Selbsthilfe/ Selbstverantwortung
Zu den Tagungen der landwirtschaftlichen Genossenschaften.
Es ist sicher kein Zufall, daß die Jahrestagungen der beiden| Erzeugung und, Verbrauch der Ausschaltung des Zwischenhandels, größten Zentralverbände im landwirtschaftlichen Genossenschafts- der Berbefferung der Qualität und insbesondere der Schaffung von wesen, des Reichsverbandes der deutschen landwirt. Standard- und bMarkenwaren. Daß die Verfolgung fchaftlichen Genossenschaften und des Generalverbandes dieser Ziele die Spannung zwischen dem Handel und den Genossen der Deutschen Raiffeisengenossenschaften zeitlich zu schaften nerschärft habe, müsse in Rauf genommen werden. sammenfielen. Die Fragen, die in Verbindung mit der landwirt - Scharfe Ablehnung erfuhren die Pläne des Postministers zur schaftlichen Finanzkrise und der Verabschiedung des Notprogramms Gründung einer Postspartasse. Es wurde darauf hingewiesen, im März auch die Zukunft der landwirtschaftlichen Genossenschaften daß für das platte Land genügend Spargelegenheiten durch die auf das engste berühren, haben dazu beigetragen, daß die gemein- ländlichen Genossenschaften gegeben seien, und daß mit derartigen samen Ziele der ländlichen Genossenschaften auf der Königsberger Plänen des Postministers dem Lande nur Geld entzogen und die mie auf der Münchener Tagung besonders deutlich ländliche Geldbewegung zersplittert mürde. Die finanzielle in Erscheinung traten. Maa fann die Feststellung Macht sei das Rückgrat des gesamten Genossenschaftswesens, das machen, daß das Brinzip der Selbsthilfe und andernfalls auf den teuren Kredit berufsfremder Gelder angeSelbst verantwortung auf beiden Tagungen besonders start wiesen sei. unterstrichen wurde, und es ist zu begrüßen, daß seit der Berabschiedung des landwirtschaftlichen Notprogramms im März sich bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften
der Wille zur Selbsthilfe verstärkt hat.
Preußenfasse und Genossenschaften.
Große Beachtung fanden die Ausführungen des Präsidenten der Preußenkasse, Herrn Klepper, in München . Nach seiner Formulierung haben die landwirtschaftlichen Genossenschaften drei michtige Aufgaben zu erfüllen: Zunächst die Abmidfung der 1924 Auf der Tagung des Reichsverbandes erklärte der General: übernommenen großen Kredite, ferner die Lösung der Marktanwalt Gennes, daß ein dringendes Ziel der Rationalisierung probleme und drittens die schwierige Frage, mie der Genossen. im Genossenschaftswesen die Schaffung einer großen einheitschaftsapparaf für diese neuen Aufgaben umgelichen Organisation an Stelle der bestehenden drei Orga- baut werden soll. Auch Klepper wandte sich gegen die Gründung nisationen der Landbund, Raiffeisen und Reichsverbands- Genossen- fandwirtschaftlicher Kartelle zur Lösung des Abfagproblems und schaften sein müsse. Die Berwaltungsorgane des Reichsverbandes fügte hinzu, daß die Genossenschaften bei der Durchführung ihrer feien nach mie ror bereit, alles zu tun, um einen organisatorischen Aufgaben immer die Preußenfasse an ihrer Seite finden werden, und wirtschaftlichen Zusammenschluß im deutschen landwirtschaft: sobald durch einen aktiven Zusammenschluß die Voraus: lichen Genossenschaftswesen zu erzielen. Dieser Zusammenschluß ist jetzungen gegeben sind. cine notmendige Vorbedingung, um die Probleme des Notpro gramms und des Absages mit Erfolg lösen zu können. Bezeichnend ift, daß der Reichsverband in München , ebenso wie der Raiffeisen Derband in Rönigsberg, die Gründung
landwirtschaftlicher Kartelle zur Lösung des Absatzproblems ablehnten.
So erflärte Dr. Ritter von der Landwirtschaftlichen Hoch schule in Berlin auf der Raiffeisentagung, daß die Sartellform für die Landwirtschaft schon desmegen nicht in Frage kommen fönne, da im Gegensatz zum industriellen Kartell die landwirtschaftliche Genossenschaft nicht als Preisdiftator, sondern als Regulator auf dem Markt auftreten molle. Die Zukunft gehöre der Absatz= genossenschaft nach holländischem und dänischem Vorbild, der es gelingen müßte, eine furzfristige Anpassung zwischen Angebot und Nachfrage herbeizuführen.
Mit diesen Ausführungen stimmte die Stellungnahme des Reichsverbandes zur Kartellfrage überein, indem auch dort die Gründung neuer landwirtschaftlicher Organisationen verworfen murde. Die Bertreter des Reichsverbandes erklärten, daß zur planmäßigen Beeinflussung des Absages landwirtschaftlicher Brodukte die genaffenschaftliche Mitarbeit bereits führend eingesetzt habe. Die Lösung des Abfagproblems läge in einem Ausgleich zwischen
Jahresabschluß der„ Gehag". Erfolgreiche Tätigkeit einer gemeinnükigen Wohnungsgesellschaft.
Die Gemeinnügige Heimstätten, Spar- und Bau- Aktiengesellschaft Berlin legt ihren Geschäftsbericht. für das Jahr 1927 vor. Eine aufschlußreiche Veröffentlichung, die miederum zeigt, daß die Errichtung solcher gemeinnüßigen Bauherrenorganisationen eine unbedingte Notwendigkeit war; denn man darf es sehr bezweifeln, ob die 3655 Wohnungen, die die ,, Gehag " in den vier Jahren ihres Bestehens in Berlin gebaut hat, tatsächlich ohne eine derartige fyftematische Arbeit gebaut worden
wären.
In dem allgemeinen Bericht werden die Finanzierungsmöglich triten aus öffentlichen und privaten Mitteln furz sfizziert. Es wird auf die Schwierigkeiten der Finanzierung hingewiesen, die dem Wohnungsbau hemmend im Wege stehen. Dann heißt es im Geschäftsbericht:
Wir sind leider immer noch bei der Beschaffung der für unsere Arbeiten erforderlichen erststelligen Hypothefen zum er heblichsten Teile auf den allgemeinen Geldmartt angewiesen; mir müssen stärker als jede andere Organisation auf die Gestal= tung der Mietshöhe bei unseren Arbeiten achten, darum fönnen wir nicht unter allen Umständen bauen, bloß um zu bauen, sondern mir müssen uns die. Beschränkung auferlegen, welche der Zwed unserer Organisation von uns fordert. Trotz dem fonnten wir im Jahre 1927 mit dem Bau von 1269 Woh nungen auf 11 Baustellen beginnen. Von diesen Bauten find uns 576 als Betreuungsbauten, also für fremde Rechnung übertragen worden, 693 gehen auf eigene Rechnung. Bei den ersteren handelt es sich um solche Bauten, welche den uns angeschlossenen Baugenossenschaften oder der Stadt Berlin angehören. Bon den insgesamt 1269 Wohnungen liegen 1111 in Mehrfamilienhäusern, 158 find Einfamilienhäuser. Bon den gulegt genannten Einfamilienhäusern haben mir 68 auf eigene Rechnung ausgeführt, 90 gehören den Baugenossenschaften."
Der Gebag" war es also trotz der Schmierigkeiten möglich, im Vorjahre 1269 Wohnungen in Angriff zu nehmen. Die 1111 in Mehrfamilienhäusern liegenden Wohnungen verteilten sich nach der Wohnungsgröße mie folgt: 1 und 2-3immer- Woh nungen 437, 2½- 3immer- Wohnungen 554, Wohnungen von 3 Zim mern nur 5, Wohnungen von 3% Zimmern 108, größere Bohnungen find 6 errichtet worden.
Ueber die Beschaffenheit der Wohnungen wird gefagt, daß die ,, Behag" bemüht gewesen sei, die Typisierung und Normalisierung zu fördern. Doch tommt es nicht allein auf die Berbesserung der Wirtschaftlichkeit des Baues an, sondern auch die Städtegestaltung fomie die Gestaltung der Wohngelegenheit müsse in der Berbefferung dem Tempo der Entmidlung angepaßt werden. Auf all diesen Gebieten hat die Behag" große Erfolge erzielt und die anerkennenden Urteile nach Besichtigungen von Besuchern aus europäischen und außereuropäischen Ländern find fehr zahlreich. Dem Deutschen Museum in München wurde ein Blan und ein Modell einer der Gehag"-Siedlungen vorüber. gehend zur Verfügung gestellt, worauf folgendes Schreiben an die Gehag" gerichtet wurde:„ Wir danken Ihnen herzlichst für Ihre gütige Unterstützung und bemerken, daß Modell und Plan in unferem Saale Siedlungsanlagen aufgestellt sind und ailseitige Anerkennung und Bemunderung finden. Da mir das schöne Modell unter feinen Umständen mehr in unserer Sammlung vermissen möchten, erlauben mir ums die Anfrage, ob dem Deutschen Museum has ahell haneb üherialien merden fäte."
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Die Angriffe auf der Münchener Tagung gegen die Einrichtung einer Kreditkontrolle waren u. E. unfachlich und überflüssig. Es muß einleuchten, daß ein Institut mie die Breußentasse sich durch sachverständige Angestellte ein sicheres Urteil über seine Kredite bilden muß. Daß dadurch eine gewisse Einschränkung der genossenschaftlichen Autonomie stattgefunden hat, ist von der Preußenkaffe nie bestritten worden, doch sind die Be gründungen, daß die Preußenkasse heute vorwiegend Bermalterin fremder Gelder und nicht nur mehr eine Geldausgleichsstelle sei, und deswegen schon die Pflicht zur Kreditkontrolle habe, durch aus stichhaltig.
Im übrigen kann die Betriebskontrolle der Breußenkasse, mie es auf der Münchener Tagung des Reichsverbandes geschah, auch nicht in Gegensatz zu dem genossenschaftlichen Prinzip der Selbstverwaltung und Selbstnerantwortung gebracht werden. Wenn die Vertreter des Reichsverbandes in München erklärten, daß man
bei dieser Art Betriebskontrolle durch die Preußentasse nicht missen fönne, wo der Anfang und das Ende liegen, so tragen sie damit eine gänzlich unnötige und unbegründete Unruhe in das ländliche Genossenschaftsmejen hinein, die ihrer Bewegung sicherlich nicht nützlich ist. Im übrigen muß man für den Zusammenschluß der Genossenschaften jetzt Taten fordern.
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Das Attientapital der Gehag" murde im verflossenen Geschäftsjahre um 450 000 auf 500 000 m. erhöht. Das Gesellschaftskapital der Einfamilienhausgesellschaft, einem Tochterunter nehmen, ist im Befize der Gehag". Die Bilanz schließt auf beiden Seiten des Hauptbuches mit 9160 833,16 M. ab. Der ausgewiesene Reingewinn beträgt 13 467 M., wovon eine Dividende von 5 Broz. zur Berteilung gelangt; 7183 m. merden auf neue Rechnung vorgetragen und der Rest dem gesetzlichen Reservefonds und dem Erneuerungsfonds überwiesen.
Die Bautätigkeit der Gehag" in den Jahren 1924/27 geht aus folgenden Zahlenangaben hervor: Wohnungen wurden gebaut: 1924 118, 1925 1064, 1926 1204 und 1927 1269, insgesamt 3655. Davon lagen in Mehrfamilienhäusern 2179 und in Einfamilienhäusern 1476. Von diesen Wohnungen waren ins gesamt 2117 Kleinwohnungen bis zu 2% 3immer.
Das ist eine Tätigkeit, die sich sehen lassen kann und die beweist, daß die Arbeiterschaft auf dem richtigen Wege mar, als sie die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft ins Leben rief. Aber auch die Stadt Berlin fährt nicht schlecht, wenn sie der Gehag" die Ausführung großer Wohnbauprojekte überträgt. Auch davon legt der Geschäftsbericht sehr eindringlich Zeugnis ab.
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Autostraßen find produktiv.
Der Bau von Autostraßen ist eine produktive Kapitalsanlage. Zu diesem Ergebnis fam der ehemalige Staatssekretär Professor Hirsch in einem Vortrag, den er auf der Tagung der Studiengesellschaft für Automobilstraßen in Dresden gehalten hat, Die Produktivität des Kraftwagenverkehrs für die Steigerung der Volksleistung sei im Ausland überall anerfannt, sie hänge aber von der systematischen Schaffung bester Autostraßen ab. Gelänge es für die Erwerbstätigen Deutschlands , durch bequeme und schnellere Beförderungsmittel eine halbe Stunde Arbeitskraft am Tage zusätzlich zu gewinnen, so würde das einen möglichen Leistungszumachs im Werte von jährlich über 4 Milliarden Marf bedeuten. Ein großer Teil der Kosten für den Autostraßenbau könnte in der Tat dadurch allein schon aufgebracht merden. Professor Hirsch fügte hinzu, daß die Heranziehung von Auslandsfapital für den Ausbau des deutschen Straßennekes von jedem Gesichtspunkte aus unbedentfich fei.
Durchführung des Notprogramms. Eine Fleischwarenfabrit in Infterburg.- 3entralftelle zur Beobachtung des Fleischmarktes.
Weber die Durchführung des landwirtschaftlichen Rotprogramms liegen zwei Meldungen von größerem öffentlichen Intereffe vor. Der Länderausschuß für die Durchführung des landwirtschaftlichen Rotprogramms hat die Errichtung einer Fleisch waren. Fleischwaren. fabrit in Insterburg beschlossen. Aus öffentlichen Mitteln werden für die Anlagetoften 4 bis 5 Millionen Mart, als Betriebskapital werden 4 Millionen zur Verfügung gestellt. Nach einer anderen Meldung ist in Berlin eine 3entralstelle zur Beobachtung und Beeinflussung des Bich- und Fleischmarktes gebildet worden, die aus fiebzehn Mitgliedern besteht, von denen der Landwirtschaft neun und dem Handel acht Mitglieder angehören sollen. Die zur Neuorganisation der Vieh- und Fleischverwertung zur Verfügung gestellten 30 Millionen Mart seien jetzt faft restlos verteilt und zwar ausschließlich in form, you repiten,
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Sinfender Einfuhrüberschuß.
Aber auch der Gesamtumfang des Außenhandels ging its Mai zurück.
Benn man nach dem Rezept des verflossenen Reichsernährungs ministers Schiele verfährt, so ist die Außenhandelsbilanz Der Ueberschuß der Wareneinfuhr über die deutsche Warenausfuhr ist der deutschen Wirtschaft im Monat mai recht günstig. mit 192 Millionen nicht nur der niedrigste des Jahres 1928, sondern
er ist auch niedriger als jeder monatliche Einfuhrüberschuß des Jahres 1927. Barengruppen
1. Lebende Tiere.
2. Lebensmittelu. Getränke 3. Rohstoffe u. halbf. Waren 4. Fertige Waren Reiner Warenverkehr 5. Gold und Silber
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Einfuhr 1928 Mai April in 1000 RM nach 11 285
Ausfuhr 1928
Mai Gegenwartswerten
11 159
April 2709 1581
303 947 566 724
338 662
50 228
48 194
609 824
165 199
191 952
204 066 1 086 022
215 057
676 371
682 272
1,174 702
894 507
923 999
6814
127 554
1822
2057
896 329 926 056
Zusammen 1092 836 1 302 256 Im Mai ist die gesamte Wareneinfuhr von 1175 auf 1086 Millionen gesunken. Zugleich ist aber auch die Waren a us= fuhr von 924 auf 895 Millionen zurüd gegangen. Daraus ergibt sich eine Sentung des Einfuhrüberschusses DOR rund 251 auf 192 Millionen Mart. Der Herr Reichs ernährungsminister a. D. Schiele fönnte also zufrieden sein. Er könnte auch in dem Punkte zufrieden sein, daß die Lebensmittel einfuhr um rund 35 auf rund 304 Millionen Mark gesunken ist, nachdem Deutschlands Heil nach seiner Theorie ja abhängig davon
sein soll, daß die ausländische Lebensmitteleinfuhr nach Deutschland
aufhört.
im Monat Mai etwas ungünstiger aus trotz der Berringerung des EinFür ernstere Leute sieht die deutsche Außenhandelsbilanz fuhrüberschusses. Der gesamte Umfang des deutschen Außen handels ist gegenüber April nämlich auf 1981 Millionen Mark, das find 118 Millionen weniger, zurückgegangen. Das ist der niedrigste Stand des ganzen Jahres 1928 und mait muß bis zum Juni 1927 zurückgehen, um einen ähnlich niedrigen Gesamtumfang des deutschen Außenhandels festzustellen.
Die deutsche Wirtschaft hat im Mai für rund 43 Millionen Mart meniger Rohstoffe vom Ausland gefauft, und menn man hört, daß die Wolleinfuhr um 15,5, die Kupfereinfuhr um 3,1 Millionen zurückgegangen ist, so läßt das immerhin auf eine zum mindesten nicht mehr aufsteigende Beschäftigung rechnen. Auf der anderen Seite ist die Rohstoffausfuhr um 27 Millionen eben falls gesunken, was sich allerdings bei Steinkohlen und Kots aus der ist, daß sich die deutsche Fertig warenausfuhr, die um nur erschwerten Marktverhältnissen im Ausland ergibt. Erfreulich 6 auf 676 Millionen zurückgegangen ist, am besten gehalten hat. Sie liegt noch immer höher als im Januar dieses Jahres und auch ziema lich bedeutend über dem ganzen Monatsdurchschnitt des Jahres 1927. Die deutlichste Lehre der Außenhandelsentmidlung in Maž lautet, daß die Stärkung des inländischen Marftes, dem allein die Ausmeitung des Außenhandels folgen kann, die wichtigste Aufgabe der deutschen Wirtschaftspolitik darstellt.
Syndikatsumlage 2,20 Marf.
Die Mitgliederversammlung des Rheinisch Westfälka schen Kohlensynbitats hat eine Erhöhung der Syndifats umlage, mit der bekanntlich in der Hauptsache die Rheinische- Westfälische Kohlenkonkurrenz im Ausland und in den bestrittenen deut schen Gebieten finanziert wird, non 1,48 auf 2,20 Mart beschlossen. Gleichzeitig bleibt die erhöhte Einschränkung der Kohlenförderung und Kofserzeugung aufrechterhalten.
Ein belgischer Stinnes.
Auch Belgien hat aus seiner Inflationszeit Stinnes- und Michael- Typen. Die größte Rolle spielt in Belgien und weit darüber Ronzernmacht jetzt von seiner Holdinggesellschaft( International hinaus der Finanzier Löwenstein, über deffen finanzielle holding and Investment Company) einige Ziffern befamigegeben werden. Das von dieser Holdinggesellschaft insgesamt investierte Kapital beträgt 45,3 Millionen Dollar, das am 26. Mai einen Marktwert von 64,76 Millionen Dollar darstellte. Der Marktpreis der Kunstseiden- Aktienpakete betrug 41,66, der Bakete von Elektrizitäts unternehmungen 13,83, von Eisenbahnunnternehmungen 2,86 und von verschiedenen anderen Unternehmungen 6,32 Millionen Dollar. Es ist also ein sehr respektabler Finanztrust, ben sich Herr Löwenstein aufgebaut hat. Wir werden bald noch Gelegenheit haben, auf diesen Löwenstein- Trust zurüdzukommen.
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Gegenwärtig ist die Löwensteinsche Holdinggesellschaft bemüht, neue Kapitalien zu weiteren Ausdehnungen aufzunehmen. Sie hat mit einer New- Yorker Banfengruppe eine 25- Millionen Dollar Anleihe abgeschlossen, die wahrscheinlich in erster Linie zur Ausdehnung der Kunstfeiden- und Chemieinteressen dienen soll. Auch auf die Bant von Brüssel ,,, Banque de Brurelles", hat Herr Löwenstein Einfluß, und es ist wahrscheinlich, daß er feinen Einfluß bei der kürzlich beschlossenen Kapitalerhöhung noch
ausdehnen wird.
Stabile Stahl- und Walzwerksproduktion im Mai. Nach Stahl und Eis n" hat sich die Robstahlerzeugung im Mai mit 25 Arbeitstagen auf 1,24 gegen 1,16 Millionen Tonnen im tägliche Leistung im Mai einen kleinen Rüdgang um 816 Tonnen April mit 23 Arbeitstagen erhöht. Dagegen meist die arbeitsauf. Auch die Walzmertsproduktion ist von 917 000 Tonner im April auf 986 000 Tonnen im Mai gestiegen, während
die arbeitstägliche Leiftung gleichfalls einen unbedeutenden Rückgang
um 445 Tonnen zeigt.
Die Schweiz stellt ihre Währung um. Einführung der Goldmährung ist das Ziel von Vorschlägen, die vom Direktorium der Shweizerischen Nationalbank zur Refom des schweizerischen Geldmejens ausgearbeitet worden sind. Diese Vorschläge sind von
großem währungstechnischen Intereffe, meil bie Schmeiz damit endgültig ihre bisherige Doppelmährung aufgeben mürde. Das filberne Fünffrankenstüd, das bisher noch gejekliches 3ahlungsmittel mar, foll Sheidemünze werden, die Roteneinlöjung foll gefeßlich nur noch in Goldmünzen, Goldbarren oder Golddevisen erfolgen. Damit löst auch die Schweiz die jahrzehntelange Tradition, durch die sie in der lateinischen Münzunion mit den romanischen Frankenländern verbunden war. Die lateinische Münzunion ist praktisch durch den Umsturz der Währungsverhältnisse in den Frankenländern längst beseitigt gewesen.
Refordumfat für„ Chevrolet. Wie aus Detroit gemeldet wird, hat die General Motors Comp. in den ersten fünf Monaten 1928 nicht weniger als 525000 Chevrolet- Wagen in den Bereinigten Staaten und im Auslande verkauft. Das sind General Motors Comp. rechnet damit, daß der Chevrolet- Absah in 100 000 Wagen mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die diesem Jahre 1 million Stüd erheblich übersteigen
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