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DieItalia  " vor dem Start. Die Vorbereitungen der letzten Nacht. Slolp, 2. Mai. General Nobile hotte die feste Absicht, in der Nacht vom Diens- taq zum Mittwoch mit derJtalia" zu starten. Gegen 9 Uhr abends wurden die letzten Vorbereitungen getrossen. Ossiziere und Mann- schasten standen fertig ausgerüstet in Pelzkleidung in der Halle, und in das Luftschiff wurden die für den zweitägigen Flug nötigen Lebensmittel und Apparate verstaut. Di«.jtalia" besitzt bekanntlich keine Einrichtung, um der Besatzung während der Fahrt warmes Essen zu bereiten. Deshalb hatte man eine große Anzahl von Thermosflaschen und Thermos- topfen mit Bouillon, Fleischspeisen usw. füllen lassen, um die sech- zehn Flieger während der Fahrt nach Spitzbergen verpflegen zu können. Gegen IllUhr abends trosen jedoch ä u ß« r st schlechte Wettermeldungen ein. Die norwegischen und auch die deutschen   meteorologischen Etationen meldeten überem- stimmend, daß über Spitzbergen   im Augenblick eine zwar kleine, aber sehr starke Depression liege, die mit Hagel- und Schneestürmen verbunden sei. Aus diesem Grunde war es nicht rat- sam, den Flug sofort anzutreten, da dieJtalia" sonst auf der Fahrt über das Nordmeer in die. Ausläufer dieses Tiefdruckgebietes ge- raten mußte. Unter diesen Umständen beschloß General Nobile, der mit seiner Besatzung bis gegen VA Uhr nachts in der Luftschiffhall? wartete, den Flug zu verschieben. Die Hallentore wurden wieder geschlossen und dieJtalia"-Besatzung begab sich in die Stadt zurück.» Heute morgen begab sich General Nobile in Begleitung des italienischen Botschafters, Graf Aldrovandi, der gestern spät abends von Berlin   aus in Stolp   eingetroffen ist, wiederum nach dem Flug- frfd Seddin. Die Wettermeldungen, die er heute morgen bereits aus Stockholm   und Lindenberg erhalten hat, bestätigen das oben Gesagte, daß nämlich eine Besserung der Lage im hohen Norden eingetreten ist. General Nobile will deshalb heute abend starten, damit er auf der Fahrt, die er selbst mit etwa 45 bis 50 Stunden Dauer ansetzt, noch bei Licht in Kingsboy eintreffen kann, wo in- zwischen das Hilfsschiff der Expedition, dieCitta di Milano" Anker geworfen haben wird.
Oer empfindsame Ouce.
Mussolini   verbot der Witwe Matteottis, Trauerkeidung zu tragen.
Sein zartbesaitetes Gemüt ist diesem Anblick nicht gewachsen.
Die ,/Vremen"-Nieger in Aew 8ork. Einladung zu einem Ztandfiug durch die Staaten. New Zork, 2. Mai. Die Morgenblätter bringen Schilderungen des Triumph- zuges derB r e m e n"-F l i e g e r, der nicht nur durch den Enthusiasmus der Zurufe der Hunderttausende, sondern auch durch die 1509 Tonnen Papierschnitzel bemerkenswert war, die von Bat- tery bis zum Zentralpark über dieBremen  "-Flieg«r auegestreut wurden. Die Flieger erklärten, daß die Eindrücke des gestrigen Tages alles hinter sich ließen, was sie bereits an Begeisterung bei der ersten Ankunft am Pennsylvaia-Bahnhos erfahren hätten. Bor dem Besuch' im Madison Square Garden  , wo der Box- kämpf Sharkey-Delany stattfand, wohnten die Ozeanslieger in Begleitung des Bürgermeisters Walker, der Konsuln Heuser und Klee und des irischen Handelsvertreters Crawford einer Revue- Vorstellung in den Greenvich Billoge Follies bei. Als di« Flieger erschienen, wurde die Vorstellung unterbrochen und die An- wesenden brachen in Beifall aus. Der Borkamps Sharkey-Delaney ging zum Nachteil Delancys aus. Es war von vornherein klar, daß die Schaustellung darunter zu leiden hatte, daß die Z u s ch a u e r m a s s e v o.1 12 000 Personen offenbar mehr zu dem Zweck gekommen war, die Flieger zu sehen, als wegen des Boxkampfes. Die beiden Kämpfer bestiegen den Ring beinahe unbemerkt, während die drei Flieger Hauptmann Köhl, Baron von Hünefeld und Major Fitz- Maurice mit einer Kundgebung empfangen wurden.
lvctterbericht der öfsenklichcn Wetterdienststelle Berlin   und Um- gegend.(Nachdr. verb.s Leiter bei östlichen Winden, geringer T«m- peraturrückgang. Für Deutschland  : Im Südwesten zeitweijc noch stqrker bewölkt, im Norden geringe Temperaturrückgänge,
Oer Rosenkavalier. Staatsoper Unter den Linden. Dritter Festabend der S t a a t s o p c r zur Feier ihrer Wieder- eröffnung: zugleich krönender Abschluß und, ein wenig auch, Wiedergutmachung der R i ch a r d- S t r a u ß- Woche:Der R o s e n k a v a l i c r". Neu inszeniert? und unter Leitung des Kom- poniften. Dessen Lebenswerk, einstweil«« gipfelnd in den Opern von Salome" bisAriadne  ", steht nicht zur Diskussion? nicht mehr hin- sichtlich seiner Geltung und seines bleibenden Wertes. Wie jene, besteht dieser heute als unanfechtbare Tatsache. Auch um den Rosenkavalier  " hat es, als er neu war, viel Streit gegeben. Es war die Blütezeit der Walzeroperett« damals? den Walzer, so, wie es hier geschieht, als tonangebenden Faktor in die Oper einzu- lassen, schien ein operettenmäßig-anrüchiges Beginnen, eines seriösen" Musikers nicht würdig. War es aus Gerissenheit, Spür- näsigkeit, Koi?junkturtüchtigkcit geschehen, wie sie heute der pfiffige Jonny"-Komponist bewährt? Es war, ganz im Gegenteil, Kühn- heit, unbeküinmcrt« Selbstsicherheit, nicht Sichanpassen an, sondern Hinwegsehen über den Tag, geniehafter Instinkt für die Dauer des geschaffenen Werkes und die Flüchtigkeit der Stunde, zu der es ent- stand. DerRosenkavalier" hat die Walzerepidemie überlebt.(Der aufspielende Jonny wird von den Ausläufern der Jazzmode, deren schwaches Produkt er ist, überlebt werden.) Doch gerade der wienerifch-wiegende Drciviertcltakt-Rhythmus, als Lebenselement der Musik, für die denn Hugo von Hofmannsthal   diese Ko- mödi« in drei Akten geschrieben hat, schafft die dem Werk eigen- tümliche Atmosphäre, die vielleicht seinen bleibendsten gewisser­maßen seinen, des Werkes, persönlichsten Wert ausmacht. Diese Atmosphäre ist nicht eben Maria-Theresianisches Wien, wie sichs der Kunsthistoriker vorstellt. Aber wie ein lebendiges Beispiel aus dem Wien   der Kunstgeschichte ist auf der Bühne nach Alfred Rollers Entwurf der Prunksaal geworden, in dem der zweite Akt spielt? so stilecht, daß der Rahmen sozusagen die gesungene Opernhandlung sprengt, die er umschließt: und anscheinend so �cht (nämlich Echtheit vortäuschend) im Material, in dem er ausgeführt ist, als wären es Zeiten höchsten Ausstattungsprunks, denen wir hier entgegengesührt werden sollen. Diese Dekoration also ist neu? so neu, daß sie für den Abend noch kaum fertig geworden. Die Ein- studierung ist es, glücklicherweise? Georg S z e l l, der die späteren Ausführunzen dirigieren soll, hat sie geleitet. DiePremiere" aber dirigiert Richard Strauß  ? unerreichbar, was er am Pult wie man erzählt, ohne jede Probe aus seiner Musik macht und aus dcnen, die sie spielen. Ausgezeichnet die Besetzung: Delia Rein- Hardt, Barbara K e m p, Marion C l a i r e in den weiblichen Hauptrollen? das Terzett wird, in der fünften Stunde, ein Höhepunkt des überlangen Abends. Daneben als Ochs auf Lerchenau, aushilfc- weif«, ein Gast aus Dresden  , Darsteller von Rang: Adolf Schöpf li n? und Scheid!'s Faninal. Unter Hörths Regie verläuft die Aufführung durchaus festlich. Sie sind nun vorüber, diese Tage der festlichen Aufregung, es wird wieder Opernalltag Unter den Linden  . Daß wir Grund hatten, hier Feste zu feiern, wird die Zukunft erweisen müssen. Klaus Pringsheim  .
ShakespearesWas ihr wolli" Voltsbühne. Die Stimme,.mit der Frau Agnes Straub   redet, schmeichelt nicht. Es ist eine helle Stimme, die den Hörer mit Gehorsam und sogar mit Grauen erfüllt. Aus dieser Stimme kann auch die Schärfe schneiden und der Hohn beizen. Das Auge, mit dem Frau Agnes Straub   blickt, ist stechend und spitzig. Es ist ein Auge, das den Bewunderer aufspießt oder ein- saugt. Es ist ein gewaltsames Auge, so blickt Medusa  , nicht Venus. Frau Straub bewegt sich geschmeidig, doch nicht bezaubernd. Sie trägt sich wie eine Heldin, nicht wie eine süße Katze. Der Mann, der sich ihr naht, wird kein Lyriker, sondern ein Riter sein. Kurz, alles in dieser Künstlerin zielt auf Kampf, aus Sieg natürlich. Darum spielt sie das Shakespearesche Fräulein Viola ebenso intelli- gent und angrisfslustig wie das Fräulein Portio, das aus dem glei- chen, südlichen und genußsüchtigem Blute stammt. Sie ineistert ddi Rolle, ohne vollkomen in ihr zu leben. Sie ist trotzdem keine Karne- valsjungfrau italienischer Heiterkeit. Sie ist moderne Larqonne, die sich einen Festtag bereitet und bleibt imer Herrin ihrer selbst, so sehr sie sich auch bemüht, ganz in die Holdheit und in den Schmelz der rosigen Naivität hineinzutauchen. Sie hat als Komikerin die Marie Schwertlein gespielt, und sie war pfiffig und zum Abenteuer be- feuernd. Doch es ist ihr nitch gegeben, blindlings setig zu sein und sich hemmungslos in Empfindsamkeit aufzulösen. Das wünscht aber Shakespeare  . Das Karnevalspiel, in dem ein Mädchen zum Jungen verwan- delt und ein illyrischer Herzog zum begeisterten Gatten dieses Mäd- chenjungen bekehrt wird, findet in der Volksbühne sehr bereit- willige Künstler. Frau B r o d maskiert sich al» liebende Gräfin. ohne daß sie ihr Temperament zu vergewaltigen braucht. Sie ist hübsch und gefühlvoll, und ebenso munter fädelt Steffi Spiro oll die Rüpeleien ein, mit denen die Komödianten auf der Bühne sich ergötzen. Leo R e u ß. ein polternder, ewig rülpsender Junker Tobias, Armin Schweizer   ein verliebter und feiger Dümmling, der vom Parkett laut beklatscht und belacht wird, Viktor S ch w a n e k e, ein eitler Narr, der mit steifen Stutzerbein«» einherstolziert, um von sei» nem blöden Herzen und seiner geilen Aufgeblasenheit die erbau- lichsten Ding« zu berichten. Doch all diese Künstler sind keine Shake- speare-Spieler. Sie gefallen sich in ihrer Rolle, ohne daß aus ihrer Kunst das leichte, aus dem überschüssigen Talent sprühende Feuer emporlodert. Die ganze Vorstellung ist auf einen gemessenen, akade- mischen Fastnachtston gestimmt. Die einzelnen Kräfte werden nichts verderben, sie werden aber auch nicht jene kostbarste Ausgelassenheit entzünden, an die man sich lange nachher noch mit Schmunzeln und Wehmut erinnert. Die Frage nach dem Regisseur der Volksbühne drängt sich auf. Herr Schwanneke kann nicht alles tun. Er ist ein erfahrener Theatermann. Die Technik der Austritte verfehlt er niemals. Aber er kann den Schauspielern nicht viel Originalität inspirieren. Es moussiert nicht in ihm, er legt alles auf die Praxis an. Er gräbt sich nicht in di« Nerven ein, weder im Guten, noch im Bösen. Das Shakespearesche Fastnachtsspiel wurde zur Maifeier gcge- ben. Loslösung vom Allen, Hoffnung und sogar Sturm auf das Neue, Auffrischen, Aufmischen, nicht nur Auftischen. dlax Hochdorf. Die veotsche kruallgemelaschafi zeigt in ihrer neuen»luZiilllung im Berliner   S ch l o h, die am 6., mitlagZ 12 Uhr. eröffnet wird. Sonder- austtellungen Schlessicher Künstler, der Dachauer   Künstlervercinigung und der Neuen Münchener   Künlllergenoisenschast. Außerdem eine Ausstellung von Aquarelle!, Die Ausstellung ist werktags von 97, Sonntag« von 103 Uhr geöffnet. Haas Reimann wird aus Einladung der V o I k S b ü h n c am Montag, dem 7., 20 Uhr, im Bllrgerfaal des Berliner   Rathauses sprechen. Einlaßkarten zum Preise von 1
Rüpelspiel auf der Bühne. Premiere des Moskauer   Lüdifch-Akademifchen Theaters. Das Ensemblespiel von Granowskys Jüdisch- Akademischem Theater ist für uns ein W«»der. Es ver- blüfft den Zuschauer in den ersten Minuten, entzückt ihn in den ersten anderthalb Stunden. Aber dann beginnt man nachzudenken, wozu dieses Wunder eigentlich gut war, welche Substanz es hinter- läßt, Welchen Wert es schuf. Das laut Programmexzentrische Schauspiel: Die Hexe" gibt reichlich zwei Stunden zu solcher Ueberlegung Zeit. Das Stück dauert zwei Stunden zu lange. Das Wunder er- scheint am Ende als bunt« Taschenfpielerei. Granowsky zeigt seine fabelhaften, über alle Kritik erhabenen Schauspieler, die gleichzeitig Tänzer und Akrobaten vollkommenster Qualität sind. Er bietet ein Zusammenspiel, das wie ein tadelloser Mechanismus bis in jede Einzelheit klappt? Bühnenbilder, in denen es in kunstvoll abge- messenem Wirrwarr unterhaltsam durcheinonderkreist. Aber wem es danach verlangt, menschliche Typen oder Charaktere auf der Bühne zu sehen, innere oder wenigstens äußere Handlung zu er- leben, der wird enttäuscht. Granowsky läßt ein« Rüpelfarce mit Exzentriktricks ablausen, die die erstaunlichen artistischen Fähigkeiten seiner Schauspieler in vollem Licht zeigt. Und da alle so sehr gute Schauspieler sind, merkt man trotzdem noch etwas davon. Ein Urteil über diesen Abend? Erfreulichste Augenkunst, aber reichlich viel von derselben Sorte. Das Publikum im Theater des Westens raste, tobte bis zum Schluß. Rußland   ist. ja jetzt jooo modern. lz. Wieder eine Oirnentragödie. Die Heimliche" im Reuen Theater am Zoo. Die Heimliche", ein Sittendrama von A n n i e von Brabenetz, das am Reuen Theater am Zoo seine Erst- ausführung erlebt hat, beschäftigt stch mit der Tragik eines trieb- haften Weibchens, das aus Genußsucht und aus Rot zur Dirne ge- worden ist Der Stoff ist nicht mehr aktuell. Seit einigen Monaten ist die Sittenpolizei Gott sei dank abgeschafft und durch menschlichere Einrichtungen ersetzt. Dos Drama ist grob gezimmert, z-engt an vielen Stellen von kindlicher Auffassung der Dinge und der Bühnen- technik. Lösung tragischer Konflikte mit dem Revolver ist auch nicht erstklassig« Kunst. Das Spiel ist altmodisch-realistisch, und doch leuchtet aus den drei Akten dichterische Begabung und Gestaltungs- traft. Die Autorin will einer bestimmten Tendenz Geltung ver- schaffen. Sie ist sich aber nicht klar darüber, welcher. Die Sitten- Polizei tritt als Paragraphenmaschine auf, die mit sinnloser Grau- samkeit eine Ehe und zwei Menschenleben zermalmt. Das war für Ann!« von Brabenetz aber offenbar nicht die Hauptsache, ist aber ein dankbarer Stoff. Kriminalpolizei und Strafvollzug kranken immer noch an unsaßlichcr Unmenschlichkeit. Man soll nicht locker lassen, dies Mittelalter zu bekämpfen. Die Hauptrolle gibt Marlis« Ludwig in Berlin nicht sonderlich bekannt. Wie sie von oberflächlichem Uebermut zu dumpfer Verzweiflung hinüberwechselt, wie aus ihrer Hoffnungslosigkeit leise die Lebensfreude wieder aufflackert, das ist vollendete Kunst. Der Kriminalkommissar Max Grünberg   Hut große Mühe, stch über die Klippen eines schlechtgelernten Textes zu retten. Ernst Degner.
Oas russische Theater. Opernstil und Anschauungsunterricht. In Rußland   wird das Theater als eins der wirksamsten Mittel benutzt, um revolutionäre Gesinnung im Volk zu verbreiten. Aber keineswegs der Spielplan aller Theater ist außer am Jahrestag der Revolution so eingestellt. In Moskau   sind zwei Drittel sämtlicher Theater sogenannteakademische", d. h. ihr Stil ist nach durchaus eigenen Gesetzen entwickelt, die den Gnindsatzi'art pour l'art" die Kunst um der Kunst willen verfolgen, lieber den BegriffKunst" läßt sich dabei manchmal auch noch streiten. Paul E g g e r s, der an einem Vortragsabend der Volksbühne im Berliner   Rathaussaal überdas russisch« Theater  " sprach, berichtete, daß Käthe Kollwitz   und er auf einer Rußlandreise fluchtartig eins der bedeutendsten akademischen Theater verließen, weil die opernhafte Aufmachung der dargestellten Elends- fzenen ihnen unerträglich gewesen sei. Die revolutionären Theater wenden sich hauptsächlich an die breiten Volksmassen, also an Menschen, die infolge der schlechten Schuloerhältnisse im zaristischen Rußland   oft noch auf der niedrigsten Bildungsstufe stehen. Ihnen will das Theater durch Anschauungsunterricht zeigen, was gut und schlecht, richtig und falsch für den Bolschewisten ist. Dabei wird nicht nur das ThemaPolitik" beleuchtet, sondern man weist auch auf die wesentlichsten Forderungen der Hygiene hin, behandelt wirk- schastliche und kulturelle Pflichten der einzelnen und der Masse. Damit die Zuschauer sich nicht langweilen, werden zwischendurch Possen getrieben und Akrabatentünste gezeigt. Aehnliche Ziele v«r< folgen auch manche Laienbühnen: andere dagegen bieten sentimental­kitschige Theaterspielerei. *Kuliur und Wildnis." Marmorhaus. Brasilien   ist für den Film gewiß ein dankbares Gebiet: es bietet Kultur und Wildnis in Fülle. Der deutsche Bearbeiter dieses süd­amerikanischen Films(?) ein Programm gibt es nicht Herr von Düngern hat selber früher den Amazonenstrom für den Film er- obert. Rio de Janairo, unvergleichlich in seiner Lage und Anlage, erschließt uns seine Herrlichkeiten. VomZuckerhut", diesem origi- »ellen Berge, aus empfangen wir die besten Einblicke in die Stadt. Sao Paulo   rivalisiert in manchem mit der Hauptstadt. Ein Besuch gilt der Schlangenfarm, in der Sera gegen die Schlangengifte ge- wonnen werden. Das Hauptstück des Films ist aber ein Jagdaus- flug in den Urwald. Leider werden die Tiere nicht liebevoll beob­achtet, wie Beugt Berg es pflegt, sondern regelmäßig von den Hunden gestellt und dann schnell erledigt. Immerhin gibt es auch! dabei vielerlei Interessantes zu schauen. Voran ging gerade zur rechten Zeit, als Seitenstück zu dem deut» schen Amerikaflug, ein L i n d b e r g. F i l m, der seinen Flug nach Europa  , d. h. die Abfahrt und Ankunft, den Empfang in Parts, Brüssel   und New Park und vor ollem feinen Flug durch die Städte der Bereinigten Staaten, Mexikos  , Mittelamerikas   und der Antillen im Bilde zeigt. Di- Heldentat des sympathischen jungen Manne  - wird wieder lebendig, und der Empfang der drei Europäer in New Park wird ganz ähnlich verlaufen sein wie der ihres Bor- gänzers. Der Film ist also ans jern« Art aktuell. r.