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Nr. 363 45. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Der Bergarbeiterfonflikt in Frankreich . Bergarbeiterorganisation aus der Moskauer Internationale austreten

24 stündiger Proteststreif am 1. September?

Paris , 2. Auguft.

Die Bewegung unter den französischen Bergarbeitern gibt zu der Befürchtung eines Streifausbruches Anlaß. Der Nationalrat des Bergarbeiterverbandes beschloß, den von den Bergarbeitern Nord­franfreichs geforderten 24stündigen Proteststreif gegen unberechtigte Entlassungen, ungenügende Löhne und Verlegung des Achtstundentaggefeßes auf den 1. September zu ver­schieben. Doch befürchtet man, daß der Streit an Ausdehnung ge­winnen wird. Die Forderungen, die die Bergarbeiter am Mittwoch dem Arbeitsministerium unterbreiteten, wurden telephonisch an den in Bittel weilenden Arbeitsminister Tardieu weitergeleitet, der eine fofortige und gründliche(?!) Untersuchung anordnete.

"

Der Verfasser bezeichnet die Annahme als naiv, daß die russische würde. Es wäre mindestens ebenso naiv, der Bergarbeiterinter­nationale zuzumuten, ihr Verhältnis zum JGB. zu lösen, damit ihr die russische Organisation beitreten kann, ohne ihr Verhältnis zur RG3. zu lösen. Den russischen Wünschen würde es allerdings ent­sprechen, wenn die gesamten übrigen Bergarbeiterorganisationen mit fliegenden Fahnen ins Mostauer Lager ziehen würden. Dann wäre die ,, Einheitsorganisation" da, die sie meinen. Halten die ruffischen nationale für notwendig, mögen sie es tun. Die Bergarbeiterinter­nationale aber wird nach wie vor in ihrer Internationale, im IGB. bleiben.

Betriebsstillegungen auf der Pressa.

Bom kommunistischen Einheitsschwindel Am 1. August sind auf der Pressa in Köln die vier größten Betriebe geschlossen worden. Von den Be­Die Einheit" brachte in Heft 19 einen Artikel von ,, Treibfäustel triebsräten anderer auf der Pressa vertretenen Firmen wird dazu ( SPD .) das Pseudonym eines KPD. - Schreibers mit der mitgeteilt, daß die Angestellten durchschnittlich zu 50 Proz. und darüber hinaus gekündigt sind und abgebaut werden. Ueberschrift: Ramerad Husemann, der Einheitsgruppe Köln des Zentralverbandes der Hotel, Restaurations- und

freund."

Es dreht sich um den Beschluß des Internationalen Berg arbeiterfongreffes, der besagt, daß alle Bergarbeiterver bände Mitglied des internationalen Bergarbeiterverbandes fein fönnen, die das Statut, die Grundsätze und die Beschlüsse der Berg­

arbeiterinternationale anerkennen.

Der eingeklammerte Kommunisten- SPD. - Mann behauptet nun, diefer Beschluß sei ein Ausnahmegesez gegen die Russen". Dies gehe aus folgender Aeußerung der Bergarbeiter­Zeitung" hervor:

"

,, ir fönnen in unserer Internationale nicht Verbände auf­nehmen, die gleichzeitig einer gegnerischen Gewerkschaftsinternatio­nale angehören."

Dazu gibt das Treibfäustel die nachstehende Roßtäuscher- Er­läuterung:

Nun weiß auch das einfachste Gewerkschaftsmitglied, daß der russische Bergarbeiterverband ein Bestandteil der russischen Ge­werkschaften ist, die den Kern der Mostauer Gewerk= schaftsinternationale bilden. Wer aber ist naio ge= nug, um zu glauben, daß die russischen Arbeiter aus ihrer eigenen russischen Organisation austreten, sich also in Gegenfaz zu ihren übrigen russischen Kameraben fetzen, nur um Mitglied der Bergarbeiterinternation nale zu werden, zumal sie aller Voraussicht nach trop thret zahlenmäßigen Stärke wenig zu sagen hätten, vielleicht nicht ein­mal eine Stimme im Borsig hätten.

Das ist das gleiche, als wenn irgendeine Instanz von unserem Verband verlangen würde: ihr müßt, um die Einheit im inter­nationalen Maßstab herzustellen, aus dem ADGB. austreten. Der wollte ein folches Berlangen ernst nehmen?"

Nach der eigenen Darstellung des Wie stehen die Dinge? Nach der eigenen Darstellung des Klammer ,, SPD ."- Mannes hat der englische kommunistische Berg arbeiterführer Coot auf der legten Tagung der Bergarbeiterinter: nationale beantragt, die russischen Bergarbeiter zum Eintritt in die Internationale einzuladen.

Freitag, 3. Auguft 1928

Arbeiterschutz in Sowjetrußland.

Und die Unfälle wachsen.

G

Die swestja" vom 21. Juli meldet: Auf der Fabrit Be trowiti zählte man im vorigen Jahre 19 000 Unfälle; in 7000. Die Summen, die zur Schaffung von Schuh. den ersten fünf Monaten dieses Jahres sind es bereits mehr als vorrichtungen zur Verfügung gestellt find, liegen aber unbe rührt da. Von den 310 000 find nicht mehr als 9 Prozent

der Fabrik Dserschinsky find 10 Prozent der Summen veraus­gabt, auf den Fabriken Komintern " und Kari Lieb necht nur 3 Prozent. Es gibt aber auch solche, die über­haupt nichts wissen, ob und wieviel perausgabt worden ist.

Freie Gewerffchafts- Jugend Groß- Berlin

Seute 19 Uhr tagen die Gruppen: Sermannplag: Gruppenheime Jugendheim Sanderstr. 11, Ede Sobrechtstraße. Sur Kontrolle hat jeder sein Verbandsbuch und seinen Seimausweis mitzubringen, Zeppelinplag: Gruppenheim Jugendheim des Bezirksamtes Wedding, Turiner, Liederabend, Ede Seestraße, Eingang Turiner Straße. Seimbesprechung. Die Orts­Verbandsbuchtkontrolle. Norbring: Gruppenheim Jugendheim Holzbaus auf dem Sportplaz Cantianstraße, an der Echönhauser Allee. Beimbesprechung. Verbandsbuchtontrolle. Ofttreis: Baden im Boltsbad Lichtenberg( Rlingen. berg), Röpenicker Chauffee. Außenspielabende ab 18 Uhr. Südwesten und Süboften: Sport auf dem Sportplay Am Urban . Spanbau: Spiel und Tang­abend im Stadtwald Spandau . Weißensee : Spiel und Tanz auf dem Sport play am Faulen See.

Caféangestellten bemertt zu diesen Betriebsstillegungen und ein schränkungen, daß es sich hier nicht um betriebstechnisch notwendige Maßnahmen handele, sondern um Auswirkungen von Streitig= feiten zwischen Bressaleitung und Unter= nehmern. Die Organisation erhebt entschieden Einspruch dagegen, daß diese Differenzen auf Kosten der Arbeiter und Angestellten aus­getragen werden.

Sozialversicherung im Saargebiet. Deutschland muß einspringen.

Am Mittwoch befaßt sich der Landesrat des Saargebiets mit zwei Entwürfen der Regierungstommiffion, die auf Grund der Heidelberger Vereinbarungen zwischen der Reichs­regierung und der Regierungskommission des Saargebiets eine Ant­passung der saarländischen Vorschriften über die Reichsoer jicherungsordnung und das Bersicherungsgesetz für Au­gestellte an die fortschrittlichen, im Reich geltenden Bestimmungen bezwecken. In den Heidelberger Vereinbarungen vom 13. Dktober 1927 haben sich die deutschen Sozialversicherungs träger( Reichsfnappschaft, Reichs invalidenversicherung und Reichse angestelltenversicherung) bereit erklärt, um der Verelendung der Sozidlrentner im Saargebiet zu steuerit, zur jaarländischen In­validenversicherung jährlich rund 43 Millionen Franken und zur Angestelltenversicherung rund 25 Millionen Franken zuzuschießen. Diese Summe bedeutet ein neues großes Geschenk des Reichs an das Saargebiet, dessen Lebensunfähig= feit in sozialpolitischer Hinsicht dadurch erneut ebenso dargetan wird, wie sie in politischer und wirtschaftlicher Beziehung in den wichtigsten Lebensfragen der Scar wiederholt zutage getreten ist. Die saarländischen Bersicherungsträger erhalten durch dieses Geschenk des Reiches den 15fachen Betrag dessen, was ihnen das Reich bei einet eventuellen Vermögensauseinandersetzung als einmalige Zahlung zu leisten gezwungen gewesen wäre.

Das künstliche Zwerggebilde an der Saar hat seinen Bätern da­mit wieder einmal bewiesen, wie schlecht es um gemiffe Unmöglich­teiten des Bersailler Bertrages bestellt ist und daß die berechtigten

Goll die Bergarbeiterinternationale eine Organisation zum Ein­fritt einladen, die bereits einer anderen internationalen Organisation angehört, einer Drganisation, bie in bemußtem Gegensatz zu der Amfterdamer Internationale gegründet murde? Soll die Organi sation der russischen Bergarbeiter beiden internatioForderungen des ganzen Saargebiets nach boldiger Rüd­nalen Gemertfchaftsverbänben angehören, der Amster- gliederung zum Reiche eine brennende Notwendig damer und der Moskauer Internationale?

teit ist.

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Seute sind folgende Veranstaltungen: Säbwest: Jugendheim bes Dris bureaus, Belle Alliance- Str. 7-10. Echönheiten Berlins : Der Kreuz­ berg ". Die Jugendkollegen werben gebeten, pünktlich um 19% Uhr in ber Gruppe zu sein, da wir mit dem Kollegen Werner Decker ben Kreuzberg be. suchen wollen. Der Jugendbezirk Südost- Treptow spielt auf der Wiese 7 in Treptower Park.

Sport.

Rennen zu Karlshorst am Donnerstag, dem 2. Auguft. 1. Rennen. 1. Evanabild( Torte), 2. Partie( Weiß), 3. Stiffewit Karrara, Baltazar, Eiche ( Scharff). Toto: 83: 10. Play: 20, 37, 15: 10. Ferner liefen: Maral,

2. Reune 11. 1. Oper( Müschen), 2. Bigor( Sauser), 3. Sntimus ( Bachmann). Toto: 68: 10. Plat: 20, 18: 10. Serner lief: Rotenstein. 3. Rennen 1. ink( rangle), 2. Die Linde( Derfchug), 3. Sores ( Bismark). Toto: 44: 10. Plat: 17, 13: 10. Ferner Hefen: Steineibe, Statius .

4. Rennen. 1. Gigenfimm( v. Borde), 2. Bet Dart( Scnitet), 8. Gintracht II( Quaft). Foto: 30: 10. Play: 20, 20:10. Gerner liesen Golbener Grieben, Gerold, Bineta.

5. Rennen. 1. Lotte( Morik), 2. Seljenje ( Wolf), e. Das Bieb ( Schniper). Toto: 36:10. Bing: 18, 12, 21:10. Serner Tiefen: Mannes­treue, lamin, Marchesa, Creme de Menthe, Haute.

6. Rennen. 1. Mansbach ( Boi), 2. Dede( v. Borde), 3. Goldlas ( Burst). Zoto: 51:10. Blaz: 18, 20, 17:10. Ferner liefen: Rieseter, Edith, Treu und Glauben, Parades, Songe d'Or, Der Nord, Quilon. 1. Einspruch( 0. Greme), 2. Fredigunde( s. 65%), liefen: Theohit, Detavio, Greif, Boruffia. 3. Formosus ( v. Metsch). Toto: 330: 10. Plab: 43, 17, 19: 10. Ferner

7. Renne it.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienfisielle Berlin und Umgegend. nachdr. verb.). Teils heiter, teils wollig, am Tage etwas warmer, leicht bötge weftliche bis nordwestliche Winde. Keine Rieberschläge. Jür Deutschland: Im Diten noch etwas unbeständig, font fortschreitende Bellers befferung mit langsam aufteigenden Tagestemperaturen

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