Einzelbild herunterladen
 

ten Ausbreitung gärtnerischer Kulturen aus, die namentlich von Liegnitz   aus Förderung erhalten. Damit ist im alten Piastenschloß seit der Revolution ein neuer Geist tätig, der durch weise Regie­rungsmaßnahmen, wie Berbesserung und Viehhaltung, Siedlung Einführung der Grünlandwirtschaft die Lage der Bauern zu bessern fucht. Daß die Natur dem schon so oft geprüften Lande immer neue Leiden zufügt, ist sehr zu bedauern. Jedenfalls wird es der Tatkraft der preußischen Regierungsbehörden gelingen, auch die Schäden aus dieser neuen Katastrophe auf ein erträgliches Maß zurückzuführen.

Auch in Desterreich.

Wien  , 29. Mai.

Die in den Tagen unmittelbar vor Pfingsten einseßenden wollenbruchhartigen Niederschläge, die im oberösterreichischen und steierischen Alpengebiet besonders heftig auftraten, bewirkten ein plötzliches Anschwellen zahlreicher Flußläufe und führten an ver­

Das Riesengebirge  ,

in dessen Tälern das Unwetter großen Schaden anrichtete.

fchiedenen Bahnstrecken zu Ueberflutungen und Unterwaschungen des Bahnkörpers und zu Unterbrechungen des durchgehenden Bahnver­fehrs. Der größte Teil der unterbrochenen Linien, darunter auch die Best bahn, konnte bereits im Laufe des Pfingstsonntags wieder fahrbereit gemacht werden.

Die Zuflüsse der Donau   sind derart rasch gestiegen, daß

in der Nacht zum Montag die Donau   aus ihren Ufern trat. Am

Um den Achtstundentag.

Der englische   Revisionsantrag abgelehnt.

17

Mit zwölf gegen elf Stimmen, wobei die Sfimme des Deutschland   stehe vor einem Regierungswechjel. deutschen Regierungsvertreters den Aus- Aber wie die kommende Regierung auch aussehen möge, soviel sel slag gab, wurde der Antrag der englischen sicher, daß sie dem Achtstundentagabkommen durchaus geneigt sein Regierung, das Abkommen von Washington   vor feinem würde. Auf der anderen Seite gebiete es die Unruhe, die durch das Ablauf einer Revision zu unterziehen, abgelehnt englische Revisionsverlangen im Januar hervorgerufen sei, daß man Der deutsche Regierungsvertreter wies in der Debatte aus­so schnell wie möglich die Frage entscheide, ob eine Revision nötig drücklich darauf hin, daß in Deutschland   ein Regierungs- fei oder nicht. Er schlage deshalb vor, den im Washingtoner   Ab­wechsel bevorstehe und die neue Regierung zweifellos dem tommen vorgesehenen Bericht über die Wirkung des Abkommens Achiffundentag 3uneigen würde. Die Ablehnung möglichst bis zur Berwaltungsratstagung im Ottober zu ers des englischen Antrages ist die erste Auswirkung der Reichs- statten. Diese Ansicht wird von einem Teil der Arbeitergruppe ge­tagswahlen. teilt, jedoch bezweifelt Direttor Thomas, daß er den Bericht Genf  , 29. Mai.  ( Eigenbericht.) rechtzeitig bis zur Oktobertagung geben fönne. Nach

Der Berwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes trat am Pfingstmontag zu seiner 40. Tagung zufammen. Die beiden Sigungen des ersten Tages waren mit einer zeitweise erregten Debatte über den einzigen wichtigen Punkt der Tagesordnung, den englischen Antrag auf Einleitung der Nachprüfung des Washingtoner   Abkommens,

ausgefüllt.

Der englische   Regierungsvertreter gab zu Beginn der Sizung die Erklärung ab, daß die englische   Regierung nicht die Absicht habe, an den grundlegenden Prinzipien der Achtstundentagtonvention zu rühren. Aber er halte es für nötig, daß das Internationale Arbeits. amt auf Grund der in der vorigen Tagung angenommenen Re­visionsregeln sich nun bald darüber entscheide, ob eine Revision und in welchem Umfange zu erfolgen habe.

Ein dementsprechender englischer Antrag wurde von den Unternehmern unterstüßt. Die französischen  Unternehmer brachten einen weiteren Antrag ein, der noch deutlicher als der englische auf eine Revision des Achtstundentagabkommens Den beiden Anträgen trat der

hinzielt.

belgische Regierungsvertreter sehr scharf entgegen. Er machte darauf aufmerjam, daß bie angeblichen Schwierigfeiten der Durchführung des Achtstundentagabfommens nicht durch eine Revision beseitigt würden, sondern, daß für Belgin wie für die anderen Länder, die das Washingtoner 2bfommen schon ratifi­ziert haben, die Schwierigkeiten erst anfangen, wenn mit einem Male ein ganz anders lautendes revidiertes Abkommen vorliegt. Der italienische   Regierungsvertreter sprach sich in dem gleichen Sinne aus und betonte scharf, daß Italien   den jeßigen Wortlaut des Washingtoner   Abkommens bedingt ratifiziert habe, daß die italienische   Regierung sich aber völlig freie Hand vorbehalten müsse, falls das Washingtoner Abkommen eine neue Form erhalte.

Aehnlich drückte fich Jouhaug aus, der darauf hinwies, daß der französische   Senat ausdrücklich die bedingte Ratifi­zierung ausgesprochen habe in der Hoffnung, daß das Abkommen im jezigen Wortlaut in Kraft treten würde.

Der deutsche Regierungsvertreter lehnte es ab, zu der Frage einer Revifion im jezigen Augenblic Stellung zu nehmen.

Parteiausschuß am 6. Juni.

Am 6. Juni wird der Parteiausschuß der Sozialdemokratischen Partei in Röln zu einer Sigung zusammentreten, in der Hermann Müller   über die politische Lage, die durch den sozialdemokratischen Wahlsieg entstanden ist, berichten wird.

Durch die bürgerliche Bresse gehen dauernd Berichte über an­gebliche Verhandlungen zwischen den Barteien und über die Zu­sammensetzung der neuen Regierung. Berhandlungen haben aber bisher nicht stattgefunden, und so beruhen auch alle Ministerlisten auf bloßen Kombinationen.

Rußland auf der Pressa.

Ablehnung des englischen Vorschlages,

der den Bericht des Direktors auf Grund der Revisionsregelung vers langte, und des noch schärferen Unternehmervorschlages wurde ein Vorschlag des Präsidenten des Verwaltungsrats, Fond taine, mit neun Stimmen der Arbeiter sowie der Regierungs vertreter von Frankreich  , Belgien   und Deutschland  bei Enthaltung aller übrigen angenommen. Der Borschlag befagt, daß der Direktor den im Washingtoner Ab. tommen vorgesehenen zehnjährigen Rapport schon jetzt Dorbereiten solle, schreibt aber

teine bestimmte Frist

zu seiner Ablieferung vor. Der deutsche Regierungsvertreter, der den Borschlag gemacht hatte, diesen Rapport bis zum Oktober abs zuliefern, stimmte nach Ablehnung seiner Aenderung dem Vorschlag des Präsidenten zu.

Der Berwaltungsrat beschäftigte fich weiter mit einer For fegung der Enquete über die Arbeitsverhältnisse im internationalen Rohlenbergbau. Ein Vorschlag, auf die Tagesordnung der Seemannstonferenz von 1929 die Frage des Befähigungsnachweises für Offiziere der Handelsmarine zu setzen, wurde der maritimen Kommission überwiesen.

Am Dienstag finden Sizungen der einzelnen Gruppen statt, an denen die Delegierten zur Arbeitskonferenz, die zum größten Teil schon eingetroffen sind, teilnehmen werden. Die Arbeitergruppe wird fich mit der Frage beschäftigen, ob den christlichen Gemerte schaften ein Platz im Berwaltungsrat des Arbeitsamts einges räumt werden folle. Es besteht hierfür eine starte Strömung, u. a. bei den deutschen   Gewerkschaftsdelegierten. Die französischen  Gewerkschaften und andere find Gegner dieser Taftif.

Nächste Tagung in Warschau  .

Brasilien   bleibt im JAA.

Genf, 29. Mai.  ( Eigenbericht.) Der Berwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes wird seine nächste Tagung Anfang Oftober in Warschau   abhalten. Brasilien   hat darum ersucht, troß seines Austritts aus dem 190 Bölferbund Mitglied des Internationalen Arbeitsamtes bleiben zus

tönnen.

( YAD

Sie den Deutschnationalen etwas spät fommt. Bater Staat soll den Deutschnationalen die Pflicht abnehmen, zu lernen, wie man mit freien Menschen umgeht! Bater Etcat als Ersatz für nigges Umgang mit Menschen". Ein feines Rezept. Nur würde seine Befolgung den Deutschnationalen auch nichts nüßen, solange sie mit Mittein des organisierten politischen Betruges um die politische Macht fämpfen, wie sie es in der Rechtsblodregierung getan haben. Bolitif, daß sie ihre Reitung von denjenigen Leuten erwartet, die fich durch die Nichtbeteiligung an der Wahl als politis urteilsunfähig befannt haben. Besser fonnte es fein Gegner der Reaktion aussprechen, daß die Deutschnationale Partei die Partei der politisch Dummen ist.

rechten Donauuſer find die Badeanlagen stromaufwärts bis Tulln   unter Basser gesezt worden. Am Montag haben Tulln   unter Waffer gefeßt worden. Am Montag haben zwei junge Mädchen auf einem Ausflug durch das jäh ansteigende Hochwasser den Tod gefunden. Auch die Gebiete an der Dftbahn. Strecke von Melt bis St. Valentin wurden durch das plötzlich herein. brechende Hochwasser start in Mitleidenschaft gezogen. St. Balentin ift rings von Wasser umgeben, in den Straßen der Stadt stand das Wasser teilweise so hoch, daß es durch die Fenster in die zu ebener Erde gelegenen Wohnungen eindrang. Infolge des Hochwassers mwaren verschiedene Eisenbahnlinien gefährdet. Der Berliner  D- 3ug, der planmäßig gegen 10 Uhr vormittags in Wien   ein­treffen sollte, wurde in St. Valentin aufgehalten und über Linz   Amerika  , Japan   und China   fich auf der Internationalen Breffe ftraße 2 in Friedenau  , ihrem Wohnhause, eine verdächtige

nach Wien   geleitet, wo er erst in den Abendstunden eintraf.

Der Opiumhändler.

Gelbstmord oder ein verbrecherischer Racheaft?

Mit der Aufklärung eines räffelhaften Todesfalles be­fchäftigt sich zurzeit die Mordkommiffion der Kriminalpolizei. In der Nacht vom 21. zum 22. Mai wurde der 21 Jahre alte Kaufmann Michael Berger in seinem Zimmer in einer Bension in der Ansbacher Straße erhängt aufgefunden. Berger hatte sich vor etwa zwei Jahren selbständig gemacht und wohnte in dem Pensionat zusammen mit einer Freundin. Als diese morgens um 3% Uhr nach Hause tam, fand sie den jungen Mann an einem Kleiderhaben erhängt und tot auf. Obwohl alles auf einen Selbstmord hinzudeuten schien, tauchten allmählich doch Gerüchte auf, die wissen wollten, daaß Berger von frember hand ge­tötet worden fei. Die Beamten der Mordkommiffion stellten mun fest, daß Berger seit einiger Zeit einen heimlichen handel mit Opiaten betrieb, der nicht schlecht zu gehen schien. Da die Vermutung bestand, daß der Kaufmann mit anderen Händlern piel­leicht in geschäftliche Streitigkeiten geraten und von seinen Gegnern vergiftet worden sei, so wurde die Leiche noch am Sonnabend zur Geftion beschlagnahmt. Es ist unwahrscheinlich, daß Berger aus wirtschaftlicher Notlage Hand an sich gelegt haben sollte. Seine Be fiztümer wurden in bester Ordnung vorgefunden, er batte olles fauber aufgeräumt, so daß nichts auf einen plöglichen Entschlub bin deutet.

Die Ermittlungen haben ergeben, ca Berger hauptsächlich in Cafés und Restaurants in der Gegenb bore olienborf plaz bis zum 300 zu verkehren pflegte. Er war eine ziemlich auffallende Erscheinung, nur 1,54 meter groß und hatte startes dunkles welliges Haar. Personen, die über seine Geschäfte und die Borgänge vor dem 21. Mai irgendwelche aufklärenden Mitteilungen machen fönnen, werden erfucht, fich bei Kriminalfommissar 3apfe im Polizeipräsidium zu melden.

Ein Spruch über Pressefreiheit.

Dicht an dem monumentalen Staatenhaus der Kölner   Prefa, in dem fast sämtliche Länder Europas  , die Bereinigten Staaten von fonferenz zusammengefunden haben, hat die Sowjetregierung ihren Pavillon aufgebaut. Selbstverständlich dient er dem 3med, die Leistungen des Bolschewismus zur Schau zu stellen. Unter den vielen agitatorisch- politischen Aufschriften, die den Sowjetpavillon ausstatten, ist eine dem Besucher besonders auffällig. Sie lautet: Die Preffefreiheit in allen Ländern, wo Rapitalisten Die Pressefreiheit in allen Ländern, mo Rapitalisten leben, bedeutet die Freiheit, Zeitungen und Schriftsteller zu taufen und zu bestechen, die öffentliche Meinung zu fabri­zieren und sie zugunsten der Bourgeoisie zu fälschen."

Die Sowjetinstitution ist wohl berufen, dieses Urteil unparteiisch abzugeben. Denn im heutigen Rußland   ist doch das absolute Ideal der Pressefreiheit verwirklicht. Allerdings so, wie es Stalin   und Konforten auffaffen. Daher fühlte sich auch der ruffische Botschafter Krestinsky berechtigt, auf dem Bankett der Stadt Köln   zu Ehren der ausländischen Gäfte, im Namen dieser Gäste", also der offiziellen Bertreter der ta pitalistischen Länder, wo Schriftsteller und Zeitungen getauft und bestochen werden, die Preffa und ihren Be­gründern zu huldigen.

Auf der Breffa fann man sehr seltene Exemplare des Schrifttums bewundern; die größte Sehenswürdigkeit wäre jedoch zweifellos eine freie Sowietzeitung oder ein unabhängiger Sowjetjournalist gewesen. Sie ist nicht vorhanden.

lichen Agitationslofung. Am falschen Blag arbeiten die Sowjetleute mit einer untaug­

Bater Staat als Knigge- Erfah.

Deutschnationale Beisheiten.

Stabem ber Razenjammer ber Deuticnationalex über ihre Zahlnieberiage etwas nachgelaffen hat, beginnt man in ihrem Begr such über bis Ursachen bes Zusammenbruchs reaftionärer Demagic nachzubenfen. Herr. Rries fomnt babei in Supenbergs Log" zu bent Schuh, bie Babipflit mulie eingeführt werden fols ob die nichtmatter aus fauter Liebe zu ben Deutschnationalen baheimgeblieben wären!). Aber warum soll Bater Staat mit dem Gefeß eingreifen? Herr v. Rries verrät es:

Unsere staats- und volfsbürgerlichen Kreise werden beherrscht durch ihre Unfähigkeit, mit Menschen umzugehen. Das ist eine wahrhaft lichtvolle Selbfterfenntnis-narr baß

Die aufmerksame Krankenschwester. Ein neuer Brandstiftungsversuch in Friedenau  .

In der vergangenen Nacht machte eine Krankenschwester, die vom Nachtdienst nach Hause fam, in der Blankenburg  <

Wahrnehmung.  

-

angebrachten Baugerüft einen Mann herumflettern zu Als sie sich dem Hause näherte, glaubte fie, auf einem dort sehen. Die Dämmerstunde ließ nicht deutlich erkennen, ob es ein Mann oder mehrere fehen. Die Dämmerstunde es war furg vor 3 Uhr morgens waren. Die Schwester eilte nach dem Polizeirevier in der Rhein  gauftraße und machte Meldung. Mehrere Beamte begaben sich sofort nach dem Hause und durchsuchten es gründlich. Auf dem Boden, den fie verschlossen vorfanden, entdeckten sie in einem Ber schlag einen Brandherd. Ein offener Koffer, der dort aufbe­wahrt wurde, hatte Papier enthalten. Die Brandstifter hatten es herausgenommen und neben dem Koffer zusammen mit allerlei Ge rümpel aufgeschichtet und angezündet. Zum Glück wurde der Brand so frühzeitig entdeckt, daß die herbeigerufene Feuerwehr ihn in fürzester Zeit löschen konnte, ehe größeres Unheil entstand.

Das Haus ist bereits vor etwa 4 Wochen von einem Brande heimgesucht worden. Damals wurde die rechte Seite des Dachstuhls fast völlig vernichtet. Die Nachforschungen, die Feuer wehr und Kriminalpolizei anstellten, hatten fein greifbares Ergeb nis, daß es sich in der Tat um vorsägliche Brandstiftung gehandelt hatte. Diesmal galt ber Anschlag der linten Seite des Dachstuhles.

Durch Draht und Junf.

Der Reichsfinansminister hebi in Bayern   40 fleine Finanzämier auf, weil ihre Mufrechterhaltung mit ben Grunbjäsen einer jpass Samen inschaftsführung nicht vereinbar erscheint. Die Auf hebung erfolgt bis zum Ende 1929.

#

eftattung über me Bourbemegung in Gubenburgen een She sender cum Regierungsb einrailer. Trogdem wird ihnen der Proges por bem Sriegse Courtes urden freigefallen, batunder wet Zertreter bet einer Trogdem wird ihnen ber Prozeß por ben riegs Bericht wegen der Berbreitung falscher Nachrichten gemacht

Bei dem Kampf um die merikanische Hafenstadt Manzanilla wurden 81 Aufständische getötet, während die Bundestruppen 30 Mann verloren. Manzanilla liegt am Stillen Ozean und nahe i Guadalyira, dem Zentrum der fatholischen Aufstandsbewegung.