Unterhaltung unö ÄNtssen
Seilage des Vorwärts
Lüne. Don Hermann Ssfig. (Schluß.) Die Umarmung war formell und steif. Als fie sich über„fein Mitgebrachtes" freuen sollte, schnitt Lucie ein enttäuschtes Gesicht. Unter diesem Sachverhalt war'das best«, von Kartoffeln und Obst zu reden--. Dem widerstrebte ihr Eigensinn, die Erinnerung daran, was sie heute von ihm beantwortet haben wollte, stellte sich langsam wieder in magnetische Richtung. Und mit der Gewaltsamkeit ihre» ganzen Willen? leiste sie das Gespräch zur Liebe hinüber. Bald stand er erbarmungslos im Examen. Und fein Weib glicht« neben ihm, an ihm, voll Entzücken, daß«r so herrlich bestand und der Mann sie so wahnsinnig liebt«. Aber warum wollte er ihren Küssen immer ausweichen, warum wollte«r es nicht merken, was sie von ihm wünschte. Es war noch «in Hinterhalt in ihm, den mußte sie erforsche». Da. Nun kam sie an die letzte Pforte. Der Mann reckte sich, als hätte er bis jetzt geschlafen. Dann frug er sie. Dos war die einzige Möglichkeit, dem letzten Bekenntnis seiner ewigen Liebe und Treue auszuweichen. Lucie wurde unruhig und der Mann wurde immer interessierter. Es ging schließlich zu, wie in einem lebhaften Feuergesecht. Dos Ende war surchtbor. Lucie heulte erschütternde Neuetränen, und der schwarze Mann zerstört« seine Haare wiid, daß er aussah wie ein zürnender Prophet. Er schrie mit zischenden Worten:„Wir sind geschieden," betrachtete noch den mclyerfrainpsten Leib des schönen Weibes, ging dann mit entschlossenen Schritten zum Zimmer hinaus. Lucie horchte aus, entsetzt, mitten aus dem Schmerz des Weinens: wahrhaftig, er nahm draußen den Hut und den Mantel. Sie sprang aus dem Bett. Dos Zufallen der Korridortüre stärkte chre wankenden Beine. Sie schrie ihm nach:„Hans," laut, daß dos Mädchen aus der Küche herausstürzt«. Im Hemd trat si« auf den Treppenflur hinaus und schrie dem Weggohenden verzweifelt seinen Kosenamen durch dos Treppenhaus. Aber er stand darauf nicht still. Er ging. Lucie brach in Ohnmacht zusammen. Houibswohner trugen die arme Verlassen« zurück ins Bett. Di« fotgende Nacht faß dos Dienstmädchen bei ihr. Die Beiden fürchteten sich, er könne in der Nacht zurückkoimnen und schießen. Die Nacht verging bei eiaktrischem Licht und gespanntem Horchen noch der Korridormre. Und der Morgen kam nur wie«in Lichta verdunkler. Grau und düster war draußen dos Wetter. Ach. die Einsamkeit nvir so alle Phantasie ernüchternd. Was sollt« in Zukunft werden??--- Darüber sprach sich bald seine letzte Geldsendung au». Damit konnte sie wie bisher«in Lahr weiterleben und in diese? Zeit sollte sie sich nach etwas umsehen, dos ihr dos Fortkommen sicherte. Dein Brief lautet«:„Du host ja kein Kind, für dos Du zu sorgen hättest.' Du wirst darum auch kein« weitere» Celdopfcr von mir »erlangen.. E, war zum Einsehen, was er argumentiert«. Aber worum konnte er nicht bei ihr bleiben? War es denn so schlimm, daß sie sene frühere Beziehung, welch- fie bisher hartnäckig geleugnet, ihm endlich eingestanden hatte?! Ja. es war ihre Dummheit, offen zu fein. Wie mußte sie dies« Dummheit büßen! Das Glück ihres Lebens wäre von ihrer Zlusdouer im Leugnen, in der Beharrung, in der Lüge abhängig geblieben. Und sie grollte dem Manne nicht. Ein Weib ist nur um ihrer Verschlossenheit willen zu achten, sagte sie sich- Was ist«s für ein Weib, das dem Manne das Ertragen einer Unkeuschheit zumutet. Was ist es für ein Mann, der sie trägt! Dieses Uebcrlszcn kam ihr zu spät. Nun sah sie voraus, daß sie bald wieder nichts war. ol, die arm» Trine, ivelch««in reicher Baron hinter den Lumpenfäckcn für sich hervorgeholt hatte. Sie fühlte sich als Rvmanfigur. Und in diesem schönen Gefühl faq ihr einziger Trost. *»* Einmal in ihrem Leben war sie dach reich und glücklich gewesen, davon hatte sie jetzt das harte Drücken und Schluchzen in der Kehle, da» Heulen über olles, was ihr zustieß. Man hielt si« nicht gerade für verrückt, aber doch hielt man si« reif zum Irrenhaus. Weil si« beim geringsten Ding« gleich heult«. Sucht« si« irgendwo Arbeit, fragte sie:,.Haben sie keine Arbeit für mich?" und gliich schluchzt« sie so laut hinaus, daß ihre Bewer» bung nur selten Erfolg hotte. Wie mußte sie oft hungern, daß sich der Nabel einzog, an dem das schöne Kind ernährt worden war zu dem schönen prächtigen Jungen, dem der Arzt und die Hebamme zusammen den Haiswirbel bei der Geburt abgerissen hotten. Es war ihr Wahnsinn, daß die beiden ihr Schicksal verschuldeten. Es war nicht ihr Wahnsinn, sondern es war ihr Schicksal. Aus dem St. Matchäi-Hriadhof lag es, da» Kind. Sie fuchtelt« es jedermann in» Gesicht, so daß es bald das ganze Stadiviertel, wo die Lucie wohnt«, wußte. Dl« arm« Lucie. Ein W«>b mit einer Haarwarze zuletzt auf der Backe, damals ein jung«, Liebchen mit einem Schönheitsfleck auf der Wange. Di« Alt» hatte»st tagelang nichts zu essen und lief doch immer hinaus auf den Friekchof an die wild umwucherte verdeckte Stell«, wo vom Goldregenbaum im Frühling die schweren goldenen Trauben herabhingen. Dort sah sie niemand, wie sie al»„schöne junge Frau, den innigen Liebesiuß auf die Lockenstirn des Knaben drückte"— so wähnt« si« ihn im Geiste vor sich— Verblüht« der Baum, so hingen long« Schoten an den Zweigen. Auch dann war st« draußen und sah den Schoten zu, wie si« xeisten. De» laufend« vors. Das klein« italienische Dörfchen Cazzaso, da, 200 Häuser zählt, ist im Davonlaufen begriffen. E» rückt von dem Abhang unaufhaltsam hinunter in die Eben« und hat bereits ZOÜ Meter zurückgelegt. Es ist nämlich auf einen Felsen gebaut. der langsam abrutscht, ohne die Häuser unmittelbar zu gefährden Immerhin hat die Bevölkerung vorsichtshalber die Wohnungen ge- ,äumt-und sich in der Ebene angesiedelt, um hier das Ergebnis de» jtfdimtjchens m Sicherheit abzuwarten,
Wer weiß von ihm etwa»? Höchstens die, denen das Glück beschieden war, den Lautenjänger Sven Scholander , den feurigen Alten aus dem Schwedculand, zu hören. Er erkannte das Genie seines jungen Landsmannes, die packende Schönheit der Dich- tungeu eines fahrenden Gesellen, den«in tragisches Geschick früh ins Schattenreich hinüberrief... Sven Scholander übersetzte die Gedicht« Dan Anderssons , komponierte sie, sang sie auf seinen Reisen durch Deutschland und eroberte mit ihnen die Herzen der Arbeiter im Sturm. Denn«s waren die Lieder eines P r 0 l e t a- riers, der seine Herkunft nie verleugnete und seiner sozialistischen Ueberzeugung treu geblieben ist bis zum letzten Atemzug.... In der Strafanstalt Plötzensee Hörle ich Sven Scholander zum erstenmal. Dort sang er an einem Sonntagmorgen— in der Anstaltskirche— vor den Gefangenen, Sang die Lieder des jungen Andersson, nachdem er denen, die m blauen Drillichjacken vor ihm saßen und mit äußerster Spannung seinen Worten lauschten, von dem Lebensweg und dem Schicksal seine» Landsmannes erzählt Hatto. Ihrem Beifall durch Händeklatschen Ausdruck zu geben, war den Gefangenen nicht gestattet. Nach jedem Liebe erhoben sie sich von den Plätzen. Standen zwischen den Bänken wie die Bäume— fest, verwurzelt— minutenlang. Bis ins Innerste ergriffen. Zum Schluß der Feierstunde rannte einer von ihnen zu dem greifen Sänger hin und schüttelte ihm beide Hände: für alle! Ein Blumen- strauß, im Gesöngnisgarten gepflückt, hielt dann der weißhaarige Sänger in seinen Händen— für Dan Andersson . Erschüttert verließ Sven Scholander die Gefangenen. Mit seinen humorvollen Liedern hotte er si« erheitert, mit den Liedern Dan Andersson aber in«inen seltenen Bann gerissen— ihr Innerstes aufgewühlt— gleich« Saiten in ihnen angeschlagen— durch die Lieder eines Menschen, den sie als Freund. Kamerad und Mitkämpfer empfanden. Die Botschaft eines Freiheitskämpfers hotten si« gehört, eines Kämpfers für soziale Gerechtigkeit. Die Gestolt eines ruhelosen Wai, derer» vor ihnen, den innige Heimotlieb« von einem Ort zum anderen trieb, um hie Heimat auskoflen zu können von Grenz« zu Grenze. Abends, wenn er unter Köhlern, Flößern oder Fischern vor dem Zeit oder der Hütte saß, über sich das Leuchten der Sterne, um sich das Sausen der Wälder und das Brausen der Ströme, die Gefährten in ihren Decken und Fellen auf dem Boden lagen und schliefen, dann blickte er in die rote Loh« des Logerfeuers und fühlt« in der stillen Stunde, die ein neues Lied gebor, sein Herz schlagen für dos schaffende Bolk... Dan Andersson war der Sahn eines om-n Kleinbauern und DorffchuUehrera in D a l« k 0 r l i e n. Schon al» Neunjähriger mußt« er mit seinen zahlreichen Geschwistern in die großen Wälder hinaus, um mit eigenen Händen das tägliche Brot zu verdienen. Seine ganze Jugend verlebt» er alt Waldarbeiter. Arbeitet« als Flößer. Köhler und Housterer. Trabt« auch al, Vagabund durch das Land. Oft zag«r mit einem fast erblindeten und einem schwachsinnigen Bruder von Dorf zu Dorf, mir den Leuten zu Kindtause. Hochzeit oder Begräbnis— wie es gerade kam— aufzuspielen. Begrub auch selbst einen Gefährten, trug ihn mit anderen auf seinen Schultern meilenweit über Land zum Friedhof. Sang davon ein Lied. Hier ein Vers: Wie der Sarg nun schaukelt longsam durch die Ocde, Schritt für Schritt, Geht ein Schweigen über morgenwocher Au, Und der Wind bleibt stchn und lauscht, wer so schwer und wuchtig tritt Heber Roirn hin, durch Morgendämmerung grau. „'s ist nur Ol«, unser Spielmonn", rauschen die Mchten, singt der Tann , ..Seine heimatlosen Jahre sind vorbei." Ei wie lustig— ruft der Wind—, wenn ein Orkan ich war, nun dann I6) spielt ihm vor die allerschönstc Melodei! >«mm«!,„in«,.................... 1 1 1 1 1......... Verlorene Mühe. Wozu Lineal und Zirkel nicht ausreichen. Wer zweitausend Mark zahlen soll und nur tausend Mark hat, steht vor einer mit»eigenen Mitteln" unlösbaren Aufgabe. Ebemso unlösbar ist da,»Problem", mit einer zehn Meter laiigen Leiter vom Erdboden aus«in zwanzig Meter hohe» Fenster zu erreichen. Man ist sich darüber ohne weiter«, klar und weiß auch, daß alles Nachdenken verlorene Müh« ist, sofern man nicht die Möglichkeit hat, zu fremden Mitteln zu greisen— im ersten Jolle zu geborgtem Geld; im zweiten zu einer längeren oder zweiten Leiter. Ganz genau so verhält sich', mit einigen Aufgabin der Mathe- malik, an denen törichterweise nach immer getüfleU wird, abgleich auch das verlorene Mühe bedeutet. Da ist zunächst die Drei- teilung de« Winkels . Die Ausgabe, einen beliebigen Winkel mit Zirkel und Lineal in drei gleiche Teile zu teilen, ist unlösbar— nicht etwa, weil bisher noch niemandem die Lösung gelang, sondern weil dl« vorgeschriebenen Mittel nicht ausreichen. Den Beweis dafür bracht« der berühmteste oller Mathematiker, C. F. Gauß : und niemand, der diesen Beweis versteht, wird sich weiter um die Drei- teilung des Winkel» kümmern. Si« ist erledigt: nur ist das leiter nicht fo leicht einzusehen, wie etwa die Unlösbarkeit einer der beiden eingangs genannten kindlich«infachen Aufgaben. Wer sich haute noch um die Winkeldreiteilung bemüht, zeigt damit nur, daß er«in schlechter Mathematiker ist, weil er den Gaußschen Beweis entweder nicht kennt oder nicht oerstehen will. Der immer wieder auftauchende Hinweis, daß schon mancher Laie die Fachwelt durch umwälzende Erkenntnisse überraicht habe, ist hier ganz unangebracht: denn es handelt sieh gar nicht darnm,«ine Aufgab« zu lösen: nur eben in dem Vinn«, daß Zirlel und Lineal zur Winkeldreiteilung nicht aus- reichen. Man tonn allensall, Näherungskonstruktionen finden, die aber gar keine BedeutunZ haben und durchweg viel umständlicher und ungenauer find al» die einfache Benutzung eines Winkelmessers, wie er zu jedem Reißzeug gehört. Ebenso verhält es sich mit der Quadratur de» Kreise», also mit der geometrischen Konstruktion«ine« Quadrates, da» einem gegebenen Kreise slächenglelch sein soll. Auch für diese Konstruktion reichen Zirkel und Lineal allein nicht aus, wie der Mathematiker Lindemann im Jahre 1882 bewies. Und wieviel tausend mathema- tisch interesstert« Laien haben es trotz Gauß und Lindemann immer wieder versucht, da» Unmöglich« möglich zu machen! Gewiß darf man sich darüber freuen, daß so viel« Leute Neigung zu Wissenschaft- licher Arbeit haben: andererseits aber ist es zu bedauern, daß sich diese Neigung gelegentlich auf so abwegigen Bahnen verzettelt. Es ist überhaupt nicht leicht, auf mathematischem Gabiete irgend etwas wirklich Neues zu finden. Dazu gehört gewaltiges Rüstzeug, das sich nur durch jahrelangen Fleiß(bei guter mathemotifchsr Bs- gobung!) erkämpfen läßt. Wer sich aber ohne dieses Rüstzeug gern mit ouithemattschen Fragen beschästige» möchte, de« raten mir, sich
Dan Andersson war von einer tiefen Lieb« zu seiner Heunot beseelt. Als ihn in jungen Iahren ein Onkel noch Amerika geholt hatte, wurde er schon nach kurzer Zeit von einer durch nichts zu erstickenden Sehnsucht nach seinem Heimatland gepackt— nach einem halben Jahr bereits fuhr er als Schiffsjunge seinem geliehten Schwedenland Vieder entgegen. Aus dieser Zeit das wilde, urkraft- volle Lied vom„Bootsmann Iansfon": Hcioho, Bootsmann Ionsson, wird dein Schicksalslos wohl fallen Nicht auf Weibsleut, sondern Haie in der Südse«, irgendwo? Vielleicht lauert Henker Tod hinter Stümpfen von Korallen? Er ist derb, aber ehrlich so sing heiohot Bielleicht sitzest du als Farmer, wenn schon alt, in Alabama , Dieweil Jahre sachte färben dir die Schläsen grau? Recht so! Hast du Sine dann vergessen für'ne Dir» in Yokohama , 's ist wohl lottrig— ober menschlich! So sing heioho! Mit 22 Iahren kam Dan Andersson in eine V 0 l k s h 0 ch- schule— Brunswik— oben in Norddalekarlien und blieb dort drei Jahr«. Lernt« in dieser Zeit viele Sprachen, studierte Philo- sophie, Acsthetik, Literatur und fing—?S Jahre alt— zu dichten an. Im Alter von 82 Jahren wurde«r von seinem tragischen Schicksal ereilt. Auf einer Reis« stieg er in einem Stockholmer Hotel ab, suchte abends sein Zimmer auf, schlief ein— und erwacht« niemals wieder. Cyairgas, das von einer vorhergegangenen Desinfeltion zurückgebli«l,en war, hotte den jungen Dichter getötet. Schweden stand an der Bahre eines seiner hoffnungsvollsten Söhne. Heute, nachdem man einen Uebcrblick über die Werke dieses proletarischen Dichters gewonnen hat, darf man sagen, daß die internationale Arbelteriveit mit Dan Zlndorsson«inen unersetzlichen Berlust«rlitien hat. Er war Blut von ihrem Blut, Geist von ihrem Geist. Leider ist bisher das Wenigste von dem Werk Dan Andersson ins Deutsch « übersetzt. Er hat auch Novellen m;d Romane geschrieben. Sven Scholander hat mir in seinem Beniner Heim Lieder omge- sungon und vorerzählt, in denen sich die heiße Liebe Dan Andersson , zum Proletariat, sein ganzer Zorn gegen jede Unterdrückung, gegen Knechtschaft und Unrecht offenbart. Aber auch die Tiefe seiner Gefühlswest und Natürlich«, aus denen die menschlichen Gestatten realistisch emporwachsen. Und die schönste und herrlichste Stimmung bleibt nicht bloß«»Stimmung", schwebt nicht im luftleeren Raum. sondern läßt immer das Herz eine, Mitkämpfers hervorleuchten: Meilenweit liegen Felder und Häuseit von hier, Wo der Frost steht mit eisigem Hauch. Hier ist'» lustig beim flammenden Siockfeuer, wo wir Sind umwoben von Funken und Nauch. Bist niedlich, Brogren, im Feuerglanz rot. . Mit der schwarzbraunen Geijj« parat»...(0«urtft„ Gutes Essen! und Dranntwäm— da hat', kein« Not: Deine Stirn chi« die Sonne. Kamerad! lind du, der du sitzst mit de? Pfanne, Freund John, Wie'n Baron in der Moleskintracht, Wenn auch.zäh und gegerbt deine Haut, bist du schon Einem Goli gleich in rußiger Pracht! lind Wolsströms-Friedrich. du lochender Mann, Den Elenden Helfer und Trost, Sing ein Lied deiner sünbhosten Jugend— und dann Deiner knabenhaften Seele«in Prost! Aerszcilcn aus dem Gedicht»Feierabend in der Block« Hütte". Bon den wenigen Liedern, die in deutscher Sprache(Snen Scholander hat si« auch vertont) vorliegen, habe ich keine weiteren aufnotieren können. Aber die wenigen lassen wissen, warum ich vom roten LLns, der den Elenden Helfer und Tröster war, sprach. Alfred Frttzsche.
aus die Anwendungen der Mathematik in Naturwissenschaften und Teckpiik zu beschränken. Da gibt es lohnende Aufgaben in Hüll« und Füll«, und wenn si« auch die Wissenschaft nicht gerade um Jahrzehnte überholen, so genügen sie doch der innere» Befriedigung dessen, der sich mit ihnen beschäftigt und der— vielleicht doch einmal etwas findet, wa, dem Ingenieur oder dem Naturwissenschaftler irgend- ein Rechenverfahren erleichtert.
Wie man in einerGowietbuchhandlung Bücher kaust Ein Märtyrer des heiligen Sowjellmreaukratismus, wie er sich in manchen Städten gebärdet, singt foltz«ndc Klagslönc: In Kursk befindet sicb seit kurzer Zeit eine Sowictbiichhandlung. Man will hier natürlich Bücher kaufen. Der»nglückiiehe Käufer eines Buches mußte seinen kecken Wagemut bitter bezalssen.„Haben Sie auch «ine Erlaubnis vom Borsitzenden?"—„Nein, wozu denn."— „Ohne Erlaubnis wird kein Buch verkauft."—»Aber erlauben Sic..."—„Verlieren Sie nicht unnütz viel Zeit, ohne Erlaubnis gibt's nichts."— Der Käufer geht nun aus die Jagd um Erlaubnis. Zuerst in die Verwaltung...Ich möchte ein Buch kaufen."— „Wollen Sie sich in die Abteilung für Volksbildung begeben."— Also auf zur besagten Abteilung. Hier schreibt nun der Käufer »ach einem Formular sein Gesuch auf und mächt« es abgeben. Doch Gesuche nimmt nur der Sekretär entgegen. Cr sucht den Sekretär auf.»Kommen Sie morgen wieder," heißt es da.—»Ich bin aber auf der Durchreise."—»Kommen Sie morgen früh, eher geht's nicht." Am anderen Morgen stellt sich der Käufer wieder ein.»Wenden Sie sich an die Abteilung für Volksbildung."— „Da war ich ja schon gestern."—„Dos Gesuch ist durch die Registratur dahingeschickt worden." Der Käuser begibt sick) also, aus das Schlimmst« gefaßt, in hie betreffende Abteilung und wendet sich an den Borsleher.»Sofort wird da» erledigt sein, ich werde nur zum Vorsitzenden gehen." erklärte dieser. Noch einer halben Stunde kehrt er zurück, auf dem Gesuch steht:„Zu gestatten."—„Ihr Ge> such bleibt hier. Sie bekommen«in Duplikat." Endlich, nach einer reichlichen Stunde, hat der Käuser seine Erlaubnis. Er eilt in den Läden.»Hier ist die Erlaubnis, kann ich nun das Buch de- kommen?"—„Ja, nun müssen Sie erst in die Berwaltungskasse geh«, und dort bezahlen.„Aber hadsn Sie doch sin Einsehen, ich muß heut abfahren, wenn Ich noch zur Kasse laufe, komme ich zu spät."—„Dos geht uns nichts an." Der Käufer macht noch einen Spaziergang zur Berwaltungskasse. Dort wird die Rechnung abae- stempelt und muß nun zur Buchhollerei gebracht werden. Hier wird ein Bermerk aufgeschrieben und der Käufer wieder zur Kasse geschickt. Endlich sind alle Hindernisse überwunden, der Reisende erhält sein Buch und läuft zum Bahnhof. Dort kann er nur fest- stellen, daß dar Zug sich diesmal nicht verspätet hatte, sondern schon abgegangen ist und dm nächste geht erst morgen,.,