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Wohnungsbau und Auslandskapital

Die Theorie" der Wohnungsbaufabotage.

Etwa alle Monate erfreut Herr Geheimrat Norden, der Ge­schäftsführer der Beratungsstelle, die auf Veranlassung des Reichs­bankpräsidenten zur Verhinderung einer ausreichenden Kapitalver forgung Deutschlands beim Reichsfinanzministerium eingerichtet wurde, die deutsche Deffentlichkeit mit längeren Aufsätzen über die Politik dieser Stelle. Zuletzt hat er in der Wochenschrift des Zement­bundes Bement" seine Auffassung über die Verwendung von Aus­landskapital für den Wohnungsbau dargelegt.

Angesichts dieser Ausführungen halten wir es zunächst für not­wendig, eine formale Frage zu stellen. Es ist allgemein üblich, daß Beamte Aufsätze nur mit Genehmigung ihrer vor­gesetzten Stelle veröffentlichen. Wer ist der Borgesetzte von Geheimrat Norden, und wer hat ihm die Genehmigung zur Veröffentlichung

aber voll und ganz dem Wohnhaus inne. Denn es gibt nun einmal in Deutschland Millionen von Menschen, die bereit sind, dafür zu bezahlen, daß sie wohnen können, wie sie auch dafür bezahlen, daß sie Wärme brauchen. Ein Unterschied zwischen dem Förderschacht und dem Wohnhaus besteht in dieser Hinsicht nicht, außer daß das Wohnhaus bei der in Deutschland herrschenden Wohnungsnot bestimmt benötigt wird, während das bei dem Förderschacht und manchen anderen Dingen, die tatsächlich mit Auslandskapital finan­ziert wurden, recht zweifelhaft sein kann.

In eigener Schlinge gefangen.

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Hausbesitzer als Menschenfreunde.

Sozialreaktion ist Trumpf.

Der Zentralverband deutscher Haus- und Grundbesigervereine, der schon immer eine Hochburg der fozialen Reaktion darstellte, hat die jetzt in Görlig abgehaltene Jahrestagung zu einem Generalangriff gegen die Wohnungszwangs­wirtschaft und die soziale Mietgesetzgebung benutzt.

Als Hauptredner hatte sich der Verband Professor Iljin, einen ruffischen, weißen Emigranten verpflichtet, der mit einer Schilderung der Bolschemistenherrschaft im Wohnungswesen einen aufnahme­fähigen Boden für die Programmrede des Vorsitzenden schaffen sollte.

Die Programmrede des Verbandspräsidenten Stadtrat umar, München , gipfelte in folgenden Forderungen:

Aufhebung aller Gesetze der Wohnungszwangswirtschaft durch den Reichstag , Ablehnung der Bodenreform und des damit ver­bundenen Wohnheimstättengefehes und ferner eine Ablehnung von Aenderungen des Bürgerlichen Gesetzbuches zur Schaffung eines sozialen Mietrechtes.

seines Aufsatzes erteilt? Da dieser Aufsatz von der gesamten Prelle Norden in seiner Weise bewiesen hat, daß der Wohnungsbau nicht Schließlich wurde noch eine Senfung der Realsteuern ge= naturgemäß als offiziös naturgemäß als offiziös angesehen wird, also allgemein angenommen wird, er gäbe die Auffassungen des Reichsfinanzministeriums wieder, scheint es uns wichtig. daß diese Frage geklärt wird. Denn es ist nicht nur uns, sondern der ganzen Deffentlichkeit bekannt, daß die in ihm vertretenen Gedankengänge denen des gegenwärtigen Reichsfinanzministers, des Genossen Dr. Hilferding, nicht entsprechen.

Geheimrat Norden beweist" zunächst wieder einmal, daß Wohnungsbau im Sinne der Beratungsstelle un produt tio" sei. Das geschieht mit den folgenden Worten:

Es werden keine neuen Werte geschaffen, wenn der Mieter ( des mit Auslandskapital finanzierten Wohnhauses) die Miete zahlt und das Geld schließlich an das Ausland abgeführt wird. Wird hingegen mit Hilfe von Auslandsgeld beispielsweise ein Kohlenlager erschlossen, so hat die Wirtschaft einen jährlichen Vermögenszuwachs; es find neugeschaffene Werte, mit denen die Verpflichtungen abgedeckt werden; die Erfüllung der Verpflichtungen erfolgt im Gegensatz zu dem Beispiel des Wohnhauses nicht zu Lasten bereits vorhandener Werte, und nach Erfüllung der Verpflichtungen bleibt der aus der Förderung der Kohle erwachsende Nutzen ein dauernd neue Werte erzeugender Vorteil für die Wirtschaft."

Eigene Wege der Praxis.

Wir stellen mit Bedauern fest, daß Geheimrat Norden über die Gepflogenheiten des internationalen Kapitalmarkts offensichtlich sehr schlecht unterrichtet ist. Er weiß nicht, daß es fast unmöglich ist, für den Zweck der Erschließung eines neuen Kohlenlagers Auslandsgeld zu erlangen, wenn nicht ganz besondere Sicherheiten gegeben werden, die mit Kohle dann freilich möglichst wenig zu tun haben dürfen. Seltsamerweise aber gibt das Ausland Kapital zur Errich tung von Wohnhäusern, wenn es hnothefarisch gesichert wird, gar, nicht so ungern. Denn das Ausland sucht sichere Kapitals­anlagen, und der ,, unproduktive" Bermögenswert eines Wohnhauses erscheint ihm überraschenderweise sicherer als der produktive" eines Schachtes. Noch merkwürdiger ist natürlich, daß das Ausland dabei nicht etwa einer Laune folgt, sondern zweifellos mit der Ueber­legung ganz recht hat, daß in einer Welt, in der es zuviel Kohlenschächte gibt, die Niederbringung eines neuen Schachtes im allgemeinen nicht gerade als ein aussichtsreiches Unternehmen angesehen werden kann, während in einem Lande, in dem es zu

menig Wohnungen gibt, die Errichtung von Wohnhäusern voraussichtlich ein gutes Geschäft sein wird.

Das Ausland und der Berater für Auslandsanleihen sind also nicht ganz einig. Geheimrat Norden wird vielleicht sagen, daß das eben an der Torheit des Auslands liege, das natürlich mit seinen reichen wirtschaftlichen Erfahrungen sich nicht mit dem vergleichen fönne, was ein alter verdienter Beamter am grünen Tische an Klar­heit und fachlicher Ueberlegung aufbringen fönne. Damit würde er aber gründlich unrecht haben. Denn feine Ueberlegung ist falsch. Wovon hängt denn der Wert des Kohlen­lagers ab? Doch nicht davon, daß ein schwarzes Mineral beraus geholt wird, das man verbrennen fann und das bei der Berbrennung Wärme entwickelt oder wenn man es fomplizierten chemischen Pro­

beffen unterwirft, in allerlei Bestandteile zerfällt, sondern davon, daß es Leute gibt, die entweder die Kohle verbrennen wollen, um die Wärme zu nermenden, oder sie chemisch aufspalten wollen, um

die gersonnenen Bestandteile zu verwenden. Finden sich solche Leute nicht, so ist die Erschließung des Kohlenlagers unproduktiv, und das dafür verwendete Kapitai ist verloren. Diese Produttivität, daß Leute da sind, die das mit Hilfe von Kapital sei es Auslands­oder Inlandskapital gewonnene Produkt kaufen wollen, wohnt

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Roheisenproduktion im Juli.

Leichter Rückgang der arbeitstäglichen Leiftung. Wie die Zeitschrift Stahl und Eisen", das Organ des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller mitteilt, hat die Roheisengewinnung Deutschlands im Juli 1 034 694 Tonnen, das sind rund 30 300 Tonnen mehr als im Vormonat, betragen.

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Die Produktivität einer Kapitalsanlage hängt in erster Linie von der Brauchbarkeit des mit ihrer Hilfe erzeugten Produkts und von nichts anderem ab. Ob Wohnraum oder Wärme dies Produkt ist, macht grundsäglich keinen Unterschied. Nachdem Geheimrat produktiv" sei, bewilligt er von dieser Regel eine Ausnahme. Sie fei dann gegeben, wenn der Bau von Wohnhäusern für die Die Konsequenz dieser Ausnahme wäre, daß man erst einmal bestimmte, wann ein solches ,, unbedingtes Erfordernis" vorliegt. Liegt es dann vor, wenn der Unternehmer Arbeiter überhaupt nur dann bekommen fann, wenn er ihnen Wohnungen zur Verfügung stellt, oder liegt es auch dann schon vor, wenn die Arbeiter einen stundenlangen Weg zur Arbeitsstätte zurückzulegen hat, der erstens feine Arbeits­fähigkeit erheblich herabsetzt und zweitens einen frühzeitigen Ber­brauch seiner Arbeitskraft überhaupt zur Folge hat? Mit solchen Fragen beschäftigt sich der brave Geheimrat Norden nicht erst. Dennech scheint uns seine Ausnahme so wichtig, daß wir darauf eingehen wollen. Nehmen wir einmal an, daß Norden beide Fälle, die mir furz gekennzeichnet haben, als Fälle seines unbedingten Erfordernisses" anerkennt, so wäre die logische Folge, daß die Be­ratungsstelle alle diejenigen Stellen, die an fich für Zwecke des Wohnungsbaus Kapitalbedarf haben, ohne ihn im Inlande decken zu fönnen ,, aufforderte, ihn danach zu gliedern, wie weit er der ,, nor­malen" Wohnungsbautätigkeit und wie weit er zur Befriedigung jenes besonders dringlichen Wohnungsbedarfs dienen soll. Wenigstens für diefen letzten Teil müßte dann die Heranziehung von Aus­landstapital genehmigt werden.

Solche Logit des eigenen Gedankenganges und der ihm folgenden Braris liegt aber den Leitern unserer bisherigen Anleihepolitit fern. haben sie schon einmal Ideen, die grundsäglich als sinnvoll anerkannt werden fönnen, so verflüchtigen sie sich in dem gleichen Augenblick, in dem es an die Praxis herangeht. In der Praris ist es nämlich der Beratungsstelle niemals eingefallen, die für die Finanzierung des Wohnungsbaues beantragten Anleihen daraufhin zu prüfen, welcher Art der zu deckende Woh­nungsbedarf ist, sondern sie hat alle solche Anträge verworfen. Rüdzug vor der Kritik.

Unter dem Drucke der öffentlichen Meinung hat sie sich nur zweimal bereitgefunden, eine Befreiung von der Kapitalertrag teuer von je 100 Millionen Reichsmart Bfandbriefen, deren Erlös bem Wohnungsbau dienen sollte, zu bewilligen. Abseits jedes ver. nünftigen Grundfakes hat man einfach, weil man schließlich nicht mehr anders fonnte, vor der Kritit tapituliert. Nachdem man lichem Behmungsbedarf gefunden hatte, hatte man das aber eigentlich einmal die Unterscheidung zwischen dringlichem und meniger dring­nicht mehr nötig.

Geheimrat Norden hat ganz recht, daß es eine solche Unter­scheidung gibt. Notwendig ist es, ihr Rechnung zu tragen, aljo nicht nur in Zeitungsartikeln die Möglichkeit einer solchen Unterscheidung zuzugeben, sondern wirklich festzustellen, wo ein so dringlicher Ka­pitalbedarf für den Wohnungsbau besteht, und in Zusammenarbeit mit den zuständigen fommunalen Körperschaften die Dedung dieses Bedarfs mit Auslandsmitteln sicherzustellen. Auf diese Weise tönnte man zu einer wirksamen und unter jedem Gesichts: punkte begrüßenswerten Förderung des Wohnungsbaus mit Hilfe des Auslandskapitals tommen. Die gar nicht einfache verwaltungs­technische Vorarbeit hierfür zu leisten, ist vielleicht im Augenblid die wichtigste Aufgabe der Wohnungspolitif, an deren Lösung Reich, Länder und Gemeinden mitzuarbeiten hätten. Zuvor wird man freilich gut tun, sich von den unsinnigen Theorien, mie sie in der Beratungsstelle bisher von der Reichsbant und Geheim­rat Norden vertreten wurden, ein für allemal zu befreien.

zen Boltstörpers und ohne hebung der Kauftraft der Maffen nicht gedeihen fönne.

Dieses Bekenntnis des Reichswirtschaftsministers zu einem gesunden Kurs in der Wirtschaftspolitik ist nicht das erste feiner Art. Leider hat sich der Minister gegen die Kartellpolitik großer Verbände und die Preispolitik bestimmter Industrien, von denen wir hier nur die Kaliindustrie anführen wollen, von einer Nachgiebigkeit gezeigt, die nicht im Sinne seiner Rede sehr wünschenswert, wenn Herr Curtius

fordert und gegen jegliche Neuaufrollung der Aufwertungsfrage Nach diesen Ausführungen wandte sich der Stellung gewonnen. Redner noch scharf gegen die Zusammenballung von mirt­schaftlichen Vermögenswerten in der öffentlichen Hand. Heute seien von 250 Milliarden deutschen Volksvermögens 60 Milliarden im Besiz der öffentlichen Hand, während es vor dem Kriege bei einem Boltsvermögen von 350 Milliarden schäzungsweise nur 16 Milliar den gewesen seien.

Man kann es begrüßen, daß der Zentralverband seine Karten 10 offen aufdeckt. Die breite Masse der Mieter, die heute schon rund 20 Broz. ihres Einkommens und mehr als Hauszins für den Besiger aufbringen muß, hat durch die Görlitzer Tagung einen aus­gezeichneten Anschauungsunterricht erhalten, was ihr bevorsteht, wenn die Wünsche der Haus- und Grundbesitzer in Erfüllung gingen. Auch die brüste Ablehnung einer Bodenreform und des Wohnheim­stättengesetzes zeigt den Hunderttausenden wohnungsloser Familien, daß ihre soziale Not für die Hausherren in Görlig einfach nicht egiftiert.

Die Fleischpreise im Juli.

für

Nach den Preisberichten des Fachausschusses für sezten die Kleinhandelspreise Fleisch versorgung Schweinefleisch entsprechend dem saison- und tonjunktur­mäßigen Ansteigen der Schweinepreise ihre Aufwärtsbewes gung fort. Die Rindfleischpreise stiegen langsamer, lagen jedoch etwas niedriger als im Vorjahre. Das geringe Anziehen der Gefrierfleischpreise ist auf die seit Monaten feste Welt­markttendenz zurückzuführen. Die Preisdifferenz zwischen Gefrier fleisch und dem billigsten Durchschnittspreis für frisches Fleisch hat fich gegenüber dem Vormonat um ein Prozent vergrößert, sie beträgt somit im Juli 41 Broz.

Die durchschnittlichen Kleinhandelspreise( gewogener Durchschnitt aus 13 deutschen Großstädten) betragen für ein Pfund Schweinefl. Rindfl. Kalbfl. 1,31 m. 1,22 m. 1,41 m. 1,25 1,24 1,40

im Juli 1928 im Juli 1927

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Gefrierfl. 0,72 02. 0,70"

Die Gen

Der Ludenwalder Banffrach. Zu dem Zusammenbruch des Luckenwalder Bantvereins e. G. m. b. 5., von dem wieder ein großer Kreis unbemittelter Bersonen betroffen ist, gibt die Ge­noffenschaftsabteilung der Dresdner Bant folgendes bekannt: Die Kreditgenossenschaft ist durch einen gegen fie von einem Mitglied geführten Schadenersagprozeß, der sich auf unredliches Ver­halten des früheren Borstandes stüßt, in Schwierigkeiein geraten, Die in den Brozes anfänglich geforderte Schadensjumme war recht erheblich, hätte aber von der Genossenschaft ohne Gefährdung ihres Bestandes gebedt werden fönnen, zumal der Deutsche Genossenschaftsverband, dem die Genossenschaft angehört, sich be mühte, die Abwicklung dieser Angelegenheit unter Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes der Genossenschaft durchzuhalten. nossenschafts- Abteilung der Dresdener Bant hat auf Wunsch des Deutschen Genossenschaftsverbandes in diesem Stadium der Genossen schaft ausreichende Kredite, in Sonderheit zur Abwendung der sofortigen 3wangsvollstreckung aus diesem Urteil, bereitgestellt. Nach dem in zweiter Instanz ein weiteres obfiegendes Urteil des Mit­gliebes erzielt worden war und dieses seine Schadensersatzforderung jetzt auf über 800 000 m. erhöht hat, ist eine vollständige Situations änderung eingetreten, weil diese Summe von der Genossenschaft meder aus eigenem Vermögen noch aus Inanspruchnahme der Haftfumme geleistet werden tann. Unter diesen Umständen blieb daher der Genossenschaft zum Schuhe ihrer Mitglieder zunächst nichts anderes übrig, als das 3mangsvergleichsverfahren zu beantragen. Eine Bereitstellung von Krediten über das bereits eingeräumte Maß hinaus ist von dem Bankverein Luckenwalde nicht gefordert

worden und konnte auch angesichts dieser Tatsachen vom Deutschen Genossenschaftsverband nicht befürwortet werden. Jede weitere Kreditgewährung fönnte legten Endes den Mitgliedern des Banta vereins, die sich aus Handwerkern und Gewerbetreibenden zu sammenseßen, Schaden bringen.

Da aber der Juli 31 Arbeitstage gegen nur 30 Arbeitstage im Juni gewesen ist. Es war die Tat umjeßt, was er in seinen Reden Sonntag über die Entlassungen in den Montagewerfstätten der

34 045 auf 33 377 um 2 Broz. gefunden. Gegenüber dem Juli 1927 ist die arbeitstägliche Probuftion um 2520 Tonnen, also um 7 Proz. zurückgegangen.

Dieses Ergebnis der deutschen Hochofenproduktion im Juli zeigt, daß die deutsche Eisenkonjunktur gegenüber den verschiedenen Rüd­gangserscheinungen bisher noch eine verhältnismäßig starte Wider­Handsfähigkeit aufweist.

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Für Handelsfrieden im Osten. Eine Rede von Curtius auf der Königsberger Messe. Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius hielt bei Eröffnung der Königsberger Ostmesse, die einen zahlreichen Besuch aufweist, eine Rede, in der er sich in der Hauptsache mit wirtschaftspoliti­schen Fragen beschäftigte. Die Ausführungen des Minifters brach ten ein starkes Bekenntnis zu dem Gedanken, den Handels frieg mit Bolen zu beenden die Aufnahme der neuen Verhandlungen ist auf den 10. September festgesezt und zu und zu einer neuen Regelung unserer wirtschaftlichen Beziehungen zu Polen zu kommen. Der Bertrag mit Litauen , deffen Unterzeich­nung bevorsteht, bringe eine Förderung der Verkehrsinteressen der Provinz, von denen besonders Königsberg profitieren werde. Weiter wies der Minister darauf hin, daß die Regierungserflä­rung des neuen Kabinetts die Fortführung des Notpro gramms und eine zielbewußte Förderung der Landwirtschaft besonders hinsichtlich der Hebung der Pro­duktivität und der Regelung des Absages vorsehe. Der Regierung liege die Sorge für die deutsche Landwirtschaft und die Gesamt­produktion am Herzen. Die Rede schloß mit der Betonung, daß Hand in Hand mit einheitlicher und tatkräftiger Wirtschaftspolitit großzügige Sozialpolitif getrieben werden könne und müsse, und daß die Wirtschaft ohne besondere Pflege Der Arbeitstraft, ohne Förderung der Gesundheit des gan.

der Folgezeit das ausgesprochen hat.

Milchwucher.

Was ein Inferat erzählt.

Am 24. Juli 1928 erschien im Hamburger Fremdenblatt" fol­gende Anzeige:

Milchgeschäft mit Grundstück. Nähe Hamburgs ( Herrschafts­gegend), täglich ca. 400 Liter, felfen großer Verdienst, ca. 13 bis 18 Pfennig je Liler. Konzession dort nicht erforderlich; Käufer wird angelernt..

Dieser menschenfreundliche Händler, der in der Verkaufsanzeige einen Berdienst von 13 bis 18 Pfennig je Liter angibt, nimmt also vom Verbraucher einen glatten Aufschlag von 100 Pro 3., denn der Bauer erhält heute für ein Liter nicht mehr als 15 bis 20 Pf. Dieser Fall zeigt, daß oft genug nicht der Produzent an den unerhörten Preissteigerungen für die notwendigsten Nahrungs. mittel schuld ist, sondern, wie in diesem Fall, ein ausbeuterischer Zwischenhandel, der zudem nicht einmal entfernt das Risito des Bauern zu tragen hat.

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Wenn mir diesen trassen Fall hier anprangern, so gilt dies nicht für den soliden Handel. Die Vertreter des Handels sollten aber Don fich aus zu allererst gegen derartige Auswüchse vorgehen und ihren Berufsstand von Elementen freihalten, die in fo unerhörter Weise die städtische Käuferschaft ausnuten.

Auch Spanien bekommt ein Kohlensyndikat. Die spanische Re­gierung hat eine Verordnung über die Bildung eines Kohlens fonditates erlassen, dem Händler und Erzeuger angehören sollen. Das Syndikat hat die Aufgabe, die Produktion und die Einfuhr Don Kohle zu tontrollieren. Um die Kohleneinfuhr weiterhin zu broffeln, soll die Deckung des spanischen Kohlenbedarfs zu 60 Broz. durch die eigenen Zechen erfolgen.

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Keine Stillegung bei General- motors . Zu unserer Meldung vom General Motors Company in Berlin - Borsigwalde era fahren wir von der Verwaltung, daß die Entlassungen auf die fertig stellung der Umbauten zurückzuführen sei und nur die Bauhand werfer beträfen. Da noch lezthin die Produktionsstätten ausgebaut worden seien, fämen Entlassungen des Facharbeiterstammes nicht in Frage. Auch die in der Tagespresse aufgetauchte Nachricht, daß eine Berlegung der Wertstätten von Borsigwalde nach Antwerpen geplant fei, entspräche nicht den Tatsachen. Eine augenblickliche Ruhepause in den Montagewerten sei darauf zurückzuführen, daß die Gesellschaft von ihren Stammwerten in Amerika neue Modelle erwarte.

Wachsende Ausfuhr deutscher Uhren. Im ersten Halbjahr 1928 hat der Export deutscher Uhren gegenüber der entsprechenden Zei im Borjahre eine sehr erhebliche Steigerung erfahren. So wurden in diesen sechs Monaten 200 000 Stück Taschenuhren und 13 000 Duhend Großuhren mehr ausgeführt. Den größten Anteil der Mehrausfuhr hat Großbritannien aufgenommen, obwohl dor: die Mc.- Kenna- Zölle der Einfuhr ziemliche Schwierigkeiten be reiten. Der augenblickliche Beschäftigungsgrad in diefer Industrie ist im allgemeinen noch günstig, da durch die Aus­arbeitung rückständiger Aufträge die Betriebe bis September noch

zu tun haben.

Häßlicher Zahnbelag

entstellt bas schönste Antlig. Uebler Mundgeruch mir abstoßend. Beide Schönheitsfehler werden gründlich beseitigt off schon durch einmaliges Puzen mit der herrlich erfrischend schmedenden Chlorodont- Zahnpaste. Die Zähne erhalten darnach einen wundervollen Elfenbeinglanz ,, auch an ben Seitenflächen, besonders bei gleichzeitiger Benugung der dafür eigens ton ftruierten Chlorodont- Zahnbürste mit gezahntem Borstenschnitt, Fau lende Speiserefte in den Zahnzwischenräumen als Ursache des üblen Mund geruchs werden gründlich damit beseitigt. Versuchen Sie es zunächst mit einer Tube Chlorodont- Bahnpaste zu 60 Pf., große Tube 1 Mt. Chlorodont Bahnbürste für Kinder 70 Pf, für Damen 1.25 ML.( weiche Borsten), für Serren 1.25 ML( harte Borsten). Nur echt in blau- weiß- grüner Original Badung mit der Aufschrift Chlorodont". Ueberall zu haben.