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zweite und dritte ist besetzt. Die Bogelschuhgehölze find in ver. gangenen Jahren noch dichter bevölfert gewesen, aber man hat die Beobachtung gemacht, daß bei abnehmender Nahrung, in diesem Falle also Insekten und sonstige Schädlinge, die Vögel sich auch in ihrer Zahl vermindern. Sie suchen sich andere reiche Futter­stellen auf, was wohl am treffendsten für die Wirksamkeit des Bogel­schutzes spricht.

Vorbeugender Vogelschuh.

Der Vogelschutz hat demnah nur vorbeugende Wirkung, im Gegensatz zu den chemischen Bekämpfungsmitteln, die fast immer erst angewandt werden, wenn der Schaden schon vorhanden ist. Es darf eben erft gar nicht zu den Massenver mehrungen des Ungeziefers fommen, die unseren Kul­turen im Walde, im Obstgarten und in der Landwirtschaft so ver= hängnisvoll werden. Beträchtliche Teile des Volksvermögens lassen sich durch planmäßigen Vogelschuß erhalten, wie folgendes Bei­spiel zeigt: In den Jahren 1905, 1914 und 1921 wurde der Hainichwald zwischen Mühlhausen   und Eisenach   auf großen Flächen bis zum Kahlfraß verheert von Eichenwickler und Gold­after, von Blattweipen und zuletzt vom Buchenspinner. In allen Fällen hatten im mitten darin liegenden Versuchsfeld der Seeba her Station die in den Nisthöhlen brütenden Vögel die Schädlinge er­folgreich niedergehalten. Der Seebacher Wald lag mitten in den entlaubten Beständen wie eine grüne Infel. Es ist fest­gestellt, daß ein nistendes Bogelpaar mit seinen Jungen den Wald in 50 Meter im Umkreis rein hält. Oben am Waldrand macht der Führer auf graue im Grase herumliegende Losung aufme: ffam, die aber dem Begriff nach etwas anderes darstellt, nämlich das Gewölle" von Eulen, unverdaute Stoffe, die von der Eule aus dem Magen wieder herausgestoßen werden. Beim näheren Hinjehen erkennt man, daß das Gewölle aus Mäusefellem und Kerbteilen von Insetten besteht, jedenfalls ein treff­licher Beleg für den Nutzen dieser arg verfolgten Tiere. Denselben Nugen haben der Bussard und die meisten anderen Raubvogel­arten unserer deutschen Flur.

Alle diese Beobachtungen und Untersuchungen werden auf der Bogelschutzstation Seebach ausgeführt. Das Gebiet der Bogelkunde ist durch die Lebensarbeit ihres Gründers v. Berlepsch außer ordentlich bereichert worden, da das eminente Wissen dieses Mannes durchweg auf engster jahrzehntelanger Naturbeobachtung beruht und darum auch viele Neuentdeckungen auf dem Gebiete der Ornithologie von ihm ausgegangen sind. Zu seinem 70. Geburtstag im vorigen Jahre ehrten die Gelehrten aller Länder den greisen Forscher. Regierungen und Gemeinden wenden sich heute an ihn und ersuchen um seinen Rat, wenn Wälder und Fluren von Insektenschaden bedroht sind. F. N.

110 Todesurteil für Riebach.

Das Gericht gegen die Todesstrafe.

Nach anderthalbstündiger Beratung

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für den psycho-| seiner Persönlichkeit ist nur noch wenig nachzutragen: Geblendet logisch wie juristisch tomplizierten Fall vielleicht doch etwas von seinem lieben Ich, jedes Gemeinschaftsgefühls bar, zu wenig verfündete das Gericht im Mordprozeß Horst galubte der zwanzigjährige ein Verbrechen begehen zu müssen. kiebach im Namen des Boltes sein Urteil: Der Ange- hätte er sich wahrscheinlich ein anderes Opfer geholt. Seine Eltern Wäre nicht die 20jährige Dora Berste ihm zum Opfer gefallen, so flagte wird wegen Mordes in Tateinheit mit schwerem ahnten Schlimmes und veranlaßten ihn, den Dreitant aus dem Raub mit Todeserfolg zum Tode und zum Verlust der Baletot zu nehmen; der Zeuge Schwarz sah das Mordinstrument, bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. als Kiebach eines Abends unter verdächtigen Umständen bei ihm.in der Wohnung erschien. Der junge Mensch war gewissermaßen dem Dreitant auf Leben und Tod verfallen. Und darin liegt eine ge­wiffe Tragit. In knabenhaftem llebermut hatte er

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Das Gericht hat seinem Urteil das erste schriftliche Bekenntnis Kiebachs zugrunde gelegt; darin hatte der Mörder unumwunden zu gegeben, daß er fest entschlossen war, irgendein Ber­brechen zu begehen und daß er in dieser Absicht den Zug bestiegen hatte. In Verbindung mit dem übrigen Verhalten des Angeklagten vor und während der Tat ist das Gericht zur Ansicht gelangt, daß

die Tat mit Ueberlegung ausgeführt

worden ist. Das Gericht ist nicht dem Gutachten der Sachverstän­digen, Medizinalrat Dr. Dyrenfurth gefolgt, der die Möglichkeit zu gibt, daß bei dem zur hysterischen Psychopathie neigenden egozen trischen jungen Menschen unter dem Einfluß von Hunger und Durst der tagelang gehegte Plan zu einem plöglichen überlegungslosen Kurzschluß geführt habe. So blieb dem Gericht nichts anders übrig, als den Angeflagten auf Grund des Mordparagraphen zum Tode zu verurteilen. Es fonnte sich aber nicht der Einsicht verschließen, daß allein eine tragische Verkettung ungünstiger Umstände ihn zum Mörder gemacht hatte;

daß er es nicht geworden wäre, wenn er unter einem glücklicheren Stern geboren wäre. Deshalb erklärte der Vorsitzende, daß das Gericht von sich aus zu prüfen gehabt habe, ob es ein Todesurteil gefällt hätte, wenn nicht absolut zwingende juristische Gründe vor­gelegen hätten; es sei zum Ergebnis gelangt, fagte er weiter, daß es angesichts einer großen Reihe von Nebenumständen, die in das Leben des Angeklagten hineingespielt haben, von der Todes strafe abgesehen hätte, wenn es die freie Wahl gehabt hätte. So wurde hier das Todesurteil gegen Riebach gewissermaßen 3 um Todesurteil gegen den Mordparagraphen. Das Gericht hat sein Urteil zwar seinem juristischem Gewissen wissen gehandelt.

dies eiferne Lineal für den Eisenkönig Breitbart verfertigt, es später für die Zeichnungen seines perpeteum mobiles benutzt, um es schließlich als Jüngling zum Mordwerkzeug an seinem Opfer werden zu lassen. Nicht geringere Tragit liegt darin, daß sein Be­ruf, der ihm zur Lebensgestaltung verhelfen sollte, hier zum Todes­helfer wurde. Als Präparator gewohnt, mit Menschen= tno chen und Menschenleibern zu hantieren, Augen­zeuge dessen, wie sein Vater mit Menschenknochen nach der Mutter marf, jah er im fremden Menschen weniger ein fühlendes und leidendes Geschöpf als ein Bündel von Knochen, Muskeln und Nerven. Eben erst hatte er einem unschuldigen Mädchen den Schädel eingeschlagen und zu Hause fand er

auf dem Herd in einem Tops Menschenschädel kochend. Was der Beruf in ihm an Gefühlsroheit schuf, murde durch das Elternhaus nicht gemildert. Aus dieser Häuslichteit hinweg wollte er sich in das geordnete Familienleben im Hause seiner Breat retten. Die Mängel der Erziehung hatten aber bereits eine zu große Macht über ihn gewonnen, der Einfluß der Braut und ihrer Eltern waren nicht imstande, das gutzumachen. was an ihm ver­die Liebe des tüchtigen Mädchens konnte ihn nicht mehr retten. Und so sind es drei Familien, die schwer an der Tat leiden müssen: die Eltern der Ermordeten, die An­gehörigen des Mörders und die Familie der Braut.

dorben worden war

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Tragisch wirkt schließlich die Tatsache, daß, wie im Falle des jungen Schumann, der am Borabend von Weihnachten 1926 den Tabathändler Wurzel tötete und im Falle des Maurergesellen aus Königsberg  , der zu Weihnachten 1927 den Geldbriefträger nieder­willen ein so gräßliches Verbrechen begangen werden tonnte. Hatte es wirklich geschehen müssen?

Ermittlungen zum Straßenbahnunglück gemäß gefällt, zugleich aber gegen sein menschliches Geschlug, auch hier um des Weihnachtsfeftes und feiner Geschenke

Die abgenutzte Bordschwelle.

Die Entgleisung des Anhängers eines Straßenbahnzuges der Linie 49 ist, wie jetzt Sachverständige der Großen Berliner  Straßenbahngesellschaft festgestellt haben, auf einen Schienen. materialfehler zurückzuführen.

Von den Insassen sind insgesamt zwölf Bersonen verlegt wor­den. Dem 50 Jahre alten Kaufmann Bernhard Klaffer aus der Alexandrinenstraße 14, der in eine Fensterscheibe gestürzt war, murde cine Pulsader durchschnitten. Er mußte, da Gefahr der Verblutung bestand, nach dem Krankenhause Am Fried richshain geschafft werden. Die übrigen, die nach Anlegung von Notverbänden nach ihren Wohnungen gebracht werden konnten, sind: die 62 Jahre alte Emilie Bolle aus Der Schönhauser 2111ee 33/34( Unferlippe), der 66jährige Gustav Böhme aus der Sorauer Straße 7( Augenlidverlegung), der 40jährige Franz Richter aus der Elbinger Straße 51( Hand- und Stopfverlegungen), der 30jährige Friedrich Borchers aus der Sorauer Straße 8( Hand- und Augenverlegungen), die 25jährige Frida Cippert aus der Statiger Straße 34( leichte Gehirn erschütterung), die 36jährige Johanna Hilgen aus der Brüden straße 52( Stirnverlegung), Michael Roffzyl aus der Elfen flugstraße 15 in Wittenau  ( Rückenverlegungen), die 64jährige Martha Witt aus dem Weidenweg 58( 5) üftenverlegungen), Frau Schmehling aus der Sanderstraße 19( Rüdenverlegun gen), Dito Bandmann aus der Stallschreiberstraße 7 ( Armverletzungen), der 57jährige Martin Heidorn aus der Brücken­straße 13( Hand- und Oberschenkelverletzungen).

Der gesamte Verkehr mußte von 8.50 Uhr bis 10.15 Uhr durch die Voltaire, Neue Friedrich- und Königstraße umgeleitet werden. Ganz gesperrt bleibt bis zur Beendigung der Reparatur­arbeiten das Gleis im Zuge der Neuen Friedrich­straße von der Schickler- bis zur Alexanderstraße.

Zur Aufklärung des Straßenbahnunglüds wurden u. a. auch der Führer und die Schaffner des Zuges eingehend vernommen. Der Führer des Triebwagens gab an, daß er nach der Freigabe der Bahn durch den Schnipoposten nach und nach etwas schneller ge­jahren sei. Zur Zeit des Unglücks habe die Fahrgeschwindig teit etwa 8 bis 10 Kilometer betragen. Von einer Ent­gleisung habe er wegen des großen Lärms, der ringsherum herrschte, nichts hören können. Erst der Rud beim Anprall des An­hängers gegen den Straßenbahnmast håbe ihn aufgeklärt. Die Aus­jagen des Schaffners lauten ebenso. Der Schaffner des Anhängers stand, mie er sagt, in der kritischen Zeit auf der hinteren Plattform. Er nahm plötzlich, ebenso wie die Fahrgäste, ein gewisses Studern des Wagens wahr, führte das aber auf die Unebenheit des Gleises bei den Bauarbeiten zurüd. Was sich wirklich ereignet hatte, erfuhr auch er erst bei dem Anprall an den Mast. Die Räder des entgleisten Wagens liefen etwa mit 4 Millimeter Führung neben den Schienen her. Der Bürgersteig liegt an dieser Stelle sehr flach, die Bordschwelle ist so abgenutzt, daß sie mit dem Fahrdamm in gleicher Höhe liegt und nur ganz wenig ansteigt. Wäre sie so hoch gewesen, wie es üblich ist, so hätte der entgleiste Wagen gegen sie anschlagen müssen und wäre nicht auf den Bürger­steig selbst geraten.

Die Straßenbahnbetriebsgesellschaft m. b. 5. selbst gibt über das Ergebnis der Untersuchung folgende Darstellung: In der Kreu­zungsanlage Neue Friedrichstraße und Stralauer Straße haben gegenwärtig während der Nachtpause Aufschweiß­arbeiten stattgefunden, die den Zweck haben sollen, die aus­gefahrenen Rillen mit Schweißmaterial auszufüllen. In der letzten Nacht hat der Schroeißer, dem diese Arbeiten obliegen, foniel Schmeißmaterial aufgefüllt, daß die Führung der Wagen nicht mehr

ausreichend war."

Zur grauenhaften Tat des 21jährigen Horft Riebach und zu

Schreckenstat einer Ehefrau.

Dem Mann fochendes Waffer über den Kopf geschüttet. Einen grauenhaften Abschluß fand gestern abend eine zer­rüffete Che in Lichtenberg  . Dort wohnt feit längerer Zeit in dem Hause Fürst- Bismard- Straße 8 der 38 Jahre alte Tapezierer Mar kämpfe mit seiner drei Jahre jüngeren Ehefrau Erna, geb. Cunow, und einem Sohn von Jahren.

Die Ehe ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr glücklich, so daß

Von einem schweren Schaden wurde der Polizeihauptmacht. meister Weiß von der Sanitätsstelle Ost betroffen. W. hat in der Kolonie Eintracht" in der Köpenicker Landstraße zu Treptom eine Wohnlaube aus mehreren Räumen. Als gestern nachmittag niemand anwesend war, ging die Laube plöglich in Flammen auf. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, ein Weitergreifen des Feuers zu verhindern. Das Unglüd trifft den Bolizisten besonders hart, da fein gesamtes Hab und Gut verbrannt ist. W. ist nicht versichert.

das Paar beschlossen hatte, fich zu trennen. Da es dem Leichtsinnig vergeudete Menschenleben"

Manne aber nicht möglich mar, ein anderes Unterfommen zu finden, so blieb er vorläufig in der Wohnung. Als Kämpfe gestern abend heimkehrte, fam es bald wieder zum Streit. Der Tapezierer wollte sich dann die Füße waschen und ließ sich von der Frau heißes Wasser zurechtmachen. Während er, nur mit einer Unterhose befleidet, auf einem Stuhle saß und die Füße im Wasser hatte, trat die Frau plötzlich hinterrüds an ihn heran und goß ihm einen Refsel voll kochenden Wassers über Kopf und Rücken. Brüllend vor Schmerz brach der Mann zusammen. Die Frau nahm ihren Sohn an der Hand und verließ mit ihm fluchtartig die Wohnung.

Nachbarn, die durch den Tumult aufmerksam geworden waren, riefen die Polizei und die Feuerwehr. Diese brachte den Mann in das Hubertus- Krankenhaus, mo er mit so fürchterlichen Ver­letzungen daniederliegt, daß es zweifelhaft ist, ob er am Leben erhalten werden kann. Frau Kämpfe ist spurlos verschwunden und fonnte noch nicht ermittelt werden.

Flugzeugabsturz in Staaten.

Der Pilot durch Fallschirmabsprung gerettet. In Staaten ereignete fich gestern nachmittag ein Flugzeug unglüd, das für den Piloten noch recht glimpflich abgelaufen ist.

Gegen 13 1hr startete ein Schulflugzeug der Verkehrs­fliegerschule Sta afen zu einem llebungsflug. Als sich der Apparat in etwa 300 Meter Höhe befand, mußte infolge Versagens des Höhenruders der Pilot in einem steilen Gleitflug plötzlich zur Erde niedergehen. Aus etwa 500 Meter Höhe sprang de: Führer mit einem Fallschirm ab und Landese glücklich etma 400 Meter nordwestlich des Stellwerks Dallgom- Döberiz. Beim Aufschlagen auf den Erdboden erlitt der Flugschüler leichtere Ver­legurigen. Das Flugzeug stürzte mur 20 Meter weite: in die Tiefe und schlug fra hend auf eine Wiese auf, wobei es in Trümmer ging.

Bier Brände an einem Zag.

Die viel beanspruchte Feuerwehr.

Im Laufe des geftrigen Nachmittags war die Feuerwehr an vier verschiedenen Stellen mit der Bekämpfung von Brän­den beschäftigt.

In der Parallelstraße 3 in Marienfelde   geriet der Dach stuhl eines zweistöckigen Landhauses in Brand. Das Feuer wurde Zufen der Bodenkammern helle Flammen herausschlugen. Das von den im Garten fizzenden Bewohnern erst bemerft, als aus den Feuer fand reiche Nahrung. Als die Feuerwehr mit drei Zügen an der Brandstelle eintraf, bildete der Dachstuhl ein großes Flammenmeer. Nach zweistündiger Löschtätigkeit war die Macht des Feuers gebrochen. Der Schaden ist groß, aber durch Ber ficherung gedeckt.

Austauschschüler fahren nach Frankreich  , Wieder, wie im Vorjahre, sind für die großen Ferien deutsche Schulkinder nach Frankreich   gefahren, ebenso wie uns im Aus­Der zweite Alarm Dachstuhlbrand" fam aus der Belle­tausch das westliche Nachbarland erwünschte Besucher schickt. Alliance Straße 88. Dort mar im Maschinenhaus der 60 Jungens und Mädels sammelten sich gestern früh auf dem Eisengießerei von Bartfeld   im Seitenflügel des zmeiten Hofes Schlesischen Bahnhof, um, strahlende Erwartung und Stolz im Dachstuhl Feuer entstanden. Obgleich die Feuerwehr nach darüber, daß gerade sie ausgewählt sind, im Gesicht, in die Abteile furzer Zeit anrüdte, fonnte von dem Dachstuhl wenig ge= rettet werden. Auf dem Dach des Hauses Samariter. zu klettern. Das gleiche muntere Bild wie immer: Mütter betreuen straße 8, auf dem Reparaturarbeiten ausgeführt werden, tochte zum Abschied und sprechen Ermahmungen in den Bind, Stullen Teer über, der sofort in Brand geriet. Die Qualmentwicklung er merden vorzeitig aufgefuttert, Unterhaltungen schwirren. Endlich meckte den Anschein, als ob der gesamte Dachstuhl in Flammen fährt der Zug, der unsere Jungen zu den französischen   Gastgebern stünde. Die Feuerwehr, von sechs Seiten zu gleicher Zeit alarmiert, bringt. Kräftig schallt der Ruf: Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen!| tonnte das Feuer aber durch Auswerfen von Sand bald erstiden.

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Harte Worte über Nobile.

An der Rettung der verunglückten 3talia- Mannschaft find bis jeht 20 Flugzeuge, ungefähr 20 Schiffe und viele Schlitten­und Stipatrouillen mit ungefähr 500 Menschen beteiligt. Insgesamt dürften bisher etwa 5 millionen Mart zur Ret­fügung gestellt worden sein. Mehr als 1 Million ist nach den vor­fung der verunglückten Opfer des faschistischen Wahnsinns zur Ver­liegenden Feststellungen bereits verausgabt worden, ohne daß vorerst irgendein Erfolg zu verzeichnen wäre. Amundsen muß ebenfalls als ein Opfer feiner Hilfsbereitschaft betrachtet wet.

den; ebenso dürfte der größte Teil der Italia"-Mannschaft die Hei­

mat niemals wiedersehen.

Es ist unter diesen Umständen fein Wunder, wenn die Em pörung der nordischen Bölker gegen Nobile von Tag zu Tag mach st. Man spricht bereits davon, daß die Citta di Milano" Spigbergen wahrscheinlih bald verlassen muß, um Demonstra tionen zu entgehen. Indeffen funft Mobile täglich endlose Kund­gebungen in die Welt hinaus, ftat: zu schweigen. Auf seinem Gewissen lasten voraussichtlich mehr als 20 Lote.

Aus Kreisen der standinavischen Polarfachnerstän digen tommen immer weitere Urteile, die Nobiles Expedition als ein maghalsiges und schlecht vorbereitetes Unter­nehmen verurteilen. Der bewährte normegische Bolarforscher Kapitän Otto Sverdrup   faßt seine Meinung über die Expedition so zusammen: Nobiles Flug hatte nicht die geringste Berechtigung. Es war eine leichtsinnige Bergeudung von Menschenleben. Nobile hatte mur einen ganz oberflächlichen Eindrud von den Bolargebieten, die er auf einem einzigen Flug über das Gelände geholt hatte. Auf dieser Grundlage hat man teine Berehti. gung, als arttisher Forscher aufzutreten.

Hauptmann Meisterlin, der Chef der norwegischen Luft­strecken, äußert sich:" Nobile hat sich über die Ansprüche, die man so ist an die Leute stellt, die sich mit Bolarforschung befassen, hinweggelegt. Es ist zweifellos ein verhängnisvoller Fehlgriff ge­wesen, daß man die Italia" mit lauter Südländern, mit Ausnahme des Schweden   Malmgreen, bemannt hat. Es hätten abgehärtete Polarleute an Bord sein müssen.... Es ist eine traurige Ge schichte."

Aus Moskau   wird gemeldet, daß der Leiter der Expedition des Eisbrechers Strassin" Wiese telegraphierte, er fönne trok der Nähe zu der" Italia  "-Mannschaft nich bis zu dieser vor­dringen, weil das Eis zu dick sei. Er werde seine Versuche fortsetzen.

Die Taufe des neuen Zeppelin. Die Taufe des neuen Zeppelin Luftschiffes ist endgültig auf den 9. Juli fest­gesezt worden. Die Bauarbeiten des Luftschiffes sind an sich voll. kommen beendet, mur die Motoren sind noch nicht eingebaut, außerdem konnte mit der Füllung noch nicht begonnen werden. Die Arbeiten gehen rüstig vorwärts. Die reinen Werkstättenfahrten können dann in den legten Tagen des Juli aufgenommen werden. Größere Fahrten kommen erst im August in Frage.

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