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Arbeiterlied.

Wir haben, wenn uns Wille bindet, In unsern Händen die Gewalt.

204 Wir geben, wenn das Bolt sich findet, Dem Erdball feine Neugestalt.

So laßt uns nicht mehr klagen, Nicht jammern, nicht zagen: Borwärts!

Wagen!

Die Welt ist schön. Berblendung Hat sie mit Blut betaut,

Nun tommf des Jammers Endung, Das Meer der Freude blaut. Drum laßt uns nicht mehr flagen, Nicht zittern, nicht zagen: Borwärts!

Wagen!

Marschiert zum letzten Ziele, Kolonne Bolt, halt Schritt!

Wir fiegen, wir sind viele:

Die Arbeitswelt geht mit!

Drum laßt uns nicht mehr flagen,

Nicht ziffern, nicht zagen:

Vorwärts!

Wagen!

Mar Barthel.

Die Palme blüht!

Bon Edward Stilgebauer  .

Riviera, Anfang Auguft. Seit endlosen Wochen ist hier an der Küste kein Tropfen Regen mehr gefallen, und die Madonna della Guardia über Capo Verde  , die Ausschau nach den Fischerbarken hält, zeigt noch immer ein unbarmherziges Gesicht.

Sie wartet auf die Bittprozession der Landleute von Poggio und Coldirodi, die auch in diesem trockenen und heißen Jahre

schwerlich ausbleiben werden.

Weit über 50 wohlgezählte blaue Tage, in deren Sonne das Thermometer unerbittlich auf 50 Centigrade stieg. Nur die vom

der Rispe besiegelt, gewahrt man der im Werden begriffenen Traube| franzöfifchen Rolonien im Süden der Sahara   ffeigend größere Be wachsendes Wert.

Bon der Phoenix dactylifera  , der Dattelpalme, ist hier die Rede, die unter den 30 an der Riviera eingeführten Arten die Balme unter den Palmen ist. Sie stammt aus dem Nordosten Afrifas, ist heimisch am Rande der ungeheuren Wüste und gibt dort durch ihre süße Frucht neben des Dromedars Unverwüstlichkeit  dem Nomaden Daseinsbedingung.

Auf den Märkten in Tunis   und Algier   werden die erlesensten ihrer Früchte gesammelt, nach Marseille   und Genua   verschifft, von wo sie im November in den Handel gelangen.

Denn auch der sanfte Winter der Riviera tötet diese Frucht. Wohl reifen die harten Kerne, um feimfähig zu werden, auch hier. Aber die süße Hülle verhärtet, und zu Ende des Jahres pflückt der Gefoppte steinerne Gabe von dem in Kälte erschauernden Baum.

Nur ein einziges Mal in 30 Jahren soll es vorgekommen sein, daß man in San Remo   im Garten der Villa Zirio eine Handvoll eßbarer Datteln geerntet hat!

Aber der hier zur Sterilität verurteilte Baum bildet wunder­fame Wälder. Immerdrüne Haine   um Bordighera   und Ospedaletti  , in deren Schatten Ferdinand Freiligraths Dichtung wieder ersteht! Er gedenkt der Dattelpalme in seinem Gesicht des Reisenden", wie Heinrich Heine   ihrer in einem der schönsten Stücke aus dem ,, Buch der Lieder  " gedenkt.

Schon vor grauen Jahrhunderten haben die Sarazenen die Dattelpalme hier an die Küste gebracht. So ist dieser pathetischste unter allen Bäumen, dem sich nur Cocos und Talipot würdig an die Seite stellen lassen, hier heimisch geworden.

Halb vermildert treibt er in jedem Frühling an des Meeres Niederung dichtes Gestrüpp. Getrocknet und gebleicht gehen seine Wedel   von hier aus in alle Lande, dienen dem jüdischen Laub­hüttenfest und dem katholischen Balmsonntag zur Zier.

Erst die letzten Jahrzehnte des neunzehnten Säfulums. die die subtropische und tropische Vegetation der Riviera durch des Gärtners geschickte Hand zur Vollendung geführt, haben auch der Dattelpalme an der Riviera ernsthafte Konkurrenten verschafft.

Und doch, im Bergleich mit ihr, ist die Zahl der Fächer- und Phoenix dactylifera  beherrscht nach wie vor das Feld, trotz des Wundergartens, die eine Rpfospalmen an der Küste verschwindend. deutsche Meisterhand in Mortola für einen steinreichen Englishman

schuf.

Die Dattelpalme war und blieb das schöne Wunderkind aus dem fernen Wunderland! Afrikas   Arm, der über dieses blaue Meer

Meer her sich erhebende Brise, die niemals ausbleibende, hat den hinübergriff, brachte auch fie! Aufenthalt an der durchgluteten Riviera erträglich gemacht

In diesem Backofen blüht die Palme, und mit dieser Natur­erscheinung tut sich der Tropen märchenhaftes Wunder hier an jedem neuen Tage vor erstaunten Blicken auf.

Das Wunder... von Stunden!

Zwischen den grünen Wedeln, an der Stelle, wo diese auf dem Stamm fizzen, bricht in des Morgens relativer Kühle die weiße Rispe aus dem fattbraunen Knospenschaft, teilt diesen, sozusagen zusehends, in Minuten und leuchtet, bis sie sich in der Glut des Mittags zum Sterben senkt.

Sie ist die Trägerin von tausend und aber tausend männlichen Blüten, deren Mission der Befruchtung in verhaftender Lebenseile vollendet ist.

Dem Auge des Beobachters erschließt sich in der Sonne der Borgang.

Wie feinst gemahlener Puder stäubt da unaufhaltsam der Blüte geheimnisvolle Wunderkraft auf die Narben der weiblichen Frucht knoten hernieder, und schon am folgenden Morgen, der den Tod

Und in des Sommers schwüler Hize, wenn ihre weiße Blüte an einem Tage wird und stirbt, ersteht der fernen Tropen unbarm­herzig schöne Zauberwelt vor dem Auge, das hier in unvergleich lichen Nächten am Sternenhimmel, gläubig, aber vergebens, nach dem Kreuze des Südens sucht!

Die Sahara Bahn wird gebaut.

Ein Plan, der jahrzehntelang die Welt beschäftigte, soll nunmehr in die Wirklichkeit umgesetzt werden. Die französische Rammer hat in diesen Tagen endlich den Baubeginn der großen Transsahara­bahn bewilligt und schon in den nächsten Monaten soll mit den Ar­beiten begonnen werden. Scheinbar hat man in Frankreich   weder mit dem Flugverkehr über die Saharo noch mit dem Autobus­verfehr quer durch die große Wüste so gute Erfahrungen gemacht, daß man den alten Plan fallen ließ. Andererseits bekommen die

deutung, ohne daß es doch gelänge, fie fefter mit dem Mutterlande zu verbinden. So wird die neue Bahn zugleich wirtschaftlichen und strategischen Zwecken dienen. Auf 3000 Kilometer Länge wird sie durch die Wüste führen und weder Städte noch bewohnte Gegenden überhaupt berühren. Schon heute führen in Algerien   zwei Schienen­stränge bis an die Grenze der Wüste und der eine soll munmehr vers längert werden bis nach Timbuktu  , nahe dem großen Knie des Niger  - Flusses. Hier bestehen zwar feine Anschlußeisenbahnen, aber der Niger   ist stromauf und stromab schiffbar, so daß dadurch eine gute Verbindung mit den übrigen Teilen der französischen   Kolonien möglich ist. Vom oberen Niger   führt heute schon eine Bahn zum Senegal  , so daß auch hierin eine leichte Verbindungsmöglichkeit besteht.

Der neue Bahnbau wird natürlich ungeheuren Schwierigkeiten begegnen, da nur geringe Teile der Sahara   aus festem Boden be= stehen und der größte Teil des Landes mit Flugsand bedeckt ist. Auch riesige Gebirge, die sich zum Teil bis 3000 Meter Höhe erheben, werden der Streckenführung große Schwierigkeiten machen. Wie nun verlautet, sollen auch deutsche Firmen an dem riesigen Unter­nehmen beteiligt werden. Gerade die deutschen Eisenbahnunters nehmungen haben ja große Erfahrung in der Anlage von Wüsten­strecken. Vor dem Kriege wurde die Bagdad- Bahn   nicht nur mit deutschem Kapital, sondern auch von deutschen Ingenieuren errichtet und da dieses Unternehmen sich in jahrzehntelanger Benußung gut bewährt hat, so wollen sich die Franzosen die deutschen Erfahrungen zu eigen machen. Immerhin bleibt auch so das Unternehmen ein großes Wagnis. Selbst namhafte Gelehrte sind heute noch der Meinung, daß es unmöglich sei, in der Sahara   eine Bahn zu bauen und im Betrieb zu erhalten. Die nächsten Jahre werden mun lehren. ob sie mit ihren Bermutungen Recht behalten oder ob doch dieses einzigartige Projekt durchführbar ist. Damit wäre ein alter Traum der Menschheit erfüllt und wiederum hätte der menschliche Geist über schier unbezwingbare Naturgewalten den Sieg davongetragen.

Eine Universität, die Verbrecher sucht.

Eine einträgliche Beschäftigung bietet sich einem ordentlichen Durchschnittsverbrecher, der sich die Mühe machen will, fich mit der Universitäts  - Filmgesellschaft in Sydney   in Verbindung zu setzen. Die Mitglieder dieser Gesellschaft wollen nämlich psychologische Studien treiben, und sie sind besonders neugierig, zu erfahren, wie sich das geistige Leben eines Durchschnittsverbrechers gestaltet. Man lucht also nach erfahrenen Räubern, Einbrechern oder Hochstaplern, würde aber nötigenfalls auch mit einem bewährten Heiratsschwindler vorlieb nehmen. Der Verbrecher wird den Auftrag erhalten, den Mitgliedern der Gesellschaft Vorlesungen zu halten, und es ist in Aussicht genommen, diese Vorlesungen durch einen Film zu ergänzen, der sich mit der Verbrecherpsychologie beschäftigt. Der Durchschnitts­verbrecher soll auch aufgefordert werden, sich selbst, seine geistigen Erlebnisse und natürlich auch den spannenden Roman seiner Ver. brecherlaufbahn psychologisch zu analysieren und darüber den Ge­lehrten zu berichten. Die Mitglieder der Universitäts  - Filmgesell­schaft in Sydney   hoffen, von dem Verbrecher Aufschluß darüber zu erhalten, ob sich die Mehrzahl seiner Berufsgenossen durch eine be= sondere Veranlagung zu lebeltätern entmidelt hat, oder ob es sich was dem vortragenden Verbrecher sicherlich angenehmer zu erzählen sein wird überwiegend um Opfer besonderer Umstände, verbreche­rischen Milieus und grausamer Geseze handelt. V. R.   Lee, der Justizminister von Neu- Südwales, hat erklärt, daß die Regierung feine Einwände erheben, sondern die Erlaubnis zu den Vorträgen erteilen wird, wenn irgendein gegenwärtig in den Gefängniſſen fizender Sträfling feine Dienste anbieten sollte.

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