasselosigkeit. Schon die zwette Nacht verteidigt er die klein« Braut wütend gegen die frechen Zudringlichkeiten unglücklich verliebter Bewerber: Der magere, graue Kater des Schneiders Werner hat eine große Schramme auf der Nase, der Fettsüchtig«, Verlebte des Löwenwirtes blutet am Hals und der kleine Peter büßt seinen ersten Liebes-- versuch mit einer zerbissenen Piote. Jetzt klagen sie im Chor gegen dos Doch hinaus und Aabella, die klein«, kokette Katzendam«, miaut leise zurück, macht den rot- haarigen Geliebten rasend eifersüchtig und d!« drei Liebestollen verzweifelt, vergißt ihre Rasse, den Milchnapf, das welch« Settchen, ihren tadellosen Stammbaum und alle Folgen dieser weichen April- rmärt--—
Der Bollmonb scheint weiß m die Gärten und über das ge- duckt Gartctchäuschen des Eierhändlers Müller. Die drei Unglück- lichen sitzen nebeneinander und schreien vereint gegen den hellen Nachthimmel. Lenchen schluchzt in ihrem Bett, die Estern trösten.— Jammer um Isabella!_____ Selbsthilfe bei Tieren. Don Grna Düsing. Daß. außer dem Hunger, die Liebe und der Hang zum Leben allgewastige Faktoren im Weltgeschehen find, wissen wir alle. Es ist daher auch sehr interessant, Tiere im Kampfe um ihr Leben und in der Fürsorge um ihr« Arterhaltung zu betrachten. Darum seien in nachfolgenden Zellen einige bekannt« und weniger bekannt« Tat- sacken aneinandergereiht.— Z. B. oerstehen sich Tiere bei drohender Gefahr oft vorzüglich aus die Kunst der Verstellung, und das„Sich- totstellen", dos man in der Dressur meistens mit Leichtigkeit dem Haushund beibringt, übt fein wilder Kollege in Australien , der Dingo, aus sich selbst l)«raus und oft mit gutem Erfolge. Dasselbe machen die Klopfkäfer, die auch, sobald sie sich verfolgt glauben, sich totstellen. Von diesen Käfern ist die sogenannt« Totenühr sehr be« rüchtigt, da man, natürlich fälschlicherweise, dieses Tier, das in Möbeln und Bauholz haust, für einen Tod« san kündiger hält, fallK es mit dem Kopf gegen da» Holz klopft. Di« Käfer klopfen aber nur, um sich gegenseitig zu finden. Ebenso hat es die ganze Familie der Speckkäfer heraus, sich totzustellen, wenn man sie anfaßt. Zu dieser Familie gehören u. o. die Schabkäfer, die den Fleischwaren gefährlich werden: ferner di« Pelzkäfer, dl« Pelzwaren und Teppichen den Garaus machen können. Der uns wohl bekannte Sandvielfuß jedoch, der zu den Schnurasseln gehört und an jedem Leibesring zwei paar Beine trägt, kann sich, sobald ihm etwas nicht geheuer vorkommt, wie ein« Spiral« krümmen. Der Flughahn, ein Knochenfisch, der in tropischen Meeren lebt, springt(alle fliegenden Fiiche machen es so), falls er von großen Raubfischen verfolgt wird, aus dem Wasser, benutzt feine großen Brustslossen wie Tragflächen oder Fallschirm und flüchtet fliegend 56 bis 266 Meter weit in 1 bis 5 Meter Höhe. Wahrend die fliegeuden Fisch« durch ihr Benehmen, obwohl sie wissenjchast- lich«inwandsrei beobachtet wurden, uns fast wie Fabelwesen an- muten, ist uns allen der Igel woblbekannt. der seinen Körper bei Gefahr ganz zulammenrollt. Dasselbe wt der in tropischen Ge- wässern lebende Igelsisch: ein stacheliger Gesell«, der seinen Körper kugelig aufbläst. Auf das Einrollen ihres Körpers oerstehen sich zudem sämtlich« Gürteltiere und ebenso die Schuppetttiere. Das Zurückziehen der Schnecken in ihr Haus ist allgemein bekannt und selbst die Käferschnecken, die schneckenähnliche Weichtiere und Meeresbewohner find, verstehen es. sich In die kalkigen Schalenstücke einzurollen, die ihren eigentlich kopflosen Körper bedecken. Daß Tier« sich durch Absonderung von Sekreten zu verteidigen suchen, wurde den meisten Menschen durch die Stinktiere, die der Marderfamilie angehören, bekannt. Sie haben Drüsentaschen Im Darmausgang, welche eine stinkend«, gelblich ölige Flüsstgkeft ent- halten, mit der der Feind, sogar wenn er auf Meter entfernt steht, beehrt wird. Dieses �Talent" besitzen nicht nur die nord- und füd- amerikanischen Stinktiere, sondern.zu den Stinkmardern gehören auch das kleine Wiesel und das Hermelin. Auf den Gestank jedoch oersteht sich von den un, bekannten Tieren am besten der Iltis. Der bei uns heimische Feuersalamander kann auch einen scharfen. milchigen Drüsiensast absondern, der das giftige Sa lamo ndrin ent, hält, die Kröten hingegen sondern«in Sekret ob» da» für Menschen völlig unschädlich ist.
Die Seehasen aber, Hinterkiemer ans der Ordnung der Schmcken, zwitterige Meeresbewohner, sondern bei unliebsamen Störungen irgendwelcher Art Purpursaft ab. Der Schützenfisch, in Ostindien, Australien und Slam beheimatet, spritzt au» seinem vor- streckbaren Maul Wasser 16 bis 26 Zentimeter weit. Die Schwert- fische, im Mittelmeer und Atlantischen Ozean lebend, haben die obere Kinnlade schwertartig verlängert und stechen und schlagen mit ihr, ja. sie gehen sogar auf Walfische und Boote los. ■ Der Warzenbeißer jedoch, er ist eine der Laubheuschrecken, sondert, falls er sich verteidigen muß, einen braunen Saft aus seinem Munde ab. Wie rührend Tiere für ihre Nachkommenschaft sorgen und wie geschickt sie im Wohnungsbau sind, wird uns oft durch ein Vogel- chcpaar demonstriert. Der Kleiber, er kommt in Deutschland als Strichvogel vor, nistet In Baumhöhlen, verklebt aber diese mit Lehm bi« auf einen kleinen Eiirschlupf. In Südasien und dem mittleren und südlichen Afrika nisten die Nashornvögel in Baumlöchern. Brütet dos Wetbcheu, dann mauert dos Männchen es ein und füttert es. Die Mauerschwawe,«in Rackenvogel , den Schwalben ähnlich, doch nicht mit ihnen verwandt, baut ihr Nest unter Benutzung von vielem klebrigen Speichel auf Kirchtürmen. Die Salangone, die des- gleichen zu den Mauerschwalben gehören, versertigen auch unter Benutzung ihres schnell erhärtenden klebrigen Speichels eischaleu- ähnlich« Nester an Felswänden und in Felsenhöhlen. Ihre Nester werden als Leckerbissen verkauft. Die Schwalben, die wir als Zug- Vögel rennen, gebrauchen ebenfalls Speichel zum Nestbau, und zu»,? durchs pelcheln sie als Baustoff Erde . Gleichfalls baut der Gimpel- Häher, ein Robenvogel Australiens , sein Nest aus durchspeichelter Erde. Der Seidenioubcnvogel uird der Kragenvogel, beide in Australien beheimatet, bauen sowohl Baum- und Bodennester aus Laub, die sie mit.Knochen Schneckenhäusern, bunten Steinen und Federn schmücken. Für gewöhnlich baut der Mann und diese» schön« Nest ist die Brautgabe an sein Weibchen. Die Brand« nie brütet in Höhlen und traut sich dabei sogar in Fuchshöhlen hinein. Wir sehen, die Wohnungsfrage splelt eben auch im Tierleben eine de- deutsame Rolle. Die Larven der Köchersliegen umgeben sich im Wasser mit einer forttragbaren Röhre, die aus Pilanzeiileilchen, kleinen Schneckenhäusern und Steinen gefertigt wird. Das Weibchen des Tonnenslohkrebses geht in Außenftelette von Salpentieren, die es selber ausgesressen Hat. Zu den Labyrinthfischen gehört die chinesische Gattung der Makropoden, die gerade darum in Aquarien gehalten wird, weil das Männchen ein Schaumnest bildet, in dem es die Eier bewacht. Berühmte Nestbauer sind serner dl« Stichlinge, bei denen das Männchen mittels des Mauls und klebrigen Nieren- lekrets ein Nest baut, das Weibchen hineintreibt und die im Pflanzenfasernnest ruhenden Eier hernach bewacht.
Die südlichste Stadl der Welt. Daß Hammerfest die nördlichste Stadt der Welt ist, dürfte ziemlich ollgemein bekannt sein, aber nur wenige wissen die südlichste Stadt der Erde zu nennen. Die» ist Ushuaya, etwas nördlich von Kap Horn an der Südspitze des ame- rikanischen Festlandes gelegen. Es ist allerdings nur eine sehr kleine Stadt, in der außer der Kirche und der Schule die Wohnung des Gouverneurs das einzige nennenswerte Gebäude darstellt. Die Stadt wurde 1869 von englischen Missionaren gegründet. was hat Shakespeare verdient? Ein Professor der Universität Illinois hat sich der Mühe unterzogen, die Einkünfte Shakespeares nachzurechnen. Er will herauegebraeht haben, daß der groß« Dichter im Durchschnitt ein Jahreseinkommen aus semen Werken von 250 Pfund hatte, wobei zu berücksichtigen ist, daß er Autor, Schau- spiele» und Theaterdirektor war.