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Morgenausgabe

πr. 234

A 119

45.Jahrgang

Bidentlich Big, med 3,60 bm noraus zahlbar, Bobegng 433 eight Beftellgelb, Anslanbsahomme­ment 6, D. pro Sonat

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Der Marmaris ericheint modeling B zmeimal Sonntags unb Montags einmal, bie benbausgaben für Berlin  - unb im Handel mit bem Sitel Des Mhenb, luftrierte Beilagen Bol unb Belt und Kinderfreund". Separez Unterhaltung und Biffen, Frauen timme Technit, Bid te bie Bügermelt und Jugend- Bormaris'.

Vorwärts

Berliner   Boltsblatt

Gonnabend 19. maí 1928

Groß- Berlin 10 Pf. Auswärts 15 Pf.

Die sixfpeltige napareillegeile 80 fennig. Reflamezelle 5 Reichs marl Rieine Anzeigen das feltge Den dhe 28ort 25 fennig( guläffig zei fettgebrudte Borte), jebes meitere Bort 12 Bfennig. Steffengefuche bas erite Wort 15 fennig, jedes meitere Bort 10 fennig Morte über 15 Buchstaben zählen für zwei Morte Arbeitswiorit Selle 60 Pfennig Familienanzeigen fir Abonnenten Belle 40 Pfennig. Anzeigen. annahme im Hauptgeschäft Linden. ftrage 3, mochentagl. von 8%, bis 17 Uhr

Bentralorgan der Sozialdemokratischen Bartei Deutschlands  

Redaktion und Berlag: Berlin  . S 68, Lindenstraße 3 Bernsprecher: Dönhoff 299-297. Eelegramm- Abr.: Sozialdemokrat Berita

Borwärts Berlag G.m.b.H.

Boftfchedients: Berlin   87586.- Banffonts: Ban! der Arbeiter, Engeftelten

b. Beamten Balftr. 65. Distonto- Gesellschaft, Depofitentaffe Sinbenftr. S

Aufmarsch zur Wahlschlacht.

Der letzte Tag!- Kundgebungen der Sozialdemokratie.

Heute, Sonnabend, 19. Mai:

1. Areis, Mitte Demonstrationsumzug unter Mitwirkung von drei Deufitkapellen. Abmarsch 18 Uhr Arfonaplatz. Erscheinen Pflicht. Tiergarten. Treffpunkt zum Berbeumzug 17% Uhr einer Tier­

garten.

Wedding. 19 1hr großer Fadelzug unter Borantritt des Tambour torps und des Blasorchesters des Reichsbanners.

Charlottenburg  . 18 Uhr Treffpunkt Sophie- Charlotte- Blag. 19% Uhr Sundgebung auf dem Friedrich- Karl- Blag. Tempelhof  . Treffpunkt zum Werbeumzug 19 Uhr Ulsteinstraße in Mariendorf  . Redner: Wilhelm Landa. Anschließend Sund gebung im Birkenwäldchen", Manteuffelstraße. Borführung des Wahlfilms: Dein Schicksal". Redmer: Stadtverordneter Dr. Richard Lohmann.

Friedrichshain  . 18% Uhr Treffpunkt am Baltenplay zum Berbe umzug Ende Mirbachstraße Ede Samariterſtraße. Redner: Albert Faltenberg. Abmarsch 19 Uhr. Baumschulenweg. 19% Uhr Antreten zum Fadelzug an der Wald ede Baumschulenstraße Ede Heidekampweg. Lichtenberg   Treffpunkt zum Werbeumzug pünftlich) 18 Uhr Blag an

Der Jugendbühne, Spize Sonntagstraße( Reihenfolge der Ab­teilungen nach Eintreffen). Reduer: Stadtrat Rail Hegidhold. Spandau  . 19% Uhr Antreten der Demonstrationszüge auf dem Meher Blaß und auf dem Lutherplas Kundgebung auf dem Rathausplay, verbunden mit großem Feuerwerf. Redner: Ernst Heilmann  , M. d. 2.

Gatom. 20 Uhr im Lokal Walter Krause, Kundgebung. Redner: Georg Stieglitz.

Rosenthal II- Dorf. 20 Uhr im Lotal Dittmann. Rednerin: Marie Kunert  , M. d. L.

Buch. 20 Uhr im Lokal Lange am Bahnhof, Borführung des Wahl

films: Dein Schicksal". Redner:. Bezirksverordneter Karl Litte. Inter   Mitwirkung des Deutschen   Musikerverbandes und des Arbeitergesangvereins Jufunft",

Bohusdorf. 19% Uhr im Lotal 3u den vier Jahreszeiten", Bahn­hofstraße. Redner: Friedrich Schlegel  

row. 20 Uhr im Lokal zum Bantgrafen", Banfgrafenftr. 3 Redner: Robert Breuer  .

Um Preußen!

Sie sollen es nicht haben!

Friedrichshagen  . 20 Uhr im Gesellschaftshaus, Friedrichstraße 137. Am 20. Mai geben die Wähler in Preußen zwei Stimm­Borher Umzug mit Mufit, gemeinsam mit dem Reichsbanner, Ronzert, Filmwortrag und Gesangsnorträge. Redner: Marzettel ab; den einen für die Reichstagswahl, den anderen für bie preußische Landtagswahl. Der 20. Mai, der Tag der Weftphal. Sammelstelle 19% Uhr am Bahnhof. Neufön. Abmarsch zum Werbeumzug Schillerpromenade. Samonela Bahl, ist Gerichtstag. Die preußische Regierung hat die pläge der Abteilungen: 89. und 90. Abt. 184 Uhr Reuterplay Entscheidung des Volkes nicht zu fürchten, wohl aber das Bürgerblockabinett im Reich!

91. Abt 18% Uhr Karlsgartenstraße vor der Bergschloßhöhe: 92. und 93. Abt. 18% Uhr Herzbergplatz; 94. und 95. Abt. 18% Uhr Schillerpromenade Ede Steinmeßstraße;: 96., 97., 98. Abt. und Brig   18% Uhr am Bahnhof Hermannstraße. Reinidendorf. Treffpunkt zum Werbeumzug 18 Uhr. Abmarsch von Reinidendorf- Oft( Seebab) und Tegel  ( Kirchplag) nach dem Sportplag in der Scharnmeberstraße. 19% Uhr daselbst große Rundgebung. Redner: Stadtverordneter Mar Fechner. An­schließend für Borsigwalde   in den Borfigwalder Festfälen und gebung. Schöneberg   20 1hr großer Werbeumzug mit Dufit und Fadeln. Treffpunft: 19% 11hr Bahnhof Chersstraße. Asmarsch pünktlich 20 hr. Fahnen und Transparente find mitzubringen.S23. und Junglozialisten beteiligen fich Tiergarten& Abt. 18% 11hr Berbeumzug mit Mufil vom Denne mizplag aus. Reiner darf, fehlen..

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Pankom. Pünktlich 17% Uhr Antreten zum Berbeumzug auf dem Martiplay. Um 20 Uhr Rundgebung in Lindners Ronzerthaus, Breite Straße 32. Redner: Siegfried Aufhäuser  , M. d. R.- Anschließend Wahlimaterial mitnehmen.

Steglih. Großer Werbeumzug mit Mufit. Treffpunkt: 19 1hr auf dem Düppelplay. Sorgt für imposanten Abschluß des Bahl­tampfes.

Treptow  . 19 Uhr Wildenbruchstraße Ede Graeßstraße Antreten zum großen Werbeumzug durch Treptow  .

Männer und Frauen, erscheint in Massen!

Beginn des Schachty  - Prozesses.

Widerstreitende Interessen der deutschen   und der russischen Angeklagten.

DE. Mostan, 18. mai.

Der Prozeß gegen die 3ngenieure des Donezbedens hat heute um 10 Uhr vormittags im Haufe der Gewerkschafts­verbände begonnen. Jm Säulenfaat ist auf der Künstlerestrade durch eine Holzbarriere eine Anklagebant hergestellt. Das Gebäude wird durch eine Abteilung der Truppen der Gpu. bewacht. Die Prefsetribüne war gleich bei Beginn der Berhandlung überfüllt, dagegen füllte fich der Zuschauerraum erst allmählich. Bertreter beinahe sämtlicher ausländischen Gesandtschaften find anwesend, der deutsche Botschafter mit mehreren Beamten der Botschaft bleibt während der Verhandlung dauernd im Saal Jerner be merkt man den österreichischen Gesandten, diplomatische Bertreter Schwedens  , Polens  , der Türkei  . Ein Teil der Angeklagten ift wegen Krankheit nicht erschienen. Zu Beginn der Verhandlung ftellen die Berteidiger Anträge auf Ladung von Entlastungs­3eugen. Der Berteidiger Prof. Worms   beantragt die Ber­nehmung der EG.- Direttoren Bleimann, Tiffchat und Boehl. Das Auftreten des Verfeldigers Worms wirkt ungemein fach lich und tonzentriert sich auf den Nachweis der Unschuld der deut. ichen Angeklagten. Rechtsanwalt Dolmatowiti, ber Ber­teidiger Bad stiebers, dem geffern auch die Berteldigung der Angeklagten Mefow und Bratanowili übertragen wurde, hat die Berteidigung diefer beiden Ruffen abgelehnt mit dem Hin weise darauf, daß angesichts der widerstreitenden Jnter. effen der deutschen   und der ruffifchen Angeklagten nach der Straf­prozeßordnung eine gleichzeitige Verteidigung unvereinbar fel Prof. Worms   hat auch den Antrag gestellt, den Angeklagten Baidh­fin auf feinen Geiffeszuffand zu untersuchen. Bekanntlich bafiert die gegen die Deutschen   erhobene Anflage haupt. jächlich auf Bajchtins Ausjagen.

Die Leitartikel fämtlicher Moskauer   Blätter find heute dem Einheitlich wird der Klassenkampf­Prozeß gewidmet. charakter des Prozeffes unterstrichen. Die Sowjetblätter weifen darauf hin, daß man hier eine Einheitsfront der aus ländischen und der inländischen Bourgeoisie dem Sowjetfyftem gegenübergestellt fehe.

Geiftestrante oder Simulanten?

Anerkennung der preußischen Regierung und ihrer Bolitit ist, wie fich die Verhältnisse in Deutschland   in den legten vier Jahren gestaltet haben, zugleich die stärkste Ver­urteilung der Politit der gegenwärtigen Reichsregierung. er der preußischen Regierung um ihrer Berdienste um Deutschland   und das deutsche Bolt willen seine Anerkennung gibt, urteilt zugleich, daß die Regierung des Bürgerblocks versagt hat. Preußen hat die Aufgaben erfüllt, die Sache des Reichs gewesen wären!

Breußen war unter der Regierung Braun die stärtste Stüge der Reichseinheit und der Reichsver­faffung. Es war das Berdienst der von Sozialdemokraten geführten preußischen Regierung, daß in schwerster Zeit am Ausgang der Inflation die Einheit des Reiches und feine Berfassung gegen die Butschisten aus allen Lagern. behauptet und der Weg zum Wiederaufstieg freigehalten wurde. Im Jahre 1926 hat die preußische Regierung schonungslos jene putschistischen Pläne aufgedeckt, mit denen unverantmortliche Politiker aus dem Lager der Rechts­radifalen und der Deutschnationalen damals spielten. Durch die Schaffung einer zuverlässigen republikanischen Schu polizei sind die Hoffnungen aller Butschisten von rechts und von links durch einen Gewaltstreich gegen die Verfassung, die Macht in Breußen und im Reich an sich zu reißen, ein für allemal zuschanden gemacht werden.

Unter sozialdemokratischer Führung hat die preußische Regierung am Ausbau der Demokratie und an der Befestigung des demokratischen Systems gearbeitet. Durch die Auflösung der Gutsbezirke hat sie anderthalb Millionen Menschen, die bisher der obrigkeitlichen Gewalt von Guts­herren unterworfen waren, das Recht auf tommunale Selbst­verwaltung gegeben. Ihre Personalpolitik wird mit dem Ziele geführt, zuverlässige Republikaner in die Ver­maltung zu bringen. Bis zur Revolution war die preußische Berwaltung die Domäne der Konservativen, ein Instrument des Obrigkeitsstaates, nicht eine Berwaltung des Boltes, fondern eine Herrschaft über das Bolt. Die Verwaltung mit neuem Geist und mit neuen Männern zu erfüllen, das ist die wichtigste Boraussetzung für den Ausbau und die Befestigung der Demokratie. Bon 540 politischen Beamten in Preußen gehören heute 262 den Parteien der Weimarer Koalition an. Jeder überzeugte Republikaner muß münschen, daß diese Bolitit zielbewußt und energisch meiterge führt wird.

Die preußische Regierung hat mit Würde und Energie die Sache der Republit und die Interessen des Boltes gegen die hin- und herschautelnde Politit des Bürgerblods im Reich und der hinter ihr stehenden Interessenten­gruppen vertreten. Sie ist für Schuß und Achtung der Riga  , 18. Mai.  ( Eigenbericht.) Reichsfarben eingetreten. Sie hat die Erhebung des Ver­Zwei auffische Angeklagte im Brozeß gegen die Donez- faffungstages zum Nationalfeiertag mit Energie vertreten Ingenieure Retraso und Bastin, find geiftes gegenüber dem deutschnationalen Reichsinnenminister, der front geworden. Der Antläger rylento behauptet, beibe Diese Erhebung aus schwarzweißroter Gesinnung heraus fimulierten. Auch Maiers Befinden ist durch einen Schlag- fabotiert hat. Sie hat, als Herr v. Keudell den Ministerial­anfall offenbar beeinflußt.

Die Anflage ift zum Teil geheim. Es soll auch zeitmeise unter Ausschluß der Deffentlichkeit verhandelt werden.

Den Berhandlungen des Dones prazeffes wohnen etwa 100 bürgerliche Breffevertreter aus allen Zeilen ber Belt bei An der Spige der in Mostau vertretenen deutschen   Blätter mar schiert der ugenberg Ronzern, es folgen die schwarz meißrote Deutsche Allgemeine Zeitung" und Blätter ähnlicher Couleur, fomeit sie den Wunsch haben, über den Prozeß direkt zu berichten

Direttor Brecht um feiner Liebe zur Verfassung willen maßregelte, den Gemaßregelten in die preußische Berwaltung berufen und hat damit den schwarzweißroten Richtlinien­republikanern im Reiche eine Leftion erteilt. Sie hat auf eine fagiale Gestaltung des Etats gedrängt, und mit aller Schärfe auf die Konsequenzen der verantwortungslosen Etatspolitit des Bürgerblods für die kommenden Reparationsjahre hin­gemiesen.

Neben den weithin sichtbaren Taten der preußischen Re­gierung steht die stille und systematische Arbeit im Interesse des Boltes. Diese Arbeit hat vor Ausgefchloffen von einer biretten Berichterstattung ist allem auch den landwirtschaftlichen Gebieten gegolten. lediglich die gesamte sozialistische Bresse der Welt. Ein Während die regierenden Deutschnationalen im Reiche ge­Dugend Lateien Hugenbergs" mie die deutsche   kommunistische meinsam mit dem Landbund die Nat der Landwirtschaft zur Breffe so oft sagt find den Bolschewiten tausendmal lieber als parteipolitischen Wahlagitation mißbraucht haben, ein fritisch eingestellter sozialistischer Journalist. Das ehrt uns. I hat Breußen gehandelt. Die notleibende Landwirtschaft,