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Kampf in der Rheinschiffahrt. Festaufführungen in der Staatsoper
Die Lohnforderungen
Am 1. Mai ift der Lohntarif für das technische Personal der Rheinschiffahrt abgelaufen. Der Arbeitgeberverband fündigte den Lohntarif, jedoch nur für die Heizer, trotzdem ein Tarif mit dem Zentralverband der Maschinisten und Heizer abgeschlossen ist. Der Maschinisten und Heizerverband fündigte hierauf ebenfalls auch für die Maschinisten den Lohntarif. Damit ist die Front des Maschinen- und Kesselpersonals in der Rheinschiffahrt geschlossen.
Der Arbeitgeberverband forderte einen 2ohnabbau von 13 Prozent und setzte Berhandlungen am 23. April an. Der Zentralverband der Maschinisten und Heizer blieb diesen Verhandlungen fern, weil die Forderungen des technischen Personals noch nicht eingereicht waren.
Das gesamte Maschinen- und Kesselpersonal der Rheinschiffahrt ist im Zentralverband der Maschinisten und Heizer bis zu 95 Proist im Zentralverband der Maschinisten und Heizer bis zu 95 Pro zent organisiert. Die gewerkschaftliche Macht und Entschlossenheit des technischen Personals der Rheinschiffahrt ist dem Arbeitgeber verband aus früheren Jahren sehr gut bekannt. Kein Lohnabbau, sondern Lohnerhöhung! Das technische Personal ist bereit, den Kampf aufzunehmen, wenn der Arbeitgeberverband einen Kampf
in der Rheinschiffahrt heraufbeschwört.
Wie uns weiter vom Zentralverband der Maschinisten und Heizer mitgeteilt wird, haben munmehr die Verhandlungen am Sonnabend begonnen und sind auf heute nachmittag vertagt worden. Gestern fanden acht überfüllte Versammlungen des Maschinenpersonals der Rheinschiffahrt statt. Die gesamte Rheinschiffahrt war dadurch stillgelegt. In allen Bersammlungen ist die Haltung der Organisationsleitung gebilligt worden. Man nimmt an, daß die Verhandlungen heute zu Ende gehen. Morgen vormittag wird das Maschinenpersonal zu dem Ergebnis der Verhandlungen Stellung
nehmen.
Arbeitsruhe am 1. Mai.
Das Personal der Konsumgenossenschaft Ber lin und Umgegend begeht den 1. Mai durch Arbeitsruhe; demzufolge bleiben sämtliche fonsumgenossenschaft liche Abgabestellen einschließlich der Waren häuser am 1. Mai geschlossen. Es wird erwartet, daß die Genossenschaftsmitglieder, besonders die Hausfrauen, der Arbeitsruhe im Konjum durch rechtzeitige vorherige Warenentnahme Rechnung tragen.
Das Gaubureau des Reichsbanners SchwarzRot Gold bleibt am 1. Mai geschlossen.
A
Gustav Sabath,
Der Vorsitzende des Ortsausschusses Berlin des ADGB. , Landtagsabgeordneter der Sozialdemokratischen Partei, ein alter Vorkämpfer der Arbeiterbewegung, feiert am 1. Mai seinen 65. Geburtstag.
Der Deutsche Arbeiter- Sängerbund, Gau Berlin, verweist seine Mitglieder nochmals auf die Demonstration am 1. Mai und erwartet stärkste Beteiligung. Die Mitglieder gehen nicht mit ihren Gewerkschaften, sondern treffen sich um 10 Uhr vormittags zu einer furzen Brobe im Baradiesgarten, Alt- Treptow. Die Maitontrollmarten werden für unsere Mitglieder dort ausgegeben.
Groß: Berliner Parteinachrichten.
Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Groß- Berlin: Achtung! Die Maifeier findet im Treptower Bark statt. Es treffen sich
die Gruppen wie folgt: Kreis Mitte: 10 Uhr Heim Landsberger Str. 50. Tier. garten: 9 Uhr Kleiner Tiergarten( Denkmal). Webbing: 9% Uhr Brunnenplag. Prenzlauer Berg : 9% Uhr Danziger Str. 62, Barade 8. Friedrichs hain: 9 Uhr Comeniusplag. Krenzberg: 10% Uhr Grimmpart. Charlotten burg: 9 Uhr Heim Rosinenster. 4. Spandan: 9 Uhr Heim Charlottenburg , Rosinenstr. 4. Wilmersdorf : 9 Uhr Rathaus Wilmersdorf. Schöneberg : 9 Uhr Rathaus Schöneberg . Behlendorf : 8½ Uhr Heim Niemeiſterſtr. 129. Steglig: 8 Uhr Heim Albrechtstraße. Tempelhof : 9 Uhr Heim Neukölln , Reuterplag. Reutölln: 9 Uhr Seim Neukölln, Reuterplag. Treptow: 9 Uhr Seim Elfen straße 3. Lichtenberg: 9 Uhr Heim Rathausstraße( Barade). Beißensee: 9 Uhr Antonplay Pantow: 9 Uhr Niederschönhausen , Friedensplag und Pantow, Marktplay. Reinidendorf: 9 Uhr Jugendheim Lindauer Straße und fahren zum Mariannenplag, wo um 11 Uhr der Abmarsch erfolgt.
Hente, Montag, von 17-19 Uhr findet Sprechstunde in der Geschäfts. Stelle statt.
Am
1. Areis Mitte. Die Helferfigung am Montag, 30. April, fällt aus. 1. Mai treffen sich alle Gruppen um 9% Uhr im Heim Landsberger Str. 50 zut Mai- Borfeier. Wir beteiligen uns an der Maidemonstration von Groß- Berlin und nachmittags an der Feier der Partei im Walhalla . Treffen 15 Uhr vor dem Heim Zehdenider Straße. Wimpel und rote Fahnen mitbringen. Gruppe Artonaplag: Montags Heimabend von 17-19 Uhr im Heim Kirchstraße, Dienstags von 17-19 Uhr Turnen im Heim Ruppinerstraße. Gruppe Ernst Toller : Dienstags, Freitags, Connabends 17% 19% Uhr Gruppenabend im Heim Zehdenider Str. 24, Donnerstags 16 Uhr Baden, Oderberger Straße. Gruppe Karl Liebknecht : Montags 17-19 Uhr Turnen Blumenstr. 77, Donners tags 18-20 Uhr Heimabend, Landsberger Str. 50. Gruppe Bappelplag: Montags und Donnerstags 17-19 Uhr Heimabend, Tiedtstr. 18, Dienstags 17-19 Uhr Turnen, Elisabethstraße.
9. Kreis Bilmersdorf. Treffpunkt zur Maifeier um 9 Uhr am Rathaus Wilmersdorf . Alle Parteigenossen werden gebeten, die Rinder am 1. Mai vom Echulunterricht zu befreien,
20. Areis Reinidendorf. Gruppe Reinidendorf Dit: Wir beteiligen uns mit Jung- und Roten Falten am 1. Mai an der Kundgebung Groß- Berlin. Treffpuntt wie dort angegeben. Wir bitten die Genossen, ihre Rinder vom Schulunterricht zu befreien und uns mitzugeben. Nachmittags nehmen wir mit allen Kindern und Eltern an der Abteilungsmaifeier, die im Schüßenhaus statt. findet, teil. Treffen um 16 Uhr im Jugendheim Lindauer Straße. Wir bitten, etwas Ruchen mitzubringen, Kaffee wird ausgeschenkt.
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Die Wiedereröffnung der Staatsoper Unter den 2in- 1 gemäßeste. Doch was in der Bauberflöte" von ihnen gefordert den wird Gelegenheit eines dreitägigen Opernfestes, mie es dem republikanischen Berlin noch nicht geboten worden ist. Jeden Abend eine Neuinszenierung zwei liegen nun hinter uns, also zur Be sprechung vor. Erster Abend: Festaufführung des preußischen Staatsministeriums:„ Die Zauberflöte ". 3weiter Abend: Festvorstellung des Vereins„ Berliner Presse": Die Meistersinger von Nürnberg ".
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An Ereignishaftigkeit des Anlasses kann der erste Abend nicht überboten werden; im Grade des Gelingens bleibt er hinter dem zweiten weit zurüd. Das hat Gründe, und sie beginnen bei der Führung. Erich Kleiber steht zum Mozart der Bauberflöte, wie sich zeigt, in einem Verhältnis tastender Unsicherheit, seine Tempi sich zeigt, in einem Verhältnis tastender Unsicherheit, seine Tempi- ob richtig" oder" falsch", bleibt außer Diskussion sind noch faum seine Tempi, es ist ein fortwährendes Rücken, ein Suchen mehr als Finden des eigenen Tempos, und alle Beteiligten, oben und unten, werden mählich von der inneren Unruhe ergriffen, die vom Dirigenten ausgeht. Premierennervosität, reichlich erzeugt im ftürzt" werden, sonst würde fein Theater aufgemacht, gesteigert Trubel der Eröffnung jede Eröffnung muß schließlich über Durch unvorhersehbare, doch unvermeidbare Zwischenfälle, zittert in der Luft; Kleiber hat nicht, wie am zweiten Abend Leo Blech , ziehungen, die der Musiker Blech zu Wagner, zur Meistersinger" die unbeirrbare Führerhand, sie zu bannen. Und die inneren BeBartitur unterhält, sind unerschütterlich gefestigt durch Ueberzeugung daß er den Taftstod ergreift, eine Grundlage von Sicherheit und und Erfahrung, man weiß es und spürt es, und das schafft, faum Klarheit. Bon sofortiger Beruhigtheit an diesem Abend, eine Atmosphäre des Vertrauens, in der der Künstler, ungehemmt, dem Werk sein Bestes gibt.
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An der Aufführung der Meistersinger" gemessen, bleibt jene der Bauberflöte", trotz vielem, das gelungen ist, im ganzen unbefriedigend; ein wenig ist das freilich auch in den Werken selbst begründet. Noch immer ist der Stil Wagners. unseren Sängern der
Carl Hauptmann- Feier.
In der Tribüne.
Der 70. Geburtstag des toten Dichters Carl Hauptmann wurde in einer Matinée der Tribüne feierlich begangen. Walter Medauer hielt die Gedenkrede. Er schilderte den Dichter und Menschen Carl Hauptmann als den ewig Rämpfenden, Ringenden, den ewig Gläubigen, ewig Jungen. Carl Hauptmann war seiner ganzen Beranlagung nach Individualist. Er wollte die Menschen zu Persönlichkeiten erziehen, die keinen Zusammenschluß zur ,, Masse" brauchen, weil jeder einzelne aus innerstem Antrieb dem richtigen Ziel zustrebt. Seine Eigenschaften machten den Dichter zu einem Führer und Freund der Jugend, auch als er an Jahren schon ein ,, Alter" war. Sein Glaube an die Erkenntnisfähigkeit der Menschheit ließ ihn während des großen Krieges feine Stimme erheben.
wird mozartisch fingen und zwischendurch Prosa sprechen( nicht mur sprechen, sondern schauspielerisch gestalten), das ist es, was sie am menigsten, oder was die wenigsten unter ihnen können. Immer hin gab es da ein paar sehr erfreuliche Leistungen: an der Spitze und Schützendorf macht mit Schauspielerfönnen aus dem Papadie wahrhaft schön gesungene Pamina der Delia Reinhardt , geno eine luftige, lebendige Figur. Die Staatsoper führt an diesen beiden Abenden eine stattliche Anzahl guter Kräfte ins Treffen; unmöglich, sie alle zu nennen. Doch zwei neue Erscheinungen, beide zum Vorteil des Gesamteindrucks, fallen in den„ Meistersingern " auf. Der junge Fritz Wolff , in Bayreuth geschult, als Walter Stolzing; ein Tenor, der erlebt und just das hat, wofür wir nur das Wort„ Poesie" haben. Wie er im dritten Att die Traum. erzählung als„ Preislied" eine beliebte Nummer für den Sän ger von innen her gestaltet, zart, scheu, verträumt im Ausdruc und im Ton, das ist ungewöhnlich und weckt ungewöhnliche Hoff nungen. Und Carl Jöfen, als David nun an seinem Platz, gibt mit seiner blühenden Stimme dem Klangbild eine Note jugendlicher Frische, für die wir dankbar find.
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Bauberflöte" Aravantinos neue Bühnenbilder geschaffen. Neu, Für die Meistersinger " hat Bernhard Bantot, für die mit gutem Geschmack, wirkungsvoll ausgeführt. Für die„ Meisterflöte" wäre ein Stilproblem zu lösen gewesen; der Versuch ist- finger" war nichts anderes als Aufgabe gegeben. In der Zaubernicht verfehlt, denn er ist nicht gewagt worden; eine versäumte Apparat des neuen Bühnenhauses Gelegenheit, zu zeigen, was er Gelegenheit. Und fast nur in der Bauberflöte" hatte der technische leiften tann: an Schnelligkeit und Pünktlichkeit. Er hat es nicht gezeigt, und sein langjames Tempo hat den Verlauf der Aufführung, als lähmende Kraft, wesentlich beeinträchtigt. Das ist fein Borwurf, der den Spielleiter Franz Ludwig hörth trifft. Solch ein Apparat will ausprobiert und eingespielt sein; das ist nicht eine Sache von wenigen Probetagen. Aber es wäre wohl besser gewesen, nicht mit der Bauberflöte" anzufangen. Klaus Pringsheim .
Die diesjährigen Nobelpreise.
Nach dem soeben bekanntgegebenen Bericht der Nobelstiftung in Stockholm werden die Beträge der in diesem Jahre zur Ver. teilung gelangenden Nobelpreise je 156 939 schwedische Kronen ( 1 schwedische Krone= 1,12 Mark) betragen. Das Gesamtkapital der Stiftung beträgt jetzt rund 47 Millionen Mark, wovon rund 35 Millionen Mark den ursprünglichen Fonds darstellen. Steuern und Verwaltungskosten verschlingen alljährlich 1 200 000 m. Die Preise gelangen bekanntlich am 10. Dezember, dem Todestage des Stifters Alfred Nobel ( gestorben 1896) zur Berteilung. lleber den Friedenspreis wird gemäß der Verfügung des Stifters vom norwegischen Storthing befchloffen.
Im Jahre 1916 richtete er an den Bund der Gelehrten und Künstler Funkverfuchsstelle an der Musikhochschule
einen Brief, in dem er zur brüderlichen Gemeinschaft aller schöpferischen Künstler aufrief.
Nach dieser Einführungsrede murde das Wesen des toten Dichters aus seinem Bert lebendig. Aus der großen Rebe an die deutschen Studenten, die der Dichter selber nicht mehr halten konnte, sondern die erst bei seiner Totenfeier an der Berliner Universität verlesen wurde, sprach Lothar Müthel den Appell an die Jugend, geistige Persönlichkeiten zu werden. Gläubige und fünstlerisch ausgezeichnete Interpreten der Dichtungen Carl Hauptmanns waren Fränze Roloff und Gad Shelaso.,
Erich Mühsams„ Judas ". Die Piscator Bühne feiert den Fünfzigjährigen. tipe als der Dichter. Die Arrangeure des verunglückten Streifs in Der Zuschauer betrachtet diese Menschen aus anderer BerspekDer Zuschauer betrachtet diese Menschen aus anderer Berspet. den legten Januartagen 1918, die Mühsam als die heroischen, temperamentvollen und von der Idee besessenen Menschen hinstellt, erscheinen uns heute als weltfremd und schwach. Sie glauben sich zu großer Tat berufen, leider, fehlen ihnen ein paar Gehirnwindungen, um die Ideen in die Tat umzusehen. Es sind Romantiker, und aus dieser romantischen Einstellung heraus erklärt sich auch der Verrat des einen, der einen Gesinnungsgenossen verhaften läßt, um durch diese Verhaftung die Maffen aufzureizen. Trotzdem ist ein gutes, sehr bühnenwirksames Theaterstück entstanden. Mühsam zeigt sich besonders bei der Charakteristik der Nebenfiguren als Menschenge= stalter. Leider sind gerade diese Nebenfiguren bei der Aufführung in der Piscator Bühne fast gar nicht herausgearbeitet. Ausgezeichnet Ernst Busch , sehr gebändigt im Affekt, mit der Begabung, in ganz furzen Zügen einen Menschen zu umreißen.
Der neue Kosmos.
Ergebnisse jüngster Weltraumforschung.
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Prof. Robert Henseling , der fünftige Blanetariumleiter. hielt für die Künstlergemeinschaft Borza" in der Kuppelhalle des Planetariums am 300 einen Vortrag über„ Die Ergebnisse der jüng sten Weltraumforschung". Er zeigte, daß wir ein Recht haben, heute von einem ,, neuen Kosmos" zu reden. Die großen Umwälzungen, die die Erkenntnisse eines Kopernikus brachten, waren mur ein Anfang. Damals wurde der Glaube zerstört, daß unsere Erde der Mittelpunkt alles Geschehens sei und mit wissenschaftlicher Begründung die Sonne an ihre Stelle gefeßt. Heute wissen wir, daß auch unsere Sonne tein Mittelpunkt ist, sondern nur ein Figstern unter unzähl. bar vielen. Je vollkommener unsere Fernrohre und unsere Mittel zur Himmelsphotographie werden, desto mehr dieser Firsterne er
fennen wir.
Aber sie liegen in unfaßbarer Ferne. Die nächsten Firsterne der Milchstraße haben einen Abstand von 100 000 Lichtjahren. Andere Maßstäbe als Lichtjahre, d. h. die Zeit, die ein Lichte
Borträge, Vereine und Versammlungen. rahl in einem Jahre zurücklegt, find hier nicht mehr anwendbar.
Wahlen".
Reichsbanner„ Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin G. 14. Sebaftianftr. 37/38. Sot 2. St. Sente, Montag, 30. April. Mitte, Jungkameraden: 20 Uhr Jugendheim Tiedftr. 18, Fortfegung der Debatte Jungbanner und Erscheinen Pflicht. Weltere Rameraben als Gäfte willtommen. Göneberg- Friedenau : 18% Uhr Antreten Rudolf- Wilde- Plaz zum Schutz der Jugenddemonstration. Reutölln Bris, 3. Kameradschaft, Bug Ebert: 20 Uhr geselliges Beisammenfein mit Angehörigen bei Rudolph, Sermannstr. 156, Reinidendorf- Beft: 19 Uhr Antrefen zum Fadelzug im Kamerabschaftslotal. Abmarsch 20 Uhr Boltshaus. Dienstag, 1. Mai. Tiergarten: Tambourtorps 8 Uhr bei Sriper, Flensburger Str.& Friebrichshain: Sambour und Bertorps 9% Uhr Baltemplas.
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Als das Licht jener Sterne, das mir heute erblicken, von ihnen ausgesandt wurde, befand sich unsere Erde noch in ihren Uranfängen. Es gibt aber Sterne und wir erkennen sie in unseren Fern rohren im Rebel der Milchstraße und können sie photographieren die Millionen Lichtjahre von uns entfernt sind. Diese Sonnen" haben die vielfache Größe und Leuchtkraft unserer Sonne. Nach neuesten Aufnahmen mit den größten amerikanischen Instrumenten wurden Lichtbilder vorgeführt, die einen Blick in diese Wunder des Sz Weltenraums gestatteten.
An der Staatlichen Akademischen Hochschule für Mufit in Berlin- Charlottenburg wird eine Funkversuchsstelle eingerichtet, diet sich mit den mannigfachen phonetischen, akustischen und künstlerischen Problemen musikalischer Uebertragung durch den Rundfunk beschäftigen soll. Die Funkversuchsstelle wird am 3. Mai eröffnet
werden.
Gerichtsverhandlung in Versen.
Der Held einer eigenartigen Gerichtsverhandlung war der Pariser Dichter Dutell, ein ruhiger und bescheidener Mann, der aber eines Tages durch riesige Platate, die er an den Fenstern seiner Wohnung heraushängte, seinen Hauswirt auf das schwerste beleidite. Als er sich darauf wegen Beleidigung vor Gericht verantworten fchen Welt" erzählt, eine längere Dichtung vor, in der er sich mit mußte, las er dem erstaunten Richter, wie Effad- Ben in der„ Literari auf ihn aufmerksam und lobte seine poetische Begabung. Der Ver hinreißendem Schwung verteidigte. Die Pariser Kritik wurde dadurch beibiger des Hausbefizers aber wollte nicht zurücstehen, sondern bat Berfen, die erstaunlich gut waren. Der Richter dankte zum Schluß um Bertagung und widerlegte dann den Angeklagten ebenfalls in reitet", und verurteilte Dutell zu 300 Frant Strafe, die der Dichter beiden Parteien für die künstlerische Freude", die man ihm be= zumal er durch den Prozeß ein bekannter Pret geworden war. aus dem Honorar für seine Verteidigungsdichtung gern bezahlte,
Heinrich Federer , der Schweizer Dichter ist an den Folgen einer Blinddarmentzündung im Alter von 61 Jahren gestorben. Er war eine Zeitlang katholischer Pfarrer und lebte seit 1904 als Schriftsteller in Zürich . Seine befanntesten Werte sind die Lachweiler Geschichten", der Roman Bapst und Kaiser im Dorf" und eine Schrift über Franz von Affifi.
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Wieviel eingeschriebene Faschisten gibt es? Das offizielle Merkblatt, das die faschistische Partei in Rom anläßlich der Feier des Tages der Arbeit" veröffentlicht, teilt zum erstenmal die amtlichen Zahlen der eingeschriebenen Mitglieder der Partei mit. Da nach beträgt die Gesamtzahl 2,2 Millionen Männer, Frauen und Rinder, was gegen das legte Jahr eine Steigerung von rund 850 000 Röpfen bedeutet. In dieser Ziffer sind indeffen die Mitglieder der Miliz nicht einbegriffen, deren Zahl 350 000 beträgt. Die Gesamtzahl aller Italiener vom fünften Jahre aufwärts, die in die Listen der Faschisten eingetragen sind, beträgt demzufolge fünf Prozent der Gesamtbevölkerung Italiens .
Ueber Eindrücke von einer Rußlandreise berichtet Paul Eggers, Breslau , in einem zweiten Lichtbildervortrag. Das ruifische Theater und wir". Die Veranstaltung findet auf Veranlassung der Boltsbühne, heute, 20 Ubr, im Bürgerjaal des Berliner Rathauses statt. Einlaßtarten 60 Pfennig.
Jm Theater am Schiffbauerdamm findet am Sonntag, dem 6. Mai vormittags 11%, Uhr, eine einmalige Aufführung von Otto Boffs Schneestur m" in der Darstellung von jungen Schauspielern und Eleven der Boltsbühne statt. Regie: Dr. Friedrich Hellmund.
in der Bremierenbelegung am Sonnabend, 5. Mai abends 23%, Uhr im Als legte Schauspieler- Nachtvorstellung in diefer Saison geht, Broadway" som obienhaus zu Gunsten der Wohlfahrtstassen der Bühnengenoffenfchaft in Szene. Starten sind im Bureau des Bezirksverbandes, Keithstr. 11, 3immer 10 gegen Ausweis zu haben.
Gandhi und Tagur fommen nach Europa . Nach einer Meldung aus Santiniketan in der Provinz Calcutta wird bestätigt, daß Rabindranath Lagur und Mahatma Gandhi beabsichtigen, im Spätsommer dieses Jahres England und auch einigen anderen europäischen Ländern einen Besuch abzustatten.