Kein Raum für ,, Eigenstaatlichkeit"
Wichtige Tagungen kommunaler Organisationen. 1mst
Eine Rede auf dem Gewerkschaftsfongreß. Reichsinnenminister Severing nahm am Donnerstag in der Bormittagssitzung des Hamburger Gewerkschaftstongresses nach der Erstattung des Referats über die Bildungsfragen das Wort. Seine Rede über seine Stellung zu den Gewerkschaften, über seine Arbeit für die Gewerkschaften, über die Grenzen und Möglichkeiten einer Der Reichsstädtebund, die Spizenorganisation der deutneuen Reichsfulturpolitit fand den stärksten Beifall des schen Klein und Mittelstädte trat am Mittwoch in HeidelKongresses. Severing hatte einen guten Tag. Seine Worte, daß berg zu einer Jahrestagung zusammen, zu der mehr als die Sozialdemokratie nicht bloß eine Gastrolle von vier 200 Delegierte und Gäste erschienen sind. Eine Reihe besonders Wochen in der Regierung spielen wolle, daß Partei und Gewichtiger kommunaler Probleme, wie die Fragen der Verfassungs. werkschaften, wenn auch nur in Etappen, die Sterne vom Himmel und Verwaltungsreform, der Steuervereinheitlichung und des herunterholen sollen, wirkten wie ein Fanfarenstoß voll Kraft und Finanzausgleichs und das Eingemeindungsproblem stehen zur Er örterung. Als Auftakt zur Plenarversammlung tagte am Mittwoch vormittag der Gesamt orstand des Reichsstädtebundes, der sich mit allgemeinen Fragen der Berwaltungsreform befaßte. An Gesamtvorstandssitung Sigung des hauplanung schloß ſich nachmittags eine ſtart besuchte
Zuversicht.
Severing dankte zunächst dem Kongreßleiter Brandes für die Worte der Begrüßung und fuhr dann fort: Brandes hat hervor gehoben, ich sei in der Gewerkschaftsbewegung groß geworden. Das
iſt richtig und das erinnert mich an eia Bort vor Hilferding. 3h
bemühte mich stets, der kleine Metallarbeiter zu bleiben, der ich war. Jawohl,
ich bin und bleibe der kleine Metallarbeiter, und wenn ich jetzt einige Worte über meine Amtsführung sage, so bin ich gewiß, daß an manchen Stellen meine Rede das Echo findet. Ich bleibe eben doh bis an mein Lebensende ein Gewerkschafter.
Sie erwarten einige Worte über meine Amtsführung. Sie erwarteten das mit Recht, denn was sollte ich sonst hier auf dem Kongreß tun. Die freie Gewerkschaftsbewegung ist groß und start geworden. Das Bildungsreferat hat gezeigt, daß die Gewerkschaften jetzt auch in fulturpolitischen Fragen eine Offen five auf Gefeßgebung und Berwaltung unternehmen wollen. Heßlers Referat über die Bildungsfrage hat mir mertvolle Anregungen gegeben. Als Gewerkschaftssekretär habe ich mich ja off in der Kunst des Bremsens geübt und bin daher geschützt vor dem Verdacht, ein radikaler Draufgänger zu sein. Gleichwohl hätte ich gerade in der Kulturpolitik gern noch ein paar fchärfere Töne
bernommen.
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Die Gewerkschaften sollten nicht nur für die Volfs- und Berufsschulen, sondern auch für die Hochschulen ihre Forderungen anmelden.
Berben. Die Hier, auf den Hochschulen, muß noch vieles nachgeholt werden. Die Gewerkschaften sagen, daß der Staat ihr Staat werden müsse. Richtig. Auf dem Wege zu diesem Ziele müssen aber unbedingt auch die Hochschulen erobert werden. Ich brauche nur Namen wie Helfferich Breslau, Roethe Berlin, Ornad Berlin und andere zu erwähnen, um tlar zu machen, daß derartige Bertreter an den Hochschulen sehr bald durch wirklich fortschrittlich denkende Männer abgelöst werden sollten.
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Man hat in der Debatte gesagt, die Minister fönnten nicht die Sterne vom Himmel herunterholen, man jolle also nicht allzuviel gleich beim Amtsantritt von den sozialistischen Ministern verlangen. Sterne vom Himmel herunterholen? Wenn es geht, holen wir auch die Sterne vom Himmel herunter, wenn das nur in Etappen möglich ist. Wir sind vorwärts gefommen, vor allem in der Sozialpolitif, und deshalb hat Heßler nun die For derung erhoben, es müsse mun endlich wie in der Sozialpolitik auch in der Kulturpolitif eine große Linie geschaffen werden, die vorwärts führe. Die Parallele, Sozialpolitik und Kulturpolitik finde ich nicht ganz richtig.
Der frühere Reichsinnenminister Koch- Weser hat einmal das Reichsinnenminifterium als Dame ohne Unterleib charakterisiert. Das Reichsinnenministerium hat ein Ausführungsorgan. Das gilt sowohl für die Polizei wie auch für das Gebiet der Schule. Das hat ja auch der frühere Reichsinnenminister Keudell öfter und schmerzlich erfahren müssen( Heiterfeit).
Bei Schluß des Blattes spricht Gevering weiter.
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Hauptausschusses.
Der geschäftsführende Vorstand des Reichsstädtebundes legte am Grabe des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert einen Kranz nieder.
Die Plenarversammlung begann am Donnerstag. Das erste Hauptverhandlungsthema lautete:„ Die Ziele der Verfassungs- und Verwaltungsreform in Reich, Ländern, Gemeindeverbänden und Gemeinden." Zu diesem Thema sprach zunächst Dr. Külz . Die heutige Struktur des Deutschen Reiches entspricht nach seiner Ansicht nicht mehr den Anforderungen der Zukunft des deutschen Boltes, die eine zu stärkster Leistungskraft befähigende staatliche Zusammen. fassung bedingt. Die territoriale Gliederung des Reiches sowie die Aufgaben und Zuständigkeitsabgrenzungen zwischen Reich, Ländern und Gemeinden bedürfen einer vollkommen neuen, flaren, organischen Regelung. In dem neuen Deutschen Reich ist tein Raum mehr für Länder, deren Eigenstaatlichkeit" nur beruht auf dynastischer Tradition und nicht auf staatlicher Lebenskraft. Eine territoriale Konsolidierung im Länderbestande Deutschlands muß Hand in Hand gehen mit einer starten Zusammenfassung von Regierung und Gesezgebung beim Reich, jedoch ist in allen regionalen, lokalen und ausführungsmäßigen Angelegen heiten Dezentralisierung und Stärkung der Selbstverwaltung zu erstreben. Den Selbstverwaltungsförpern ist in dem Gesamtorganismus des deutschen Bolles wieder der richtige Platz anzuweisen. GroßStädte, Mittel- und Kleinstädte und Ländergemeinden erfüllen innerhalb des Gesamtorganismus des deutschen Gemeinschaftslebens Aufgaben, zwar von verschiedener Art, aber doch von gleich wesentlichem Wert, deswegen verträgt das Gesamtwohl teine einseitige Bevor zugung einer dieser Gattungen.
Als Mitberichterstatter sprach Oberbürgermeister Renner Rastatt. Er betonte, daß Verfassungs- und Verwaltungsreform zwar fachlich eng verbunden seien, jedoch nicht begrifflich, so daß die Durch führung der Verwaltungsreform auch ohne gleichzeitige Durchführung der Verfassungsreform möglich sei. Die Verwaltungsreform, so Die Verwaltungsreform, so führte er aus, muß in allen Ländern von dem staatspolitischen Gefichtspuntt geleitet sein, daß der Aufbau der Verwaltung, der Berwaltungsbezirke und Verwaltungsorgane regional wie hinsichtlich des materiellen Wirkungsfreijes gegenseitig ausgeglichen werden muß.
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Rostoc, 6. September.
jente trat in Rostod der Deutsche Landtreistag zu einer Haupttagung zusammen. Ueber 100 Delegierte und offizielle Vertreter aus allen Gauen Deutschlands trafen zusammen, um neben anderen neuzeitlichen Problemen der Kommunal= politit, die infolge der modernen Entwicklung des Verkehrs aktuellen Fragen des Straßenbaues, seiner Finanzierung und der damit verbundenen Laftenaufbringung zu erörtern. Unter den Gästen bemerkte man in Bertretung des in Urlaub befindlichen Reichsverkehrsministers v. Guérard den Miniſterialdirektor Stapen
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horst, die Staatsminister Asch Schwerin und Dr. Frhr. v. Réib nit- Neustrelitz nebst dem Rosteder Oberbürgermeister Dr. Heydemann. Sämtliche Reichstagsfraktionen hatten in anbetracht der Wichtigkeit der zu behandelnden Fragen ihre Vertreter entfandt.
Nachdem der Vorsitzende des Deutschen Landkreistages , Dr. v. Achenbach, in seinen Begrüßungsworten auf die Bedeu tung der Tagung hingewiesen hatte, machte Prof. Knipping. Darmstadt interessante Ausführungen über technische und wirtschaft. liche Fragen des modernen Straßenbaues. Er führte aus: Die starte. Entwicklung des Kraftwagenperlehrs hat den Straßenbau zu einer besonderen Wissenschaft gemacht. Die vorherrschende Schotterdede genügt heute nicht mehr; fie läßt sich aber verbessern, sei es durch Hinzufügung einer dünnen haut oder eines dünnen Be lages oder einer Innenbehandlung( Misch oder Tränkverfahren). Nach den Erfahrungen des In- und Auslandes lassen sich auf diesem Wege mit einem Kostenaufwande von weniger als einer bis zu fünf Mart je Quadratmeter für geringen und mittleren Verkehr haltbare, auch genügend rauhe Straßendeden herstellen.
Dr.- Ing. Sped, der Dezernent für das sächsische Straßenbauwesen, behandelte einige Fragen der Straßenbaupolitif, wobei er besonders die Aufstellung eines einheitlichen Instandsetzungsplanes auf Grund der durch die Verkehrszählung ermittelten Verkehrsgrößen betonte. Die sofortige Instandsegung des gesamten Nekes auf dem Wege einer Anleihe bezeichnete er als die billigste und awedmäßigste Finanzmaßnahme.
Der Präsident des Deutschen Landkreistages Dr. v. Stempel betonte, daß eine gesetzliche Regelung der Aufbringung der Unterhaltungslast für den Straßenbau zurzeit deshalb inopportun sei, weil ein Finanzausgleich von Dauerwirkung im Moment nicht zu verwirklichen sei. Vorläufig dürfte der Weg der Bereinbarung zwischen den Unterhaltungsträgern am besten zum Ziele führen und geeignet sein, die Härten auszugleichen. In Anbetracht der Ver schiedenheit der Verhältnisse in den einzelnen deutschen Ländern auf dem Gebiete des Straßenwesens dürfte eine Zentralisierung das Gegenteil einer finnvollen Drganisation sein. Der nötigste Umbou des Straßenneges erfordert 4% Milliarden, die in Raten auf 10 bis 15 Jahre verteilt, eine äußerst produttive Anlage darstellen und unter Zuhilfenahme einer Auslandsanleihe beschafft werden könnten. Die Diskussion förderte, da in ihr Erfahrungen aus dem ganzen Reich und aus den verschiedensten Berhältnissen heraus verwertet wurden, reichliches Material zutage.
Im Untersuchungszimmer.
2017
Der Verdacht gegen die Gefretärin.
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Die Untersuchung über die Indiskretionen bei| Berschwiegenheit verpflichtet waren. Berletzt ein Beder Untersuchung des Kriegsanleihe: amter den Diensteid, so hat er außer der fristlosen Entlassung und schwindels wird fortgesetzt. Der Verdacht den Verlust aller Pensionsansprüche ich were Gefängnis gegen die bisherige Sekretärin des Unters trafen zu erwarten. Bei den Justizangestellten liegen die Dinge jedoch anders. Die Verpflichtung durch Handschlag ist der Ver= immer mehr.
eidigung nicht gleichzusehen, und legten Endes bedeutet in einem Angestellte ein übergroßes Risiko. Außer dem sofortigen Berluft ihrer Stellung hat fie eine nennenswerte Strafe überhaupt nicht zu erwarten.
Fall wie dem vorliegenden die Verlegung der Schweigepflicht für die
Der Schüler mit dem Revolver suchungsrichters Dr. Brühl verſtärkt sich Ein Fall von Jugendirrfinn? Die Tatsache, daß durch sie Einzelheiten aus den Bernehmungen an außenstehende Personen gelangt seien, beschäftigt heute alle in Frage kommenden Instanzen auf das lebhaftefte. Heute pormittag fand eine sehr eingehende Konferenz des mit der Unter- Man hat nun an Stelle der Sekretärin zunächst einen Oberfuchung beauftragten Staatsanwaltschaftsrats 3 im mermann mit fetretär berufen, einen langjährigen Beamten, der durch Eid dem Oberstaatsanwalt Sturm statt, deren Ergebnis noch abge zur völligen Verschwiegenheit verpflichtet ist. Darüber wartet werden muß. Auch im Juffizminifterium beschäftigt man sich hinaus aber ergibt sich nun die Frage, ob man in Zukunft bei sehr mit dieser Affäre, die von grundfählicher Bedeutung ist. Die derartigen Untersuchungen, bei denen immerhin sehr erhebliche Werte Sekretärin des Untersuchungsrichters ist teine Beamtin, die auf dem Spiel stehen und bei denen wichtige Zusammenhänge durch Diensteid zur Geheimhaltung aller der Dinge verpflichtet wirtschaftlicher und sogar politischer Art vorliegen, von vornherein ist, die ihr durch ihre Tätigkeit im Amt zur Kenntnis fommen. Die[ charfe Sicherheitsmaßnahmen treffen wird. Justizverwaltung beschäftigt seit sechs Jahren angestellte Hilfs Affäre Stinnes hat nicht einen beschränkten lokalen Rahmen, fräfte, zumeist Stenotypistinnen, die bei den Bernehmungen ent- sondern sie ist ein Teilstück aus einem großen internationalen weder das Diftat von Angeschuldigten und Zeugen direkt mit der Kreis. Es steht fest, daß die Schiebungen mit der Kriegsanleihe von einem geriffenen Konsortium gemacht worden sind, deffen Sige Schreibmaschine oder bei großen stundenlangen Berhören, wo es mitunter auf ein Wort ankommt, die Aussagen stenographisch fich in Holland , Frankreich , Spanien und zum Teil auch in Italien befanden. Schwer belastet sind ein Amsterdamer Bantier und ein aufnehmen. Pariser Maller, die mit den Dingen, die Stinnes zur Laft gelegt werden, eng verbunden sind. ada masal
Von einem unserer Mitarbeiter wird uns geschrieben: In der gestrigen Nummer des„ Abend" veröffentlichten Sie aus Anlaß der Revolveraffäre des Unterprimaners Schumann in der König städtischen Dberrealschule einen Auffag, der die Stellung der Jugend zur Schule von allgemein pädagogischen Gefichtspunkten aus behandelt. Wohl konnten die Greinile in der Oberrealschule 2nlaß und Ausgangspunft zu einer allgemeinen Betrachtung sein, der Borfall felbst und die damit in Busammenhang stehenden Umstände scheinen uns jedoch noch nicht genügend geflärt, als daß man schon alle Busammenhänge genau übersehen könnte. Soviel aber läßt sich heute schon sagen, daß in diesem Falle Zwang und Enge der Schule oder Ueberlastung des Schülers nicht Ursache der bedauerlichen Ereignisse waren. Bei seiner Bernehmung erklärte der Primaner Schumann ausdrücklich, daß keinerlei Vorfälle in der Schule ihm Anlaß zu seiner Bedrohung von Lehrern und Mitschülern mit dem Revolver gaben.
Schumann ist ein außerordentlich begabter Schüler und sehr ehrgeizig. Die Schule und die Arbeit für sie bereiteten ihm feinerlei Schwierigkeiten. Das Wissen flog ihm gewissermaßen zu. Aber er ist ein sehr nervöser Junge und es ist nicht von der Hand zu weisen, daß diese Nervosität zum erheblichen Teil auf Erlebnisse zurückzuführen sind, die pöllig außerhalb der Schule liegen. Man follte auch nicht außer acht lassen, daß die nervöse Erregbarkeit dieses Brimaners ihre teilweise Grundlage in Bubertätserscheinungen hat, die befondere Beachtung verdienen. Inwieweit gerade in dieser Hinsicht falfe erziehliche Maßnahmen im Elternhaus eine Rolle gespielt haben, läßt sich im Augenblick noch nicht über sehen. Eine solche Möglichkeit liegt aber sehr nahe, obwohl der Vater des Schülers selbst Direttor eines Gymnasiums ift.
Bu dieser Annahme fommt man um so leichter, wenn man weiß, daß schon vor einiger Zeit etwas merkwürdige Borgänge dem Vater Anlaß zur Unterbringung seines Eohnes in einem Sanatorium gaben. Schon damals hat der Siebzehnjährige gedroht, daß er jemand erschießen werde. Das wußte der Bater und trotzdem hat er seinen Revolver so schlecht verwahrt, daß sein Sohn ihn sich aneignen konnte.
Wenn aber, nachdem am Montag der Sohn Lehrer und Mitschüler mit dem Revolver bedroht hat, und der Bater ihn daraufhin von der Schule abmeldete, dieser selbe Schüler schon am Diens= tag wieder im Schulgebäude erscheinen konnte, um Drohungen auszustoßen und in einem Wutanfall Anschläge vom schwarzen Breit abzureißen, so muß doch die Frage aufgeworfen werden, ob das Elternhaus vor und nach den Vorfällen vom Montag seine Pflicht erfüllt hat.
Früher wurden für diese Tätigkeit nur Justizbeamte verwendet, die Beamtenqualität hatten und die durch den Diensteid zur
Der Vater flagt, sein Sohn sei überarbeitet und führt die nervöse Erregbarkeit feines Sohnes auf diesen Umstand zurück. Diese lage ist von dem besorgten Bater Schumann zu verstehen. Aber der erfahrene Schulmann Schumann dürfte doch zu einem anderen Ergebnis fommen. Ein so begabter Schüler, wie der Brimaner Schumann, würde, wenn er fid) von Schularbeiten über lastet fübite, sich nicht noch freiwillig als Wahlfächer den Unterricht in Latein und Spanisch aufbürden. Bater Schumann wird ja wohl auch wiffen, daß man sich gerade in der Königstädtischen Oberrealschule bemüht, innerhalb der durch die bestehenden Borschriften Teiber zu eng gezogenen Grenzen, den Schülern unter Berücksichtigung ihrer Eigenart weitestgehende Freiheit und Entwicklung der Persönlich feit zu ermöglichen.
Weil wir der Vermutung zuneigen, daß es sich bei dem jungen Schumann um einen Fall von Jugendirrsinn handelt, deffen Spannung sich an der Stelle des geringsten Drudes entläbt, scheinen uns die Borfälle so besonders gelagert, daß wir glauben, daß man daraus allgemeingültige, pädagogische Folgerungen für das höhere Schulwesen noch nicht ziehen fann
Die
die aber Wesentliches nicht aussagen fonnten. Jedenfalls bestehen hon starte 3weifel, ob die Greifin den Tod überhaupt von fremder Hand gefunden hat. Es ist auf Grund des Befundes durchaus mög lich, daß die alte Frau einem plöglichen Ser31chlag erlegen ift und daß sich beim Hinstürzen das Schürzenband schlingenartig um den Hals legte.
Die Wohnung wurde heute vormittag noch einmal genau durch fu cht. Da es befannt war, daß die Tote einige Ersparnisie an unbekannter Stelle versteckt haben follte, wurde jede Ecke, jeter Raften forgfältig gesichtet. Im Küchenschrank fand man schlichtich einen Umschlag unter Papier und anderen Sachen versteckt, der 350 m. enthielt. Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Fund die gesamten Ersparnisse der alten Frau darstellt, da sie bei ihrem geringen Einkommen felten Gelegenheit hatte, ein paar Mart zurückzulegen. Aus sonst ist, wie festgestellt wurde, nichts geraubt worden, so daß noch allem die Bermutung immer mehr Nahrung findet, daß fein Berbrechen vorliegt.
Anit
Der Tod der Hausverwalterin.worden. Es ergab fich, daß fie in der verkrampften linken Hand
Während des ganzen Bormittags war die Mordkommission mit der weiteren Aufklärung des mutmaßlichen Berbre hens in der Wallstraße beschäftigt. Es wurden zahlreiche Zeugen verhört,
Eine geheimnisvolle Entdeckung. Wie wir furz vor Redaktionsschluß erfahren, ist eine bemer. tenswerte Entdedung beim Abtransport der Frau gemacht ein Büschel Haare hielt. Wer über den räffelhaften Fall aufflärende Mitteilungen machen kann, wird gebeten, sich bei der Mordkommiffion Werneburg- Quoß im Zimmer 104 der Polizeipräsidiums zu melden.