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follte Gott die brei Hammerschläge führen. Da Gott aber nicht per­sönlich in Erscheinung treten fonnte, ließ er durch ein Medium, Frou Weimann, die drei Hammerschläge ausführen.

Die Mitangeklagten waren von dem Angeklagten als Vorstands­mitglied seiner verschiedenen Gesellschaften eingefekt morden, sie scheinen aber nur Strohpuppen gewesen zu sein, denn sie finden sich selbst in dem Birrnis der vielen Gründungen und vermidelten Ge fchäfte nicht zurecht und sind ziemlich ahnungslos. Der Brozeß wird voraussichtlich noch eine volle Woche das Schöffengericht beschäftigen.

Ein neuer Fall Hau?

Das Alibi des Angeschuldigten Gleisner.

Der Fall des unter rätfelhaften Umständen verstorbenen Frugtgroßhändlers Pernetta, der in juristischer Beziehung mauche Aehnlichkeit mit dem Fall Hau aufweist, beschäftigt die Untersuchungsbehörden in ausgedehnteftem Maße, und es werden täglich in dieser Sache zahlreiche Zeugen vernommen, um die äußerst dunklen und verworrenen Bor­

fommuiffe zu flären. Soeben ist dem Untersuchungsrichter eine

interessante und wichtige Feststellung gelungen. Bie wir bereits berichteten, entstammte der Abschiebsbrief des verstorbenen Hugo Bernetta einem Filmmanuskript, das der Kaufmann Gleißner im Besiz hatte und das er nach seinen Angaben bei einer Filmgesellschaft unterbringen wollte. Gleißner behauptet nun, er habe die Absicht gehabt, das Manuffript einem ihm befreundeten Regiffeur Lamprecht zum Rauf anzubieten. Die genauen Untersuchungen der Sachverständigen haben jetzt eine leberraschung gebracht. Das ganze Filmmanuscript war in italienischer Sprache auf Rontoblättern niedergeschrieben, die Bernetta aus einem alten Geschäftsbuch herausgeriffen hatte. Diese Kontoblätter hatten alle eine einheitliche Linierung umb am Kopf der Seiten standen die fortlaufenden Zahlen in Druckschrift. Bei der Prüfung des Manuftriptes entdeckte man mun plöglich, daß

Hilfe für die Kranken.

Die Berliner Allgemeine Ortskrankenkasse im Jahre 1927.

An

Bei dem Geschrei der bürgerlichen Presse über die Be-| Für 7 312 268 Tage wurde Krankengeld und für 1 184 930 Tage laffung der Wirtschaft durch die Sozialversicherung". fpielen Krankenhauspflege gemährt. Die Dauer des einzelnen Kranfheits die Beiträge zur Krantenversicherung eine falles ist zwar in Durchschnitt etwas geringer geworden, doch.warnt Hauptrolle. Dabei fommt es den Gegnern der Sozialver- der Bericht davor, zu weitgehende Schlüsse aus dieser Tatsache zu ziehen. Besonders aufschlußreich sind die Tabellen über die ficherung auf mehr oder minder große Unrigtigtelten Berteilung der Krankheitsfälle auf die Krankheitsarben. und unwahrheiten abfolut nicht an. Jn erfreulicher gesichts der Tatsache, daß in den Jahren 1925 und 1926 in die Deuflichkeit seht sich in feinem erffen Teil der jetzt erschienene Berliner städtischen Krankenhäuser 60 bgm. 63 Proz. der Berpflegten Bericht der größten deutschen Krankenkasse, der Allge von den Krankenkassen eingewiesen wurden, erhebt der Bericht, unter meinen Ortstrantentaffe Berlin , für das Jahr Berufung auf die Steigerung der Verpflegungsfäße, die Forderung, 1927, mit diesem Geschrei einmal auseinander. den Kassen einen tieferen Einblick in die Preisbildung der Kranten­anstalten zu geben.

Bürgerliche Schwindeleien.

Die Behauptungen über die unerhörten Mißstände bei den öffentlichen Strantentassen" über die Millionenpaläfte der Dris trantenfaffen und die hohen Gehälter bei den Ortsfranfenfaffen werden hier gründlich unter die Lupe genommen und ihre Unrichtig feit nachgewiesen. An einem charakteristischen Beispiel wird gezeigt, mie strupellos die Angriffe auf die Krankenkassen unternommen werden; es beweift, daß man den Bekämpfern der öffentlichen Aranfenfaffen nicht einmal den guten Glauben zubilligen fann. So mar von der Allgemeinen Drtstrantentaffe& öln bei diesen Angriffen behauptet worden, sie habe bei dem Neubau ihres mar verwendet. Der angebliche Marmor entpuppte fich bei näherem Berwaltungsgebäudes zur Inneneinrichtung für 80 000 m. Mar Busehen als polierter Muschelfalt und die Rosten betrugen dafür 15 000 m. Die Gegner der öffentlichen Krantenfallen machten aber aus poliertem Muscheltalt Marmor und aus 15 000 m. im Hand umbrehen 80 000 M. Bon besonderem Intereffe ift in diefem Su fammenhang der Nachweis des Berichtes über die Quellen, aus denen bie Angriffe fließen.

" Führend in diesem Rampfe war die Großindustrie, unter ftüßt von allen möglichen Intereffenten, nicht nur pan Aerzten und Zahnärzten, sondern auch von Apothetern, Drogiften, Optikern und anderen Raffenlieferanten. Das ist charakteristisch an den Angriffen: Sie tommen faft nur von Aerzten, Lieferanten und sonstigen Berfonen, die Einnahmen burch bie Raffen haben. Die Berficherten find baran ganz unbeteiligt."

Die Leistungen der Kaffe.

Daß die Dristrantentassen in der Lage sind, mit allen anderen Kranfenfaffenarten den Bergleich hinsichtlich der Billigkeit der Ber. waltung auszuhalten, meist der Bericht ebenfalls einwandfrei nach. waltung auszuhalten, meist der Bericht ebenfalls einwandfrei nach. Bei den Landfrankenkassen betragen die Verwaltungstoffen 10,8 Proz der Gesamtausgaben, bei den Innungsfranfenfaffen 9,2 Broz, bei den Ortsfranfenfassen dagegen nur 8,7 Proj.

Der

Fürsorge für Schwangere und Kinder.

Bericht ſtellt auch eine fangjame Steigerung

per Geburtenziffer bei den weiblichen Mitgliedern und bei ben Familienangehörigen der Versicherten fest. Die Wochengeldfälle find gegenüber dem Vorjahre um 337 auf 9356 gestiegen und es wurden für 649 086 Tage Wochengeld gezahlt. Stillgeld wurde in 7961 Fällen für 577 629 Tage in Höhe von 303 530 M. gewährt. Die Steigerung beträgt hier rund 44 000 m. gegenüber dem Vor­jahre. Beachtenswert ist auch der Teil des Berichts, der die Schwangerenfürsorge eingehend behandelt. Diefer Abschnitt des Be­richts läßt die lleberzeugung gewinnen, daß dieser Teil der Kaffen­pfleglich behandelt wird. Man fann dem Bericht mit Sicherheit ent­tätigkeit bei der Allgemeinen Ortstrankenkasse Berlin besonders nehmen, daß die Kasse nichts unversucht läßt auf diesem Gebiet, um ihren Aufgaben gerecht zu werden. Den erkrantien und erholungs. bedürftigen. Kindern der Versicherten dienen die beiden kaffeneigenen Kinderheilstätten Coulfenthal und Georgenthal . Daneben wurden auch noch andere Heime für die Kindererholung benutzt. Im ganzen murden 1610 Rinder für 65 501 Tage in Erholungsheimen unfer­gebracht.

lleber die gewerbeärztliche Untersuchungsstelle macht der Bericht ebenfalls erfreuliche Mitteilungen. Er tann darauf hinweisen, daß die Untersuchungsstelle neuerdings auch durch Patienten, die von Raffen außerhalb Berlins überwiefen murden, mit gutem Erfolg und in steigendem Maße in Anspruch genommen wird.

Eine fortdauernde Befferung der Sterblichteitsziffern feit 1919 fann der Bericht ebenfalls verzeichnen. Die Sterbefälle find von 4,5 im Jahre 1919 auf 3,3 prp Tausend Versicherte in 1927 zurückgegangen. Für 3147 Mitglieder wurde Aufenthaltsver­änderung gemährt. Daran maren die männlichen Mitglieder mit 16578 Tagen, die meiblichen mit 56 037 Tagen beteiligt. Außer dem wurden in Heilstätten 936 Männer für 29 653 Tage und 2303 Frauen für 75 831 Tage eingewiesen. Die in die Cungenheilstätte der Kaffe in Müllrose eingewiesenen 183 Männer mit 14 448 und 250 Frauen mit 20 169 Berpflegungstagen find darin nicht enthalten.

Eine ausführliche Befprechung erfährt in dem Bericht die für forgerische Tätigkeit der kaffe . Bon den fürforgerisch betreuten Patienten entfielen faft sechs Siebentel auf Cungentrante. Eine aus­führlichere Erörterung dieses Abschnittes ist hier unmöglich. Inter effenten müssen auf den Bericht felbft permiesen werben. Den Berliner städtischen Behörden, die in Frage kommen( Gesundheits­amt, Bentralmahnungsamt ufp.), ist das Studium diefes Abschnittes

der Abschiedsbrief, der ebenfalls auf einer Kontobuchfeite ge­schrieben worden ist, nicht auf demselben Papier niedergeschrieben ist, das Bernetta für das Manuffript verwendet hat, sondern auf einem ganz ähnlichen Kontoblatt, das jedoch in der Linierung eine geringe Abweichung zeigt, die erft bei ganz genauer Prüfung auf­fiel. Die Seitenzahl, die dieses Blatt trägt, und zwar die Nummer 139/140, fügt sich den übrigen Blättern genau ein, jedoch mit dem Unterschieb, baß, um den Anschluß an das Schriftstüd herzustellen, diefes fremde Blatt Papier umgekehrt, d. h. auf der Rüdseite be­schrieben worden ist. Die Untersuchungsbehörden bemühen sich, dieses Rätsel aufzuflären, und es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß von fremder Hand diefes einem anderen Geschäftsbuch entstammende Blatt Papier , das übrigens merkwürdigermeije auf der Rückseite einen Bluffled trägt, der Filmniederschrift erst später eingefügt worden ist. Zunächst bestreiten die beiden Angeschuldigten, Frau Alice Per­netta und der Fruchtgroßhändler Gleisner, noch immer jede Schulb. Gleisner hat befannilich bisher ftets bestritten, daß zwischen ihm und Frau Bernetto intime Beziehungen bestanden haben. Dagegen spricht jedoch ein Brief, der sich bei den Chefcheidungsatten ber Frau Gleisner gegen ihren Mann befindet und in dem wenige Tage vor dem Tode Bernettos Frau B. den Gleisner in über ich mänglicher Weise ihrer Liebe versichert und zum Cluß in sehr versteckter Form die Frage an ihn richtet, ob fie jemals vollständig glüdlich fein merde. Dieser Brief ist in der außeren Form so gefchidt abgefaßt, daß die Polizei, die das Schreiben seit dem Januar dieses Jahres tannte, damit nichts an­fangen fonnte, und daß ein Schuldbeweis für die beiden Berdäch tigen sich daraus nicht ohne weiteres fonstruieren ließ. Gleisner hat nun bem Untersuchungsrichter gegenüber die Erklärung ab gegeben, daß Frau Pernetta etwa acht Tage vor dem Tode thres Mannes ihn um eine Aussprache gebeten habe. Bei dieser Gelegen heit hätte Frau P., die übrigens im 48. Lebensjahre steht und fast 20 Jahre älter ist als Gleisner, ihm erklärt, fie fühle sich in ihrer Ehe sehr unglüdlich und habe dann euch ihre Gefühle für den bedeutend jüngeren Mann angedeutet. Die Erflärungen, die Gleisner dafür abgibt, daß mit feinem Revolver der Tod Bernettas eingetreten ist. tlingen dagegen eußerordentlich merkwürdig. Cr mill fich die Waffe von feinem hatten, entfielen 126 076 auf männliche und 189 220 auf weibliche faffen in den Spalten bürgerlicher Blätter. Unsere Genoffen lejen

Nachbar, einem Major a. D., geliehen und sie dann an seinen Freund

Bernetta, der sie bei ihm sah und ihn darum bat, weiter verliehen haben. Gleisner hat bisher

einen vollen Alibibeweis für seinen Aufenthalf am Tage des Mordes nicht zu liefern vermocht.

Er behauptet, daß er in der fritischen Zeit, nämlich von 4 bis 4 Uhr, im Warenhaus Bertheim gewesen sei, um dort Spielfachen für sein Kind zu faufen. Da Gleisner die Kassenzettel für die ge­fauften Sachen nicht mehr befigt, ist jetzt der Leiter der Spielwaren­abteilung des Warenhauses vorgeladen worden, um zu begutachten, ob dieses Spielzeug tatsächlich in dem Kaufhaus von Bernetta er. morben sei.

Wie der Untersuchungsrichter, Landgerichtsrat Dr. Brühl, in­amischen festgestellt hat, ist Bernetta bei der Brandenburgi­schen Lebensversicherungsanstalt zugunsten seiner Frau und Kinder mit einer höheren Summe versichert gewesen. Die Rechtsanwälte Dr. Mannheim und Dr. Arthur Brandt haben zur Entlastung darauf hingewiesen, daß der Tod Pernettas zwei Mo­nate vor Ablauf der Bartezeit eingetreten ist, nach deren Ende die Bersicherungssumme auch bei Selbstmord zur Auszahlung gelangt sein würde. Böllige Klarheit in das Dunkel des rätselhaften un­

glüdsfalles wird wohl erst die Dbduktion der Leiche bringen, die feinerzeit nicht erfolgt war. Auf Anordnung des Untersuchungs richters wird die Leiche Bernettas in den nächsten Tagen erhumiert und durch die zuständigen Gerichtsärzte nbbuziert

werden.

Ein tobfichtiger Angeklagter.

Gerichtsverhandlung mit Hindernissen.

4

Große Schwierigkeiten bereitete dem Schöffengerigt Charlottenburg die 2burteilung des 50jährigen Kaufmanns Julius Jacoby, der wegen nicht weniger als 74 oh nungsbiebstählen angeflagt mar. Der in Königsberg ge­borene Angeffagte ist schon 28 mal porbestraft. Während der Verbüßung der legten Strafe ertranfte er im Zuchthaus und wurde nach der Charité übergeführt. Dort rüdte er im Mai vorigen Jahres aus.

Bis zu seiner Wiederergreifung hatte er diese große Zahl von neuen Straffällen erlangt. Er war als Studienrat, Rechtsanwalt, Frauenarzt und Profeffer aufgetreten, hatte Wohnungen gemietet und dabei die Diebstähle verübt. In vielen Fällen hatte Jacobn alte Leute, Sozialrentner und Witmen bis zu 70 Jahren ihrer gesamten Ersparnisse beraubt. In amischen war Jacoby wegen Erfrantung für haftunfähig erflärt morden. Zu der Berhandlung war der Angeflagte nicht erschienen. Das Gericht schickte Medizinalraf Dr. Störmer in seine Wohnung,

Die Mitgliederzahl der Allgemeinen Ortsfrankenkasse Berlin hat fich im Berichtsjahre von 492 660 auf 466 274 vermindert. Der Rild gang der Mitgliederzahl entfällt in pollem Umfange auf den Rüd­gang der auf Grund der Erwerbslosenversicherung bei der Kaffe Versicherten. Die im Berichtsjahre erfolgte Besserung des Arbeits marktes tommt darin zum Ausdrud. Die Beitragseinnahmen der Raffe erfuhren 1927 gegenüber dem Borjahre eine Steigerung um rund 5% Millionen Mart auf 46 718 208 m. Trok diefer Steige rung der Einnahmen ist der Staflenabschluß feineswegs günstig, benn die Wahreinnahmen aus Beiträgen werden durch die Mehrausgaben noch um 850 000 m. überschritten. Die Kaffe mußte daher ab 1. Januar 1928 ihre Beiträge von 1. Januar 1928 ihre Beiträge von 6 auf 7 Proz, des Grundlohnes erhöhen. Bei der Betrachtung ber Steigerung der Aus gaben erscheint diese Maßnahme durchaus gerechtfertigt. In die handiung um 750 000 m., für Krankenhauspflege um 453 000 m., Augen fallend ist die Steigerung der Ausgaben: Für ärztliche Be­Jahnbehandlung um 212 000 m., ranfengeld um 2500 000 2, Wachenhilfe einschließlich Familienmachenhilfe um 261 000 m., bei Arznei und Heilmittel um 1429 000 m. Einschließlich ärztlicher Sachleistungen wurden für Arznei und Heilmittel im Berichtsjahre pro Kopf der Versicherten 19,90 m. verausgabt gegenüber 15,18 im Borjahre und 11,41 m. im Jahre 1925. Im Jahre 1914 betrug ble Ausgabe für diefen Boften 5,22 M. und 1924 auch erft 7,77 m. Seif 1914 ift alfo die Ausgabe für diesen Poffen pro Kopf auf mehr als das Dreieinhalbfache gestiegen,

.

Bon den Krankheitsfällen, die Arbeitsunfähigkeit im Gefolge Mitglieder. Die weiblichen Mitglieder ftellen nicht nur abfolut: fondern auch relativ einen größeren Tell Ertranfungsfälle als die männlichen Mitglieber. Auf 100 männliche Mitglieber entfielen 59,18, auf 100 meibliche 72,82 Erfrankungsfälle mit Erwerbsunfähigkeit

und der Arzt brachte ihn auch gleich mit. Das Gericht erklärte Jacoby für verhaftet und ließ ihn, ba er burdhaus verhandlungs­unfähig war, von vier Gerichtsärzten untersuchen. Jacoby tat fo, als ob er fich vor Schmerzen frümmen müffe, um dann plöglich einem der erzte einen derben Fuß tritt por ben Beib zu versetzen. Er wurde übereinstimmend für verhandlungsfähig erffärt. Als er vergeblich versucht hatte, bie Gerichtsärzte für befangen abzulehnen, drohte er dem Gericht, daß er Szenen machen werde, wenn man ihn nicht ins Bett gehen ließe. Er drehte sich dann auch um und lief durch die Tür in den

Funkwinkel.

genommen werden.

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bringend zu empfehlen. Vielleicht braucht dann der Berichterstatter im tommenden Jahre nicht wieder darüber zu tlagen, daß die Kaffe in 197 Fällen das betreffende Wohnungsamt um Aulmort mahnen mußle, bann in 121 Fällen ein meiles Mal, um zum Schluß in 39 Fällen doch teine Antwort zu bekommen. Bei biefem Abschnitt bes Berichts bedauert man fehr, daß die Kaffe die perdienst Ife Arbeit Albert Rohns im Rampfe gegen bas ohnungselend noch nicht in vollem Umfange mieber aufgenommen hat.

Es ist eine Unmöglichkeit, den umfangreichen Bericht im Rahmen einer verhältnismäßig furzen Besprechung erschöpfend zu behandeln. Die Redaktionen der bürgerlichen 3eitungen, die den Kampf gegen die Sozialversicherung mit einem Eifer führen, ber einer besseren Sache würdig wäre, feien auf ihn hingewiefen. Bielleicht bekommen fie dann ein anderes Bild von den Leistungen der fogiafen Gefbftnermaltung und vielleicht liest man dann bnch ein­mal eine objettive Schilderung der Leistungen der Kranfen­

aber auf den Bericht befonders aufmerksam gemacht. Mit seiner Fülle von Material fommt er zum Kampfe um den Ausbau der Sozialversicherung bei den bevorstehenden Wahlen gerade noch Rarl Loreng zurecht.

| Gang gum Gefängnis hinunter, Ein Wachtmeister ellte ihm nach und brachte ihn zurüd. Die Tür wurde abgeschlossen, Jacobn fpielte mun daraufhin den wilden Mann".

"

Er stellte sich vor die Tür und bearbeitete sie mit den 2h­fäßen. Landgerichtsdirettor Schmiß ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, sondern führte die Berhandlung wetter. Bei dem Loben gegen die Tür äußerte der Borfigende:" Die Tür hält schon aus." Er hatte sich aber geirrt. Als Anwort darauf warf sich der 2- geflagte nun mit aller Wucht gegen die Tür, daß es frachte und splitterte und die Füllung herausfiel. Der Angeflagte wollte nun wieber entschlüpfen; iekt war es aber mit der Geduld des Vorsitzenden vorbei. Er ordnete die Fesselung des mil. den Mannes" an. Das wirkte dann auch beruhigend. Bon da ab mar Jacoby wieder der schmertrante Mann. Die Zeugenver­nehmung ließ er ohne ein Wort zu sagen an fich vorübergehen. In später Abendstunde endete die Berhandlung mit der Berurtei­lung des Angeflagten zu fünf Jahren 3uchthaus und fünf Jahren Ehrverluft.

Nächtliche Brandstiftung aus Rache.

Festnahme und Geständnis eines unholds. Wegen Brandstiftung mit Gefährdung von Menschenleben wurde iegt ein gewiffer Dtto 3. festgenommen. 3. hatte längere Zeit mit einer Frau in wilder Che gelebt und zum gemeinsamen Aufenthalt auf einem Gelände an der Seestraße eine Baube mit zwei Wohn­räumen und einer Küche erbaut. Die Liebe ging jedoch in die Brüche. 3. verließ die Baube und bezog eine andere Wohnung. Es paßte ihm nicht, daß die Frau jezt mit ihren beiden Rindern braußen weiter haufte und er verlangte, bakfiebie Baube Nachdem er fin Mut angetrunken hatte, schlich er sich zur Nachtzeit in die Baube ein, goß in bem Borraum, während ble Frau und die Kinder schliefen, eine Ranne Benzin aus, stellte dann die Kanne hin, umgab sie mit Papier und steckte dieje an. Das Anistern der Flammen medie aber zum Glüd bald die Frau und es gelang ihr mit Hilfe der Nachbarn, das Feuer zu löschen, bevor es die Laube selbst ergriffen hatte. Der Brandleger war gleich ver­fchwunden. Er hatte in der Trunkenheit fein Jadett ausgezogen

Unterstützung von einer Seite erfahren, die ihr friegsfeindliches Der Kampf gegen den Krieg hat plöglich wirkungsvolle Herz fehr überraschend entbedt hat. Das amerikanische Rapital brachte einen internationalen Kriegsächtungspatt, um den fich menfchheitsgläubige Idealisten lange umsonst bemüht hatten, in furzer Zeit zustande. Natürlich haften ihm noch manche Schön heitsfehler an Aber sein wesentlicher, fester Kern ist der richtig formulierte Grundgedante, den Krieg ungefeßlich zu machen. Das Recht, Krieg zu erfiären, soll den Regierungen und Parlamenten Er ist von dem richtigen Gedanken bittiert worden, daß das in großem Maße in Europa angelegte amerita­nische Rapital verloren oder mindestens schwer bedroht wäre, wenn auf dem europäischen Kontinent Kriege ausbrächen. Dergeftalt be­handelte Rebatteur Genoffe Wolfgang Schwarz in einem ungemein flaren und leicht verständlichen Bortrag die Enträume und ihm übergebe. 2s fie fich weigerte, fann er auf Rache. ftehungsgeschichte und Bedeutung dieses Antifriegspattes. Ein noch nicht übermäßig beachtetes Wochenendziel für bie Berliner ift die eum art. Dr. E. R. Uberstädt schilderte den romantischen Bauber ihrer aus dem Mittelalter stammenden Städte und die Schönheit ihrer Natur. Ausgangspuntte für Banderungen in die Neumart sind von Berlin aus bequem mit Sonntagsrückfahrkarten, bie zu ermäßigtem Preise ausgegeben werden, zu erreichen. Dr. Kurt Zielengiger schloß ben Byflus über Die Zukunft Berlins" mit einem Bortrag über Brobleme des neuen Berlins". Das Wesentliche diefer Brobleme ist die Benölferungspolitif. Bor allem ist hier eine gefunde Bauwirtschaft nötig, um eine gefunde Basis für die Entmidlung der Großstadt zu schaffen. Das benb tonzert in den Bergen brachte anständige Unterhaltungsmufit fir nicht besonders anspruchsvolle Hörer.

Ies.

Laxin

führt ab, es wirkt sehr milde, versuch es, und Du bist im Bilde