Kontinentale Aluminiumfämpfe.
tomplegen noch arbeitenden Beleg aften. Die Verwaltung begründet ihre Maßnahmen mit einem Beschluß des Aufsichtsrates, alle weiteren Kredite für diese beiden 3echen zu sperren.
Amerikanische Kampferöffnung.- Die Leidtragenden.- Aufgabe der Reichswerte. Schifal der Belegschaften von Deimelsberg und Zentrum IV- VI
Zwischen den großen Aluminiumunternehmungen der Welt hat fich seit einiger Zeit eine Kampfstellung entwickelt, die auch für die deutsche Wirtschaft von großer Wichtigkeit ist. In den noch nicht drei Jahrzehnten, in denen man von einer mirtschaftlichen Aluminium herstellung sprechen kann, hat sie sich auf der ganzen Erde ungefähr nerdreißigfacht; und da Aluminium wegen verschiedener Eigen schaften beim Bau von Flugzeugen, Automobilen, Motoren usw., für viele elektrische 3mede, für Fausgerät aller Art immer mehr angewandt wird, so ist damit zu rechnen, daß die Steigerung des Verbrauchs und der Erzeugung in den kommenden Jahren sich mit der gleichen Geschwindigkeit fortseßen wird wie bisher.
Der verschärfte Konkurrenzfampf, von dem wir eingangs fprachen, zeigte sich zunächst abseits von Europa : im fernen Often, insbesondere in Japan begannen sich die europäischen und die amerikanischen Aluminiumproduzenten immer stärker zu unter bieten. Dann erfolgte Ende vergangenen Jahres eine zweimalige Preisherabseßung in den Bereinigten Staaten. Gleichzeitig wurde bekannt, daß in Kanada am Saguenay- River eine neue Riefenanlage für Aluminiumherstellung geplant sei. Die europäischen Aluminiumhersteller waren bereits durch diese Maßnahme geschädigt. Der Export nach dem fernen Osten und ebenso nach den Vereinigten Staaten war erschwert, und der geplante Bau einer Neuanlage in Amerifa bedeutete eine noch viel größere Bedrohung für die Zukunft. Aber erst
im mai dieses Jahres nahmen die europäischen Produzenten die amerikanische Kampfanjage auf: das europäische Aluminiumfartell, dem die wichtigsten europäischen Aluminiumproduzenten angehören, beschloß, den Aluminiumpreis pro Tonne um 10 englische Pfund, d. h. rund 200 m., zu fenten. Diese Senkung entspricht ungefähr der von den Bereinigten Staaten schon im vergangenen Jahr durchgeführten Preissenkung.
Seit einigen Wochen find jedoch die europäischen Produzenten aufs neue beunruhigt worden: aus England und Norwegen werden große Aluminiummengen zu einem Preis auf den Markt gebracht, der etwa um 2 englische Pfund( 40 M.) unter dem europäischen Kartellpreis liegt. Dies Aluminium stammt feineswegs aus den Vereinigten Staaten , vielmehr aus Norwegen . Gleichwohl handelt es sich um eine Fortsetzung des von den Amerikanern begonnenen Kriegs. Bon den beiden größten norwegischen Aluminiumgesellschaf ten gehört nämlich nur die eine dem europäischen Aluminiumfartell an, während die andere unter Kontrolle der Amerikaner steht.
Es braucht nicht besonders betont zu werden, daß dieser Konfurrenzfrieg wie alle ähnlichen Rämpfe
alle ihre Auslandsunternehmungen in einer besonderen Dachgesellschaft zusammengefaßt, die nunmehr auf dem amerikanischen Markt eine meitere Anleihe im Betrage von 20 Millionen Dollar auflegen läßt. Auf diese Weise verkörpert die amerikanische Gesellschaft eine kapitalfraft von rund 650 Millionen Mart. Mit dieser Kapitalmacht fönnen sidy alle europäischen Aluminiumproduzenten zusammengenommen nicht entfernt messen.
llebrigens ist die Auflegung der 20- Millionen- Dollar- Anleihe eine weitere ausgesprochene Kampfmaßnahme gegen Europa , denn ausdrücklich wird als ihr 3wed die Finanzierung von Ausdehnungs plänen“ bezeichnet.
Diese Aluminium Co. of America wird im allgemeinen als Mellontrust" bezeichnet. Die Gesellschaft befindet sich nämlich in der Hauptsache in Händen der Familie Mellon , einer der reichsten Unternehmerfamilien der Vereinigten Staaten . Auch der gegen märtige amerikanische Schatzsekretär Andrew Mellon ist ein Glied dieser Familie.
Während also für Amerika eine einheitliche und sehr tapitalträftige Front festzustellen ist, liegen die Dinge für Europa anders. Hier finden wir Aluminiumproduzenten in allen größeren Staaten, so in Deutschland , in Frankreich , in der Schweiz , in Norwegen , England, in Desterreich usw. In Spanien und in Italien ist man soeben dabei, ebenfalls eine eigene Aluminiumindustrie zu schaffen. Was die deutsche Aluminiumherstellung anlangt, so liegt fie zu rund vier Fünfteln in Händen des Biag Konzerns, der bekanntlich ein Reichs unternehmen ist. Das restliche Fünftel der Produktion entfällt in der Hauptsache auf einen Bitterfelder Betrieb, der zur Hälfte der 3. G. Farbenindustrie A. G. und zur anderen der MetallA.-G. gesellschaft gehört. Die europäischen Produzenten, die zusammen etwa die gleiche Aluminiummenge herstellen, wie die von den Amerikanern tontrollierten Anlagen, find in einer fartellmäßigen Organisation zusammengeschlossen, die aber kein sehr dauerhaftes Gebilde ist. So war beispielsweise die erwähnte Preisherabsetzung nur nach längeren Verhandlungen möglich geworden.
Wie wird der Kampf ausgehen?
Ronkurrenzfämpfe dieser Art, wo eigentlich nur einige wenige Großunternehmungen in Frage kommen, tönnen nicht unbegrenzt lange durchgehalten werden. Im allgemeinen enden solche Kämpfe mit der Niederlage der einen Gruppe oder mit einer Berständigung, die überhaupt jeden Wettbewerb ausschließt und die Aluminiumpreise so hoch klettern läßt, als es den Beteiligten gefällt.
Die Tatsache, daß der Kampf von Amerika ausgegangen ist, daß auf Koffen der breifen Bevölkerung ausgetragen wird. ferner der Mellon- Trust erst jetzt wieder eine neue Kapitalstärkung vorgenommen hat, deutet darauf hin, daß die Amerikaner den Sieg 3mar führt dieser Kampf zu einer zeitweiligen Senfung der bereits in der Hand zu haben glauben. 3weifellos haben sie eine Aluminiumpreise, dod) mertt davon der Konsument so gut wie nichts. günstige Bofition. Bon Norwegen aus, also don europäischem GeDie Aluminiumwalzwerke und weiterverarbeiter, so auch die biet, machen sie auf dem europäischen Markt Konkurrenz, während Aluminiumgeschirrindustrie, freuen sich über die Sentung der Roh- der Ausbau einer in Kanada begonnenen Neuanlage, die eine Prostoffkosten, denken aber gar nicht daran, die Breise für ihre Produkte duftionsfähigkeit von 100 000 Tonnen( die Hälfte der gegenwärtigen herabzusetzen. Die Aluminiummalzwerte erhöhten Weltproduktion) haben wird, verhindern soll, daß fünftighin wie andererseits an demselben Tage, an dem die Preis bisher europäisches Aluminium nach den Bereinigten Staaten senkung des europäischen Aluminiumfartells in Kraft trat, die exportiert wird. Offenbar rechnen die Amerikaner damit, daß der alz foften. Und auf einer vor wenigen Wochen abgehaltenen eine oder andere europäische Produzent die dauernden PreisunterHauptversammlung des Reichsverbandes der deutschen Aluminium- bietungen nicht lange aushält, aus dem Kartell austritt imb sich unter industrie" erklärte der Verbandsdirettor Dr. Rudolf amerikanische Kontrolle begibt. Bei der engen Verbindung des Görnandt, daß trotz der Ermäßigung des Rohaluminium- Metalltrusts mit dem amerikanischen Regierungspreises„ Don irgendeiner Auswirkung dieser Er apparat ist es nicht ausgeschlossen, daß auch politische Druckmittel mäßigung auf die Preise der Fertiggeschirreteine zu diesen 3wed angewandt werden. Rede sein könne". Die Begründung hierfür ist wie immer die ..Lohnsteigerung der letzten Monate", zmeitens der Wegfall einer vorher bestehenden Aluminiumrüdvergütung für den Export.
Andererseits ist es bekannt, daß bei allen hartnäckigen Ron kurrenzfämpfen die Arbeiter und Angestellten der be treffenden Anlagen die stärksten Leidtragenden sind, denn durch erhöhte Leistung des einzelnen Arbeiters, durch Berringerung des Lohnanteils an den Gesamtkosten werden regelmäßig die Kriegsfosten wieder herausgeholt.
Wer sind nun die Kriegführenden?
Aufgabe der Reichswerte.
Europas größter Aluminiumproduzent ist Deutschland mit einer Broduktion von 31 000 bis 32 000 Tonnen jährlich. Diese Produktion liegt, wie bereits erwähnt, größtenteils in Händen eines Reichsunternehmens. Sie ist noch stark ausbaufähig. Schon aus diesem Grunde ist die jetzige Kampfverschärfung eine Erscheinung, die für die gesamte Deffentlichkeit Deutschlands von größtem Interesse ist. Die deutschen Reichsaluminiumwerte tönnen aber auch im Kampfe selbst und noch mehr bei einer eventuellen internationalen Berständigung der privatkapitalistischen Produzenten eine entBon der amerikanischen Seite ist es praftisch eine ein scheidenden Einfluß ausüben. Dieser Einfluß muß ein zige Gesellschaft, nämlich die große und fapitalfräftige Alumi - gesamtwirtschaftlich für Deutschland vernünftiger, vernünftiger, d. h. die nium Co. of America , die die Aluminiumproduktion der Ber- Aluminiumversorgung Deutschlands verbilligender sein. einigten Staaten, Kanadas und eines Teiles von Norwegen be- Dieses Ziel muß eventuell auch durch ein entschlossenes Außenseiter herrscht. Rund die Hälfte der Weltproduktion wird von hm zu erreichen versucht werden. Das gibt der Frage, welcher diefer einen Gesellschaft kontrolliert: etwa 100 000 von insgesamt Geist in den Borständen und Aufsichtsräten der etwa 200 000 Tonnen. Sie kontrolliert weiterhin die amerikanische Reichsunternehmungen herrscht, eine besondere Bedeutung. Diese Weiterverarbeitung von Aluminium und hat sich in der ganzen Welt Frage hat im Speziellen die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit zu Bauritlager, den michtigsten Rohstoff zur Aluminiumherstellung, ge- gelten, denn gar zu gern verwechselt man in den Reichsunterfichert. Ihr Aktienkapital beträgt 80 Millionen Dollar, d. h. 360 Mil nehmungen aufmännische Geschäftsführung mit lionen Mark. Daneben hat sie große Anleihen von insgesamt rund privattapitalistischer Liebedienerei. Das sei ange60 Millionen Dollar aufgenommen. Bor wenigen Wochen hat fie fichts des Aluminiumkriegs und der in ihm gestellten Aufgaben nur jedoch ihre Kapitalrüftung noch weiterhin fräftig verstärkt. Sie hat i so nebenbei gesagt.
Unruhe auf der Berliner Börse / Ueberflüssige Befürchtungen Der Generalrat der Defterreichischen Nationalbant hat mit Birfung nom 17. Juli den Diskontsag um ½ auf 6½ Prog. erhöht. An der Berliner Börse hat diefe Meldung beunruhigt und die Kurse gedrüdt, und zwar um so mehr, als auch von einer Disfont= erhöhung der deutschen Reichsbanf gesprochen wurde. Wir halten diese Beunruhigung für überflüssig. Was die Wiener Diskonterhöhung anbelangt, fo lag für Wien eine Rücksichtnahme auf die Distouterhöhung in Nem Vort infofern nahe, als zwischen Wien und New York nur eine Spanne von einem halben Prozent bestand. Darüber hinaus aber mar die Anspannung der Wiener Zentralbank in der letzten Zeit besonders groß.
Auf den Wiener Distontmaßnahmen auf Absichten der deut fchen Reichsbant zu schließen, den Diskont ebenfalls zu ers höhen, halten wir für verfehlt. Der Wochenausweis der Reichsbant für die Monatsmitte wird heute veröffentlicht werden. Selbst wenn die Erleichterung der Reichsbank von Wechselkrediten nicht hoch ausfallen würde, läge darin fein Grund zur Beunruhigung. Es ist nur natürlich, daß die Diskonterhöhung in New York auch an der Reichshant nicht ganz spurlos vorübergeht.
Die deutsche Wirtschaftslage felbft ist in der EntSpannung aber schon weiter fortgeschritten als die Defterreichs. Dazu tommit, daß der deutsche Diskontsatz ohnehin schon ein Prozent höher lag als der österreichische, und jetzt noch um ein halbes Prozent höher
liegt.
Ferner muß man bei den diskontpolitischen Maßnahmen der Bereinigten Staten beachten, daß sie nicht aus reinen wirtschaft:
lichen Gründen entstandenen Kapitalmangel Ausdruck geben. Die amerikanischen Bundesrejernebanten erklären ausdrücklich, daß es fich um börsenpolitische Maßnahmen handelt, und in manchen Finanzkreisen Ameritas ist man der Ueberzeugung, daß nach Erdie Spekulation zu dämpfen, die amerikanischen Bundesreservebanten reichung des börsenpolitischen Zmedes der Diskonterhöhung, den Zinssatz wieder ermäßigen würden. Amerifa scheint sich, was nach gewonnenen Kriegen und einem großen wirtschaftlichen Aufeinem Gründungsfieber zu befinden, das nur, da die Kaschmung in der Geschichte oft festzustellen war, gewissermaßen in pitalfülle fich in Auslandsemiffionen zum Zwed von Kapitalerporten auswirkt, dís Spetulationsfieber auf den Börsen sich darstellt.
New York als Ausnahmemaßregeln zu vorübergehenden Zweden Unter diesem Gesichtspunkt wären die Diskonterhöhungen in durchaus verständlich, und es liegt aller Anlaß vor, in Deutschland ruhige Nerven zu behalten und nicht Streifen in die Hand zu arbeiten, schen könnten. Aus der Lage der Reichsbank selbst dürfte sich auch die aus hoch politischen Gründen eine Diskonterhöhung wün heute noch keinerlei Anlaß zu einer Diskonterhöhung konstruieren laffen.
Adler- Konzern fündigt 2100 Mann.
Neue Stillegungen beim Stahltrust.
Aus Bochum wird gemeldet, daß die Adler A.-G. in Kupfer dreh durch Anschlag in den Zechen 800 Mann der Belegschaften auf Johann Deimelsberg und 1260 Mann der Belegschaften auf Zentrum IV- VI gefündigt hat. Die Kündigung betrifft nach unserer Kenntnis die gesamten, auf den beiden 3echen
Damit mürde sich das in der Oeffentlichkeit hart umfämpfte vollenden. Die beträchtliche Geldhilfe, die die Städte Steele und Kray zur Aufrechterhaltung der Lohnzahlung in Ermartung der Aufrechterhaltung des Zechenbetriebes geleistet haben, märe also umsonst gewesen. Die Dinge liegen heute so, daß das preußische. Handelsministerium, nachdem zwei Gutachten des Stillegungstommissars Dr. Weise einander widersprochen hatten und ein meiteres Gutachtn eines Professors der Technischen Hochschule in Charlottenburg sich für die bald erzielbare Rentabilität der zu vereinigenden Zechen ausgesprochen hat, ein Dbergutachten einforderte. Es ist nicht bekannt, ob das preußische Handelsministerium bereits im Besize dieses Obergutachtens ist. Es wäre immerhin möglich, daß der Beschluß des Aufsichtsrates des Adler- Konzerns, feine meiteren Kredite zur Fortführung des Betriebes mehr zuzulassen, die Herbeiführung einer schnellen und flaren Entscheidung des preußischen Handelsministeriums fördern mill. Das preußische Handelsministerium hat bekanntlich einen Wunsch der preußi= schen Landtags, durch Staatskredite die Zusammenfassung und Rentabilisierung von Deimelsberg und Zentrum IV- VI zu fördern, nicht ausgeführt.
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Bei der Vereinigten Stahlwerte A. G. liegen ebenfalls Stillegungsbeschlüsse vor. Nach der Zeche Schleswig, die fürzlich stillgelegt wurde, ist jetzt der Stillegungsantrag für die Zeche Holstein gefolgt, durch den einschließlich der Angestellten die Entlassung von 950 Mann ins Auge gefaßt ist. Die Verhandlungen mit dem Demobilmachungskommissar finden am 25. Juli in Dortmund statt. Auf der Zeche Adolf von Hansemann , die auch dem Stahltrust gehört, erfolgt ebenfalls eine Einschränkung des Betriebes. Durch Umstellung auf eine Schicht sollen in einem Zeitraum von etwa zwei Monaten 600 Mann zur Entlaffung kommen.
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Rußland fauft noch immer Getreide. Rytow über die Ursachen der Agrarfrisis. Höhere Ge treidepreise zur Beruhigung der Bauern. Der Vorsitzende des Rates der Bolfskommissare Rytom sprach in einer Moskauer Parteiversammlung über die Ursachen der anhaltenden Getreide und Agrarfrisis in Rußland . Die meitgehende Anwendung der sogenanten außerordentlichen Maßnahmen" habe in gefährlicher Weise die Haltung der breiten Bauern massen gegenüber der Sowjetregierung verändert. Die arme Bauernschaft, die im Frühjahr regelmäßig Getreide zukaufen müsse, sei zu ungünstigen Bedingungen bei den Großbauern einzulaufen gezwungen gewesen. Die mittleren Bauern feien von den gegen die Kulafi und Spekulanten gerichteten ,, außer= ordentlichen Maßnahmen" hart betroffen worden. Es wurden in der abgelaufenen Getreidefampagne zahlreiche Fehler begangen, und die Ursachen der Unzufriedenheit der Bauern müßten beseitigt
werden.
Zu diesem Zweck seien für die neue Getreidelampagne höhere Getreide beschaffungspreise in Aussicht genommen. Rykom kündigte aber die Fortdauer der Agrarfrisis an, indem er darauf hinwies, daß es noch nicht möglich sei, ein gerechtes Verhältnis zwischen den Preisen für landwirtschaftliche Produkte und den Preisen für die Industrieerzeugnisse herzustellen.. Der Getreideinder betrage gegenwärtig noch 100, während der Inder der Industrieerzeugnisse auf rund 200 ſtehe.
Die Schwierigkeiten der Brotversorgung in den russischen Städten ist offenbar nody lange nicht behoben. Wie aus Amsterdam gemeldet wird, haben die Sowjetbehörden in den letzten Tagen in Hamburg , Genua , Antwerpen , Rotterdam und London noch große Weizenfäufe vorgenommen. Der Weizen liegt noch in Nordamerika und soll von dort aus direkt nach den russischen Häfen verschickt werden.
Deutsch - polnische Verhandlungen.
Die Untlarheiten über die deutsch - polnischen Handelsvertragsverhandlungen sind recht groß. Die Industrie- und Handelszeitung" veröffentlicht zwei Angaben, von denen man annehmen Darf, daß fie aus amtlichen Informationen stammen. Danach werden sich der deutsche Delegationsführer Dr. Hermes und der polnische von Twardowski noch im Laufe dieser Woche treffen, um Das Programm für die im Herbst(!) wieder aufzu= nehmenden Verhandlungen festzusetzen. Ferner entspricht die von polnischer Seite verbreitete Meldung, daß zunächst nur der Abschluß eines kleinen Handelsabkommens" geplant sei, nach der J. und H." nicht den Tatsachen. Auch daß es fich dabei um einen deutschen Vorschlag handle, treffe nicht zu.
Ebenso wichtig als bedauerlich an dieser Meldung ist, daß offenbar die deutsch - polnischen Verhandlungen wieder ver choben worden sind, und zwar bis zum Herbst.
Fast 16 Proz. Gewinn beim Bankhaus Hardy und Co. Das Bankhaus Hardy und Co. ist eine der großen Privatbanken, die in der Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung betrieben merden. Hardy und Co. spielen als Emissionshaus auf dem Kapitalmarkt und als Vermittler auf dem Geldmarkt eine wachsend bedeutungsvolle Rolle. Nach einer für den 31. März d. J. jetzt bekanntgewordenen Bilanz wird ein Reingewinn DOR 2,35 Millionen gegenüber 2,15 Millionen im Borjahre ausentspricht der ausgewiesene Reingewinn einer Berzinsung gewiesen. Bei einem Anteilskapital von 15 Millionen Mart Don annähernd 16 Proz. oder etwa 1½ Broz. mehr als im Bedeutung eines Banthauses ablesen läßt, hält sich das Wachstum vorhergehenden Jahre. Someit sich aus den fremden Geldern die von Hardy und Co. etwa im Rahmen der übrigen großen Banken. 45 auf 69 und dann auf 76 Millionen Mark gestiegen. Die fremden Gelder sind in den letzten drei Jahren von
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Franzöfifche Automobilgesellschaft in Berlin , Inter entscheiden. in Paris wurde mit einem Kapital von 1 Million Mark die der Beteiligung der französischen Automobilfirma Saint Didier Saint Didier Automobile 2. G., Berlin , gegründet. Bon der Million Mark Aktienkapital entfallen auf die fran Kraftfahrzeugs- Bertriebs B. m. b. 5.( Beta) öfifche Firma Saint Didier 600 000 m. und auf die Berliner zahlung leistet, sondern die Anlagen und Werte ihres Geschäftes Automobilhandelsgesellschaft 336 000 m., mofür fie feine Eineinbringt. Im Aufsichtsrat ist die Pariser Firma mit drei von den fünf Mitgliedern vertreten.
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Eine neue Komfumfleischwarenfabrif in München . Der Konjum Derein München- Sendling beabsichtigt neben einem bedeutenden Ausbau der Zentrallager die Errichtung einer großen Fleischmarenund Wurstfabrit. Das Fleischergewerbe und die Fleischmaren industrie sind natürlich über die konsumprojekte mütend und bes Die Erfahrungen in anderen Städten beweisen das Gegenteil haupten, daß den Berbrau hern daraus feine Vorteile erwüchsen. und wir glauben, daß man das Urteil darüber ruhig unseren durch aus ja hverständigen Hausfrauen überlaffen dari