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Der Kampf ums Brot. lad Brot. mlad

Die Ursachen des griechischen Tabatarbeiterstreifs.

Aus Griechenland wird uns geschrieben: Das Interesse, das man im Ausland dem gegenwärtigen Konflikt in der Tabatindustrie Griechenlands entgegenbringt, erfordert es, einmal einen furzen lleberblick der Geschehnisse zu geben.

Die afute Krists zwischen Unternehmern und Regierung auf der einen Seite und der Arbeiterschaft auf der anderen, und ihre Wirkung, die Schließung sämtlicher Tabaffabriten Griechenlands , stellen eigentlich schon die zweite Phase eines seit Monaten wäh renden Kampfes bar. Das erste Ergebnis dieses Kampfes war die vollständige Kapitulation der Bauern vor der zu einem Trust vereinigten Gesamtheit der vorwiegend ausländischen Tabat. einkäufer, die ihren Willen durchgesetzt, die Initiative in der Frage der Preisbestimmung an fich geriffen und die Entscheidung dem unorganisierten und daher abhängigen Gegner ausgezwungen hat. Auf Einzelheiten einzugehen erübrigt sich. Es genügt, auf die ernsten Folgen der so geschaffenen Lage hinzuweisen, die man ohne Uebertreibung als den finanziellen

bezeichnen kann.

Zusammenbruch der Tabakpflanzer

Die infolge des fünftlichen Preisrüdganges um ein Biertel im Berhältnis zum vrigen Jahre und um zwei Drittel im Ber. hältnis zur Borfriegszeit hervorgerufene Not der Bauern. [ chaft ganzer Distrikte Nordgriechenlands ist außerordentlich. Daß dieser Zustand, wenn auch nicht durch aktive mithilfe der Re­gierung, so doch dank ihrer völlig paffiven Haltung in dieser für das ganze Land so wichtigen Frage herbeigeführt wurde, darf nicht übersehen werden. Dem Kapital schien es flar, daß es die bewährte Methode auch in der Arbeiterfrage anzuwenden habe, um des völligen Sieges teilhaftig zu werden. Dieser zweite Ber­fuch ging nicht reibungslos vor sich und blieb auch für die übrige Welt nicht so unbemerkt, was die heutige Situation beweist, die durch den

Streit von über 40 000 Tabatarbeitern

herbeigeführt worden ist.

Daß die Arbeiterschaft den für sie günstigen Augenblid zur Ergreifung der Situation und zur Kampfansage verfehlt hat, wird jegt in ihren Kreisen allgemein eingesehen.

Die Forderungen der Arbeiterschaft, deren Ab.

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lehnung zum allgemeinen Streit in sämtlichen Tabaffabriken geführt hat, sind ebenso gerecht, wie es die Wünsche der Bauern vor Monaten waren. Es wird hauptsächlich, nach der munmehr erfolgten Stabilisierung der griechischen Währung, für die Neuregelung der Lohnfrage nach dem Inder der Lebenshaltungskosten und die Schaffung einer Kranten- und Arbeitslofen persorgung gekämpft.

Die vereinigten Unternehmer, der Unterstützung der Regierung im voraus sicher, haben mit einer glatten Absage geantwortet, ohne auch nur den Schein eines Bestreberes zur Berständigung durch bliden zu lassen. Sie haben sich in ihren Erwartungen nicht ge­täuscht. Die griechische Regierung machte ohne weiteres und ganz offen die Sache der Kapitalisten zu ihrer eigenen. Sie griff rücksichtslos in den Kampf ein, und zwar mit Mitteln, die man früher einmal anwandte und die eine Terrorstimmung in den Arbeiterreihen erzeugen mußten. Die nötige Rechtfertigung für dieses Borgehen war leicht zu fonftruieren. Die ganze Bewegung, die nicht anderes als ein Kampf ums Brot

ist, wurde als politisch, als gegen die Staatsverfaffung gerichtet, hin gestellt und als fommunistisch" verschrien.

So tam es zu den Szenen, deren Runde bereits in der ganzen

Welt verbreitet ist. So tam es dazu, daß man veritable Verlust liften von Toten und Berlegten herausgeben mußte. Die Tabafarbeiter, die bis jetzt eine bewunderungswürdige Haltung gezeigt haben, segen ihre Hoffnung auf die Hilfe der ge. famten griechischen Arbeiterschaft. Ohne sie muß be= fürchtet werden, daß auch die Arbeiter, wie seinerzeit die Bauern, dem von der Regierung geftüßten Angriff des Kapitalismus unter liegen werden.

Generalftreif in Griechenland .

London , 2. Jult. Nach Meldungen aus Athen find allem Anschein nach die Ber handlungen der Regierung über eine Beilegung des Streits der Tabatarbeiter gescheitert. Der Streitausschuß der Arbeiter hat nunmehr beschlossen, den Streit in ganz Griechenland auszurufen.

Verbandstagswahl der Metallarbeiter. tegungen brachte ein Bortrag des Borsigenden Simon über Die

Das Berliner Resultat steht noch aus.

In der Verwaltungsstelle Berlin des Deutschen Metallarbeifer­verbandes wurden die Wahlen bekanntlich geffern vorgenommen. Da der Ortsverwaltung noch nicht aus allen Wahllokalen die Ab­ftimmungsrefultate mitgeteilt wurden, war es geffern abend nicht möglich, das endgültige Resultat féffzustellen. Die Auszahlung wird erst heute im Laufe des Tages beendet werden.

Tarifabschluß im Lunapart. Ein Erfolg refilofen gewerkschaftlichen Zusammenschlusses. Dem Deutschen Verkehrsbund ist es in Verbindung mit dem Berband der Gemeinde- und Staatsarbeiter gelungen, für das ge­merbliche Berjonal des Lunaparts und das des Wellenbabes zum ersten Male feit Bestehen des Lunaparts einen Lohn- und Manteltarifvertrag abzuschließen. Die Bereinbarungen gelten für alle gewerblichen Arbeitsfräfte, soweit fie nicht unter die Tarifverträge des Zentralverbandes der Hotel -, Restaurant. und Caféangestellten und des Deutschen Mufiterverbandes fallen.

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In dem Manteltarifvertrag wird die tägliche Arbeits zeit auf acht Stunden festgelegt. Ueberstunden, die nur im Einvernehmen mit der gefeßlichen Betriebsvertretung ge= 25 Broz. und nach 11 Uhr abends mit einem Bushlag von 25 Broz. und nach 11 Uhr abends mit enem Zuschlag von 50 Broz. bezahlt werden. Urlaub wird je nach der Beschäfti­gungsdauer des einzelnen Arbeiters bis zu achtzehn r beitstagen gewährt. Während bisher bei Arbeitsausfall infolge ungünstiger Witterung nur ein Stundenlohn als sogenannte Fahrgeldvergütung gewährt wurde, ist jeßt für diesen Fall eine Entschädigung von drei Stundenlöhnen garantiert morden. Der Lohntarifvertrag sieht eine Erhöhung der teilweise sehr niedrigen Lohnfäße bis zu 25 Broz. vor. Er gilt ab 1. Juli bis zum 31. März 1929.

Diefer durchschlagende Erfolg ist nur dem Umstande zu verdanken, daß die im Lunapart beschäftigten Arbeiter und Ar beiterinnen endlich den Weg zur Organisation gefunden haben und nunmehr restlos organisiert find. An diesem gewertschaft lichen Erfolg fönnen sich andere Arbeitergruppen, die die Not­wendigkeit und Nüglichkeit des gewertschaftlichen Zusammenschlusses noch nicht erkannt haben, ein Beispiel nehmen.

Verbandstag der Schuhmacher. Einführung der Invalidenunterstützung beschlossen. Der Zentralverband der Schuhmacher hielt dieser Tage in Köln seinen 22. Berbandstag ab. Die Arbeiterschaft in der Schuhindustrie ift , wie der Verbandsvorsitzende, Reichstagsabgeordneter Simon Nürnberg, in seiner Eröffnungsrede hervorhob, zurzeit nur zu etma 38,5 Broz. voll beschäftigt; 13 Proz. der Arbeiter sind völlig arbeitslos und für 48 Proz. ist die reguläre Arbeitszeit verkürzt morden. Der Niedergang in der Schuhindustrie ist eine internationale Erscheinung. Die tiefere Ursache liegt in der geringen Rauftraft der breiten Massen. In Deutschland fommt im Jahresverbrauch noch nicht einmal ein Paar Schuhe auf den Kopf der Bevölkerung; in Amerita ist der Berbrauch dreimal so hoch. Der Berband zählt, wie aus dem Gefchäftsbericht des zweiten Borfizenden eg hervorgeht, rund 80000 Mitglieder. Der Tariffchichtlohn für Schuhindustriearbeiter ist dant der un­ermüdlichen Arbeit der Organisation in der Berichtsperiode non 70 cuf 87 f. gefteigert worden. Ebenso gelang es dem Berband, für die in Fließarbeit beschäftigten Arbeiter wichtige Sonderbestimmun­gen über Lohnhöhe und bezahlte Ruhepausen herauszuholen. Das Berbandsvermögen wurde nach dem Bericht des Haupt­taffierers& önig um 1272 000 m. erhöht.

Ka. J.

Selbst

Beachtenswerte Organisations. und wirtschaftspolitische Dar legungen brachte ein Vortrag des Borsigenden Simon über Die internationale Berbindung der Schuh und Lederindustriearbeiter" und das Referat des Professors Dr. Lederer, Heidelberg , über Lohnhöhe, Innenmarft und Export". Zu einer schärferen Aus­einanderseßung tam es bei der von Huber, Nürnberg , begründe ten Borlage des Zentralvorstandes auf Einführung der Invalidenunterstügung durch den Berband. verständlich wandte sich die kommunistische Opposition mit ihren bekannten Schlagworten wie Beeinträchtigung des Klassentampf­charatters der Gewerkschaften usw. gegen die Borlage. In naments licher Abstimmung wurde jedoch die Einrichtung der Kaffe mit 48 gegen 27 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen beschloffen; allerdings foll noch eine Urabstimmung unter den mit gliedern durchgeführt werden. Die Anträge von Erfurt und Stutt gart, die den Abschluß des Reichstarifvertrages in seiner jezigen Form nicht billigen, wurden gegen 16 Stimmen abgelehnt; ebenso murden mit großer Mehrheit die Anträge abgelehnt, die eine Beseitigung der heutigen Schlichtungsordnung fordern. Abgelehnt wurde ferner ein Antrag auf Herausgabe einer gemert­schaftlichen Jugendzeitung.

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In den Statuten werden verschiedene Aenderungen ein­treten. So beschloß der Verbandstag u. a. die Erhöhung der Rinderzulage bei der Streit. und Maßregelungsunterstützung auf 1,50 M. und der Erwerbslosenunterstüßung für die Mitglieder, die mehr als 520 Beiträge geleistet haben, von 42 auf 54 Lage. Zum Gewerkschaftstongreß in Hamburg murden vier Delegierte gewählt. Die bisherigen besoldeten Borstandsmit. glieder und der bisherige Redakteur des Berbandsorgans wurden mit großer Mehrheit wiebergewählt. Die Opposition er flärte, fie lehne es ab, fich an den Vorstandswahlen zu beteiligen, da der Borstand auf dem Berbandstag sich eine wüfte Hege gegen die Kommunisten geleistet habe.

Die Opposition" der Kommunisten auf dem Ber bandstag ist ein Kapitel für sich. Der Verbandstag ließ die kon fufionsräte glatt abfallen. Zunächst wurden die Anträge der Opposition, die auf Einladung der Ruffen zu dem nächsten inter nationalen Lederarbeitertongreß abzielten, vom Verbandstag zu­rückgewiesen. Das gleiche geschah mit den oppofitionellen Anträgen auf die Entfendung einer Studienkommission nach Rußland . Troß diefes Fiastos versuchte die Opposition immer wieder, ben Berbandstag mit tommunistischer Politit zu behelligen. Sie hatte, um für sich etwas Stimmung zu machen, an die Delegierten u. a. eine Broschüre verbreitet, in der der Vorstand des Zentral­verbandes in der schmählichsten Weise heruntergeriffen wurde. Simon und er von der Verbandsleitung sowie Irefflich, der Redakteur des Verbandsorgans, gingen daher gegen die kom­ munistischen Quertreiber scharf und rücksichtslos vor. Simon nannte die Broschüre der Opposition ein Berbrechen an ber Organisation, denn das Pamphlet habe nur den Zweck, die Einigkeit zu erschüttern. Wie Kraut und Rüben warfen die tom­munistischen Redner gewerkschaftliche, wirtschaftliche und politische Dinge, Fragen des Bölkerbundes, Probleme der Wirtschafts­demokratie, die Vorgänge bei der Arbeiterbant usw. durcheinander. Sie hatten beim Verbandstag fein Glüd und ernteten pielfach nur Gelächter, so z. B. bei der Feststellung, daß der Redakteur des oppofitionellen Organs Der Rote Schuhmacher" ein Bauarbeiter ist.

Mancher lernt's nie.

Lohnabbau sputt in den Röpfen der Unternehmer.

Die Herbstlohnbewegung verursacht Ihon jetzt dem Unternehmertum arges Alpbrüden. Die Deutsche Arbeitgeber- Bei­tung" meist in ihrer legten Nummer vom 24. Juni barauf hin, das in der nächsten Zeit wieder eine ganze Anzahl Tarifverträge ab­laufe. In den Monaten Juli bis Oktober dieses Jahres fämen un gefähr 30 Bro 3. der Tarifverträge für über Millionen Ur. beitnehmer zum Ablauf. Ob allerdings für diese Tarifverträge die im Jahre 1927 erzielten Lohnerhöhungen von burchschnittlich 6 bis

Hachelbeeren mit

bee Maizena!

7 Broz des Tarifniveaus ebenfalls herausgeholt werden tourter, sei in Anbetracht der schwieriger werdenden Wirtschaftslage un­wahrscheinlich. Die bisherige amtliche Lohnpolitit habe 3mar im großen und ganzen den sozialen Frieden erhalten, dafür aber den Entfaltungsprozeß der Wirtschaft schwer­stens gehemm t; denn sie habe dahin geführt, daß in immer stärkerem Maße Menschenfräfte durch Maschinen erfekt worden sind. Das bedeute Aufrechterhaltung der Kapitalfappheit und der Zins höhe für die Unternehmer und Arbeitslosigteit für die Arbeiter. Der Zeitpunkt rüde immer näher heran, in dem gleih­zeitig zu beobachtende hohe Arbeitslosenziffern und hohe Zinssäke weitere Lohnerhöhungen unmöglich und unter Umständen sogar einen Abbau der Löhne erforderlich machen. infolge gesteigerter Maschinifierung mur Geldentwertung, Breis Immer das alte Lied: Keine Lohnerhöhung, denn sie bringt fteigerung und Arbeitslosigkeit. Mit dem Hinweis auf die mit der Maschinisierung angeblich verbundene Arbeitslosigkeit läßt sich die Arbeiterschaft nicht bange machen. Der Siegeszug der Maschine hat eine Bermehrung und nicht eine Berringerung der Arbeitsmög­lichkeiten gebracht. Die Maschinisierung bringt auf die Dauer feine Berkürzung der Arbeitsmöglichkeiten, wohl aber ermögli ht sie Bera fürzung der Arbeitszeit, ohnerhöhung das gehört nun allmählich ihon zum Abc der Volkswirtschaftslehre ist ein Mo­tor zur Ronjun fturbelebung, der Produktionssteige­rung und des Fortschritts. Wer in Zeiten finlender Konjunktur fofort mit Lohnabbau fommt, der vermehrt nur das Unglüd, der tüß nicht den brechenden Aft, sondern sägt ihn ganz ab.

Bor 50 Jahren war's doch beffer. Erinnerungen eines, notleidenden" Landwirts.

Die landwirtschaftlichen Unternehmer find mit ber gegenwärtigen Regelung der Arbeitszeit in der Landwirtschaft höchst unzufrieden. Borsichtigerweise unterließen sie es jedoch bisher. ihre Wünsche klar und deutlich zum Ausdrud zu bringen. Jetzt hat Herr Staubinger Güstrow, Generaldirektor der von Kameleschen Saatzuchtswirtschaft und Kartoffelzuchtstationen, die Kaße aus dem Sad gelassen. Staudinger beschäftigt fih in der Zeitschrift Die Deutsche Zucerindustrie", Jahrgang 1928, Nr. 3, mit den Schwierigkeiten, die bei der Beschaffung von Arbeitskräften für den Hadfruchtbau zu überwinden sind. Dabei führt er wörtlich folgen­des aus:

,, Bor 40 bis 50 Jahren war das anders: da gab es prachtvolle deutsche Arbeitskräfte für den Hadfruchtbau, denn alljährlich famen auf die einzelnen Güter faft immer dieselben sogenannten Lands­ berger Schnitter. Alles Leute von Heinen Siedlungen, meist ganze Familien, die bis auf ein oder zwei Angehörige, die die Wirtschaft daheim weiterführten, auf den Schnitt gingen. Friedliche, fleißige Leute, die beim Rübenhaden morgens früh um 3 Uhr hinausgingen und, bei zwei Stunden Mittag, spät abends im Duntein fingend von ihrer Arbeit heimkehrten."

16 Stunden Arbeit, also doppelter Achtstundentag! Das war noch eine schöne Zeit. Das war noch die gute alte Zeit für die Großagrarier, aber nicht für die Bandarbeiter. Das Paradies der Ausbeuter liegt in der Bergangenheit, das der. Ausgebeuteten in der Zukunft.

Verbandstagswahl der Buchbinder.

Die Opposition" durchgefallen.

Bon den 27 aufgestellten Kandidaten waren 15 zu wählen. Die Berwaltung und die Branchenleitungen hatten eine Lifte von Mitgliedern zusammengestellt, die auf rein gewerkschaftlichem Boden stehen. Troz aller Verwirrungsmanöver der unter Führung von Morig Hoffmann stehenden Opposition" und einer unüberbietbaren eze gegen die Angestellten, ist es gelungen, sämtliche 15 Kandi­daten der Verwaltung und der Branchenleitungen durchzubringen. Bewählt sind demnach: Gustav Brenner, Franz Bytomiti, Otto alde, Johanna Fründt, Paul Herzog, August Imhof, Martha Roczielniak, Alfred Lippold, Martha Mocha, Gustav Plant, Emil Priemer, Karoline Scholz. Minna Schreihart, Richard Töpfer, Hermann Weide.

Die Pfälzer Textilarbeiter fampfentschloffen.

Für die pfälzische Textilindustrie fanden dieser Tage Mantel­tarifperhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß Lud­ wigshafen statt. Da eine Einigung zwischen den Barteien un möglich war, fällte der Schlichtungsausschuß einen Schiedsspruch, wonach der bisherige Manteltarif bis zum 31. Dezember 1929 wieber in Straft gefekt wird mit der Wenderung, daß die anordnungs mäßige Mehr arbeit über 48 Stunden pro Woche hinaus auf vier Stunden begrenzt wird. Für Ueberstunden darüber hinaus ist die Zustimmung der Betriebsvertretung erforderlich. In der Urlaubsfrage sieht der Spruch insofern eine Aenderung vor, als nach fünfjähriger Beschäftigungsdauer fieben Tage Urlaub ge­währt werden sollen.

Eine Konferenz der Funktionäre der pfälzischen Textil­arbeiterschaft beschloß einstimmig die Ablehnung des Schieds­pruches fomie die Einstellung fämtlicher lleber stunden und der Schichtarbeit ab 1. Juli.

Bentralverband ber Schuhmacher. Mittwoch, 4. Juli, 17 Uhr, algemeine Mitgliederversammlung im Saal 4 bes Gewerkschaftshauses, Engelufer 24.

agordnung: Bericht vom Verbandstag in Köln . Mitgliedsbuch ist mitzu­

bringen.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

Frankfurter Allee : Gruppenheim Städt. Jugendheim gitauer Str. 18, Bimmer 2. Heimbesprechung. Berbandsbücher und Heimausweise mit bringen. Reu- Lichtenberg: Jugendheim Sauffftraße( Sportplag), an ber Leffingstraße. Seimbesprechung. Berbandsbuchtontrolle. Landsberger Blaz: Gruppenheim Jugendheim Dieſtelmenerstr. 5. Heimbesprechung. Ber ftraße 33-34. Deimbesprechung, Verbandsbudfontrolle. Südosten: Gruppen. Bortrag: Die Connenwendfeier in ihrer geschichtlichen Entwicklung." play des Deutschen Metallarbeiterverbandes an der Oberſpree, hinter dem Foots­

bandsbuchkontrolle. Treptow : Gruppenheim Jugendheim Schule Wildenbruch heim Jugendheim des Berkehrsbundes, Engelufer 24-25, Aufgang B, parterre. fpiele ab 18 Uhr: Südwesten: Sportplag Am Urban. Kreis Oberspree: Sport­

Außen­

haus Borwärts". Moabit : Spiel und Tanz auf dem Sportplag Bremer Straße. Spandau : Sportliche Spiele auf dem Spielplas Wilhelmstraße. Sumboldt: Sportplas im Sumboldthain. Babcabenb ab 18% Uhr im Bolks Bad Blögenfee. Treffen am Eingang des Boltsbades.

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten.

We Jugendbesirle fpielen heute, Dienstag, gemeinsam auf der Spiel­miefe 7 im Treptower Bart. Jugendbezirk Wedding spielt auf dem Sportplat im Sumboldthain.

Berantwortlich fülr Politit: Bictor Schiff; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gerertighaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Shilowski; Lotales and Sonftiges: Frig Raritäht: Anzeigen: Sb. Glode. sämtlich in Berlin . und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co., Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Sieran 3 Beilagen unb Unterhaltung unb Biffen".

Bezlag: Bezwärts- Berlag G. m. b. 5., Berlin , Drud: Borwärts. Budbruderet

Stachelbeergrütze( 6 Personen)

Pfd. Stachelbeeren. 1 Zitrone, 1 Pfd. Zucker. 160 Gram

MAIZENA"

3 Pfund unrelfe Stachelbeeren gibt man nach dem Waschen in 1 Lifer kaltes Wasser, etwas Zitranenschale und ein Pfund Zucker und läßt dieses Stunde kochen. Nun streicht man das Ganze durdi ein Sieb oder einen Fruchtbeutel, quirli 160 Gramm.Maizena" in/ Lifes Wasser glatt gibt dieses unter die Masse und läst unter siciem Umrühren noch einmal gut aufkochen.