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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 280.

Der Luffmord bei Spandau .

Sonnabend, den 30. November 1895.

Der angeklagte Bootsmann Bande ist vorgestern in später Nachistunde freigesprochen worden. Aus der Verhandlung feien die folgenden Zeugenaussagen hervorgehoben:

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Am

Der Spruch der Geschworenen lautete auf Nichtschuldig in betreff beider Hauptfragen, worauf ein freisprechendes Urtheil erfolgte.

war

Versammlungen.

12. Jahrg.

bei dem in Aussicht stehenden Rampfe gegen alle Arbeiter organisationen ist es nothwendig, daß wir fest wie Brüber zusammenhalten. Also fehle niemand. Der Vorstand.

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Der Streik in der Pianomechanik Fabrik von Langer u. Komp., Blumenstr. 28, ist beendet. Eine öffentliche Ver­Die Zeugin Neye, eine Nachbarin der Frank'schen Ehe- Die Berichte sind nur auf einer, nicht auf beiden Seiten des Papiers, und sammlung der Musikinstrumenten Arbeiter, zu der die Branche Ieute, weiß zu befunden, daß der Angeklagte, bevor noch die mit Tinte, nicht mit Bleifiift zu schreiben. Zwischen den Zeilen in der Zusammensetzer speziell eingeladen war, um Stellung zu der Leiche der Hedwig gefunden wurde, geäußert habe:" Sie ist genügend Raum zum forrigiren zu laffen. Der Verfasser hat seine Verarbeitung Langer'scher Mechaniken zu nehmen, tagte am vollständige Adresse anzugeben. gewiß todt und in die Kisseln verschleppt worden." 28. November im großen Keller'schen Saal, Roppenstr. 29. Abend, nachdem die Leiche gefunden war, hat Bande die Jm Bericht über eine Versammlung des Verbandes Vor Eintritt in die Verhandlungen gab Arndt bekannt, daß Zeugin besucht. Natürlich sei nur vom Morde die Rede der in Buchbindereien 2c. beschäftigten Arbeiter und die Inserate in der Bolts- Zeitung" betreffend die Piano­gewesen. Bande habe erzählt, daß der Thäter das Porte- ist, war die in dieser Versammlung" unentschieden gebliebene Röpniderstraße) nur infolge eines Jrrthums der Expedition jener Arbeiterinnen, der in Nr. 277 des Vorwärts" veröffentlicht fabriken von Schleifer u. Komp und Scharf( beide monnaie und das Fleisch mitgenommen habe, wahr­scheinlich, um den Anschein zu erwecken, als liege ein Frage, ob der Unternehmer verpflichtet sei, die Beitung weiter aufgenommen worden sind. Die Expedition der Raubmord vor. Die Zeugin habe darauf Zeit zu bezahlen, wo der Arbeiter auf den Lohn Bolts- Zeitung" räumte ihr Verschulden ein und will eine dies erwidert: " Sie wird doch geschrien haben."" Ja", habe der Angeklagte warten muß, von uns bejaht worden. Wie wir hören, ist bezügliche Erklärung veröffentlichen. Von einem Kommissions­gefagt, wenn der Mörder sie an sich vorübergehen ließ und in Frage kommt, leider nicht zutreffend. In einem Urtheil, das mission der Ausständigen am Donnerstag zu sich gerufen und unsere Ansicht, so weit das Berliner Gewerbegericht mitgliede wurde alsdann berichtet, daß der Fabrikant die Kom packte sie dann plößlich um den Hals, dann konnte sie nicht allerdings noch aus dem Jahre 1893 batirt, hat das Berliner mit ihr zwecks Beilegung der Differenzen verhandelt habe; somit pacte sie dann plöglich um den Hals, dann konnte sie nicht schreien." Der Vertheidiger macht wieder darauf aufmerksam, Gewerbegericht über die in Rede stehende Frage in einem Falle erübrigte sich ein Gintreten in die eigentliche Tagesordnung daß die Zengin jetzt weit mehr zu befunden wiffe, als vor wie folgt entschieden: Die Forderung einer Entschädigung von und kam es darauf an, festzustellen, ob die Streikenden und Jahresfrist. Er hált es für seine Pflicht, zu beantragen, daß die 75 f. für eine Stunde Wartezeit erschien dem Gericht voll die Versammlung von den Zugeständnissen des Fabrikanten be­früheren Aussagen der Zeugin, als die Untersuchung sich gegen fommen unbegründet, weil es als eine Ueberhebung des Arbeiters friedigt feien. Wie die Kommmissionsmitglieder ausführten, den Kutscher Müller richtete, verlesen werden. Der Präsident hält dies nur dann für statthaft, wenn ein Widerspruch aufzuklären anzusehen sein würde, wenn er nicht während eines durch die haben die Unterhandlungen längere Zeit in Anspruch genommen fei. Ein solcher Fall liege aber nicht vor. Der Vertheidiger be- äußeren Umstände gerechtfertigten Zeitraumes auf die Aus- und schienen wiederholt an einzelnen Punkten zu scheitern; die harit auf seinem Antrage mit der Begründung, daß die Verlesung Lohn zu fordern; die auch im übrigen bezüglich ihrer Höhe ganz fen, und um den Streit nicht nuglos in die Länge zu ziehen, zahlung seines Lohnes warten wolle, ohne für die Warte Kommission sei sich aber des Ernstes der Situation bewußt ge­auch geschehen fönne, wenn ein Zeuge sich seiner früheren Aussage nicht mehr erinnere. Für seinen Klienten handele es sich um Leben und unsubstantiirte Forderung war ohne weiteres abzuweifen." hab fie einige ihr nebensächlich erscheinende Forderungen fallen Tod, und er bitte deshalb um einen Gerichtsbeschluß über seinen Eine Versammlung von Schankwirthen, welche Bier gelassen; natürlich habe erst die Versammlung zu befinden, ob sie Antrag. Der Gerichtshof lehnte den Antrag des Vertheidigers von der Brauerei Pichelsdorf beziehen, tagte am ſich damit einverstanden erkläre. Der Fabrikant hätte erklärt, fich mit seinen Kollegen dahin einig geworden zu sein, daß ab, da sich aus den Protokollen nicht ergebe, welche Fragen 28. d. M. im Henke'schen Lokale in der Naunynstraße, um in sich mit seinen Kollegen dahin einig geworden zu sein, daß damals an die Zengen gerichtet worden seien. Der Vertheidiger eigener Sache Stellung zu dieser Brauerei zu nehmen. Ueber feiner von ihnen an seine Kunden Mechaniken liefere, wodurch richtet an den Zeugen Walter, der die verdächtige Aeußerung diese Brauerei herrscht unter deren Abnehmern große Unzufrieden- ließ hierbei die Kommission Zweifel laut werden, ob das nicht die Zusammensetzer große Nachtheile erfahren würden. Indeß Frau Neye gehört haben will, die Frage, ob er auch bei seinen gegangenen Versammlung zum Ausdruck gekommen ist und zur Herr Langer zu folgenden Zugeständnissen bequemt: des Angeklagten vor dem Auffinden der Leiche im Laden der heit, welche bereits in einer in der gleichen Angelegenheit vorher ließ hierbei die Kommission Zweifel laut werden, ob das nicht nur ein Schreckschuß sein solle. Wohl oder übel hat sich nun früheren Vernehmungen diese Bekundung gemacht habe. Der Wahl einer Kommission geführt hat, die bei der Brauerei be- 1. Wiedereinstellung sämmtlicher entlaffener und ausständiger, Zeuge bejaht dies, während der Bertheidiger behauptet, züglich der Wünsche der Bierabnehmer vorstellig werden sollte. Dafür Entlassung der während des Streits in Arbeit getretener Walter habe früher die angebliche Aeußerung des Bande so Dies ist denn auch geschehen, jedoch sind, wie die Kommission Personen; 2. Anerkennung der Organisation, d. h. es darf wiedergegeben: Sie wird wohl todt sein und überhaupt berichtete, die eingeleiteten Verhandlungen an der durchaus ab­nicht mehr wiederkommen." Dies will der Vertheidiger aus den lehnenden Haltung der Brauereidirektion gescheitert. Die Ver- niemand wegen Zugehörigkeit zur Organisation oder wegen Aften beweisen. Er halte diesen Widerspruch in der Aussage sammlung Agitation für diese gemaßregelt werden; 3. Verkürzung der berufen, über weitere Schritte Beschluß Arbeitszeit auf 91/2 Stunden( jetzt 10 Stunden) und Wegfall des Zeugen für außerordentlich wichtig. Der Gerichtshof be: zu fassen, zu welchem Zwecke die Wünsche der inter - jeder Ueberstundenarbeit und der Strafgelder. Auch die Fabrik­schließt, dem Vertheidiger die Akten zur Verfügung zu stellen. effinten Gastwirthe noch einmal eingehend erörtert wurden. ordnung hat eine eingehende Revision erfahren, wobei sehr Nach längerem vergeblichen Suchen in den umfangreichen Atten- Von verschiedenen Seiten wurde von einem nochmaligen stücken giebt der Vertheidiger es aber auf, die betreffende Stelle Verhandeln mit der Direktion als völlig zwecklos abgerathen und Lohnarbeitern derselbe Lohn wie früher gezahlt werden. Eine werthvolle Zugeständnisse errungen wurden. Ferner soll den zu fi den. ein entschiedenes Vorgehen befürwortet. Man schlug vor, daß Zeuge Leonhard ist Fährmann auf der Insel Valentins- alle diejenigen Schankwirthe, die bisher noch aus Koulanz von laffung des Wertführers lehnte Herr 2anger jedoch entschieden Erhöhung der Affordfäße um 10 p& t. und die geforderte Ent­werder und mit der Frank'schen Familie vertraut. Am Morgen der Brauerei Pichelsdorf ihr Bier beziehen, aber nicht bei der lassung des Wertführers lehnte Herr Langer jedoch entschieden des 29. November in der Frühe sei Bande zu ihm gekommen Brouerei hängen", sofort ihr Bier abbestellen möchten, um erklärt habe, er werde sich in Zukunft eines anständigeren ab. Da der Wertführer Kripjans der Kommission gegenüber und habe Nachricht von der Mordthat gebracht. Bande habe er dadurch einen Druck auf die Brauerei auszuüben. Nach reif­zählt, daß das Hommelfleisch neben der Leiche gelegen habe. Am lichem Erwägen tam die Versammlung indessen zu dem Be Arbeiter befleißigen, so ersuchte die Kommission die Aus­Tones und gerechterer Behandlung der ihm unterstellten Ubende desselben Tages habe Bande bestritten, daß er die schlusse, nochmals einen Einigungsversuch zu machen und wählte ständigen dringend, die geforderte Entlassung des Werk­Aeußerung in betreff des Fleisches gethan. Nachdem Bande zu diesem Zwecke eine neue Kommission, welche der Direktion der nach seiner ersten Verhaftung wieder auf freien Fuß gesetzt war, Brauerei Bichelsdorf, oder dem Aufsichtsrathe, oder den sonstwie res Streits an diesem fast nebensächlichen Punkt scheitere. Die führers fallen zu lassen, damit nicht die Beilegung habe der Verdacht gegen ihn doch weiter bestanden. Der Zeuge maßgebenden Personen folgende Forderungen unter­hate den Ai geflagten einmal mit seinem Gehilfen in einem breiten soll: Kommission ging hierbei von der Meinung aus, daß ein neuer Lokale an ein und demselben Tische sitzen getroffen und habe zu 1. Der Paffus in den Kontrakten, nach welchem ein Schant. Werkführer vielleicht auch nicht besser, sogar noch inhumaner feinem Gehilfen gesagt:" Geh' doch weg von dem Mördertisch!" wirth verpflichtet ist, auch nach Rückzahlung des erhaltenen 105 Streifende, als auf den Werkführer zu verzichten, da dieser näre; andererseits hätte Herr Langer erklärt, lieber auf alle Ter Gehilfe sei aufgestanden und habe sich an einen andern Darlehens noch weiterhin Bier von der Brauerei Pichelsdorf zu ihm in seinem Geschäft schier unerfeßlich sei. Was die Lohn­Tisch gesetzt; der Angeklagte, der die Aeußerung gehört haben entnehmen, ist fallen zu laffen und in diesem Falle es jedem aufbefferung anbelange, so follten die Arbeiter und Arbeiterinnen müffe, habe nichts dazu gefagt und sei still davongegangen. Schankwirth freizustellen, sein Bier zu beziehen, woher er will. Der Angeklagte behauptet, die Aeußerung nicht gehört 2. Für die gewährten Tarlehen sind keine Zinsen zu erheben der Langer'schen Fabrik sich zunächst sammt und sonders der zu haben, sonst würde er sich vertheidigt haben. Der Benge( die Direktion hatte sich zu einer Ermäßigung des Zinssub.3 auf Organisation anschließen. Diese Mahnung gelte auch den in anderen hält auch folgende Aeußerung des Angeklagten für verdächtig: 4 pet. bereit erklärt). Mechanikfabriken beschäftigten Personen; es würden dann bei " Jezt, wo Hedwig todt ist, habe ich kein Vergnügen mehr 3. Jedem Bierabnehmer ist gleichmäßig ein Rabatt von 5 pet. gelegener Zeit nicht nur die Forderungen nach Lohnerhöhung bei anger nachgeholt, sondern auch an den Kommerzienrath auf der Welt!" Die Ehefrau Leonhard weiß von einen zu gewähren. anderen Vorkommniß zu erzählen. Der Angeklagte habe ihr eines Die Kommission wurde verpflichtet, später Bericht zu erargen lägen, wie an andere Fabrikanten mit Forderungen er- exow, wo die Arbeits- und Lohnverhältnisse besonders im Tages einen Gestellungsbefehl zum Militär gezeigt. Er habe sie gefragt, was wohl einige Buchstaben zu bedeuten hätten, welche herangetreten werden können.( Beifall.) Vor Eintritt in die In der letzten Anarchistenversammlung hat nach dem Diskussion wurde vom Vorsitzenden Wust row bekannt ge in der Ecke des Scheines standen. Sie habe erwidert: das heir 1 Bericht der Pon" der Anarchist Wiesenthal gesagt:" Bu geben, daß zu denjenigen, welche während des Streits bei Langer gewiß Ist stark verdächtig." Der Angeklagte sei sehr er nächst will ich auf den Bericht des Vorwärts" über die vorige und Komp. in Arbeit getreten sind, auch der zweite Vorsitzende schrocken gewesen und habe erwidert:" Das habe ich mir auch Versammlung eingehen. Da steht:" Wiese habe mir zugerufen, der Filiale Nord des gedacht." Auffallend sei es, daß der Angeklagte den Gestellungs- er werde mich in die Schn. Verbandes aller an Holzbearbeitungs­hauen, daß das Blut im Saale maschinen beschäftigten Arbeiter" namens Sonntag gehöre. termin versäumt habe. herumsprizt. Das habe ich nicht gehört und der Berichterstatter Die von verschiedenen Rednern geäußerte Ansicht, daß das Ter Angeklagte behauptet, daß seine ganz harmlosen sicher auch nicht, aber er brauchte es zur schärferen Fronisirung Errungene nicht genüge, sondern der Streit weiter zu führen sei, Aeußerungen von den Zeugen entstellt wiedergegeben würden. der Versammlung". Dem gegenüber erklärt unser Bericht bis fämmtliche Forderungen bewilligt wären, drang in der Ver­So habe er beispielsweise gesagt: Seitdem die Hedwig erstatter, daß die erwähnte Aeußerung wörtlich so, wie sie fammlung nicht durch. Die große Mehrheit war nich vielmehr toot ist, habe ich kein Vergnügen mehr auf der Insel. im Vorwärts" steht- die Worte im Saale " hat Wiesenthal flar darüber, daß unter den gegebenen Verhältnissen die Einer der wichtigsten Zeugen ist der Kutscher Karl Müller. Da hinzugedichtet- gefallen ist. Wenn Wiesentha! das Gegentheil Ausständigen mit er selbst unter dem Verdacht der Thäterschaft gestanden hat, wird behaupte, so müsse er entweder an hochgradiger Echwerhörigkeit frieden dem erreichten Erfolg vorläufig fein tönnten und bei weiterer Dauer des ihm bedeutet, daß er das Recht habe, seine Aussage zu ver- oder unbegreiflicher Gedächtnißschwäche leiden. Da wir feine Streits Gefahr liefen, garnichts bewilligt weigern, wenn er sich selbst schuldig fühle. Der Zeuge erklärt, Ursache haben, die Anarchisten in einem besseren Lichte zu zeigen, da nicht allein die Einigkeit in ihren Reihen in die Brüche gegen zu erhalten, daß er seine Aussage machen und beschwören wolle. Er fuhr am als sie es verdienen, so war die Wiedergabe der rohen Aeußerung würde, wenn die Unterstützungsgelder nicht so, wie gewünscht, Mordtage gegen 12 Uhr mittags nach Tegelort und traf den um so mehr am Blaze, als sie von einem Führer dieser Leute einliesen, sondern da es bei der herrschenden Arbeitsnoth dem Angeklagten in einem Kahn auf dem Wasser. Bande habe einen gemacht wurde. Herrn von Valentinswerder nach Wilhelmsruh gebracht. Als Fabrikanten schließlich doch gelingen würde, ähnlich wie bei der In einer öffentlichen Schmiede- Versammlung, die am Welles, mit Hilfe von Streifbrechern neue Arbeitskräfte an= Zeuge nach einer Viertelstunde zurückkehrte, habe 27. November in der Grenadierstr. 33 tagte, gab der Lelegirte zur zulernen. Gegen Mitternacht wurde die Debatte geschlossen und er sich ins Haus begeben. Ta sei Bande vorübergegangen, Gewerkschaftskommission, Bossin, seinen Bericht. Es folgte der( nur von den Aushändigen) darüber abgestimmt, ob sie die von der Richtung tommend, wo die Schonung lag. Rechenschaftsbericht der Agitationskommission, den Kollege Halm Forderung auf Entlassung des Werkführers sowie die auf habe in dem Lokal ein Glas Bier getrunken, dann von erstattete und wonach sich die Einnahme auf 80,50 W., die Ausgabe 10 pet. Erhöhung der Affordsäße fallen lassen wollten. dem Dressel'schen Dampfer aus nach dem Wege ausgelugt, auf auf 56,50 M., der Bestand auf 24 M. beziffert. Zu Revisoren Mit großer Mehrheit der Streifenden wurde beides beschlossen, dem Hedwig Frank tommen sollte. Der Zeuge habe von Bande wurden Donner, Gepp und Jehner gewählt. Hieran worauf sich die ganze Versammlung in einer Resolution mit dem erfahren, daß das Mädchen noch nicht zu Hause sei. Der letztere schloß sich die Neuwahl der Agitationskommission, über deren Verhalten der Kommission einverstanden und den Streit für fei nieder nach der Insel herüber gefahren und gegen 3 Uhr Mitgliederzahl verschiedene Anträge vorlagen. Schließlich ent- beendet erklärte. Zur Unterstüßung der Streifenden, die für mit Walter zum dritten Male auf das Festland gekommen. schied man sich aus vereinsgesetzlichen Gründen für eine zwei männliche Arbeiter auf 15 M.; für weibliche auf 9 M. und für Der Zeuge habe am folgenden Tage zu Bande gefagt: Du mußtgliedrige Agitationskommission und setzte diese aus den Kollegen jugendliche auf 6 M. bemessen wurde, sind zirka 1400 M. er­doch wissen, wo das Mädchen geblieben ist, Du bist doch dreimal Seemann und Grammens zusammen. Die Frage, wie forderlich, weshalb an alle Musikinstrumentenarbeiter vom Ver= hier gewesen." Der Angeklagte habe geantwortet, Müller solle den Mund balten, sonst würde er ihm ein Baor lacfiren". Bande habe der Maifonds, der gegenwärtig die Höhe von 206,80 m. hat, trauensmann Fischer die Mahnung gerichtet wurde, sich rege an ihn später verdächtigt, worauf er in Haft genommen worden sei.instragend angelegt werden soll, wurde der Revisionskommission den Listensammlungen zu betheiligen. Gemäß einem Antrag der Zu denjenigen Personen, auf welche sich ebenfalls der Berdacht gelenkt sur Regelung überlassen. Die Abrechnung über den Reservefonds Kommission sollen auch die am Streit betheiligt gewesenen fünf­Mit einem begeisterten hatte, gehörten auch die Heizer Kirstein und Hinze. Der Zeuge Gewerkschafts- Kommission delegirte man den Kollegen Helm. Hoch auf die moderne Arbeiterbewegung erreichte die imposante ergab einen Bestand von 27 Pfennigen. Als Vertreter in die zehn Wietallarbeiter unterstützt werden. Dreffel bekundet, daß er mit ihnen an dem fraglichen Tage von Zum Schluß wurden verschiedene Mißstände der Werthätten, Bersammlung ihr Ende. einer Tampferfahrt erst um 1/2 Uhr zurückgekehrt sei. Gen darm Giese bekundet, daß der Angeklagte ihm eingeräumt habe, Untersuchung die Agitationskommission beauftragt. Derselben wurde hauptsäa lich der Beschlag- Werkstätten, besprochen und mit deren zwei Mal nach Wilhelmsruh herübergerudert zu sein, um die weiter zur Aufgabe gemacht, statistische Erhebungen über Lohn- und sei Hedwig zu holen. Der Angeklagte bestreitet dies entschieden. Er Arbeitsverhältnisse, über die Dauer der täglichen Arbeitszeit und nur einmal drüben gewesen. Auf Vorhalten des Vertheidigers über Sonntagsarbeit vorzunehmen. In Beziehung auf die Er­giebt der Zeuge die Möglichkeit eines Mißverständnisses zu. Die Stiefelspuren, welche vom Thatorte nach Norden führten, bätten nicht zu den Stiefeln des Angeklagten gepaßt. Die Untersuchung sei sehr erschwert worden, weil es in der Nacht nach der Mord: that ziemlich stark geregnet habe.

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bebungen über die Sonntagsarbeit versprach man sich von einer öffentlichen Besprechung eber die gewünschte Wirkung, als von Denunziationen der betreffenden Unternehmer bei der Polizei. Die Bilderrahmenmacher hielten am 21. ihre General Zwischen dem Präsidenten und dem Vertheidiger fommt es versammlung ab. In derselben wurden zunächst Vereins wiederholt zu ziemlich heftigen Auseinandersetzungen, weil die angelegenheiten erledigt, sodann wählte man den Gesammt eingehenden Fragen, die der Vertheidiger au fast sämmt vorstand. Aus der Wahl gingen hervor: Brandes als 1., liche Zeugen richtet, von dem Präsidenten theils als unwesentlich, Peters als 2. Vorfizender, üttge als Kassirer, Go ft theils als unjuristisch bezeichnet werden. Der Zeuge Müller als 1., Bopha I jun. als 2. Schriftführer, als Revisoren Keller wird trotz des Einspruchs des Bertheidigers vereidet, und damit mann, Witt und Brüll. Ferner wurde beschlossen, den die Beweisaufnahme geschlossen. Arbeitsnachweis zu Stramm, Ritterstr. 123, zu verlegen; weiter Den Geschworenen werten zwei Hauptfragen vorgelegt: wird dort am Donnerstag nach dem 1. Dezember eine Vereins­1. Ob schuldig des Mordes, 2. ob schuldig der Mißhandlung Bersammlung abgehalten. Im Anschluß an diesen Bericht werden mit tödtlichem Ausgange und 3. als Nebenfrage auf den Antrag alle Kollegen dringend aufgefordert, der Organisation beizutreten, des Bertheidigers, ob mildernde Umstände vorhanden. besonders aber heute, Sonnabend, den 30. Novbr., Staatsanwalt Rhode beantragt das Echuldig des Mordes in der öffentlichen Versammlung bei Boly , Alte Jakobstr. 75, zu mit der Einschränkurg, daß dem Angeklagten die Ueberlegung erscheinen. Kollegen! Wir appelliren an Euer Solidarnäts­gefehlt habe. Der Vertheidiger tritt für Freisprechung ein. gefühl, an Eure Selbftachtung als tlassenbewußte Arbeiter, denn

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Silfemonteure waren am Donnerstag vom Vertrauensmann der Die in der Elektrotechnik beschäftigten Monteure und Berliner Wietallarbeiter zu einer Versammlung eingeladen, um sich über die Mittel zur Erreichung besserer Lohn- und Arbeits­bedingungen zu berathen. Da, wie von verschiedenen Seiten an gegeben wurde, die Lohnverhältnisse in dieser Branche, nament lich bei den größten Firmen, sehr ungünstig sein sollen, anderer­seits aber durch die elektrischen Anlagen in der Gewerbe­Ausstellung, durch den Bau der elektrischen Hochbahn und die zu erwartende Umwandlung der Pferdebahn in eine elektrische für die nächste Zeit reichliche Arbeitsgelegenheit in Aussicht stände, so hielt man eine lebhafte Agitation zwecks Organisation der Monteure für nothwendig und faßte einen dementsprechenden Beschluß.

Die öffentliche Sattlerversammlung, die zum 28. November nach dem Lokal Müllerstr. 7 einberufen war, konnte wegen mangelhafter Betheiligung nicht abgehalten werden. Es foll nun, wie der Einberufer Börsch mittheilte, eine Versammlung mit gleicher Tagesordnung nach dem Zentrum einberufen werden. Fachverein der Uhrmacher und Berufsgenossen Berlins und Umgegend. Seuie, Connabend, abends 9 Uhr, im Veret: stokal, Alte Jakobsir. Sa bei Sinz u. Krimp.: Versammlung. Diskussionsabend. 31bici- Turin von 8-10 Uhr bei Wöllstein.

adlershof. Jeden Mittwoch und Sonnabend