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3. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner   Volfsblatt

Nr. 270.

Soziale Uebersicht.

Sonntag, den 17. November 1895.

Die Dreizehner Rommission.

J. A.: Soyka.

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12. Jahrg.

Versammlungen.

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Dringend auf vorstehendes aufmerksam gemacht werden ferner die Gewerkschaften der Bilderrahmenmacher, Bürsten- und Eine fchlane" Idee zur Unfallverhütung. Im leht Glasarbeiter, Riftenmacher, Weiß- und Lohgerber, Steinmetzen, Mitglieder der Allg. Orts- Krankenkasse hatten sich, Pinselmacher, Cementirer, Detateure, Textilarbeiter, Gärtner, Die auf dem Boden der freien Aerztewahl stehenden jährigen Verwaltungsbericht der Speditions, Speicherei Steinfeger, Holz- und Bretterträger, Filzschuharbeiter, Wirker, wie uns geschrieben wird, am Sonntag in Stärke von 300 Per­und Kellerei Berufsgenossenschaft, deren Vor­fitzender Kommerzienrath Jacob ist, lesen wir folgendes:" In Gasanstalts- Arbeiter, Marmor- und Granitarbeiter, Gummi­sonen im Englischen Garten  " versammelt, um zu der am ter ordentlichen Sigung des Genossenschaftsvorstandes vom arbeiter, Müller und Mühlenarbeiter und der Firmen­6. Juni 1893 war beschlossen worden, an alle Mitglieder, in schilder- und Papierbearbeitungsbranche. Die Genossen werden 8. Dezember stattfindenden Delegirtenwahl Stellung zu nehmen. Im Gegensatz zu den beiden vorhergegangenen Versammlungen deren Betrieb sich ein Unfall ereignete und die Möglichkeit gebeten, auf vorstehendes in Bekanntenkreisen aufmerksam zu nahm diese einen äußerst ruhigen Berlauf. Nach der von vorlag, daß die Unfallverhütungs- Vorschriften verlegt worden machen. Härtel gegebenen Einleitung fand eine rege Disfussion statt, sind, ein Schreiben zu richten, um den Betriebs­an der sich Löbe, Kinzel, Krumm, Kopras, Soyfa unternehmer zur Auskunft darüber zu veranlassen, ob und und andere betheiligten. Folgende Resolution wurde mit allen wie die Unfallverhütungs- Vorschriften den Arbeitern bekannt Aufruf an alle in den Buchdruckereien Deutschlands   gegen eine Stimme angenommen: Die heutige Versammlung gegeben und auf welche Weise die Befolgung der Vorschriften beschäftigten Hilfsarbeiter. Kollegen! Echon lange hat es von Mitgliedern der Allg. Orts- Krankenkasse schließt sich dem überwacht wird. Der Genossenschafts- Vorstand verfolgt auf diese die Kollegenschaft Berlins   und einiger anderer Orte erkannt, daß Beschluß der Versammlung vom 13. Oktober an und verpflichtet Weise forgfältig die vorgekommenen Unfälle, veranlaßt, wenn es absolut nothwendig ist, Organisationen zu schaffen; leider ist sich, nur solche Delegirten zu wählen, welche auf dem Boden der fich die Vermuthung von Mängeln, Nachlässigkeit der Arbeiter dies in sehr vielen Druckorten Deutschlands   bis jetzt noch nicht freien Arztmahl stehen, d. h. welche dafür stimmen, daß sämmt. oder ungenügender Ueberwachung von Seiten der Betriebs- geschehen. Wir, die Berliner   Kollegen, fordern Euch nun auf, liche Aerzte, welche Kaffenmitglieder behandeln wollen, zugelassen unternehmer ergiebt, weitere Ermittelungen zur Abstellung vor- daß Ihr Euch vereinigt. Wo es in einem Ort nicht allein mög- werden." Des weiteren wurde von Bitkau das jetzige Spare handener Mißstände und sammelt das Material für eine etwaige lich ist, gründet in einem bestimmten Ort einen Verein und system des Vereins Berliner Kaffenärzte" fritisirt. Die etwas Ergänzung unserer Unfallverhütungsvorschriften. Wenngleich werdet dort Mitglieder. Die Vereinigung soll erstreben: unsere gelichtete 13 ner Kommission wurde durch folgende Personen er­anzunehmen ist, daß unsere Bemühungen, die Betriebsunfälle zu und unserer Familie Lage zu verbessern durch Erringung gänzt: Kinzel, Hildebrandt, Soyfa und Kunath. Die ausstehen= vermindern, nicht ohne Erfolg gewesen sind, so tann trotzdem besserer Lohnverhältnisse, Verkürzung der Arbeitszeit und den Delegirten Sammellisten find an Jr. Jäger, Rigdorf, die Thatsache, daß in gewissen Gewerbezweigen die Unfallgefahr menschenwürdige Behandlung; ebenso Pflege der Kollegialität Hermannstr. 35, einzusenden. noch immer ungewöhnlich groß ist, nicht bestritten werden. Bon und Herbeiführung eines einheitlichen Lohntarifs. Letzteres Der Verein zur Wahrung der Intereffen der Zink­verschiedenen Seiten ist deshalb die Forderung an uns heran- ist aber nur möglich, wenn sich, wie schon bemerkt, getreten, wirksamere Mittel zur Verhütung von Unfällen anzu- alle Kollegen organisiren; dann ist uns auch Gelegenheit ge- ordentlichen General- Versammlung zum ersten Vorsitzenden gießer und Stürzer Berlins   und Umgegend wählte in seiner boten, in gegebener Zeit einen Verband Deutscher   Buch­Letzteres möchten auch wir und zwar mit allem Nach bruderei hilfsarbeiter gründen zu können. Daß die Schwanke, zum zweiten Borfißenden Lücke, zum Schrifts führer Schulte, zum Revisor Purschte; letzterer wurde fordern. Gerade die hier erwähnte Berufs- Nothwendigkeit vorhanden ist, sich zu organisiren, beweisen schon neu-, die ersteren wiedergewählt. Nach dem Bericht des Kassirers genossenschaft ist auf dem Gebiete der Unfallverhütung erschreck: die schlechten Lohnverhältnisse in den kleinen Druckorten Deutsch- Kühn wurde eine Einnahme von 53,70 Mt. erzielt, der eine lich weit zurück, obwohl schwere Unfälle bei ihr besonders lands, denn wenn man bedenkt, daß bei 14-, ja 16 stündiger Ausgabe von 30,75 Mt. gegenübersteht, somit blieb ein Uebers zahlreich sich ereignen. Im übrigen ist es wirklich einzig, zu Arbeitszeit ein Lohnfaz von 11 Mt., welcher aber schon hoch schuß von 22,95 Mt. Dieser Ueberschuß mit dem Bestand vom glauben, daß die Betriebsunternehmer von selbst ihre Sünden gegriffen ist, gezahlt wird, muß man zu der Erkenntniß tommen, legten Vierteljahr von 339,15 Mt. zufammengerechnet ergiebt bei der Unfallverhütung bekennen würden. daß es so nicht weiter gehen fann und darf; es ist Pflicht eines die Summe von 362,10 Mt. Der Bestand des Vergnügungsfonds Sächsische Sozialreform. Der Stadtrath von Roßwein   jeden Buchdruckerei- Hilfsarbeiters, sich und seine Familie vor jeden Buchdruckerei- Hilfsarbeiters, sich und feine Familie vor beträgt 185,40 t Somit ist ein Gesammtvermögen von Noth und Elend zu schüßen. Auch bei Stellenlosigkeit, 547,50 mt. vorhanden. Ausgeschloffen wurde ein Mitglied. läßt gegenwärtig gedruckte Verzeichnisse aushängen, auf welchen Krankheit und anderen 52 fäumige Steuerzahler namhaft gemacht sind. Diesen ist bei Haftstrafe bis zu 14 Tagen der Besuch von Gastwirth- Arbeiter jederzeit treffen können, ist es die Organisation, Dem Raffirer wurde Decharge ertheilt. Nach Erledigung ver schiedener gewerkschaftlicher Angelegenheiten machte der Vors welche hilfreich wirkt. Darum schaften, Tanz- und Schaukstätten verboten. Gastwirthe, welche Organisirt Euch! Nehmt Euch ein Beispiel an den Berliner   den 19. November, Abends 81/2 litr, Pücklerstr. 49 bei Schuh­aufgewacht, Kollegen! es unterlaffen, diefe fäumigen Abgabepflichtigen von ihren Gaft- Organisirt Euch! Nehint Euch ein Beispiel an den Berliner   fißende bekannt, daß die nächste Mitglieder- Versammlung Dienstag, wirthschaften, Schank- und Tanzftätten wegzuweisen, verfallen Rollegen, dann werdet Ihr ein menschenwürdiges Dasein er den 19. November, Abends 82 Uhr, Pücklerstr. 49 bei Schuh­macher abgehalten wird. in eine Geldstrafe bis zu 100 Mart oder in Haftstrafe bis zu steckt haben, erreichen. Unterzeichneter ertheilt gern über alles ringen und wir werden geschlossen das Ziel, das wir uns ge­Im Verein zur Wahrung der Interessen aller auf 8 Tagen. nähere Auskunft. Entwürfe zu Statuten 2c. stehen jederzeit zur Holz- und Kohlenplägen beschäftigten Arbeiter und Kutscher Der Verkürzung der Arbeitszeit in Schwenningen   Verfügung; auch wird auf Wunsch ein Referent zur Versamm- sprach am 10. November in einer Versammlung bei Röllig, Neue ( Württemberg  ) durch die Fabrikanten wird nun die Errichtung lung gefandt und weitere Aufklärung von seiten der Berliner   Friedrichstr. 44, Genosse Kempf über Zweck und Nugen der eines Gewerbegerichts folgen. Die bürgerlichen Kollegien Kollegenschaft bereitwilligst gegeben werden. Alle Zuschriften Organisation, zum Schluß die Anwesenden auffordernd, in Kampf haben die Errichtung eines solchen beschlossen. Die Agitation und Anfragen sind an den Unterzeichneten zu richten. Mit ums Dasein nicht muthlos zu werden, sondern sich immer fester zeitigt überall gute Früchte. follegialem Gruß Heinrich Jahns, Buchdruckerei- Hilfearbeiter, Berlin   O., Holzmarktstr. 13. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck dieses Artikels ge­beten.

wenden."

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Der Bundesrath der Schweiz   hat auf eine Eingabe des Müllergehilfen Verbandes die Verordnung Dom Januar 1895 betreffend permanente Bewilligung von 3 Stunden Sonntagsarbeit für Maschinenpuzen zc. wieder aufzuheben beschlossen. Die Verordnung tritt mit 1. Januar 1896 außer traft. Weitere Wünsche der Müllergehilfen wurden abgelehnt.

Gewerkschaftliches.

Eämmtliche Mittheilungen von Drganisationen, vor allem folche über Ausstände oder Aussperrungen, müffen fiets den Etempel der betreffenden Drganisation tragen.

An die Musikinstrumenten- Arbeiter Berlins  ! Die günstige Geschäftslage veranlaßte die Kollegen in den meisten Fabriken, Lohnforderungen zu stellen oder Mißstände zu beseitigen, und infolge des geschlossenen Vorgehens der Kollegen find die Forderungen überall bewilligt worden. Es muß nun Eure Pflicht sein, die sonst noch im Lohnkampfe stehenden Rollegen thatkräftig zu unterstüßen. Ueberall, wo die Fabrikanten Ueberstunden verlangen, zeigt, daß Ihr nicht gewillt seid, die noch arbeitslosen Kollegen zu Streitbrechern zu machen, und weift demgemäß jede Mehrforderung an Gure Arbeit 3 traft zurüd.

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zusammenzuschließen und tüchtig für den Verein zu agitiren, damit er in den Stand gesetzt wird, ihre Lage in ausreichender Weise zu verbessern. Mehrere Redner tadelten dann das Fehlen von Mitgliedern in der Versammlung und unterzogen das uns pünktliche Zahlen der Beiträge einer herben Kritik. Den Kollegen Ahrends beschuldigte man, mehrere Mitglieder beleidigt zu Sneider und Näherinnen aller Branchen! Dienstag, haben; er wies das entschieden zurück und wurde darauf ents den 19. November, abends 8, Uhr, tagt im Englischen   laftet. Ein Beschluß des Vorstandes, die Versammlungen um Garten", Alexanderstraße 27 c, eine öffentliche Ber: 6 Uhr nachmittags einzuberufen, wurde einstimmig angenommen. sammlung. Auf vielfaches Drängen der Mitglieder der Orts- Krankenkaffe behandelt Kollege Pfeiffer das Thema: Der Fachverein der Firmenschilder- Branche hielt am War der Vorstand der Orts- Krankenkasse der Schneider und Schneiderinnen berechtigt, das Etatut eigenmächtig ohne An­hörung der Generalversammlung zu ändern?" Außerdem ist die Delegirtenwahl zur Konferenz der Konfektionsschneider und Näherinnen in Erfurt   vorzunehmen. Wir fordern zu zahlreichem Besuch auf.

10. November bei Jul. Wernau, Rosenthalerstr. 57, eine außer ordentliche Generalversammlung ab. Zunächst gab der Kassirer seinen Vierteljahresbericht, der einen Kassenbestand von 88,46 M. feststellt. Dem Kassirer wurde Decharge ertheilt. Die Vorstands. wahl gab Anlaß zu einer längeren Debatte. Gewählt wurden fchließlich zum 1. Vorsitzenden Georg Weißflock, zum Die Agitationstommission. 1. Kassirer Paul Krause, zum Schriftführer J. Jenssen, der Schneider und Schneiderinnen Berlins  . zum Beisiger A. Kindleben. Der Vorstand theilte dann mit J. A.: J. Timm, Vertrauensmann. daß diesen Monat die Vereinsversammlung wegen der General. Rigdorf. Die zum 13. November bekannt gegebene öffent- versammlung ausfällt. Die nächste Monatsversammlung ist also liche Bersammlung fonnte wegen unvorhergesehener Umstände erst im Dezember; in dieser wird ein Referat über Amerikan. Union   gehalten werden. nicht stattfinden und wird nun bestimmt am 21. November in den Vittoria Sälen( großer Saal) abgehalten werden. Die Parteigenossen und Genoffinnen werden ersucht, recht rege dafür zu agitiren, daß auch diese Versammlung ebenso zahlreich besucht wird, wie die am 13. November. Die Tagesordnung ist dieselbe wie die auf den Flugblättern angegebene. Referent wird in dem am Dienstag folgenden Inserat angegeben. Das GewerkschaftstarteLL

Im Verein zur Wahrung der Jutereffen der Gast und Schankwirthe Berlins   und der Umgegend sprach am 15. November Schankwirth Gärtner über den Berliner   Faß­diebstahl und die verschiedenartige Bedienung der einzelnen Brauereien ihrer Kundschaft gegenüber". Er gab unter Namens nennung der betreffenden Firmen an, daß eine Brauerei früher das Verfahren beobachtet habe, von ihren Flaschen­Da die Kollegen im Norden sich bis jetzt nicht veranlaßt bierkutschern fremde Flaschen annehmen zu lassen und fühlten, in die Lohnbewegung einzutreten, wird heute, Sonntag, beimer in Zuttlingen( Württemberg  ) hatte die Arbeits- habe eine Brauerei Bier einer anderen Brauerei, das diese nicht Die Schuhfabrik von Bartenbach u. Meins­diese sodann für 5 Pf. pro Stück zu verkaufen; 1879/80 den 17. November, vormittags puntt 10 Uhr, in eit von 12 Stunden auf 11 Stunden herabgefeßt, mußte" fie los werden fonnte, als ihr eigenes verkauft, 1882 eine andere Noad's Festsälen, Brunnenstr. 16, eine öffent aber, infolge eines Beschlusses des Fabrikantenvereins, dem die Brauerei eine ähnliche Manipulation verübt. Von einer vierten liche Versammlung abgehalten, wo die Kollegen Gelegenheit Firma angehörte, wieder verlängern. Dies veranlaßte die Brauerei gab Redner an, sie braue zweierlei Bier ein, behalte haben, zu dieser Sache Stellung zu nehmen. Die Kollegen fol- Tuttlinger   Schuhfabrik- Arbeiter in öffentlicher Versammlung das bessere für sich zum Ausschank und für den Flaschenbier­gegen das Vorgehen des Fabrikantenvereins zu protestiren und gender Fabriken sind besonders eingeladen: Bechstein, als antwort darauf in allen Fabriken die elfstündige Arbeits. Sandel, während sie das minderwertige den Bierverlegern und Johannisstraße 5-7; Rößner, Schönhauser Allee   157; zeit zu verlangen. Es wurde eine Kommission von 50 Mann größere Gebinde und würde dadurch in dem Glauben erhalten, mitunter auch den Restaurateuren gebe. Die Kundschaft erhielte Hanne, Kastanien Allee und und Gipsstraße; Pietsch gewählt, die mit den Fabrikanten verhandeln soll. daß sie sehr gut bedient werde. Eine fünste Brauerei nehme mann, Brunnenstraße; Hamann, Ackerstraße Nr. 14; alle Reste aus den großen Ausschantlokalen, von den Bahn­Griebel, heinsbergerstraße 47; Knöchel, Friedrich höfen 2c. zurück. Dieses Bier werde filtrirt, mit gutem Bier vers ftraße 130; Duysen, Friedrichstr. 219; Biese, Schützen­schnitten und der Kundschaft wieder zugeführt. Diese Kundschaft feien die kleinen Berliner   Restaurateure, welche somit wider ihren straße 57; Sch wechten, Kochstraße; Wohler, Landsberger­Willen in die Lage verfekt würden, der Berliner   Arbeiterschaft straße 16; Pfeiffer, Rungestraße 7; Donadoni u. Pohl, minderwerthiges Bier verkaufen zu müssen. Im Interesse der Landsberger Allee   18; Weber, Brückenstr. 13 a; Mittag. Gesundheit wie der Interessenten müsse hiergegen protestirt Die Darlegungen Gärtners begegneten viel. Rungestr. 30; Nieber u. Ro., Alexanderhof; Ioide  , Strauts werden. fachem Zweifel. Infolge dessen beantragte Trittelwitz, falls ftraße 4-5; 2ange, Blumenstraße; Mechanit fabrit Gärtner Beweise für seine Bekundungen hätte, demnächst eine öffentliche Gastwirthsversammlung einzuberufen, und sämmtliche in dieser Branche arbeitenden Kollegen. erklärte, Beweise zu haben, so wurde der Antrag aus er feine Befundungen wiederholen solle. Da Gärtner  

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Es ist Pflicht eines jeden Kollegen, pünkt­lich zu erscheinen. J. Fischer, Vertrauensmann.

Das Frankfurter   Gewerkschaftskartell faßte in einer öffentlichen Versammlung, in welcher über die Errichtung eines Arbeiterfekretariats diskutirt wurde, folgenden Beschluß:" Die hentige öffentliche Versammlung der Delegirten zum Gewerkschafts­fartell erklärt sich für Errichtung eines Arbeiterfekretariats und beauftragt ihren Bertrauensmann, der demnächstigen öffentlichen Gewerkschaftsversammlung die Errichtung Arbeiter fekretariats für Frankfurt   a. M., sowie die Wahl einer vor bereitenden Kommission vorzuschlagen."

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Sonntagsruhe im Bäckereigewerbe. Bei dem Vertrauens. mann der Münchener   Bäckereiarbeiter find im Juni, Juli und August 151 Beschwerden eingelaufen über Nichteinhaltung der gewerblichen Sonntagsruhe; in den Monaten September und Aufruf an alle Mitglieder der allgemeinen Orts: Oktober dagegen nur 12. Wie es scheint, gewöhnen sich die genommen. Hilpert gab zu, daß von Brauereien in gewissem Sinne Bierplantschereien vorgenommen würden. Nicht richtig Krankenkasse gewerblicher Arbeiter und Arbeiterinnen zu Herren Innungsmeister allmälig an die gefeßlichen Belastungen", sei es aber, daß" Meigenbier" verschnitten und der Kundschaft zu die angeblich ihr Gewerbe ruiniren. Berlin  ( früher Meyer'sche Kaffe). Da am Sonntag, den wieder zugeführt werde. Jedes Retourbier" werde geprüft, ob 8. Dezember d. J. die Delegirtenwahlen für die General- Ver- Defterreichische Streiks. In Witlig bei Außig streifen es brauchbar sei oder nicht. Das verdorbene Bier werde weg­fammlung stattfinden, ersuchen wir alle zielbewußten Mitglieder, die Former der Gußstahlfabrik von Arnolds u. Kreß. Die uns gegeffen. Als verdorben sei durch undichte Fässer schaal ge­die auf dem Boden der freien Arztwahl stehen, und sich als mittelbare Ursache ist ein Lohnabzug von 8 Gulden 20 Kr. für wordenes, fowie warm gewordenes Bier nicht zu erachten. Dieses Kandidaten zu Telegirten aufstellen lassen wollen, sich mit der genauen gesprungene Formentaften, wofür die Former nicht verantwort- Bier werde nochmals durchgegährt und technische Unter den Posamentirern Hilfsmittel wieder Angabe der Adresse, Buchnummer und Adresse des Arbeitgebers, an lich gemacht werden können. genußfähig gemacht. Richtig sei, eines der nachstehend genannten Kommissionsmitglieder bis spätestens Wiens ist ein Lohnkampf ausgebrochen. Der Ausstand der daß dies Bier durch die doppelte Gährung an Werth Montag, den 25. November d. J. zu wenden, damit die Auf- Wiener Stabzieher dauert bereits sieben Wochen. Ju verliere. Richtig sei auch, daß solches Bier auf kleine stellung der Listen rechtzeitig erfolgen tann: Bilsen   haben sämmtliche Faß binder des Pilsener Brau Gebinde gezogen und somit zumeist den kleinen Restaurateuren hauses die Arbeit eingestellt. Sie verlangen eine Lohnerhöhung verabfolgt würde. Was das Flaschenbier der einen Brauerei betreffe, von 5 Gulden monatlich. In Graz stehen die Handschuh so sei es ganz erklärlich, daß dies besser sei, als das Bier der macher von fünf Werkstätten im Ausstand. Restaurateure, da letteres Bier zweimal, aus dem Mutterfaß in das Transportgefäß, abgezogen werde und durch den Luftzutritt

Hildebrandt, Feilnerstr. 8, v. 3 r., Loebe, Waldemarsir. 29, im Laden, Sonka, Lübbenerstr. 14, v. 2 Tr., Baehnert, Memelerstr. 63, v. 1 Tr.,

Kleemann, Neue Hochstr. 19, v. 4 Tr.,

Künzel, Alexanderstr. 11, v. 1 Tr., Sillier, Müllerstr. 25a, im Keller, Rühnat, Putligstr. 6, Quergebäude 2 Tr. Dieselben sind in ihren Wohnungen persönlich zu sprechen: Wochentags von 8 Uhr abends und Sonntag Vormittag. Selbstzahlende Mitglieder werden ersucht, sich recht zahl reich an der Ausstellung der Randidatenliste zu betheiligen.

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Die Auflösung des schweizerischen Holzarbeiter Ver: bandes, die der Delegirtentag zu Pfingsten in Luzern   beschlossen hatte, ist bei der Urabstimmung von den Mitgliedern verworfen worden, so daß der Verband fortgeführt wird."

Der schweizerische Schmiede und Wagnerverband hat beschlossen, sich aufzulösen und dem Metallarbeiter Verband an­zuschließen. Der lettere hat über 2000 Mitglieder und ein Ver mögen von 1282 Frants.

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etwas an Kohlensäure verliere.

durch

die bevorstehenden Wahlen zur Gewerbesteuer- Einschätzung. Er Nach Erledigung dieser Angelegenheit besprach Lorenz empfahl, sich mit dem von der Regierung festgesetzten Wahlmodus einverstanden zu erklären, sich aber die Kandidaten genau anzusehen. Die Versammlung stimmte den Ausführungen zu und beauftragte den Vorstand mit den Vorarbeiten zur Wahl. Keßner be­klagte, daß der Vorwärts" über die Versammlungen des Vereins