Gpionageaffäre eines dänischeuOffiziers Sine Berliner Stenotypistin als Helferin. Der an der deutsch - dänischen Grenze auf Grund eines Haft- befehls des Oberreichsanwalts festgenommen« attioe dänisch« Infanteriehauptmann Lembourn, der in Tondexn in Garnison steht, wird Im L-mse des heutigen Donnerstag van Flensburg nach Berlin übergcsührt werden, um hier von der politischen Polizei über die gegen ihn erhobene Anschuldigung der Spionage gehört zu werden. Seiner Festnahm« ist bekanntlich vor einigen Togen m Berlin eine Verhaftung voraus- gegangen, und zwar wurde auf Grund von Mitteilungen von Ber» liner Reichswehrbehörden an die politische Polizei eine in Berlin wohnhafte Stenotypistin St. sestgenonnnen, weil sie sich an Reichs- wehrfoldatcn herangemacht hatte mit dem offenfichstichen Bestreben, sie über gewisse Punkte der Landesverteidigung auszuforschen. Bei ihrem Derhör gab die St. an. im Auftrage eines Engländers, der sich ihr als ein Mr.„Brown' voogestellt hatte, gehandelt zu haben. Die Beschreibung dieses angeblichen„Brown' und dsc Angab« seiner Berliner Wohnung lieh bei der Polizei den dringenden Verdacht aufkommen, doh man es mit dem dänischen Hauptman Lambourn zu tun hotte. Ferner konnten auf Grund der Angaben des Mädchens in Berlin zwei weiter« vermutliche Helfershelfer des Däneiwffiziers, und zwar ein Ausländer und ein Deutscher, festgenommen werden.
Vorbereitung für die Ferieureise. Die Zurückbleibenden als Stiefkinder der Reichsbahn.
7,5 Millionen Badende. Starker Badebetrieb im Winter und Sommer. Durch die Eröffnung de» neuen großen Volksbades in der .Hubertusstraße in Lichtenberg , dos bekanntlich Anfang Februar der Oaffentlichkeit übergeben wurde, hat auch der dichtbevölkerte Berliner Osten eine großzügige, mit allen modernen Anforderungen der Hyziene ausgestattete Warnrbadcanstalt erhalten. Einem dringenden Bedürfnis ist dadurch Rechnung getragen. Wie groß das Derlangcn der Berliner Bevölkerung ist, Winter und Sommer dem Körper durch Baden und Schwimmen Kraft und Elastizität zu erholten, mögen.die folgenden Zahlen beweisen, die den monatlichen Berichten des Statistijchen Amts der Stadt Berlin«ntvommcu sind. Danach wurden im Laufe des Aahres 1IZ7 in der Reichshoupt- stadl in 2 2 Badeanstalten an 5251 Betriebstaaen insgesamt 5 881 891 Bäder oller Art(Schwimnibäder, Wonnenbader, Brausebäder und Heilbäder> verabreicht, und zwar 8711986 oder 63,2 Praz. an mäiuilich« und 2 16? 893 oder 26,8 Proz. an weibliche Besucher. Der Haustauteil �utsällt aus die S ch w i.m m b ä d c r, die mit 2 965 857 oder 59,4 Prez. Badegästen a» erster Stelle stehen! unter ihnen übertrifft das starke Geschlecht mir 2 901 949 Vertretern bei weitem die Zahl der werblichen Besucher(964 598), die dafür unter den verabfolgten Wannenbädern— insgesamt 1 530 551 oder 26 Proz.— mit 863 000 an der Spitze stehen gegenüber 667 551 aus männlicher Seite. Vraufebäder dagegen werden wiederum vorwiegend von Männern benutzt, denn von einer Gefamtfahresziffer von 1151 333 entfielen 929 599 oder 80 Proz. auf männliche und nur 231 734 oder 29 Prez. auf meiblichs Benutzer. Au letzter Stelle endlich stehen die Heilbäder(ruffifch-röinischc. sowie medizinisch« Bäder aller Art), von denen 224 159 und zwar 115 887 von den Männern und 198 263 van den Frauen verlangt wurden. ' Di« Höchsdfrequenz fällt für sämtlich« Badeanstalten in den März, wo 597 396 rder 192 Proz. Besucher beiderlei Gs- schlcchls zu verzeudneit waren(320 442 Schwimmbäder, 148 278 Wannenbäder, 105 921 Brausebäder und 22 752 Heilbädern während das Mmimum naturgemäß& den Sommermonaten— im Juli— ousttilf; trojj'der vielfachen Badegelegenheiten im Freien weifen aber die W a rm b o d e a n st'a l t« n selbst im Hochsommer noch 416 696 Besucher auf.--. Die Zahl der in den Semmermonaten der vergangenen Jahre» in Freibädern, Fluhbädern und im Sommerbod in Lichterfcld« gezählten Besucher betief sich von Ansang Mai bis End« Seplemher auf insgesamt 1 829 755, von denen der weitaus größte Teil— 1 653 927 oder 90,8 Proz.— auf die Freibäder entfiel, die im Juli mit 1223 118Badegästen einen Rekord- besuch aufuiweisen hakten. In Flußbädern wurden im Laufe des Sommers 1927 insgesamt 131 170, im Sommerbad in Lichterfeld « endlich 36 658 Besucher gezählt. Da nun aber nach dem berechtigten Wunsch der Vertreter der Bolkshygiene jeder Deutsche wöchentlich ein Bad nehmen soll, so ergäbe da» für etwa I Millionen Berliner im Jahr 298 Millionen Bäder. Selbst wenn man zu den TM Millionen Bädern die vielen Bäder im Hause hinzurechnet, so wird man doch zugeben müssen, daß wir noch weit von dein obigen Ziel«nt- lernt sind. Mit anderen Worten: in drr Schaffung volkstümlicher Badegelegenheiten darf nicht nachgelassen werden.
Oer„Zlckenplatz" wieber Grünautage. Der Hohen st aufenplaß am Kottbusser Damm, den Ber - linern besser bekannt unter dem Namen„Zickenpiatz', ist in dieser Woche der Bevölkerung wieder freigegeben worden. Jahrelang war der Platz der Untergrundbahn als Lagerplatz zur Ber- fügung gestellt. Alle Rasenflächen und Strauchpflanzen verschwan- den. Hinter hohen Bretterzäunen wurden Sand, Kies und Bau- Materialien gelagert. Erst nach Fertigstellung der Schnellbahn bis Morjgplatz konnte der Lagerplatz geräumt werden. Das Gartenamt de» Bezirks Kreuzberg begann sofort noch Räumung de» Platzes mit der Wiederherrichtung der Grünanlagen. Der dichte Baumbestand wurde ausgelichtet, um dem Verlangen der Bevölte- runa nach sonnigen Anlagen zu entsprechen. In der Mitte des großen Platzes, wo früher ein Sandspielplatz für die Kinder war, ist eine große Rasenfläche mit reichem Blumen- schmuck entstanden. Die S a n d b u d d e l p l ä tz e für die Kinder sind an Stellen untergebracht, wo sie gegen die Gefahren des Straßenverkehrs besonders gut geschützt sind. Zwei kleine Sonder- gärten mit bequemen Sitzbänken sind für die Alten gedacht. Ins. gesamt wurden 74 Bänke aufgestellt, die mit Strauchpslanzungen umrahmt wurden, um den Staub der Großstadt abzuhalten. Der Hohenstaufenplatz, der nun wieder den crholungsbedürf- tigen Berlinern zur Verfügung steht, entstand im Jahre 1883. Der Platz hatte zunächst das Aussehen eines vernachlässigten Dorf- angers. Zu dieser Zeit weideten die Neuköllner„Bauern' auf dem Platz ihre Ziegen, daher auch der so populäre Name.Zickenplatz'. 188? wurde der Platz dann zu einer Grünfläche ausgestaltet.
Loftbadfreude« trotz alledem! Und stürmt und regnet es noch so sehr, der überzeugte Anhänger einer naturgemäßen Lebensweise wird sich dt« Freude an seinem Luftbad nicht nehmen lassen. Am Sonntag, dem 1. Juli 1928, von nachmittags 3)� Uhr anfindet auf dem 17 999 Quadratmeter großen Luft», Licht- und Sonnenbadgelände des..Naturheil- verein» Neukölln e. V.', Karls garten- Ecke Fontanestraße, ein Sommers« st, verbunden mit Sonneuwendseier, statt, zu dem alle tceunde der Naturheilbewegung und Körperkultur sowie auch die portler geladen werden. Das Luftbad des Ostens in Friedrichshagen fei der arbeitenden Bevölkerung, besonders der Jugend, in Erinnerung gebracht. Im Kurpark, dicht am Bahnhof, belegen, bietet da« Luftbad mit seinem prächtig«! alten Baumbestand und dem Blick auf das idyllische Erpetal bei mäßigen Eintrittspreisen einen ange» nehmen Ausenthalt. Turngeräte, Scmdspielplätze, Brausen, Herren- und Dvmanbad sind vorhanden. Im übrigen sei hierbei oermertt, daß die Stadt Berlin sich die Errichtung von öffentlichen Licht- und Luftbädern wirklich etwas mehr angelegen sein lassen sollt« als bisher.
Der mit Beginn der großen Ferien in der ersten Juli- w o ch««insetzende stark« Reiseverkehr macht sich schon j« tz t in den Reisebureaus bemerkbar, und auch die Reichsbahn- direktiou Berlin hat Vorkehrungen getroffen, daß alle an diesem Tage in die Sommerfrische eilenden Berliner auch mit den Zügen mit- kommen. So werden die planmäßigen Züge durch Erhöhung der Wagenzahl. verstärkt und bei Bedarf Vor- und Nach» z ü g e eingelegt werden. Zu den v- und Personenzügen sind allein für die erste Juliwoche etwa lälsolcherDor-undNachzüge vorgesehen. Die amtlichen Reisebureaue. die neben Fahrkarten auch die Platzkarten ausgeben, haben schon seit einigen Tagen einen so lebhaften Besuch zu verzeichnen, daß die Bureauzelt um eine Stunde verlängert werden muß. Die MER-Reisebureaus im Pots- damer Bahnhof, Bahnhof Friedrichstraße und Unter den Linden 57/58 sind vom 28. Juni bis Mittwoch, den 4. Juli, werktags für das Publikum schon von 8 Uhr morgens ab geöffnet. Abends ist der Bnreaufchluß unverändert 6 Uhr. Besondere Dortehrungen sind in den genannten Reiselnireau» auch für den kommenden Sonn- tag vorgesehen,'da an diesem Tag« der Platzkartenverkauf für den ersten Ferientag beginnt. An diesem Tage(Sonn- tag. den 1. Juli) sind diese Reiseburemis von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Merkwürdige Verkehrswerbung in Zinnowitz . Die Badedirektion Zinnowitz hat einen Prospekt herausgegeben, der auf der Umfchlo gleite die schwarz- wcißroten Forben zeigt. Dieser Prospekt wird nun aber von der Reichszentrale für deutsche V« r k« h r» wer b u n g verbreitet, und er verdient deshalb ganz besonderes gnteress«. Es findet sich nämlich in dieser sogenannten Werbeschrist der Satz:.Um peinliche Zwischenfälle zu vermeiden, die die Verwaltung häufig in wenig angenehme Lage versetzen und auch zur Denneldung dies- bezüglicher Rückfragen muß erwähnt werden, daß von jeher Le- strebungen unter den unseren schönen Badeort immer wieder auf- suchenden Gästen bestehen, das Bad von semitische» Kur- g ä st e n s r c i z u h a l t« n."
Für dos furchtbare Deutsch dieses Satze? ist die D o d e- dircktion verantwortlich. Beantwattung aber erheischt die Frage, ob die Reichszentral« für deutsche Pprkehrswerbung amt. liche Mittel hezieht. um antisemitisch« Bestrebungen zu propagieren. Klagen über die 4. Wagauklaffe. Immer noch das Sflestmd der Reichsbahn. Di« Arb«it»verl,Sltnisie aus dem Laiche Awtngcr heute sehr viele Arbeiter, weit« Wegstreckxn mit der Eisenbaim Nirückzulegen. um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Nicht selr�n müssen Arbeiter selbst aus entfernt liegenden Orten. m der Prouinz nach Berlin zur Arbeit fahren. Wöhrend im Bhelnlaud die Ekserbahndireltiemen dafür Sorge tragen, daß in den Fahrplan Arbeiler�igc eingeschollet werden, die zu den Morgen, und Nachmittag? fluo den verkehren. hat die Berliner Reichsbohndirektion es immer noch an Entgegenkommen fehlen lasten. Besonders wird, wie wir nncr Zuschrift entnehmen, über die schlechte Eisenbahn Verbindung Berlin— Dahmsdorf-Muncheberg gsklagü, Arbeiter, die in Dahmsdorf-Münckeberg beheimatet sind und in Berlin Arbeit gefunden haben, müssen tagtäglich drei Stunden Bahnfahrt er- tragen, um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Der fahrplanmäßige Personenzug benötigt für die 5 0 Kilometer Entfernung fast 1� Stunden. DI» Aicschlüste. send so un.,weck. mäßig, daß zu dieser langen Bahnfahrt auch noch eine nicht zu knappe Wartezeit yinzuaerechnet werden muß. In den Winter- wonaten werden dann die Wagen 4- Klasse standig Überheizt. Die Arbeiter, die diese Strecke täglich befahren wüsten, haben es seit Monaten mit Eingaben versucht. Bisher ist alle» ohine Erfolg ge- blieben. Die Reichsbahndirektlon erklärt sich weder bereit, Arbeiter- züge einzusetzen, noch für eine bequemere FaHrmäglichkieit zu sorgen. Dabei haben die letzten Statistiken der Reichsbahn ergeben, daß über zwei Drittel alter Fahrten kn der 4. Klasse zurückgelegt werden. Die Reichsbahn hätte alle Deranlastung, gerade dafür zu for- gen» daß auch diese so stark benutzte Wagenklasse die notwendigsten Bequemlichkeiten und Einrichtungen erholt.
Der H tt desGeschlechiskrankengeseßes. Wie der Staoisanwall gegen ihn zu Felde zieht. Di« Staatsanwolischast bedroht in ihrem Totendrang den§ 11 des neuen Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Der ß 11 gestattet die Anpreisung von Mitteln zur Verhütung von Ge- schlechtskrankheiten in wistenschastlichen, ärztlichen und pharmazeutischen Fachzeitschriften. Damit wird ein für allemal Schluß gemacht mit der„moralischen* Entscheidung des Reichsgerichts, die „alle Mittel, die geeignet sind, den unehelichen Verkehr zu fördern, für„unzüchtig' erklärt und so bi, jetzt die Anpreisungen von derartigen Mitteln Überhaupt unter Strafe setzte. Die„Mitteilungen der Gesellschaft zur Bekämpfung der Ge» schlechtekranlhetten' hatten in einer ihrer Nummern das Inserat der Firma T in Johannisthal über das Mittel Gonoein ge« bracht. Die„Mitteilungen* sind für die Mitglieder dieser Gesellschaft bestimmt, und zwar sind das in der Hauptsache Aerzt« sowie Männer und Frauen,.die rm ösfenülichen Leben stehen und seil jeher gegen die G-schlechtskrantheilen einen Kamps sichren. Ein Mitglied der Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten— den Namen wollen wir nicht nennen— erblickte in dem eben«rwähntm Inserat einen Verstoß gegen den 8 11 des Gesetze, zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten und erstattete gegen die Vorsitzenden der GeselTichast, der er selber anaehö'-t. gegen Professor Iadassabn und Dr. Pinkus. Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Die Staoteanwaltlck>ast erhob aber Anklage nicht gegen die Vorsitzenden der Gesellschaft, sondern gegen den Redakteur der„Mit- teilungen' und den Propagondaleiter der Firma T. Der Der. teidiger des letzteren, Rechtsanwalt Dr. Hamburger, wie auch der Verteidiger des ersteren, Rechtsanwalt Dr. Cohn, erklärten, daß die . Mitteilungen'«ine Fachzeitschrift seien, also unter den si 11 fielen. In jedem Falle wären aber di« Angeklagten der Ansicht gewesen, daß es sich um eine Fachzeitschrift handle. Der Siaatsanwatt wider- sprach dem. De« Zeitschrist, behauptete er. sei nicht allein für Aer.zte bestimmt! zu den Mitgliedern der Gesellschaft gehörten auch Laien. Da» Gericht sprach dt« Angeklagten frei. Es ließ die Frage offen, ob die„Mitteilungen'«ine Fachzeitschrift seien oder nicht. Es genüge, hieß es in der Urteilsbegründung, daß die Ang«- klagten geglaubt hätten, es mit einer Fachzeitschrift zu tun zu haben. Dies der Sachverhalt und dies das Urteil. Und min überlege man sich: Ein Mitglied der Gesellschaft zur Bekämpfung der Ge- schlechistronkheiten erstattet bei der Staateanwaltschost Strafanzeige gegen die Borsitzenden der Gesellschaft, anstatt sich wegen der Ange-
Di« Balkanstädte umschwebt noch immer ein besonderer, ge- heimnisooller Nimbus. Der Europäer empfindet sie nicht ohn« weiteres als europäische Städte. Dr. Otto Brattskoven zeigte in feinem Dortrag„B u k a r e st- D« l g r a d' in dem Zyklus. Städte- bilder', daß diese Einstellung zum Tell wenigstens berechtigt ist. Rumäniens ausgedehnte Hauptstadt verdankt seine Weitläufigkeit nicht städtebaulichen Notwendigkeiten, sondern der Neigung der ru. manischen Bevölkerung, sich ohn« Rücksicht aus das entstehend« Stadtbild in d«r Form anzusiedeln, die jedem persönlich am meisten zu» sagt. So sind die Häuser- und Gebäude komplexe ziemlich Willkür. lich zueinander gestellt, und von einem erhöhten Punkt sieht B u. kürest, da» heut« Dreiviertelmillionen Einwohner hat, wie ein« Fülle von Dörfern aus, di« noch Lust und Laun« zusammengeschoben wovden sind. Unmittelbar an elegante Hauptstraßen schließen sich armsesege Hütten mit einer ausgesprochen bäuerischen Bevölkerung. und nicht selten verirren sich einige von ihren Schweinen auch auf die vornehmen Hauptstraßen. Da» Ziel, eine europäische Haupt- stadt zu werden, scheint allerding» Belgrad , die schön gelegen« Hauptstadt von Jugoslawien , rascher zu erreichen als Bukarest . Si« ist. obgleich si« mir 189 999 Einwohner hat, bereit» wesentlich mo- deiner und einheitlicher al« Bukarest , wenn sich natürlich orch hier Europa und der Orient noch deutlich sichtbar berühren. In den Haupt- straßen könnt« man indessen schon völlig vergessen, auf dam Balkan zu sein, wenn nicht das bunte Bölkergemisch mit seinen vielfarbigen Trachten Immer wieder daran erinnert.— Da» Funtklndersest führte diesmal»In die Berge*. Sehr geschickt leitet« Alfred Braun aus einem kleinen einführenden Aortrag, der für die gsbirgsfremden Großstadtkinder unerläßlich war. In die Deranstattunp über, die dies- mal wieder prachtvoll lebendig wirkte. Sehr glücklich wurde der Ablauf der eingefügten Grammophonplatten abgepaßt, so daß nicht die Summgeräusche beim Auskllngev eine Störung ergaben. Da, Abendprogramm hieß.Wärklscher Abend*. Rezttatioa und Musik solle en die Seele de» märkischen Landes spiegeln. Alles war stark historisch gerichtet. Man stand im Zeichen Fontanes und des Willibald Alexis . Tes.
legenhett an di« Vorsitzenden selbst zu wenden. Die Staatsanwaltschaft hat nicht» Eiligeres zu tun, al» in Widerspruch zu den eigent- liehen Absichten de» Gesetzgeberz Anklage zu erheben. Man ist er- staunt und befremdet über diesen Eiser.
Bandiienüberfall auf eine Nauk . Oer Vankvorsteher erschossen. Hamborg . 27. Anal, Zu den Safieuraum der weflholsletnischeu Lank im Ork hell- b r o o k in Bramfeld drangen am Allttwoch drei Männer et» und forderten den Vorsteher Bienenwald unter Vorhaltung eines Be- volver» ans, Geld herauszugeben. Als der Beamte sich weigerte. schössen die Räuber. Eine Kugel durchbohrte den Hals des vor- slehers. Bieuenwald wankte sterbend an» dem Bankgebäude und rief:„Zch bin überfallen und angeschossen.' Vau» sank er tot zu Boden. Die Täter entflohen in Richtung Steilshop und schössen mehrsachaufdieverfolger, ohne zu krefsea. Beute haben die Verbrecher nicht gemacht.___ Eine Aussprache der Eheleute Gteißner. Zur Voruntersuchung in der Perneita-Affäre. Die Vernehmungen in der Untersuchungssache wegen Ermordung de» Obstgroßhändler» Hugo Pernetta werden gegenwärtig fortgeführt. Wie gemeldet, war am Dienstag die Ehefrau Frieda Gleißner, geb. Oppermann, der Vorladung gefolgt und eingehend vernommen worden. Nach Beendigung ihrer Vernehmung erhielt di« Zeugin die Erlaubnis zu einer persönlichen Aussprach« mit ihrem verhafteten Ehemann, di« in Gegenwart des Untersuchirngsrichter« stattfand- Frau Gleißner hotte in d«n letzten Tagen gegen ihren Ehe- mann einen Mass«narr «st in Höh« von etwa 59 999 Mark im Zusammenhang mit ihrem Ehescheidungsprozeh heraus- gebracht. Auf die Bitte des Ehemannes, ihn auch im Interesie der gemeinsamen Kinder, deren Vermögen sich durch die Prozeßkosten nur vermindern würde, nicht wetter in dieser Art zu verfolgen, erklärte Frau Gleißner. daß sie von ihrem Vorhaben solange nicht abstehen könne und wolle, bis ihr Mann jede Verbindung mit Frau Pernetta endgültig abgebrochen Hab«. Schon früher hatte sie in eine Versöhnung mit derselben Begründung willigen wollen und dabei erklärt, sie trau« ihrem Manne keinen Mord zu, wohl aber der Frau Per- netto. Am Mittwoch vormittag wurde die Angeschuldigt«, Frau Pernetta. dem Untersuchungsrichter vorgeführt und unter Zu- ziehung eines Dolmetschers eingehend vernommen. St« blieb bei ihren früheren Aussagen und bestritt jede Schuld sowie auch intime Beziehungen zu Gleißner. Am Nachmittag waren die Tante Gleißners, Fräulein Riese und dessen Bruder geladen. Die Vernehmung Gleißner», die am Sonnabend voriger Woche über 7 Stunden gedauert hatte, ist noch nicht abgeschlossen. Die Ver- nehmung war erst bis zu dem Todestage Pernettos vorgeschritten und dann abgebrochen worden. In den näcksten Tagen wird Gleißner sich nun auch zu den Ereignissen am 12. Mai in ollen Einzelheiten auszulassen haben. Das entscheidende Gewicht in der ganzen Affäre wird auf das Ergebnis der Untersuchung über di« Schußrichtung im Schädel gelegt. Sobald das abschließende ärztliche Gutachten vorliegen wird, werden Rechtsanwalt Dr. Mann- beimer, der Gleißner und die Rechtsanwälte Arthur Brandt und Hans Vaustaedter für Frau Pernetta unverzüglich«inen Haft- Prüfungstermin beantragen.__ Die polariragödie. Hilfsexpedition für Amundseu abreisefertig. Die in Spitzbergen weilenden Italiener haben jetzt offiziell bekanntgegeben, doh«in Mitglied der gestrandeten.Jlalia". Besatzung den Tod gesunden hat. Es Handell sich um den Maschi- nisten Pomella, der inneren Verletzungen erlag, di» er beim Auf. schlagen der Maschinengondel auf das Ei» erlitt. Pomella fiel in nächster Nähe von der Stell«, wo die Hauptgondel zerschlagen wurde, zur Erde. Sein Leichnam wurde feierlich beigesetzt. Nach einer Angabe des Kommandanten der„Eitta di Milano* ist Nobile sehr trank und nicht in der Lag«, mit jemandem zu sprechen. Auf«in« Frage, warum der verwundete Jngenieur Eeeioni nicht gerettet worden ist konnte der Kapitän keine ausreichende Antwort geben. Allen italienischen Mannschaften der„Gitta di Milano' ist strengstens oerboten worden, mit Fremden zu sprechen. Nobile? Gesundheit»- zustand toll recht bedenklich sein. BsreiiL bei Einsie'erung an Bord des Schiffes soll er wirre Reden geführt haben. Mm» ninmtt