Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 137.
Dienstag, den 16. Juni 1891.
8. Jahrg.
Ein Blatt aus der Geschichte der mir, kura vor seiner Rückreise nach Rußland , einen Brief voll Karl Wesch aus Crefeld . Die Reſolution wurde einstimmig an
werden.
russischen Revolution.
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Schäume
guten Humors und feiner Fronie: In furzen Stunden werde genommen. ich die russische Grenze rückkehrend passiren wunderlicher Ge
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danke! man wird behaupten, ich sei ein ganz kleines Gymnasiast- Frankfurt , 13. Juni. Betreffs der Getreidezölle hatte die chen und müsse ein Gramen bestehen, und ganz mechanisch habe Stadtverordneten- Versammlung beschlossen, das Staatsministerium ( 3um Gedächtniß von N. W. Schelgunoff.) ich, wie in meiner Kindheit, den Rock blizsauber gebürstet und zu ersuchen, in Rücksicht auf den hohen Stand der Getreidezölle Der gefnebelten russischen Presse war es nicht möglich, das bis zum Halse fest zugeknöpft." Das„ Examen" wurde und in Anbetracht der ungünstigen Ernte Aussichten bei dem Andenken von Nikolaj Wassiljewitsch Schelgunoff, einem ihrer ernster, als Schelgunoff geglaubt hatte und von der Grenze Bundesrathe die sofortige Suspension der Getreidezölle bis zum vorzüglichsten Vertreter, nach Verdienst zu feiern. Einzig der wurde er geradenwegs in die schreckliche Feste St. Peter's und Inkrafttreten der neuen Handelsverträge und die alsbaldige Be ergreifende Artikel Michajlowsky's, eines Freundes des Verftor- Paul's nach St. Petersburg , transportirt. Man beschuldigte rufung des Reichstages zur Herbeiführung eines Beschlusses benen, hat den russischen Lesern in würdiger Weise vor Augen ihn, unter anderem, mit Nihilisten in fortgesetzten Beziehungen hierüber zu beantragen, ferner den Magistrat ersucht, diesem Begeführt, welchen Verlust sie durch das Hinscheiden Schelgunoff's gestanden und in seiner Revue unter Pseudonymen Artikel von schlusse beizutreten. Hierauf erwidert der Magistrat, daß- erlitten haben, der länger denn 30 Jahre ununterbrochen für die Revolutionären, besonders von Tichomiroff, damals einem ein- ganz abgesehen davon, daß die angeregte Eingabe nach der ErIdeen des Fortschritts, der Zivilisation und der klassenbewußten flußreichen Mitglied der terroristischen Partei, jetzt einem Ver- flärung des Herrn Ministerpräsidenten vom 1. Juni d. I. zur der Magistrat unter Bezugnahme Solidarität in die Schranken getreten ist; vor einem Monate räther und Mitarbeiter des reaktionärsten Blattes von Rußland , Beit aussichtslos erscheine war es, da ereilte ihn, den 67jährigen, der Tod. Ich habe Schel- veröffentlicht. Schon vorher schwach und kränklich wurde Schel- auf seine früher in dieser Angelegenheit, wie in ähnlichen Fällen gunoff persönlich nahe gestanden und so will ich versuchen, hier gunoff ein Jahr lang in der Festung gehalten und dann im gefaßten Beschlüsse, sich nicht in der Lage sehe, dem Beschlusse einige Mittheilungen über ihn zu machen, die, so hoffe ich, Gouvernement Smolensk internirt. Ein neuer Schlag brach seine der Stadtverordneten- Versammlung beizutreten. Bis zum Jahre nicht des Interesses für die deutschen Sozialisten ermangeln Gesundheit völlig: sein zweiter Sohn, Nikolaj, ein junger sehr 1886 war der Magistrat in dergleichen Fragen, auch bei Getreidegefcheidter und thatkräftiger Offizier, sah sich in eine Ver- zöllen, der gleichen Ansicht, wie die Stadtverordneten- Versammlung Das Leben Schelgunoff's ist eng mit den letzten 35 Jahren schwörung sozialistischer Revolutionäre verwickelt und degradirt, gewesen; erst von da an datiren die von ihm entdeckten prinzipiellen der russischen Geschichte verknüpft. Er führte nicht die Haupt- wurde er als gemeiner Soldat in die turkestanische Armee gesandt, Bedenken, nach welchen städtische Behörden nicht berufen sein sollen, als partie, aber er spielte die zweite Violine und er spielte sie so vor- um dort allen Entbehrungen in der sengenden Gluthiye Zentral- solche in die Fragen der allgemeinen Politit, der Finanzgesetz trefflich, daß sein ganzes Leben eine zusammenhängende Rette von asiens ausgesetzt zu sein. Doch der alte Rämpe für Freiheit und gebung und Wirthschaftspolitik eingreifen, wenn sie nicht eine Verfolgungen durch die Regierung wurde. Als Edelmann von Sozialismus, schwer verletzt in seinem Vaterherzen, wurde als hervorragende örtliche Bedeutung oder eine unmittelbare BeAuch der Geburt und da er seine Studien glänzend absolvirt hatte, wurde Bürger und Mann durch das Verhalten seines Sohnes er- ziehung zu den Gemeinde Angelegenheiten hätten. er 1855 auf einen Lehrstuhl an der Forstakademie berufen. Doch frischt und getröstet und bis zum Ende seiner Tage ließ er nicht Erfurter Magistrat hat es abgelehnt, eine Petition behufs feine nimmer raftende Lernbegierde drängte ihn vor Allem in ab, seine Feder im Dienste der edlen und großen Ideen zu Aufhebung der Getreidezölle beim Reichstanzler einzureichen, das Ausland. Dort verfolgte er mit lebhafter Theilnahme das führen. Während seiner letzten Krankheit empfing er Hunderte wozu ihn eine große Voltsversammlung aufgefordert hatte. politische und soziale Leben, fah viel, studirte viel: sein durch von Briefen, Telegrammen, Beileidsadressen aus allen Theilen Mannheim, den 13. Juni. Die Protestversammlung nahm dringender Verstand, sein edler und unabhängiger Geist ließen Rußlands , darunter- bedeutsamer Weise von den sozialistischen einen glänzenden Verkauf. Sie mußte troß der Ungunst der Sein Begräbniß ward eine ihn rasch unterscheiden, von welcher Geite der wahre Arbeitern St. Petersburg's . Fortschritt kommt und als überzeugter Sozialist fehrte er nach imposante Feier: trotz des Verbotes der Polizei, daß kein Witterung wegen der Masse der Besucher, die im Saale nicht Rußland zurück. Die schwachsinnige Regierung Nikolaus I. war Manifestirender sich durch die Hauptstraßen bewegen dürfe, Plaz gefunden hätte, im Garten des Badner Hofes abgehalten werden. Nachdein Dreesbach unter lebhaftem Beifall Recheneben erst in Schmutz und Unfähigkeit zusammengebrochen; die mußte Pobjedonostjeff, dieser Torquemada des 19. Jahrhunderts, schaftsbericht über seine Thätigkeit im Reichstag erstattet hatte, Aera der Reformen begann und goldene Träume 2 Schritte vom Winterpalais entfernt, aus einem Fenster referirte Ehrhardt über„ Reichsregierung und Kornzölle". Seine Synode den Zug von mehreren Tausenden von spielten noch um den Thron Alexanders II., des liberalen Mon- der Studirenden und Studentinnen, Arbeitern und Darlegungen fanden allgemeine Zustimmung. Die Resolution archen". Schelgunoff warf sich mit aller seiner Kraft in die Menschen, wurde mit dem Bebel'schen Zusatz und dem Paffus: Die Verdarunter zahlreichen Kranztragenden DorEmanzipationsbewegung und nahm bald seinen Platz in der Schriftstellern, sammlung ersucht die Regierung von Baden, ihre drei Bundesersten Stämpferreihe, neben den unerschrockensten Schriftstellern ein. überziehen sehen; blaß vor Wuth eilte er auf der Stelle nach bevollmächtigten zu beauftragen, im Bundesrathe einen Antrag Was höchst charakteristisch ist sein erster Artikel, der Aufsehen Gatschina, um den Kaiser zu benachrichtigen. Verhaftungen, auf Aufhebung der Getreidezölle zu stellen- cinstimmig angeerregte, war dem ,, Proletariat von Frankreich und von England" ge- Verbrennungen, Ausweisungen auf administrative Verordnung, widmet und beruhte zu einem Theile auf der höchst bemerkens- Untersuchungen begann es zu regnen. Besonders war die Renommen. Einen weiteren Antrag, man möge den Stadtrath werthen, aber damals noch wenig bekannten, Studie von Engels gierung darüber aufgebracht, daß unter den Kränzen einer von veranlassen, sich der Petition um Aufhebung der Getreidezölle anüber„ Die Lage der arbeitenden Klassen in England". Diese den St. Petersburger Arbeitern geschickt war und daß ein Redner zuschließen, bezeichnet Dreesbach als eine grausame Fronie. Wir würden uns nur lächerlich machen, wenn wir den Mannheimer Arbeit wurde im„ Zeitgenossen", der unter der Redaktion des aus Arbeiterkreisen am beherztesten gesprochen hatte. Auch hatte Stadtrath mit einem solchen Ersuchen angingen, ihn, der das großen Tschernyschewsky stand, veröffentlicht und bald folgten der Polizeipräfekt die Ordre bekommen, die Untersuchung über weitere Erzeugnisse seiner Feder im„ Russischen Wort", durch die Betheiligung der Arbeiter an der Kundgebung mit unerbitt- ohnehin theure Brot durch zähes Festhalten an dem Oktroi noch um ein bedeutendes vertheuere und darum für die Mannheimer welche sich Schelgunoff den Ruf eines glänzenden Popularisirers licher Strenge anzustellen, und es scheint das würdige und selbst- Bevölkerung wenigstens mit Schuld sei an dem Brotnothſtand. erwarb. Unter den ersten Opfern der Reaktion, die 1861 ihr bewußte Auftreten der Arbeiter in Berhöre keineswegs nach dem Aber die sozialistischen Stadtverordneten ersucht Dreesbach, sie Schlangenhaupt erhoben hatte und sich des schwachen Kaisers Geschmack der Regierung gewesen zu sein.- bemächtigte, befand sich Schelgunoff, damals schon Oberst des gunoff's Begräbniß ist das leibhaftige Bild der russischen Re- möchten sich bei der nächsten Bürger- Ausschußsizung ganz ener Forstchors, angeklagt, einen revolutionären Aufruf An die Sol- volution an dem Despotenpalaste vorbeigeschritten die da gisch bei dem Stadtrath befragen, ob denn ihr Antrag auf Auf Daten" erlaffen zu haben; er wurde 1868 im Gouvernement arbeiten mit dem Kopf und die sich plagen mit der Hand, Seite hebung des Oftrois unbesehen in den Papierkorb gewandert sei. Wologda , einem der trostlosesten des nördlichen Rußlands , an Seite und denen unserer Feinde, die glauben oder glauben internirt. Aus dieser Periode seines Lebens datirt seine möchten, diese Revolution sei todt, rufen wir die alten Verse des hübsche Studie über die in der Spißenfabrikation be- leider an seinem Lebensabend abtrünnig gewordenen Freiabtrünnig gewordenen Freischäftigten Frauen Wologda's . In der Folgezeit nach- ligrath zu: einander in Kaluga , Smolenst und Nowgorod internirt, erhielt Schelgunoff erst 1879 die Erlaubniß nach St. Petersburg zurückzukehren, wo er einer der Hauptredakteure der Revue ,, Die That" wurde, deren Mitarbeiter er schon immer gewesen war. Um diese Zeit machte ich die Bekanntschaft Schelgunoff's; ich fonnte die Klarheit seines Geistes und den Schwung seiner Seele nicht genug bewundern. Uebrigens war damals eine stolze Zeit im russischen Leben und alle tapferen Herzen flopften voll fühner Hoffnung: Der Absolutismus , erbebend vor den schrecklichen Schlägen des Exekutivkomitee's der revolutionären Partei, schien jeden Augenblick zusammenstürzen zu müssen und der Zweifel, der große Zweifel über das Morgen durchbrang selbst die Gemüther der Barendiener. In den sozialistischen Kreisen kannte man die Antwort, die Scheljaboff, ein Hauptmitglied des EreHamburg. Zwanzig Protestversammlungen gegen die Rorns futivkomitee's, einem der Liberalen aus den höheren Kreisen gab, Rummelsburg . als er die Revolutionäre ermahnte, weise zu sein und ihnen eine Stralau und Hummelsburg fand unter dem Vorsitz des Genossen Molkenbuhr über die Kornzölle und die Reichsregierung vor ca. Eine gut besuchte Versammlung für Den Reigen eröffnete Altona , wo der Reichstags- Abgeordnete Eine gut besuchte Versammlung für zölle fanden hier und in der Umgegend in diesen Tagen statt. baldige Berufung der Notabeln zufagte:„ Und was nüßen uns Ritter- Rummelsburg Sonntag Vormittag statt. Gtwa 500 Per 3000 Versammelten sprach. Im zweiten Hamburger Wahlkreise Eure Notabeln, da wir schon die fliegenden Tritte der Revolution sonen, darunter sehr viele Frauen, waren anwesend. Nach einem sprach Tuyauer aus Berlin vor ca. 4000 Personen, in Ottensen hören!" Ich sehe mich immer wieder eines Abends bei Schelgunoff. Referat des Genossen Wilhelm Werner- Berlin über die Korn- Julius Bruhns aus Bremen . Ferner fanden Versammlungen wo sich viele sozialistische Schriftsteller, Damen, Studenten und zölle und die Reichsregierung wurde Gegner waren nicht an- statt in Schiffbek: Referent Genosse Grünwaldt, Gimsbüttel: ohne Diskussion die vom Parteivorstand vorge Frohme, Winterhude : Metzger, Hamm : Moltenbuhr, Barmbek : welche die Polizei gerade mit allen Anstrengungen, aber vergeb- schlagene Protestresolution mit dem Bebel'schen Zusatz( VI. Wahl- Theiß, Harburg: Frohme, Harvestehude : Fischer, Billwärder: Offiziere zusammenfanden, darunter einige Revolutionäre, auf wesend lich, fahndete. Eine große Zahl der Eingeladenen wußte, daß treis) einstimmig angenommen. Joh. Schwarz, Rothenburgsort : Metzger, in Bergedorf , in die Partei des Volkswillens der Regierung das Ultimatium gestellt hatte: Tod dem Absolutismus oder Tod dem Zaren! Wilhelmsberg. Eine Protestversammlung, welche von St. Georg: Reichstags- Abgeordneter Förster und in Bargteheide . Und mehrere unter uns[ wußten, uns wußten, die Katastrophe war etwa 250 Männern und Frauen besucht war, so daß der Saal Geesthacht . Eine Antikornzoll- Versammlung fand auch hier Toast vollständig gefüllt war, fand Sonntag Nachmittag in Wilhelms am Donnerstag Abend statt. Referent war Reichstags- Abgeordneter Revolutionäre brachte Unter- berg statt. Genoffe Wilhelm Werner- Berlin referirte über das Metzger. Die gespannte Aufmerksamkeit, mit welcher die gut be haltungen belebten sich und Schelgunoff zog einen sehr glücklichen Thema: Die Kornzölle und die Reichsregierung. Gegner waren suchte Versammlung den Worten des Redners, der die Rede des den Untergang Altrußlands"! Die Vergleich zwischen der zivilisatorischen Arbeit Peters des Gr. wohl anwesend, doch wagten dieselben nicht ihre Meinung zu Reichskanzlers vom 1. Juni einer scharfen Kritik unterzog, folgte, und der revolutionären der Sozialisten:„ Gewiß bin ich kein vertreten. Es wurde sodann die vom Parteivorstand vorge- sowie der lebhafte, wiederholte Beifall ist wohl als Beweis zu großer Verehrer des Zaren Peter des Gr., sagte er; höchlich schlagene Protestresolution angenommen. erachten, daß man auch hier die vom Reichskanzler geäußerte aber muß ich den Diktator Peter den Gr. bewundern: er schlug Auficht wir haben keinen Mothstand" nicht anerkennt, und fand die alte Moskowiterform in Trümmer; er beschleunigte die natürdenn auch die bekannte Resolution mit dem an den Senat gegerichteten Schlußpassus einstimmige Annahme.
nahe! Einer der „ auf
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O nein!
Ja, bei Schel
Sie stellt die Harfe vor sich hin, fie schlägt sie trotzig, Euch zum Troy! Sie spottet lachend des Erils, wie sie gespottet des Schaffots. Sie singt ein Lied, daß Ihr entfeht von Euren Sesseln Euch erhebt,
Daß Euch das Herz, das feige Herz, das falsche Herz, im Leib erbebt! Jwan Schergejewsky.
Gegen die Kornzölle.
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Mühlhausen . Eine am Freitag, den 12. Juni, hier tagende, von mehr als 300 Personen beiderlei Geschlechts besuchte Boltsversammlung nahm nach einem mit großer Aufmerksamkeit und lebhaftem Beifall aufgenommenen 13/ 4ftündigen Referat des Genoffen Peus aus Berlin sowohl eine Resolution betreffs Petition an die Gemeindevertretung in Sachen der Kornzölle, als auch die von der Parteileitung vorgeschlagene Resolution gegen die Kornzölle einstimmig an.
Höchft a. M., 12. Juni. Am 10. Juni tagte hier eine von etwa 500 Personen besuchte öffentliche Protestversammlung, in welcher Genosse Emmel aus Frankfurt a. M. über die Getreidezölle und die Reichsregierung referirte. Nach dem mit großem Beifall aufgenommenen Referat wurde die vom Parteivorstand vorgeschlagene Resolution mit dem Bebel'schen Zusatz einstimmig angenommen.
sprach über die Aufhebung der Kornzölle. Die Resolution fand einstimmige Annahme.
Friedrichshagen . Behufs Stellungnahme gegen die Kornliche Entwickelung der Verhältnisse. Und heute es lebe die zölle fand am 14. Juni im hiesigen Gesellschaftshause eine von Dittatur des revolutionären Sozialismus, der die alte Form des etwa 700 Personen besuchte öffentliche Boltsversammlung statt. Petersburger Kaiserthums zerschmettern wird und eine neue Ord- Unter lautem Beifall kritisirte Genosse Zubeil- Berlin die vom Bremerhaven , 13. Juni. Die auf Freitag Abend an nung der Dinge aus dem Schooße der alten retten wird!" Fürsten Bismarck inaugurivte Zoll, und Wirthschaftspolitik. Die beraumte öffentliche Volksversammlung war äußerst zahlreich bees war am 13. März 1881 schlenderten wir Barteiresolution fand einstimmige Annahme. An Stelle des sein sucht und nahm den denkbar günstigsten Verlauf; ca. 1300 Per 14 Tage später gerade mit Schelgunoff auf dem Newsky- Prospekt, als ein Amt als Vertrauensmann niederlegenden Genossen Stachow sonen waren anwesend. Zigarrenfabrikant Schmalfeldt aus Stade dumpfes, ungewohntes Lärmen an unsere Ohren schlug und wurde Genosse Maiwald gewählt. plötzlich blitzesgleich eine Schwadron Kosacken mit einSpremberg. Am Donnerstag tagte hier eine öffentliche gelegten Lanzen, die Pferde mit dem Bauche fast die Erde fegend, durch die Straßen fauste: 5 Minuten darauf wußten Boltsversammlung, welche Protest gegen die Haltung der RePlauen i. V. Am Sonnabend, den 18. Juni, fand im wir, daß sie den Kaiser hatten schützen sollen,-„ au spät", sagte gierung in der Kornzollfrage einlegen sollte. Es war dies eine uns mit geheucheltem Schmerze ein Liberaler aus unserer Be- iener Versammlungen, wie wir sie nur gesehen haben, als im Saale des" Tivoli" eine von annähernd 1000 Personen besuchte vorigen Jahre die Wogen der Wahlbewegung ihren Höhepunkt geschlagenen Tagesordnung statt. Der Saal wurde lange vor öffentliche Versammlung mit der vom Parteivorstand vorDie alte Form war zerschlagen, doch die neue Welt hatte ver- erreicht hatten. Bei Eröffnung der Versammlung wies Genosse Beginn der Versammlung polizeilich gesperrt, so daß Hunderte hängnißvoller Weise noch teine feste Gestalt angenommen und Buder auf die wirthschaftliche Krife hin, welche über alle In- wieder umkehren mußten. Herr Ober- Staatsanwalt Dr. Harto trauriges Bild dieses entscheidenden Momentes in der dustriezweige eingebrochen, deren Ende noch garnicht abzusehen russischen Geschichte an der Seite des Raisers fällt, verkannt, ist. Hierauf hielt Genosse Alfons Beyer einen einstündigen Vor- mann, der brieflich eingeladen war, hatte abgelehnt. Seine der Revolutionär und mit dem Blut fließt sein Leben dahin. Das trag über die Getreidezölle und die Haltung der Regierung. Eine Stellung zu den Zöllen habe er stets offen begründet, und eine Einberufung des Reichstages zum Zwecke der Zollsuspendirung Weitere ist bekannt: die übermenschlichen Anstrengungen schwächten Diskussion fand, da sich Gegner nicht zum Worte meldeten, nicht werde nicht stattfinden; folglich brauche er auch seine event. Haldie noch zu junge und zu wenig zahlreiche Bartei; die Ber - statt. Die Resolution gelangte hier auch einstimmig zur Antung nicht zu motiviren. Der Referent, Landtags- Abgeordneter haftung der Häupter erschütterte die Organisation; die sprich- nahme. Die Versammlung schloß mit dem Ruf: Fort mit den August Staden, würdigte den Brief gebührend. Das Referai wörtliche Feigherzigkeit der russischen Liberalen' that das Rornzöllen! wurde mit großem Beifall aufgenommen und die Resolution des Uebrige. Görlitz , 12. Juni. Donnerstag, den 11. d. M., fand im Parteivorstandes mit dem Zusatz für Sachsen , sowie eine zweits Die Reaktion erhob von neuem ihr Haupt, von Tag zu Tag Saale des Konzerthauses eine von ungefähr 1800 Personen be an den Stadt- Gemeinderath gerichtete und eine Dritte die Ver frecher; Abfall! Berrath! Schelgunoff trat in die Bresche, muthig suchte Protestversammlung gegen die Getreidezölle statt. Auch ſtaatlichung des Grund und Bodens fordernde, wurden einstimmig, fämpfend für die Ideen, die er ſeit 25 Jahren vertheidigte. Frauen waren zahlreich erschienen. Genosse Keller sprach unter angenommen. Hieran schloß sich noch ein Referat Kadens über 1883 wurde er wiederum nach Wiborg , nach Finnland verbannt, infolge eines Studentenbankettes, auf welchem einer der Redner lebhaftem Beifall über: Die Getreidezölle und die Reichsregierung. Die Landtagswahlen und die Wahl eines Wahlfomitees. Mit von Gewissenlosigkeit unter der bevorrechtigten Minderheit in In der lebhaften Diskussion sprechen sich alle Redner im Sinne brausenden Hochs auf die Sozialdemokratie wurde die imposante Rußland , die das Bolt drücke und aussauge, sprach und den des Referenten aus, worauf einstimmige Annahme der Resolution Versammlung geschlossen. Dederan, den 12. Juni. Am Mittwoch, den 10. Juni, Mangel an Stolz und Selbstgefühl in der großen Masse der erfolgte.
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Nation, die sich nicht gegen ihre Unterdrücker und Ausbeuter zu Barmen, 13. Juni. Die vom„ Sozialdemokratischen Abends 9 Uhr, fand hier im Saale zur Stadt Chemnitz " eine wehren wagt, beklagend hervorhob. Wenige Monate später Verein" anberaumte Protestversammlung gegen die Getreidezölle von ca. 300 Personen besuchte Wolksversammlung statt, in welcher glückte es indessen Schelgunoff, sich von der Regierung einen Paß war derartig gut besucht, daß der große Saal des Zentral- Hotels der Reichstags- Abgeordnete W. Stolle über die direkten und in zu einer Reise ins Ausland zu erwirken. Aus Berlin schickte er die Menge taum zu fassen vermochte. Referent war Genosse direkten Steuern und die Zollgesetzgebung des Deutschen Reichs