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5. Fortschung. Sic ist nüber zu ihrem Bruder, der einen Möbelladen hat. Hatte keine Lust, wieder herzukommen." Kein Wunder!" bemerkte der Drogist und putzte sein« Brille. Sie war ganz aus dem Häuschen. Die Juden find so leicht auf-. geregt, Mr. Smith. Erinnern Sie sich nur an die Zeppeline. Ob Sie mir's glauben oder nicht.. Die Ladenglocke gab einen schrillen Laut von sich, und Mrs. Amschel erschien auf der Schwelle. Ihre Gesichtsfarbe war gelb, und ihre Augen wanderten unruhig hin und her. Hinter ihr folgte ein untersetzter Mann, der sich mit seinem Strohhut Kühlung zu- fächelte. Ist der Inspektor drin?" fragte er Smith, der mit dem Kopf nickte und nach dem rückwärtigen Zimmer deutete. Mrs. Amschel hatte sich mittlerweile zum Drogisten gesellt. Was die Polizei von mir will, mächt ich auch wissen! Ich Hab doch gar nichts mit der Geschichte zu tun, nicht? Und mich da mitten in der Nacht herholen, das ist doch stark, nicht? Ich bin eine anständige Frau, das wissen Sie, Mr. Ruddick..." Ihre Stimme wurde immer schriller.Ich kümmer« mich doch um niemand, also was wollen sie dann von mir, nicht?" Nur gemächlich, alte Dame," sagte Smith gelassen.Wir werden Ihnen den Kopf nicht abreißen. Wir brauchen nur Ihre Aussage. Blöd, sich deswegen so aufzuregen..." Die Tür des Hinterzimmers öffnete sich und Manderton trat schnell ein, gefolgt von einem gutgekleideten Herrn mit totenbleichem Geficht und eingesunkenen Augen. Beim Anblick des Inspektors machte die Jüdin unwillkürlich eine Bewegung, als wollte sie sich in den Schatten verkriechen, aber er kam gerode auf sie zu. Nun, Rachel?" fragte er in drohendem Ton«. Mrs. Amschel blickt« ihn furchtsam an und machte eine Art Ber- beugung. Guten Abend, Mr. Manderton," stotterte sie. Setzen Sie sich ruhig auf den Stuhl da," fuhr der Inspektor fort,und antworten Sie auf meine Fragen. Und eins möchte

TV as ich verstehen konnte, mar was von gelb und Diroan". ich mir ausbitten: keine von Ihren gewöhnlichen Schwindeleien, sonst... Erinnern Sie sich gefälligst, daß ich einiges von Ihnen weiß, was..." Er drückte sie auf den Küchenstuhl, der unter ihrer Fülle gänzlich zu verschwinden schien. Und nun heraus mit dem, was Sie von der Sache wissen!" Mit vielen Ausrufen und Umschweifen erzählte Mrs. Amschel in ihrem befremdlichen anglo-jiddifchen Jargon, wie diearme, so schön angezogene" Dame plötzlich in der Aldonstraße erschienen und auf sie zugelaufen wäre, sie gebeten hätte, ein Auto zu holen, und dann vor ihren Füßen zusammengebrochen sei. Sie war kaum mit ihrem Bericht fertig, als wieder die Laden- glocke ertönte und ein« Anzahl Männer mit allerlei Gerätschaften hereintrampelten. Kommen sie... um sie wegzutragen?" fragte Eranmore den Inspektor. Nur die Photographen von der Station," entgegnete Man- derton.Nein, nein," fügte er beruhigend hinzu und legte die Hand auf Cranmores Arm.Ich möchte, daß Sic hier bleiben. Mr. Ruddick wird Ihnen erzählen, wie Mrs. Eranmore starb, und ich hätte auch noch einig« Fragen an Sie zu richten." Die Photographen gingen mit ihren Apparaten ins Hinter- zimmer, die Straßentür wurde geschlossen, und wieder war es still in dem kleinen Laden. Manderton wandte sich zu dem Drogisten um. Nun, Ruddick." sagte er,ich hatte auch noch keine Zeit, Ihren Bericht ganz zu verdauen. Wie wär's, wenn Sie uns alles hören ließen, was Sie von der Sache wissen?!" Mr. Ruddick räusperte sich, während er nervös feine hageren Hände aneinanderrieb. Ich war hier im Loden," begann er, aber der Inspektor unter- brach ihn. Halt! Um welche Zeit war das?" «Genau kann üch's nicht sagen. Aber sechs war vorüber, denn ich glaub', ich hob's schlagen hören. Und halb sieben war's noch

nicht, denn das Wirtshaus an der Eck« drüben war noch nicht offen. Ein Diertel nach sechs, möcht' ich glauben..." Manderton nickte kurz. Gut," sagte er.Weiter!" Ich war im Laden und räumte meine Bücher auf, als ich draußen schreien hörte. Ich raus, und was feh ich... Mrs. Amschel vor ihrer Ladentür in einem sehr ausgeregten Zustand, wie sie auf eine Frau eine Dame möcht ich sagen deutet, denn elegant war sie, das konnte man auf den ersten Blick sehen. Zuerst tonnt' ich nicht Herousbringen, worum Mrs. Amschel so schrie, dann auf einmal seh ich den Griff von dem Messer, wie's herausstand aus dem Kleid von der armen Dame. Eh' ich nur einen Finger rühren konnte, um der fremden Dam« ich meine Mrs. Eranmore zu helfen, fällt sie schon hin auf dem Pflaster so kniend, möchte man sagen. Wie sie umfiel, hört' ich das Messer auf den Steinen klappern. Später hob ich's aufgehoben und dem Schutzmann ge- geben, den mein Ladenjunge vom andern End' von der Aldon- straße geholt hat. Im Augenblick Hab ich mich um das Messer natürlich nicht gekümmert, sondern hob die arme Dame auf sie war so leicht und klein und trug sie durch den Laden ins Hinterzimmer. Ich legte sie auf das Sofa und will gerade raus, um die Mrs. Amschel zu holen, damit sie der armen Dome das Kleid aufmacht, da seh ich, wie ihre Augenlider sich bewegen. Dann machte sie die Augen auf und hob die Hand auf, und ich merkte, daß sie was sogen wollte." Mr. Ruddik brach ob und schneuzte sich heftig in ein rot- seidenes Taschentuch, das er aus der Hintertasche seines langen, schwarzen Rocks zog. Ich beugte den Kopf herunter," fuhr er dann wieder fort, weil ich sah, daß das arm« Ding nicht mehr viel Zeit vor sich hatte, und versuchte, zu verstehen, was sie sagte. Aber es ging einfach nicht, ich konnte keinen Sinn herausbringen..." Sagen Sie uns, was Sie verstanden haben," fuhr ihn Manderton an. Das einzige, was ich verstehen konnte, war wo» von gelb und einem Diwan. Zweimol hat sie das gesogt, aber so ganz leise. Und... so traurig hat sie dabei ausgesehen... es hat mir wirklich so furchtbar leid getan, daß ich sie nicht verstehen tonnte. Ich Hab mich ganz heruntergebcugt und gefragt.... Madame," Hab ich gefragt,was möchten Sie denn?" Aber sie hat nur gelächelt und geseufzt... und damit war's auch schon aus..." Mit feiner langen, roten Nos«, dem herabhängenden Schnurr­bart, feinen wässerigen Augen und dem langen, dünnen Hals war der Drogsst eine groteske Gestalt. Aber in der Art und Weis« seiner Erzählung lag eine einfache Würde, die seine Zuhörer ergriff. Als er geendigt hotte, schwiegen olle, nur Eranmore fragte: War das alles, was sie sagte?"

Absolut alles, keine Silbe mehr." Eranmore wandte sich zu Manderton um. Seine Augen waren feucht, und der Schweiß glänzte in großen Tropfen auf seiner Stirn. Aber er hatte seine Stimme in der Gewalt. Sie muß im Fieber gesprochen haben," sagte er.Meine Frau hatte einen gelben Diwan in ihrem Zimmer. Wahrscheinlich glaubte sie, sich zu Haus« zu befinden." Wo war Mrs. Eranmore, als Sie sie zuerst sahen?" fragte Manderton die Jüdin. Aber... hier in unserer Straße." Wo in der Straße?" Gerade an der letzten Ecke, auf derselben Seit« wie mein Laden." Sie wissen gewiß, daß sie allein war? War niemand bei ihr?" Aber nein," rief die Jüdin und unterstützte die Worte mit einer Handbewegung.Die Frau war allein, wie ich's gesagt Hab." Haben Sie, ehe Sie sie sahen, einen Schrei oder den Lärm von einem Kampf gehört?" Nichts!" Bielleicht kann uns Monsieur Eranmore sagen, ob er oder Madame irgendwelche Bekannten hier in der Gegend haben?" Boulot trat in den Lichtkreis der Lampe zu den anderen. Well," fuhr er fort,es mir sehr wichtig scheint, festzustellen, was Madame hier zu tun hatte!" Manderton macht« eine Bewegung gegen Mrs. Amschel. Sie können jetzt zu Bett gehen, Mutter Rachel," sagte er. Aber merken Sie sich, daß wir Sie bei der Leichenbeschau wieder brauchen. Davonlaufen gibts nicht!" In meinem Haus allein bleib ich nicht," erklärte die Jüdin. Ich geh zu meinem Bruder nach Hammersmith ..." Schön. Wenn wir nur wissen, wo Sie sind. Und nun...!" Ruddik brachte die Händlerin zur Tür und schloß sie wieder hinter ihr. Manderton wandt« sich lebhaft an Eranmore. Boulot hat den Nagel auf den Kopf getroffen," sagte er. Haben Sie keine Ahnung, warum Ihre Frau in die Aldonstraße gegangen ist?" Seit ich den Fuß hier hereinsetzt«," antwortete Eranmore müde,habe ich mir dieselbe Frage vorgelegt. Ich weiß keinen Grund." Er unterbrach sich und sah von einem zum anderen. Mr. Manderton, Boulot?" fuhr er in gequältem Ton fort:Was hatte nur meine Frau in dieser schrecklichen Gegend zu tun?!" Das scheint mir das erste, was wir herauszubringen haben, rnon ami." Boulot blickte den Makler nachdenklich an. Noch eine Frage...: Kennen Sie viele Künstler?" Manderton fuhr herum und warf dem Franzosen«inen scharfen Blick zu.(Fortsetzung folgt.)

WAS DER TAG BRINGT. iiiiiinniiiiiimimiiinminRnimiimHniiiiniiiiiiniimiimiiininiiiiiiminminmninMiiiiiiiiiMiiinniiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiimiiniiiiiininiiiiiiHiiiiiiiniiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiinimniiiiiiiin

Das Zugpferd und seine Leistung. Einer der besten Pferdekenner und Pferdefreunde, Herr G. B u h l k e, hat ein kleines, aber sehr sachlich geschriebenes Werk, das all« Fragen, die für Gespannführer und Pferdebesitzcr von Interesse sind, eingehend behandelt. Der Verfasser gibt aus seinen langjährigen Erfahrungen sehr beherzigenswerte Winke über die richtige Behandlung des Zugpferdes: er geht in gedrängter Form auf die Pflege, Anspannung, Beladung des Wogen» usw. ein. Der Preis ist schon im Hinblick auf den großen Nutzen, der durch das Studium des kleinen Luches erzielt wird, sehr gering: das Werk kostet broschiert 2 M., gebunden 3,50 M. ausschließlich Porto. Zu beziehen ist das Werk durch den Verlag Schickardt u. Ebner, Stutt- gart, oder durch die.Pferdefchutzvereinigung über ganz Deuffch- land", Berlin S. 42, Oranienstr. 58. Allen, die sich Kenntnisse über richtige Pferdebehandlunz aneignen oder die bereits vorhandenen erweitern wollen, kann die Anschaffung des ausgezeichneten Büch- leins dringend empfohlen werden. Polizist sei schlank! Durch die Bäuche der Londoner Polizisten wagt Empörung. Man hat ein Attentat auf sie verübt, man will sie abschaffen. Ver- Nichten mit einem Federstrich. Viele Dicke dieser Welt wären froh, wenn sie wüßten, wie sie ihre Bäuche mit einem Federstrich auf normale Größe zurückführen könnten. Da wird russisch-römisch gebadet, massiert, Sport getrieben, alles um ein paar Kilo herunterzukriegen, wobei man dann solchen Appetit bekommt, daß die Anstrengung zwar gesund, aber am Ende vergeblich war. Und nun soll plötzlich ein einfacher Feder- strich genügen! Dieser Federstrich ist von der obersten Londoner Polizeigewalt ausgeführt worden. Es handelt sich um einen Befehl an die Poli- zisten, die Bäuche, die über ein gewisses Maß hinausragen, einzu- schränken. Der Londoner Polizist hat schlank zu sein, höchstens vollschlank, keinesfalls beleibt. Leider ist bisher über die Gründe des Bauchverdiktes nichts bekannt geworden. Und es wäre doch so interessant zu erfahren, warum der Londoner Polizistenbauch plötzlich so anstößig wirkt. Vielleicht soll vermieden werden, daß Londons Polizeibeamts im Dienst allzu gemütlich sind. Dicke Leute haben im allgemeinen das glückliche Naturell, auch die bösen Dinge dieser Welt ruhig zu be- trachten. Und auch die Londoner berufen sich auf Shakespeare :Laßt wohlbeleibte Männer um mich sein..." Aber der große Dichter ist lange tot und von den Erfordernissen der modernen Polizei hat er bestimmt nichts gewußt. Dieguten, alten Zeiten". Ein französisches Blatt hatte eine Verordnung aus dem 16. Jahrhundert ausgegraben, um zu beweisen, wie gut dieguten alten Zeiten" waren. In der freien Grafschaft Burgundien war der Monat Mai für die Frauen der schönste Monat, nämlich in diesem Monat durften die Gatten, waren sie auch noch so zornig, ihr« Gattinnen nicht verhauen. Als bei einer Gelegenheit die männlichen Einwohner eines Dorfes sich gegen diese Verordnung auflehnten und dos der Markgraf erfuhr, erklärte er, daß dieses Privileg unbedingt erhalten werden muß. Zuwiderhandelnde wur- den auf einen Esel gesetzt und drei Tage lang in den Straßen des

Dorfes zum Spott der Einwohner herumgeführt. Allerdings, die Gattinnen konnten nur einen Monat lang lachen, denn elf Monate lang hatte in denguten alten Zeiten" ihr Herr und Ge- bieter genügend Gelegenheit, sich für den einen Monat schadlos zu halten. Ein linkes Ohr wird gesucht. In einer großen New Porker Zeitung erschien vor«inigen Wochen folgende Annonce: Ich suche käuflich zu erwerben ein schönes kleines, rosiges, linkes Frouenohr. Ich bin geneigt, für ein solches Ohr 5000 Dollar zu zahlen. Ist das Ohr besonders schön, so auch einige tausend Dollar mehr. Bewerberinnen, nur zwischen 20 und 22 Jahren kommen in Frage. Ein bekannter Chirurg wird das gekaufte Ohr abschneiden. Diskretion wird.zugesichert. Offerten unter....." Einem Journalisten fiel diese eigenartige, kuriose Annonce auf. Er ging der Sache nach und fand folgendes hermis: Eine bekannt« Schönheit der New Yorker Gesellschaft hatte bei einem Autounglück das obere Läppchen ihres linken Ohres eingebüßt. Da nun die neueste Bubikopfmiüze die Ohren freiläßt, war dlc Schöne tief im- glücklich. Endlich kam ihr die Idee, das fehlende linke Ohr käuflich zu erwerben. Sie gab eine Annonce auf und der Erfolg blieb nickst aus. 15 Angebote erhielt sie. Für 10 000 Dollars wurde endlich das linke Ohr eines Mädchens, die noch immer lange Haare trogt, erworben. Die Operation gelang und die schöne Frau stolziert nun mit ihrem neuen Ohr herum. Und aus dieser Geschichte ersieht man, von welchen Sorgendie Gesellschaft" geplagt wird.

Wer weiß das? Weihnachtsleisen nennt man geistliche Volkslieder, die mit den Worten endigenKvri« eleison", d. h.Herr erbarme dich": nur diese Worte durfte früher die Gemeinde in der Kirche mitsingen, und daher wurden Lieder, die diesen Ruf oerkündeten, vom Volke besonders bevorzugt. *# Die Riesenameifen in Afrika gehören zu den gefürchtetsten Raubtieren. Die marschieren in dünnen aber meilenlangen Reihen, deren Vorüberzug manchmal 12 Stunden lang währt. Alles Lebende, was ihnen in den Weg kommt, wird überfallen und gefressen, sogar Löwen und Elefanten, die sich der Uebermacht nicht erwehren können. Die Eingeborenen versuchen sich vor ihnen in den nächsten See oder Fluß zu retten, nicht immer mit Erfolg. * Die hawaische Sprache hat 12. die tatarische 202 Buchstaben. * Die Eisbildung in der Zelle der Pflanzen schadet ihrem Leben nicht. Unsere Bäume sind im Winter oft so klingend hart gefroren, daß die Axt des Holzhauers am Eis« stumpf wird. Dennoch leiden die Bäume keinen Schaden. Im Gegenteil oerhütet der Eis- mantel, da Eis bekanntlich ein schlechter Wärmeleiter ist, daß die Innenwärme der Pflanze zu rasch ausströmt und dadurch die Pflanzentemperatur die Tiefgrenze überschreitet, deren Kältegrade das Erfrieren zur Folge haben würde.