Vor einem Bäckerstreit in Berlin  .

Heute Urabstimmung in den Betrieben.

Die Seffion der Bäder im Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter hatten zu gestern abend eine Versammlung nach den Germaniafälen einberufen. Kurz vorher wurde noch einmal mit dem Zweckverband der Bäckermeister und dem Verband der Groß­fabrikanten verhandelt. Die Unternehmer boten den Gelernten eine Zulage von 3 Mart, den Gesellen im ersten Gefellenjahre 2 Mart und den Ungelernten 1 mart an. Sie stellten in Aussicht, daß die Großbetriebe sich verpflichten wollten, die über den Tarif hinaus bezahlten Säße weiterzubezahlen. In der Frage der Arbeitszeit und den fonftigen Bestimmungen des Manteltarifs war jedes Angebot der Unternehmer undiskutabel. Die angebotene Cohnerhöhung be­deutet, daß die Bädermeister noch 1,50 m. in der Spitze weniger geben wollten, als der Schlichtungsausschuß durch Schiedsspruch fest­fekte. Die Bersammlung nahm unter großer Empörung von diesem Angebot Kenntnis, erklärte es für eine Berhöhnung der Gesellen­forderungen und lehnte es einstimmig ab. Die Bertrauensleute der Großbetriebe nahmen fofort nach Schluß der Versammlung zu dem Ergebnis Stellung. Es wurde beschlossen, heute in allen Betrieben eine Urabftimmung über den Streit vorzunehmen. Die Bevölke­rung muß damit rechnen, daß in den nächsten Stunden schon Streits in den Bädereien beschlossen werden.

Verbandstag der Eisenbahner. Die Notwendigkeit einer verfehrsfördernden Zarifpolitif. Frankfurt   a. M., 20. Juni( Eigenbericht).

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Auf dem Eisenbahnerfongreß versuchte die Opposition am dritten Berhandlungstage noch einmal Fuß zu fassen, und zwar bei dem Don Böttcher Altona   gegebenen Bericht der Beschwerdekom­mission, die sich mit dem Einspruch der in Königsberg   ausgeschlosse nen fommunistischen Quertreiber zu befassen hatte. Die Rommission bat, den Einspruch abzulehnen, was der Kongreß gegen etwa ein Dutzend Delegierte auch beschloß.

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Bor und nach diesem turzen Zwischenspiel nahm der Verbands­tag zwei Referate entgegen. Das erste erstattete Professor Nöl ting Frankfurt. Es war betitelt: Wirtschaft und Ver= tehr. Besonders beachtenswert waren hierbei die aufgezeigten Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Reichsbahn  . Tarifgestal­tung, betonte Nölting, sei notwendig; denn nicht nur die Nachfrage gestalte den Preis der Waren, sondern auch der Preis bestimme die Nachfrage. Allerdings müsse die Reichsbahn eine Tarifpolitit treiben, die verkehrsfördernd wirke. Auch das Brinzip der Dedung sei der Reichsbahn zuzuerkennen. Niemals dürfe aber die Bahn ein nacktes Gewinninstitut und ein rein kaufmännisches Unternehmen sein.

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durch Tariferhöhungen und Lohndrud herauszuwirtschaften, sei ein allzu bequemes und schädliches Beginnen. Die Eisenbahn könne die Milliarde tragen ob die deutsche   Volkswirtschaft, sei eine andere Frage. Die Reichsbahn müsse auf einen mittleren Ausweg gedrängt werden, der durch rationelle Betriebsgestaltung, durch technischen Fortschritt und durch kaufmännischen Kaltül zu erreichen sei. Jedes Nachlassen der Arbeiter und Beamten in der Lohnforde rung drücke aber auf den technischen Fortschritt. Das habe die Inflationszeit bewiesen. Lohnforderungen und ausreichende Löhne seien sowohl für den einzelnen Betrieb wie für die gesamte Volkswirtschaft unentbehrlich.

Das zweite Referat erstattete das Vorstandsmitglied Breunig­Berlin. Er sprach über Das Arbeitsrecht in der Praxis", dessen restlose Ausnüßung und genaue Kenntnis für die Organisa tion und den einzelnen unentbehrlich seien. In den grundsäglichen Fragen des Arbeitsrects fönne es teine Kompromisse geben, ebenso wenig wie einen Verzicht auf gegebene Rechtsansprüche. Im Zu fammenhang mit diesen Grundprinzipien betrachtete der Referent die verschiedensten Einzelfragen: Achtstundentag, Arbeitsgerichte, Be­triebsräte usw. und fordert ein einheitliches Prozeßrecht in der Pachtsprechung.

Nölting und Breunig fanden großen Beifall auf dem Rongreß. Eine Diskussion über Nöltings Referat fand nicht statt.- Der Nach­mittag des dritten Tages blieb fizungsfrei.

ficht die Forderung der Strettenben auf Erhöhung des Mindeft lohnes auf 10 Franken pro Tag. Der Reederverband leistet schärf­sten Widerstand und will von Verhandlungen überhaupt nichts wissen. Die Gewerkschaft beschloß daher, die Schlichtungs­behörden anzurufen.

Der Streif wurde ohne Befragung der Dodarbei­ier von der kommunistischen   Organisation durch Kuriere pro­flamiert unter der Vorspiegelung, es wäre die Gewerkschaft der Dockarbeiter, die den Beshluß gefaßt habe, die Arbeit niederzu­legen. Antwerpen  , 20. Juni.

Der Streit der Dockarbeiter des hiesigen Hafens hat sich weiter ausgedehnt, da die Rottenführer sich den Streifenden angeschlossen haben. Die Polizei verhaftete mehrere Seeleute wegen Berletzung des Arbeitsfreiheit. Es wird befürchtet, daß der Streik sich auf die ständigen Arbeiter der sogenannten ,, Nationen" sind besondere Innungen ausdehnt.

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Schlechte Zeiten für Diamantenfucher.

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dies

London  , 20. Juni.

Wie aus Johannisburg gemeldet wird, haben viele Diamanten­sucher in Lichtenburg infolge der sinkenden Diamantenpreise die Schürfungen eingestellt. 5000 Eingeborene haben gegen die Lohn­find Polizeiverstärkungen herangezogen worden.

,, Nationale Persönlichkeiten von Rang." fenfungen protestiert und find in den Streit getreten. Es

Die„ Deutsche Zeitung" fucht Unorganisierte.

Bei Beendigung der letzten Lohnbewegung der Buchdrucker haben wir darauf hingewiesen, daß die völkische Deutsche Zeitung" ihren Betrieb mit unorganisierten aufrecht zu erhalten fucht. Der Korrespondent für Deutschlands   Buchdrucker und Schrift­gießer" ist jetzt in der Lage, ein Antwortschreiben dieses Unternehmens auf das Stellengesuch eines Maschinensezers zu veröffentlichen. In dem Schreiben wird der Hoffnung Ausdrud gegeben, daß sich der Seher im Betrieb wohlfühlen wird, da dort eine nationale Belegschaft" fei, die fast ausnahmslos unorganisiert ist. Von dem Betreffenden wird angenommen, daß er ebenfalls nicht organisiert ist. Eine Persönlichkeit von seinem Rang" würde man gern beschäftigen. Es bedarf feines Hinweises darauf, daß der über die Betriebsverhältnisse nicht unterrichtete organisierte Buchdrucker auf diese Stellung dankend verzichtet hat.

Die nationalistische Deutsche Zeitung" hält also Unorganisierte für nationale Persönlichkeiten von Rang. Bei dem außerordentlich starten Organisationsverhältnis der Buchdrucker find solche„ Per­sönlichkeiten" allerdings recht dünn gefät. Würden sich nicht Un­organisierte zu Bütteldiensten bereitfinden, so wäre um die Das gewerkschaftsfeindliche, Deutsche Zeitung" schlecht bestellt. bittaturiüfterne Berhalten der völkischen Zeitung beweist wiederum mit aller Deutlichkeit die unbedingte Notwendigkeit freigemert­schaftlichen Zusammenschlusses.

es

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Nach einer Meldung aus Kapstadt   beträgt die Zahl der streifen­den eingeborenen Diamantengräber in Westtransvaal bereits 20 000.

Freie Gewerffchafts- Jugend Groß- Berlin

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Heute 19% Uhr tagen die Gruppen: Lichtenberg  : Jugendheim Dose­straße 22. Reihenvortrag: Friz Ebert." Fran furter Allee: Gruppen. heim Städt. Jugendheim Litauer Str. 18, 8immer 3. Spiel- und Tanz­abend. Köpenid: Gruppenheim Jugendheim Grünauer Str. 5. Vortrag: Warum feiern wir die Connenwende?" Swöneweide: Gruppenheim Jugend heim Niederschöneweide, Berliner   Str. 31. Vortrag:„ Warum feiern wir die Sonnenwende?" Südosten: Gruppenheim Jugendheim Reichenberger Str. 66 Tempelhof: ( Feuerwehrhaus). Vortrag: Die Bedeutung des Parlaments." Gruppenheim Jugendheim Lyzeum Germaniaftr. 4-6. Lieder und Tanzabend. Charlottenburg  : Gruppenheim Jugendheim Spreeftr. 30. Ausspracheabend. Moab't: Gruppenheim Städt. Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Hosemann liest die Landpartie von Glaßbrenner. Gesundbrunnen  : Gruppenheim Jugend­heim Note Schule, Gotenburger Straße. Bortrag:„ Die Bedeutung der Sonnen wende." Außenspielabende ab 18 Uhr: Hermannplag- Rentöln: Sportliche Spiele im Volkspark Hasenheide  . Humboldt: Spiel und Sport auf dem Sportplay Humboldthain. Treptow  : Trainingsabend auf der Wiese 8 im Treptower Park... Achtung, Gruppenleiter und Spielleiter! Die Meldungen für die Ausscheidungskämpfe müssen bis Freitag, 22. Juni, in der Jugend. zentrale abgegeben werden. Singteeis Weißenfee: Chorprobe im alten Lyzeum, Parkstraße.

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und Bezugspolitik. Die Reichsbahn sei 3. B. der größte Ausdehnung des Antwerpener Hafenarbeiterstreits im Ortsbureau, Belle Alliance- Str. 7-10. Am Sonnabend, 23. Sunt, findet

Kommunistische Arbeiterdemokratie.

1927 sei ein Refordjahr für die Eisenbahn gewesen, das Reserven hätte zeitigen müssen. Erforderlich sei eine bessere Eintaufs= Rohlenabnehmer und beziehe die Kohlen ohne Rabatt. Das sei un­faufmännisch und Subventionspolitit für Lieferungsinter­effenten. Ein Wohlfahrtsinstitut für die Interessen der Aufsichts­ratsmitglieder fönne die Reichsbahn ebensowenig darstellen. Un- arbeitergewertschaft beschlossen, die Führung des heilvoll sei auch die zur Reichsbahn hinüberspielende Politik des Herrn Schacht in der Frage der Auslandsanleihen. Die Reichsbahn habe eine Reparationslast von 1 Milliarde Mark zu tragen. Sie

Beim Streit im Antwerpener   Hafen hat die Transport Kampfes zu übernehmen, obwohl die Arbeitseinstellung von den Kommunisten unter schmählichem Mißbrauch des Namens der Organisation herbeigeführt worden war. Die Gewerkschaft ver­

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten. Heute ist folgende Beranstaltung: Schöneberg  : Jugendheim Hauptstr. 15 ( Thüringenzimmer). Spielabend im Freien. Die Jugendmitglieder des Bezirks Wedding spielen ab 7 Uhr auf dem Sportplay Humboldthain. Uebungsabend aller Teilnehmer am Jugendspiel zur Connenwendfeier ab 8 Uhr eine Connenwendfeier unserer Jugendgruppe in Brieselang   statt. Rarten zu 30 Pf. find in allen Jugendbezirken und im Jugendsekretariat au erhalten. Berantwortlich für Politit: Bietor Schiff: Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Geverkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schitowski; Lokales and Sonstiges: Frig Karstadt: Anzeigen: Th. Glode, sämtlich in Berlin  . Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Druck: Borwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co., Berlin   EW 68. Lindenstraße 3. Steran 2 Beilagen und Unterhaltung und Wifen".

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