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Kritit der Wirtschaft.

Reichstredit A.-G. über Lage und Aussichten der Bolts

wirtschaft.

Die außerordentlich sorgfältig ausgearbeiteten Halbjahresberichte der Reichskredit A.-G., der 3entralbant der wirtschaft­lichen Unternehmungen des Reiches, werden mit Recht weit über die deutschen Grenzen hinaus studiert und beachtet. Der erste Halbjahresbericht für das Jahr 1928 tommt nach einer eine dringenden Untersuchung der Wirtschaftsentwicklung des letzten Halb­hres im Zusammenhang mit der der Borjahre zu einem für die Beurteilung der Lage und Aussichten der deutschen Bolkswirtschaft

fehr bemerkenswerten Ergebnis.

Der Bericht geht von der Annahme aus, daß die natürliche fort­dauernde Bevölkerungsvermehrung Deutschlands , der durch die internationale Konkurrenz erzwungene technische Fortschritt, ganz besonders aber die hohen nur für Deutschland charakteristischen fortdauernden Reparationslasten die deutsche Volkswirtschaft zu fortdauernden Reparationslasten die deutsche Bolkswirtschaft zu einem beschleunigten Wachstum zwingen. Deutschland habe in den letzten Jahren große Anstrengungen gemacht, um seinen Wachstumsbedarf zu befriedigen und gleichzeitig Reparationen zahlen zu können. Die Zahl der Erwerbstätigen sei schneller gewachsen als die Zahl der Bevölkerung. Die Leistung der Beschäftigten. habe sich in einer großen Anzahl von Gewerbezweigen erhöht. Alle diese Bemühungen hätten aber nicht in demselben Umfang unternommen und zum Erfolg geführt werden können, wenn nicht durch das Ausland ein sehr beträchtlicher Teil der erforder. lichen Rapitalien zur Verfügung gestellt worden wäre.

Trotzdem drohe eine Stodung in der Entwicklung ein­zutreten, obwohl weder der große vorhandene Bedarf schon be friedigt, noch das Kapitalangebot des Auslandes nennenswert ge­ringer gemorden sei. Die Ursache dafür seien die großen 2a ft en aus dieser Kapitalbeschaffung, die infolge der Zins differenz zwischen den ausländischen und deutschen Kapitalmärkten auf der deutschen Gesamtwirtschaft laften. Die Aussichten für eine baldige Berringerung dieser Kosten feien gering, meil einmal in den Bereinigten Staaten von Nordamerika , dem wichtigsten Geld geber Deutschlands , Kapitalnachfrage und Zinshöhe stiegen und weil zum anderen in England und Frankreich , die zwar bald in größerem Ilmfange Kapital ausleihen fönnen, die Rapitalnachfrage in den letzten Jahren beträchtlich sein würde.

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Es bestehe deshalb zurzeit die Gefahr, daß froh großen Bedarfs die vorhandenen Produffionseinrichtungen nicht voll ausgenuhf werden fönnen und die Kapitalbildung in Deutschland sinke. Das bedeute, besonders wenn der Export forciert werden soll, daß mit dem bisherigen Aufwand entsprechend mehr hergestellt und noch schneller der Bericht sagt nicht länger" und noch ökonomischer als bisher gearbeitet werden müsse. Die bisher erreichten Be­triebsfortschritte reichten bei weitem nicht aus, um den laufenden und feit Jahren rücftändigen Bedarf an Häusern, Maschinen und Einrichtungen aller Art zu befriedigen und gleichzeitig alljährlich Reparationen in einer Höhe zu zahlen, die dem Herstellungswert des jährlichen Wohnungsbedarfes in Deutschland entsprechen.

Der Bericht wird auch den sozialen Tatfaden und Notwendigteiten, die mit einer stärkeren Intensivierung der Arbeit verknüpft sind, mit einbrudsvollen Argumenten geredyt. Deutschland müsse den technischen Fortschritt noch mehr als bisher feinem Wiederaufbau nugbar machen.

Ohne fozialen Fortschritt ist aber technischer Fortichriff in der Gegenwart nicht möglich, ohne Berbrauchsverbefferung, 30­funftssicherung und Arbeitserleichterung auf die Dauer feine Leistungsffelgerung."

Für die Entscheidung der Frage, wieviel Reparationen Deutschland zahlen tönne, jei nicht allein der jährliche Rapitalzu machs maßgebend. Ebenso wichtig sei das Berhältnis der Rapital vildung zu den Bedürfnissen des Bachstums und des sozialen Fort schritts, wie sie sich aus dem Zwang zur Intensivierung durch den Bevölkerungszuwadys, durch die wachsende Konkurrenz und gerade durch die Reparationslaften selbst ergeben.

Faschistischer Imperialismus.

Die Eroberungszüge der Banca Commerciale Italiana .

Tag halb auf dem Kriegsfuße steht, festen Fuß zu fassen und Ein fluß auf die jugoslawische Wirtschaft zu nehmen.

Die Wirtschaftspolitik des faschistischen Italien zeigt nach außen| Großbant gelungen, in Jugoslawien , mit dem Italien seit Jahr und ein Doppelgesicht: einerseits ist Italien start auf die Einfuhr von Auslandstapital angewiesen und sucht insbeson dere den Zuftrom amerikanischen Kapitals mit vielen Mitteln zu fördern, andererseits treibt das italienische Rapital seinerseits in ver stärktem Maße Expansion, und zwar vorwiegend im Mittel­meergebiet und in den Ballanländern.

Große ausländische Kapitaleinfuhr.

Daß seit Anfang des Jahres 1927 die Auslandsanleihen Italiens ein besonders großes Ausmaß angenommen haben, ist darauf zurüd den Borjahren passiv gewesen ist( d. h. die Einfuhr war bedeutend auführen, daß die italienische Handelsbilanz in höherem Grab als in größer als die Ausfuhr), daß weiterhin die italienische Kapitalbil bung etwas nachgelassen hat, daß jedoch Italien wie andere Länder gezwungen ist, in Elektrizitätsanlagen, Straßen- und Bahn­bauten usw. fortlaufend große Summen anzulegen.

Die Banca Commerciale scheint diese Expansion nach dem Balkan systematisch zu betreiben. Erst im April dieses Jahres errichtete fie eine Filiale in Athen . Noch einige Wochen vorher hatte sie sich an der Bulgarischen Hypothefenbant tapitalmäßig beteiligt. Damit ist diese Bank zu einem der wichtigsten Kredit­institute des Balkans geworden. In Bulgarien steht sie an der Spike sämtlicher Auslandsbanken, ihre Tochtergesellschaft hat in drei großen bulgarischen Städten( Sofia , Barna und Burgas ) Bank­liana- Romena mit Niederlassungen in fünf Städten Rumäniens. häuser . In Rumänien besitzt sie die Banca Commerciale Ita­Schließlich fontrolliert sie noch die Böhmische Unionbant, die ihren Gig in Prag hat.

Auch sonst hat diese Bant starte Auslandsinteressen, so besitzt fie z. B. eine Filiale in Konstantinopel , eine Tochtergesell­schaft in Aegypten und eine andere in Tunis , eine weitere untergesellschaft arbeitet in Südfrankreich , außerdem hat sie fünf Filialen in Frankreich und mindestens ein Duhend in den ver­schiedenen südamerikanischen Staaten. In Smyrna ( Türkei ) und Maroffo find weitere Tochtergesellschaften vorbereitet.

Wer ist die Banca Commerciale Italiana ?

1894 murde fie gegründet, und zwar ging die Initiative hierzu nicht vom italienischen, sondern vom deutschen Kapital aus. die Dresdner Bant waren die Hauptbeteiligten. Der Zwed Die Deutsche Bant, die Disconto Gesellschaft und der Gründung war die Verstärkung der deutsch - italienischen Handels­beziehungen.

In Verbindung mit dem gesteigerten italienischen Kapitalbedarf stehen einige Banfgründungen auf dem amerita nischen Kontinent. Anfang Juni wurde in New York die Bancomit Corporation" errichtet, ein Institut, das ausschließlich dazu bestimmt ist, italienische Werte( Aktien und Anleihen) an das amerikanische Raufpublikum heranzubringen. Gründer dieses In­stitutes ist die Banca Commerciale", die mächtigste italienische Großbant, die in New York bereits vorher eine Filiale und außerdem eine Tochtergesellschaft unter dem Namen Banca Commerciale Italiana Trust Company hatte. Kurz vorher war ein ähnliches Institut, ebenfalls in New York , entstanden, nämlich eine Finanzierungsgesellschaft, die der italienischen Regie­rung nahe zu stehen scheint. Gründer sind die Bank of Italy, eine italienische Ameritabant, die ihren Sitz in San Franzisto hat, sowie die Banca d'America e d'Italia . Die legtgenannte Bant war ur­Schon vor dem Kriege war aus diesem Institut eine beachtliche fprünglich in Neapel groß geworden, hat ihren Sitz nach Rom und Großbant geworden, deren Attientapital 105 Mill. Lire betrug. Der vor turzem nach Mailand verlegt; ihr Aftienkapital betrug bis jetzt deutsche Einfluß ist durch den Krieg nicht ganz ausgeschaltet. In­200 Mill. Bire, foll aber nunmehr auf 500 mill. Lire erhöht werden zwischen hat sie aber alle übrigen Großbanken Italiens überflügelt Borsigender des Aufsichtsrats dieser Bank ist der betannte Bround beherrscht einen großen Teil der italienischen Industrie. Mit feffor Scialoja, der Italien verschiedentlich auf Bölker­feffor Scialoja, der Italien verschiedentlich auf Völker- dem Chemie und Bergwertstonzern Montecatini, mit bandsberatungen vertreten hat und u. a. auch in Locarno eine bundsberatungen vertreten hat und u. a. auch in Locarno eine der Kunstseide Gesellschaft Soie de Chatillon, mit dem Groß­reedereitapital( Navigazione Generale, Consulich Line, Lloyd wichtige Rolle spielte. Triestino), mit den führenden Unternehmungen der italienischen Rrafterzeugung steht diese Bank heute in engster Berbindung. Ihr Aktienkapital beträgt gegenwärtig 700 Mill. Lire, ihre Reserveit 500 Mill. Lire. 1927 erzielte sie einen Reingewinn von nicht weniger als 115 Mill. Lire und konnte trotz der in Italien herrschenden Wirtschaftstrise wie im Borjahre 13 Proz. Dividende an ihre Aftio­näre auszahlen.

Imperialistische Gründungen.

Während Auslandsgründungen dieser Art darauf hinweisen, wie start Italien auf amerikanisches Kapital angewiesen ist, finden wir gleichzeitig eine ganze Reihe anderer Auslandsgründungen und beteiligungen, die einen rein imperialistischen Charakter zeigen.

So hat z. B. die schon genannte Banca Commerciale Italiana vor einigen Wochen die Aktienmehrheit der Kroatischen Bant ( Hrvatsta Banta) in Agram erworben und ist augenblicklich dabei, ( Hrvatska Banka) in Agram erworben und ist augenblicklich dabei, die Leitung der Geschäfte dieser Bant zu übernehmen. Diese Bant ift eins der wichtigsten Kreditinstitute Jugoslawiens und finanziert insbesondere einen großen Teil der froatischen Industrie. Es wird damit gerechnet, daß die Bant unter ihrer neuen Leitung eine große Attivität entfalten wird. Damit ist es dieser italienischen

Abgelehnte Ferngaspläne.

Der Bizepräsident des Städtetags gegen Ruhrprojekt.

Im Rahmen einer fomummatwissenschaftlichen Bortragsreihe an der Universität Berlin sprach vor furzem der Bizepräsident des Deutschen und Preußischen Städtetages, Herr Dr. Elsas, über Das Broblem der Ferngasversorgung und die Kommunen. Der heutigen dezentralisierten Bewirtschaftung durch die öffentliche Hand, die ihrem wirtschaftlichen Aufbau entsprechend tonfumorientiert ist, stellt er die geplante Ferngasversorgung gegenüber, die an die Lage der in Deutschland vorhandenen Rohlenlager gebunden ist und daher eine Rohstofforientierung ertennen läßt.

Die Raftulation und die Kosten müßten bei beiden Broduktionsformen als gleich angenommen werden. Die Frage des Gastransports über meitere Streden sei bisher noch nicht ein­

mandfrei gelöst; einmal stehe die Rentabilität des Ferntransports noch nicht fest, dann sei ferner die Frage zu prüfen, ob und in welchem Maße die zum Transport benötigten Röhren durch Naphthalinausscheidungen in Mitleidenschaft gezogen werden. 3min­gende technische und privatwirtschaftliche Gründe, non dem bis herigen System der dezentralisierten fommunalen Gasversorgung

Eine Stelle des Berichts veranlaßt zu einer fritischen Bee mertung. Es wird gesagt, daß der drohenden Stockung in der Aufwärtsentwicklung nur dadurch vorgebeugt werden könnte, daß Deutschland stärker auf den Weltmarkt gehe, um dort das zu ver­Dienen, was à fonds perdu"( gemeint sind die Reparationen) ab­gegeben werden müſſe". Der Barenaustausch mit dem Ausland ist auch im verstärkten Umfange zweifellos zu begrüßen. Es ist sicher auch richtig, daß die Intensität der deutschen Produktion noch ge­steigert werden muß, um das zu erreichen. Das Ablaßgebiet für den Berkauf deutscher Produkte dürfen wir aber heute noch weit= gehend im Inland suchen. Die Aufnahmefähigkeit des in ländischen Marktes leidet heute sehr darunter, daß die Berabzugehen, bestehen zurzeit nicht. edlungsproduktion in der gesamten deutschen Bolkswirt. schaft durch den vielfachen fünstlichen Schuß von Rohstoffindustrien, besonders in der Landwirtschaft und in der Schwerindustrie, viel weniger gefördert wird als es möglich märe. Die Krisis in der Schwerindustrie und in der Landwirtschaft hat meder mit den Reparationen noch mit der teuren Rapitalzufuhr allzu viel zu tun. Hier können gewaltige Rauffraftreferonire erfchloffen werden, sobald die extensive Rohstoffwirtschaft in der Schwerindustrie und der Landwirtschaft zur Förderung der intensiven. Verarbeitungs- und Bauernwirtschaft umgestellt mird. Um das zu erreichen, darf man allerdings die Preisgabe unwirtschaftlich gewordener Anlagen und Bewirtschaftungs­formen nicht so fürchten, wie es bei den bisherigen deutschen Re­gierungen nach der Inflation durch die Rücksichtnahme auf einfluß. reiche Interessentenfreise der Fall war.

Also doch: Die vor einigen Wochen heftig umstrittene Absicht der Banken, für den Geschäftsverfehr in Berlin bei den Banten Abendtassenstunden einzurichten, hat jetzt zu einer Kom­promißlösung geführt. Bei der Bant des Berliner Raffen vereins( hinter der Katholischen Kirche 2) wird eine Abend tasse eröffnet, die an den Werktagen von 6 bis 8,30 Uhr abends für Einzahlungen der Bankenfundschaft auf das Konto aller Mit­gliederbanken geöffnet sein wird. Der Verband Berliner Spezial­geschäfte hat den beteiligten Banken mitgeteilt, daß bei seinen Mit­gliedern ein mefentliches Interesse an der Schaffung der Einrichtung besteht. Die Deffentlichkeit würde sich auch für die Bedingun gen intereffieren, unter denen die beteiligten Bantangestell­fen diesen Abenddienst durchzuführen haben werden.

Handel mit Kaliquoten. Auf der Generalversammlung der Halleschen Ratimerte 2. G. in Schlettau ( Saale ) murde beschlossen, die Werksquote an den Salzdeth furt Konzern zu vertaufen. Zur Begründung wurde angeführt. daß infolge der Ronzentration in der Kaliindustrie es für ein Wert mit fleinen Quoten schwer fei zu tonfurrieren. Der Salzbethfurt- Konzern, neben Wintershall und Burbach befanntlich die stärkste Gruppe, er­fährt damit eine nicht unerhebliche Erweiterung seiner Beteiligung. Die Deffentlichkeit hat ein Intereffe daran, zu erfahren, mas mit den Werfen der Halleschen Stafigesellschaft gefchehen wird. Im allgemeinen ift die Stillegung das Schicksal von Werten, deren Quote an einen Großfonzern übergeht.

Diese Meimmg wird bestärkt durch wichtige volts mirt schaftliche Momente. Bei der bisherigen kommunalen Gas­versorgung habe an erster Stelle die Sicherheit der Bersorgung und ununterbrochene Belieferung der Konsumenten gestanden, zwei Faktoren, die bei der geplanten Ferngasversorgung feineswegs als feststehend übernommen werden fönnten. Ferner sei zu berück­fichtigen, daß bei zentraler Produktionsweise die eventuelle Er­sparung an Gas foften wieder durch erhöhte Transport tosten für Kofs von der Produktionsstelle zu den Konsumenten wett gemacht würden.

Der Bortragende erkannte an, daß trotz des hohen Eigenbedarfs der Zechenkokereien die Ferngasversorgung in ausgesproche= nen Kohlengebieten möglich und auch zweckmäßig fei. Für das übrige Reichsgebiet fame die Ferngas versorgung jedoch vorläufig nicht in Frage; volts wirtschaftliche Gründe, insbesondere die Frage der Sicherheit der Belieferung der Konsumenten, sprächen zunächst jedenfalls gegen ihre Einführung.

Hierzu treten noch Bebenten innen, außenpoliti. scher und spezieller Art. Die Kohlengebiete Deutschlands befinden sich an den Rändern des Reiches, find also einem even­tuellen fremden 3oriff leicht erreichbar. Die Streifgefahr ist in mehreren kleineren Bezirken geringer als in dem geplanten einen großen Unternehmen.

Generalversammlung Deffauer Gas.

Diese Bank ist gegenwärtig zweifellos der wichtigste Repräsen tant des italienischen Finanztapitals, und ihre Expansion nach Osta europa , Reinasien und Nordafrika ist mit der italienischen Außenpolitit aufs engste vertnüpft. Für die politische Machtausdehnung Italiens , die immer von neuem zur Verschärfung internationaler Konflikte führt, bildet die wirtschaftliche Expansion der Banca Commerciale Italiana die Unterlage. -h.

Urteil über die zur Entscheidung stehenden Fragen bilden konnten. Die Gesellschaft nehme hier spricht der privattapitalistische Tattiter Hed eine vollständig neutrale Haltung ein und pers halte fich auch nicht ablehnend gegen den Gasbezug aus Rotereien, Bon ben verschiebenen Gasversorgungsunternehmungen fagte er, fie wo diefer wirtschaftlich günstig und betrieblich sicher zu erreichen sei. ftünben einmütig auf dem Standpunkt, daß es nicht zum Segen der Basindustrie fei, wenn nach ber Stillegung der größeren Gaswerfe Gasindustrie fei, wenn nach der Stillegung der größeren Gaswerfe trolliert und damit allmählich ein Produktionsmonopol aufge an einer Stelle Deutschlands die gesamte Erzeugung fon richtet würde. Man müsse sich darüber flar sein, daß die Steigerung des Gasverbrauchs lange Zeiträume erfordere ind bei Investitionen Selbst tosten des Gases frei Behälter bis zu 3 Pf. große Borsicht notwendig fei. Es sei den Gaswerfen gelungen, die pro kubikmeter zu senten, womit der Zechengasbezug von der Ruhr für Mitteldeutschland und für Groß- Berlin jedes Intereſſe

verliere.

Billigere Finanzierung.

Technische Einzelheiten eines zwischen der fubanischen Republik und einem Nem- Porter Banfenfunditat abgeschlossenen Anleihever trages über 60 Millionen Dollar fönnten durch ihre Eigenart geeignet fein, auch in Deutschland Nutzen zu stiften. Die große Anleihe dient zum Ausbau des fubanischen Landstraßensystems. Nach dem An­leihevertrag sollen die Bauunternehmer nur in dem Maße aus der Anleihe bezahlt werden, in dem ihre Arbeiten fortschreiten. Die An­leihe wird nicht sofort aufgelegt, sondern zunächst erhält die Regie­rung von Kuba im Umfang der jeweils anfallenden Zah­lungsverpflichtungen einen Banffredit, worauf erst nach der Durchführung der gesamten Arbeiten die Fundierung dieser Bankschuld in eine Anleihefchuld erfolgt, aus deren Erlös die Bankschuld abgedeckt wird. Auf diese Weise braucht die Regierung von Kuba solange feine Anleihezinfen zu zahlen, als die Arbeiten noch nicht fertiggestellt sind, und die anderweitige Anlegung der noch nicht verwendbaren Anleihegelder wird überflüssig. Es handelt sich hier im Grunde um eine Verbindung des sogenannten Reno ving" tredites in einem einheitlichen Vertrag mit einem Anleihekredit, eine Verbindung, die auch für die deutsche Kredit- und Kapital­beschaffung, und zwar nicht nur im Ausland, verwendbar wäre.

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Unterstützungen für Rußlandverdrängte. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, können deuischstämmige" Personen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem durch den Frieden von Brest - Litomst beendeten deutsch - russischen Krieg nicht im Bei Betrachtung des Problems vom volkswirtschaftlichen Stand Zusammenhang mit späteren triegerischen oder revolutionären Er­punkte gebühre daher der bisherigen dezentralisierten Gasperforeignissen aus dem Gebiet des ehemaligen russischen Reiches per­gung, die zu einer Gruppenversorgung auszubauen wäre, drängt worden sind, aus einem vom Reich zur Verfügung gestellten der Borzug. Betrage von 3 Millionen Mart eine Unterstügung erhalten. Das Bleiche gilt für unterhaltsberechtigte Angehörige solcher Personen. Anträge auf Unterstügung sind bis spätestens 31. Juli an die Kreditgemeinschaft gemeinnügiger Selbsthilfe. organisationen Deutschlands G. m. b. S., Berlin R. 24, Monbijou plag 3. unter Berwendung des unentgelt. lich erhältlichen Vordruds zu richten. Der Berdrängte muß in der Regel spätestens jeit 1. Januar 1923 ohne wesentliche Unterbrech fache für den Wiederaufbau einer Eristenz berechneten Unterstüt ungen follen in der Regel bei Darlehen 1500, bei Belhilfen 500 m. betragen. Berdrängte, bei denen teine Aussicht besteht, sie durch eine folche Unterſtügung aus der öffentlichen Fürsorge herauszu nehmen, scheiden nach der amtlichen Berlautbarung aus.

Auf der Generalversammlung der deutschen Continentafen Gas­gesellschaft in Dessau hat Generaldirektor Baurat Hed, dessen Konkurrenzstellung gegenüber den Ferngasplänen der Ruhrzechen befannt ist, natürlich auch für seine Gesellschaft die Trommel gerührt. Immerhin ist die von Dessau eingenommene Stellung in der Fernungen seinen Aufenthalt im Reichsgebiet haben. Die in der Haupt­gasfrage wichtig und die Ausführungen von Hed trafen auf der anderen Seite manches Richtige. So ist es richtig, wenn er feststellt, daß die Breffe eine große Aufklärungsarbeit geleistet habe, so daß die beteiligten öffentlichen Körperschaften sich ein eigenes