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Steter Aufstieg im Verkehrsbund.

Die Kommunisten in die Ede gedrängt.

In dem Geschäftsbericht, der vom 1. Bevollmächtigten des Ber tehrsbundes Ortmann in der Generalversammlung am Montag für das 1. Quartal erstattet wurde, tamen die Erfolge der Frühjahrslohnbewegungen noch nicht recht zum Aus­druck, weil sie sich zumeist bis ins 2. Quartal hinzogen. Durch die im 1. Quartal zum Abschluß gebrachten 25 Angriffsbewe: gungen ohne Arbeitseinstellung wurde für 14 418 Beschäftigte eine wöchentliche 2ohnerhöhung von 36 327 M. erzielt. Zwei Angriffsstreifs brachten 121 Beschäftigten eine wöchent liche Lohnerhöhung von 461 M. Durch 3 2bwehrstreits wurde die Maßregelung bzw. Entlassung von 7 Berufskollegen rüd­gängig gemacht und die Anerkennung des Tarifes für das Lohnfuhr­gewerbe durchgesetzt.

Die Erfolge der Werbetätigteit waren im 1. Quartal noch größer als im letzten Quartal des Borjahres. Neuaufgenommen worden und aus anderen Organisationen übergetreten find 5477 Mit­glieder. Wenn auch nicht alle dieser neuaufgenommenen Mitglieder ber Organisation treu blieben, so ist doch der unaufhaltsame 2ufstieg in der Mitgliederbewegung unbestreitbar. Daß sich der Bestand der Lotaltasse von 92 957 m. auf 98 679 m. gehoben hat, ist ebenfalls ein Beweis der inneren Festigung der Organisation. Jedenfalls tann sich der Verkehrsbund, der doch zum größten Teil nur ungelernte Arbeiter erfaßt, mit seinen Erfolgen neben jeber anderen Organisation sehen lassen.

Die mehrstündige Disfuifion, die fich dem Geschäftsbericht an­floß, wurde faft ausschließlich auf Wahlpropaganda abge fellt. Das volle Haus bot den Kommunisten einen willkommenen Anlaß, alles mögliche und unmögliche Grund und Boden zu kriti­Feren. Daß das Verbandsorgan Wahlpropaganda für die GPD. und nicht für die KPD. machte, die auf die Gewertschaften täglich ihre Dreckschleuder richtet, paßte den Kommunisten natürlich

auch nicht.

Da es sich um die erste Generalversammlung nach den Rey­rahlen der Delegierten handelte, die zudem auch noch sehr start fucht war, versuchte die Opposition" festzustellen, welchen Rejo. ranzboden sie in dieser Körperschaft hat. Eine bei einer anderen Celegenheit vorgenommene 2b ft immung zeigte ihnen, daß ihre Anhängerschaft faum ausreichte, eine Ede des großen Saales auszufüllen.

Rettet den 300!"

Aus dem Bezirk Groß- Berlin des Deutschen Verkehrsbundes erhielten wir bie folgende Buschrift:

Der Hilferuf: Rettet den 300!" ericholl von dieser Stelle aus, als die Inflationswellen auch den 300" zu verschlingen drohten. Beratungen mit Bertretern der Gewerkschaften und der Barlamente wurden abgehalten und alle sozial eingestellten Körperschaften in An pruch genommen, um Mittel zur Erhaltung des 300 flüssig zu machen. Am meisten hatte das Personal unter den da. maligen Berhältnissen zu leiden, denn fast jede Lohnerhöhung mußte ausgeflagt werden. Die Inflation wurde überwunden und damit änderte fich auch lie finanzielle Lage des 300.

Bereits im Jahre 1924 war ein Ueberschuß pon 712 000 m2. zu verzeichnen, 1925 ein solcher von 675 000 m. Dividenden dürfen nach dem Statut des Vereins nicht ausgezahlt werden, folglich mußte der lleberschuß auf andere Weise verbraucht werden. Neu­und Umbauten wurden vorgenommen. Die Affen erhielten ein Falmenbaus mit vergoldeten Türmen, das die Unsumme von 600 000 m. fostete. Auch der vielbefannte Marmorical ist mit c.nem Rostenauswand wie man hört von 150 000. um gebart morben.

Wir würden über diese Dinge fein Wort perlieren, wenn die Direttion auch so ausgebefreudig bei der Entlohnung der

Arbeiter fein würde. Leiber ist man in biefer Beziehung zu getnöpfter. Bereits im porigen Jahre mußte megen einer geringen Die Lohnerhöhung der Schlichtungsausschuß angerufen werden. damals zustandegekommene Vereinbarung wurde durch Herableßung der Arbeitszeit wieder aufgehoben, so daß das gewerbliche Personal faftisch noch heute für dasselbe Einkommen arbeiten muß, das am

1. Oftober 1925 vereinbart wurde.

Rameraben! Diefe Entschließung ist eine Fälschung ber Tatsache, daß nicht die SPD. , sondern die KPD. sich in sehr vielen Fällen als Stüge der Reattion erwiesen hat. Ueberall da, wo die KPD. bisher ungehindert schalten und walten fonnte, haben sich für die Arbeiterschaft schwere Nachteile ergeben, Die erst wieder beseitigt werden fonnten, nachdem die Herrschaft der KPD. gebrochen war. Daraus ergibt sich, daß jeder organi fierte Zimmerer, der es mit der Zukunft der deutschen Arbeiter schaft ernst nimmt, am Sonntag der SPD . seine Stimme Der Fraktionsvorstand der SPD. - Zimmerer.

Der Einstellungswochenlohn des Handwerters be trägt heute 49,92 m. und nach 15jähriger Beschäftigung 54,72 m. Der Lohn der Wärter, Barfarbeiter, Kontrolleure begibt. Wählt Liste 1! trägt 40,32 m. und nach 15 Jahren 47,52 M. Die Arbeiter

Selbstverständlich

ist, daß jedes vernünftige Gewerkschafts­mitglied, ob männlich oder weiblich, am Sonntag sozialdemokratisch wählt. Das genügt nicht. Es gilt vielmehr unter den Gleichgültigen und Verdrossenen zu wirken, damit auch sie am Wahltag ihre Stimme abgeben für

die Liste 1!

hatten durch ihre Organisation, den Deutschen Bertehrsbund, eine Erhöhung der Löhne bei der Direttion beantragt. Die Fordes rungen wurden bereits am 13. März eingereicht. Da jedoch feine Einladung der Direktion zu Verhandlungen erfolgte, mußte der Schlichtungsausschuß angerufen werden.

Wahlen im Fabritarbeiterverband. Aufmarsch der Kommunisten.

Am Sonntag war Urwahl im Fabritarbeiterverband in Berlin . Es galt die Delegierten zum Verbandstag zu wählen.

Die Kommunisten hatten die größten Anstrengungen ge macht, um ihre Kandidaten durchzubringen. Sie hatten buchstäblich den letzten Mann und die letzte Frau herangeschleppt. Leider war sonst die Beteiligung eine sehr schwache. Unsere Genossen verließen fich allzu fehr auf das Mißverhältnis, das zwischen den großen Sprüchen und dem fleinen Einfluß der KPD . selbst auf die unge­lernten Arbeiter besteht.

Insgesamt brachte es die KPD. auf 537 Stimmen, gleich 6 Proz ber Mitglieder. Da aber 2041 Mitglieder zur Wahl gingen, raffelte die KPD . mit Glanz durch, obwohl sich die Stimmen auf neun( von drei zu wählenden) Kandidaten verteilten. Gewählt sind Klein, Rämmer und Böhm( Keramischer Bund). Außerdem erhielten von unseren Genossen Stimmen: Beinroth 555, Gundlach 398, Neumann 377, Dänzger 359, Louis 219 und Merten 198. Der Aufmarsch der Kommunisten sollte für sie die Borbedeutung für den 20. Mai sein. Diese Hoffnung der KPD. teilen wir.

In der Verhandlung vor dem Schlichtungsausschuß am 10. Mai gab der Vertreter der Direktion zu verstehen, daß der" 300" bereit sei, die gleichen Zulagen zu gewähren, die die Stadt Berlin ihren Arbeitern bewilligt hat. Den Parteien wurde daher empfohlen, erst unter sich eine Verständigung zu verfuchen. Bei den darauffolgenden Berhandlungen bot jedoch der Vertreter der Di reftion, Herr Dr. Will, eine Lohnerhöhung von teilweise nur einen Pfennig, während die bereits 15 Jahre und länger beschäferrmann. tigten Arbeiter leer ausgehen sollten.

Eine derartige Hercusforderung hatten die Bertreter der Ar­beiter nicht erwartet.. Das völlig unzulängliche Angebot lehnten die Arbeitervertreter mit Entrüftung ab. Jedem Berhandlungsteil­nehmer war es flar, daß hier nur eine Verschleppungs­taftit beabsichtigt war.

Der Schlichtungsausschuß ist erneut angerufen worden. Wenn die Direktion plaubt, die Belegschaft läßt sich die Behandlung, die seit Eintritt des Herrn Direktors Freyer eingesetzt hat, länger gefallen, so dürfte sie sich getäuscht sehen. In der zum Sonnabend­abend nach dem Gewerkschaftshaus einberufenen Bersammlung fam der Kampfeswille der Versammelten unzweideutig zum Ausgrud. Eine Resolution, in der vor allen Dingen das Verhallen des Herrn Dr. Will bei den Berhandlungen scharf verurteilt. wurde, fand ein­ftimmige Annchme.

Wir werden der Berliner Arbeiterschaft, die den größten Pro­zentjag der 30obesucher darstellt, von dem meiteren Verlauf der Be­wegung berichten.

Berliner Zimmerer am 20. Mai.

In der Bersammlung der fommunistisch geleiteten Zahlstelle am 16. April murde einer Entschließung zur Annahme verholfen, worin die SPD. als beste Stüße des fapitalistischen Staates und als bürgerliche Bertei im Lager des Broletariats bezeichnet wird und die Berliner Zimmerer aufgefordert werden, am 20. Mai der KPD. ihre Stimme zu geben. Diese Entschließung wurde im Mitteilungs­blatt Rr. 5 für Mai 1928 veröffentlicht.

Aufgehobene Sperren. Der Zentralverband der Hotel, Restau rant- und Caféangestellten hat die Sperre über die folgenden Lokale für seine Mitglieder aufgehoben: Tegel : Restauranat Hanu. Led , Inh. Baul Hanused. Legelort: Restaurant Bellevue, Inh. Hermann Diedow; Restaurant Zum Schwan ", Inh. Julius Jörsfelde: Restaurant Rurgarten, Inhaber Gumlich.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

Heute, Mittwoch, folgende Beranstaltungen: Weißensee : Gruppenheime Bentrum: Beißenfee, Partstr. 36. Wanderung in den Blumenthal, Gruppenheim Jugendheim Zehdenider Str. 24/25. Unsere Mädels ge stalten den Abend aus. Frankfurter Allee : Nachtwanderung. Strausberg . Cüben, Südwesten: Nachtfahrt Treffpunkt 19 Uhr Briezener Bahnsteig. Neu­Berneuchen- Gamengrund. Treffpunkt 20% Uhr Briegener Bahnfteig. föllu: Nachtwanderung. Oftkreis: Kreisfahrt. Treffpunkt 19 Uhr Briegener Bahnsteig. Außenspielabenb ab 18 Uhr: Webbing- Beppelinplag: Große Wiese, Schillerpart Bor und anschließend an unser Jugendtreffen am 1. und Wanderungen nach der Wassertante, Holsteinische Schweiz und Lüneburger Heide . 2 September in Samburg find Ferienwanderungen geplant. Bargesehen find Um fchon jest Rorbereitungen treffen zu tönnen, bitten wir um umgehende Nachricht: 1. Ber teilnimmt, 2. an welcher Wanderung.

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten. Heute, Mittwoch, 19% Uhr, folgende Beranstaltungen: Often: Jugend­Biederabend. heim der Schule Litauer Str . 18. Ligtenberg II: Weltfrieden Jugendheim der Schule Goßlerstr. 61. Bortrag: Böllerbund ( Radom). Neutolla: Jugendheim Böhmische Str. 1/4. Biterarischer Abend: Dichter unserer Zeit"( Lewinsti). Nordwest: Realgymnasium Schleswiger Ufer 14. Spiel- und Liederabend. Spanbau: Jugendheim Lindenufer L Ausspracheabend. Webbing- Gesundbrunnen : Jugendheim Schönfedtstr. 1 Proletarische Jugend und Krangprozeß"( Amtsgerichtsrat ( Ledigenheim). Frante). Anschließend Nachtfahrt.

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