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Sport und Spiel

Erbauliches aus Amsterdam  .

Vernichtende Kritik bürgerlichen Sport, geistes".

Eine Berliner   Sportforrespondenz gibt von der Olympiade| Ueberwachung der Teilnehmer und Besucher, Berbot der Lärm­der bürgerlichen Sportverbände im Amsterdam   folgende erbau­liche Schilderung:

Nach allen Nachkriegsolympiaden haben sich Stimmen gemeldet, die den sicheren Untergang dieser friedlichen Wettbewerbe voraus­jagten. Nach dem Verlauf der Kämpfe Frankreich  - Italien  , Bortugal­Jugoslawien und Deutschland  - Uruguay   oder besser nach den Begleit­umständen darf man mit Sicherheit auch diesmal erwarten, daß den Olympischen Spielen der Grabgesang gesungen wird. Die Vor­tommnisse bei diesen Spielen waren dergestalt, daß man diesen Untergang fast wünschen möchte. Statt eines friedlichen Wettbewerbes unter den Besten der Nationen eine wüste Schlacht, statt erhebender Momente solche des 25. fcheus, statt feierlich gestimmter Menschen kreischende, heulende, johlende, alle Erziehung und allen Anstand verleugnende Subjefte. Angewidert verläßt man die Stätte des Geschehens, wirst einen letzten Blick zur Feuerschale des Marathonturmes, von dem aus das Feuer des heiligen Friedens leuchten soll. Hat man es vorsorg licherweise für die Fußballmettspiele noch ausgelaffen?

Aber ehe man bedauert, daß die Summen für den prachtvollen Bau und die Requisiten des olympischen Theaters nicht nugbringen­der zum Heil der Menschheit verwandt wurden, sollte man daran­

instrumente, disziplinarische Bestrafung auch des geringsten Ver­stoßes gegen die sportlichen Gesetze und den olympischen Gedanken. Sie find in Deutschland   seit Jahren gedacht und ihre Durchführung auf immer neue Beise versucht, sie sind wiederholt worden bei den ersten Anzeichen einer Verlegung der olympischen Idee ohne daß Deutschland   überhaupt beteiligt war.

Theater ist schon die Schlacht um die Karten, Theater ist auch der Preis, der für das Schauspiel verlangt wird. Theater ist die Uniformierung auch außerhalb der Spiele, Theater ist der Kriegs­tanz perschiedener Nationen, Theater ist das Gelärme auf Radau­instrumenten, trauriges Theater ist das Benehmen der Besucher und das tobsüchtige, menschenun­würdige Büten der Teilnehmer bar allen ritter lichen und olympischen Geistes! Das ist durchaus allgemein gedacht und soll beileibe nicht die Deutschen   ausschließen. Im Gegen­teil, bei uns wollen wir anfangen, diesem Theater ein Ende zu machen. Wir wollen und wir müssen für uns die Idee rein und hochhalten, einerlei und unbekümmert darum, was die anderen tun. Erst wenn wir zu der Einsicht kommen, daß wir allein sind, können wir unsere Schlußfolgerungen ziehen. Solange aber diese Idee

3ahlreiche gut besetzte Rennen gehen dann am fommenden Sonntag vor sich. Auf der Berliner   Olympiabahn bes ftreiten Linart, Sawall, Sausin, Lewanow, Christmam drei Ren nen über 20, 30 und 50 Kilometer, bei den ,, kommenden Männern" sind Dobe, Mühlbach, Vermeer  , Röschlein und Jürgens am Ablauf zu finden. Zehn Träger der Sturzkappe wird man auch auf der Bahn in Leipzig   versammelt sehen. Im Franz Krupkat  - Be­denken über 25 und 75 Kilometer, gehen Möller, Leddy, Dederichs, Bréau und Snoef an den Start, die beiden Prüfungen für den Nachwuchs bestreiten Hille  , Carpus, Damerow, Böttgen und Schind­ler. Breslau Grüneiche wartet mit dem Fliegerpreis von Schlesien   auf, der Engel mit Oszmella, Steffes, Fricke und Lorenz in Wettbewerb sieht. Im Kleinen und Großen Oderpreis hat sich Kremer der Gegnerschaft von Toricelli, Miquel, Thomas und Schmidt zu erwehren. Auf der Pariser Buffalobahn nehmen Rausch Hürtgen und Ehmer Kroschel, deren disqua lifikation jetzt abgelaufen ist, an einem Zweistunden- Mannschafts­rennen teil.

Fichte" gegen die Rote Fahne"!

abteilung im Post stadion eröffnete, brachte die Rote Als die Freie Turnerschaft Groß- Berlin ihre Schwimm­Fahne" eine längere Polemik mit der bekannten Fragestellung am Schluß: Oder ist das jetzt ein Versuchsballon, sich in die Wert­[ portbewegung hineinzufreffen, fie von außen heraus zu unterhöhlen" und daraus eine Arbeitsgemeinschaft zu machen?" Es fehlte nur noch der bekannte Refrain: ,, Wer hat uns

Der ra- ten?"

Nun hat der doch gewiß rrrevolutionäre Verein Fichte" die Erleuchtung bekommen, daß alle Theorie ,, grau" ist. Grau ist aber ebenso fonterrevolutionär wie schwarzrotgold! Unter dem Kampf­ruf: Nieber mit dem Werksport!" ging Fichte deshalb in die Höhle des Poststadions und eröffnete dortselbst eine Schwimmabteilung!)

Nun ist alles wieder gut. Der Vorsicht halber werden in die Fichte- Abteilung nur Schwimmer als Mitglieder aufgenommen! Wer im Poſtstadion schwimmen lernen will, muß sich also notwendiger­

weise der Freien Turnerschaft Groß- Berlin anschließen.

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Die Schwimmabteilung der Freien Turnerschaft Groß­

gehen, über Mittel nachzusinnen, die der Tragikomödie ein Ende noch in wenigen Köpfen lebt und von wenigen Nationen geachter Berlin   hat sich wie die anderen Arbeiter- Schwimmvereine die

und dem ersehnten wirklichen olympischen Schauspiel den Boden be­reiten. Solche Mittel sind Vermeidung der Sensation zu gewinn­füchtigen Zweden, schärfste Beobachtung der sportlichen Gesetze,

Gegen die Straßensperre!

Die Radfahrer protestieren.

Zu einer Protestversammlung gegen die vermeintliche Straßen Sperrung für Radfahrer hatten gestern abend der Arbeiterradfahrer­bund ,, Solidarität", der Bund deutscher Radfahrer und die Deutsche  Radfahrerunion aufgerufen. Referent des Abends war Grüßte vom Bund deutscher Radfahrer, der einen furzen Ueberblick gab, was eigentlich geplant war. Sollten doch nach den früheren Ent­mürfen einer neuen Verkehrsordnung die Straßen 1. und 2. Ordnung für den Radfahrer überhaupt ge sperrt werden.

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Der zweite Entwurf sah schon milder aus und wollte nur zu bestimmten Tageszeiten eine Sperre für Radfahrer wissen. Auch dieser Entwurf fiel, bis jetzt ein dritter entstanden ist, der mur die Straßen 1. Ordnung etwa 30 wochentags von 8 bis 19 Uhr für den durchgehenden Radfahrerverkehr sperren will. Hat der Radfahrer jedoch in einer Straße 1. Ordnung zu fun, so fann er bis zu dem betreffenden Hause hinfahren. Grüßte bezeichnete diesen Entwurf als günstiger und weit annehmbarer als die früheren. Seeger vom Arbeiterradfahrerbund Soli­darität" kritisierte den geplanten Entwurf, wandte sich gegen die Sperre von 8 bis 19 Uhr und forderte, daß die Zeitsperre auf 9 bis 18 bzw. 17 Uhr beschränkt werde. Selbstverständlich wird ,, Solidarität mie bisher, bei den kommenden Verhandlungen alles tun, mas im Interesse der radfahrenden Volksgenossen liegt. Nach einer äußerst lebhaften Diskussion nahmen die Versammelten eine Resolution an, die u. a. eine völlige Fahrfreiheit für die Rad­fahrer in allen Straßen fordert.

In dem Bericht mehr Radfahrwege" im gestrigen ,, 2 bend hat sich ein sinnentstellender Fehler eingeschlichen. Nach dem Bericht soll der Vertreter des Polizeipräsidiums geäußert haben, daß eine neue Verkehrsordnung nicht geplant sei. Rich fig muß es jedoch heißen, daß eine neue Bertehrsordnung zum 1. Juli nicht geplant sei.

Auto- Schönheitskonkurrenz.

Beim DAC.

Der junge Deutsche   Auto Club hielt auf der Grunewald­rennbahn eine Schönheitsfonturrenz für Automobile ab. Man muß es dieser aufstrebenden Organisation republikanischer Automobilisten lassen, sie versteht Feste zu feiern und sportliche Arrangements zu treffen.

Was man auf der Rennbahn fah, war Klasse in jeder Beziehung: Ein gut angezogenes Publikum, bei dem auch der kleine Auto­fahrer" nicht fehlte, herrlich lackierte Wagen und Damen, die eben falls Farbe( und Buder) nicht gespart hatten. Nahezu 300 Wagen stellten sich dem Preisgericht, und leicht war die Arbeit nicht, aus ben 50, 75 und 100- Pferdigen mit ihren fabelhaften Karosserien den oder die schönsten auszusuchen. Die Wertung wurde nach Bunften vorgenommen, die in aller Deffentlichkeit errechnet wurden. Wem ein Auto für gtausend Mart gegenwärtig als noch nicht be­zahlbar erschien, der fonnte sich wenigstens die neuesten Herren- und Damenmoden, vorgeführt von effektvoll lackierten Mannequins, an sehen oder der Promenadenmufit lauschen. Wenn auch manchmal alles nicht ganz flappte, die 3000 Zuschauer tamen voll auf ihre Kosten. Der schönste Wagen überhaupt mar eine 22-100 PS Cadillac- Limousine, der schönste deutsche   ein 13-63 PS Horch. Herr Mendelssohn Meyerhof   besaß den schönsten Klubwagen; die Breise für Sportwagen und Damenwagen fielen an Feäulein v. Bertrab und Maria Paudler  .

Vorschau auf Grunewald  .

Das über 2200 Meter führende Girsewald- Rennen, das Bampos oder Ausbund( D. Schmidt), Silberfasan( M. Schmidt), Impressionist ( Hannes) und Gute Sitte( Williams) bestreiten sollen, bildet den Mittelpunkt der Geschehnisse am Donnerstag. Im Gouverneur Rennen über 1600 Meter kommt in St. Robert ein Derbyfandidat crstmalig heraus. Soll der Hengst wirklich, wie sein Stall behauptet, ging Chance im Rampf um das Blaue Band" haben, dann muß

wird, werden auch die olympischen Spiele leben.

Erteilung von Schwimmunterricht als wichtigste Auf­

Diese vernichtende Kritik bekräftigt aufs neue die Notwendigkeit gabe gestellt. Für diesen Zweck stehen drei Schwimmlehrer und eine Don Arbeiter Sportorganisationen.

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er den Altefelder Stalde selbst bei vier Pfund zu dessen Gunsten schlagen können. Voraussagen: 1. Ota Profigt; 2. Stall Schumann Blanker Hans; 3. Fürstenruf Eldon; 4. Ausbund Impressionist; 5. Fürstenruf Milfart; 6. St. Robert- Stalde; Christinchen- Paroid.

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Heute Weltrekord- Versuche.

Auf der Rütt- Arena!

Der Florentiner Pietro Linari ist in Berlin   geblieben, um den angefündigten Angriffsversuch auf den 1000- Meter- Weltreford mit fliegendem Start" bei windstillerem Wetter noch einmal zu unternehmen. Der Italiener wird heute, Mittwoch, 20 Uhr, den Weltrekord unter offizieller Kontrolle der Bundes- Zeitnehmer an­greifen.

Lothar Ehmer, dessen Disqualifikation bekanntlich gestern ablief, hat sich in den letzten Wochen ebenfalls fleißig einem Spezial­training über die 1000- Meter- Strede unterzogen und will es im Anschluß an den Versuch Linaris wagen, gleichfalls den Eggschen Weltreford zu drücken. Die Aussichten Linaris stehen nach seiner am Sonntag gezeigten Leistung über 500 Meter durchaus nicht schlecht, da er trotz des starken Windes den Weltrekord über diese Distanz, den der Italiener Mori im Herbst vorigen Jahres in Mailand   mit 30,2 Sekunden aufstellte, um nur% Sefunden ver­fehlte.

Bevorstehende Radrennen.

Mit Riesenschritten geht es dem Höhepunkt der Radrennsaison, den Meisterschaften der Berufsfahrer entgegen, die Mitte Juli in Köln   ausgefahren werden. Unter diesem Gesichts­minkel wird man die Ereignisse der nächsten Zeit betrachten müssen. Das Goldene Rad" von Braunschweig   wird gelegentlich eines Abendrennens, heute Mittwoch, mit der Besetzung Möller, Baillard, Suter, Thollembeet, Lewanow ausgefahren.

Schwimmlehrerin zur Verfüügung. Für geübte Schwimmer und Springer findet besonderes Training statt. Da das Wasser vorge­märmt ist( 21 Grad), so ist selbst bei fühler Witterung das Baden ein Genuß. Badeabende: Mittwochs von 18 bis 22 Uhr. Mit­gliederanmeldung in der Schwimmanstalt, Lehrter Str.   57a und 63a. Da die Unfälle auf dem Wasser alljährlich viele Opfer fordern, so sollte überall der Spruch beherzigt werden: Jeder Mensch, ob groß, ob flein  , muß auf Erden Schwimmer sein!"

Schwerathleten, Ringer- und Hebersparte. Die Juni- Delegierten­fizung findet nicht Donnerstag, 7., sondern Freitag, 8. Juni, im Lokal Zippel, Charlottenburg  , Kirchstr. 10, statt. Beginn 20 Uhr.

Hunderennen des Berliner   Hunde- Renn- Club. Am Sonntag, 10. Juni, 15 Uhr, hält der BHRC. feinen dritten Renntag ab. Das letzte offizielle Training findet Sonnabend, 15 Uhr, auf der Rennbahn Grunewald statt. Alle Barfois, Greyhounds, Whippets, Schäferhunde, Dobermänner, Airedailterriers und Mittelschlag­schnauzer tönnen sich am Rennen beteiligen. Renndecken mitbringe: 1. Auskunft durch die Geschäftsstelle Dr. Nickel, Berlin   NW.  , Jonas straße 4( Telephon Moabit 3410), Heinrich Brauer  , Berlin   D. 112, Dossestraße 10, und Vereinslokal A. Pauly, Berlin   NW. 7, Dorothen­ftraße 56( Telephon Zentrum 4867).

Motorrad- Fußball. Den Bemühungen der Landesgruppe Nord des Deutschen Motorradfahrerverbandes ist es gelungen, zwei Motorrad- Fußballmannschaften zusammenzustellen, die anläßlich der Berliner   Turn- und Sportwoche am Sonntag, 10. Juni, auf dem Gelände des Berliner   Flughafens, Berlin- Tempelhof, Tempelhofer Feld, erstmalig den Berlinern diesen in England so außerordentlich beliebten Sport vorführen werden.

Vereinskalender.

Rampfrichtervereinigung, Leichtathletikparte. Die Gigung fir den Städte. Lampf int Poftstadion und für den Reichs- Arbeiter- Sporttag findet Donners tag, 7. Juni, 19% Uhr, in der Kartellgeschäftsstelle, Landsberger Str. 82, statt. Mittwoch, 18 Uhr, Training auf Bestend, nachdem Zusammenkunft der Brandenburgfahrer. Festbeitrag mit Freie Turnerschaft Charlottenburg. bringen. Abt. Tennis: Mittwoch, 17 Uhr, Training auf eigenen Plägen Touristenverein Die Naturfreunde". Abt. Brenzlauer Berg: Donnerstag, abend). Gäste willkomnien.

in Bestend.

7.

Juni, 20 Uhr, Schule Christburger Str. 14, Mitgliederversammlung( Lieder­

Ruderverein Collegia. Beschließende Versammlung am 7. Juni, 20% Uhr,

bei Thunad, Bielandſic. 4.

Saatminteler Babbellinb 1925. Donnerstag, 7. Juni, 20 Uhr, Mitglieder versammlung bei Sorgenfrei, Berlin   N 20, Buttmannstr. 9( am Brunnenplag).

Was den Kommunisten Sorge macht!

Sie bemühen sich um die Naturfreunde.

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Wie sieht nun der Zusammenbruch" aus? Sowohl die Gaue Brandenburg   und Rheinland   als auch Westfalen   zählen heute mehr Mitglieder als zur Zeit des Hochdrucks kommu­nistischer Einflüsse im Jahre 1924. Westfalen   litt über­haupt nur unter dem Niedergang des Wirtschaftslebens. Das legte Jahr verzeichnet für diese Gaue eine mehr denn 25 prozen­tige Mitgliederzunahme, wie überhaupt eine Mitglieder und noch mehr in den ersten Monaten dieses Jahres festzustellen iſt. Die noch unter kommunistischer Leitung stehenden Gaute Thürin= gen und Schwaben   stehen allerdings in der Entwicklung immer noch zurück. Mit diesen beiden befaßt man sich allerdings nicht! Glücklicherweise sind die kommunistischen   Mitglieder der Natur­freunde vernünftiger als ihre Ratgeber in der kommunistischen   Presse. Langwierige parteipolitische Streitigkeiten besonders in Schwaben  und im Rheinland wurden in diesem Jahre beigelegt, weil man fich wieder auf einer guten Arbeitsbajis unter Ausschaltung parteipolitischer Einflüsse zusammenfand. Das ist ge­wissen Kreisen unangenehm. Deshalb propagiert man auch in jenem 3eitungserguß den Zusammenschluß aller flaffenbewußten", lies fommunistischen Elemente im Arbeiter- Turn- und Sportbund  , ledig­lich zu dem allerdings unausgesprochenen Zwede, einen größeren Stoßtrupp gegen die unbequeme fozialdemokra tische Leitung der Arbeitersportbewegung zu sammeln.

Der neue Montagsableger der Roten Fahne", die M. 3.", will es sich zur Aufgabe machen, in erster Linie die Interessen der Arbeitersportler zu vertreten. Wie das geschieht, kann man in der legten Nummer aus einer Stellungnahme" zur Hauptver sammlung der Naturfreunde ersehen. Wie durch das Ge­schreibsel der Arbeitersport aber in aller Deffentlichkeit kompro mittiert wird, sei an einigen Beispielen gezeigt. Selbstverständlich ist die tatkräftige Abwehr aller parteifommu- zunahme in der deutschen   Naturfreundebewegung im Jahre 1927 nistischen Bestrebungen im Arbeitersport den Herrschaften ein Dorn im Auge. Da also in dieser Hinsicht wenig zu machen ist, wird ein­fach festgestellt, daß die Naturfreunde nicht mehr in den breiten Arbeitermassen verwurzelt sind". Bum Beweise foll der Rüdgang der Mitgliederzahlen dienen. Während der Arbeiter- Turn- und Sportbund   zunimmt," heißt es, sind die Naturfreunde von 116 000 auf 60 000 Mitglieder in Deutschland   ge­junten." Abgesehen davon, daß die Zahl von 116 000 Mitgliedern leider bisher in Deutschland   nie erreicht murde, wird dabei auch ver. schmiegen, daß fich der Rüdgang auf 60 000, d. h. um etwa 30 Pro3. der Mitgliederzahl von 1923 auf Jahre erstrect, in denen die Inflationsgewinne" an Mitgliedern ab gestoßen wurden. Neben der wirtschaftlichen Be lastung der Arbeiterschaft in der ersten Zeit der Stabilisierung war es besonders die Fraktionsspielerei der Kommu nisten in Brandenburg  , im Rheinland  , in Thüringen   und in Schwaben  , die viele alte Mitglieder aus der Organisation vertrieb. Eine gemiffe Bestätigung gibt man in der M. 3." sogar in folgen den Zeilen: Der Zusammenbruch ganzer Gaue, wie Rheinland  , Westfalen  , Südbayern und Brandenburg  , hat politische und kultu­relle Ursachen." Verantwortlich dafür soll natürlich die liberale Reichsleitung" fein,

Die gesunde Auffassung der großen Masse der Arbeitersportler wird auch dieses organisationsschädigende Borhaben vereiteln. Zu­ſammenfassend kann also festgestellt werden, daß der Arbeiter­touristenverein Die Naturfreunde" sest in den Arbeitermassen murzelt", während beispielsweise die Wandersparte des Turnvereins Fichte" ein Ableger der Kommunistischen Bartei ift.