Einzelbild herunterladen
 

ä Unterhaltung unö Wissen

Beilage des Vorwärts

Krancisco de Goya. Zu seinem-tOO. Todestage am 16. April.

Das Abzeichen. Novelle aus Sowjetrußland von Karl Kühne. Dor dem Eingang zum Houskomitee drängte sich das Volt seit Uhr morgen-. Dort stand ein Mann mit einer List«, in die er die Namen der hereintretenden Leute eintrug. Ein mit einem Re- volver bcwassneter Schutzpolizist rief:Schickt eure Angehörigen zur Arbeit. Wer gearbeitet hat. bekommt ein Abzeichen!" Warum denn, ihr Guten, versammelt sich das Volk," fragte «ine des Weges kommende Greisin. chast du dich noch nicht eintrogen lasten?" Nein, Väterchen...", «Sie werden uns gleich wegführen. Laß' dich einschreiben." Jzerrgott, um ein Haar verspätet." sagte die Alte, nach der Ein- tragung zurücktretend,der Kopf ist mir ganz wie im Nebel." Bringt ihr uns endlich Arbeit?" fragten ungeduldige Leute. Und wohin wird gegangen?" Das weiß die Pest, man schleppt und schleppt das Volk." Man schleppt nicht und das weiß nicht die Pest," warf ein Mann dazwischen, der einen Soldotenmontel trug,sondern man schlägt den verständigen Bürgern vor, zum Fest der Arbeit zu gehen." Alles sah sich erschreckt nach ihm um und schwieg. Nur ein chöterweib im Kattunkleid und mit Halstuch meinte:Was haben die da wieder ausgeheckt! Wir müßten uns zusammentun und nicht gehen." Wird freiwillig gegangen, oder ist man oerpflichtet?" Freiwillig," antwortete der Mann mit der List«,aus jeder Wohnung ein Mann." Und wenn man nicht geht, was riskiert man?" Das weiß der Teufel! Man spricht von einem Abzeichen, das verteilt werden soll." 'Und wer das Abzeichen nicht hat, was geschieht dem?" Woher soll ich das wissen? Warum hängst du dich an mich? Frag« die Koinmunisten. Treibe sie zur Arbeit, die Teufel und dann erkläre noch alles! Mir schwindelt der Kopf so schon," ereiferte sich der Mann mit der Liste. , Das Hökerweib im Kattunkleid wiederholte:Alle sollten sich verabreden, nicht zu gehen." Du verabredest dich, in der anderen Straße tun sie es nicht, und du hast den Schaden," versetzte ein ehemaliger Kräm«r in alten Lackstiefeln. Und diesmal gibt es«in Abzeichen," sprach man in der Heng«. Vielleicht hat es nichts zu bedeuten, vielleicht aber ist es gar nicht zu entbehren. Jetzt geht das Gerede, daß bald Galoschen aus- gegeben werden. Du kommst zum Empfang. Bitte Ihr Ab­zeichen! Sie haben kcins? Gut, dann gibt es auch keine Galoschen!" Das wäre noch nicht schlimm. Aber wenn sie dich überhaupt ausstreichen--" äußerte jemand. Wo ausstreichen?" Es wird sich schon finden, Brüdsrchen, wo man dich aus- streicht."- Nim Schluß mi? der Unterhaltung und marsch aus den Platz! Stellt euch w Reche!" Wie auf der Parade." sagte eine spöttisch« Stimme. Das geht noch an... Aber neulich trieb uns ein Kommunist. Der zwang uns, Lieder zu singen. Das war eine Qual!" Nicht euch!" schrie der Mann mit der Liste, rücklings nach der Mitte der Straße gehend, wie ein Kommandeur, der sein Regiment zur Parade führt. Alte, was pendelst du bald hier, bald da? Wenn ausrichten befohlen ist, bleibt jeder auf seinem Platz. Geht auf die Straße!" O, himmlischer Vater!" Im Schritt marsch! Schon wieder kriecht ihr auf den Bürger- steig. Blödsinnige Geschöpfe!" .,3a. ich bin schwanger..." Warum hast du dich dann hier eingedrängt? Eifrig, wo es nicht verlangt wird. Ein Mensch aus jeder Wohnung ist angesagt und sie kommen in schwerer Menge." Keiner will ohne Galoschen bleiben," oersetzte jemand leise. Geh nach Hause, du hörst doch...," sprach man auf die Schwangere ein. Ich fürchte, kein Abzeichen zu bekommen." Verdammte Gesellschaft! Mit ihren Abzeichen haben sie die Köpfe verdreht." Großmutter, laß nicht locker!" Auf dem Wege zum Platz begegnete man einer anderen Ab- teilung mit Musikern und roten Fahn«n. Die Leute unterhielten sich, schritten froh einher und schwenkten grüßend Tücher und Mützen. Die sind schon getauft." meinte der Krämer. Plötzlich wurde vorn gehalten. Weshalb steht ihr?" rief man aus den Hinteren Reihen, sich auf den Zehen erhebend. Sie wissen nicht, wohin sie uns weiter treiben sollen. Sind fragen gegangen." Man Hölle am Abend die Spaten bereitstellen, die Arbeit vorher überlegen sollen," meinte ein weißhaariger Mensch..Letzt steh' und warte." Die Hände sollen mir verdorren, wenn ich einen Spaten an- fasse," sagte die Hökerm im Kattunkleid. Wir wissen, wie sie Spaten austeilen: geben immer einen auf fünf Mann und fertig ist di« Laube." Und, Gott sei Dank, man braucht sich dann wenigstens nicht die Hände zu beschmutzen." Da sst nitch Gott sei Dank zu sagen. Sie werden erklären: wer nicht gearbeitet hat, bekommt kein Abzeichen." Die Hökerin schwieg erbost, dann entgegnete sie: ,Lch bin nicht schuld, wenn sie keine Spaten haben. Da ich einmal zur Stelle war, müssen sie mir das Abzeichen geben." Geh' und sprich mit ihnen, sie werden sogen: Du mußt der Reih« nach gearbeitet haben." Die Spaten kommen, gib acht, träume nicht." rief einer ellig. Alle stürzten zum Wagen, an der Spitze das Hökerweib mit dem Kattunkl«id. Sie griff nach dem Ende eines Besens, den eine andere Frau hielt. In der Luft schwirrten Arme. Spaten und Besen. Man hört« die Stimmen erschreckter Menschen.Was macht ihr? Seid ihr verrückt geworden? Heda, Weib, was ist mit dir. bist du des Satans? Du wirst ihr den Arm ausrenken," schrie man der Hökerin zu. Der Schutzpolizist zog zwei Frauen an den Schößen zurück. Da« Volk begann zu rasen. Es fiel ein Wort von den Galoschen. Der rasierte Mann im Soldatenmantel wurde im ersten An-'

Zweihundert Jahre währt« der Ruhm und die Größe der spanischen Malerei. Mit Greco nahm sse ihren Aufschwung, Ribera , Velasquez . Murillo heißen die weiteren Stationen ihrer europäischen Geltung. Goya , der Zeitgenosse Goethes, war ihr Austlang. Er faßte ihren Extrakt noch einmal zusammen und prägte ihn in höchst- persönlicher Gestaltung für die neue Zeit um. Di« große französische Malerei des IS Jahrhunderts und die ganze moderne Kunst kann ihn mit Recht als ihren Ahn und Stammvater bezeichnen. In Goyas Jugend wirkt« in Madrid der letzte Venezianer Tiepolo . Er schmückte das Königsschloß mit seinen leuchtenden und farbfrohen Fresken, deren Art wir in Deutschland von der Würzburger Re- stdenz her kennen. Dieses Feuerwerk mag Goya angezogen haben; er, der Bauernsohn, wuchs schnell in di« Atmosphäre des Hofes hinein, eine lange Reihe prächtiger Porträts von noblen Damen und Herren ist das Zeugnis dieser Zeit. Di« rauschende Fülle von Licht- und Farbqualitäten in höchst malerischer Delikatesse zeigt das Erb« langer Kultur. Neu und höchst frappant ist die Zeichnung der Gesichter, das Dämonische springt aus jeder Miene, ein spukhaftes Grauen geistert in ihnen, zieht ihnen di« Larve herunter. Der Maler befand sich trotz aller Ehren in den höfischen Kreisen nicht wohl, suchte Stille und Unabhängigkeit. Er greist zur Radier- nadel, um, wie er selbst sagt,die durch vieles Grübeln über sein« Leiden ertötete Einbildungskraft zu beschäftigen". Es entsteht die berühmte Folge derCaprichos ", in' denen er sich mit den politischen und sozialen Zuständen seines Landes.gestaltend auseinandersetzt. Heuchelei und Verstellung, die durch die Zeit geheiligten Vorurteile, will er brandmarken. Das Volk wird durch seine Machthaber und Pfaffen in Unbildung und Werglauben erhalten, Eitelkeit, Willkür, Betrug treiben allerorten ihr fratzenhaftes Wesen. Wie ein großes immergültiges Panorama zieht die Blätterfolge dieser commellie humaine an uns vorüber. Unglaublich, was�an physiognomifcher Kraft mit den sparsamsten Mitteln aus dem Schwarzweiß-Kontrast herausgeholt ist. Je einsamer es um den Künstler wird, um so unerbitllicher, härter und größer wird die Sprache seiner Blätter. In den Oäsaatres de la guerra"(Verwüstungen des Krieges) lodert feine revolutionäre Leidenschaft hell auf. Umnenfchliche Grausamkeiten, von einer losgelassenen Soldateska provoziert, verbreiten sich im Lande. Goya spricht hier zu den Zeitgenossen des spanisch-ftanzöst- schcn Kleinkrieges, in einer ganz akuten Situation, als jeder diese Greuel vor Augen hatte und sich mit ihnen abfinden, mußt«. Uebrigens war es ihm nicht möglich, die Blätter herauszubringen.

drang über den Haufen gerannt; um nicht erdrückt zu werden, kroch er unter den Wagen. .Dir geschieht schon recht!' Latz das Redenhalten." rief ihm jemand nach. Die Hökerin mit dem KattunSeid eroberte den Besen, ihre Gegnerin, der er entrissen war, hatte sich den Arm verrenkt und drohte ihr von jenseits mit der Faust. Im Schrttt marsch!" Nach 13 Minuten wurde wieder in der Nähe eines Platzes gehalten. Warum halten wir?" Wir sind am Ziel. Er fft fragen gegangen, es scheint aber wieder nicht, in Ordnung zu sein." Alle schauten auf den Platz, den Männer und Frauen schweiß- bedeckten Anllitzes fegten, dabei untereinander schwatzend und lachend. Wozu hast du deine Leute herumgetrieben?" fragte der Leiter der Arbeiterschar auf dem Platze den Führer der Marschkolonne. Ja. was weiß ich?... Mir ist nur befohlen, hierher zu kommen." Hoben die gar keine Grütze im Kopf? Schon die dritte Abtei- lung schicken sie mir. Und ich weiß nicht einmal mit diesen Teufeln was Rechtes anzusaugen." Was, zurück?" fragte man den Führer. Dieser holte ein Tuch heraus, wischte den Schweiß von der Stirn, blickt« suchend nach den Seiten aus, endlich bewegte er das Tuch in der Straßenrichtung und rief mürrisch:Vorwärts nach dort!" Man hätte sich die Arbeit am Abend vorher überlegen sollen." bemerkte der langhaarige Mann noch einmal. Neulich haben wir uns so abgemüht. Es war eine Meng« Volk zusammengetrieben worden, aber keine Arbeit zu finden. Wir marschierten bis K Uhr abends Glücklicherweise waren wir an einen guten Führer geraten, der uns trotzdem die Abzeichen gab." Was kriecht ihr bis 12 Uhr wie verschlafene Fliegen herum?" schrie ein schnell vorüberreitender bewaffneter Bolschewik gleich einem die Arbeiter auf dem Felde kontrollierenden Inspektor.Könnt ihr denn nicht unterkommen?" Was sollen wir machen, wenn sie uns überall fortjagen?" meinte der Führer finster. Man jagt euch unnütz, weil sich keiner den Kopf zerbrechen will. Kehrt um!" Wären wir diesem da in die Hände gefallen, so hätten wir unbedingt singen müssen," sprach leise der Krämer,der ist von der Sorte." Was nun, er hat sich zurückgezogen," brummte der Führer, als der andere hinter der Wegebiegung verschwand. Und er ließ den Marsch forffetzen. Als«r an der Ecke eines freien Platzes ein verfallenes Haus erblickte, hielt er an und rief:Schleppt die Ziegel an den Zaun und schüttet die Grube zu. Aber fl>nk! Wenn ihr nicht bis 3 Uhr fertig seid, gibt es kein Abzeichen!" Der Himmel sei gelobt,«ndltch hat man seine Bestimmung." Ja. Gott sei dank, daß wir auf diese« Häuschen stießen. Sonst wären wir bis zum Abend herumspaziert." Man ging mit fieberhaftem Eiker an die Arbeit. Einer grub mit dem Spaten, fünf standen in Reihe hinter ihm und schnen oll« Augenblicke: Genug für dich! Hast du noch nicht genug geschaffte" Wie er sich danach reißt, man bekommt ihn nicht los! Laß die Großmutter an die Arbeit, ehrt da» Alter.. Die Borübergehenden sprachen: Si« wetteifern... Da bobt Ihr das liebe Vieh." Als man d,e Arbeft erledigt hafte und zur Austeilung der

Die reaktionäre spanisch« Regierung fühlte sich schuldbewußt, kaufte ihm alle Abzüge und Platten ab und ließ sie verschwinden. Erst 50 Jahre nachher tonnten sie öffentlich erscheinen, noch nicht zu spät, um auch dann noch ihre Wirksamkeit zu vollbringen. Die beiden letzten Radierzyklen schlagen einen scheinbar unpolitischen Ton an, man muß schon schärfer hinsehen, um die Polemik gegen Zeit und Reaktion m ihnen zu lesen: dieStierkämpfe" und dieProverbios " (Sprichwörter). In ihrer künstlerischen Wirkung so schlagend, so modern, daß erst der Impressionismus daran anknüpfen konnte. Damnier ist ohne ihr Vorbild nicht zu denken. Es entstünde ein falsches Bild von Goya , würde man nur seiner graphischen Leistungen gedenken, di« allerdings bahnbrechend genug sind. Ebenso groß ist er als Maler, auch hier ein anachronistischer Borkämpfer der modernen Kunst. Nicht nur die Impressioniskbn um Manet heben ihn aus den Schild, auch van Gogh und noch die Expressionisten können sich auf ihn berufen. Seine reiche und leuch- tende Farbenskala artet nicht in Äolorismus aus, sondern steht im Dienste der Zeichnung. Diese Zeichnung löst alles in packende Ge- bürde auf, überriefelt das Bild mit geheimnisvoller Phantaftik: mag es eine Prozession in wilder Gebirgslandschaft sein, ein düsteres Ketzergericht, eine Mönchspredigt vor keifenden Weibern , oder selbst die nackte Maja, sein berühmtestes Bild. Hier wird die Brücke von klassischen Darstellungen dieses Thcmas etwa bei Tizian zu der modernen Fassung in Mauels Olympia ohne weiteres sinnfällig. Das verführerische Weib, auf dem Kanapee seine Reize ausbreitend, ist das überzeitliche Motiv. Wer war es bei den Venezianern vor� allem das leuchtende Inkarnat, bei Rubens die schwellende Füll«, die lockt«, hier zum ersten Mal« ist in ihm etwas von moderner Differen- ziertheit. Zusammengehockt, mit angezogenen Knien und»er- schränkten Armen, momentane Spannung aus ihren schwarzen Augen blitzend, guckt dieses Geschöpf mit gemachter Gleichgültigkeit aus dem Bild heraus. Ebenso Göttin wie Dirne. Die Rechnung nachmoralisch" oderunmoralisch" geht nicht mehr auf. Ein neuer Menschcntypus begegnet hier zuerst, das nachfolgende Jahr- hundert hat ihn gelebt bis heute. Die Gelassenheit, di« Goya ohne Verminderung der Leidenschaft in feiner künstlerffchen Gestaltung errungen hatte, war ihm im Leben nicht bcschieden. Er starb verbittert, einsam und unbe- trauert im französischen Exil in Bordeaux ..Sein Ruhm ging erst ein halbes Jahrhundert später auf. Im Jahre 1SOO haben die Spanier sein« Gebeine unter großem Pomp noch Madrid über- geführt. Dr. Klaus B« r g e r.

Abzeichen schritt, stellte sich heraus, daß für die alte Frau keins verfügbar war »Was soll dir das Abzeichen, wenn du über 60 Jahre alt bist?. Du brauchtest überhaupt nicht zu kommen." .Herr Gott und Vater, Sie haben mich doch selbst in die Lift« eingetragen. Alle haben es gesehen." Für dich ist kein Abzeichen da. Verstanden? Wer dos fünfzigste Lebensjahr überschritten hat, ist von' der Arbeit befreit. Urft ) wie alt bist du?" Einundsicbcnzig, Väterchen..." Du bist närrisch geworden, Mütterchen, hast dich hier eingc- drängt." Kann man jetzt auf den Bürgersteig gehen?" Ja." Und das Abzeichen auf der Brust festmachen, oder wie sonst?" fragte di« schwangere Frau. Das steht in Ihrem Belieben."- Alle wanderten in fröhlichen Gruppen mit den Wzeichen auf der Brust nach Hause, stolz auf Entgegenkommende herabblickend, die sich mit keinem Abzeichen zu brüsten vermochten. Zllle gehen spazieren, fürchten sich Schwielen an den Händen aufzudrücken," ließ sich die Hökerin vernehmen.Man sollte kurzen Prozeß machen, sie von der Straße aufgreifen und verschicken." Die alte Frau kam ganz zuletzt und murmelte:Der Kopf ist mir wie benebelt, ich verstehe das alles nicht..."

Feldpilot Echwejk. Don Iaroslav Hasek. Oesterreich besaß im Jahre 1911, in den Anfängen der Aviatik. drei lenkbare Luftschiff«, achtzehn, die unleittbar waren, und fünf Flugzeuge. Das war Oesterreichs Luftmocht. Der brave Soldat Schwejk wurde zur Luftschifferabteilunq versetzt, damit er diesem neuen Dienst zur Ehr« und Zier gereich«. Slnfänglich zog er auf dem Militärflugfcld die Flugzeuge aus dem Hangar und putzt« die Melallbestandteil« mit Terpentin und Wiener Kreide. Er dient« also von der Pike auf bei den Luftschissern. Und wie er dem ehrwürdigen Feldkuraten in Trient fürsorglich das Pferd geputzt hatte, so arbeitet« er hier mit Lust und Liebe ain den Aeroplanen. Er bürstete die Trogslächen, als kämme er Pferd«. und führte, als er den Rang eines Feldwebels erreicht hatte, die Wachtposten zu den Aeroplanen, wobei er sie belehrte:Fliegen muß man heutzutage, darum erschießt jeden, der einen Aeroplan stehlen will." Etwa vierzehn Tage später sollte er selbst zum ersten Male fliegen. Er hielt das für ein recht gefährliches Unternehmen. Er figuriert« zwar»ur als Ballast, aber der brave Soldat Schwejk fürchtete sich nicht. Mit einem Lächeln jlog er in die Luft, schaute ehrerbietig und achtungsvoll auf den Offizier, der das Flug-> zeug lenkte und salutierte, wenn er unter sich einen Vorgesetzten sah, der über den Flugplatz schritt. Wenn sie irgendwo abstürzten und den Aeroplan zerschlugen, kroch immer als erster der brave Soldat Sckwejk aus den Trüm- mern hervor und meldete, während er dem Offizier auf die Beine half:Meld' g'hursamst. wir sind abgestürzt, aber lebendig!" Er war«in angenehmer Gefährte. Eines Tages flog er mit Leutnant Her, ig auf. Als sie sich LS2 Meter hoch befanden, stoppte plötzliib der Motor. .Meld' g'hursamst, der Benzin ist ausgegangen," ließ sich hinter dem Offizier die onoenehme Stimme Schwejks vernehmen.Ich Hab' vergessen, den Behälter nachzufüllen."