Der stabile Pariser Franken.
Enttäuschte Träume. - Unerwünschte Folgen.
Fast als lezte der großen europäischen Währungen ist jetzt der französische Fronten gefeßlich stabilisiert worden. In Wirklichkeit ist die französische Währing schon seit Ende 1926 stabil, und man hat jetzt für den gefeßlichen Stabilisierungsfurs einen Wert genommen ( 1 Pfund 124,10 Franken, d. h. 1 Franken= etma 6 M.), der dem Stand des Franken in den letzten anderthalb Jahren ungefähr entspricht. Damit sind die Hoffnungen derjenigen, die noch immer mit einer Revalorisierung, d. h. mit einer Wiederherstellung des Borkriegsmertes des Franfen( 1 Franten= 0,80 M.) rechneten, endgültig zu nichte gemacht.
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Der Wiederherstellung geordneter Bährungszustände einen geseglichen Ausdrud zu geben, mar in Frankreich in den letzten Monaten zu einer politischen Frage gemorden. Bis zu den Maimahlen 1928 hatte sich Poincaré stets gemeigert, den FranEen geseglich zu stabilisieren, um den Wahlkampf damit führen zu fönnen, daß nur er das begonnene Sanierungsmert der Währung beenden fönne. Dabei ließ er die Art der Sanierung Revalori fierung oder Stabilisierung somie den Kurs, zu dent stabilisiert merden könne oder solle, im llngemissen, modurch er mit Recht ermarten fonnte, Wähler aus allen Lagern an sich zu ziehen. Für jeden Außenstehenden jedoch ermies sich dieses Berhaften Mar als ein Wahlmanöner, denn einerseits waren die technischen Vorausfegungen zur gesetzlichen Währungssanierung in Frankreich vorhanden, andererseits stand die Möglichkeit einer Revalorisierung schon lange außerhalb jeder Diskussion.
Staatshaushalt und schwebende Schuld.
munft in Frankreich immer noch allzu viele, die von einer Wiederherstellung des Bortriegsturies träumten. Eine solche Renalorifiering ist das Gegenteil einer Inflation, nämlich eine Deflation, d. h. also eine Verminderung des Zahlungsmittelumlaufs, Einschränkung der Kredite, Senkung des Preisniveaus. Die Gewinnenden bei einer Deflation
sind die Gläubiger, die Berlierenden die Schuldner. Interessenten einer Renalorisierung des Franken , also einer Deflation, sind die französischen Rentner, denn der Wert ihrer Renteneinnahmen steigt, da sie sich infolge der sinkenden Breise mehr dafür faufen fönnen. Der Staat, als größter Schuldner und besonders der französische Staat, der der Bant von Frankreich ricfige, in der Inflation aufgenommene Summen schuldet- ist der größte Berlierer, denn er muß mehr zurückgeben, als er befommen hat, da das Geld mehr Waren kaufen fann, menn er es zurüdgibt, als zu der Zeit, mo er es bekommen und ausgegeben hat.
Die Bant non Frankreich ist zmar als Gläubiger des Staates an der Deflation interessiert, andererseits merden aber für sie diese Vorteile mehr als aufgemogen durch die großen Berluste, die sie als Besizerin großer Devisenvorräte durch eine Deflation erleidet.
Der Exporthandel und die exportierende In dustrie scheinen zmar von einer länger andauernden Deflation zu profitieren, da die sinkenden Inlandspreise ihre Chancen der ausländischen Konkurrenz gegenüber erhöhen; in Wirklichkeit jedoch übermiegen für beide die Nachteile einer solchen Entwicklung, denn die bei einer Deflation unnermeidliche Krediteinschränkung macht sich für sie rasch und frisenhaft bemerkbar, ehe noch die darauf erst folgende Breissenfung ihre Ausfuhrmöglichkeiten verbessert. Außer: dem kann sich die ausfuhrfördernde Wirkung einer Defie nicht auf die Einfuhr von Rohstoffen angewiesen sind. Auch auf die für den Binnenmartt produzierende Industrie muß die Aussicht auf sinkende Breise lähmend wirken, da sie ihre Produktionsmittel teurer eingekauft hat und außerdem unter der Kreditbeschränkung zu leiden hat.
Die technischen Voraussetzungen einer Währungssanierung sind die Ordnung des Staatshaushalts und die Konsoli dierung der inneren Staatsschuld, d. h. die Immand fung der furzfristigen, sogenannten schmebenden Schulden in langfristige. Hier ist auf eine Besonderheit der französischen Währungsflation auf exportierende Industrien nur dann voll auswirken, wenn fanierung hinzuweisen: mas gewöhnlich Folge der Stabilisierung zu sein pflegt oder sonst gleichzeitig mit der gesetzlichen Stabilisierung durchgeführt mird, ist in Frankreich vorangegangen. Die Ordnung
des französischen Staatshaushalts ist schon durch die Steuergefeße vom August 1926 erreicht worden. Auch für das tommende Jahr ist das Gleichgewicht des Staatshaushalts gesichert. Die riesigen schwebenden Schulden, die eine ständige Gefahr einer neuen Inflation derstellen, sind nicht mie in England erst nach der Stabilisierung tonsolidiert morden, sie sind aber auch nicht wie in Belgien und Italien 3 mangsmeise fonfolidiert morden, man
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Einzig für die Arbeiterschaft- von den Rentnern abgesehen scheint die Deflation sich nicht ungünstig auszuwirken. Mit dem allgemeinen Preisniveau müssen auch die Preise für die Güter des Massenkonsums sinken. Natürlich werden auch die Löhne eine sinkende Tendenz zeigen, aber zum mindesten im Anhat es verstanden, die kurzfristigen französischen Staatsschulden all- fang wird das Einkommen der Arbeiter eimas meniger rasch sinken mählich und freiwillig in langfristige Anleihen umzuwandeln. als die Preise; diese Tendenz kann durch die gewerkschaftWenn man schon dabei ist, die Stabilisierung anderer Wählichen Machtmittel wirksam unterstützt werden. Dann aber wird infolge der eben ermähnten frisenhaften Erscheinungen im rungen zum Vergleich heranzuziehen, ist ein weiterer Unterschied auf Wirtschaftsleben, der unvermeidlichen Zusammenbrüche als Folge fällig. Die meisten Währungsstabilisierungen, zuletzt die polnische der Krediteinschränkung, die Arbeitslosigkeit steigen und ihrerseits und italienische, demnächst mahrscheinlich ebenfalls die rumänische einen Druck auf die Lohnhöhe ausüben, der die Senkung der Breise und spanische, murden und merden mit Hilfe von amerita mehr als ausgleichen mird. Schließlich steht auch die Arbeite:: nischem Kapital saniert: Frankreich hat die Mittel dazu ganz schaft schlechter da als vor der Inflation. Aus all dem geht hervor, allein aufbringen fönnen. Das gelang ihm einerseits durch seine großen Goldrorräte, die es sich erhalten hatte, andererseits durch das letzten Endes die großen Guthaben, die es im Ausland angesammelt hat. Diese Auslandsguthaben stammen teils aus den in der Inflation ins Ausland geflüchteten franzöfifchen Kapitalien, teils aus der in den letzten Jahren andauernd altiven Zahlungsbilanz Frankreichs . Da das Vertrauen in die französische Währung in dem Maße muchs, mie ihre faftische Stabilität andauerte, strömten die Auslandsgut haben in Form von Denisen mieder nach Frankreich hinein.
Um ein Steigen des Franken zu verhindern und die Stabilifierung nicht zu gefährden, sah sich die Bank von Frankreich ge zmungen, alle ihr angebotenen Devisen zu kaufen, so daß sie über eine Milliarde Dollar in Devisen besitzt. Hierdurch wird sie
unabhängig von der finanziellen Hilfe des Auslandes.
Das geht schon aus der Tatsache hernor, daß der Devisenbestand der Bant zusammen mit ihrem Boldvorrat den Geldumlauf des Landes zu mehr als 40 Pro3. deckt, während in dem neuen Stabilisierungsgefeß nur eine 35prozentige Deckung vorgeschrieben ist. Bergegen märtigt man sich außerdem noch, daß der französische Staat sich durch das Ergebnis der letzten großen Inlandsanleihe in den Stand gefeßt sieht, seine ganzen Schulden an die Bant von Frank reich zu bezahlen, so fommt man zu dem Ergebnis, daß die technisch finanziellen Boraussetzungen für die Stabilisierung die denkbar günstigsten find.
Daß man trotzdem solange gezögert hat, die tatsächliche Stabili fierung zu dem gegenwärtigen Kurse gesetzlich festzulegen, ist nicht allein auf die Wahlen zurückzuführen. Es gab eben wider alle Ber
Gewinne der Schwerindustrie. Rheinstahl 6 Prozent, Stinnes 7 Prozent Dividende.
Der Rheinstahlfonzern bat zwar seine gesamten Erzgruben, Hochofenanlagen, Stahl- und Balzmerke in die Vereinigten Stahl merfe( Stahltrust) eingebracht, verfügt aber bei seinem großen Bechenbesig immer noch über eine Belegschaft von 21 000 Mann. Die Gesellschaft, die bei ihrem Aftienfapital von 150 Millionen Mart Beteiligungen non 92 Millionen Mark aufweist, darunter 70 Mill. Mart Bereinigte Stahlwerts- und 12 Mill. Mart Farbentrust Aftien, ist also eine gemischte Produktions
und Holdinggesellschaft.
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Wie sich der Reingewinn des letzten Geschäftsjahres non 9 mill. M., non dem wieder 6 Broz. Dividende gezahlt werden, zufammensetzt, läßt sich bei der Undurchsichtigkeit der Gewinnrechnung nicht feststellen. Der Geschäftsbericht bemerkt nur, daß der größte Teil der Gewinne aus den Beteiligungen, also den Dividenden= erträgen des Stahl- und Farbentrusts herrührt. Die Kohlenförderung mit 5,4 Millionen Tonnen, die Kotsproduktion mit 1,4 millionen Tonnen, sowie die Braunfohlenförderung mit rund 0,6 Millionen Tonnen hält sich ungefähr auf dem Stand des Borjahres, wobei die weitere Steigerung der Leistung je Mann und Schicht Don 1,12 auf 1,13 Tonnen hervorzuheben ist.
Die großen Summen, die der Konzern auch in diesem Jahre aus laufenden Gewinnen in die Anlagen steden fonnte, zeigen die großen Betriebsreferpen im Ruhrbergbau aus den legten beiden Konjunkturjahren. Die Anlage der Zentralfoferei auf der Zeche Arenberg, die Umbauten und anderen mechanischen Neuanlagen brachten einen Anlage zuma dhs um 20 auf 95,4 Mil lionen Mark. Troß diefer Beanspruchung der laufenden Einnahmen ist die Finanzlage des Konzerns besser denn je. So sind die 900 000 Mart Bantguthaben auf über 8 Mill. M. angewachsen, und die übrigen Forderungen um weitere 10,0 auf 49 Mill. M. Demgegenüber betragen die gesamten Berpflichtungen noch nicht 40 Broz Größere Beränderungen find im letzten Jahre auf dem wichtigen
als einzige Schicht die Rentner
aus einer Revalorisierung des Franken einen mirklichen Borteil ziehen können, 3hnen gegenüber stehen alle übrigen Bevölkerungstlassen. Es konnte faum fraglich sein, mer in diesem Kampje Sieger bleiben würde, zumal da die Bernunft ganz offenbar auf dieser Seite lag. Eine volle Wiederherstellung des Borkriegs
mertes des Franken hätte für das ganze Land eine lange Beit schmerster Wirtschaftskrisen und Depressionen mit großer Arbeitslosigkeit und Vernichtung vieler Existenzen bedeutet.
Demgegenüber hat man es vorgezogen, die Träume der frontzösischen Rentner auffliegen zu lassen. Was das für diese bedeutet, davon können mir uns in Deutschland kaum einen Begriff machen. Zwar sind die Rentner in Deutschland durch die Inflation in einem ganz imvergleichlich viel größeren Ausmaß geschädigt worden als in Frankreich . Dennoch fann man annehmen, daß die Enttäuschung und die Erbitterung in den französischen Rentnerfreifen eine viel größere ist als in Deutschland . Das ist einerseits daraus zu erflären, daß, das französische Volf bis zum Kriege ein ausgesprochenes Rentnervolt mar. Ein weit größerer Teil der Bevölkerung als in Deutschland lebte von Einkommen aus Staatsrenten. Diese Tatsache hat auf die Einstellung des französischen Rentners eingewirkt: dem Franzosen ist nichts schmerzlicher als ein Antasten seiner Renteneinnahmen. Aus diesem Grunde ist auch in Frankreich ein harter Kampf um die Aufmertung zu ermarten, ein Kampf, der höchstwahrscheinlich auf beiden Seiten mit größter Schärfe und Hartnädigfeit geführt werden wird.
Beteiligungsfonto vorgenommen worden, das sich von 120 auf 92,4 Millionen Mart ermäßigte. Diese Senfung ist u. a. auf die Beräußerung von 17 Min. M. Borratsaktien zurückzuführen, die bei einem Ausgabeturs von 130 Prozent ein Agio( Mehrerlös gegenüber den Buchwerten) von 11,5 mill. M. ergab. Dieser Betrag, der dem Reservefonds zugeführt wurde, erhöhte die offenen Reserven mit 41,4 Mill. M. auf 27,5 Prozent des Aftienfapitals.
Bankenspiegel und Wirtschaftslage
Die durch den Konjunktur stillstand gegenwärtig g fennzeichnete Wirtschaftslage mirft sich auch im Spiegel der Banken aus. Die seit März erfolgenden Monatsveröffentlichun gen von Privat- und Staatsbanken, someit Girozentralen, zeigen im Monat Mai für die Stagnation der Wirtschaftsentwicklung recht charakteristische Merkmale. 3mar sind bei sämtlichen 91 Kredit- und Hypothefenbanken, 22 Staats- und Landesbanken und 17 Giro zentralen gegenüber Ende April die gesamten Banteinlagen noch um 2,8 Proz. auf 15,85 Milliarden Mark gestiegen. Die Verwendung dieser den Banken zur Verfügung stehenden Gelder zeigt aber deutlich, daß die rein wirtschaftlichen Zmede zurüdtreten. hinter den börsenmäßigen. Obwohl die Zahl der Kreditbanken, die zur Statistit berichten, gegenüber April um 3 auf 91 gestiegen ist, sind die Bestände an hereingenommenen Wechseln von 3,45 auf 3,40 milliarden Mark gesunten. Wenn man den statistischer Zuwachs abzieht, zeigt sich zum erstenmal seit langen Jahren auch bei den laufenden Kreditgemährungen an die Wirtschaft mit 8,52 Milliarden Mark Ende Mai ein Rüdgang von 41 Millionen Mart. Demgegenüber ist interessant und fennzeich nend, daß die Banten, wie es bei stagnierender Wirtschaftsentwick umg regelmäßig ist, der Börse meder mehr Geld zur Ber fügung stellen. Die Börsenzuschüsse find von 0,92 auf 1,02 Milliarden Marf gegenüber April gestiegen.
Die Entwicklung bei den Landesbanien und Girozent tralen ist durch die bessere Lage des Kapitalnarftes meiter be günstigt worden. Die von diesen zur Gewährung von langfristiger Hypothekengeldern oder Kommunaldarlehen aufgenommenen Anleihen haben sich gegenüber April von 3,08 auf 3,34 Milliarden erhöht.
Deutsche Kirchenanleihen en gros.
Für die Beschaffung von ausländischen Anleihen für firchliche Institutionen in Deutschland murde fürzlich eine besondere holländische Finanzgesellschaft gegründet, die Maatschappij voor Buitenlandsch Hypothecair Kerfelijk Credit in Nim wegen. An dieser Gesellschaft ist von deutscher Seite insbesondere Der Karitas Verband des Bistums Mainz beteiligt. Die Gesellschaft beschafft für firchliche 3mecke durch die Ausgabe von Goldpfandbriefen in deutscher Währung hypothefarische KirchenDarlehen en gros. Dem dient eine in den nächsten Tagen aufzulegende Anleihe über 800 000 Gulden 6½ proz. Goldpfandbriefe zum Kurse von 97 Broz Dieser Auslandskredit für Kirchenzmede ist immerhin billig, und wir müssen nur wieder bedauern, daß man ähnlich billigen Auslandskredit zur Förderung des deutschen Wohnungs baues in Deutschland nicht zu beschaffen in der Lage ist, daß vielmehr ausländischer Wohnungsbaukredit von der Beratungsstelle grundsäßlich versagt wird.
Neue Wohnungsbauten.
Im letzten Heft von Wirtschaft und Statistit" merden aus 86 bzw. 96 deutschen Groß- und Mittelstädten Ziffern über Bann vollendungen und begonnene Neubauten in den Monaten Februar bis April dieses Jahres veröffentlicht. Der Neubau von Woh mungen wurde im April in 2288 Häusern mit 7404 Wohnungen begonnen. Bauvollendungen erfolgten in 2196 Reubauten mit 7223 Wohmungen. Der Zugang neu begonnener Häuser und Wohmingen hat damit in diesem Jahre zum erstenmal die Boltendung von im vorigen Jahre begonnenen Neubauten übertroffen
Internationale Rohstahlgemeinschaft. Bögler nicht neuer Borsigender.- Unveränderte Quoten.
In der gestrigen Sitzung der Internationalen Robstahlgemeinschaft in Düsseldorf murde der durch den Tod des Generaldirektors Menrisch erledigte Präsidentenposten der Internationalen Robstahlgemeinschaft nicht, wie vielfach erwartet, durch Dr. Bögler, sondern durch den Nachfolger Meyrischs in der Arbed, Generaldirektor Meŋer, besetzt. Die auf die beteiligten Länder entfallenden Quoten erfuhren entgegen der Mitteilung, daß Frankreich und Belgien Erhöhungsanträge stellen wollen, feine Beränderung.
Der Norddeutsche Clond entzieht Aufträge. Der Norddeutsche Lloyd hat seinen Siz in Bremen . Es ist naheliegend, daß die Lloyd- Berwaltung, die mit der Hapag in Hamburg eifersüchtig fonfurriert, auch die bremische Werstindustrie bevorzugen mürde. Bremen hat neben anderen kleineren auch die große Refermerit, die das Hauptwerk des Deschimag - Konzerns darstellt, der ebenfalls seinen Sig in Bremen hat. Der Norddeutsche Lloyd scheint aber zu fürchten, daß die mochsende Macht der Deschimag die Angebotsfonkurrenz für den Schiffbau zu seinen Ungunsten be einflußt. Wohl nur so ist es zu verstehen, daß fürzlich der Umbau des Dampfers Columbus", der mit seinen 36 000 Tonnen etwa 7 Millionen Marf Umbaufosten veranlaßt hätte, nicht an die Wesermerft, sondern an Blohm u. Boß in Hamburg gegeben murde. Darüber hinaus aber hat der Norddeutsche Lloyd auch zwei Frachtdampfer von je 10 000 Tonnen, die in Bremen gebaut werden follten, ebenfalls zu Blohm u. Boß gelegt. Für die bremischen Werftarbeiter entsteht dadurch eine sehr unangenehme Situation. Im August soll nämlich der große 46 000 Tonnendas Schwesterschiff Dampfer Bremen" des Norddeutschen Lloyd ,, Europa " wird in Hamburg gebaut Dom Stapel gelassen werden. Die große Belegschaft der Bejermerft wird nachher, weil die erarbeitslos merden. marteten Lloydaufträge abgezogen worden sind, zum großen Teil
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Wie die öfter.
Für österreichische Grundbuchintereffenten. reichische Gesandtschaft in Berlin miteilt, ist ein meiterer 7420 Ein lagen umfassender Teil des beim Brand des Wiener Justiz= palastes vernichteten Grundbuches wiederhergestellt worden. Das vom Oberlandesgericht Wien eingeleitete Richtigstellungsverfahren sieht für diese Gruppe als Endtermin, bis zu welchem die Anmeldung der in den neuen Grundbüchern nicht ent
Der Abschluß der deutschen Stinnes- Betriebe, der in diesem Jahre die Gewinne des Mülheimer Bergwerksvereins und die Geminne aus der Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Mathias Stinnes verbindet, bietet nach ihrer Verschmelzung mit der Zeche Ber. Welheim mit dem Vorjahr menig Bergleichsmöglichkeiten. Aus einem Reingeminn von 1,5 mill. M. wird wieder die im letzten Jahr auf 7 Broz. heraufgesezte Dividende gezahlt. Auch die Stinneszechen haben ihre Kohlenförderung im Berichtsjahr von 2,1 auf 2,27 Millionen Tonnen erhöht. Die Belegschaft, die Anfang 1927 7538 Mann betrug, hat sich bis zum Ende des Jahres nur unwesentlich um etwa 100 Mann erhöht. Im Hinblick auf die Diskussion über die notwendigen Abhaltenen Rechte sowie eventuelle Widersprüche gegen die Eintrafchreibungssäge im Steinfohlenbergbau bei der Beröffent- gungen den 15. August 1928 vor. Drei Viertel des vernichteten lichung der Schmalenbach- Gutachten ist interessant, daß die Stinnes Grundbuches find bereits wiederhergestellt. Im Laufe des Sommers Bechen je Tonne geförderter Kohle einen Abschreibungssatz von 45 soll der Reſt folgen. Pfennig für ausreichend halten, während der Rheinstahl- Konzern 1,11 m. je Tonne geförderter Kohle von seinen Anlagen abgeschrieben hat.
Diese hohe Spanne in der Abschreibungspraris der Zechen beweist erneut, wie sehr die Mehrheit der Schmalenbach- Kommission auf dem Holzwege mar, theoretisch einen Abschreibungssatz von 1,74 Mark je geförderte Zonne festzulegen und von dieser Basis aus eine Berlustwirtschaft im Bergbau herauszurechnen.
Bortrag über das Problem Ferngasversorgung. Der Bizepräsident des deutschen und preußischen Städtetages Dr. Elsas spricht am 28. Juni 8 1hr abends im Hörraum 101 der Berliner Universität über das Thema: Das Problem der Ferngasversorgung und die Kommune".
Neue franzöfifche Reparationsaufträge. Das französische Minifterium für öffentliche Arbeiten hat mit den südfranzösischen Bahnen einen Vertrag zur Fortführung der Elektrifizie rungsarbeiten abgeschlossen. Zu diesen Arbeiten, die bei Rilometer etwa fünf Jahre in Anspruch nehmen werden, soll einer Erweiterung der elektrifizierten Bahnstrede um 850 auf 1950 die deutsche Industrie in größerem Umfange als Lieferant herangezogen werden. Es sind bereits Berhandlungen mit Industriegruppen im Gange, die Aufträge von 45 Millionen Mart auf Reparationskonto vorsehen.
Die polnisch- tschechischen Zollverhandlungen, die mit den deutsch polnischen parallel liefen, find schon befriedigend für beide Teile be endet worden. Die Ratifizierung der Berträge soll bald erfolgen. Wann werden die deutsch - polnischen Berhandlungen befriedigend zu Ende geführt sein?