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Journaliſten morden eine Frau. Der Vater des Roten Kreuzes.

Ein Genfationsprozeß in Prag .

Zu Henri Dunants 100. Geburtstag, 8. Mai.

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größte Beachtung und wurde die erste Anregung zur Begründung des Roten Kreuzes. Dunant wußte durch sein eifriges Wirken zahlreiche Herrscher und Staaten für seinen Plan zu gewinnen. Troz des Mißtrauens der Soldaten, die hier einen Eingriff in ihr raubes Sandwert fürchteten, gemann der Apostel der Menschlich feit" immer mehr Anhänger. König Johann von Sachsen sagte: Ein Bolf, das sich nicht an diesem menschenfreundlichen Werk be= teiligte, würde von der öffentlichen Meinung Europas in die Acht erklärt werben." Go tam es 1864 zu der Genser Konvention", an der sich) 16 Staaten beteiligten, und bei der die Verwundeten und das Sanitätspersonal friegführender Nationen unter den Schutz und die Unverleglichkeit des Roten Kreuzes gestellt wurden. Dieser erste Sieg eines neuen milderen Geistes bewährte sich zum erstenmal bei dem Krieg von 1866. Der Gedanke wurde dann auch auf die Ma­rinen ausgedehnt und zeigte seine Kraft im Deutsch - Französischen Kriege.

Ein Sensationsprozeß in Brag von weit mehr als lokalem Intereffe. Angeflagt des Mordes sind drei bürgerliche Journalisten Sikorsky, Michalko und Dr. Klepetar. Das Opfer ist die 36jährige Margit Börösmarty. Die tschechoslowakische Deffentlichkeit Das Rote Kreuz, deffen segensreiches Wirken zur Linderung| Hugo schrieb, daß es die Menschlichkeit bewaffne", fand überall ist mit Recht beunruhigt; die Preise erklärt, daß das Verbrechen der Leiden der Menschheit sich in Krieg und Frieden bewährt hat, Fäulniserscheinungen in einer gewissen Schicht bürgerlicher Intel - gehört heute in allen zivilisierten Ländern zu den Einrichtungen, lektuellen bloßlege; gemeint sind natürlich bürgerliche Kreise... die wir uns nicht mehr fortdenten können, die uns als selbstver Im Juli 1926 verschwand die ungarische Amerikanerin Marständlich erscheinen. Die ganze Welt vereinigt sich daher, um dem git Börösmarty. Ihre Mutter erhielt einen Monat später Schöpfer diefes internationalen Bundes der Menschenliebe an seinem einen Brief, der von fremder Hand die Unterschrift Margit trug; 100. Geburtstag den Dant abzustatten. Henri Dunant entstammte die Tochter teilte mit, daß sie nach Amerika zurückkehre. Ein ehe- einer Genfer Patrizierfamilie und widmete sich schon früh menschen. maliger Dienstgeber der Börösmarty schöpfte aber Verdacht und freundlichen und gemeinnüßigen Ideen. Sein Plan war, einen erstattete Anzeige bei der Polizei. Die Spuren führten zu Dr. Kle- großen internationalen Verein zur Linderung des Unglücks aller petar. Man fand bei ihm Vörösmartys Koffer; er habe ihn von Art zu schaffen. Aber durch ein ihn im Innersten aufwühlendes feinem Freund. dem Redakteur Michalto erhalten, sagte er. Man Erlebnis wurde er zunächst darauf hingelenkt, sich mit dem Schick stellte fest, daß der Schwager der Vörösmarty ihre Bekanntschaft sal der Verwundeten im Striege zu beschäftigen. Durch einen Zu mit Michalko vermittelt hatte. Sitorsfy, ein Jahr nach dem Mord fall geriet er, auf einer Geschäftsreise durch Italien begriffen, am verhaftet, mar geständig, gemeinsam mit Michalko und Dr. Klepetar 24. Juni 1859 auf das blutige Schlachtfeld von Solferino , wo bei feine Schwägerin ermordet zu haben. Einbruch der Nacht Tausende und aber Tausende von Verwundeten, ungelabt und unverpflegt unter den Toten lagen. Der junge Menschenfreund widmete sich, im Innersten erschüttert, den Unglück. lichen; in feiner weißen Kleidung weithin sichtbar, war er uner müblich tätig, tränkte die Durstenden, bettete die Unglücklichen und unterstügte die Aerzte. Er wußte auch andere Reisende dazu zu bewegen, an diesem Wert teilzunehmen, und errichtete mit ihrer Hilfe in einer Kirche ein Lazarett für 500 Krante. Als der Sa­mariter von Solferino" lebt Henri Dunant in der Geschichte fort, denn diese Tat wurde zum Ausgangspunkt seines ganzen Wirkens und seiner weltweiten Wirkung. In dem heißen Drange, gegen diese unwürdige und grausame Behandlung der Verwundeten im Kriege etwas zu tun, wendete er sich an den französischen Kom­mandierenden MacMahon und dann an Napoleon III. , der zunächst fiehlt und damit den ersten Schritt zur Neutralisierung des Sani­einmal die Freilassung der gefangenen österreichischen Aerzte be­tätspersonals tut.

Wer die Täter sind.

So fenfationell die Umstände der Tat selbst sind, so erscheint diese vollends ungeheuerlich im Lichte der Persönlichkeit der Täter. Sitorsti, Sohn eines Gerichtsbeamten, hatte Rechtspflege stu­diert; er wurde als Beamter angestellt, geriet aber wegen Betruges mit dem Strafgesetz in Konflikt und betätigte sich eine Zeitlang als Redakteur der Zeitung Na Bravo". Michalto, schon während feiner Gymnasiastenzeit journalistisch tätig, während des Krieges Reserveoffizier und evangelischer Militärgeistlicher, später Ratgeber von Politikern und Redakteur der Narodny Listy", war in Prag reine ganz unbekannte Persönlichkeit. Und schließlich Dr. Klepe tar! Freier Mitarbeiter verschiedener Redaktionen, erreichte er eine gewisse Berühmtheit durch sein Buch: Die Prostituierten, wie fie leben, lieben und sterben". Der Erfolg des Buches mag vielleicht nicht zuletzt gewissen verbrecherischen Instinkten seines Verfaffers selbst zuzuschreiben gewesen sein. Nach der Ermordung der Vörös­marty soll er gesagt haben: Ich habe zwischen einer Bestie und einem Menschen geschwankt. Was bin ich nun? Ein Uebermensch? Dem Menschen genügt oft nur ein Tag, um alles Glück im Leben zu erkennen." Diese Worte legt ihm Sikorsky in den Mund. Wie ging aber das Verbrechen selbst vor sich?

Da ist man allein auf Sitorstys Geständnis angewiesen. Er haite Michalko mit seiner Schwägerin befannt gemacht. Die Absicht jenes war, die wohlhabende ungarische Amerikanerin zu rupfen. Er erzählte ihr von seinen angeblichen Befiztümern, machte sie mit Politikern bekannt und versprach ihr die Ehe. Margit Börösmarty hatte es aber mit der Heirat eilig. Als Michalko sich gegen ihr Drängen nicht mehr zu mehren wußte, veranstaltete er eine Trau­ungskomödie, er lud seine Braut in den Klub May" und ließ sich hier mit ihr von Dr. Klepetar in Gegenwart Sikorskys und seines Bruders trauen".

Eine fingierte Trauung.

Michalko felbft teilte ihr aber einige Zeit darauf mit, daß die Trauung nur fingiert gewesen sei. Nun drang fie auf eine tirchliche Trauung. Da machte Michalto seinen beiden Freunden den Bor­schlag, Börösmarin verschwinden zu laffen. Man fuhr zum Csor basse im Tatragebirge, hier schüttete Dr. Klepetar in einen Becher mit Wasser ein Pulver und als das Gift zu wirken begann, pacte Michalko sein Opfer an der Gurgel und erbroffelte es. Die naďte Leiche wurde an Ort und Stelle verscharrt und mit Schlamm und Steinen bedeckt. Die Schmucksachen nahm Michalko an sich. Der ..Uebermensch" Dr. Klepetar sprach seinen lateinischen Segen, Requiesta in pace!( Ruhe in Frieden). Dann wurden durch Briefe Alibibeweise und Margit Vörösmartys Rückkehr nach Amerika fingiert. Michalko und Dr. Klepetar begaben sich aber mit dem Gelde der Ermordeten auf eine Bergnügungsreise nach Paris .

Michalto bestreitet diese Darstellung Siforstys. Er habe nie von Börösmarty Geld bekommen. Die fingierte Trauung sei megen der Hysterie der Börösmarty nötig geworben. Nicht er, sondern Sikorsky habe sie getötet, und zwar wegen eines Streites, bei dem

Sein Erlebnis legte Dunant in dem ergreifenden Buch Eine Erinnerung an Solferino" nieder, in dem er fordert, daß ein internationales Prinzip aufgestellt und durch einen Bertrag völkerrechtlich geheiligt werde". Das kleine Buch, von dem Victor

Schaljapin als Don Quijote .

Auch während der langen Friedenszeit hat Dunant - unablässig für seine Ideen weiter gearbeitet und besonders für die Friedens­bewegung gewirkt. Er opferte feinen Bestrebungen sein halbes Ber­mögen und verarmte schließlich vollständig. Eine furchtbare Zeit der Not tam über den Greis, der in einem Gemeindefrankenhaus Aufnahme fand. Im Alter von 73 Jahren schrieb ich die schmerz­lichste Seite meiner Erinnerung," erzählte er davon, es war die 3eit, da ich alles verloren hatte und man mich zu Unrecht beschul­digte, ich hätte mich auf Kosten anderer bereichern wollen. Was ich moralisch und materiell gelitten habe, übersteigt jede Beschrei­bung." Von Stuttgart , wo er bei einem Freunde freundliche Auf­nahme fand, ging dann ein Appell an das öffentliche Gewiffen aus, das nicht ohne Erfolg blieb. Die russische Kaiferin Bitme fegte ihm ein Ehrengehalt aus, und als der Nobelpreis zum erstenmal ver­liehen wurde, da war es selbstverständlich, daß der greise Bor­fämpfer der Friedensidee bedacht wurde; er erhielt den Preis zu­fammen mit Frederic Bassy. Dunant hatte sich unterdessen in eine stille Einsiedelei in dem Appenzeller Städtchen Heiden zurückgezogen, mo er seine Memoiren schrieb. Hier ist er im Ottober 1910 gestorben.

Der blaue Vogel."

Theater am Kurfürstendamm .

Hübsche Bilder, mit Geschnad und Sorgfalt gestellt; Gruppen singender Menschen, nur hie und da in tänzerisch- stilisierte Bewegung fich lösend; ein bißchen Humor, ein bißchen mehr Melancholie; tein lauter, schriller, verlegender Ton; feine grobe Undeutigkeit; keine 3weideutigkeit; nichts von Erotit, aber auch nichts von Politit; immer hübsch anständig, immer unaktuell so ist das Russett­tabarett ,, Der blaue Bogel".

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Ist solches Kabarett, der Zeit so fern, heute möglich? Rötig ist es gewiß nicht. Man ist besten Willens, sich entzüden zu lassen wie vor sieben Jahren, als die Sache für Berlin neu und eine Sen. fation feltenste Spielart des Sensationellen: eine stille Sensation war. Es gelingt nicht. Da ist also, wie einst und immer wieder, ihre beste ihnen eigentümlichste Nummer: Spielschachtelchene und fie muß wiederholt werden: die Bühne, ein Schweizer Dorf, die Menschen darin bunt bemalte Puppen, ecig- hölzern in Ton, und Bewegung. Das ist mit viel Liebe gemacht und sehr lustig. Kinder­spielzeug, es ist das einzige Stüd Leben, perfiffliertes Leben den ganzen Abend lang. Denn Spielzeug ist auch alles übrige; nette, niedliche Spielerei; doch nicht alles ist in gleichem Maße gelungen.. Selbstverständlich, das Echt- Russische" herrscht als Note vor; aber diese Ballade vom Zaren Jwan dem Schrecklichen, wie er den Fürsten Michael Repnin totsticht, streift hart an die Grenze des eindeutig Kitschigen. Und Burlati", die Lied der Wolgaschiffer? Prole­tarier, wie aus der russischen Gartenlaube: ihr Singen nicht schleppend", sondern sentimental zerdehnt; das Ganze eingerahmt

jener der Angegriffene gewesen sei. Dr. Klepetar fei überhaupt Der große russische Sänger wurde für einige Gastspiele von füß sordiniertem Geigenspiel.

nicht dabei gewesen. Seine Teilnahme am Mord bestritt auch Dr. Klepetar selbst, bei der Trauung will er nur als Arzt an­wesend gewesen sein. Daß er sich dadurch eines Betruges schuldig mache, habe er nicht gewußt.

Gitorsty behauptet, daß sowohl er als auch Dr. Klepetar sich unter dem fuggeftiven Einfluß Michaltos befunden hätten. Trägt Michalto während der Gerichtsverhandlung eine große Ruhe, ja mitunter auch einen 3ynismus zur Schau, so ist das Verhalten feiner Mitangeflagten nichts weniger als männlich.

Für die Gerichtsverhandlung ist ein Monat vorausgesehen. Etwa 200 3eugen find geladen. Ueber den Verlauf des Brozeffes wird noch zu berichten sein. Die Einblicke, die man in gewiffen, den Angeklagten nabestehenden Literaturkreisen erhalten wird, dürf­

ten nicht uninteressant sein.

Wie ist Deutschland zu retten? Die Deutschnationalen wissen es- fie fönnen es bloß nicht fagen!

Die Deutschnationalen haben als Regierungspartei die Bolitit Stresemanns brav mitgemacht und tragen für sie mit die Berantwortung. Aber meil gerade Wahlzeit ist, be­fämpfen sie sie wieder. Das hat Herrn Stresemann veran­laht, in seinen Wahlreden zu fragen, welcher Art die Außen politik jei, die von den Deutschnationalen empfohlen würde. Worauf Herr v. Freytagh Loringhoven in der ,, Deutschen Zeitung" nun folgende Antwort erteilt:

Herr Dr. Stresemann fordert ben seinen Kritifern, daß sie vor der Deffentlichkeit ein positives außenpolitisches Pro gramm darlegen sollen. Jeder denkende Mensch weiß, daß diese Forderung allenfalls in sehr beschränktem Maße erfüllt werden kann aus dem einfachen Grunde, well Verkündung eines außenpolitischen Programms nur zu, leicht gleichbedeutend ist mit einem Berzicht auf seine Berwirklichung, Wer seine Karten aufbedt, muß damit rechnen, daß seine Trümpfe geschlagen merden. Das ist eine sehr einfache Weisheit, die dem Geschäfts mann nicht weniger als dem Politiker befannt ist und die aus naheliegenden Gründen vor allem auf außenpolitischem Gebiet gilt.

Also, die Deutschnationalen haben einen Plan zur Rettung Deutschlands , aber sie müssen ihn ganz geheim halten, meil sonst nichts daraus wird. Der Plan liegt vermutlich fest verwahrt in einem der vielen Kassenschränke des Geheimrats Hugenberg. Wer, ohne ihn zu fennen, von seiner Richtigkeit überzeugt ist, wähle am 20. Mai deutschnational, Lifte 2.

in der Berliner Staatsoper verpflichtet.

Kriminalgroteste.

Leffingtheater.

Da die Berliner Theaterbesucher, die jetzt vor den Lurushäusern des Schauvergnügens ganz amerifanisch ihre Autos zu Dußenden parten, bas Striminalistische außerordentlich lieben, wird fast an tragödie mit friminalistischer Spige aufgeführt. Die Theater allen Berliner Bühnen irgendeine Gerichtstomöbie oder Schauer­regenten wollen ihr Bolt nicht mehr erziehen, sondern nur noch füttern. Die Kunst geht flöten, d. h. die Schauspieler haben es immer besser gelernt, auch solche Schundstücke so realistisch und selbstverständlich zu spielen, als wenn sie ein wirkliches Stüd Leben burchrasten. Die Stüde werden immer schlechter, die Schauspieler werden immer besser. Das ist eine merkwürdige Erscheinung in Groß- Berlin.

Das Lessing Theater will diese Kriminalfeuche paro­dieren. Sie bedient sich hierzu einer Groteste von Jefferson Far jeon. Das Ganze gibt feinen friminalistischen Sinn, sondern nur einen Blat, der aufregen soll. Man ist am Ende des dritten Attes noch ebenso dumm und jo flug wie am Anfang des ersten. Gezeigt wird, was alles im Hause" Nr. 17" passiert. Revolverschießerei, Bersenkungen, Liebesgeschichten, Knebelungen, Entlarvungen von Detektiven, Bestrafung ungetreuer Liebhaber, ein bißchen Besoffen heit usw. usw. Das geht wirrfälig durcheinander, und es wäre, ob­wohl es ergöglich aufgeputzt ist, unerträglich, wenn nicht Baul Graeß mitspielte. Graeg mimt einen versoffenen, ollen ehrlichen Graeß mitspielte. Graeg mimt einen versoffenen, ollen ehrlichen Seemann, der gar nichts von dem friminalistischen Sput versteht, durch seine Naivität jedoch in die dicsten und bunkelsten Mord. und Diebstahlsabenteuer verwidelt wird und schließlich wie ein deus ex machina als Sieger über die geriffensten Halunten da steht. Graeg fnurrt fich prächtig durch die Kriminalgroteste hin burch. Er hat das scheinbar englische Stüd ganz in feinen Berliner Großschnauzenjargon übertragen und so mit Bointen seiner eigenen Erfindung gespickt, daß es höchft vergnüglich, fuffelig und phan tastisch von dem Urberliner Clown herausstolpert und herausbligt. Solange Graeg die Krimialgroteste vorwärts schiebt, schließen sich die Kinnbaden, die entfeßlich zum Gähnen gezwungen wurden, wieder friedlich. Graek rettet alles, er rebet auch das Gescheuteſte. Das Stüd Nr. 17" lebt durch Graeg allein.

M. H.

Montemezais Oper In der Städtischen Oper findet Freitag die Neueinfludierung von Die Liebe dreier Könige" in Gegenwart bes Komponisten statt.

Die Darbietungen sind nicht frischer, nicht lebensechter geworden in fieben Reisejahren; und auch Jushnys heute allzu routiniert wirkende Conferencier Liebenswürdigkeit fand natürlicheren Wider­hall damals in der Golzstraße als nun in dem steifen Milieu des Kurfürstendamm - Theaters. k. p.

Eine Beltumfegelung im Film.

Mozart- Gaal.

Kapitän Kircheiß fuhr am 2. Jamuar 1925 auf dem Fischfutter

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Hamburg " von Hamburg ab und vollbrachte in zwei Jahren mit nur vier Mann Befagung eine Weltumsegelung. Das ist gewiß eine denkwürdige Tat, obwohl nicht vergessen werden soll, daß sogar ein einzelner Mann im Segelboot den Atlantik durchquert hat. In einem Film der Film ist ja heute der größte Reporter- berichtet der Kapitän, der sein eigener Regisseur und Photograph war, über die Erlebnisse der Fahrt und gibt summarische Bilder aus aller Herren Länder. Bei der Aufführung im Mozart- Saal mürzt er diese Vorführung persönlich mit seemännischem Humor. Die Fahrt ging durch die Biscaya um Gibraltar nach Neapel und Alexandrien , dann durch den Suezkanal nach Indien , den großen Insein über Japan nach Honolulu ( achtwöchige Sturmfahrt!), San Franzisko, Banamafanal, Habana und Miami nach New Yort. Dann erfolgte über den winterlichen Ozean die Rückkehr nach Hamburg . Inzwischen und er benutzt auch jede Gelegenheit, um von einem starken neuen ist Kapitän Riecheiß überall als nationaler held gefeiert worden, Deutschland und Kolonien zu schwärmen. Der Film selbst gibt prächtige Bilder von der See, vom Leben an Bord und vor allem von mancherlei Fischfang( Haifisch, Delphine). Die Bilder von den Häfen sind zum Teil monoton und infolge des Wetters auch nicht immer sehr flat. Außerdem werden mancherlei Sehenswürdig. feiten aus den besuchten Ländern vorgeführt, aber es ist wie bei einer Museumsführung, wie sehen in der kurzen Zeit zuviel. Haften bleibt etwa der Besuch eines japanischen Bultans mit hervorragen. ber Beranschaulichung der Lava, malaische Tänze, entzückende Szenen aus Bali. Reichhaltiger wird dann Hawai mit den Bran dungsreitern und dem Tanz der Hawaimädchen Sedacht. Sehr hübsch find auch die Ansichten aus Miami oder auch die Abenteuer in Hollywood . Von den vielen Empfangsszenen, die nicht viel her geben, hätte gern manches megbleiben fönnen.

T.

Die Bibliothet des Deuffchen Museums in München bedarf noch, wie auf der Sabresversammluna mitgeteilt wurde, 5,3 Millionen für den Biblio thetsneubau. Die neue Bibliothet wird befonders nach der volkswirtschaft lichen Selle hin von großer Bedeutung sein. Jezt schon find über 100000 Banbe, bon denen 76000 Geldhente darstellen, 12000 Pläne und 700 Beit­schriften vorhanden.