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Tr. 315 45. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Durch Praxis zum Ziel.

Möglichkeiten sozialistischer Wirtschaftspolitik.

191 6. Juli 1925

Freitag 6. Juli 1928

Großfinanzier über Bord.

Zum Todessturz von Alfred Löwenstein.

Am Mittwoch abend flog um 6 Uhr vom Londoner   Flugplat Croydon ein Privatflugzeug über den Kanal nach Brüssel  . Als das Flugzeug sich der belgischen Küste näherte, merkten die Begleiter. Bei den starren Anhängern der bürgerlich- fapitalistischen Profit- Wir sehen in dieser Feststellung einen der wichtigsten Gedanken daß sie den Besitzer des Flugzeuges verloren hatten. wirtschaft gilt noch immer der Grundfaz von der Unübertreff der Schrift von Naphtali, einen Gedanken, der den nüchternen Die Tür des Flugzeuges war angeblich offen, Alfred Löwen= lichkeit der auf Privateigentum und Ausbeutung beruhenden Realismus bei der Einschäßung der wirtschaftlichen und politischen stein, der größte Finanzmagnat Belgiens  , war verschwunden. Im tapitalistischen Gesellschaftsordnung. Allerdings gibt es auch in Umwelt auf das engste verbindet mit der idealistischen Zielsetzung Augenblick dürfte sicher sein, daß Alfred Löwenstein tot ist. bürgerlichen Kreisen Menschen, die an diesen starren Formeln zu und der bewußten Steigerung der Aktivität der sozialistischen   Ar­Auf den internationalen Börsen, in London  , Paris  . zweifeln beginnen. Auf der anderen Seite sputt in den Köpfen beiterbewegung. Naphtali gibt sich keineswegs der von bürger- Berlin  , Brüssel  , Amsterdam  , schlug die Nachricht ein wie eine vieler Gegner der kapitalistischen   Gesellschaftsordnung die primitive licher Seite propagierten Illusion hin, daß die Krisen inner- Bombe. Die Kurse der sogenannten Löwenftein- Papiere stürzten. Auffassung, daß der Kapitalismus   mit einem Schlage durch die halb des Kapitalismus   beseitigt und eine fonjuntturlose In London   gingen die Kurse seiner Kunstseide- Dachgesellschaft und Diftatur des Proletariats abgeschafft" und durch Wirtschaft aufgebaut werden könnte. Auf der anderen Seite die seiner Elektrizitäts- Holding- Gesellschaft um 30. Proz. herunter, Den Sozialismus erseßt werden fönne Diese in den Anfängen der mendet er sich gegen die Auffassung, daß der Kapitalismus an in Berlin   die Kurse der Vereinigten Glanzstoffwerke und der Bem­modernen Arbeiterbewegung verständliche Auffassung hat durch die seinen periodischen Krisen zusammenbrechen müsse, und daß berg- Gesellschaft um 37 und 28 Punkte. Aehnliche Nachrichten liegen tommunistische Agitation und durch die bewußt falsche Auslegung die Arbeiterklasse auf den Ablauf der Krise teinen Einfluß haben aus Brüssel  , Paris   und Amsterdam   vor; in New York   wird es nicht der Entwicklung in Rußland   neue Antriebe erhalten. Es ist nach tömme. wie vor die wichtigfte Aufgabe der sozialdemokratifchen Für die Arbeiterklaffe, erklärt er, besteht zwischen der Gegen­Aufklärung, der gesamten Arbeiterflaffe eine richtige Auf- mart und der Frühzeit ihrer Bewegung der große Unterschied, daß faffung über den Gang der wirtschaftlichen Entwicklung und die fie heute nicht mehr lediglich Objekt des wirtschaftlichen daran fich knüpfenden Möglichkeiten Systems ist, sondern daß sie in vieler Beziehung Machtpositio­nen bezogen hat, daß fie in gewerkschaftlicher und politischer Hinsicht einen Machtfaktor darstellt, und daß sie sich den Ver­pflichtungen nicht entziehen kann, die mit der Tatsache dieser Machts entwicklung verbunden sind.

bewußter fozialistischer Einwirkung auf die Wirtschafts­geftaltung zu vermitteln.

Macht verpflichtet infofern, als in dem Augenblid, in dem die Arbeiters haft auch nur über ein gewisses Maß von Macht verfügt, die Arbeiter nicht mehr erfragen fönnen, daß fie abseits von der praktischen Beeinflussung der Geschehnisse der Gegenwart stehen bleiben, die für ihre Lebensgestaltung. entscheidende Bedeutung haben."

anders sein.

Wer war Alfred Löwenstein? Die deutsche   Deffentlich­feit, wie auch die ganze Welt hat ihn am sichtbarsten tennengelernt im Jahre 1926, als Löwenstein die belgische Regierung, während ber Frankenfurs immer tiefer stürzte, mit dem Angebot über­rafchte, aus eigener Kraft durch die Beschaffung eines 50- Millionen Dollar- Darlehens die belgische Währung zu stabili lieren. Vielleicht hat er nicht zuviel versprochen, denn damals schäßte man sein Vermögen auf 300 Millionen Dollar.

Aber Löwenstein war in der internationalen Finanz schon vor­her eine Größe. Heute 53 Jahre alt, hat er schon in der Borkriegs­zeit mit feinen Finanztransaktionen begonnen. In den Jahren 1924 und 1925 mar er der Schrittmacher eines Weltelettro­trustes. Er fonnte das, weil er ähnlich wie der deutsche Finanzier Jakob Michael   die belgische Inflation mit großem Erfolg auszu­nußen verstanden hat. Mit seinem Weltelektrotrust erlitt er aller­

dings ein Fiasto. Es blieben ihm aber große eigene Elettro­Intereſſen in der Form von südamerikanischen, spanischen und kana­

dischen Aktienpateten.

Aus dieser Feststellung ergibt sich die Tatsache, daß die Ar. beiterschaft auch auf dem Gebiete der Ronjuntturpolitit aus der Zuschauerrolle herausgedrängt und in aufbauende Aufgaben hineingezwungen worden ist. Naphtali   schildert an seine ganze Kraft widmete, war die Schaffung eines Weltkunst. Der zweite große Plan, dem der Weltspekulant Löwenstein dann hand der Erfahrungen der letzten Jahre die wichtigsten Etappen feidetrusts. Er beherrscht die belgish- französische Tubize- Gesell­dieser praktischen Konjunkturpolitik, die teils bewußt, teils unbeschaft mit ihren französischen, belgischen und amerikanischen   Tochter­mußt unter dem Einfluß moderner sozialistischer Wirtschaftspolitik gesellschaften. In Frankreich   besorgte eine eigene Kunstfeidefinanz­ftand. Der wichtigste Schritt in dieser Richtung war das Arbeits gesellschaft seine weitreichenden Interessen. In Holland   ist er am befchaffungsprogramm von 1926. das dahin führte, daß im Jahre Enta- und Bredakonzern, in Polen   am Kunstseidewerk von 1927 mit mindestens 7 Milliarden mart an direkten Tomaszow und in Deutschland   mit 11 bzw. 13. Proz. des Attien­oder indirekten Aufträgen der öffentlichen Hand zu rechnen war, tapitals an den Glanzftoff- und Bembergfeiden beteiligt. von denen 3 bis 4 Milliarden planmäßig unter dem Gesichtspunkt der Konjunkturbeeinfluffung vergeben wurden. Diese Tatsache zeigt, daß einerseits die öffentlichen Körperschaften einen immer starteren Einfluß auf die planmäßige Lentung des Rapital ftro mes gewinnen, und daß andererseits die Position der öffent lichen Wirtschaft gegenüber der Brivatwirtschaft immer stärker wird. Das alles ist natürlich noch nicht Sozialismus. Dazu gehört, wie Naphtali ausdrüdlich erklärt,

Der Verbreitung und Bertiefung dieser Erkenntnis dient in hohem Maße eine fleine Schrift von Frig Naphtali ,,, Ron­junktur, Arbeiterklasse und sozialistische Wirtschaftspolitit"( 32 Seiten, Breis 50 Pf.), die vom Reichsausschuß für sozialistische Bildungs­arbeit foeben im Berlag J. H. W. Dieß, Berlin  , herausgebracht worden ist. Ausgehend von den grundlegenden Ideen von Marg die mehr als je heute Anerkennung finden, wir erinnern an die hier abgedruckte Rede von Prof. Schmalenbach, untersucht Naph­tali die Bandlungen, die sich im letzten halben Jahrhundert in der Frage der Krisen und der Konjunktur in der Arbeiterbewegung voll 30gen haben. Niemand hat mit größerer Klarheit als Marg ent­widelt, wie aus den Gesetzen der kapitalistischen   Wirtschaft not wendig jenes Auf und Ab folgt, das wir die Konjunktur nennen; wie notwendig fich die Zeiten der Depression, des Aufschwunges, des Hochschwunges, der Ueberproduktion und der Krise folgen, und wie sich auf diesem ständigen Wechsel die Unsicherheit der gesamten Lebensverhältnisse und insbesondere die Un­sicherheit der Lage des ständig von Arbeitslosigkeit bedrohten Pro­letariats entwidelt. Bon dieser Aufdeckung des Zusammen­hanges zwischen Konjunktur und Kapitalismus  , wie Marg fie gegeben hat, ift die ganze neue Konjunkturtheorie und Konjunkturforschung entscheidend beeinflußt worden. Die Be­obachtungen find verfeinert, die Theorien ausgebaut worden, aber an der Grundauffaffung des Kreislaufs, wie ihn Marg besonders im ,, Kapital" geschildert hat, hat sich wenig verändert. Sehr viel aber hat sich verändert in bezug auf die prattisch- politischen Folgerungen, die die fozialistische Wirtschaftspolitit ber Gegen eine viel fiefer greifende Umgestaltung der gesellschaftlichen wart aus der Ronjunkturlehre zieht, gegenüber der Einstellung, die Marr und Engels zum mindesten in der ersten Periode ihres Organisation und eine Umgestaltung der Eigentumsverhältniffe." Schaffens diesen Problemen gegenüber hatten. Und gerade in dieser Aber die Ansätze zu planmäßiger Birtschaftsführung, ebenso Wandlung fehen wir den Spiegel der Umwälzungen innerhalb der tapitalistischen Birtschaft und den Spiegel der Veränderungen der wie die Einwirkung des Staates auf die Preisgestaltung, ber Stampf fozialen Machtverhältniffe durch das Bachstum und die Entgegen die Startellwirtschaft und Subventionspolitif der Unternehmer schaft sind Keile, die in die kapitalistische Wirtschaft hineingetrieben faltung der Arbeiterbewegung." werden. Während die Wirtschaft ihre Form wandelt, während der Kapitalismus, um mit Sombart   zu sprechen, graue Haare betommt und die ersten Zähne verliert, ist es die Aufgabe der Wirtschafts politif der Arbeitertiaffe, alle Tendenzen der Umbildung des Wirt schaftssystems zu stärfen, um die Anfäße für den Aufbau einer befferen. Zukunftswirtschaft, für die Berwirklichung des Sozialis. mus zu schaffen."

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Die wichtigste Beränderung gegenüber den fiebzigerunbachtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts fieht Naphtali darin, daß man jest nicht wie es damals pincho logisch verständlich war zu befürchten braucht, eine Beriode des wirtschaftlichen Auffchwunges tömme zu einer Bersandung der Arbeiterbewegung führen. Die praktischen Erfahrun gen eines halben Jahrhunderts haben vielmehr gelehrt, daß diese Bewegung

nicht aus den Elendsrevolten hungernder Arbeiter, fondern aus der zähen, fyftematischen Aufbauarbeit proletarischer Drganisationen ihre wichtigsten Kräfte zieht. Krisen zeiten wirken vielleicht noch an manchen Stellen revolutionierend auf die Röpfe ein, aber es find gleichzeitig die Beiten, in denen die Macht der Organisation der Arbeiterflaffe geschwächt wird. Es fann auch nicht mehr davon die Rede sein, Aufschwungszeiten als Ruheperioden der Arbeiterbewegung zu betrachten. Auch in der Aufschwungszeit geht es der Arbeiterschaft in ihrer großen Maffe teineswegs so gut, daß die Gefahr einer Beruhigung, einer Lähmung des Kampfwillens gegeben wäre. Gerade in der Auf­fchrungsperiode muß zäh darum gefämpft werden, daß die Ar­beiterklaffe an den Früchten des Aufschwunges Anteil hat."

Die Umsätze der Konfumvereine. Der Zentralverband deutscher Ronsumvereine meldet für den Monat Mat eine umfaßfteigerung pro Mitglied der berichtenden Genoffenschaften auf 8,11 m. gegen 8,9 M. im Monat April. Das langsame Anwachsen des Umsatzes in den letzten Mo­naten ist eine alljährlich im Sommer zu beobachtende Er fcheinung, die in diesem Jahre allerdings, wo die Konjunktur zu­rüdgeht, gegenüber dem starten Konjunkturjahr 1927 besonders deut lich wird. Begenüber dem Monat Maivorigen Jahres ist die Umfapfteigerung fehr bedeutend. Sie beträgt 1,36 m. pro Mitglied, oder faft 20 Broz.

Bayern  .

Mit Recht weist Naphtali darauf hin, daß der gesamte Kampf Der Arbeitertiasse erst dann belebt und geadelt mird, wenn der einzelne erkennt, daß der Kampf für dieses Steuergesetz oder für jenen Zoll, der Kampf um Kapitaleinfuhr oder Berteilung landwirtschaftlicher Kredite, der Kampf um die Milderung einer Krise und ähnliches mehr, immer eine Teil erscheinung ist in dem großen Kampf um die Neu­gestaltung der Wirtschaft und die sozialen Grundlagen der Gesell. fchaft. Erst wenn aus diesen Erkenntnissen und den daran fich anschließenden kleinen und großen Aktionen der Arbeiterschaft sich in steigendem Maße die Zusammenballung ihrer Energien, die Hin­lentung ihrer gesammelten Kraft auf die Bewältigung der vor uns stehenden praktischen Aufgaben ergibt, wird jener große Strom der Bewegung einsehen, der allen inneren und äußeren Widerständen zum Troh das große Biel des Sozialismus verwirklichen wird.

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2. St.

Reflamation, damit eine wirksame Kontrolle durch die Berbraucher, möglich ist. Auch Ostpreußen   hat die Butterkontrolle in dieser Form eingeführt, und in Süddeutschland   wird mit Erfolg darüber verhandelt, eine bayerisch württembergische Butter marte mit der Absicht der Standardisierung zu schaffen. Solche Bemühungen find in der Tat mehr wert, als alle Demonstrationen des Reichslandbundes zufam. mengenommen, und es ist nur zu hoffen, daß die Bauern sehr bald und ohne Ausnahme den Unterschied zwischen politisch- dema­gogischer Berhehung und gleichzeitiger Untätigkeit und einer attiven Arbeit für die Verbesserung der Abfagverhältnisse begreifen.

In den letten Monaten hatte Löwenstein jedoch tein Glüd. Die Banque de Bruxelles   hatte seinerzeit feine Cleft: otruftpläne zerschlagen. mit aller Gewalt versuchte er biele Bant unter seinen Einfluß zu bringen. Das ist vor etwa 14 Tagen endgültig mißlungen. Die schon vorher eingetretenen starten Kursverluste an seinen Attienpateten verstärkten sich. So war er gezwungen, einen Teil seiner Batete zu verkaufen.

Um zu neuen Schlägen auszuholen, aber auch um seine Finanztrufts und fein internationales Ansehen zu stärken, versuchte er über die Londoner   Schröderbant und die New Yorter Bant von Lehmann- Brothers eine Anleihe Don 25 Millionen Dollar zu erreichen. Gleichzeitig mit der Nachricht über seinen Sturz aus dem Flugzeug ist die Meldung gekommen, daß diese ihm versprochene Anleihe nicht zum Abschluß gekommen ist. So ist es möglich, Genaueres darüber wird aber die Welt wohl nie erfahren, daß Alfred Löwenstein, am Ende seines Lateins angelangt, selbst den Tobessprung aus dem Flugzeug gemacht hat, mit dem er in ben letzten Jahren ununterbrochen zwischen Brüffel, London  , Paris   und Biarritz  , wo überall seine Billen standen, hin- und herfuhr.

die sensationellen Umstände auf den Börsen ärger hauste Begreiflich, daß das plötzliche Ende dieses Mannes und als der Wirbelwind vor einigen Tagen in der deutschen   Landschaft. Alfred Löwenstein war der Löwe der großen Weltbörsen. Die riesenhaften Kurssteigerungen der großen Kunstseide- und Elektro­werte in den letzten Jahren waren sein Wert. Er organisierte Baisse angriffe gegen die großen Börsenwerte, auf die er seine Hand legen wollte, um die Aktienpakete zu seiner Machtausdehnung billig zu erwerben. Er erweiterte mit seinem Vermögen seine Macht, indem er die Börsen hausse ausnutzte, die er durch seine Attienfäufe selbst erzeugte. Löwenstein war aber nicht nur der Löwe der Weltbörsen", er war der Stein des An. stoßes" für die sogenannten soliden Finanzkapitalisten, die die Unternehmergruppen der von ihm attadierten Großwerke und die dahinter stehenden Banfgruppen darstellten. Wenn er mit Ab­ficht ins Meer stürzte, hat er seine Bartie ge­genüber diesen seinen Feinden verloren ge­

geben.

Für die Arbeiterschaft der Welt ist das Löwenstein­Drama, so sensationell es ist, ohne Bedeutung. Alfred Löwenſtein war ein machtwilliger Spekulant, der anderen Großspekulanten

gründlich einheizte, aber er war kein Unternehmer im eigentlichen Sinne des Wortes. Die Werte, die er hinterläßt, sind Aktienpakete, deren Leidtragende an den Börsen fizen; die betreffenden. Unter­nehmungen selbst werden von dem Löwenstein- Drama faum berührt. Immerhin hat der Fall Löwenstein wieder einen bedeutenden 3ipfel des tapitalistischen Systems gelüftet: einige Ruliffen find plötzlich gefallen, hinter denen der Kampf auf Leben und Tod zwischen den Führern der kapitalistischen   Mächte deutlich erkennbar wurde.

Neue Sperre für kommunale Auslandsanleihen? Nach Zeitungs­meldungen wurde den preußischen Aufsichtsbehörden und Gemeinden durch einen Runderlaß mitgeteilt, daß mit der Zulassung wei terer Auslandsanleihen zunächst nicht gerechnet Die Kunst, Gewinne zu versteden. Wie die deutschen   Unter werden fann, nachdem die Beratungsstelle für Auslandstrebite die Standardtisierte Butter. Snehmer Gewinne zu verfte den und fitille Reſerven zu bilden Begutachtung ber ihr vorliegenden Anträge der Gemeinden und vermögen, Ludwig Löwe  Nach Schleswig- Holstein   auch Westfalen, Offpreußen und Berlin   ein ausgezeichnetes Beiſpiel. Der Buchwert sämtlicher Be Gemeindeverbände feßt abgefchloffen und die Auflegung einiger Einzelanleihen und der Sammelanleihe des Giroverbandes der teiligungen des Löwe- Konzerns stand am 31. Dezember 1927 mit Deutschen   Spartaffenvereine gutgeheißen habe. Die nach dem 11,57 millionen Mart in der Abschlußbilanz. Benn man 19. Mai d. 3. vorgelegten Anleihe plane von Ge­nach den heutigen Kursen den Kursmert diefer Beteiligungen be nach den heutigen Kursen den Kurswert dieser Beteiligungen be meinden und Gemeindeverbänden könnten daher an die Be­rechnet, so ergibt sich ein tatsächlicher Beräußerungsratungsstelle für Auslandskredite zunächst nicht weitergeleitet wert der Beteiligungen von rund 35 Millionen Mart! Das ist is it mehr als das Dreifache des Bilanzwertes und bedeutend mehr als das Doppelte des gesamten 15 Millionen. Mart betragenden Aktienkapitals. Wie sagt doch fürzlich Herr von Siemens bei seiner Ver­nehmung in der deutschen   Enquetekommission: Es ist feineswegs angenehm, fich jedes Jahr den Kopf zerbrechen zu müssen, wie man in der Bilanz die Gewinne versteckt. Der Fall des Löwe- Konzerns ist für dieses Kopizerbrechen unserer Unternehmer ein sehr gutes Beispiel

Die Bestrebungen zur Erzielung einer gleichmäßig guten und für den Maffenvertauf geeigneten Qualität ber landwirtschaftlichen Produkte scheinen im Zusammenhang mit der Diskussion über die Ursachen der gegenwärtigen Agrartrise zu er­freulichen Erfolgen zu führen. Die Butter standardisie­rung scheint zu marschieren. Die westfälische Landwirtschafts­fammer wird in Zukunft den Molkereien, die sich ihrer Butter­tontrolle unterstellen, thre Butterschußmarte und die Aufschrift Amtliche Buttertontrolle der Landwirtschaftskammer für bie Broving Westfalen verleihen. Der Buttermarle find Kontroll summern beigebrudt, burch bie eine fofortige und wirtungsvolle

werden.

Ein franzöfifcher Halbzeug- und Trägerverband. Nach einer Mitteilung der Journée Industrielle", einem Fachblatt der fran­zöfifchen Industrie, ist zwischen deni französischen Comité des forges ( Hüttenverband) und der Saarindustrie ein Einverständnis über die Gründung eines französischen   Kontors für Halbzeug und Träger erzielt worden. Das würde die Gründung eines Halbzeug- und Trägerfynditats bedeuten, ähnlich wie in der deutschen   Schwer­induſtrie.