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2. Beilage zum ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Mr. 290.

Donnerstag, den 12. Dezember 1895.

Wir lassen nun die Berichte über die einzelnen Ver fammlungen folgen und schicken voraus, daß in allen Versamm lungen dieselbe Resolution mit geringen Abweichungen an­genommen wurde, die wir gestern schon veröffentlichten.

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wenn

erörtert werden. Wir

12. Jahrg.

Demokratie hinabgeköllert sei. Jedenfalls bedauern wir es, den Wahlvereine, sondern auch die Lokal- und Preßkommission, sowie die Die Sozialdemokratie Berlins Minister scheiden zu sehen, der wie fein zweiter das Geschick Vertrauensleute und den Parteivorstand auf. Diese Bethätigung Nam am 10. Dezember in zwölf Versammlungen besaß, es mit allen Parteien zu verderben. Wenn gesagt werde, der polizeilichen Gewalt ist feine neue. Wir fennen sie schon Stellung zu der polizeilichen Auflösung der Parteiorganisation. das Vorgehen gegen die Cozialdemokratie habe Köller zu Falle aus der Zeit des Sozialistengesetzes. Aber die Hoffnung, durch Die Versammlungen waren sämmtlich derart überfüllt, daß die gebracht, so sei diese Ansicht unhaltbar. Die legte Maß solches Vorgehen die Thätigkeit unserer Partei lahm zu legen, Lokale abgesperrt werden mußten und viele Tausende keinen regel Köller's bewege sich vielmehr in einer Linie mit dem wird heute so wenig gelingen, als damals. Nicht, weil man die Zutritt fanden. Wenn die heilige Hermandad und ihre Auftrag ganzen bisherigen Kampfe der Regierung gegen die Sozial- Gewißheit von einem Inverbindungtreten unserer Vereine hatte, geber gemeint haben, der Sozialdemokratie sei durch die demokratie. Voriges Jahr war es das Umfturzgefeß, eine Vor- sondern in der Hoffnung, einer solchen Verbindung auf die Spur Auflösung der Porteiorganisation ein Schlag versetzt, von lage, die in jedem anderen Lande unerhört gewesen wäre, heuer zu kommen, wurden die Haussuchungen vorgenommen. Einer dem sie sich nicht werde vollständig erholen können, so sind es, ausgehend von der Sedansrede des Kaisers, die Majestäts- der Haussuchenden Beamten hat auf eine dahingehende Frage zeigt schon der zahlreiche Besuch der Versammlungen, beleidigungsprozesse, die Verhaftungen, die zu Dutzenden erfolgen, geantwortet: Wir suchen eine Verbindung. Die Haussuchungen daß diese Hoffnung eitel war und daß man durch die neueste die unerhört harten Verurtheilungen, womit die Regierung uns sollen schwer belastendes Material" gegen uns zu tage gefördert pompöse Gewaltmaßregel, wie immer, nicht zum Schaden des bekämpft und da sollte eine Regierung gegen die ausgesprochene haben. Ja, wenn man das Material nach dem Gewicht mißt, verhaßten fozialdemokratischen Gedankens, sondern zu dessen Meinung des Regenten einem Echlag gegen die Sozialdemokratie mag es wohl sehr schwerwiegend sein.( Heiterkeit.) Nun, die mit dem preußischen Nugen gearbeitet hat. Darüber sich zu täuschen, fonnte, nachdem grundsäßlich widersprechen? Nein, sondern die ungeschickte, er- Verbindung, die man braucht, um selbst der harte Druck des Sozialistengesetzes sich als voll- folglofe Art des Köller'schen Vorgehens hat dem Minister den Vereinsgefeß gegen und vorzugehen, wird schon gefunden ständig erfolglos erwiesen, nur der Bureaukratie paffiren, die Kopf gekostet. In einem Augenblicke, wie dem gegenwärtigen, werden. Für uns find diese behördlichen Maßnahmen wie gesagt anstatt das öffentliche Leben am Leben selbst zu studiren, seine genügt es nicht, mit ein paar jungen Polizeikommissaren nicht neu. Alles was ein staatsrettendes Hirn ersinnen kann, ist politischen, wirthschaftlichen und sozialen Ursachen ernsthaft zu und einigen alten Polizeiwachtmeistern einer Partei wie uns gegenüber schon dagewesen. Die Bedrückungen unserer Bartei erforschen, es bequemer findet, die ewig im Fluß befindliche Welt der sozialdemokratischen auf den Leib zu rücken, eine unter dem Sozialistengesetz find bekannt. Alle diese maßlofen mit engherzig ausgelegten Paragraphen zu reglementiren, die an Partei, die zwölf Jahre das Ausnahmegesetz getragen Verfolgungen hatten nur den Erfolg, daß sich die Genossen sch schon auf das Bedürfniß der heutigen Menschen meist nur und es gefprengt hat, legt man nicht lahm mit ein paar Haus- enger aneinander schloffen in dem Gedanken: Ueber diese wie die Fauft aufs Auge passen, weil sie für die Verhältnisse suchungen. Der ganze Feldzug gegen die Sozialdemokraten hat Bedrückung hinweg zur Freiheit!( Beifall.) Das Sozialisten­ia und fiel, einer fernen Vergangenheit berechnet waren. Die Bureaukratie ja einen tieferliegenden Grund. Der Abg. Kardorff hat nicht gesetz wir haben uns eine Organisation hat durch die Großartigkeit der 12 Versammlungen am Dienstag mit Unrecht die jetzige politische Situation mit der vom Jahre geschaffen in unbeschränkter Deffentlichkeit, unter den Augen Fünf Jahre lang hat diese Organisation eine derartige Niederlage erlitten, wie sie die französische 1878 verglichen. In gewissem Sinne herrscht vollständige Ueber der Polizei. Burcaufratie faum und die englische gar nicht riskiren dürfte. einstimmung: wie damals planen noch heute die Junker einen unbeanstandet funktionirt. Da mußte erft ein ehemaliger hinter Es ist bezeichnend für die politische Rückständigkeit Deutschlands , neuen Raubzug auf die Taschen des Voltes. Wie 1878 fchon pommerscher Landrath Tommen( Heiterkeit), der die Polizei auf daß zwar der Minister, den man als den Urheber der die Sozialdemokratie die einzige Partei war, die gegen diese das die Ungesetzlichkeit unserer Vereinsthätigkeit hinwies. Dieser letzten Verfolgungen gegen uns bezeichnet, angeblich ihrethalben von Volt auswuchernden Pläne ernstlich Widerstand leistete, und Mann, der durch seine Vertheidigung der Umsturzvorlage diefe der Bildfläche verschwinden mußte, daß aber die Maßregel darum die Sozialdemokratie mit dem Ausnahmeknüppel verfolgt zu Falle brachte, verdiente allerdings, Minister des Innern zu felbst aufrecht erhalten wird eine Maßregel, die, wenn in werde und vernichtet werden sollte, so wittern die Junker heuer werden!( Beifall.) Ja, warum tam man erst jetzt auf den Kannte man unsere Staats­Preußen Deutschland noch Gleichheit vor dem Gesetz bestünde, in der Sozialdemokratie die entschiedene Gegnerin des Antrages Gedanken, uns aufzulösen? nicht nur gegen die Sozialdemokratie, sondern, und zwar sofort, Ranik, der Doppelwährung, der Zuckersteuer, des Margarine- gefährlichkeit nicht schon früher? Alle die abgenutzten auch gegen sämmtliche andere Parteien, einschließlich der Re- gesetzes u. f. w., und treiben zu ausgesprochen hochverrätherischen Waffen, deren Wirkungslosigkeit längst erwiesen, wendet man gierungsparteien, vorgenommen werden müßte. Zur Charakteri Plänen der Reaktion, wie fie feit Monaten in Parla- jetzt wieder gegen uns an, zeigt aber dabei nur, daß die Gesetze firung des neuesten Kurses genügt die bloße Anführung dieser menten, Broschüren und in der Tagespresse ohne staats- nicht gleichmäßig gegen alle Parteien angewandt werden. Thatsache. Daß in den bisherigen unerfreulichen Regierungsanwaltliche Belästigung gehen Während gerade unsere Partei ihre Organi­maximen Wandel eintreten werde, diefer Hoffnung hat sich das nicht fehl, wir annehmen, daß Köller nur fation den bestehenden Gesegen anzupassen arbeitende Volt längst entschlagen. Es weiß, daß es sich nur das vollführt hat, was in erster Linie die konservativen Parteien bemüht war, verstoßen alle anderen Parteien auf sich selbst verlassen kann, daß bessere Zustände nur ge- seit Jahren als ihre Herzensmeinung fundgegeben haben. Redner in offenkundiger Weise gegen das Vereins­schaffen werden, wenn es einig, geschlossen dafür geht ausführlich auf diese neueu und neuesten hochverrätherischen geseg. Aber wo wird sich der Minister finden, der auch eintritt. An diesem Zusammenhalt des arbeitenden Volkes Vorschläge ein und beleuchtet die provozirende Taktik der gegen den Bund der Landwirthe, die Krieger­sind bisher die Anschläge der Feinde der Freiheit gescheitert; Scharfmacher" à la Stumm unter dem Beifall der Versammelten. vereine und andere vorgeht? Der Reichskanzler hat daran werden sie immer scheitern. Der Ausfall der vorgestrigen Alle diese reaktionären und brutalen Anschauungen fanden in heut im Reichstage bestritten, daß der Rücktritt Köller's Versammlungen ist ein Beweis dafür. Köller, dem Vertrauensmann des Bundes der Landwirthe ihren mit seinem Vorgehen gegen die Sozialdemokratie zu Vertreter und wahrscheinlich hat Kardorff die Gedanken Köller's fammenhängt. Er erklärte ferner, daß man jetzt die ausgesprochen, die ihn bei seinem Vorgehen leiteten. Die Angst Bügel straffer" anziehen wolle. Das soll doch wohl heißen: vor der Sozialdemokratie ist die Triebfeder aller Maßregeln der die Regierung billigt nicht nur die Maßregeln gegen uns, sondern Regierung gegen unsere Partei und gegen alles, was nicht in fie wird auch darauf achten, daß die Gesetze von allen Staats­das Verdammungsurtheil gegen uns bedingungslos miteinstimmt. bürgern, ohne Unterschied der Partei, respektirt werden? Die Parteigenoffen des 1. Wahlkreises waren bei Scheffer, Angst treibt die Junker zu ihrem reaktionären Drängen nicht wir aber, die der Ungefeßlichkeit Beschuldigten, werden Inselstr. 10, versammelt. Das Referat hatte Reichstags- Abg. allein des jetzigen Beutezuges wegen, sondern Angst um die uns auch in diese Zwangsjacke fügen. Es geht auch so. Stadthagen , der in eingehender Weise das Vorgehen der Behauptung ihres Besißstandes. Daher der Haß gegen alle Wir wollen trotzdem alle gefehlichen Mittel aus­Behörden gegenüber der Sozialdemokratie beleuchtete. Er zog Ideologen, Philantropen, Theologen und Pastoren, denen es mit nuyen, um unsere Biele zu erreichen, trot Auf­einen Vergleich unserer Organisation mit den Organisationen ihrem Christenthum noch einigermaßen ernst ist, die eine löfung und Verbot! Troß alledem!( Großer Beifall.) Was aller anderen Parteien, die statutenmäßig und sogar unter den Wilderung der Klassengegensätze und Gleichheit des Kampfbodens fangen wir nun ohne Organisation an? Sind wir nun hilflos Augen der Behörden zu politischen Zwecken mit einander in Ver- anstreben. Aber die Kapitalisten und Junker wollen einfach wie die Kinder? Das könnte wohl bei anderen Parteien ein­bindung träten, was von der Sozialdemokratie jedenfalls nicht Unterdrückung, ihnen fällt es nicht ein, auch nur auf ein treffen, aber nicht bei uns, wo jeder sein eigener Wahlverein, behauptet werden könne. Wolle man das Gefeß so, wie gegen Tipfelchen ihrer privilegirten Genußrechte freiwillig Berzicht zu sein eigener Bertrauensmann, ja sein eigener Parteivorſtand ist. uns auch bei den bürgerlichen Parteien anwenden, so mußten leisten, nach ihnen ist die einzige Aufgabe des Staates, ihnen Wir haben das Sozialistengefeß überwunden, wir werden auch deren Organisationen fämintlich aufgelöst werden. Wenn die Sicherheit ihres Genusses zu garantiren. Geist von diesem fertig werden mit dem Ministerium Hohenlohe.( Beifall.) Mit der man behaupte, daß unparteiisch gegen uns vorgegangen werde, Geiste- wenn das Wort in negativem Sinne gebraucht werden Agitationsweise unter beschränkten Verhältnissen sind wir vertraut; so sei dies nur noch eine Phrase. Wieso aber ist es möglich, darf ist Köller. Die Spitze seines politischen Systems war der wir haben in jener Zeit agitirt, wo ein unvorsichtiges Wort die fuhr Redner ungefähr fort, daß gegen die Sozialdemokratie auf Polizeijäbel. Daher der jetzige Staatsrettungsversuch, der für schwersten Strafen nach sich zog, wir werden auch jeht unsere grund des Vereinsgesetzes vorgegangen wird und nicht auch gegen uns ein alter Bekannter ist. Redner weist an der Geschichte der Agitation nicht einstellen, sondern sie mit doppelter Kraft fort­andere Parteien? Weil das, was bei dem einen strafbar ist, bei Partei nach, wie oft schon vor Köller durch Unterdrückung feßen. Wenn nicht in Bereinen, dann werden wir von Mund dem anderen geduldet wird. Das sei so recht kraß gerade in der unserer Organisationen die Sozialdemokratie todt gemacht werden zu Mund unsere Ideen verbreiten, vor allem aber durch unsere letzten Zeit zu tage getreten, und man müsse eigentlich dem folte. Dabei gehe das ganze Bestreben immer dahin, nicht nur die Presse. Was will man denn eigentlich retten? Ist denn der Staat Minister a. D. v. Köller dankbar sein, der unbewußt so manchem politische Arbeiterbewegung, sondern auch jede wirthschaftliche durch uns in Gefahr? Freilich wollen wir insofern den Umfturz", die Augen geöffnet und ihn zum Nachdenken veranlaßt hat. Widerstandsfähigkeit durch Zerstörung jeder gewerkschaftlichen als wir an fielle der gegenwärtigen ungerechten und Wenn der Reichskanzler behaupte, daß die Sozialdemokratie Organisation niederzumachen. Was damals und bisher immer unhaltbaren wirthschaftlichen Verhältnisse einen Raubstaat anstrebe und deshalb die Bügel straffer angezogen unmöglich war, das wird heute, wo die Sozialdemokratie die bessere feßen wollen. Um das zu können, müssen wir natür­werden müßten, so tönne man hierüber das Urtheil stärkste Partei in Berlin und im Reiche ist, erst recht nicht möglich die gegenwärtigen Einrichtungen fritifiren. Das ist keine ruhig der Deffentlichkeit überlassen und es lich sein. Wir werden uns durch derartige Maßregeln aber auch weise Regierung, die ein derartiges Bestreben unterdrückt. An­wäre nur wünschenswerth, daß die Ausführungen des Reichs- nicht provozieren lassen. Wir haben bisher alle die zu Schanden gesichts der gegenwärtigen Situation möge jeder die Augen offen fanzlers recht weit verbreitet würden. Viele würden gemacht, welche uns vor die fleinkalibrigen Gewehre bringen halten und sich alle die ansehen, mit denen er zu thun hat, sich fragen, was ihnen denn die Sozialdemokratie eigentlich wollten, wir werden auch in Zukunft diese Pläne der Gegner denn der Spigel geht durch das Land, wie au noch rauben könne, da sie doch nichts mehr besigen, sondern vereiteln. Wir sind jetzt 14 Tage aufgelöst. Was ist die Folge? Beiten Putttamer'3. Wir werden mit Rücksicht gerade im sogenannten Rechtsstaat" vom Genusse so vieler Am 30. November hat die Fraktion erklärt, sie führe die Ge- auf die Auslegung der Gesetze die aufgelösten Vereine Kulturerrungenschaften ausgeschlossen sind, während die verhält schäfte der Partei weifer. Herr v. Köller ist nicht mehr da, aber natürlich nicht fortsehen, aber wir werden uns zur nißmäßig geringe Zahl wirklich Besitzender alle Genüsse für sich die Sozialdemokratie giebt heute Abend ein äußerst lebensfrisches Besorgung der Geschäfte, die im Interesse unserer Partei nöthig in Anspruch nimmt. Studiere man dann das sozialdemokratische Lebenszeichen. Die Vereine sind aufgelöst, aber um die Sozialdemo- sind, einen Mann wählen, der in feiner Verbindung mit irgend Programm, so werde man Hohenlohe's Meinung richtig beurtheilen tratie in Berlin müßte es sehr traurig beftellt sein, wenn sie nicht ohne einer Organisation steht, und der nicht aufgelöst werden kann. tönnen. Dadurch, daß die Regierung sich von dem Unternehmer- Organisationen bestehen könnte. Trotzdem müssen wir aber alles Redner verliest die bekannte Resolution und schlägt der Ver­thum leiten läßt und man über den Rahmen der bisherigen thun, um wie alle anderen Parteien nach dem Grundsatze der Gleich- sammlung vor, den Genossen Wilhelm Börner zum Rechtsprechung hinausgeht, wo es gilt, die Sozialdemokratie heit vor dem Gesetze unser Recht zu erhalten. Aus welchem Vertrauensmann für den dritten Wahlkreis zu ernennen zu bekämpfen, was u. a. die Anwendung des Groben Unfug Grunde wurde der neueste Schlag gegen unsere Organisationen und schließt dann: Allen Hindernissen und allen paragraphen dieses Auskunftsmittels für alles auf die ge- geführt? Haben wir etwas anderes gethan, als was alle anderen Anfeindungen zum Trotz werden sich unfere wertschaftliche Bewegung zeigt das alles nimmt tausenden die Parteien ohne Ausnahme noch thun? Wenn also die Sozial- Gen offen fefter als je zusammenschließen, Binde von den Augen. Redner geht noch des näheren, öfter demokratie gestraft werden soll, dann wollen wir fragen, und gemeinsam mit allen Kräften wirten für durch die Zustimmung der Versammlung unterbrochen, auf die warum die anderen Parteien weiter fündigen dürfen den Sieg des erhabenen Gedankens der Sozial. bekannten Auflösungen und Haussuchungen ein, womit wohl Wir haben ein Recht, gegen einen anderen Maßstab demokratie. nichts anderes beabsichtigt sei, als den Philister gruselig zu polizeilicher Behandlung zu protestiren. Wir werden nach Der brausende Beifall, der dieser 11 stündigen Nede ges machen, wie man dies früher wiederholt gethan habe. Wohl wie vor unsere Sache in vollster Oeffentlichkeit behandeln; ich spendet wurde, sowie die widerspruchslose Einstimmigkeit, mit aus denselben Motiven umstelle man die Redaktion des möchte den Staatsanwalt sehen, welcher das verböte, was in der man die Wahl Börner's vollzog, bewies, daß die Auf­Vorwärts" und belästige auch sonst die Genossen mit Weißensee, Rixdorf n. s. w. möglich ist. Wir erkennen diese lösungen unserer Partei nicht im geringsten geschadet haben. Leuten, die keine Uniform tragen, deren Gesicht aber schon Maßregel nicht als Recht an, wir fügen uns, weil wir der Macht Nach begeisterndem, dreifachem Hoch auf die Sozialdemokratie Uniform genug fei. Wenn aber bisher das alles nichts genugt habe, wehrlos gegenüberstehen. Redner schlägt nunmehr die Wahl verließ die Menge den Saal, an deffen Ausgang zahlreiche so sei dies ein Beweis der Disziplin und der Stärke der Partei, eines Bertrauensmannes vor und als Kandidaten Genossen Polizeibeamte verschiedener Grade Posten standen, um die nicht die sich auch in Zukunft bewähren würde. Auf eine Aenderung Franz Kizing. Die vom Referenten verlesene und vorgeschlagene im mindesten gefährdete Ruhe und Ordnung aufrecht zu er­des jetzigen Systems der Regierung sei nicht zu rechnen, wir er- Resolution wird von den Versammelten einstimmig und unter halten". warteten das auch nicht, da wir wüßten, daß die herrschende Jubel angenommen. Ohne Diskussion wird die Versammlung Klasse trotz Tessendorff und Ausnahmegefeß nichts gelernt hat, mit einem dreifachen, brausenden Hoch auf die Sozialdemokracie Gegen 1000 Genossen and dem 3. Reichstage- Wahl­was die ca. 450 Jahre Zuchthaus und Gefängniß sowie die gegen 1/211 Uhr geschlossen. freise hatten sich im Märkischen Hos", Admiralstraße, wo das 150 000 Mart Geldstrafen zeigten, die nach dem Fall des Ausnahme Gesetzes über Die Genossen verhängt In dicht gefülltem Saale sprach der Genosse Auer in Lokal gleichfalls wegen Ueberfüllung abgesperrt worden war, im versammelt, die mit großer Aufmerksamkeit den Worten des ber Bartei nichts ge- zweiten Wahlkreis in Reinhardt's Neuem Gesellschaftshaus in Reichstags- Abgeordneten Wurm lauschten, welcher hier das worden sind. Alles dies habe geworden. Nach der Hasenhaide. Die Versammlung, welche vom Referenten schadet, sie sei groß und start dabei Referat hielt. Wieder einmal werde, bemerkt Redner eingangs dem Redner noch darauf hingewiesen hatte, daß die Leitung der eröffnet und von dem Genossen Koblenzer als Vorsitzenden ge- des Vortrages, versucht, die Sozialdemokratie unschädlich, oder, Partei fünf bekannten und erprobten Genossen übergeben ist, leitet wurde, verlief ohne jede Störung. Eine Debatte wurde empfahl er die Annahme der Protest- Resolution und ersuchte nach dem mit Beifall aufgenommenen Vortrag nicht beliebt und wie manche träumten, ihr den Garaus zu machen.( Große auch für den ersten Wahlkreis eine Vertrauensperson zu ernennen, die in Vorschlag gebrachte Resolution einstimmig ange- Seiterkeit.) Und das mit den alten, längst abgebrauchten aber nur eine, da zwei oder drei wieder als Verein angesehen nommen. Kurz nach 11 Uhr verließen die Anwesenden unter Mitteln, deren Anwendung nie vermocht habe, der Partei dauernd werden fönnten. Lebhafter Beifall folgte den Ausführungen. flürmischen Hochs auf die aufgelöste" Sozialdemokratie und zu schaden. Eine Partei, deren Geschichte eine Geschichte der Verfolgungen sei, fönne man überhaupt nicht fleinkriegen.( Bei­Hierauf wurde die Resolution einstimmig angenommen und zu unter den Klängen der Marseillaise das Lokal. fall.) Der Redner schilderte dann eingehend die Verfolgungen, gleich der Genosse Bohm mit der Leitung der Agitation betraut. Dritter Wahlkreis. Der Saal der Berliner Ressource in welche die politisch und gewerkschaftlich organisirte Arbeiterschaft Zum Schluß forderte Stößel die Parteigenossen auf, sich nun der Kommandantenstraße war schon furz nach acht Uhr gefüllt, auszustehen hatte, und stellte denselben das siegreiche Wachsthum recht rege an der finanziellen Unterstützung der Partei zu be- und noch immer strömten neue Schaaren herein, denen dadurch der Sozialdemokratie gegenüber. Das Gefafel einer bürgerlichen theiligen. Raum verschafft wurde, daß die Anwesenden so dicht als möglich Zeitung von der 1890 begonnenen Schonzeit für unsere Partei, Im zweiten Wahlkreise, in der Bodbrauerei, sprach vor zufammenrückten. Bei Eröffnung der Versammlung war der die nunmehr endgiltig vorüber sei, fennzeichnet Redner durch einen Der Saal bis zum äußersten Winkel gefüllt, auch die Gallerien waren zahlenmäßigen Wergleich der Strafen, welche die kämpfenden etwa 2000 Personen Reichstags- Abgeordneter Fischer. Redner giebt eine Charakteristik des gestürzten Ministers von dicht befeßt. Mit großer Aufmerksamkeit folgte die zahlreiche Arbeiter und ihre Führer während der Zeit des Sozialistengesetzes Köller, indem er ihn als den Vertrauensmann des seit Jahr Zuhörerschaft den vielfach von Beifall unterbrochenen Ausführungen und welche dieselben nach Aufhebung des Gesetzes erlitten haben hunderten an der Staatstrippe aufgefütterten Junterthums mit des Reichstags- Abgeordneten Vogtherr, aus denen turz folgendes als dummes und leeres Gewäsch. Wenn je etwas, so fährt der beißenden Ausfällen auf die Herren mit den gesunden Muskeln hervorgehoben sei: In der Geschichte der Sozialdemokratie ist jetzt Vortragende fort, unsere Gegner zur Verzweiflung gebracht habe, und vollen Baden schildert und meint, es sei heute müßig, noch wieder eine neue Epoche eingetreten. Unter Berufung auf das dann sei es das stets sich gleichbleibende ruhige Verhalten der die Frage zu untersuchen, warum Köller über die Sozial: preußische Vereinsgefeh löste die Berliner Polizei nicht nur unsere Arbeiter und die Benutzung von nur geistigen Waffen im Kampje.

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