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~ Sportund Spiel~

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Fritze will Sportler werden!

Frize ist nun aus der Schule heraus. Es ist klar, daß ein moderner Junge Sportler wird. Da tritt zum ersten Male der ganze Ernst des Lebens" an ihn heran, denn Sportler sein ist schon schwer, Sportler werden noch viel mehr! Wir haben wohl Be rufsberatungsstellen, wo das jungen Menschenfind nach mathemati­schen Berechnungen zu erfahren bekommt, welcher Beruf für ihn der einzig richtige ist, aber wir haben feine gleichartigen Sportbe­ratungsstellen. Dabei gibt es heute bald mehr Sportarten als Be­rufe. Daraus ist zu ersehen, daß selbst in unserer angeblich modernen Zeit oft fehr wichtige Snftitutionen noch fehlen.

Das Nonplusultra aller Sports ift Fußball. Gebt einem Säugling einen Ball. Wenn er nicht Hunger hat und daran tnappert, spielt er sicher Fußball. Und wenn das Baby gerade foufen fann, übt es fchon das Balldribbeln, ohne Trainer und Lehrbuch. Mit vier Jahren hat er schon das Rempeln und Würgen weg und verachtet die Flaschenfinder, die erst das ABC des Fußballs lernen. Wenn er in die Schule tommt, meiß er, was ein Goalkeeper ist, der das Heiligtum wie ein Gralshüter bewacht und Tränen ver­gießt, wenn er lints der ganzen Länge nach hinpurzelt, während rechts der Ball ins Tor faust. Nicht weniger interessant ist die Leichtathletik. Auch hier wird wie beim Fußball beinahe elles mit den Beinen gemacht, was den Kopf endlich zur Ruhe kommen läßt, der in der Schule so böse mit Formeln und brotlofer Kunst vollgestopft wurde. Leichtathletik ist schwerer zu erfernen als Fußball. Der Bubi hat mit einem Jahr bei den Laufübungen große Mühe, nicht weniger die Eltern, wenn sie das erste Training über wachen. Ist der erste Startversuch aber gelungen, dann entwickelt fich bald der Crad", der seine eigenen Bege geht ohne die Alten, der kleine Mann mit der Eigenpersönlichkeit". Es gibt nun Menschen mit langen und furzen Beinen, mit viel und wenig Muskeln, der eine hat eine Bärennatur mit Trägheit und Ausdauer, der anderen ähnelt dem Windhund und dem Blitz aus heiterem Himmel. Deshalb gibt es auch so viel Spezialitäten bei ber

Leichtatheletit. Alle möchten sich von der Krampe" zur Kanone" entwickeln. Lightbody fing als Sprinter und Schnellhase über 100 Meter an und endete als schwerer Mann auf der langen Strecke. Die Riebigen pfeifen auf die ganze Rennerei und trainieren mit Distus, Rugel und Speer. Die ganz Riebigen greifen zur Schwer­athletif. Ein anderer Sport find die Kopfsteher" oder Turner. Neben Kopfstehen wird neuerdings noch rhythmische Gymnastik" gemacht. Das letztere macht besonders den Mädels viel Spaß und den Müttern bis 50 Jahren.

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Ein ganz furioser Sport scheint der Schwimmsport zu sein. Meist sind die Schwimmer Wasserschmerathleten. Aber da fommt mun der Schwede Arne Borg   als Paradorum, ein schmächtiges Kerlchen mit langen Armen, dürren Beinen und großen Händen, der alle die Strafstrozzenden in die Flucht schlägt. Selbst die Dottoren zerbrechen sich den Kopf. Schließlich wird er mit Röntgenstrahlen durchleuchtet, wobei sich herausstellt, daß infolge einer früheren Operation als Kind einige innere Organe verlagert und auf der rechten Bauchseite ein Hohlraum entstanden ist, der sich nun wie eine Art Schwimmblase auswirkt. Da waren alle baff! Und mit dem Weltmeisterschaftstraum war es aus.

in Hannover   fertigten sie 10: 0 ab, und am Dienstag mußte ich eine Berliner   Auswahlmannschaft, in der fünf bis sechs Olympiafandidaten mitwirften, 6: 1 schlagen lassen.

Der große Erfolg der Indier liegt besonders, neben einer großen Schnelligkeit, in einem ausgeprägt guten Stellungsspiel, in einer faum zu überbietenden Stocksicherheit und Fertigkeit, welches Ergebnis zu verstehen ist, wenn man hört, daß die Mannschaft vor­nehmlich aus Studenten zusammengesezt ist und sich allwöchentlich durch drei Weitspiele zu dieser Form hochtrainiert hat. Insbesondere Der Kleine Mittelstürmer ist ein Hockey- Artist. Es waren etwa 4000 bis 5000 Zuschauer da, die unverständlicherweise jede planmäßig geglückte Aktion der Berliner   Mannschaft mit lautem Geschrei be­

lohnte. Die Berliner   famen gar nicht aus sich heraus, verteidigten fehr start, zeigten ein Spiel auf Warten, anstatt ein frisches A: griffsspiel aufzubauen. Erst im letzten Drittel hatten sie mehr vom Spiel und bewiesen, daß sie durch Stoppen des Balles mit dem Schläger, gegenüber dem Handstoppen der Indier, durchaus im

Borteil waren.

Die nächsten Pferderennen.

Mittelpunkt eines interessanten Programms ist am Donnerstag in Karlshorst   das Drcadian- Jagdrennen. Diese Steeple- Chase führt über den eigenartigen, schwierigen Kurs, der dem Rennen den Namen gegeben hat und dürfte wieder einen interessanten Berlauf nehmen. Für die 12 000 Mart geht allerdings nur ein fleines Feld an den 4000- Meter- Start, dafür aber so erprobte Rönner wie Main­berg, Fateider, Niederwald, Kritischer Tag, Lavaletta und Carl­Ferdinand. Voraussagen: 1. Rückgrat- Lucrezia; 2. Stromer Myron; 3. Flämin- Lounus; 4. Mainberg Carl- Ferdinand; 5. Brandmeister Boros; 6. Opar Lobredner; 7. Hans Thoma  

Marcion  .

Nachdem Frize das alles studiert und gewissenhaft durchdacht Schon während der nächsten Veranstaltungen rollen in Ruh= hatte, tam er zu dem Resultat, daß es eigentlich piepmämichoß sei, eben die größten Ereigniffe des Berliner   Traberturfs ab. Den welche Sportari man betreibt. Selbstverständlich muß man die große Auftakt bildet am 20. Mai das Bruno- Cassirer  - Rennen, eine Prüfung Mode mitmachen und sportein. Aber mit dem Kanone werden ist der älteren Inländer über die lange Distanz von 3600 Meter, der es wie mit dem großen Los, die meisten ziehen Mieten und bleiben- Pfingstfonntag( 27. Mai) bringt die Austragung des Traber­Krampen. Deshalb ging er zu seinen Arbeitsbrüdern, mit denen er Derbys. Im Monat Juni feiert der Berliner   Trabersport das schon tagsüber Freund und Leid teilt, in den Arbeitersport. Jubiläum eines 50jährigen Bestehens, das mit der internatio­verein. Und er sagt: Wir Arbeiter brauchen feine Sportberatungs. nalen Rublebener Woche vom 17. bis 24. Suni zufammen­stelle, um die richtige Sportart festzustellen. Der Sport ist nur fällt. Ein Jubiläumsrennen am 17. Juni, die Berolina, und am Mittel zum 3wed, zur Gesundung und Stärtung 24. Juni der Große Preis von Ruhleben mit erstklassiger internatio für die Kämpfe des Proletariats! Jungen und Mädel naler Beteiligung bilden die Hauptergeigniffe und die sportlichen üben hier am gemeinsamen Ziel und begrüßen euch alle: Frei Heil! Höherpunkte biefer großen Ereignisse im Trabersport Deutschlands  .

F. St.

Die KPD.   auf dem Dummenfang. Farben bes jungen Deutſchen   Auto- Club" zu zeigen. An einem merden bas neuzeitliche Turnen zeigen. Turniptele, gymnaftiche

Die Arbeitersportvereine werden von der Kommunistischen Partei als Refrutenschule angesehen. Sie hat für die Parteiarbeit im Arbeitersport gleich zwei Sefretäre angestellt, bie jeßt, offenbar um ihre Notwendigkeit zu beweisen, zum Freitag eine Versammlung der Arbeitersportler einberufen. Reichs- und Landtagsabgeordnete, Stadt und Bezirtsverordnete fjollen dort den Arbeitersportlern er­zählen, welche wunderbaren Anträge die Rommumisten in den Bar lamenten stellten, wie sie sich um die Beschaffung der Mittel feinerlei Gedanken machten und wie die bösen Sozialdemokraten die Arbeiter Sportler verrieten.

Es ist nicht daran zu zweifeln, daß die jugendlichen Sportler den Bersammlungsfaat füllen merden. Gehorsam haben einzelne Bezirkslartelle eine geschlossene Beteiligung von den ihnen ange­schlossenen Bereinen verlangt. Trotz des scharfen Brotestes der fozialdemokratischen Sportler wurde beispielsweise im Bezirksfartell Kreuzberg befchloffen, eine Rote- Fronttämpfer- Rapelle in Uniform an einem Demonstrationszuge teilnehmen zu lassen. Die sozial. bemotratischen Arbeitersportler haben deshalb eine Beteiligung abgelehnt, weil sie es nicht verant­morten fönnen, den Kommunisten hinter Sowjetfahnen und Front fämpfer- Kapellen zu folgen.

Es ist selbstverständlich, daß alle Berliner   Arbeitersportler, die dem Borstand des Arbeiter- Turn- und Sportbundes und nicht den Barolenschmieden in der Kommunistischen Partei zu folgen gemillt sind, den Kommunisten die Gefolgschaft versagen werden. Der Arbeitersport marschiert. Er wird allerdings nicht in der KPD. aufgehen, sondern er marschiert auf dem Wege zur reinlichen Scheidung!

Städtekampf Berlin  - Stettin  .

DOV

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Der C. 2urich ruft die Anhänger des Bogsportes zum Freitag, dem 11. Mai, 20 Uhr, nach den Andreas Fest= jälen, um zum Saisonschluß nochmals mit einem großen Kampf­abend aufzuwarten. Lurich hat für diesen Tag hervorragende Gegner nach hier verpflichtet. In einem Städtetampf treffen sich der junge, in letzter Zeit mächtig nach vorn gekommene Stettiner Bogflub 27" und Sportflub Burich 02." Außerdem finden einige Herausforderungstämpfe statt. Es tämpfen vom Bantam gewicht aufwärts: Rohde( Nordoft) gegen Konieczny 11, Walter ( Nardoft) gegen Konieczny I, Mafiolla( Siegfried) gegen Hedrich, Müller( Nordost) gegen Frant und Schneider( Eiche Hamburg  ) gegen Radtfe I.

Ruderer und Kanufahrer. Achtung, Brandenburgfahrer! Treff­puntt Sonntag, 13. mai, 6,30 Uhr, Botsdamer Bahnhof. Sonntags­rüdfahrkarte 2,60 m. besorgt jeder selbst. Vereinsfahnen und Trans­parente mitbringen.

DAC. Motorbootabteilung.

Erste Ausfahrt.

Bei herrlichem Frühlingswetter veranstaltete der Deutsche  Auto- Club" am vergangenen Sonntag die erste offizielle Anfahrt feiner Motorboot Abteilung Gruppe Havel  . Am Leucht­turm Bogfelde sammelten sich vormittags zehn Boote der Klubmit­glieber, eine Zahl, die sich später durch Nachzügler auf vierzehn er­höhte, mit dem schwarz- rot- gold- rot- schwarzen Stander des Deutschen   Auto- Club" und am hed mit der Reichsflagge Bersehen.

Die Fahrt ging in Riellinie die Havel   entlang in Richtung Botsdam. Die bekanntesten Ausflugsorte wie Gatow  , Cladom, Moorlate, Satrom wurden passiert; besonders in der Gatrower Enge erregte das Gefchwaber lebhaftes Interesse ber hier versammelten Motorsportler und Sonntagsgäste. Um 12 Uhr trafen die Boote m Schweizerhaus" in Neblis ein. Bon der Straftwagenabteilung des Deutschen Auto- Club" waren zur Begrüßung 30 Autos er­schienen; die Klubmitglieder feierten an gemeinsamer Tafel die mohl gelungene Anfahrt. Beider versagten die schwierigen Schleufenver­hältnisse Groß- Berlins der Gruppe Dberspree die Teilnahme an dieser Fahrt. Die Boote diefer Gruppe unternahmen in ungefähr gleicher Starte eine Propagandofahrt auf der Oberfpree, um auch hier die

der nächsten Sonntage wird die Gruppe Oberspree auch auf diesen Gemäffern eine besondere offizielle Anfahrt veranstalten. Bon der Breslauer Ortsgruppe des D. A. C. ging ein Begrüßungstelegramm ein. Diese Drisgruppe hatte auch am Sonntag ihre erste offizielle Anfahrt mit mehr als 32 Wagen in das schlesische Gebirge unter­nommen.

Bu Lande und auf dem Wasser, in Berlin   und in anderen deutschen   Städten eilt der, Deutsche Auto- Club" von Erfolg zu Erfolg; es vergeht fein Sonntag, der nicht durch irgendeine größere Ber= anstaltung die großartige Entwicklung dieses jungen Klubs und da mit die Berechtigung und Notwendigkeit seiner Gründung zeigt.

Hockey Indien- Berlin  .

Berlin   6: 1 geschlagen.

Die Einweihung des neuen Sportplates im Humboldthain findet Sonnabend, 12. Mai, 17% Uhr, statt. Schülervorführungen Borführungen, Bottstänze usw., auch Wettkämpfe werden das Pro­gramm bilden. Die Veranstaltung ist für jederman zugänglich. Ein­trittspreise werden nicht erhoben.

Vereinskalender.

Krbeiter Turn. und Sportverein Bantam e. B.. Sonnabend, 12. Mai, 18 Uhr, Stafettenläufe der Jugend durch Vantom, anschließend Fadefzug. Sonntag, 13. Rai, Antarnen Sportplag Heinersdorf( Straßenbahnlinie 24). Vormittags Cinsel und Mehrtämpfe, nadmittags Gtafeiten und Spiele.. Mittmed), 16. Dai, 2chrichule für Leichtathleten, abends Sportplas Heiners

corf( Laufübungen). Die neugegründete Sanderabteilung für ältere Frauen, die unter Leitung älterer, erfahrener Sportlerinnen steht, turnt jeden Donners tag 20-22 1hr Turnhalle Pantow, Görschstraße. Frauen, die Jutereffe fir Leibesübungen haben, sind herzlich willkommen.

Schwimmfleb Vorwärts E. B. Das Freibad Oberschöneweide wird Conn­tag, 13. Mai, eröffnet.

Freie Turnerschaft Charlottenburg  . Mittwoch 17 Uhr Turnspiele Sport­play Westend. Abt. Tennis Mittwoch Bereinsspiele Sportplah Bestend, ait der Jugendherberge. Mot. Jugend Mittwoch 20 Uhr Vortrag: Proletarisches Wandern", Jugendheim Spreestraße. in Sauptverein Sonntag Anturnen AABD., 4. Kreis, Ringer- und Seberfparte. Die für Freitag, 11. Mai, beim Sporitlub Libertas angefegte Kreisübungsftunde für die Ringerfreiübungen fällt wegen anderweitiger Beranstaltungen aus. Sie findet am 22. Mai in der Turnhalle Charlottenburg, Spreestr. 29, statt. Jeder Berein ist ver­

Die indische Ländermannschaft, die bereits jetzt zu den Olym­ pischen Spielen   nach Europa   gekommen ist, befindet sich augenblic- Spandau  ; Treffpunkt 13 Uhr Luiſenpfab. lich auf einer Tournee. Bisher so gut wie nicht bekannt, mar man allgemein überrascht, ein so hoch stehendes Spiel zu sehen. Eine zur Sonderklasse im Deutschen Hockey- Bund   gehörende Mannschaft Spandau  ; Treffpunkt 18½ Uhr Luifenplay.

Die Arbeiter- Spielbewegung.

Bar 1927 in der Arbeiterspielbewegung noch ein Jahr der Entwidlung, sa fonnte 1928 das größte Schwergewicht auf den organisatorischen und technischen Ausbau gelegt werden. Die größte und schnellste Entwicklung hat dabei das Handballspiel genommen. Leider haben dadurch die anderen Spiele, mic Raff­und Schlagball verloren, es wird daher Aufgabe der Kreisleitung fein, für technische Bervollkommnung dieser Spiele wieder mehr Gorge zu tragen.

Beim Handballspiel zeigen die Gesellschaftsspiele die größere Beteiligung. 3u begrüßen ist hierbei auch die Teilnahme der Ruder, Schwimm- und Schwerathletitvereine. Beteiligten sich im Frühjahr nur 4 Mannschaften, jo fonnte man am Schluß des Jahres feststellen, daß 16 Mannschaften Handball als Ergänzungs sport trieben. Das schöne und gebantenreiche Schlagball.

spiel wird leider nur von einigen menigen Anhängern betrieben. Das gleiche fann man auch vom Raffballspiel sagen. Das Faustballspiel wird meist nur von den älteren Sportlern ge spielt. Trogdem hat sich das Spiel behauptet, da es nicht so großze Blagverhältnisse erfordert. Aehnlich geht es dem Trommelball­ipief unferer Turnerinnen

Hoden hat sich im Berhältnis zu den anderen Spielarten nicht so recht entwickelt, aber trotzdem ist immerhin ein guter Fort schritt zu verzeichnen. Bielleicht sind für manche die Anschaffungs fosten zu hoch. Der weiße Sport, das Tennisspiel, bat fich in dem einen Jahr ebenfalls recht schnell entwickelt. Am Jahres­anfang waren es nur 4 Abteilungen und jegt bestehen schon 20 Aba teilungen, die das schöne, ehemals jo feudale Spiel pflegen.

Insgesamt trugen 644 Mannschaften 2889 Spiele aus.