Blühende Chemiekonzerne.
probuftion flieg um 20 Braz. Dabei hat fidh bie Belegi eft gegen Ende 1926 insgesamt um nur 8,2 Proz. erhöht. Normale Berhältnisse vorausgesetzt, mußten Geminabschluß und Bilanz der Lothringen - Gesellschaft sehr günstig werden.
Deutsche Erdöl in Scharfmacherfront/ Oberfoks und Schering wieder Dividende. größeren Geschäfts noch geſunten find, die Zinsen, Steuern und
Es überrascht nicht, die Direktion der Deutschen Erdöl 2.-G., eines 100- Millionen- Konzerns, in der Front der Scharfmacher Dorzufinden, denn schon die Ausführungen des Generaldirektors Middendorf auf der vorjährigen Generalversammlung zeigten zur Genüge, daß die soziale Reaktion in dieser Berwaltung zu Hause ist. In ihrem Geschäftsbericht für 1927 geht die Gesellschaft aber diesmal aufs Ganze.
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Zunächst stellt der Bericht des Konzerns, der auch über einen großen Besitz von Stein- und Brauntohlengruben verfügt, fest, daß neben anderen Lasten die Kämpfe um Arbeitszeit und Lohn ein traffes misverhältnis zwischen der aufgewandten in du striellen Leistung und den wirtschaftlichen Ergebnissen gezeitigt hätten. Die Verwaltung ist also offensichtlich der Meinung. daß industrielle Leistungen" nur in den Geheimkabinetts von Direktorium und Aufsichtsrat vollbracht werden, daß die Leistungen der Rumpels in den Gruben nicht der Erwähnung mert und jede Forderung der Belegschaften auf Lohn- und Arbeitszeitverbesserung eine Anmaßung ist.
Nach dieser Einleitung wird eine Attade gegen die Regierung und die Kohlenzwangswirtschaft geritten, die jede Entwidlung lähme und jede Rücksicht auf das mirtschaftliche Grundprinzip von Angebot und Nachfrage vermissen lasse. Das widersinnige Bargehen, das auf der einen Seite die Lohnhöhe unter gleichzeitiger Berkürzung der Arbeitszeit in nie gefannter Beise übersteigert, auf der anderen Seite das Erträgnis unsachgemäß einschränkt, muß zu einer immer schärferen Krise führen. Hier also wird mit aller Deutlichkeit das gefordert, was auch die übrige Schwerindustrie mehr oder minder offen verlangt: Lohnbrud und Schichtverlängerung auf der einen und freie Hand für Preis
diftate auf der anderen Seite.
Mit diesen Ausfällen begnügt sich der Bericht aber nicht, sondern setzt sich auch noch in offenen Widerspruch zu allgemein befannten Tatsachen. So, menn er unter anderem behauptet, daß die übermäßig wachsenden Bedürfniffe der öffentlichen Hand die private Kapitalbildung fast ganz unterbinden. Der Berwaltung scheint unbekannt zu sein, daß die Reichstreditgesellschaft die deutsche Kapitalneubibung im Ronjuntturjahr 1927 auf 7,6 mil liarden Mart schäßte, mährend von anderen Seiten noch höhere Schäzungen vorliegen. Doch sollte sich die Direktion nicht so meit in die volkswirtschaftlichen Gefilde versteigen. So wäre es vielleicht angebracht, wenn sie ihre eigene Rapitalbildung fich etwas näher ansehen würde. Bei dem Leiter des Ronzerns, Herrn General direttor Middendorf, war die Kapitalbildung ficher nicht unterbunden, denn Herr Middendorf ist nicht nur Generaldirektor in 3 mei Gefell schaften, sondern auch Borsigender des Aufsichtsrats in sechs anderen Gesellschaften; er sitzt außerdem noch in weiteren sieben Unternehmen als Aufsichtsrat. Da der Aufsichtsrat mit der Baterne zu suchen ist, der nicht vor allem anderen van den Ronjunttur
Beschlüsse im Reichsfohlenrat. Auch im Nachener Gebiet Kohlenpreiserhöhung.
elbischer Syndikatsvertrag genehmigt.
gewinnen profitiert, so sollte Herr Middendorf, der so im Glashaus die Anlagen mit 2,56 Millionen sogar noch um 300 000 m. niedriger figt, nicht mit Steinen werfen.
Im übrigen zeigt der Abschluß für 1927, daß der Konzern reichlich Fett ansehen fonnte, denn seit 1925 stiegen die Reingewinne von 2,9 auf 6,6 und dann auf 7,6 Millionen Mart, so daß auch die Dividende auf das 100- Millionen- Rapital son 6 auf 7 Prozent heraufgesetzt wurde. Da der Konzern im Vorjahr feine Grubenbeteiligungen vollkommen mit dem Stammunternehmen verschmolz, bietet die Bilanz teine Bergleichsmöglichkeiten mit dem Borjahr. Es ist aber fennzeichend für die Geldflüssigkeit der Gesellschaft, daß die Fusion aus Betriebsmitteln finanziert merden konnte. Die Bilanz ist auch recht flüssig, denn den Berpflichtungen non 20,4 Millionen Mart stehen Forderungen und Bankguthaben von 28,6 Millionen Mart entgegen. So sieht die Unterbindung" von neuer Rapitalbildung in Braris aus.
Auch der Oberfots- Konzern,
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bie Rotswerte und Chemische Fabriken A.- 3. hat ein fehr gutes Jahr hinter sich. Bei einem mehr als verbreifachten Reingewinn von 7,2 Millionen Mark wird die Dividendenzahlung des 80- Millionen- Aktienkapitals mit 6 Prozent wieder auf genommen. Der sonst sehr gut beschäftigte Konzern, der eine Belegschaft von etwa 15 000 Mann hat, lagt fehr über die unerträglichen Zustände, die der deutsch polnische Handelstrieg für Oberschlesien geschaffen hat. So schließt die polnische Grenzsperre die Belieferung der polnischen Hüttenwerte mit dem Gleiwizer Spezial- Hochoſenkoks fast vollständig aus, und nur in Ausnahme fällen kann die Gesellschaft die Einfuhrerlaubnis in ihr natür liches Abiahgebiet erhalten. An der Gründung des Walden burger Montantrufts war die Gesellschaft mit Rutgers maßgebend beteiligt, doch tommt die Fufion in der Bilanz noch nicht zum Ausdrud. Bon der Zusammenlegung der niederschlesischen Gruben verspricht sich die Verwaltung eine Gesundung dieses seit Jahren schwer tämpfenden Kohlendistrikts.
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Die Hauptbeteiligung des Konzerns, die Schering- Kahlbaum 2-6. in Berlin , die im Vorjahr gleichfalls ohne Dividende blieb, fann für 1927 ihren Aktionären 9,6 Prozent auszahlen. In fämtlichen Betrieben dieser Gesellschaft herrscht auch jetzt noch Soch betrieb. So wurden die erhöhten Umfäße des Borjahres von den ersten vier Monaten des laufenden Jahres noch weit übertroffen. Der Geschäftsbericht ermähnt, daß die durch die Ratio nalifierung und Produktionssteigerung gefentten Selbst often eine Herabsetzung der Verkaufspreise für Industriechemikalien ermöglichen. Ferner wird auf die günstige Entwicklung der Abteilung für pharmazeutische Präparate hingewiesen, deren Fabrikate bei den inländischen und ausländischen Medizinern immer ftärfere Beachtung finden.
affo um rund ein Drittel gefteigerten Stichstoffzufuhr auf 2 Mil lionen Tonnen Getreide. Unter Berücksichtigung der mit steigender Off Stiftoffzufuhr verbundenen anderen Betriebsverbefferungen beträgt diese Produktionsreserne etwa das Doppelte, also 4 Millionen Lonnen Getreide mit einem Wert von nahezu einer Milliarde Mart. Dabei ist das Institut bei dieser Berechnung noch sehr vorsichtig ge mesen. Wir glauben, daß die Kunftbüngerverwendung bei einer Mehrzufuhr von 150 000 Tonnen Stidstoff, also einer Gesamtzufuhr von 550 000 Tonnen Stickstoff, noch lange nicht die Rentabilitäts: grenze erreicht hat. Diese liegt nach allen bisherigen Erfahrungen, allerdings unter Einbeziehung der in Deutschland bisher fast allgemein vernachläffigten Stidstoffdüngung der Wiesen und Weiden, bei einer Berwendung von etwa 0,9 bis 1 Millionen Tonnen Stickstoff. Die durch solche Intensivierung erzielbaren Mehrerträge würden sich auf etwa 3 Milliarden Marf beziffern. Es wird eine michtige Aufgabe der Wirtschaftspolitik der nächsten Jahre sein, diese durchaus greifbaren Produktionsreserven zugunsten der Volkswirtschaft auszuschöpfen.
Im Anschluß an die Preisregelung für Ruhrtohle haben der Reichstohlenverband und der Große Ausschuß des Reichstohlenrates gestern auch die Preise für Aachener Steinfohlen erhöht. Ab 11. Juli gelten danach im Aachener Steinfohlensyndikat Preise, die im Durchschnitt einer Erlössteigerung von 1,10 Marf je Tonne des Gesamtabsazes erbringen follen. Die Preiserhöhung im Aachener Steinfohlensynditat wird im Beschluß der beiden Körperschaften als Ausgleich zu der für die Ruhrkohle bereits gewährten Preiserhöhung bezeichnet, der nachträglich erforderlich sei, weil für den Aachener Bezirk die Löhne einen Monat später erhöht worden feien als für das Ruhrgebiet .
Im Anschluß daran hat der Große Ausschuß des Reichsfohlen rates nach längerer Aussprache insbesondere über die Wünsche der Genossenschaften und der Randreviere die Sagungen des Ostelbischen Braunkohlensyndikats genehmigt.
Wir haben mit besonderem Nachdruck darauf hingewiesen, daß die Genehmigung des oftelbischen Syndikatsvertrages, die den Berfshandelsgesellschaften noch größere Kontingente bringt als bisher und die im Braunfohlengutachten der Schmalenbach- Rommiffion so deut lich gekennzeichnete ehlorganisation imf Braunfohlenhandel noch unterstreicht, gegen wichtige gesamtwirtschaftliche Intereffen verstößt. Die Meldungen über die Beschlüsse des Reichsfohlenrates befagen noch nichts darüber, melche Stellung der Reichswirtschaftsminister zum Oftelbischen Synditatsvertrag einzu nehmen gedenkt. Die Deffentlichkeit muß erwarten, daß das Reichswirtschaftsministerium die schweren gesamtwirtschaftlichen Bedenken, die wir gegen den Oftelbischen Syndikatsvertrag vorgebracht haben, auf das allerernsteste prüft.
Landwirtschaft und Stickstoffverbrauch.
Noch unerschlossene Kraftquellen der Volkswirtschaft. Das Institut für Ronjunkturforschung hat in einem foeben erschienenen Sonderheft über den„ Stickstoffverbrauch der Landwirtschaft" einen weiteren Beitrag zur Klärung landwirtschaftlicher Betriebsintensität geliefert. Während bisher der Stidftoffverbrauch der deutschen Landwirtschaft mur im ganzen befannt mar, hat das Institut auf Grund einer Statistit des deutschen Stid stofffynditats den Kunstdüngerverbrauch der deutschen Landwirtschaft für Regierungsbezirke und Kleinere Länder je Heftar landwirtschaftlicher Nußfläche und zugleich auch die Stickstofferzeugung aus tierischem Mist und aus Gründüngungspflanzen errechnet.
Der Kunstdüngerverbrauch meist in den einzelnen Gegenden ganz bedeutende Unterschiede auf. Während z. B. im Regierungsbezinf Düsseldorf auf ein Heftar 45 Kilogramm Kunstdüngerstickstoff entfallen, werden in einigen füddeutschen Bezirken, wie Schwaben und Freiburg nur 5 Kilogramm je Heftar verwendet. Intensiv bewirtschaftete Gegenden weisen also den neunfachen Stichstoffverbrauch gegenüber ertenfio arbeitenden Bezirken auf Zieht man auch die im Stallmist dem Ader zugeführten Stidftoffmengen mit heran, die selbstverständlich in fleinbäuerlichen Gegenden mit starter Biehhaltung wesentlich größer find als in Großgrundbesigbezirken so bleibt die Zufuhr von ausnutzbarem Stidftoff in den intensiven Landwirtschaftsbezirken Deutschlands doch vier- bis fünfmal so groß mie in extensiven Bezirken.
Zweifellos liegen daher in diesen extensiven Bezirken noch ganz bedeutende volkswirtschaftliche Kraftquellen ungenutzt. Das Institut für Konjunkturforschung berechnet die Möglichkeit einer Produktionssteigerung allen auf Grund einer mur um 150 000 Tonnen, anit
Deutsch - russischer Handel wächst jetzt.
Die deutsche Ausfuhr nach Sowjetrußland, die überwiegend aus Fertigfabrikaten besteht, hatte im ersten Quartal 1927 trotz der Krediterleichterungen für Rußland einen starten Rüdschlag erlitten. Im ersten Quartal 1928 hat dagegen ein fräftiger Aufschmung des deutschen Rußlanderports eingefeßt, der eine Steige rung von 80 roz. aufweist. Der deutsch - russische Warenaustausch betrug im ersten Quartal der letzten drei Jahre in Millionen Mart:
1926 1927
R
0
•
1928
•
108,1
59,7
107,4
Kennzeichnend für die Entwicklung ist, daß der Gesamt umfang des deutsch - russischen Handelsverkehrs von Jahr zu Jahr gewachsen ist und in dem ersten Vierteljahr 1928 zum ersten Male die 200 Millionengrenze überschreitet. Die deutschen Ausfuhrziffern für Jamuar- April 1928 liegen zwar noch etwas unter denen der entsprechenden Zeit 1926, haben aber doch den Rückschlag des Borjahres so gut wie ausgeglichen. Der Hauptanteil der deutfchen Exportsteigerung entfällt auf Maschinen, deren Ausfuhr sich mit mehr als 33 mill. Mt. verdoppelte. Auch die deutsche Eisenausfuhr stieg um mehr als 40 Broz. auf rund 20 Min mr. Die Ausfuhr Rußlands hat im ersten Quartal 1928 zwar den Rotordstand von 1927 nicht behauptet, übertrifft aber die Ausfuhrmengen von 1926 immer noch um mehr als das Doppelte.
Faß ohne Boden.
Die Syndikatspolitik erschlägt die Zechenreiche. Bas die Absa politit des rheinisch- westfälifchen Kohlensynbitats die deutschen 3echen to stet und wie die großen Gewinne bester Konjunkturjahre durch die verluftreiche Schleuderpolitit im Ausland und in den bestrittenen Gebieten aufgefressen werden, das zeigt auch der jet veröffentlichte Abschluß der Bergbau A- G., Lothringen , mit dem Sig in Hannover . Gegenüber 1926 find die Umfäge beträcht lich gestiegen. Früher stillgelegte Magerzechen konnten in per gangenen Jahre wieder in Betrieb genommen werden, weil es sich lohnte. Die Kohlenförderung, die Rofserzeugung find ziem lich beträchtlich gestiegen. Der Gasverkauf stieg um 60, die Abgabe von elektrischer Kraft stieg fogar um fa ft 600 Proz! Die Roheisenerzeugung hat sich mehr als verdoppelt, die 3ement
Aber das Gegenteil ist der Fall. Obwohl die Untoften trotz des Soziallaften sich kaum wesentlich erhöhten, die Abschreibungen auf bemessen wurden, ergibt sich im Vergleich zum Jahre 1926 ein fast um eine Million niedrigerer Reingewinn. Er beträgt nur 1,14 Mií lionen gegenüber 2,15 Millionen im Vorjahr, und wird in der Hauptsache dazu verwandt, auf die 31,6 Millionen Mark Beteilia gungen eine Abschreibung vorzunehmen. Das Beispiel zeigt deutlich, daß noch so glänzende Jnlandskonjunkturen der Schmerindustrie nichts nußen fönnen, menn die Gewinne aus der Konjunktur in dem Das naidenfaß der Weltmartttonturrenz verpul beutiche Deffentlichkeit von den Klagen der Unternehmer widerhallt, bert merben. Es ist noch ein Umstand begreiflich, daß die sie hätten zwar eine Mengen-, aber feine Preisfonjunktur gehabt.
150 Millionen Umfah bei Leonhard Zich
Erhöhung der Dividende von 6 auf 10 Proz.- Forthehung der Expansion.
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Wie der Karstadt - Konzern hat auch das Barenhausunternehmen Don Leonhard Zieh in Köln im letzten Jahr eine bedeutende Umfagsteigerung erzielt. In den Detailbetrieben wurden 127,7 gegen 100,7 millionen Mart und in den Engros- und Fabrikbetrieben 22,3 gegen 14,4 Millionen Mart an Fremde umgesetzt. Der Geſamtumfaß von 150 Millionen Mark hat sich also um rund 30 Broz, gehoben. Dementsprechend sind auch die Rohgewinne von 31,5 auf 39,8 Millionen Mart gestiegen. Da durch die Rationalisierung die Unkosten nicht in gleichem Berhältnis, sondern nur um 22 Proz. auf 30,4 Millionen Mark muchsen, außerdem die Steuern sich kaum veränderten, mird trotz reichlich verdoppelter Abschreibungen ein Reingeminn von 3,3 Millionen Mart ausgewiesen, der den Ertrag des Vorjahres um 83 Proz übersteigt. Die Dividende wird von 6 auf 10 Broz. heraufa gesezt.
In der Bilanz kommt die auch 1927 fortgesetzte Ausdehmungsa politit des Konzerns zum Ausdrud. Der gesamte Grundstück und Anlagebejiz hat sich mit 35 Millionen Mart, zu denen noch Neubauten Don 3,6 Millionen Mart treben, um über 17 Millionen erhöht. Die Barenbestände find mit 30,7 gegen 24,2 Millionen Marf weniger start als der Umsatz gestiegen.
Durch die starke Ausdehnung des Konzerns ist die Finanzlage ziemlich angespannt. Einschließlich der Dollaronleihe erscheinen 25 Millionen langfristige Schulden, dazu noch 28,8 Millionen Mark laufende Berbindlichkeiten gegen 15,5 Millionen Mark im Vorjahr. 2lerdings sind auch die Forderungen um 6 auf 16,1 Millionen Mark gestiegen, doch scheint bei weiterer Ausdehnung des Geschäftsumfanges auch für den Tietz- Konzern die Beschaffung neuer Rapitalien nur eine Frage der Zeit zu sein.
Um timftig in den Jahresabschluß auch den Inventurausverkauf einzubeziehen, verlegt die Gesellschaft, das Ende ihres Geschäftsjahres auf den 31. Januar. Der Reingeminn von 174 000 Mart im Janu ir wird auf eine Gewinnrechnung vorgetragen. Das neue Geschäftsjahr wird zwar nicht einheitlich beurteilt, doch weisen die meistent Betriebe weiterhin steigende Umfazziffern auf.
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Stolpernde Wirtschaftspolitit.'
Unter dieser Ueberschrift brachten wir vor einigen Tagen einige Gloffen gegen Ausführungen in dem von Herrn Dr. Stolper herausgegebenen Deutschen Bolkswirt". In einer dieser Gloffen stellten wir fest, daß dem„ Bolkswirt" die Gehälter der deutschen Genraldirektoren nicht hoch genug zu sein scheinen, und daß sie nach ameri fanischem Muster wohl noch erhöht werden müßten. Wir werden num darauf aufmerksam gemacht, daß das der Auffassung des ,, Deutschen Volkswirt" nicht entspricht. Wir stellen das gerne jeft, womit auch die von uns zu diesem Punkte gezogenen Schlußfolg rungen megfallen dürfen.
Millionenverluft troh Umsatzsteigerung bei Magirus . Unter nehmen, die eine rechtzeitige Umstellung ihrer Fabrikation versäumen und technisch rüdständig bleiben, arbeiten auch in Zeiten allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs mit Berlust. So ist es auch der C. Magirus A.-G. in Ulm , einem im Baftkraftwagenbau führensteigerung im leßten Jahr mehr als 1,1 Millionen Mark Ber den Unternehmen ergangen, die trog bedeutender Umsatz= Iuft ausweist. Der Geschäftsbericht deutet auch die Gründe dieses großen Berluftes an. Es fonnten weder die Geftehungskosten für die bisherigen Typen mit den Verkaufspreisen in Eintlang gebracht merden, noch fonnten im Berichtsjahr die Betriebskosten durch Beschränkung auf wenige Typen gefenft werden. Jegt wo das Kind im Brunnen liegt, foll eine grundsägliche Fabrikationsumstellung und-verbefferung Blaz greifen, aber es ist sehr die Frage, ob die Gesellschaft diese Umstellung aus eigener Rraft wird durchführen fönnen. Der Verluft wird zwar durch herabsetzung des Attientapitals und Auflösung des Refervefonds bis auf einen fleinen Rest gebedt, doch zeigt die Bilanz eine sehr starte Anspannung der Geldlage. Die gesamten Berpflichtungen der Gesellschaft find mit rund acht Millionen viermal so hoch wie die Forderungen An dieser scharfen Spanne ändern auch die mit 7,5 Millionen Mart bewerteten Borräte, darunter 4,3 Millionen Mart Halb- und Fertigfabrikate nicht viel, da die auf Lager gearbeiteten alten Inpen trog der Abschreibungen faum zu den Bilanzwerten flüffig gemacht werden fönnen. Vor der Umstellung arbeiteten etwa 2000 Mann in den Betrieben des Unternehmens.
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Der Güterverkehr der Reichsbahn hat sich im Durchschnitt des Monats Mai bis zum 2. Juni auf ungefähr derselben Höhe gehalten wie in den vorhergehenden Monaten. In der Wagengestellungsziffer der Reichsbahn femmt ein augenfälliger Rückgang der Konjunktur noch nicht zum Ausdrud. Der Vergleich der entsprechenden Ziffern des Borjahres zeigt aber, daß von April bis Anfang Juni des vorigen Jahres infolge der damals start ansteigenben Stonjunktur die arbeitstägliche Bagengestellung der Reichsbahn von 143 000 auf 151 200 gestiegen ist, während sie in diesem Jahre im Durchschnitt bei 149 000 agen pro Arbeitstag geblieben ist.
Die letzte franzöfifche Staatsanleihe vor der Frankenftabilifierung, die zur Umwandlung der schwebenden französischen Schulden in eine langfristige Rente dienen soll, hat den sehr großen Betrag von 20,8 Milliarden( Bapier-) franfen ergeben. Nach der deutschen Währung entspricht das etwa einem Betrag von 3½ geschaffen, um die vom französischen Kabinett bereits beschloffene Milliarden Mart. Damit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen gefeßliche Stabilisierung des Franken zur Durchführung zu bringen.
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