2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 277.
Mittwoch, den 27. November 1895.
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12. Jahrg.
Lehrthätigkeit" fortsetzen, indem jedes unserer Mitglieder der locken suchen. Denn in der Diskussion meinte der Eröffner, fie Girbt es Religions- und Reihe nach eine Vorlesung hält, an dessen Stelle nach seien nicht wie die bösen Sozialdemokraten Feinde, sondern anderes tritt. Gewissensfreiheit in Preuken? erfolgter Strajandrohung ein Nach der Freunde der Gewerkschaftsbewegung". Die Diskussion war interBahl unserer Mitglieder läßt sich berechnen, daß wir essanter als das Referat. War bisher das Wort„ Jude" gar Ueber dieses Thema sprach am Montag vor einer großen auf diese Weise noch etwa siebzig Jahre unfere nicht gefallen, so machten die Diskussionsredner ihrent Boltsversammlung, die den Keller'schen Saal bis auf den letzten Lehrthätigkeit" fortsetzen können. Das Vorgehen gegen die Frei- toscheren Herzen ordentlich Luft. Namentlich war ein Platz füllte, der Reichstags- Abgeordnete Vogtherr. Als wir religiöse Gemeinde ist demnach nicht geeignet, ihr zu schaden, origineller Wiener Arbeiter ein sehr humoristischer Redner, der uns vornahmen, das genannte Thema zu besprechen, so begann wohl aber muß das Ansehen der Behörden darunter leiden. uns viel von Wien und dem Lueger dort unten erzählte. Jo, der Redner, dachten wir nicht daran, daß es in Berlin Müßlich sind diese Maßregelungen natürlich für diejenigen, die die Sozialdemokraten wären in Desterreich viel stärker noch als außer der bezahlten noch eine freiwillige Polizei giebt, noch nicht wissen, wo sie ihren Kindern eine vernünftige Gr in Deutschland , aber dofür ist do unten der Antisemitismus do." nämlich die Firma die Firma Nauck und Hartmann. Diese hielt ziehung angedeihen lassen können. Die Zahl derer wird sich Er beklagte, daß in Deutschland die Arbeiter den Juden noch in es für bedenklich die Frage:" Giebt es in Preußen mehren, die überzeugt sind, daß ihre Lebensschidsale nicht von Schuß nehmen, während in Desterreich jeder Arbeiter im geheimen Religions- und Gewissensfreiheit" zu erörtern, und gehöheren Gewalten, sondern von ihrer eigenen Kraft bestimmt über die Juden schimpfe. 1482 fan die Juden aus Wean verstattete uns nur an den Anschlagfäulen bekannt zu machen, werden. trieben worden, 200 Johre später sein's wieder außi trieben worden, daß hier über Religions- und Gewissensfreiheit in Preußen" Dem Volke foll die Religion erhalten werden; das heißt die weil sie fich ungebührlich benomme hoben, und jetzt san's wieder 200 gesprochen werden soll. herrschende Religion, obgleich diese Religion dem heutigen Stande Johr, also müssen's wieder außitrieben werden." Nach diesem biederen Auch ich habe es als ein Wagniß erachtet, in der gegen der Wissenschaft nicht entspricht. Wiener Propheten sprach ein Sozialdemokrat, Genosse Köster, wärtigen Zeit die Frage aufzuwerfen:" Giebt es Religions- und Die Antwort auf die Frage: Giebt es in Preußen Reli- welcher sehr geschickt die Angriffe des Herrn Böckel abwehrte Gewissensfreiheit in Preußen?" Allerdings giebt es eine solche gions- und Gewissensfreiheit?" fann nur ein bestimmtes Nein!" und von verschiedenen Seiten unter Beifall angehört wurde. Nach Freiheit, aber nur auf dem Papier. In der Verfassungs- sein. Die Gedanken sind ja allerdings frei, aber nur soweit man ihm kam der antisemitische Held des Abends, ein Herr aus Schöneurkunde steht ber schöne Satz:" Die Wissenschaft fie für sich selber behält. Man darf sich nicht erlauben, berg, der in seiner Wuth gegen die Juden gar keine Grenzen mehr und ihre Lehre ist frei." Und ferner heißt es: Gedanken, die von der herrschenden Norm abweichen, zu ver- tannte, vom hundertsten ins tausendste tam, mit dem Brustton der Niemand darf seines Bekenntnisses wegen bedrückt werden. breiten. Ueberzeugung die Juden mit. Filzläufen verglich und mit Mancher fragt sich wohl, ob es denn überhaupt Freiheit in Wir haben keine Glaubensfreiheit, denn diese bedeutet, daß dieser schmutzigen Bemerkung bezeichnenderweise allgemeine Heiter. Preußen giebt. Wer diese Frage verneint, wird es allerdings man auch nichts glauben darf. Ein ganz bestimmter Glaube feit hervorrief. Der Höhepunkt der Versammlung war erreicht selbitverständlich finden, daß auch von Religions- und Gewissens: aber hat bei uns das Vorrecht. Wir haben keine Gewissens- und wir könnten unseren Bericht schließen, wenn nicht ein studirter freiheit keine Rede sein kann. freiheit; diese bedeutet, daß jeder seiner Ueberzeugung Herr dem sozialdemokratischen Diskussionsredner in tattlosester Wenn wir uns fragen, ob denn in Preußen die Vor- gemäß handeln darf, und daß im geistigen Kampfe der Weise vorgeworfen hätte, er kenne die Prinzipien seiner eigenen bedingungen für Religions- und Gewiffensfreiheit vorhanden sind, Sieger sein muß, deffen Anschauungen die vernünftigsten sind. Partei nicht. Er, Herr Berg, ein studirter Mann, ein so muß ich sagen, ich glaube nicht, daß es früher in diefer In Preußen ist die Gewissensfreiheit mit Schranken umgeben, feiner Mann, er tenne fie. Und da er, Herr Berg, eben gerade Hinsicht besser gewesen ist, als jetzt. In den letzten fünfzig die nicht nur durch Gesetze, sondern auch durch Verwaltungs- die Ignoranz verrieth, welche er dem sozialdemokratischen Redner Jahren haben wir manchen Wechsel erlebt. Was zu früherer maßregeln gezogen find. vorwarf, so verdeckte er das Nichtwissen durch eine ordentliche Beit für staatsgefährlich gehalten wurde, galt später als zulässig, Vom Parlament können wir in unserem Kampfe für Religions Portion Anmaßung, Selbstbewußtsein und Unverfrorenheit. um dann endlich wieder verboten zu werden. Auf die Reaktions- und Gewissensfreiheit feine Hilfe erwarten, denn dort herrschen Genoffe Köster leuchtete ihm später noch heim, indem er auf zeit der fünfziger Jahre folgte eine Zeit etwas freierer Regung, die Parteien, die ein Interesse an der Erhaltung der den anständigen Ton in sozialdemokratischen Bersammlungen die sich wiederum in eine Epoche des Rückschritts wandelte, in gegenwärtigen Zustände haben, die wohl Erhöhungen der hinwies; es dürfte aber nicht unnöthig sein, auch hier noch einmal der wir uns gegenwärtig befinden. Alles sucht man jezt mit Bivilliste, kostspielige Dombauten u. f. w. bewilligen, die aber Herrn Berg als Typus zu kennzeichnen. dem Allheilmittel der Frömmigkeit zu kuriren, die aber unserer niemals zu haben sind, wenn es gilt, Rechte und Freiheiten des festen Ueberzeugung nach nicht geeignet ist, die Schäden der Volkes, seien diese feien diese auch noch so selbstverständlich, zur Die Gefängnißarbeit ist von jeher das Schreckgespenst für Gegenwart zu beseitigen. Der frühere Polizeipräsident hatte die Geltung zu bringen. Nach diesen Gesichtspunkten haben die Textilarbeiter, insbesondere für die Strumpfs Tugend, sich über die wahre Ursache der Maßregeln gegen die wir unsere Hoffnung für die Zukunft zu bemessen und uns wirker gewesen. Schon durch die Drohung, die Arbeit in den Freireligiöse Gemeinde offen auszusprechen, indem er sagte:" Ich innerhalb der gezogenen Schranken einzurichten. Da man uns Gefängnissen herstellen zu lassen, wußten die Fabrikanten die weiß, daß die meisten Mitglieder der Freireligiösen Gemeinde nicht gestattet, öffentlich zu lehren, was wir für Recht halten, so Begehrlichkeit" ihrer Arbeiter im Reim zu ersticken. In der Sozialdemokraten sind." Damit wollte er wohl für gewisse Leute werden wir uns mit unserer Aufklärungsarbeit dahin zurück- öffentlichen Versammlung der Textilarbeiter einen Fingerzeig geben, was man mit und in dieser Gemeinde ziehen, wo uns keine Polizei etwas anhaben kann: in die Berlins , die am Montag im großen Saale der Königsbank" zu bekämpfen habe. Diese Anschauungen spiegelten sich in allen Familie. Wir werden unsere Kinder derart in unseren abgehalten wurde, beleuchtete nun Hübsch auf grund eines Maßnahmen gegen die Freireligiöse Gemeinde wieder. Man Anschauungen erziehen, daß sie auch auf ihre Kameraden im reichen Materials die großen Nachtheile, die die Gefängnißarbeit fuchte den Religionsunterricht der Gemeinde möglichst zu er- Schul- Religionsunterricht in unserem Sinne einwirken. Vielleicht für die freien Textilarbeiter sowohl hinsichtlich der Arbeitsgelegenschweren oder ganz zu beseitigen. Die Denunziationen der kon wird man dann froh sein, wenn man unsere Kinder aus dem heit als in Beziehung auf die Höhe des Lohnes mit sich bringt. fervativen Zeitungen veranlaßten den Berliner Magistrat, sich offiziellen Religionsunterricht wieder los wird.( Beifall.) Wir Nach den Angaben des Redners wurde die Gefängnißarbeit im der Bekämpfung der freireligiösen Bestrebungen anzuschließen. wollen doch sehen, wer in diesem Kampfe stärker ist, ob die Jahre 1883, als die Berliner Wirker in eine Lohnbewegung einDurch Verfügung des Provinzial- Schulfollegiums vom Polizei oder Vater und Mutter. Den Eltern pflegen die traten, von der Firma Schlottmann( Berlin ) als das einfachste 24. November 1893 wurde der Religionsunterricht der Gemeinde Kinder mehr zu glauben als den Schullehrern, gegen die sie ein Mittel betrachtet, den Bestrebungen der Wirker nach Verbesserung untersagt, weil es sich nach Ansicht der Behörde um eine oft berechtigtes Mißtrauen haben.( Bravo !) ihrer wirthschaftlichen Lage wirksam entgegenzutreten. Die Firma tongeffionspflichtige Lehrthätigkeit handele. Wir Wer ein Freund der Gedankenfreiheit ist, muß uns in diesem pachtete zu diesem Behufe 30 Strafgefangene in der weimarischen betonten dem gegenüber, daß von uns nur ein Religions Rampfe unterstützen. Wir protestiren dagegen, daß man sich an unserer Strafanstalt Jchtershausen. Natürlich fanden auch andere unterricht, wie ihn das Allg. Landrecht gestatte, ertheilt werde. Gewissensfreiheit vergreift. Alle, die zwar im Innern mit uns Fabrikanten Geschmack an der Gefängnißarbeit. Die Firma Wir stellten hierauf diesen Unterricht ein und hielten Vorträge, einverstanden sind, dem Namen nach aber noch) zu den Religions- Rulepp in Mühlhausen ( Thüringen ) beschäftigte 180 Gefangene zu denen auch Kinder Zutritt hatten, über die Grundsäge unserer gesellschaften gehören, mögen sich auch äußerlich von diesen los der Strafanstalt zu Kolnow in Pommern . Das Pensum betrug Gemeinde. Aber auch diese Vorträge wurden als Schulfagen und denen den Rücken kehren, die nichts von ihnen wiffen pro Kopf 13 Paar Männerstrümpfe oder 11 Paar Frauens unterricht angesehen und nun erfolgten die Strafmandate wollen. Strümpfe, die durch Maschine hergestellt werden. Gegenwärtig des Provinzial- Schulfollegiums über je hundert Mart. Die Wir werden durch die That gegen die Maßregelungen der läßt die Firma Segall( Berlin ) dort arbeiten. In Plößensee bei Höhe dieser Strafe fönnte fast als Schmeichelei er Freireligiösen Gemeinde protestiren, indem wir dafür sorgen, Berlin gehen 50 Maschinen und werden gegen 300 Strafgefangene scheinen, da sonst unsere geistigen Leistungen von jener Seite Daß immer mehr Gleichgiltige aufgerüttelt werden, daß immer mit solchen Arbeiten beschäftigt. Das Penfum beträgt 13 Baar nicht so hoch geschätzt werden. Auf eingelegte Beschwerde wurden neue Schaaren zu uns kommen, damit der Sieg des freien Männerstrümpfe oder 11 Paar Frauenstrümpfe. Die Firma diese Strafverfügungen für rechtmäßig ertlärt, da die besagten Vor- Gedankens, der Sieg der Freiheit dereinst zur Wirklichkeit werde. Mendelsohn u. Lewy( Berlin ) läßt in 5-6 Strafanstalten träge einen Ersay für den Schul- Religionsunter: Lebhafter anhaltender Beifall der mehr als tausendköpfigen arbeiten. In der Strafanstalt zu Wehlheiden wurden im Jahre richt darstellen sollen. Kurz vorher hatte dagegen das Kultus: Menge folgte dieser eindrucksvollen Rede. Sodann theilte der 1890 von der Firma Aaron( Berlin ) 80 Strafgefangene an ministerium entschieden, daß der von der Freireligiösen Gemeinde Vorsitzende Friederici mit, daß der Sprecher der Gemeinde großen Maschinen beschäftigt. Die Firma zahlte 70-80 Pi. ertheilte Unterricht kein Ersay für den Schul- Reli: Dr. Bruno Wille aus dem Polizeigefängniß zu Friedrichs- pro Kopf. Das Pensum betrug: Trikot 22 Dyd. Größe I. Der gionsunterricht sei, weshalb die Kinder der Diffidenten hagen der Versammlung seine Grüße sende und gleichzeitig mit- Lohn für freie Arbeiter beträgt für gleiche Waare 1,50 bis 1,80 m. nicht von diesem befreit werden könnten. Welcher Widerspruch heile, daß ihm schon wieder zwei neue Strafen in Aussicht pro Dutzend. Lohnprofit der Firma 3-3,70 m. Damen liegt doch in diesen Entscheidungen! ständen. hosen: Pensum: 3/4 Dyd. Lohn für freie Arbeiter 3-3,50 m. Wie sind denn nun die Behörden mit der Art unseres UnterIn der Diskussion äußerten sich mehrere Redner im Lohnprofit der Firma: 2,20-2,70 Mart Damen Röcke: richts bekannt geworden, und wonach beurtheilen sie dessen Staats: Sinne Vogtherr's. Raßler führte unter anderem aus, Pensum: 1 Dutzend. Lohn für freie Arbeiter: 3,50-4 M. Lohngefährlichkeit? In den Verfügungen heißt es: nach Auskunft daß der Satz des sozialdemokratischen Programms:" Religion ist profit der Firma: 2,70-3,20 m. Alle anderen Arbeiten stehen des tönigl. Polizeipräsidiums" oder nach uns gewordenen zu Privatsache" von vielen Parteigenossen so verstanden würde, daß in gleichem Preisverhältniß. Zur Zeit läßt die Firma Liebes verlässigen Mittheilungen". Das Polizeipräsidium fann von man als Sozialdemokrat feine Stellung gegen irgendwelche u. Zapp dort arbeiten. Die Firma Guttfeld( Berlin ) beschäftigt unferer Gemeindethätigkeit nichts wissen, da wir seit Jahren religiöse Richtung nehmen dürfe. Er ist der Meinung, daß man 36 Strafgefangene an großen Maschinen in der Strafanstalt zu feinen Beamten dieser Behörde in unserer Gemeinde ge als Sozialdemokrat kein Christ zu sein brauche und fordert zum Konik und zahlt pro Kopf 1 M. In der Korrigenden- Anstalt sehen haben. Die zuverlässige Quelle aber, die fid, Stampf gegen die Schwarzen" auf, welche die ärgften Feinde zu Hohenstein werden 80 Mann an Strumpfstrichmaschinen be an uns bekannte Gesichter fnüpft, an Leute, die Minister von jedes Kulturfortschritts feien. schäftigt. Die Firma Hirsch in Mühlhausen ( Thüringen ) bes Butttamer als Nichtgentlemens bezeichnete, fann doch für die fchäftigt 100 Mann an großen Maschinen im Zuchthause zu Entschließungen einer Behörde nicht maßgebend sein. An die Gräfentonna im Gothaischen. 1 Dutzend Herrenwesten stellen Schulbehörde, sowie an die Stadtverordneten hatte ich das Er sich auf 2 M., für freie Arbeiter auf 6 M. In Prungersheim suchen gestellt, sich selbst zu überzeugen, was wir lehren; aber bei Frankfurt a. M. werden 100 Strafgefangene beschäftigt. In niemand ist diesem Verlangen nachgefommen. Das ist preußisde den Strafanstalten zu Sorau , Sonnenburg, Bromberg und Gewissensfreiheit, daß man eine Lehithätigkeit verbietet, ohne sie zu Wronka lassen Berliner Wirkwaaren- Fabrikanten viel arbeiten. fennen; allein auf grund des Urtheils von anonymen Die Firma Born u. Joachim beschäftigt 80 Strafgefangene Persönlichkeiten, die wahrscheinlich nicht einmal fähig sind, in Glückstadt und zahlt pro Kopf 70 Pf. bis 1 M. Das Pensum einem Vortrage zu folgen. Auf grund solcher Informationen beträgt 14 Paar platiirte Männerstrümpfe. Besonders erbauliche Zustände herrschen in der Lübbener Fabrit der Firma Syrick wagt man es, einer mehr als fünfzig Jahre alten Gemeinde den Fehtehandschuh hinzuwerfen, Geldstrafen zu verhängen und dem ( Berlin .) Dort arbeiten Strafgefangene und freie Arbeiter zu Einzieher derselben gleich den Haftbefehl mitzugeben. Freiherr ammen . Von 90 Beschäftigten waren im Jahre 1892 freie Ar von Hammerstein hatte nach Bekanntwerden seiner Verbrechen Die Böckel'sche Versammlung, welche auf vorigen beiter 40, Strafgefangene 50, die an Rundmaschinen arbeiteten. Zeit, sich in Sicherheit zu bringen, man wußte ihn nicht zu Donnerstag Avend angesagt, aber im letzten Augenblick wegen Die Strafgefangenen unterschieden sich von den freien Arbeitern finden. In unserem Falle wußte man ganz genau, wo Wille, der Beschaffenheit des Versammlungslokals verboten worden war, durch eine fürzere Arbeitszeit. Von etwa 20 Berliner Firmen Vogtherr und Fräulein Altmann wohnten. Unsere Verbrechen wurde am Montag Abend im Königshof in der Bülowstraße ab- werden ungefähr 3000 Strafgefangene in der Wirkwaarenfind ja auch nach Auffassung so mancher Staatserhaltenden gehalten. Herr Dr. Otto Böckel, von den freiheitlichen" Anti- Industrie beschäftigt. Würden an deren Stelle 3000 freie Argrößer, als die Verbrechen Hammerstein's, der den lieben Gott semiten bei seinem Erscheinen mit Beifall begrüßt, nahm sofort das beiter beschäftigt, so wäre, meinte Referent, von Arbeitslosigkeit im Munde und die gefälschten Wechsel in der Tasche führte Wort, um über die Wahrheiten und Irrthümer" der Sozialdemo- faum etwas zu spüren, während jetzt permanente Arbeitslosigkeit ( Beifall.) fratie zu sprechen. Die Zahl der Anwesenden mag etwa 125 betragen herrsche und der Wirker sozusagen erst Jusasse einer Strafanstalt So weit Gesetz und Verfassung nicht hinreichen, unbequeme Be haben, darunter waren viele judenfeindliche Damen. Herr Böckel werden müsse, um in seinem Fache Beschäftigung zu erhalten. strebungen zu unterdrücken, werden die Lücken durch alte war in der Behandlung des Themas sehr vorsichtig und flug; er Die Arbeitslöhne seien infolge der Konkurrenz Kabinetsordres und ministerielle Verordnungen ausgefüllt, die scheint aus seinen vieljährigen Studien eine ganz andere der Gefängnißarbeit in den leßten zehn Jahren zwar nicht mit Hilfe des Parlaments zu stande gekommen sind, Stellung zur Sozialdemokratie gewonnen zu haben, als er um fünfzig Prozent gefunten. Die Strumpf Eingangs seiner Rede wandte er stricker führen am schlechtesten dabei. aber dennoch gesegliche Kraft haben. Die Kabinet ordres, welche ie früher einnahm. Die Brauche sei mit scharjen aus dem Kabinet früherer Regenten herrühren, will ich nicht sich Worten gegen ruinirt, die Behandlung der völlig selbständige Meister ea gäbe in ihn veranlaßten, fritisiren, da es heutzutage gefährlich ist, in nicht zustimmendem Sozialdemokratie, feinem noch in vereinzelten Exemplaren, die Arbeiter müßten Sinne über Dinge zu reden, die mit der Monarchie in Beziehung Referat mehr Gewicht auf die Wahrheiten als auf die Irr sich anderen Thätigkeiten zuwenden oder gingen, sofern ihnen stehen. Ministerial- Restripte aber fann man fritifiren, theils weil thümer" unferer Partei zu legen. Daun gab er eine furze Ge- dies nicht gelinge, zu grunde. Besonders benachtheiligt feien die Minister, von denen sie herrühren. längst todt, theils, weil schichte unserer Partei und bemängelte die Internationalität der auch die Arbeiterinnen, die bei schlechten Löhnen schwer arbeiten sie nicht mehr im Amte sind; aber auch lebende und politischen Arbeiterbewegung, ohne Feinschaft"(!) gegen die müßten und durchweg an ihrer Gesundheit Schaden litten. An amtirende Minister müssen sich eine Kritik gefallen lassen. Mu Gewerkschaftsbewegung( die er aus dem Streit Legien- Auer zu diese richtete der Referent besonders die dringende Mahnung, diesen ministeriellen Verordnungen hat man allezeit das erreicht, beweisen suchte); weiter polemisirte er gegen die Verelendungs- ihre Lage zu erkennen und sich der gewerkschaftlichen Organisation was man auf andere Weise nicht treffen konnte. Die theorie, welcher unsere Partei angeblich buldige und endlich gegen anzuschließen. Eine Besserung der Verhältnisse versprach sich Restripte des Kultusministers Falt ließen den freien Gemeinden das Gewaltsprinzip" unserer Taftit. Bei letzterem Punkte führte der Referent nicht von wehmüthigen Petitionen nach dem Muster manche Freiheiten, Minister v. Jedlig erklärte dieselben für Böckel den Herrn Dühring gegen die Sozialdemokratie ins Feld, der Innungen. Er hielt es für zweckmäßiger, der herrschenden Unsinn und Herr Bosse schloß sich in dieser Hinsicht seinem Vor- den Mann, dessen Gewaltsanbetung Engels so gründlich lächerlich Gesellschaft die schrecklichen Folgen ihrer Wirthschaftsweise in gänger an. Minister Bosse fagte, er würde seine Meinung gemacht hat. Auch feine freie Meinungsäußerung soll nach nackter Wahrheit vorzuhalten. Die Versammlung stimmte einer ändern, wenn das Kammergericht über sein Vorgehen gegen die Herrn Böckel bei der Sozialdemokratie existiren; was nicht Protest resolution gegen die Gefängnißarbeit Freireligiöse Gemeinde anderer Meinung wäre wie er. Nun parire, fliege einfach hinaus". Mit dieser Kritik verknüpfte zu und beschloß, diese mit umgehender Begründung dem preußischen liegen aber zwei Kammergerichts Erfenntnisse vor, von denen öcfel nun einen echt sozialdemokratischen Angriff auf den Abgeordnetenhause zur Berathung im Plenum durch das Bureau das eine ihm recht, das andere unrecht giebt. Er ftüßt Kapitalismus , der an Schärfe nichts zu wünschen übrig überweisen zu lassen. ließ, und sagte unseren deutschen Staatsmännern und Gesezsich auf das Erfenntniß, welches sein Vorgehen billigt. Ta nach den geltenden Bestimmungen der von dem Pro- gebern einige Schmeicheleien, die mit Unliebenswürdigkeiten vinzial- Schulfollegium diftirten Strafe eine Strafandrohung eid lich gespickt waren. Offenbar wollen die" freiheitlichen" Antivorhergehen muß, so bleibt uns der Ausneg, daß wir unsere semiten vorsichtig agiliren und die Arbeiter in ihre Nege zu
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Zum Schluß nahm die Versammlung folgende Resolution an: Die Versammlung erklärt die seitens der Behörden gegen die Freireligiöse Gemeinde gerichteten Verfügungen für einen unberechtigten Gi griff in die Glaubens und Gewissensfreiheit und protestirt dagegen auf das entschiedenste.
Versammlungen.
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