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Wie der Reichsbund der Kriegsbeschädigten mitteilt, besteht nach Ansicht der Restverwaltung für Reichsaufgaben begründete Aussicht, daß die weiteren Auszahlungen noch im April dieses Jahres auf­genommen werden können; etwa 30 000 Anträge liegen zahlungs­bereit vor.

Berlin   im Licht."

Auftakt für die Berliner   Saison 1929.

Im Festsaal der Industrie- und Handelskammer   fand die Haupt­versammlung der Arbeitsgemeinschaft Berlin   im Licht" statt, die auf Anregung der Zentrale der Deutschen Schaufensterlichtwerbung in der Zeit vom 13. bis 16. Ottober 1928 eine Lichtveranstaltung größten Stils in Berlin   durchführen will. Die Durchführung soll in der Zeit stattfinden, in welcher die Internationale Luftfahrtaus­stellung( la) stattfindet.

Wie in der Versammlung mitgeteilt wurde, werden den Mittel­punkt der Veranstaltung die effektvoll beleuchteten öffentlichen Gebäude und die illuminierten Geschäftsstraßen bilden. Kirchen, Theater, historische Bauten sollen angestrahlt wer den. Die Schaufenster werden sich in besonders wirkungsvoller Beleuchtung und origineller Dekoration zeigen, während die Häuser­fronten einen festlichen Lichtschmuck tragen. Nach Maßgabe der verfügbaren Mittel ist beabsichtigt, die einzelnen Lichtarrangements der Geschäftsstraßen durch ein großzügiges Lichtsystem von bunten leuchtenden Bändern oder farbigen Lampengirlanden über die ganze Straßenfront miteinander zu verbinden. Lichttioste werden sich auf den belebten Pläzen, Lichttürme auf den Dächern befindet. Presseempfang, Eröffnungsfeier, Sonder ranstaltungen aller Art, eine Schaufensterbeleuchtung und Lichtreflamewettbewerb unter Be teiligung des Publifums, find im Programm vorgesehen. Den Ab. schluß wird ein Lichtball bilden. Wie Oberbürgermeister Böß mitteilte, hat die Stadt für den Wettbewerb einen sehr wertvolle Preis gestiftet. Gleichzeitig gab er bekannt, daß die finanzielle Grundlage für die Durchführung der Berliner  , Saison 1929, für die " Berlin   im Licht" den Auftakt bilden soll, gesichert sei. Zur Durch führung der Vorbereitungsarbeiten wurde ein Ausschuß für Lichtwerbung gebildet, der von Dr. Koppel geleitet wird. An der Spitze des Verkehrs- und Presseausschusses steht Stadtbaurat Adler.

Straßenreinigung und Mieteerhöhung. Zur Dedung der Kosten der von der Stadt auszuführenden Straßenreinigung werden den Hauseigentümern Beiträge auferlegt. Diese können aber von den Hauseigentümern auf die Mieter umgelegt werden. Die Höhe der Beiträge ist vor furzem neu festgesetzt worden und es hat sich dabei eine Erhöhung ergeben. Nach einer Berordnung des preußischen Staatsministeriums muß der Magistrat einen der Höhe der Straßenreinigungsgebühren entsprechenden Prozentsatz der Friedensmiete bestimmen, um den hiernach die gejehliche Miete fich erhöht. Bor der Fest­fehung find nach den Bestimmungen des Reichsmietengesetzes noch Die Festsetzung wird voraussichtlich erst im Mai möglich sein, so daß diefe Mieteerhöhung am 1. Juni in Kraft treten wird. Nach den Berechnungen des Zentralwohnungsamtes dürfte die Erhöhung 1 Prozent der Friedensmiete betragen.

Riesenbetrug mit Kreditbriefen.

46 500 Dollar an einem Tage erbeutet!

Große Betrügereien mit gefälschten Kreditbriefen, wie| angestellten hatten den Eindrud, daß er gtma ciu Schauspieler fie in Europa   wohl zu den Seltenheiten gehören dürften, sein könnte. Interessant ist die Feststellung der holländischen find cinem raffinierten Gauner bei holländischen Bolizeibehörden, daß ein Mann, auf den die Beschreibung paßt. Banten geglückt. schon vorher in der Schweiz   auftauchte und dort ebenfalls mit gefälschten Kreditbriefen erhebliche Beträge ergaumerie. Bisher sind die gewünschten Summen immer in hochwertigen Baluten ausbezahlt worden, in Schweizer Franken  , in holländischen Gulden, in Dollar und zum Teil auch in deutschen   Reichsmart. Da seit dem letzten Beutezug in Rotterdam   wiederum längere Zeit verstrichen ist, dürfte es nicht ausgeschlossen sein, daß der Schwindler es mun einmal in Deutschland   mit seinen Fälschungen versuchen wird. In einem Falle hat sich der Betrüger, nie schon erwähnt, Fowler genannt, in einem anderen legte er sich den Namen Charles Louis Dupon de la Tour bei. Mitteilungen, die zur Ergreifung des Schwindlers dienen fömen, nimmt in Berlin   die Dienststelle D 1 im Polizeipräsidium entgegen.

Am 25. Februar d. 3. erschien bei einer Bant in Utrecht  ein Mann, der einen Kreditbrief der Great National Bank of New York über 10000 Dollar vorlegte, der auf den Namen G. W. Fowler ausgestellt war. Da der Fremde sich mit einem in Triest   erworbenen Paß auf den Namen Fowler ausmies, zögerte man nicht, ihm den Betrag von 5300 Dollar auszuzahlen. Später ergab sich, daß der Vorleger nicht der rechtmäßige Eigentümer des Kreditbriefes gewesen war. Ungefähr 14 Tage später, am 7. und 8. März d. I., holte der Gauner zu einem großen Schlage aus, der ihm über jedes Erwarten gelang. Innerhalb weniger Stunden tauchte - zwischen 10% Uhr vormittags und 2 Uhr nachmittags

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Die veruntreuten Rettungsgelder.

er bei verschiedenen Banten   in Amsterdam  , Haag und Utrecht   auf und behob, wieder mit einem gefälschten Kreditbrief der National City Bank of New York  , nacheinander 8000, 11 500 und 10 000 Dollar. Nirgends hatte man an der Echtheit des Briefes gezweifelt. Die Die Verhandlung gegen den Vorsitzenden und den geringen Zeitunterschiede lassen sich nur so erklären, daß der Be- Kassierer der Rettungsgesellschaft Berliner  trüger sich eines schnellen Autos bedient haben muß, um innerhalb Wassersportvereine" gestaltete sich für den Vorsitzenden fürzester Zeit, noch ehe eine, Bank die andere benachrichtigen Arndt sehr entlastend. Es tonnte ihm nicht widerlegt werden, daß konnte, in den verschiedenen Städten zu sein. Am nächsten Tage, er von den Eingriffen des Kassierers Bergmann in die Vereinskasse dem 8. März, erbeutete er noch bei einer Bank in Rotterdam   zunächst nichts gewußt hatte, und daß er die späteren Sicherungs 17 000 Dollar, so daß ihm in den zwei Tagen nicht weniger als verträge, durch die Bergmann die Pappvorräte seines Geschäftes 46.500 Dollar in die Hände gefallen waren. Man glaubte zunächst, dem Verein übereignete, nur getätigt hatte, um die Forderungen der daß man es hier mit einer mohlorganisierten Bande von Fälschern Rettungsgesellschaft zu sichern. Ein Teil des Schadens ist auch ge= zu tun gehabt hätte, die weiteren Nachforschungen haben aber deckt worden, so daß der Verlust der Rettungsgesellschaft nur noch ergeben, daß es nur ein einziger Mann war, der von 6- bis 7000 m. beträgt. Entsprechend dem Antrage von Rechts­zwei Begleitern gedeckt wurde. Merkwürdig ist die überein- anwalt Walter Bahn kam das Schöffengericht Berlin- Mitte   zu einer stimmende Beschreibung des Betrügers. Ueberall ist den Bank- Freisprechung von Arndt. Dagegen wrude der Raffierer beamten aufgefallen, daß der Mann mit dem Kreditbrief sehr Otto Bergmann wegen fortgesetzter Untreue und wegen Konkurs­start parfümiert und gepudert mar, und daß er stets selbst vergehens zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Berg­gerollte Zigaretten rauchte. Sein Alter schätzt man auf etwa mann erhielt dreijährige Bewährungsfrist, jedoch wurde hieran die 35 Jahre. Sein dunkles Haar war glatt nach hinten gefämmt und Bedingung geknüpft, daß er der Rettungsgesellschaft innerhalb der fein volles dickliches Gesicht sauber rafiert. Die meisten Bant drei Jahre den angerichteten Schaden voll ersetzt.

Polizei. Der Kriminalpolizei räumte der endlich Erbappte einige 30 Fälle ein. So viele sind aber der Kriminalpolizei bisher noch gar nicht gemeldet. Die anderen Betrogenen, die bis jetzt keine Anzeige gemacht haben, werden gebeien, sich bei Kriminalbezirks. fetretär Reumann im Polizeipräsidium zu melden.

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Jahre Zuchthaus für Heiratsschwindel.

die Bertreter von Mieter- und Vermieterorganisationen zu hören. Ein halbes Menschenalter hinter schwedischen Gardinen.

Der Neuköllner RFB. in Auflösung. Der Neuköllner   RFB. ist in den letzten Wochen besonders aktiv geworden, um das weitere Abgleiten seiner Mitglieder zu den Linken Kommunisten" zu verhindern. Auch der Ueberfall am Sonntag auf Reichsbanner und Stahlhelm ist darauf zurückzu­führen, daß die Leitung nicht vor Erzesse warnt. Der Neu­föllner RFB.   hat mit inneren Streitigkeiten fehr zu kämpfen. Vor Wochen hat sich der Bund gespalten. Die Linten Kommu­nisten haben einen eigenen Frontkämpferbund, den Sturm bogel", gegründet. Durch diese Gründung hat der RFB. die Hälfte seiner Mitglieder verloren. Auch die Schalmeienkapelle hat fich zum größten Teil vom RFB. abgespalten und einen Arbeiter= Schalmeien chor gegründet, der in enger Verbindung mit den ,, Linten Kommunisten" steht. Selbst bei den größten Beran­stattungen ist der RFB. nie mit über 250 Mann angetreten.

Vielleicht brauchen die Kommunisten gerade ein Verbot, um den Zerfall des RFB. zu verschleiern?

Das verunglückte Polizeiauto.

Das Unglüd am händelplay in Lichterfelde- West, über das wir gestern abend berichteten, mar gestern der Gegenstand einer Untersuchung durch mehrere Sachverständige. Nach dem bis­herigen Ergebnis der Untersuchung löfte sich beim Ausweichen

vor der plöglich von links auftauchenden Autodroschke die Felge des rechten Hinterrads. Der Wagen flog dadurch nach rechts auf den Bürgersteig, schleuderte dabei gegen einen Gastande

laber und stürzte um. Die verlegten sie ben Beamten der Schußpolizei, Inspektion Stegliz  , wurden im Laufe des Nachmit tags vom Lichterfelder   Krankenhaus in das Staatstranten= haus in der Scharnhorststraße gebracht. Zwei der Verunglückten liegen schwer damieder, doch besteht glücklicherweise teine Lebens­gefahr.

Autoomnibus Grünan- Bohnsdorf.

Durch Verhandlungen des Bezirksamtes Köpenick und des Ber­fehrsamtes der Stadt Berlin   mit der Aboag ist nunmehr die Ein­richtung einer Omnibuslinie von Grünau   nach Bohnsdorf  erreicht worden. Die Eröffnung wird in einiger Zeit erfolgen, wenn die für die Unterbringung der Wagen notwendigen Räumlich­feiten ausgebaut sind. Mit diesen Arbeiten in der hierfür vor gesehenen großen Halle des ehemaligen Gaswerts in Berlin­Köpenick ist begonnen. Die Linie wird wie folgt eingerichtet werden: 1. Bahnhof Grünau   bis zur Kirke in Bohnsdorf  , 2. Bahnhof Grünau   durch die Schulzendorfer bis Ecke Hubertusstraße. Diese Strecken werden wechselseitig voraussichtlich halbstünd­lich, nach Bedarf aber auch in fürzeren Zwischenräumen, befahren. Die Bekanntgabe des genauen Termins der Inbetriebnahme der neuen Strede wird zur gegebenen Zeit erfolgen. Den Sepp" hat's erwischt.

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Einen lohnenden Lebensmittelschwindel betrieb feit längerer Zeit, wie mitgeteilt, ein 34 Jahre alter Josef Kiendl. Gestern machte er einmal einen Ausflug nach Friedrichs­ hagen   und verband ihn gleich wieder mit einem Geschäft". Die Frau eines Reeders, die er in Hahns Mühle bei Friedrichshagen  aufsuchte, ging auf sein Angebot billiger Lebensmittel, die er aus Bayern   mitgebracht haben wollte, gern ein. Sie fuhr mit Sepp" nach Berlin   und er führte sie nach der Vordstraße, wo die Sachen lagern sollten. Unterwegs im Borortzug ließ er fich den Kaufpreis geben. Die Frau paßte aber in der Nordstraße auf, als er allein in ein Haus ging, um die Wage zu holen", sah gerade noch, daß er es burd) einen ameiten Ausgang gleich wieder verließ und machte einen Chauffeur auf ihn aufmertfam, ber mit feinem Auto in ber nähe hielt. Dieler verfolgte ben Schminbler, holte ihn nach turzer Jago ein, nahm ihn felt und übergab ihn ber

Das Schicksal ereilte ihn doch wieder, den unvergleichlichen Heiratsschwindler, der es Jahre hindurch verstanden hatte, ältere alleinstehende Frauen um ihre Ersparnisse und legten Habseligkeiten zu bringen.

Wieder sechs Opfer einer Grube. Angeblich verbotswidriges Fahren auf dem Bremsgeftell.

Schaftlach, 25. April 1

Auf der Grube Marienstein bei Schaftlach   in Ober­ bayern   ereignete sich durch das verbotswidrige Fahren auf dem Geftell eines Bremsberges heute mittag beim Schichtwechsel ein schweres Unglück, das sechs Bergarbeitern den Tod brachte und einen weiteren schwer verlehte. Die betreffenden Ar­beiter fuhren mit dem Bremsgestell von der driften zur zweiten Sohie herauf. Das Seil riß furz unter der zweiten Sohle und das feillofe Gestell riß die sieben auf dem Brems­gestell fahrenden Bergarbeiter etwa 80 meter in die Tiefe. Die Untersuchung ist im Gange.

Hamborn  , 25. April.

Der Maler Waldemar Koppi betrieb das lichtscheue Gewerbe eines gewerbsmäßigen Heiratsschwindlers schon seit langen Jahren und einen beträchtlichen Teil seines Lebens hatte er bereits in Zuchthäusern und Gefängnissen zugebracht. Sein Strafregister weist nicht weniger als 20 Borstrafen auf. Auf der Straße, bei Dampferpartien und in Konzertlokalen knüpfte er die Bekannt schaft mit seinen Opfern an. Bald war er verlobt und blieb auch gleich als Gast in der Wohnung. Bei passender Gelegenheit schickte er seine ,, Braut" mit einer Quittung zu seinem angeblichen Arbeit geber, um Gehalt einzufassieren. Die Adresse war unauffindbar und die in den April geschickte Frau mußte bei ihrer Heimkehr zubehörde haben eine Untersuchung eingeleitet. ihrem Schrecken entdecken, daß die Schränke und Kästen erbrochen, und daß alles, was an Schmucksachen und wegzuschaffenden Gegen ständen Wert hatte, verschwunden war. Auch der Bräutigam" ließ sich nicht wieder sehen. Schon turz vor Ostern mar Koppi wegen einer Reihe von Fällen dieser Art abgeurteilt worden.

Eine örtliche Schlagwetteregplofion ereignete fich heute vormittag aus noch unbekannter Ursache auf Schacht II der Beche Neumühl, in der fünften Sohle. Bier Personen, ein Förderaufseher, ein Lokomotivführer und zwei Hauer, erlitten mehr oder minder schwere Brandwunden. Sie wurden sofort in das Krantenhaus gebracht, es scheint bei einem der Ber letzten Lebensgefahr vorzuliegen. Der Betrieb unter Tage erleidet durch den Unfall feine Unterbrechung. Vertreter der Berg­

Gestern wurde gegen ihn noch eine Nachtragsklage verhandelt,

Banditenüberfall auf Lohnbureau.

Das Pech der Räuber.

Barmen, 25. April

Bier maskierte Räuber drangen heute nachmittag in das Cohn­bureau der Firma Hoelten- Seide in Ritters­

in der zwei Bräute" als Zeuginnen auftraten. Das Schöffen­gericht Mitte erkannte gegen Koppi auf eine Gesamtstrafe von 3 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus, 10 Jahren Ehr- hausen ein, hielten die dort mit dem Einlegen der Lohnbeträge verfuft und Stellung unter Polizeiaufsicht.

Selbstmord des Schupomörders.

Wie aus Greifswald   telegraphisch   berichtet wird, wurde dort der flüchtige Willy Kron, der, wie im Abendblatt mitgeteilt, auf dem Bahnhof Wolgast   den Polizeiwachtmeister Pioth er fcho B, von Polizeibeamten auf der Straße erfarnt. Er versuchte Fluchtweg versperrt war. Als der Verbrecher sich gestellt sah, griff zu entkommen, die Beamten kreisten ihn aber so ein, daß jeder er nach der Pistole und schoß sich selbst eine Kugel in den Kopf. Er war auf der Stelle tot.

Funkwinkel.

Bon den ersten vier Abenden dieser Woche brachten drei Orchestermujit. Musikalisch war freilich gegen den Opern­a bend des Funkorchesters, unter Bruno Seidler- Winklers Leitung, nichts einzuwenden. Prächtig ist, wie dieser Dirigent, der anfangs eine besondere Vorliebe für großes, etwas verschwommenes Bathos zeigte, sich jetzt in die durchsichtig klare Linienführung Gluckscher und Mozartscher Musit hineinfindet, wie er auch der Hugo Wolf­schen Romantik gerecht zu werden weiß. Die Vorträge des Tages waren nicht besonders ergiebig. Dr. Karl Würzburgers anmutige Plaudereien über die moderne Frau bringen zwar nicht allzu viele originelle Erkenntnisse, wissen aber immerhin geschickt auf den Sinn und Zusammenhang mancher Erscheinung in der modernen Lebens führung hinzuweisen. Dr. Frizz Klatt sprach über ,, Die Welt­anschauung der jungen Generation". Eine Weltanschauung, die es, wenn man den Extrakt aus dem Vortrag des Redners ziehen wollte, eigentlich überhaupt nicht gibt. Denn die Weltanschauung der heuti­gen Jugend deckt sich danach im Grunde durchaus mit der heute gültigen der alten Generation. Dr. Klatt betonte, daß der letzten Generation der revolutionäre Ueberschwang der Jugend fehle, meil fie infolge des Krieges allzu früh in allzu reichem Maße schranken­lose Freiheit und Selbständigkeit fennen lernte, und nun begriff, baß nur durch unegoistische Einordnung in die Gesamtheit Aufbau und Fortentwicklung möglich ist. So richtig diese Feststellungen sind, so erfaßte der Bortragende damit doch eigentlich mur bie negative Seite der Weltanschauung der jungen Generation; thre pofitive, die fraglos den Reim eigenen, neuen Lebens in fich birgt, mußte er leider nicht beutlich zu zeigen. Tes.

in Cohntüten beschäftigten vier weiblichen Angestellten durch vor­gehaltene Revolver in Schach   und entflohen mit 44 000 Mark Beufe. Einen Teil des Geldes verloren die Räuber auf der Flucht, einen anderen Teil fand man später in einem beläuft sich auf etwa 10000 m. Trohdem die Berfolgung der

et sted in einem Steinbruch. Der noch fehlende Betrag Räuber fofort aufgenommen wurde, konnte man ihrer nicht hab­haft werden.

Kündigung ohne Angabe von Gründen.

Ein faufmännischer Angestellter war zunächst auf eine bestimmte Zeit zur Probe eingestellt. Die feste Anstellung sollte stillschweigend erfolgen, falls der Probevertrag nicht innerhalb einer bestimmten Frist von der einen oder anderen Seite aufgekündigt würde. Innerhalb der vorgesehenen Zeit gab der Arbeitgeber die Er. tlärung ab, daß er das Probeverhältnis als beendet betrachte, ohne nähere Gründe für die Auflösung des Vertragsverhältnisses anzugeben. Der Arbeitnehmer war mit dieser Form der Kündigung nicht einverstanden. Er rief das Arbeitsgericht an. Dieses stellte sich auf den Standpunkt, daß der Einwand des Klägers, in der Kündigung fehle die Angabe von Gründen und diese sei daher ungültig, unbeachtlich sei, da Gründe nach dem Bertage nicht an gegeben zu werden brauchten. Der Klageantrag, der auf Fest stellung der Rechtsunwirksamkeit der Kündigung gerichtet und nach $ 256 3PO. an sich zulässig war, wurde als unbegründet abgewiesen.

Studentengenoffen fuchen Zimmer! Eine Anzahl Mitglied der der Vereinigung sozialdemokratischer Stu dierender suchen die Sommermonate über möblierte Zimmer in Berlin  . Angebote sind möglichst schnell zu richten an J. Jakobowig, Dietverlag, Lindenstraße 3.

Der Kreisverein Wilmersdorf des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold ber anstaltet am Freitag, dem 27. April, im Spichernjaal( am Nürnberger Platz) um 8 Uhr abends, eine große republikanische Kundgebung, zu der alle Gesinnungsfreunde eingeladen sind. Bürgermeister Mielik, Lebrer Niffla und Chefredatteur Ruschte werden zu dem Thema Gegen die Re altion, für die Republik  " sprechen.

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Die Kaffen und Bureaus der Bank der Arbeiter, Angestellten und Bes amten A.- 6. find am 1. Mai geschlossen.

Die Deutsche Gartenbau Gesellschaft veranstaltet unter dem Brofelforat des Herrn Oberbürgermeister Bög   vom 5. bis 13. Mai 1928 in ben Räumen des Berliner   Konzerthauses Clou, Mauerstrake, eine Frühjahrs. ausstellung. Frühling im@lou. Diese Frühlingsschau wird neben Frühlingsbhimen auch Steingärten, insbesondere Frübobst und früh gemüse umfaffen. Außerdem werben Mufter baltone für die Ballonaus jgmüdung 1928 wertvolle und prattische Anregungen bieten.