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Die Wahlhilfe des Reichsbanners. des Reichsbanners.10

No 1

Not

Am Wahlsonntag hat sich das Reichsbanner Schwarz- Rot­Gold in seiner Arbeit für die Stärkung der republikanischen Parteien und für eine wirksame Wahlhilfe ganz besondere Ver dienste erworben. Unermüdlich waren die Kameraden unterwegs, um Säumige an die Wahlurne zu holen und um Kranten die Möglichkeit zu verschaffen, ihrem Wahlrecht, ihrer Wahlpflicht zu genügen.

oder auf Tragbahren durch die Mitglieder des Reichsbanners zu den Wahllokalen gebracht. In den Bezirken Kreuzberg   und Neukölln zählt man über zusammen 100 derartiger Transporte. Von morgens bis abends waren die Kameraden unaufhörlich tätig, um zu helfen. Denn sie wußten, worum es ging: eine jede Stimme war nötig, um die Republik   zu stärken und um zu zeugen für die Verfassung von Weimar   und die Farben Schwarz­

In Berlin wurden allein über 300 Kranfe in Autos rotgold.

Das Flugzeugunglück bei Köln  .

Mit 700 Liter Benzin verbrannt.

Köln  , 24. Mai.

Zu dem Flugzeugunglück bei Köln   erfahren wir noch folgende

Einzelheiten:

Das verunglückte Farman- Doppeldeder Goliath Großflugzeug, das Mittwoch morgen planmäßig 9,35 1hr Paris   verlassen hatte und auf dem Flugplatz Köln   12,35 Uhr plan­mäßig eingetroffen war, war 13,05 Uhr zum Weiterflug nach Berlin   gestartet. Vom Flughafen aus bemerkte man, daß das Flugzeug, drei Kilometer vom Flugplatz entfernt, steil herunterging; beim Aufschlagen auf den Boden ist es in Brand gea raten. Das Flugzeug hatte 700 Liter Benzin auf dem Kölner   Flugplay neu aufgefüllt. Der Flughafenleiter fuhr so­fort unter Mitnahme eines Feuerlöschapparates an die Unglücks­stätte. Er konnte aber nichts mehr retten, da das Flugzeug bereits lichterloh brannte. Das Flugzeug hatte im Augenblick des Ab­sturzes eine Höhe von 400 bis 500 Meter erreicht. Die Insassen waren der französische   Pilot Charpentier  , der jahrelang die Strede Frankreich Maroffo beflogen hat, auf der Strede Paris­Berlin, entgegen den ersten Nachrichten, erst einige Male Dienst versehen hatte, ferner der französische   Bordmonteur und der

Berlin   lebt. Der Gatte von Frau Marg ist bereits benachrichtigt. Bodurch das Flugzeug zum Niedergehen gezwungen war, läßt sich schwer feststellen. Nach Lage der Ueberreste vermutet man, daß der Pilot im letzten Augenblick das abstürzende Flugzeug auffangen wollte. Die Absturzstelle liegt im freien Gelände. Es ist übrigens nicht das erste mal, daß ein französisches Flugzeug auf der

Strede Paris- Köln verunglückt.

Gutes Wetter zu Pfingsten?

Starter Reiseverkehr.

Wie die Meteorologen zu berichten wiffen, soll aller Boraussicht nach Pfingsten schönes warmes Wetter zu erwarten fein. Die bereits seit gestern eingetretene Erwärmung wird voraussichtlich weiter zunehmen, so daß es zu Pfingsten noch wärmer werden wird. Außer Gewittern, die natürlich bei warmem Wetter leicht eintreten können, ist voraussichtlich kein Regen zu

erwarten.

ftarten unb lebhaften Verkehr. Gerefft werb g finger no allen Richtungen: Ostsee  , Sächsische Schweiz  , Harz  , und auch das Riesengebirge   und Thüringen   werden von den Berlinern aufgesucht werden. Gleichzeitig mit dem Pfingstverkehr macht sich auch der Saisonbeginn in den deutschen   Bädern in den Reisebureaus be mertbar. Die Nachfrage nach den Bädern und der Fahrtarten und Blaglartenverlauf ist sehr lebhaft.

Die Dame entrüstet sich!

Eine Berliner   Leserin schreibt uns:

Ein hübsches Erlebnis hatte ich am legten Tag vor den Wahlen in der Wilhelmstraße. Dort waren von der So­zialdemokratie rote Propaganda- Fahnen und Stodlaternen verteilt worden, die bei den Kindern reißenden Absatz gefunden hatten. Als die größte Schar der glücklichen Besitzer schon vorüber mar, famen zwei kleine Mädel die Straße herauf, jede in der einen Hand eine Stoclaterne, in der anderen eine Fahne.

Plötzlich trat mit feierlichem Schritt eine alte Dame auf die Kleinen zu. Mit einer Stimme, deren Pathos in deutschnationalen Frauenvereinen sicherlich ihre Wirkung nie verfehlte, redete sie die etwa siebenjährigen Knirpse an:

,, Werft dieses häßliche 3eug fort! O pfui, so etwas nimmt man nicht in die Hand!"

Pfui, das nimmt man nicht in die Hand? Die eine der Kleinen erschraf offenbar. Sollte man sich etwa an den Stöcken der Fahne und der Laterne schmuhig machen? Sie fleminte umständlich die Stodiaterne unter den Arm und besah sich die eine Hand. Doch da sie feststellte, daß die sauber geblieben war, begnügte sie sich bei der anderen mit einer flüchtigeren Prüfung.

-

Die rotscheue Dame hatte offenbar einige Augenblicke auf die Wirkung ihrer Rede gewartet. Aber die Kleine padte ihren Bests jegt nur fester die andere hatte ihn überhaupt nie losgelassen. Jetzt zeigte sid, das opferbereite deutschnationale Herz. ,, Laßt mich dieses häßliche Zeug fortwerfen, ich schenke euch auch zehn Pfennige," flötete die Dame in sanfter Ueberredung. Zehn Pfennige das war für die beiden Kinder viel Geld. Die eine überlegte einen Augenblid; aber die andere streifte mit einem glücklichen Blid ihre farbenfreudigen Spieldinge und schüttelte den Kopf: Nein, ich geb meins nicht her."

-

Da echote die andere: ,, Nein, ich geb meins auch nicht her." Ich hatte bisher als unbeteiligte Zuschauerin diefer Szene vor einem Schaufenster gestanden. Icht wandte ich mich höflich zu der alten Dame und redete sie mit jener Eindringlichkeit an, die ich eben von ihr gelernt hatte:

io etwas nimmt man nicht in die Hand. ,, Werfen Sie doch Ihren häßlichen Pompadour fort! Opfsi, so etwas nimmt man nicht in die Hand."

Ich blickte in ein Gesicht, dessen Ausdruck durch weitaufgerissene Augen und einen ebenso aufgerissenen Mund nicht gerade an Intelli­genz gewonnen hatte. Aber ich wartete feine Antwort ab, sondern fuhr fort:

,, Lassen Sie mich dieses häßliche Zeug fortwerfen; ich schente Ihnen auch fünfzig Pfennige."

Das Rot der Stocklaternen und Fahnen hätte eigentlich vor Neid erbleichen müssen, als es sich diesem Geficht gegenübersah. Fauchend vor Entrüstung, aber unfähig, ein Wort zu erwidern, rauschte die Dame davon.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Um­gegend.( Nachdr. verb.) Wechselnd wolkig und noch immer Nei gung zu etwas Regen bei nur wenig veränderten Temperaturen. Für Deutschland  : Fortdauer der vorherrschend unfreundlichen und fühlen Witterung.

Berantwortlich für die Redaktion: Eugen Brager, Berlin  : Anzeigen: Th. Glode,

Die Berliner   scheinen schon vorauszuahnen, daß das Wetter zu Pfingsten schön werden wird, oder aber sie reisen bei jedem Wetter. Die großen Berliner   Reisebureaus hatten am Mittwoch, dem ersten Tage des Plaßkartenverkaufs, für die am Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch einzige Fluggaſt, eine Frau Marg, eine geborene Bienerin, die in Sonnabend Berlin   verlassenden Schnellzüge, einen außerordentlich bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin   G 68, Lindenstraße 3.

Theater, Lichtspiele usw.

Donnst., 24. 5. 28

Staats- Oper

Unter d. Linden

Ab.-V. 20. Anf. 19( 7) U.

Donnst., 24. 5.28

Städtische Oper

Bismarckstr. Turnus III Anf.192( 72) U.

Rosen- Die Judin

kavalier

Staats- Oper Am Pl.d. Republ.

Res.-S. 8% Anf. 20( 8) U.

Staatl. Schauspielh. Am Gendarmenmarkt Ab.-V. 104 Anf. 20( 8) U.

Freischütz Die Weber

Staatl. Schiller- Theater, Charltbg.

20( 8) Uhr: PEER GYNT

Deutsches Theater  

Norden 12310

3 Uhr, Ende nach 10

Pygmalion von Bernard Shaw  dtsch. v. Siegfr. Trebitsch

Barnowsky- Bühnen Th. Königgrätz. St. Bergm. 2110

Walhalla  - Th. Weinbergsweg 19/20 Täglich 8, Uhr

Täglich 7 Uhr Verlorene Töchter Leinen aus Irland

Kammerspiele Komödienhaus

Norden 12310 U., Ende nach 11 Zum 129. Mal

Finden Sie, daß Constance sich richtig verhält?

Die Komödie

Bismarck   2414/7516 8 Uhr

Es liegt in der Luft Revue von Schiffer. Musik v. Spoliansky  

Berliner   Theater

Charlottenstr.90/ 91. Dönh.170 81, U. Ende geg. 11 Gastspiel d. Deutschen   Th.

Volksbühne Der Proze

Theater am Bülowplatz Th. am Schiffbauerdamm

8 Uhr:

Mary Dugan

814 Uhr Thalia- Theater Der Zigaretten- Dresdener kasten

Was ihr wollt P

SCALA

8 Uhr

Nollendor 7360

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sowie das

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v. Jefferson Farjeon  Regie: Hans Lotz

Piscatorbühne Theater am Nollendorfplatz Kurfürst 2091/93 Täglich 8 Uhr Malborough zieht in den Krieg von Marcell Achard Insz. Erwin Kalser  

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