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Mittwoch
4. Juli 1928 siloi
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Unterhaltung und Wissen
Kindergeschichten.
Von W. Wereffajew.
I.
Frühmorgens stürzt Gleb zu mir ins Zimmer.
,, Onfel Bitja, steh' auf! Ich war schon spazieren, und du Schläfft immerau!"
Nein. Nur Himmel."
Er schäumt über vor Lebensluft. Er fauft im Bimmer herum, Sprühend wie ein glühendes Kohlenstückchen. Bald bleibt er vor dem einen, bald vor dem anderen Gegenstand stehen.
,, Das is... das is... das is... Bürste! Und das is... Kissen! Und das is... Dece! Und das is... das is... Was is das?"
selbst.
Wiſſen
Beilage des Vorwärts
Sonderbare Nutzpflanzen.
Seifenbäume, 3Zahnbürstensträucher, Pilze als Nachtbeleuchtung.
Er hat sich schon früher bei mir erfundigt und prüft sich jetzt Masse. Wenn diese Masse mit den Zweigen, die fie bedeckt, in
,, Ein Bleistift."
,, Bleistift... Und das is?" ,, Ein Schemel."
In China wächst eine Esche( Fraxinus chinensis) und eine Ligusterart( Ligustrum lucidum), die in der Industrie des Landes Und er versucht, mich aus dem Bett zu zerren. Ich frage: eine ziemlich wichtige Rolle spielen, weil sie ein brauchbares Wachs Ist draußen Sonne?" liefern. Der Wert dieser Wachserträge geht jährlich in die Millionen. Um aus diesen Bäumen Wachs zu erhalten, muß man sie allerdings erst reizen"; denn weder Esche noch Liguster sind von Natur aus Wachsbildner. Bringt man jedoch eine Anzahl von Wachsschildläufen( Coccus Pela) die von den Chinesen eigens auf die Bäume und Sträucher für diejen Zweck gezüchtet werden von Esche und Liguster und läßt die Brut diefer Tiere die Zweige anstechen, so bilden sich im Berlauf von furzer Zeit an den von den Läufen besetzten Stellen dicke Schichten einer weißen, wachsartigen Waffer ausgefocht wird, erhält man das handelsfertige Produkt: ein helles Wachs, das sich zur Kerzenfabritation wie auch zu ver schiedenen anderen Zweden vorzüglich eignet. Wenn in Brafi lien die Bienen alles Wachs liefern müßten, das die Industrie verbraucht, so hätten sie wohl wesentlich mehr zu tun, als fie leisten tönnen. Glüdlicherweise wächst dort eine mächtige Fächerpalme, ( Copernica cerifera), die Carnauba- Balme, und spendet Wachs, soviel man braucht. Die großen Wedel find mit Wachs bedeckt, einem Ueberzug, den man im einfachsten Falle abflopft, auf offenem Feuer schmilzt oder auch in Waffer focht, worauf sich aus dem graugrünen Wachstuchen, den man erhält, gut feuchtende, sogar wohlduftende Kerzen machen lassen. Die Natur der tropischen Länder läßt aber nicht nur Kerzenbäume, sondern auch richtige Seifenbäume mwachsen. Nordafrika , Indien , China und Südamerika befizen solche Seifenlieferanten in ihrer Sapindazeen, eine Pflanzenfamilie, die unserem Roßfastanienbaum nahe verwandt ist. Die bis zu 10 Meter hohen Bäume tragen etwa firschgroße Früchte, deren Fleisch, mit Wasser und Alkohol behandelt, einen so starken Schaum erzeugt, daß diese Seifenfrüchte für viele Bewohner jener Länder einen wertvollen Erfaz der Seife darstellen.
Man spürt, was für eine ungeheure geistige Arbeit in diesem fleinen Gehirn vor sich geht, wie angespannt das Gedächtnis die ganze Zeit ist; er lernt ununterbrochen eifrig, spielend, mit der genialen Leichtigkeit des Kindes.
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Und den ganzen Tag lang fann man die angestrengte Arbeit, alle Lebenserscheinungen zu begreifen und in sich aufzunehmen, beobachten. Das Gehirn eines Erwachsenen würde mie eine so angestrengte Arbeit und eine solche Menge von Eindrücken aushalten fönnen. Ich gehe mit ihm im Gärtchen des Landhauses spazieren. Im spärlichen jungen Gras, unter einer Birke, sehe ich einen rojigen Pilz.
,, Sieh mal, das da ist ein Pilz." Big...
Zuerst hinterläßt das neue Mort mur einen flüchtigen Eindrud. Doch dann werden seine Augen aufmerksam, und er wiederholt noch
einmal:
"
"
Pizz!"
Big!"
Wenn die Pflanzenwelt Seife zu liefern instande ist, fönnte sie nicht Schwämme und Zahnbürsten hervorbringen? Diese Frage Es ist, als vertiefe er sich in das neubewältigte Wort. Und ist feineswegs so abfurd, wie es auf den ersten Blick scheint. Sonoch einmal wiederholt er, jetzt schon fiegreich, befriedigt: wohl Schwamm wie Zahnbürste fann der Mensch in den tropischen Ländern abpflücken. Den Schwamm spendet die hauptsächlich in Luffapflanze( Luffa cylindrica), deren gurtenähnliche Früchte ein dicht ineinander ver schlungenes Gefäßbündelnez enthalten. Beicht man die Luffafrucht in Wasser, so daß sich das Fruchtfleisch und die Samen von dem Fasergewebe Lösen, so gibt es einen Schwamm, wie man ihn fich nicht beffer wünschen fann. Die Luffafrüchte merben deshalb befonders geschätzt, weil man aus dem festen Gewebe die verschieden ften Gegenstände, Schuhe, Einlegesohlen, Müßen, Sattelunterlagen und dergl, verfertigen fann. Die Luffaindustrie hat heute eine große Ausdehnung gewonnen, und längst beteiligen fich auch andere marme Länder an dem gewerbsmäßigen Anbau der Luffapflanze. Namentlich als Frottierschwamm eignet sich das feste seine Gewebe viel beffer als der immer weiche Badejdymamm. Und wo pflückt man die Zahnbürsten? Wieder find es ausschließlich die marmen Länder, die jolche Annehmlichkeiten bieten. In Borberindien, Persien und Arabien findet man den Strauch( Salvadora persica), Der nach J. Bieras Bericht mit vollem Recht als 3ahn
Er geht im Garten henmm, tauert vor jedem Giftpliz nieber, Afrika und Asien vorkommende Betrachtet ihn aufmertfam unb sagt vor fich hin: Big!
Ich size neben ihm auf der Bank am Ende des Gartens. Plötz fich hebt er langsam den Kopf und betrachtet angespannt bie este ber Bappel. Er starrt hinauf, ohne den Blick zu wenden. Bas hat er benn? Dort oben ist doch nichts Besonderes los. Dann begreife ich: für mich nichts Besonderes, aber für ihn. Denn plöglich haben sich die unbeweglichen Blätter ganz von allein bewegt, jie erzittern, raunen und rauschen.
Und abends steht über dem Horizoni bie riesige, runde, glühend. robe Sonne. Gleb tann die erftaunten Augen nicht von ihr menden. Er wird ins Bettchen gebracht, warm zugebedt. Und plöglich
ertini es laut und beutlich:
Bi
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Dann fdyweigt er eine Weile, überlegt und wiederholt noch bürstenstrauch bezeichnet wird, weil sich seine Zweige, wenn inmal voller Befriedigung: man sie an ihrer Spize auffafert, trefflich als Zahnbürsten ver menden laffen. „ Bitz ."
II.
Bor bem Fenster einer Konditorei. Ein fleiner Junge starrt angespannt auf eine Brezel. Ich frage ihn:
Fie faufen?"
Er antwortet mit Baßftimme:
Rein Geld."
Weißt du, was wir machen? Wir werden uns die Arbeit Hauptgebäude. deflen. Ich werde sie kaufen, und du wirst sie effen."
Er schweigt, überlegt und fagt dann: „ Na, gut."
Und so machten wir es auch. Und hatten beide viel Vergnügen hunderte verschiedenartig beigefegt waren.
davon.
( Aus dem Russischen von Rina Stein)
Neue Ausgrabungen.
hat in dieser Zeit vielerlei Veränderungen erfahren; man fonnte Ra, Freundchen, die Brezel gefällt dir wohl? Wollen wir nicht weniger als sechs Bauperioden nachweisen. An das Herrenhaus gliederte sich der landwirtschaftliche Betrieb: 11 fleinere Ge bäude, so das Wohnhaus für das Gesinde, Stallungen, Trockenspeicher, Schuppen, Scheunen, lagen östlich im Halbkreis vor dem Westlich schloß sich ein tleiner Park an und im Norden ein besonders abgeteilter Gemüsegarten. Der ganze Gutshof war von einer steinernen Mauer umgeben. Zu ihm gehörten auch zwei Grabfelder, in denen die Toten der verschiedenen Jahr 3m 1. und 2. Jahr hundert hatte man die Toten verbrannt und mit allerlei Beigaben dann bestattet, während sie im 4. Jahrhundert in großen Sandstein farfophagen begraben wurden. In diesen Sarkophagen fand man nun zum erstenmal überraschenderweise all die Dinge, die beim Rheinischer Gutshof vor 2000 Jahren. Leichenschmaus benutzt worden waren und die zum Schluß, mit Speise und Trant gefüllt, dem Toten auf die Reise ins Jenseits mit gegeben wurden. Neben einfachen tönernen Kochtöpfen wurden ftattliche Bronzegefäße ans Licht gebracht, große Mengen von Gläsern, Schüffeln, Tellern, Taffen und Flaschen, barunter foftbare Stücke, mie eine flache Schale, auf der in Schliff und Gravierung eine Hafenjagd dargestellt ist. Bei zwei großen filbernen Löffeln In dieser Epoche, der zweifellos christlichen Ursprungs waren. zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts, hatte also das Christentum bereits die Oberhand gewonnen, aber uralte heidnische Vorstellungen hafteten noch tief in der Seele des Volkes. In einer Glasflasche fand sich eine Anzahl von Mäuseschädeln, die als eine Art BauJegen" unter dem Steinjarg mitbegraben worden waren, wohl um die Erbgeifter, die die ſchmere Caſt bes Garges zu tragen hatten, 31 verföhnen. Neben verschiedenen landwirtschaftlichen Geräten aus Metall find auch zahlreiche Tierknochen gefunden worden, die auf das Borhandensein von Dachshund, Dogge, Zwerghund und anderen Haustieren zur römischen Zeit im Rheinland hinweisen und den ersten sicheren Beweis für die Existenz der römischen Haus. abe in Deutschland bringen, von der bisher erst Spuren aus fränkischen Gräbern des 6. und 7. Jahrhunderts befannt waren.
Benn wir auch in der„ Germania" des Tacitus eine einzigartige Quelle für die Frühzeit deutscher Kultur besigen, so schweigt doch dann die schriftliche Ueberlieferung lange Jahrhunderte, und wir find auf die Funde angewiesen, die in der Erde als Urfunden be
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Man tann diesen jeltsamen Nußpflanzen nun noch eine ganze Reihe anderer, ebenso seltsamer Pflanzen an die Seite stellen, denn die Natur scheint als Spenderin von Nußpflanzen geradezu unerschöpflich zu sein. Als solche Nußpflanzen" fann man z. B. die feuchtfräftigen Pilze betrachten. Unsere deutsche Flora befigt freilich feinen besseren Bertreter diefer leuchtenden Pilze als den Hallimafch, dessen Fadengeflecht im Baumholz, das es durch steht, sdymady leuchtet. In den Tropen, namentlich in Australien und Brasilien , wachsen dagegen Bilze Agaricus -, Planus- und Pleurotusarten-, deren Leuchten so intensiv ist, daß man im Licht von nur wenigen solcher Pilze nachts ganz gut größere Drud. schrift lefen kann. Die Leuchtkraft, die auch gewissen Bakterien innewohnt, den Leuchtbakterien, welche oft Fleisch und Seefische befallen und dann zu einem seltsamen fahlen Leuchten bringen, hat man einmal praftisch auszunügen versucht. Man züchtete Kolomen jener Batterien in großen Glaskolben, und bald darauf erglänzte der Kolben in einem schönen grünlichen Licht, das nahezu zwei Wochen hindurch gleichmäßig leuchtete. Für Zwecke, die eine explosionssichere Beleuchtung forderten, ließ sich die falte Lampe " auch recht gut anwenden, um so mehr, als der„ Brennstoff" sehr billig fam.
In Südamerika wächst ein Nuzzbaum eigener Art, von dem schon Humboldt in feinen Reiseberichten erzählt, und den die Ein geborenen ihren Kuhbaum" oder„ Milchbaum nennen. Der Kuhbaum( Galactodendron utile) führt seinen Namen mit Recht, weil in seinem Stamm und seinen Westen eine milchartige und wohlschmedende Milch enthalten ist. Zur Zeit des Milchfluffes, wenn der Saft schon früh am Morgen zu fließen beginnt, macht man in die milchhaltigen Teile der Bäume entsprechend tiefe Einfchnitte und fängt die Milch auf, die fich in reichlichem Fluß aus den Deffnungen ergießt. Die Milch, die der Kubbaum spendet, ist indes nicht nur schmackhaft, sondern hat auch einen verhältnis mäßig hohen Nährwert, so daß jedes Jahr, während der Zeit, in der der Baum die meiste Milch liefert, die Eingeborenen sichtlich dicker werden. Auch Käse bereitet man aus der gelben Milch, und wer feinen Kuhbaum in seiner Nähe hat, kauft sich statt dessen von dem Käse, den diefe Ruh aus dem Pflanzenreich liefert. Rann aber ein Baum Milch geben, so sollte man einem anderen auch Wein abzapfen fönnen. Auch dafür hat die Natur gesorgt. In Border und Hinterindien ist eine Balme heimisch, die Kitulpalme ( Caryota urens), aus der, sobald man ihren im Austreiben begriffenen Blütenstand ausschneidet, gewaltige Saftmengen fließen. Im Laufe von 24 Stunden spendet die Kitulpflanze oft bis zu 50 Liter eines füßen, aromatisch schmeckenden Saftes, aus dem man nach vorhergehender Gärung trefflichen Balmwein herstellen fann oder aber, wenn man ihn eindict, Balmzuder focht. Auch bie Weinpalme( Raphia vinifera) Brasiliens und Westafritas, deren Blätter zu den größten Blattformen der Erde zählen, weil sie bis 15 Meter lang werden und jede einzelne Fieber 2 Meter lang ift, fäßt sich anzapfen, wenn man ihre Blütentolben entfernt. Auch sie ist ein Weinbaum im mahren Sinn des Wortes, indem fie eben falls große Mengen eines auderreichen Gaftes ausfließen läßt, ber, vergoren, zum füßblumigen Balmmein wird. Aus dem Saft der Rotuspalme braut man bagegen einen starten würzigen Toddy", während die in Chile wachfenbe Subaea( Cocos chilensis) qus ihrem Stamm einen diden Sirup ausfließen läßt, den man als Palmbonig" in der Küche verwendet. M. A. v. 2ütgendorff.
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Steines Jakob."
Ein englischer Gammlerfönig.
Der Inipettor der Grabungen om Londoner Museum, Lourence, ist in den Ruhestand getreten, und aus diesem Anlaß wird in einem Londoner Blatt die Tätigkeit dieses Mannes geschildert, der seit 43 Jahren aus dem Schutt der abgebrochenen Häuser Kostbarkeiten gefammelt und allein seinem Museum 12 000 Gegenstände zugeführt hat. Dieser ,, Sammler fönig" ist bei den Abbrucharbeitern feit langem eine allgemein bekannte Persönlichkeit und wird von ihnen nur ..Steine Satob" genannt. Arbeit bisher fast ein Geheimnis; er hat voltommen im Stillen Für die Deffentlichkeit aber war feine geschaltet und gemaltet. Burde irgendwo im alten London ein Haus abgebrochen. dann tauchte an der Abbruchstelle ein gedrungener, breit. schultriger Mann mit einer Brille auf und wurde von den Arbeitern mit fröhlichem Hollo begrüßt, denn sie mußten, daß er für alte schmußige Steine, für verrostetes Eisen und anderem Unrat" unter Umständen flingende Münze zahlte. Sein Ruf perbreitete sih; von allen Seiten brachte mari ihm Altertümer, und fo machte er schließlich einen fleinen Laden auf, ten er noch befizt. Er ist wohl der feltfamfte Laden Londons.
mahrt wurden. So haben denn die Grabungen im Rheingebiet aus entzifferte man die eingelegte Inschrift Deo Gratias", die danach ägyptischen Gefäßen liegen japanische Schwertgriffe und
Der Zeit der römischen Besetzung Deutschlands eine unendlich große Hunderte von und tostbare Fülle von Kenntnissen vermittelt. römischen Siedlungen find aufgebedt worden, aber noch nie war bisher eine solche systematisch untersucht worden. Erst durch die Grabung des Kölner Museums, die einen großen Gutshof zum erstenmal mit allen seinen Anlagen und Einrichtungen genau unterfuchte, iſt das Leben am Rhein vor faft 2000 Jahren uns in vieler Beziehung nähergebracht worden. Ueber die wichtigen Ergebnisse Dieser Forschungen berichtet der Leiter der Kölner Grabung, Dr. Friz Fremersdorf, in ,, Reclams Universum". Den Mittelpunkt des Anwesens bildete das Herrenhaus, ein rechteckiger Bau von etwa 50 Meter Front mit 30 Räumen, dem auf drei Seiten Säulenhallen und Veranden vorgelagert waren. Vor der Hauptseite lag nach Weften hin eine Gartenanlage; an der nördlichen Schmalseite find die ausgedehnten Baderäume mit Heizkammer und Dampfbad, nach Süden ein großer Saal; dann folgt ein Durchgang nach dem landmirtschaftlichen Betriebe im Osten des Hauses, der Speisesaal, dahinter die Küche und zum Schluß eine Reihe von Wohn- und Schlafräumen. Es wurden soviel Architekturteile geborgen, daß eine genaue Rekonstruktion des zweistöckigen Gebäudes hergestellt werden fonnte. Die Pracht der Ausstattung läßt sich aus einigen Mofait resten, aus bunten Marmorplatten und zahlreichen Bruchstücken von Frestomalereien noch ahnen. An die Baderäume schloß fich eine forgfältig gebaute Entwässerung an, die in einen großen, fünftlich angelegten Teich mündete, auf dem sich wahrscheinlich Enten tummelten. Frisches Waffer lieferte ein Ziehbrunnen, der bis zu einer Tiefe von 22 Meter reichte und technisch sehr geschicht angelegt mar.
Der Gutshof, der etwa vom Jahre 50 bis 400 n. Chr. bestand,
Zolluntersuchung mit Röntgenstrahlen. Alle Bersonen, die in New York antommen und bei denen die Zollbehörde irgendwelchen Argwohn hegt, werden von jetzt an mit Röntgenstrahlen durchleuchtet werden, wie einer der Inspektoren der amerikanischen Zollbehörden 3. P. O'Comor mitteilt. e- flärt et, uns berichten, paß eine reiche Ameritanerin 3. in Paris eine Menge Diamanten getauft hat und sie die Steine bei der Zollrevision nicht vorzeigt, dann werden wir sie einfah bitten, in einen besonderen Berschlag zu treten, den wir in den Zollämtern eingerichtet haben. Hier wird fie mit Röntgenstrahlen durchleuchtet und dadurch sieht man sofort, ob irgendwelche feiten Gegenstände irgendwo an ihr verborgen find. Hat fie einer Diamanten verSchluckt, bevor sie das Schiff verließ, so wird man ihn genau fest ftellen fönnen. Berbirgt sie ein Berlenhalsband in dem hohen As. fag ihrer Shuhe, so wird dieses so gut sichtbar sein, als wenn sie es um den Hals trüge"
Eine Epoche der Geschichte stößt hier an die andere: neben alt neben Löpfen der elisabethonischen Zeit ruhen Broschen aus den Tagen der alten Sachsen , römische Münzen und Bfeilspigen aus Feuerstein . Hinter dem Ladentisch steht Steine- Jafob", ein Zigarre zwischen den Zähnen, stets bereit, mit freundlichem Lächeln einem Fragenden Auskunft zu geben oder für einen nicht sehr begüterten Sammler einen Mindestpreis zu machen. Der Steine- Jakob" ist Ar nämlich fein Geschäftsmann und hat es, obwohl foftbare Schätze beiter, die ihm ihre Funde bringen, handeln nie mit ihm, denn sie durch feine Hände gingen, zu feinem Bermögen gebracht. Die Urwissen, daß er für die Sachen das zahlt, was sie wert find. Als das Museum der Stadt London gegründet wurde, tat man einen vortrefflichen Griff, indem man fich diesen erfahrenen Schäßesucher als Inspektor sicherte, und sein Baden wurde von nun an die Ber
ratstammer für das Museum, dem er über 12 000 wertvolle Funde aus dem Londoner Boden zuführte. Das größte Ereignis in feinem Sammelleben war, als vor einigen Jahren Erdarbeiter mit einem Sad in seinen Loden tamen und große Etüde vertrodneter Erde auf dem Boden ausleerten. Als„ Steine- Jakob" sich den Fund näher bejah, entdeckte er wundervolle Goldtetten bez Tuborzeit und foftbaren Schmud der Stuart- Zeit, und später brachten ihm die Arbeiter noch eine Menge anderer Gold- und Edelsteinfachen.
land ans Licht gekommen, ein ganzer Raum des Londoner Muſeums ist jetzt damit angefüllt, und auch andere Sammlungen haben Stücke erhalten. Aus allen Teilen der Riesenstadt hat dieser Sammler seine Funde zusammengeschleppt. Einmal befam er einen Brief von einem Arbeiter, der ihm mitteilte, er habe in der Themie in der Nähe der London - Bridge, altes Cijen" gefunden. Lawrence fuhr fofort zu ihm hin und fand die Familie beim Essen an einem Tisch, auf dem ein Haufen von Streitärten der Wikinger lag. Bald famen dann auch Speere mit Silbereinlagen, Zangen aus der Themse hervor und der einzige Anterhafen, der überhaupt in England von einem Wifingerboot gefunden worden ist.